Personalstärke der Bundeswehr – Fortschreibung
Wie versprochen, schreiben wir hier mal die aktuellen Stärkemeldungen der Bundeswehr fort – denn auf den Bundeswehr-Seiten gehen die früheren Meldungen zum militärischen Personalumfang der Streitkräfte doch oft ein wenig unter (weil immer unter dem gleichen Link aktualisiert wird).
Die Meldung für den Januar 2016 (veröffentlicht am 17. Februar):
178.573 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 945
Streitkräftebasis: 42.042
Zentraler Sanitätsdienst: 19.630
Heer: 60.017
Luftwaffe: 28.468
Marine: 16.268
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 945
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.771
Bereich Personal: 6.958, davon 4.225 Studierende an den Bw-Universitäten
Sonstige: 1.529
Die Bundeswehr umfasst aktuell 167.896 Berufs- und Zeitsoldaten und 10.677 Freiwillig Wehrdienstleistende (Jahresdurchschnitt 2015: 9.964).
Zur Bundeswehr gehören 19.480 Soldatinnen.
Stand: 31. Januar 2016
Die Meldung zum Jahresende 2015 (veröffentlicht 11. Januar 2016):
177.069 aktive Soldaten und Soldatinnen umfasst die Bundeswehr insgesamt. Sie verteilen sich wie folgt:
Bundesministerium der Verteidigung: 944
Streitkräftebasis: 41.999
Zentraler Sanitätsdienst: 19.564
Heer: 59.021
Luftwaffe: 28.321
Marine: 16.045
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen: 938
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung: 1.767
Bereich Personal: 6.964, davon 4.260 Studierende an den Bw-Universitäten
Sonstige: 1.506
Die Bundeswehr umfasst aktuell 168.277 Berufs- und Zeitsoldaten und 8.792 Freiwillig Wehrdienstleistende (Jahresdurchschnitt: 9.964).
Zur Bundeswehr gehören 19.284 Soldatinnen.
Stand: 31. Dezember 2015
Die Stärkemeldungen – und die Entwicklung – der Vorjahre findet sich hier.
(Danke für den Leserhinweis auf die heute veröffentlichte neue Statistik.)
Nachtrag 26. Februar: In den Kommentaren war dankenswerterweise der Hinweis auf eine Detail-Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz zur Personalstärke, aufgeschlüsselt nach Dienstgradgruppen. Die Tabelle gibt’s auch hier zum runterladen.
@Zimdarsen
Wehrpflicht iger vor 20 Jahren.
Aufs Mannheim bezog ich mich mit dem Zwangsmonopol.
Kino , die 2 Vorstellungen waren jetzt nicht gerade die Welt, An die Sauna dachte ich nicht, vom Rest nicht mal was gehört.
Solange die Bibliothek noch da war, war der Inhalt ziemlich interessant
Müßte man/frau nicht von der Gesamtstärke die abziehen (ca. 10.000) die sich in der Wiedereingliederung befinden?- Möglicherweise gibt es noch andere relevante Positionen: Wie Elternzeit, Beurlaubung, Abordnung, Dienstunfähigkeit auf Zeit …
@ Artillerist
Der Klageweg steht natürlich immer offen. Genauso der des KDV Antrages, wenngleich dieser auch Regelmäßig mit Anwälten durchzufechten ist.
Aber darum ging es mir bei meiner Aussage nicht.
Ich wollte explizit darauf Hinaus, das ich als SaZ nicht „einfach so“ mit einzuhaltender Frist kündigen kann wie im zivilen Leben. Hier ist es eben ein einseitiges Dienstverhältnis.
Rausklagen, wie erwähnt, kann man natürlich immer versuchen. Nur da ist es natürlich nicht mit 3 Monaten „Kündigungsfrist“ getan ;)
Ach, schönen guten Morgen Allseits.
@ThoDan
„Kino , die 2 Vorstellungen waren jetzt nicht gerade die Welt, An die Sauna dachte ich nicht, vom Rest nicht mal was gehört.“
Tja, die Bw war vor Jahrzehnten mal attraktiv.
Jetzt ist es für mich nur noch die besondere Altersgrenze :-)
@k.kunde | 18. Februar 2016 – 20:04
„Aber was bringen schicke Plakate, wenn die BW nur Zeitverträge anbietet?“
Warum sollten wir einen der entscheiden Merkmale von Streitkräften (junge Menschen am Anfang Ihres Erwachsenenlebens für 4-10 Jahre „beschäftigen“) einer Vergleichbarkeit mit etwas opfern, was nicht vergleichbar ist?
Wenn wir versuchen alle Sdt zu BS zu machen, lösen wir vielleicht nominell die Herausforderungen an die Nachwuchsgewinnung, faktisch schaffen wir uns als Armee aber ab und werden zu einer reinen Geldausgabe und Arbeitsmarkt-befriedigungs-Organisation.
Streitkräfte bestehen nun einmal aus überwiegend jungen „Indianern“.
Ganz im Gegenteil, die Bw hat schon viel, viel, viel, viel zu viele Häuptlinge, viel zu viele BS und viel zu viele Dienstgrade.
„Und nein die tollen Möglichkeiten der Berufsförderung können eben nicht mit dem Beamtenstatus mithalten.“
Warum sollten wir das versuchen? A und B zu vergleichen bringt uns nur die falschen Bewerber ein!
„Dabei stellt der zivile Teil der BW regelmässig Beamte und Tarifbeschäftigte von „draussen“ ein. Es wäre schon ein großer Attraktivitätsgewinn, wenn diese Stellen vorrangig mit ehemaligen SaZ besetzt werde müssten…“
Da bin ich allerdings bei Ihnen.
Allerdings wird das schon seit Jahren mit windigen Argumenten von Seiten der Wehrverwaltung verhindert.
Fast alles was bisher geschah („Binnenarbeitsmarkt“) sind Feigenblätter und Lippenbekenntnisse. Die Realität sieht anders aus :(
@Simon K. | 19. Februar 2016 – 8:49
„Ich wollte explizit darauf Hinaus, das ich als SaZ nicht „einfach so“ mit einzuhaltender Frist kündigen kann wie im zivilen Leben. Hier ist es eben ein einseitiges Dienstverhältnis.“
Grundsätzliche Zustimmung.
Nur eine „semantische“ Anmerkung (die aber durchaus auch inhaltliche Bedeutung hat): es ist ein „beidseitiges“ Dienst- und Treueverhältnis!
