SPD-Positionspapier zur Personalstärke: Every man a rifleman
Es tut sich was bei der Personalstärke der Bundeswehr. Nachdem kürzlich (in groben Umrissen) Pläne der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen für eine Aufstockung der Truppe bekannt wurden, haben die Verteidigungspolitiker der SPD-Bundestagsfraktion sich am (gestrigen) Donnerstag in einem Positionspapier ebenfalls für eine Erhöhung der Truppenstärke ausgesprochen. Allerdings nannte der kleinere Koalitionspartner keine konkreten Zahlen.
Das Papier wurde hier in den Kommentaren schon angesprochen (ich war bei den Panzern unterwegs und habe das deshalb gestern nicht aufgegriffen). Für die künftige Debatte sollte die SPD-Position aber nicht untergehen. Hier steht es im Original, hier die Pressemitteilung dazu.
Zwei Punkte mal herausgegriffen – zum einen die wesentliche Forderung:
Eine zeitnahe Erhöhung des Personalkörpers insgesamt ist unabdingbar, damit die Bundeswehr ihren heutigen und zukünftigen Aufgaben gerecht werden kann. Nach einer sorgfältigen Analyse werden wir die dann sichtbaren und notwendigen Maßnahmen unterstützen. Dies muss bereits im nächsten Bundeshaushalt mit einem deutlichen ersten Schritt abgesichert werden.
Mit anderen Worten: Da müsste schnell ein bisschen mehr Klarheit über die finanziellen Möglichkeiten kommen.
Und eine weitere, sehr grundsätzliche Forderung: Auch die SPD ist der Meinung: Every man a rifleman.
Die Verwendungsfähigkeit und eine grundsätzliche körperliche Leistungsfähigkeit von Soldaten sind auch weiterhin unabdingbar. Ob sich dieser Anspruch jedoch bei IT-Spezialisten auf dem gleichen Niveau wie bei aktiven Fallschirmjägern bewegen muss, wagen wir zu bezweifeln und sehen hier Nachsteuerungsbedarf und Möglichkeiten, eine wirklich aufgabengerechte Personalstruktur in der Bundeswehr zu entwickeln.
Trotzdem muss gerade die Zweitrollenfähigkeit Infanterist gestärkt werden. Der deutsche Soldat ist zuerst Kämpfer zu Fuß bevor er Spezialist seiner jeweiligen Truppengattung ist. Diese Fähigkeit ist ein besonderes Markenzeichen der Bundeswehr und sollte sich daher auch deutlicher in der Struktur widerspiegeln.
Klare Absage also an die IT-Spezialisten ohne körperliche Anforderungen. Eine für die Personalgewinnung bedeutsame Positionierung.
Ok, wenn der IT-ler so fit wie ein FschJg sein soll, dann muss umgekehrt der FschJg auch seinen PC bedienen können. ?
Da wird sich die Infanterie aber freuen, wenn der Oberstleutnant aus der Luftwaffe dort ebenengerecht eingesetzt wird… Oder wenn der erfahrenen S3T wegen eines kaputten Knies ausgemustert wird, da freut sich halt der Personalbewirtschafter und der Steuerzahler.
Was ist ein S3T?
Dann hätte ich aber doch auch gerne die gleiche Ausrüstung zur Verfügung.
Hhm,
eine Infanterie-(Zweit-)Rolle ist aber etwas anderes als die Ausbildung zum Sicherungssoldat, der seinen eigenen Truppenteil oder ein Objekt sichert, oder nur die Befaehigung im Einsatz oder Gefecht als „Einzelschuetze“ zu ueberleben.
Letzteres kann mit der „AGA“ in 3 Monaten ausgebildet werden, ersteres dauert deutlich laenger…
Infanterie als besonderes Markenzeichen der Bundeswehr? Seit wann das den? 2011? Was sagen die Panzertruppen dazu oder die Marine mit Minenabwehr oder U-Booten?
Das ganze Gefassel zur Infanterie, besonders der „Hauptamtlichen“ vs. der „Linieninfanterie ist doch mehr als schraeg.
KlausK
Muss er doch oder können sie nicht ihre PKI-LoNo Verschlüsselung einrichten ? Oder ihren eDTA beantragen? Mal davon ab dass sie dafür Netzwerk Mail und Intranet Passwörter und Zugang benötigen ?
Für manch einen 40+er ist das durchaus eine Herausforderung.
Perser können ja auch Nachschieber sein ?
Das bezieht sich wohl eher auf die Problematik das man kaum genug infanteristische Kampftruppe vorhalten kann um alle Einsätze zu bestreiten. Das Ergebnis war das in low intensity Einsätze ABC und Artillerie usw. genommen wurden auch für Einsatz Kp. Das Ergebnis war das diese teils über ein Jahr umgeschult wurden auf einen erweiterten Sicherungssoldaten und damit dann leider die Fähigkeit der eigenen Truppengattung verloren ging und nach dem Einsatz erst wieder aufgebaut werden musste.