Denn auch der Dienstherr kann sich nicht so einfach von einem ungeliebten Soldaten trennen.
@audio001
Ja müsste man und all jene, welche jetzt noch auf Dienstposten sitzen, die es nach 12.2017 nicht mehr gibt aber gemäß fortgeschriebener Realisierungspläne noch geben wird.
Wir ziehen im Moment Personal ab, oder verlängern es nicht, obwohl wir 185 000 nicht erreichen.
Haushaltskarten, SollOrg (inkl Realisierungsplanänderung) und verfügbares Personal stimmen nicht überein.
Bevor das BMVg/IBuK nach Aufstockung über 185000 an die Öffentlichkeit geht, sollten zuerst die Verwerfungen gerade gezogen werden und die tatsächlich vorhandenen Dienstpostennotwendigkeiten besetzt werden.
Wie viele DPäK kaschieren im Moment die Verhunzte SollOrg der Neuausrichtung?
In wie vielen Bereichen wurde Pers gekürzt obwohl es mehr Aufträge und Aufgaben (SASPF, SAZV, mili Grundfertigkeiten, komplexere Systeme, mehr Dazeneingabe uvm) gab?
Wer führt BAPersBw, OrgBereiche und BMVg zusammen?
Sprechen die miteinander? Wenn ja, hören sie sich zu?
Wenn ja, ziehen sie die erforderlichen Schlüsse? Wenn kommunizieren sie das ins Parlament? Wenn ja, wo ist das Problem?
@ Koffer
„Nur eine „semantische“ Anmerkung (die aber durchaus auch inhaltliche Bedeutung hat): es ist ein „beidseitiges“ Dienst- und Treueverhältnis!
Denn auch der Dienstherr kann sich nicht so einfach von einem ungeliebten Soldaten trennen.“
Diesen Einwurf hatte ich nahezu erwartet, ging aber nicht darauf ein in der Hoffnung er bliebe unbemerkt ;)
Sie haben natürlich Recht das dies beiderseitige Rechte und Pflichten beinhaltet.
Aber, und da muss ich ein kleines bisschen Widersprechen, wenn die Bw es wirklich will, so wird sie einen Soldaten auch los. Und das auch vor Ende seiner eigentlichen Dienstzeit. Dies alles aber nun hier aufzufasern wäre nicht zielführend.
Mir bleibt eben nur dieser eine Satz als Quintessenz: Ich kann nicht kündigen.
Hab`s probiert ;)
Bei dem Thema der Berufsförderung möchte ich aber noch einfädeln. Bei diesem Punkt denke ich, müssten viel mehr flexible Optionen geschaffen werden. Auch das Thema Ruhegehalt etc sei genannt. Da sind wir noch hinten dran. Grade auch wenn man, wie es aktuell geschieht, viele UoP und UmP zu SaZ 20 und mehr macht. Da muss dann „hintenraus“ einfach mehr, bzw anderes kommen.
Das Problem an dem die Bw doch krankt, ist einfach die Tatsache das Attraktivität in vielen Bereichen über den Geldbeutel geschaffen wird. Sprich das Gehalt. Und das geht am einfachsten mit einem höheren Dienstgrad. Dies führt auf lange Sicht gesehen zu extremen Verwerfungen im Personalkörper. Wenn ich mich recht entsinne stellen die UmP jetzt schon die größte Dienstgradgruppe dar.
Ebenso ist aus meiner Sicht heraus zu hinterfragen warum wir keine Spezialistenlaufbahnen haben. Fachleute die entsprechend eingekauft, besoldet und ausgebildet werden. Wegfall von einigen grünen Anteilen, Wegfall der Führungsgewalt von Soldaten. Eben ein Spezialist auf seinem Gebiet. Der Versuch alle Soldaten gleich anzufassen (prominentes Beispiel sei mal IGF) führt zu einem unangemessenem Einsatz meiner Kräfte und Mittel. Wenn ich Soldaten, die eigentlich nur in Stab, Amt etc sitzen oder ausschließlich an Lfz schrauben ständig mit grünen Anteilen „belästige“, dann stehen sie in dieser Zeit nicht ihrer eigentlichen Verwendung zur Verfügung.
Krass ausgedrückt: Was interessiert mich der BMI bei einem IT-Fachmann? Den stell ich ein, bilde an militärischer Technik aus und los geht’s. Als Anreiz kann ich ihm anbieten: „Komm zu uns, wir versuchen auch ob wir dich fitter und schlanker machen können“
So muss in meinen Augen der Denkansatz sein. Aber vielleicht übersehe ich etwas dabei ;)
@Simon K
Wegfall grüner Anteil, Spezialistenlaufbahn?
Was ist denn ein Soldat ohne den grünen Anteil?
Haben wir doch, in vielen Bereichen haben wir Arbeitnehmer und Beamte.
Kann hier jemand die Zahlen der Derzeitige Stärke; 93500 zivil näher interpretieren
Wieviel Sind hiervon wirklich in Überhang ? oder anders formuliert wieviele Diensposten müssen hier noch agebaut werden ?
FACTSHEET BUNDESWEHR
Personal*: Struktur nach Neuausrichtung (2017):
Gesamt: 240.000 Beschäftigte (bis zu 185.000 militärisch, 55.000 zivil)
Militär: 45.000 Berufssoldaten, 125.000 Zeitsoldaten, mind. 5000 Freiwillig Wehrdienstleis-
tende (bis zu 12.500), bis zu 2.500 Reservedienstleistende
Derzeitige Stärke: Gesamt: 277.000 Beschäftigte (183.500 militärisch, 93.500 zivil)
Militär: 53.000 Berufssoldaten, 120.000 Zeitsoldaten, 10.500 Freiwillig Wehrdienstleistende
Zivil: 23.800 Beamte, 65.000 Arbeitnehmer, 4.700 in Ausbildung
Frauen: 18.500 Soldatinnen (ca. 10%) davon 7.800 im Sanitätsdienst
Einsätze der Bundeswehr*:
4700 Soldaten in 17 Einsätzen weltweit
Nachwuchslage*: Bewerbungen 2013: ca. 58.000 für eine militärische Laufbahn, davon über 8.000 Frauen
Einstellungen 2013: ca. 20.000 für eine militärische Laufbahn, davon 2.300 Frauen (knapp 22%).