Das ist ein sehr eindeutiger Misstand. Eine kleine Armee wie die BW kann es sich nicht leisten ganze Truppengattungen praktisch nicht nutzen zu können.
Und der AGA Sicherungssoldat ist ja eigentlich nur „ich kann im Wald liegen und hoffen das keiner kommt“ das reicht nicht für den Einsatz. Das heißt aber nicht das die jetzt den Angriff im Kp Rahmen auf einen russischen Infanterie Zug in der Verteidigung führen sollen.
„Der deutsche Soldat ist zuerst Kämpfer zu Fuß bevor er Spezialist seiner jeweiligen Truppengattung ist“.
Genauso sollte es sein, erst Kämpfer, – dann Instler usw.
Der Grundsatz ist keineswegs neu, nur absolut anspruchsvoll in der Umsetzung. Habe da in einer 1./PzBtl … einschlägige Erfahrungen aufgetan. Chef vornweg, sonst läuft nichts, dann lassen sich auch Querschüsse von TStOffz, AbtLtr 1- 6 gut durchstehen. Wichtig, Kdr muss das gleiche Ziel im Auge haben, dann kann auch der WtgTrp seine HdGr werfen und die Hindernisbahn überwinden, ohne am Infarkt zusammenzubrechen.
Wer den Kopf schüttelt, dem sei gesagt, dem Feind ist gleichgültig ob er den Kämpfer oder VersFw angreift. Jedoch wird der infanteristisch ausgebildete und körperlich leistungsfähige VersFw widerstehen und sogar den Gegenstoß mit verfügbaren Kräften (an)führen können.
Ehrgeiz-Motto: 1./- = erste KpfKp des Btl!
Alles stark heereslastig, unsere Politik lernt es wohl nie. Grundsätzlich ist nichts dagegen zusagen das man primär Soldat ist. Aber die Gleichung Soldat=Infanterist ist einfach in ihrer Pauschalität nicht treffend
Oha, jetzt werden schon tapfere Gegenstöße geführt.
Grundsätzlich ist die Forderung „Every man a rifleman“ zu begrüßen. Die notwendigen Anstrengungen sind jedoch enorm und werden in den USA auch nur von den Marines annährend erreicht. Was die SPD wahrscheinlich meint, ist eine infanteristische Grundbefähigung die alle Soldaten erfüllen sollen – also handhabungssicher an Sturmgewehr, Pistole, Handgranate und ggf. Panzerfaust, MG. Mehr ist unter realen Bedingungen nicht darzustellen. Dafür alleine wäre jedoch schon ein gewaltiger Bedarf an Schutzwesten, Sturmgewehren und „grüner Bekleidung“ notwendig. Von dem Zustand: „Jedem Soldat sein Sturmgewehr, Helm, Schutzweste und infanteristische Grundbefähigung“ ist die BW momentan Lichtjahre entfernt.
Gut das in der AGA 16:30 Dienstschluss ist.
gemeint dürfte weniger die tatsächliche Orts- und Häuserkampfkompentenz des Instlers/Smuts/IT-Fritzen etc. sein sondern die mentalitäts und Selbstbildmäßige Fokussierung von Individuum un Institution auf die Primäraufgabe einer Armee „Erreichung politischer Ziele mittels organisierter Gewaltanwendung“.
Diese originäre Daseinsberechtigung muss Leitmotiv für Struktur, Geisteshaltung und Ausrüstung der Bundeswehr sein.
stattdessen ist eine fortschreitende Bürokratisierung und kontraproduktive Zivilisierung des Militärischen zu konstatieren die die eingentliche Auftrgserfüllung zunehmend erschwert bzw. verunmöglicht. Sollte das SPD Papier dahinghehend zu verstehen sein dies zu problematisieren und ggf. anzugehen wäre das mehr als begrüßenswert.
+ gut, dass die rückseite dieser 11 seiten noch frei ist, könnte man nutzen…
+ ein dax untenehmen mit 185.000 mitarbeitern – und einer personalplanung auf basis solchen papiers – ist platt
+ hier hätten berater hilfreich sein können
+ helmut schmidt hat sich gerade einmal umgedreht…
die gute alte tante spd (hallo ! wir schreiben das jahr 2016 !) kann so nicht punkten, da muss mehr butter bei die fische !
s f
Das Zitat habe ich anders verstanden:
„Die Verwendungsfähigkeit und eine grundsätzliche körperliche Leistungsfähigkeit von Soldaten sind auch weiterhin unabdingbar. Ob sich dieser Anspruch jedoch bei IT-Spezialisten auf dem gleichen Niveau wie bei aktiven Fallschirmjägern bewegen muss, wagen wir zu bezweifeln [!!!] […]“
Nach meinem Verständnis wollen die Verfasser damit sagen, dass der IT-Experte – u.a. in ähnlichen Innendienstverwendungen – nicht so fit sein muss wie der FschJger. Denn es ist ja so schon schwer möglich, gute IT-Experten zu gewinnen. Wenn diese auch noch einen anspruchsvollen Fitnesstest bestehen müssen, reduziert sich der Bewerberpool noch weiter.