Verhältnis Bewerber zu Einstellungen: Offiziere 5:1, Unteroffiziere 3:1, Mannschaften 2:1
Bewerbungen 2013: ca. 24.800 für eine zivile Laufbahn
Einstellungen 2013: ca. 2.200 für eine zivile Laufbahn
Pendler:
Nahpendler:
Zivile Erwerbsbevölkerung: 86%, Soldaten: 46%
(max. 50 km Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte oder max. 60 min Zeit bis zur Arbeit),
Wochenendpendler: Zivile Erwerbsbevölkerung: 4%, Soldaten: 38%
(Übernachtung mind. an 3 Tagen pro Woche auswärts)
Standorte: Derzeit über 300, zukünftig 263 in Deutschland
Bildungsangebot*:
Universitäten der Bundeswehr (Hamburg/München): 59 Bachelor- und Master-Studiengänge
2013: ca. 4.700 Studierende (650 Frauen), zudem ca. 1570 Sanitätsoffizieranwärter im Studium der
Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie an zivilen Universitäten deutschlandweit.
Bundeswehrfachschulen: 10 Schulstandorte
2013: ca. 5.000 Teilnehmer
Zivilberufliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen:
75 Ausbildungsorte: 56 Ausbildungsberufe, 47 Aufstiegsfortbildungen
2013: ca. 8.000 Teilnehmer (Medizinische Fachangestellte, Rettungsassistenten, Fluggerätemechaniker, Mediengestalter, Zimmerer, Koch, Metallbauer, etc.)
Arbeitsmöglichkeiten im Ausland: 4.400 (3.750 für Soldaten und 650 für zivile Mitarbeiter)
* Zahlen gerundet
@ Simon K.
zitat: „Ebenso ist aus meiner Sicht heraus zu hinterfragen warum wir keine Spezialistenlaufbahnen haben. Fachleute die entsprechend eingekauft, besoldet und ausgebildet werden. Wegfall von einigen grünen Anteilen, Wegfall der Führungsgewalt von Soldaten. Eben ein Spezialist auf seinem Gebiet.“
Diesen Versuch hatten wir schon mehrmals und der ist eigentlich mehrmals gescheitert. Wir hatten den Feldwebel im Fachdienst und den Feldwebel im allgemein militärischen Dienst. Übrig geblieben ist im Endeffekt dass der Feldwebel im allgemein militärischen Dienst praktisch der Bodenverteidiger, der Objektschutzfeldwebel wurde, der Rest sind Feldwebel im Fachdienst (zumindestens bei der Luftwaffe).
Die Marine hat mal experiment mit den StabsGefr und OStGefr mit 7er ATN also Uffz-Ausbildung ohne Führungsverantwortung. Was daraus wurde weiß ich allerdings nicht.
Im Endeffekt braucht ein Fw im Fachdienst trotzdem eine gewisse militärische Grundbefähigung und auch die Inübungshaltung dieser Fähigkeiten.
Das Problem mit der Spezialistenlaufbahn ist schlicht und einfach die Besoldung aufgrund des Dienstgrades. Damit der Spezialist entsprechendes Geld verdient,
muss er schnell einen höheren Dienstgrad erhalten und wenn er den Dienstgrad hat, dann soll er auch in militärischen Funktionen entsprechend des Dienstgrades eingesetzt werden können. Sprich der IT-Feldwebel im Dienstgrad HptFw soll auch einen abgesetzten IT-Trupp an irgendeiner Aussenstelle leiten können.
@Zimdarsen
Mit Wegfall grüner Anteile meine ich z.B. Dinge wie die querschnittliche Ausbildung zum UoP und UmP. Wenn ich entscheide, das militärische Befehlsgewalt (führen einer Gruppe in Feld und Gefecht etc) nur noch von denen ausgeübt wird die es brauchen, dann kann ich mir solche Anteile der Ausbildung bei Spezialisten sparen. Genauso Wachausbildung. Dies sind nur kleine Beispiele.
Aber nehmen wir mal den Lfz Techniker, da dies mein Bereich ist. Mal abgesehen davon das ich ab und an OvWa gegangen bin (dies fällt absehbar auch weg), habe ich samt und sonders so ziemlich alles an Inhalten meiner UoP und UmP Ausbildung nicht gebraucht. Der Auftrag des Lfz Technikers ist es, das die Lfz in die Luft kommen. Alles andere verbrennt nur Zeit und Ressourcen. Der Gedanke das einfach jeder Soldat topfit durchs grün springen und kämpfen können muss, ist heutzutage einfach überholt. Wenn man dem dann Rechnung trägt und die Anforderungen an den Menschen der sich auf etwas bewirbt anpasst, dann bekomme ich eine höhere Auswahl an potentiellen Bewerbern.
Wenn ich dann auch noch die Laufbahnen entsprechend auslege, wird das ganze attraktiv.
Sicher gibt es Fähigkeiten die jeder Soldat können muss. Jeder Soldat sollte seine Waffe sicher und zielsicher einsetzen können. Aber ob ich ein für die Bw effektives plus erreiche, wenn Besatzungen von Schiffen und Booten oder Lfz Techniker mit Maßnahmen wie IGF oder dem neuen Schießausbildungskonzept vom Grundauftrag weghole, wage ich zu bezweifeln.
Wie gesagt, mag sein das ich das vielleicht zu einfach sehe oder zu naiv. Aber dies ist meine Sicht auf die Bw nach über zehn Jahren Dienst als Lfz Techniker, einsatzerfahren, der mittlerweile im Stab sitzt. :)
@ Georg
„Diesen Versuch hatten wir schon mehrmals und der ist eigentlich mehrmals gescheitert.“
Das ist absolut zutreffend. Es musste auch scheitern. Weil ja weiterhin sämtliche Grundlagenlehrgänge wie UL1 und UL2 unverändert für Fachdiener und Truppendiener durchgeführt wurden. Zumindest ist mir nichts anderes bekannt.
Wenn ich von dem Spezialisten weiter verlange das er im Zweifel auch fähig sein soll Soldaten zu „führen“, wird sich nichts ändern. Erst wenn ich von der denke weggehe, komme ich an den Punkt, das ich den Spezialisten anders ausbilden und einsetzen kann.
Natürlich ist ab dem Punkt dann, der Dienstgrad nicht viel mehr als ein „Besoldungsanzeiger“. Aber dies muss ja nicht schlimm sein.
Hoffe dieser Gedankengang kommt nicht allzu befremdlich rüber ;)
Es resultiert einfach aus einem Satz den ich in meinem Dienst viel zu oft gehört habe: „Ich bin Techniker! Warum muss ich XYZ machen?“
Und am Ende des Tages wird dann doch wieder die Hälfte der militärisch grünen Vorhaben abgesagt, weil der technische Dienst vorgeht. Ich meine, hier sollte man einfach nur konsequent sein.
Alte Zöpfe abschneiden.
@Simon
Jain. Ich denke die Zeit für 3 Monate AGA finden sich schon am Anfang jeder Laufbahn und auch ein IGF-Schießen hier und da wird sich einrichten lassen.
@Simon K.
Ob ein Lfz-Techniker ein umfangreiche mili Ausbildung benötigt, darf sicher bezweifelt werden, evtl reicht ja das Beherrschen der P8, aber er benötigt eine und wenn es nur die Ausbildung in Innere Führung, Menschenführung, Soldatengesetz, SBG, VVO, OrgBw, uem ist.
Braucht er sie nicht, benötigen wir einen Beamten/Arbeitnehmer welcher im Krieg eine Uniform bekommt, ist geübte Praxis und gab es früher als eigene Laufbahn mit der Bezeichnung Sonderführer. In der Landsersprache wurden Sonderführer ebenso wie Militärpfarrer und Wehrmachtbeamte auch „Schmalspuroffizier“ genannt.
@Simon K.
Dieser Gedanke ist mit Blick auf den normalen Grundbetrieb im Frieden nachvollziehbar.
Wenn man jedoch die Angriffe auf Bagram oder Camp Bastion berücksichtigt – zur Erinnerung: sechs Harrier zerstört, zwei erheblich beschädigt – , sollte es im ureigensten Interesse eines jeden Technikers sein, Angriffe auf den Stützpunkt begegnen und vor allem auch abweisen zu können.
Dies ist ohne eine solide Grüne-Grundbefähigung nicht möglich.
Bevor ich in der Luft verrissen werde, ich habe keine Ahnung wie die Luftwaffe ihr Personal auf die Einsätze vorbereitet.
@ Zimdarsen und Simon K.
Ich denke da ist nicht soviel Differenz in den Aussagen !
Gegenwärtig wird eine Analyse durchgeführt im Rahmen NH90 Verband ob der „Preisschilder“ bei Wegfall IGF und anderer belastender Dinge für einen Lfz-Techniker, um den Einsatzklarstand Lfz zu erhöhen ! Da muß man natürlich aufpassen wegen Beurteilungen und IGF, DSA etc. aufgrund Laufbahnperspektive oder gar BS-Übernahme !
Ein Grundstock an Soldatentum: eindeutig JA !
Aber z.B. auch bei Piloten diese IGF wo das Personal doch jährlich seine Fitness im Rahmen einer Wehrfliegerverwendungsuntersuchung nachweist und gem. Befehlslage ein extra Sportprogramm für LFF hat … ich stelle mir da wirklich die Fragen des Zeitgeistes und der ach so einfachen „das Heer ist einheitlich“-Ausschüttung von Befehlen !
Und just bei dem Problem LFF sehe ich eindeutig wie @ Simon K. das MUSS einer Spezialistenlaufbahn, breit aufgestellt kann immer noch werden wer SHptm A13 G werden mag oder TrDst A15 und höher ;-)
@Simon:
Wenn ich an meine Lehrgänge denke, dann stell ich schnell fest, das das militärische jetzt schon zu kurz kommt. AGA ,Fw Anwärter und Fw Lehrgang ca 7 Monate.
Fachteile LfzT über 22 Monate. Ich denke, das es so wie es ist ausreicht.
Und die IGF Leistungen kann man von den Stunden addiert an einem Tag schaffen. Und dem, der sie nicht macht passiert ja auch nix
@Zimdarsen
Ich beziehe mich auf das „goldene“ Wehrdienstzeitalter von vor 20 Jahren.
Ich verstehe nicht warum man keine technischen Spezialisten einführt, Keine Unteroffiziere sondern Spezialisten für ihre Dachfähigkeiten.
Unteroffizier Schreibmaschine war keine akzeptable Lösung vor 20 Jahren, im Einsatz dürfte er noch weniger akzeptabel sein.
@Unreal
„Wenn man jedoch die Angriffe auf Bagram oder Camp Bastion berücksichtigt – zur Erinnerung: sechs Harrier zerstört, zwei erheblich beschädigt – , sollte es im ureigensten Interesse eines jeden Technikers sein, Angriffe auf den Stützpunkt begegnen und vor allem auch abweisen zu können.
Dies ist ohne eine solide Grüne-Grundbefähigung nicht möglich.“
Ja, dann ist es gut, wenn man lernt wie man sich verteidigt, doch das Leben im Felde mit Feldposten und Marsch ist nun mal keine nötige Grundbefähigung für die meisten Lw und M Soldaten. Man muss verwendungsgerecht ausbilden und dies ist beim Feldlagerschutz Bestandteil EAKK Ausbildung.
„(…) Hauptbootsmann Cathleen. Die Marinesoldatin fühlt sich durch die EAKK-Ausbildung der Luftwaffe auf ihren Auslandseinsatz gut vorbereitet (…)“ Infopost 1/2013.
@ThoDan
Sie meinen analog den specialists oder den warrant officers in der US Army?
@Koffer | 19. Februar 2016 – 9:16
Warum sollten wir einen der entscheiden Merkmale von Streitkräften (junge Menschen am Anfang Ihres Erwachsenenlebens für 4-10 Jahre „beschäftigen“) einer Vergleichbarkeit mit etwas opfern, was nicht vergleichbar ist?
In der Sache haben Sie recht. Nur die fähigen jungen Menschen, die die Bundeswehr gerne werben würde stellen diesen Vergleich durchaus an. Uniform, Bewaffnet, Dienstgrade, A-Besoldungsordnung das wirkt auf einen 16/17 Jährigen durchaus vergleichbar.
Genauso verhält es sich mit dem hier im Forum oft bemühten Vergleich Mannschafter=ungelernter Arbeiter=im Vergleich sehr gute Besoldung – stimmt alles nur welcher junge Mensch will heute noch ungelernter Arbeiter werden?