Danach kommen dann Ausführungen zur Zweitrollenfähigkeit Infanterist von jenen, die mit genuin militärischen, aber nicht infanteristischen Aufgaben betraut sind. Also Artilleristen, ABCisten usw.
@Bang50:
Sehe ich auch so, nur ist das denn nicht der Fall?
Es ist bei mir ja schon 11 Jahre her dass ich in der Truppe war, aber die genannten Ausrüstungsgegenstände (mit Ausnahme der Schutzweste) bzw. Fähigkeiten waren bei jedem Soldaten unseres Artillerie(!!)bataillons vorhanden.
Als infanteristische Grundbefähigung nehme ich hier die erfolgreiche Teilnahme an der AGA.
Wobei ich zugeben muss, dass ich über den (damaligen) Ausbildungsstand Handgranate und Panzerfaust nichts genaues sagen kann. 1992 gehörten diese beiden Waffen noch zur AGA.
Werferfehler
@Werferfehler: Für die Friedensdividende wurde alles weggespart was nicht Niet und Nagel fest war. Führt dann dazu, daß Sanis AGA mit P8 bestreiten und nur einmal auf die Schießbahn gingen. Kostet ja alles Geld.
Ich hatte Glück in meinem Wehrdienst und es wurde immer hochgehalten, daß der Panzermann auf- wie abgesessen befähigt zu sein hatte. Klar ein abgesessener Panzergrenangriff ist noch einmal was anderes. Aber im Zugrahmen waren wir schon ganz beachtlich organisiert. Der KpChef muss nur wollen und der Kommandeur dahinter stehen. Daß Ich bei Panzerlehr war hat vermutlich auch nicht geschadet.
Soldat und IT-Spezialist (wie auch viele andere Spezialisierungen) sind zwei deutlich unterschiedliche Berufe, was folgerichtig zu einer doppelten Ausbildungszeit führt.
Bis ein Mensch etwas wirklich gut kann, muss er es etwa 10.000 Stunden gemacht / geübt haben. Beim wirklichen Soldat und IT-Spezialisten wären dies 11 Jahre.
Bei einer Verpflichtungseit von 13 Jahren keine gute Aussicht das Personal Problem kurz oder mittelfristig zu lösen.
Wenn man dieses SPD-Papier mit seinen Forderungen gemäß der Strichaufzählung liest, könnte man meinen, dass dies als Quintessenz der Kommentare des augengeradeaus-Blog geschrieben wurde. Auf jeden Fall sind viele vernünftige Forderung drin enthalten, die nur noch umgesetzt werden müssen.
Leider lief diese Umsetzung bei SPD-geführten Verteidigungsministerium nicht besser wie es heute läuft.
Also zusammenfassend, es gibt kein Erkenntnisproblem bezüglich der Weiterentwicklung der Bw mehr, sondern nur noch ein Umsetzungs-, bzw. Realisierungsproblem.
Wenn man sich auf die Punkte des Papiers parteiübergreifend verständigen könnte, wäre schon viel für die Zukunftsfähigkeit der Bw gewonnen.
@chris | 18. März 2016 – 13:25:
Der SPD-Logik folgend braucht man dann aber weder das PzBtl 413 und das FmRgt 1 zum JgBtl noch das PzBtl 33 zum PzGrenBtl umgliedern muessen, sondern haette beiden einfach eine „Zweitrolle Infanterie“ befohlen. Dann habe ich aber genau was Sie beschreiben, einen Trupppenteil der seinen Kernauftrag nicht mehr beherrscht und gleichzeitig auch die Zweitrolle nicht beherrscht. Von den Herausforderungen Material fuer beides verfuegbar zu haben mal voellig ab.
Ich weiss nicht was Sie in Ihrer AGA gemacht haben, aber wenn man das tut, was in den letzten 20 Jahren in der AnTrA 1 (Anweisung Truppenausbildung) stand, kann man deutlich mehr als im Wald liegen.
Die AGA bleibt aber eine Grund(lagen)ausbildung die sich auf die Ausbildung des Einzelschuetzen konzentriert. Sprich es muss spaeter vertieft und in Uebung gehalten warden. Genau das ist in der AnTrA 3 fuer die Dienstpostenausbildung (frueher Spezialgrundausbildung) und Einsatzausbildung auch so festgeschrieben, nur hat man sich vielfach nicht dran gehalten, den dass haette bedeutet dass z.B. der Stabsdienstsoldat im HFueKdo nach Zuversetzung aus der AGA dennoch tagelang haette Patrouille laufen/fahren und Handgranaten werfen lernen muessen und die bereits erlernten Kenntnisse Schiessen mit Handwaffen etc. vertiefen muessen anstatt in der Abteilung Kaffee zu kochen und die Fotokopien fuer Herrn Oberst zu machen. Das geht nur wenn vorallem der Kdr und CdS dies unterstuetzen (wie von K-P-K treffend beschrieben).
Der Soldat am Ende der AGA ist kein voll ausgebildeter Sicherungssoldat, auch wenn dies die ATB „Sicherungs- (und Wach)soldat“ immer vorgegaukelt hat.
Um wieder die Kurve zu kriegen. Die SPD sagt „Einsatz in der Rolle Infanterie“, sagt Infanterist aka Jaeger, meint aber eine Ausbildung zum Einzelschuetzen, Rifleman oder Grundlagenausbildung zum Sicherungssoldat, die eben nach infanteristischen Grundsaetzen erfolgt.
Haetten einige Fahnenjunker an der OSH das so geschrieben wie im oben zitierten Dokument koennte man antworten „fuer einen ersten Versuch gar nicht schlecht, ich bin begeistert, ich haette es selber kaum besser machen koennen, 5-, durchgefallen setzen!“
@Max Chavez
Wo steht denn was von 16:30 Dienstschluss in der AG?
Die Grundausbildung erlaubt Abweichungen.
Der deutsche Soldat ist zuerst Kämpfer zu Fuß bevor er Spezialist seiner jeweiligen Truppengattung ist.
*Hust*
Für das Heer: gekauft. Nehm ich ab, kann ich verstehen.
Luftwaffe, okay, kann man über viele Ecken auch noch herleiten, dass der Triebwerksmechanikerfeldwebel im großen vaterländischen seinen Feldflugplatz verteidigen können muss.(Abbau der Sicherungsstaffeln etc.)
Bei der Marine muss ich aber sagen: Idiotisch. Was an Bord einer seegehenden Einheit einer infanteristischen Verwendung noch am nächsten kommt ist der Einsatz als MG- und sMG-Schütze. Und selbst die werden immer mehr ferngesteuert. Da ist die bisherige Ausbildung zum Wachsoldaten, bzw. Sicherungssoldaten mehr als ausreichend. Wenn wir soweit sind, das wir U-Bootfahrer als QRF einsetzten müssen, sind ganz andere Dinge schiefgelaufen.
FlaOffz | 18. März 2016 – 15:10:
“ … Der Soldat am Ende der AGA ist kein voll ausgebildeter Sicherungssoldat, auch wenn dies die ATB „Sicherungs- (und Wach)soldat“ immer vorgegaukelt hat. …“
Ich würde etwas abweichend formulieren wollen, dass eben der Sicherungssoldat kein Jäger (Infanterist) ist. Auch wüsste ich jetzt nicht (mehr), dass die auch bei uns in der HFlaTr (weisungsgemäß) ausgebildete/verliehende ATN/ATB „Sicherungssoldat“ eine solche „zweiter Klasse“ war. Ich mag mich aber auch irren – ist ja schon lange her.
Hans Schommer
@ Werferfehler – Sehe ich auch so. Es ist halt die Frage welches Anspruchsniveau an die AGA gestellt wird und mit welcher Frequenz Soldaten zum Auffrischungskurs geschickt werden.
Bitte um „Amtshilfe“…ich verstehe es nicht.
Wir HABEN 178.000 Soldaten.
Wir SOLLEN 185.000 Soldaten haben.
Wir WOLLEN 195.000 Soldaten haben.
WOHER sollen die kommen ?
Rekrutiert aus den 7.000 Soldaten, die wir jetzt schon NICHT HABEN ?
WARUM sollten plötzlich, hier und jetzt 17.000 Zivilisten den innigen Wunsch verspüren die „weltbesten Streitkräfte“ zu verstärken ?
Zum „Rifleman“ – no comment. Ich sehe es so wie @Brommy zumindest für die Marine.
Der Rest…Hello Mc Fly – anybody home ?
@FlaOffz
ich weis nicht wann Sie das letzte mal in einer GA KP (AGA gibt es nicht mehr auch wenn ich es selber verwendet habe) bei mir war es 2014 in einem PzGren Btl. Ziel der Soldat kann Wache machen und mit G36 und P8 aus seiner Stellung den Feuerkampf führen und in Schützenreihe umherlaufen. Das ist letztlich der Sicherungssoldat der heute Ausgebildet wird.