Ganz im Gegenteil, die Bw hat schon viel, viel, viel, viel zu viele Häuptlinge, viel zu viele BS und viel zu viele Dienstgrade.
Stimmt! Aber wer sagt denn, dass jeder BS unbedingt „Häuptling“ sein Muss ;)
Bei den Beamten gibt es ja auch den einfachen Dienst z.B. im Justizbereich oder bei einigen Bundesbehörden das Sicherungspersonal/Pförtner (Wachtmeister/Amtsbote A3-A5)
Vielleicht verhält es sich ja mit dem Problem Häuptlinge-Indianer auch so: Eben weil die BW im Vergleich mit Polizei etc. den Kürzeren zieht wurde und wird versucht wenigstens kurzfristig die Attraktivität mit mehr Geld zu steigern.
Weil Soldaten aber nach Beamtenrecht besoldet werden bedeutet dies immer mehr höhere Dienstgrade: Der Beamte im einfachen Dienst geht mit max. A5 in Pension und dies ist extrem selten, in der Bundesverwaltung ist faktisch mit A4 das Endamt erreicht.
Bei der BW geht der UoP regelmässig mit A7 – nur leider nicht in Pension sondern in Berufsförderung…
Zum Thema Binnenarbeitsmarkt
DIe einzige „erfolgreiche“ Aktion war die Besetzung der Reisestellen mit übergeleiteten SaZ. Aber auch nur deswegen weil sich dafür innerhalb der BW kein ziviles Personal fand wegen der Verlagerungs/Outsoucingpläne zum Bundesverwaltungsamt.
@Focusliner:
Der Abbau des Zivilpersonals auf 55.000 war bereits ein Ziel der Transformation. Schon damals war es Wunschdenken, da es sich um einen verbeamteten Personalkörper handelt.
Um die Zahlen nominell nach unten zu drücken hat man erhebliche Umfänge in kooperativen Modellen u.ä. (HIL) versteckt.
Mittlerweile wird das Personal altersbedingt abgebaut und nicht nachbesetzt. Mit erheblichen Auswirkungen auf die quasi-interne Fähigkeiten (HIL, MarArs, ehem. Lw-Werften, etc). Dies wiederum wirkt sich erheblich auf die Einsatzbereitschaft aus.
Noch ein Gedanke:
Die oft zu vernehmende Vorstellung militärisches Personal und ziviles müssten in einem linearen Verhältnis stehen (halb so viele Soldaten, halb so viele Zivilisten) ist sachlich unsinnig (auch wenn es sehr oft in StOffz-Kreisen erwähnt wird). Es ist nämlich egal ob ich 300 oder 150000 Gewehre beschaffe. Der Aufwand bei Beschaffung und Erprobung bleibt der gleiche. Und damit auch der Bedarf an Zivilisten in BAAINBw und nachgeordnetem Bereich.
@Thomas Melber
Ja. Und dann entsprechend besolden, nach Fachqualifikation.
Das jeder Marine is a Rifleman ist eine schöne Legende, die nicht stimmt jeder marine war vielleicht mal ein Rifleman , mkn hat es aber nie Riflewoman bei den Marines gegeben und wie tauglich jeder Marine im technischen Dienst nach 4 Jahren ist?
Trennung
AFAIK braucht es 2 Jahre um einen Infantristen auszubilden, wenn jemand nach 2 jähriger Ausbildung als ungelernt gilt, dann taugt die Ausbildung IMPOV nichts bzw. wird dieses Bild KLAR und DEUTLICH vermittelt.
Wenn UoP als Facharbeiter gelten, warum nennt man sie dann UoP anstatt OSG o,ä, mit entsprechender Besoldung und ohne Vorgesetztenfunktion?
Dann muß man eben das Dienstalter deutlich stärker in der Besoldung berücksichtigen. Der 40-jährige OSG („specialist“, ggf. mit Familie) verdient dann eben (deutlich -?) mehr als der 25-jährige Leutnant.
Und, ja: auch in der „freien Wirtschaft“ wird nicht jeder Team- / Gruppen- oder Abteilungsleiter, und viele wollen das auch gar nicht (mehr Verantwortung, mehr Stunden, mehr Streß bei nicht unbedingt entsprechend mehr (Netto-) Gehalt).
Das Problem, daß bei einigen wenigen die Motivation mit Erreichen des Enddienstgrades oder bei als unangemessen empfundener Verwendung dramatisch absinkt, diese Kameraden aber dennoch nicht aus dem Dienst entfernt werden können (nach entsprechenden Personalgesprächen), bleibt natürlich. Hier fehlen Sanktionsmöglichkeiten, oder irre ich mich?
@TW:
meine Kommentare in diesem Faden werden nicht nach dem Absenden veröffentlicht; Fehler im System?
[Ja, bisweilen spinnt das System ein wenig… Sorry. T.W.]
@Zimdarsen:
Sie meinen doch nicht ernsthaft, das 3 Wochen EAKK reichen, um Ungelernten das Thema Feldlagerschutz handlungssicher beizubringen. Auch wenn irgend jemand das gegenüber der Presse behauptet.
@Thomas Melber
„Das Problem, daß bei einigen wenigen die Motivation mit Erreichen des Enddienstgrades oder bei als unangemessen empfundener Verwendung dramatisch absinkt,…“
Kann in Einzelfällen so sein, muss aber nicht. Mit den Einzelfällen muss der DiszVorg dann entsprechend umgehen, da gibt es viele Möglichkeiten.
Da Motivation nicht nur über die Bezahlung kommt muss man im Einzelfall auch schauen an was es noch liegen könnte und was man tun kann um die Motivation zu steigern.
Das ist gelebte Menschenführung und leider fehlt es oft daran. Es ist wie mit der Inneren Führung, es nützt nichts, wenn man sie nicht einfordert und lebt.
@. Memoria
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Eines noch, werden dann also bis 31.12.2017, Altersbedingt d.h. Regelarbeitsrente mit 63 Jahren noch ca. 20000 Stellen im zivilen Breich abgebaut um auf die Zielstruktur von 55000 Stellen zu kommen.
@Focusliner
So ist es, dabei haben alle im Moment was zu tun und einige Dienststellen bleiben noch über 2017 trotz Schließungsabsicht weiter bestehen.
@focusliner:
Ich bezweifle, dass der Abbau bis Ende 2017 möglich ist.