Und zu Ihrem ersten Punkt:
Es hängt eben davon ab was für Einsätze man machen will. Um z.B. in Kundus unterwegs zu sein haben wir ja ausreichend Grüne usw.. Wenn die jetzt aber auch alle anderen Einsatz Kp stellen sollen wird es Knapp. Z.B. Einsatz Kp im Kosovo oder um Masar-e Scharif brauchen nicht unbedingt den den Fallschirmjäger EGB Zg.
Besonders bei der extrem niedrigen Ausbildungshäufigkeit in der BW im vergleich zu anderen Streitkräften sollte dies durchaus (in den meisten Fällen) möglich sein.
An manchen Orten macht das ja gar keinen Sinn wie Ministerium, Piloten oder U-Boote. Bei den großen Überwassereinheiten wäre es schon wieder sehr praktisch. Wenn die als einzige vor Ort sind müssen sie ja irgendwie alles können. Das ist natürlich beim aktuellen Pers Mangel problematisch.
Und das Mat das man für die Zweitrolle braucht sind ist nur das was ohnehin für jeden da sein sollte plus nvg für einen Zug und 2 Dingo führer Fahrer und Richtschützen Ausbildung. Da macht das Verfügbarkeitsmanagement sogar Sinn, es ist ja nur eine Zweitrolle und es geht um kleine Radfahrzeuge. Da die alle aus dem Einsatz zurück kommen kein Problem.
Deren Gegner ist ja eher die Aufständischen Gruppe gegen einen Zug Zweitrollen Infanteristen. Das reduziert den Aufwand schon extrem.
So sorgt man gerade bei starker konventioneller Komponente auch für Spielraum im nicht konventionellen und versteift sich nicht.
Die neue ELUSA ist ja auch ein Schritt der zumindest in diese Richtung wirken soll auch wenn ich die Wirkung als eher niedrig einschätzen würde.
http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/!ut/p/c4/NYzNCsIwEITfaDdt8QdvLR704sGL1tuaLk00TcqyVRAf3uTgDAwD3zB4w-xILz-S-hQp4BV763f3NzhmAXrqwiFAJOvEW6cc4UFOalOtYSKWT2l4KTcDg02RtWTeqc85CmkSmJNoKGQRyQT8gL2p9p1Zmb-qb7ttDqe22dT7Y3fGeZraH0DbTug!/
chris Link zur Bw-Website:
„Abschlussübung – Anwendung des Erlernten“. Dort das Foto „Bei Halt wird eine Rundumsicherung gebildet (Quelle: Heer/Dominik Leifeld)“
Frage: Warum beißt der MG-Schütze in die Schulterstütze?
Antwort: Tut er garnicht. Der versucht nur das „Ausgebildete“ umzusetzten und über die abgeklappte Kimme das Korn mit dem Ziel in Deckung zu bringen.
Mann oh Mann – das ist fast noch schlimmer wie beim Gelöbnis die rechte Hand am Fahnenstock!
Hans Schommer
@Hans Schommer | 18. März 2016 – 15:24:
Bitte nicht missverstehen, es geht nicht um die Frage wer die beste AGA macht oder ob es eine AGA „erster“ oder „zweiter“ Klasse gibt, abhängig davon bei welcher Truppengattung / TSK / OrgBereich diese stattfand.
Mir geht es darum, darauf hinzuweisen, dass man bei den Begriffen einfach sehr vorsichtig sein muss.
Ein Soldat der das Ausbildungsziel der AGA durchlaufen hat, erhält die ATB „Sicherungssoldat“, soweit so gut.
Das heißt aber noch eben nicht, dass er alle erforderlichen Kenntnisse und Tätigkeiten hat und beherrscht, um im Einsatz eigene Truppe, Infrastruktur oder Objekte zu schützen, Räume zu überwachen.
Eine Teileinheit oder Einheit, in der jeder Soldat die ATB „Sicherungssoldat“ hat, kann noch lange nicht zur Sicherung, z.B. eines Feldlagers oder zum Überwachen des Raumes eingesetzt werden, selbst wenn die mil. Führer schillernden ATBs wie „Sicherungsfeldwebel“ oder „Sicherungsoffizier“ haben. Dafür braucht es zusätzliche Mittel (Ausrüstung aber vor allem Zeit).
Mir wäre es lieber gewesen, die SPD hätte den Begriff Infanterist vermieden, denn Sie meinen etwas anderes. Und dann noch das Gefassel mit der „hauptamtlichen“ leichten Infanterie versus der „Standard Linieninfanterie“! Erklärt mir die SPD hier, dass jeder aktive Soldat oder Reservedienstleistende der Bw die selbe Ausbildung wie die Infanterie anderer Staaten haben soll, und die „hauptamtliche“ leichte Infanterie kann dann zusätzlich IDZ und Einsatz bei eingeschränkter Sicht?
Es ist in diesem Punkt einfach Unfug und halbgar, was die Politiker da zusammengeschrieben haben.
@ FlaOffz | 18. März 2016 – 16:23:
“ … Es ist in diesem Punkt einfach Unfug und halbgar, was die Politiker da zusammengeschrieben haben.“
Ja – das sehe ich allerdings auch so. Aber haben Sie was anderes erwartet? Vielleicht darf man da auch nicht zu hohen Ansprüche stellen. Aus meiner Sicht stimmt zumindest die „grobe Richtung“.
Hans Schommer
@FlaOffz
Nach Ihrem letzten Post scheinen wir ja gar nicht weit auseinander zu liegen, dass ein einätzbarer Sicherungssoldat das Ziel sein sollte aber woher nehmen sie den die “ Linieninfanterie“?
Ich Lese da eher eine Erweiterung der Sicherungssoldatenfähigkeiten. Man muss ja auch bedenken das es von Zivilisten kommt.
Im LAB ist um 16:30 Dienstschluss für die Aganouten. Außer an zwei oder aller höchstens drei Geländetagen.
Ein im Grunde zu begrüßendes Papier der SPD, jeder Soldat muß infanteristische Grundzüge beherrschen, ob Jäger, Luftwaffensoldat, Marinesoldat oder Sani. Natürlich sieht die Realität anders aus, und wir werden das niemals so hinbekommen. Eine meiner OFRSanOA(w) hat mir heute erzählt, daß sie und ihre Kameraden während der Grundausbildung an der Pistole :“Peng!“ schreien mußten, weil keine entsprechenden Wirkmittel vorrätig waren. Dazu kann man ja eigentlich nichts mehr sagen, außer wie von vielen bekräftigt :“ Früher war mehr Lametta!“.
Tempus fugit
Es fehlen in der bw 2 Brig
eine Jg Brig ( die aus den 3 JgBtl besteht die in Pz/PzGren Brig sind ) und eine GebJg Brig
und die Brig Bräuchten statt JG Btl ein MotGren Btl das nicht unbedingt den Puma braucht aber was gut Geschützes die jedoch gleiche Ausbildung haben wie die PzGren
G5 von FFG währe so ein Fahrzeug
@Max Chavez
und für die Ausbilder, vor allem für die Ausbilder – deren Überstunden müssen nämlich ausgeglichen oder vergütet werden.
Vergüten ist ja leier praktisch nicht mehr sondern ein Tag Urlaub und am nächsten dann doppelt so viele Aufträge.
@ SuperGrobi
OFRSanOA(w) ?
@Thomas Arend
§5 SAZV sieht keine Abweichung (nach oben) von der wöchentlichen Arbeitszeit vor. In Verbindung mit §15 SAZV – insbesondere Absatz 4 – ergibt sich nach meiner BdL kaum Handlungsspielraum: regelmäßig muss auch in der Grundausbildung um 16:30 Uhr Dienstschluss sein.
@chris | 18. März 2016 – 15:50:
(/Klugscheissmodus an)
1. Ich habe den Begriff AGA Kp nirgends verwendet.
2. Das erste A in AGA schenke ich Ihnen, wenn Sie drauf bestehen…
3. Wo in den OrgGrundlagen der Bundeswehr wurde in den letzten 20 Jahren der Begriff GA Kp verwendet. Ich kenne die Bezeichnung Rekrutenkompanie, Einsatz- und Unterstützungskompanie oder Ausbildungs-/unterstützungskompanie. GA Kp gibt es zur Zeit nicht im Heer, oder vermutlich nur dort, wo dann womöglich auch Landser ausgebildet werden…
(/Klugscheissmodus aus)
Ansonsten:
Wann ich das letzte Mal Angehöriger einer Einheit war die GA durchgeführt hat? Lassen sie mich nachdenken, 2006…
Wann ich das letzte Mal als Ausbilder mit der AnTrA 1 bis 3 gearbeitet habe, Dezember 2014.
Die 2014 gültige AnTrA 1 beinhaltet, zumindestens für das Heer, deutlich mehr als nur Wachausbildung, Feuerkampf mit P8 und G36 aus Stellung und Schützenreihe.
Schon mal mit dem Dokument gearbeitet?
Was von den dortigen Ausbildungsinhalten vom Durchschnittssoldaten am Ende der GA wirklich beherrscht oder zumindestens selbstständig durchgeführt werden kann mag auf einem anderen Blatt stehen.