Aber ich glaube bis 2020 wird es wohl rein demographisch so sein (Pensionierungswelle).
@ Focusliner
Zitat: „Kann hier jemand die Zahlen der Derzeitige Stärke; 93500 zivil näher interpretieren
Wieviel Sind hiervon wirklich in Überhang ? oder anders formuliert wieviele Diensposten müssen hier noch agebaut werden ?“
Zu den 93500 kommen noch die Zivilangehörigen der Bw, die in Altersteilzeit in der Freistellungsphase oder nach der Härtefallregelung ab 55 Jahre bis zum Eintritt in die normale Altersrente freigestellt sind. Sie werden in der Bw-Statistik als „abgebaut“ gezählt, aber weiter aus dem Verteidigungshaushalt bezahlt. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, dies geschieht völlig zu Recht, jedoch beschönigt es die Statistik.
Also um es mal ganz plakativ zu sagen, zivile Kraftfahrer der Bw mit Busschein sind bei der Einführung der Fuhrpark GmbH auf Antrag als Härtefall in den Vorruhestand geschickt worden und momentan wissen wir nicht wie die Bw-Busse betrieben werden sollen, insbesonders bei der Aufgabe die Flüchtlinge ab der Grenze zu transportieren.
Dieses Beispiel ist symptomatisch für den Zustand der ganzen Bw, denn um im Bedarfsfall ausgebildetes Personal und verfügbares Material zu haben, muss man es in Ruhezeiten einstellen, ausbilden, Material beschaffen und für den Eventualfall vorrätig halten. Der Vergleich mit der Feuerwehr ist zwar schon oft bemüht worden, trifft es jedoch m.M.n ganz gut.
@Georg:
Keine Sorge: im Frühjahr kommt die neue Personalstrategie und im Sommer das Weißbuch dann wird alles wieder gut.
Ach ne, das ist ja alles nur Papier.
Die echte Trendwende muss aber im Haushalt stattfinden.
Da gibt es aktuell aber wenig Anzeichen.
Wenn es ganz schlecht läuft gibt es eine Trendwende beim Haushalt in die negative Richtung: Das BMF möchte für 2017 eine globale Minderausgabe von 2 Mrd € zur Finanzierung der Flüchtlingspolitik durchsetzen. Da der Anteil des BMVg stets überproportional ist (andere Ressorts haben gesetzlich begründete Ausgaben, insbes. BMAS), steht eine Kürzung des EPL. 14 von ca. 700 Mio. € im Raum (die Hauptlast tragen ja zumeist Verkehr und Verteidigung). Die globale Minderausgabe wirkt sich auch jedesmal auf den Personalhaushalt aus.
Diese Wahrheiten will man wohl weiterhin verdrängen.
@Zimdarsen
In den Reihen der lebensältern BS UmP sind demotivierte Soldaten leider keine Einzelfälle mehr und das ist auch nachvollziehbar. Denn an dieser Gruppe ist das Thema Attraktivität vorbei gegangen, die gesamte DstGrd Gruppe wurde im letzten Jahrzehnt entwertet und nun überlegt man auch noch die Altersgrenze aufzuheben. So schafft man sich Problemfälle.
Wie die aber durch einen jungen Chef disziplinar in die Spur gebracht werden sollen, erschließt sich mir nicht. Welche Maßnahmen gibt es denn real? So etwas schafft man nur wenn der betroffene Soldat sich wirklich dämlich anstellt.
@ Memoria
Spätestens wenn diese Haushaltskürzung für den EPL 14 kommt, hat die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin auch die Sicherheitspolitik erreicht.
Dabei träumt die Bw-Führung weiterhin davon zusätzliche Bereiche an die Industrie auszugliedern, z.B. die fachtechnische Ausbildung von Lfz-Technikern um Personal und Geld einzusparen. Das teuflische an den ÖPP-Modellen ist ja die Tatsache, dass die momentane kassenwirksame Haushaltsbelastung relativ gering ist, ein immer größerer Anteil des Verteidigungshaushaltes jedoch fest gebunden ist und der freie Mittelanteil für Investionen in den zukünftigen Jahren immer geringer wird. Dies bedeutet den langfristigen Tod einer jeder Organisation, weil das verfügbare Investionsvolumen immer geringer wird. Gleichzeitig kann die Industrie durch diese Monopolstellung als Dienstleister für die Streitkräfte z.B. die BWI die Preise für die Dienstleistung immer weiter anziehen, da konkurenzloser Anbieter. Es hilft auch nicht wirklich wenn diese ausgegliederten Unternehmen mittelfristig wieder in eine bundeseigenene GmbH umgegliedert werden (wiederum z.B. BWI), denn deren Ziel ist trotzdem die Gewinnmaximierung auf Kosten des Verteidigungshaushaltes.
Also was bleibt ?
Die Bw weiter verkleinern ? Möchte wohl im momentanen sicherheitspolitischen Umfeld niemand.
Im Jahr 2018 nach der Bundtestagswahl wird vermutlich die nächste Bw-Reform dann anstehen, mangels Finanzierbarkeit der jetzigen Strukturen. Irgend jemand wird wieder ein ganz tolles Modell vorschlagen, wie man bei gleicher Leistungsfähigkeit Geld sparen kann. Die ppt und Excel-Strategen werden wieder die optimale Aufteilung der weniger werdenen Soldaten berechnen um eine maximale Anzahl von Generals- und Oberste- und OTL A15 Stellen zu erhalten. Die MdB im sicherheitspolitischen Bereich und Staatssekretäre im BMVg werden wieder das große Standortkarussell drehen um für ihren Heimatwahlkreis wieder eine große Baumaßnahme aus dem Verteidigungshaushalt zu holen. Kasernen werden nicht mehr geschlossen werden, sondern direkt in Flüchtlingswohnheime umgewidmet, da der soziale Wohnungsbau mit der Wohnungsversorgung nicht zeitgerecht nachkommen wird.
Elmar Thevesen, der stellvertretende Chefredakteur vom ZDF hat gestern einen sehr guten Kommentar zum Europagipfel in Brüssel gesprochen. Er sprach von „dem großen Elefanten, der im Verhandlungsraum spürbar anwesend war und dennoch von allen Teilnehmern sorgfältig ignoriert wurde“. Gemeint waren Europas gemeinsame Werte. Auf die Bw übertragen heisst dass, alle Interessenvertreter wollen ihren Anteil am Kuchen des EPL 14 halten oder ausbauen und alle ignorieren was dabei an Kampfkraft für die Bw reduziert wird.