Ansonsten II:
Das was von der SPD als vermeintliche „infanteristische Zweitrolle“ proklamiert wird nannte man meines Wissens in der Bundeswehr lange Zeit „Gefechtsdienst aller Truppen (zu Lande)“. Ich betone „aller Truppen“! Sollte einem der Begriff von irgendeiner Vorschrift bekannt vor kommen?
Sicherung war eine der „allgemeinen Aufgaben im Gefecht“, die irgendwann um 2000irgendwas in allgemeine Aufgaben im Einsatz umbenannt wurde.
Also letztendlich Dinge die jeder Soldat können soll/muss.
Das ist aber etwas völlig anderes als wenn ein Truppenteil der Truppengattung A weite Teile der Fähigkeit einer anderen Truppengattung B zusätzlich zu seiner Expertise beherrschen soll.
Passt aber zum Credo „Breite vor Tiefe“ unserer militärischen Führung. Hauptsache billig…
Ansonsten III:
Was soll mir ihr letzter Absatz mit konventioneller / nicht konventioneller Komponente sagen? Was hat das alles mit Massenvernichtungswaffen zu tun?
Oder wollen Sie auf Kampf gegen irreguläre Kräfte, asymmetrische Kriegführung oder unconventional warfare abheben?
Hier vergessen offenbar einige das ihr ganzes spezialgedönst computer etc im V-Fall keinen interessiert.
Ich jedenfall werde wenn es knallt nicht darauf warten dass mir irgendein Spezialist ein Blatt papier ausdruckt dass nur er ausdrucken kann/darf, dessen daseinsberechtigung einzig und allein darin besteht, dass im Frieden alles Bürokratisch korrekt läuft.
Soweit ich weiß wurde die Ausbildung an MG und PzFst aus dem Katalog der AGA gestrichen.
„Allgemein“ übrigens deshalb, weil die allgemeinen militärischen Teile Inhalte der AGA für alle (!) Sdt verbindlich waren. Wir hatten „damals“ darüber hinaus noch eine intensive TrG-spezifische Ausbildung.
Ja super dass wieder alle Soldat werden sollen. Ich Frage mich wie das bei den fachverwendungen gehen soll?. Der oben sehr gern zitierte VersFw der 1./- hat, falls er allen fachlichen Aufgaben gerecht werden will keine Zeit irgendetwas anderes zu tun …… Immer mehr immer sinnlosere einzelnen Vorschriften die die MatBew regeln…..
Und dann führt der gute den Gegenstoss! Respekt an den Mann
Voodoo | 18. März 2016 – 17:19
@ SuperGrobi
OFRSanOA(w) ?
Vielleicht Oberfähnrich SanitätsOffizierAnwärterIn (weiblich)?
Tja, @Mirko, so sind sie eben, unsere PzFw in der 1./-. Wenn gefordert, auch den Gegenstoß, wenn sonst keiner verfügbar. Oder weiße Fahne, Kameraden verrecken lassen?
@LfaOffz
Zum Klugscheissen:
Bei genauem Lesen stellt man fest, dass ich Ihnen nicht unterstellt habe den Begriff AGA KP benutzt zu haben nur das es nicht mehr AGA (was Sie benutzt haben) heißt.
GA KP habe ich verwendet weil es verschiedene Bezeichnungen für Kps gibt die AGA durchführen, wie SIe auch selber ausführen.
Zu 1.:
Auf Papier steht viel aber wir haben in dieser Armee ja schon festgestellt, dass Papier nicht kämpfen kann. Es kommt drauf am was am Ende tatsächlich stattfindet und das ist spätestens seit den Änderungen der letzten Jahre nicht viel.
– 2 Wochen Formaldienst und Org
– 2 Wochen Waffen und Geräte
– 2 Wochen Schießen
– 2 Wochen Wachausbildung und sonstige Unterrichte
Damit bleibt nicht mal ein Monat für wirklichen Gefechtsdienst und nebenbei braucht man ja noch igf und ein Minimum an Sport und ABC muss da auch noch mit rein.
Es wurde ja auch schon geschrieben wirklich mal über 1600 draußen ist man max drei Tage.
Und Freitage sind ohnehin nur Waffenreinigen damit auch alle noch in die Truppenküche können bevor der Bus kommt und sie zum Bahnhof bringt.
Zu 2.:
Politiker wissen nun mal nicht wie dinge in der BW heiße oder hießen und gehört zur Parlamentsarmee dazu das wir keine rein militärisch versierte Führung haben. Letztlich geht es ja um genau um allgemeine Aufgaben im Gefecht und lässt sich da so auch raus lesen.
Zu 3.:
Lesen Sie es doch einfach nochmal ich bin überzeugt, dass Sie als militärischer Führer in der Lage sind das zu verstehen auch wenn ich es nicht detailliert über 30 Zeilen ausführe.