@Zimdarsen
Mir fehlt jetzt gerade die Vorstellung, wie Zwangsmaßnahmen Motivation regenerieren soll, die man in den Abgrund geritten hat?
@Georg:
Volle Zustimmung.
Die nächsten 4 Wochen werden entscheidend.
Ebenfalls kann ich mit Blick auf das Personal in kooperativen Modellen nur zustimmen. Derzeit wird die HIL abgewickelt.
Damit wird man im Heeresbereich auch nur noch auf Industrieleistungen zurückgreifen können.
Einsatzbereitschaft scheint weiterhin nicht wichtig zu sein.
Erst wenn es zu spät ist scheint man aufwachen zu wollen.
@ThoDan
„Mir fehlt jetzt gerade die Vorstellung, wie Zwangsmaßnahmen Motivation regenerieren soll, die man in den Abgrund geritten hat?“
Ich vermute unsere Führung sieht da kein Problem: Da greift einfach Befehl und Gehorsam: “ HFw XYZ ich befehle Ihnen sofort wieder motiviert zu sein!“ Da bleibt dem armen HFw gar nichts anderes übrig als motiviert seinen Dienst zu versehen. SCNR Gerade in Technischen Verwendungen und bei den Ausbildern ist das wirklich ein Problem. Wenn ein Techniker (z.B. am Lfz) einen Fehler nicht finden will, dabei aber nach außen guten Willen zeigt, dann steht das System (oder der Vorgesetzte macht es selber, wenn er es denn kann) Und Zuckerbrot und Peitsche sind m.E. nicht gerade die Methoden, die aus unmotivierten Soldaten perfekte Multiplikatoren für den Dienst in der Bundeswehr machen.
@Thomas Melber
„Das Problem, daß bei einigen wenigen die Motivation mit Erreichen des Enddienstgrades oder bei als unangemessen empfundener Verwendung dramatisch absinkt, diese Kameraden aber dennoch nicht aus dem Dienst entfernt werden können“
Mein persönlicher Eindruck ist dabei der, dass gerade die „falschen“ Verwendungen das Problem sind. Wer im Enddienstgrad einen Job hat, der ihm gefällt und der hoffentlich auch noch heimatnah eingesetzt ist, der ist meistens ganz zufrieden. Probleme bereiten die Leute, die aus Strukturgründen oder aufgrund von „Breite vor Tiefe“ irgendwohin versetzt werden wo sie mit Standort und/oder Aufgabe völlig unzufrieden sind.
Ich erinnere mich noch an meine Zeit als junger Leutnant wo uns gesagt wurde, dass wir uns auf jeweils ein Drittel unserer Dienstzeit an einer Schule, ein Drittel im Amt und ein Drittel in der Truppe einstellen sollen. Und gerade an den Schulen habe ich viele Ausbilder erlebt, die es einfach gehaßt habe, Ausbilder zu sein. Wenn die dann dafür auch noch schlechte Beurteilungen bekommen haben und dort stecken blieben, dann waren das diejenigen, die sich bis zum Ende ihrer Dienstzeit nicht mehr motivieren ließen. Und der Chef einer Ausbildungseinrichtung merkt man dann ziemlich schnell, welche Probleme unmotivierte Ausbilder bereiten (Die meisten Chefs die ich erlebt habe, lassen den Ausbildern dann soviele Freiheiten, bis sie wenigstens keinen Ärger mehr machen und die Lehrgangskritiken, die ohnehin nur in den Archiven verstauben, nicht allzu schlecht ausfallen.
FWL werden nur zum 01.01, 01.04, 01.07. und 01.10. jeweils eingestellt. Abgesehen von der Frage, ob es nicht besser wäre, wenn es mehr Einstellungstermine für FWL gäbe, habe ich bei der BW nichts finden können, in welchen Monaten Unteroffieziere und Mannschaften anheuern können?
Weiß hier jemand, ob diese jeden Monat eingestellt werden können oder auch nur zu bestimmen Terminen, und wenn zu welchen?
Und was ist mit Wiedereinstellen, geht dies jeden Monat oder nur zu bestimmten Teminen?
Denn die Stärkeentwicklung der BW hängt auch davon ab, wann wer eingestellt werden kann oder auch nicht? Denn in Monaten, wo z.B. nicht eingestellt werden könnte, könnte die Truppenstärke dann nur fallen.
@ Schnuckel
Techniker, bzw. Soldaten mit technischer Verwendung wollen genauso wie alle anderen Soldaten ordentlich und gerecht von ihren Vorgesetzten behandelt werden. Dabei kann die Leistung eines HFw oder StFw die eines Hptms übertreffen und dann wollen die betroffenen HFw eben leistungsgerecht von ihren Vorgesetzten behandelt werden.
Ein vernünftiger Umgang miteinander, Ehrlichkeit von Seiten der Vorgesetzten, Einsicht wecken für die momentanen Notwendigkeiten (klingt etwas anders als „iss so“, Befehl und Gehorsam) und die Bereitschaft die abgeforderten Lasten auch als Vorgesetzter mitzutragen sind für ein gedeihliches Miteinander eben wichtig.
Zitat: „Wer im Enddienstgrad einen Job hat, der ihm gefällt und der hoffentlich auch noch heimatnah eingesetzt ist, der ist meistens ganz zufrieden. Probleme bereiten die Leute, die aus Strukturgründen oder aufgrund von „Breite vor Tiefe“ irgendwohin versetzt werden wo sie mit Standort und/oder Aufgabe völlig unzufrieden sind.“
So ist es, und oftmals sind die Ausbilder in technischen Verwendungen mit ihrer Tätigkeit an technischen Schulen sehr zufrieden, ganz im Gegensatz zu ihren Erfahrungen, die sich aber nicht notwendigerweise auf Techniker beziehen muss.
@Georg
100% Zustimmung.
Mit „…viele Ausbilder, die es gehasst haben, Ausbilder zu sein“ bin ich vielleicht etwas missverständlich rübergekommen. „Zu viele“ trifft es wohl besser. Weil ein einziger Hörsaalleiter bei seinen 4-30 Lehrgangsteilnehmern gerade am Anfang der Bundeswehrzeit bereits eine negative Grundeinstellung erzeugen kann, die fünf gute Hörsaalleiter in späteren Lehrgängen kaum wieder gerade rücken können. Von den Leuten, die dann vorzeitig wieder die Bundeswehr verlassen mal ganz abgesehen.