Kennt jemand noch das Büchlein „Kriegsnah ausbilden“? Übrigens gibt es noch die Vorschrift „Gefechtsdienst aller (sic!) Truppen“.
Infanteristische Grundbefähigung für alle klingt erstmal toll.
Dabei, dass jeder Soldat die Grundsätze einer Gruppe in der Verteidigung und der Eigensicherung im Marsch beherrschen sollte, stimme ich voll zu.
Die Praxis sieht anders aus und kann auch nicht dem Wunsch entsprechen.
Dazu mal ein Einblick in ein FüUstgBtl, welches für die anderen stellvertretend sein dürfte:
Es sind ca 60% der ITFw-Dienstposten besetzt, einige davon aber auf ZAW, noch nicht ausgebildet oder schon im BFD.
Von den theoretisch verfügbaren sind nicht mal 50% voll ausgebildet, der Rest auf Lehrgängen, wartet auf Lehrgänge o.Ä.
Die verbliebenen rennen von einer Übung auf die Nächste (Vorbereitung der 2. Übung teils wärend der ersten).
Dabei sind einige Übungen eigentlich Könnungen, weil die FüUstgTr dabei als Dienstleister für andere Truppengattungen auftritt.
Die Soldatenarbeitszeitregelung verschärft das Ganze natürlich noch (entlastet aber hoffentlich den einzelnen Soldaten).
Für die Einsätze soll eigentlich ein Btl federführend sein und eins auf Zusammenarbeit angewiesen. Diese beiden schaffen es aber idR. nicht, die SBLs zu befüllen.
Der Kdr FüUstgKdoBw plant, IT-Feldwebel auf ein zweites System auszubilden, um flexible Springer zu haben, weil die Einsatzbelastung sonst nicht zu stemmen ist.
Hierbei reden wir von Fachausbildungen die bis zu 9 Monate dauern (nach dem 6 wöchigen FüUstgFw, welcher als Feldwebel besucht wird).
Bei Untersuchungen der Soll(!)-Struktur ist aufgefallen, dass einige Dienstposten eine 200%ige Belastung im Vergleich zum angestrebten 4/20-Modell (4 Monate Einsatz, 20 Monate Ruhe) haben bzw hätten, wenn die Struktur voll befüllt wäre.
Als Parallelbelastung kommt vor allem die Nachwuchsgewinnung dazu, weil es an ITFw besonders mangelt (siehe Werbung fürs IT-Camp in Storkow).
Wo soll da noch Zeit bleiben für grüne Ausbildung?
Dass es an der Ausrüstung und Munition mangelt und zwischenzeitlich deshalb (fehlende 7,62mm-Munition) keine schwere Waffe mehr für das Leistungsabzeichen nötig war, ist schon lange der Fall.
Thomas Melber | 18. März 2016 – 17:48:
„Kennt jemand noch das Büchlein „Kriegsnah ausbilden“? Übrigens gibt es noch die Vorschrift „Gefechtsdienst aller (sic!) Truppen“. “
„Kriegsnah ausbilden“ – klar, das war echt gut. Wurde dann aber in einer Folgeauflage umgetauft zu „Gefechtsnah ausbilden“. Und ich gaube zu erinnern, dass es inzwischen von den ewigen Bedenkenträgern ganz „vom Bw-Markt“ genommen wurde. Daneben gab es das Heftchen „Üben und Schießen“ – ebenfalls echt klasse.
Hans Schommer
Die Verteidigungspolitiker der SPD mögen einen Personalaufwuchs und eine Abbildung in den Eckwerten fordern.
Aber tut dies auch deren Parteivorsitzender?
Ich habe meine Zweifel:
http://augengeradeaus.net/2016/03/verteidigungsministerium-plant-angeblich-7-000-neue-planstellen-fuer-soldaten/comment-page-3/#comment-230529
@Hans Schommer
Umgetaufte Version, bereinigt vom bösen Pz/PzGren etc Gefecht war „Einsatznah Ausbilden“, also Konvoi und co.
@ Seaking 15: 41 Uhr
Zitat: „WARUM sollten plötzlich, hier und jetzt 17.000 Zivilisten den innigen Wunsch verspüren die „weltbesten Streitkräfte“ zu verstärken ?“
Wir haben immer noch ca. 20.000 Zivilbeschäftigte im Überhang gegenüber den angestrebten 55000 Soll-DP Umfang. Das SPD-Papier fordert ja auch, das Zivilbeschäftigte Soldatenstellen besetzen können (soweit ich das beim Überfliegen richtig gelesen habe).
Das würde also bedeuten, ein Zivilist kommt auf eine Wechselstelle (Soldat oder Zivil) und ein neu ausgebildeter Soldat kommt auf eine reine Soldatenstelle.