Ich bin der Meinung, dass wir gerade in der Ausbildung die besten Ausbilder brauchen, die wir bekommen können. Und da ist halt Freiwilligkeit für diesen Job oftmals nicht die schlechteste Eingangsvoraussetzung.
Natürlich ist das irgendwie ein nahezu unlösbares Problem. Wir wollen die Besten als Ausbilder (die kaum ein Verband gerne gehen lässt) und die sollen auch nocht gerne und gut ausbilden und nicht nur wegen der Heimatnähe an die Schule kommen und sich möglichst damit abfinden, dass sie dort (von einigen OStFw Stellen mal abgesehen) nicht mehr in die höchsten Stufen ihrer Laufbahn aufsteigen. Oder sie wechseln nochmal die Verwendung und die ganze Qualifikation für die Ausbildung ist wieder verloren. Besonders wenn der neue Ausbilder erst dann auf dem Dienstposten erscheint, wenn der alte schon vor Monaten versetzt worden ist ;-(
Hört sich nach die BW kann ihr eigener schlimmster Feind sein an.
@Insider u Theo Dan
Menschenführung geht doch nicht nur über Zwangsmaßnahmen und positive Motivation erst recht nicht. Wer nicht gerne zum Dienst geht hat doch nicht nur ein Problem mit dem Dienstgrad oder der Bezahlung. Wenn nur Zwangsmaßnahme als Handlungsmöglichkeiten erscheinen, dann zeigt es evtl ein Teil der Lösung.
Meist geht es um Wertschätzung und um einen anständigen Umgang.
Doch zur Wertschätzung gehört als Grundlage die Wahrnehmung und Bewertung, doch daran fehlt es ja oft schon. Chefs sind heute leider oft nur Bürokräfte und sind dabei an ihren Rechner gefesselt.
SER | 19. Februar 2016 – 13:52
„… ich stelle mir da wirklich die Fragen des Zeitgeistes und der ach so einfachen „das Heer ist einheitlich“-Ausschüttung von Befehlen !“
Zimdarsen | 19. Februar 2016 – 17:04
„…das Leben im Felde mit Feldposten und Marsch ist nun mal keine nötige Grundbefähigung für die meisten Lw und M Soldaten. Man muss verwendungsgerecht ausbilden und dies ist beim Feldlagerschutz Bestandteil EAKK Ausbildung.“
Genau um diese Dinge ging es mir bei meinen Gedankengängen.
Zu den Angriffen die zur Zerstörung von Harriern geführt hat, konnte ich auf die schnelle nichts finden. Innentäter oder externer Angriff?!
Innentäter sind natürlich immer eine massive Gefahr. Bei einem externem Angriff auf ein Flugfeld etc stellt sich dann natürlich die Frage wie gut war die Absicherung?! Wenn ich als Lfz Techniker im Ausland auf einer Flight arbeite, erwarte ich einfach das die Örtlichkeit entsprechend von den dafür ausgebildeten Soldaten und Einheiten abgesichert wird. Bei solchen Angriffen gehe ich als Techniker eh in Deckung und erwehre mich meiner Haut. Allein schon weil ich, meinem Auftrag gemäß, kaum mit der Ausrüstung eines Infanteristen am LFZ arbeite (in der Regel auch ohne Waffe am Mann). Und aus dem Blickwinkel reicht es einfach, wenn ich mit meiner Waffe umgehen kann, mich meiner Haut erwehren kann. Da muss ich nicht in der Heimat „Infanterist-Light“ Ausbildung genossen haben.
Trennung
Das Thema der Auswahl des Personals, welches unsere jungen Kameraden ausbildet, hat mich auch schon oft beschäftigt. Ich habe persönlich zwei Fälle erlebt, in denen Personal welches, aus welchen Gründen auch immer, nicht auf seinem Posten in der Stammeinheit bleiben sollte, „weggelobt“ wurde und dann Ausbilder in der AGA wurden…. Eine mehr als fragwürdige Praxis.
Da ist man dann auch schnell wieder bei dem Thema der Kündbarkeit von Soldaten. Beiderseitig.
@Simon K.
Dann sind wir ja zusammen :-)
Zum Thema Motivation im Enddienstgrad…..
Da brauchen wir nicht mal bis zum Enddienstgrad zu warten, wenn einem vom beurteilenden Vorgesetzten mitgeteilt wird das man sich von seiner Beurteilung nicht so viel erhoffen soll (Auslandseinsatz mit einem D im Beurteilungszeitraum inklusive), da man ja schon BS ist und andere jetzt mal gefördert werden müssen, dann fragt man sich schon warum man 1.) als BS bei gleicher/besserer Leistung zurückstecken soll und 2.) wozu man noch motiviert und aktiv seinen Dienst versehen soll.
Das Geschilderte macht man vielleicht bei zwei Beurteilungen mit aber irgendwann reicht es, das hat nichts mit nicht treuem Dienen zu tun sondern mit der einfachen Erkenntnis das sich Mehrleistung teilweise einfach nicht lohnt, und ich rede hier nicht von schnellerer Beförderung oder Zusatzbesoldung sondern von WERTSCHÄTZUNG und diese vermissen mehr als genug Soldaten welche schon länger dienen.
@IstEgal
Danke, so ist es und Alimentation ist keine Wertschätzung.
@ IstEgal | 22. Februar 2016 – 11:22
Wertschaetzung, persoenliche Anerkennung ist sicherlich einer der wichtigsten zwischenmenschlichen Bindungskraefte.
Andererseits, wenn diese nicht gegeben ist:
Jeder der einen DP besetzt bekommt dafuer auch eine angemessene Verguetung, und die ist als BSoldat, da man meist nicht seine eigene Ausbildung bezahhlt hat, all told (Gehalt, Umzugskosten, Heilfuersorge,Pension…usw) nicht schlecht . Dafuer hat man/frau etwas zu leisten
Weiterhin kann man den Vorgesetzten veraendern oder den DP wechseln. Das geht per Versetzungsantrag, tun was man fuer richtig haelt und nicht was der Vorgesetzte sich wuenscht sowie Beschwerde beim Naechsthoeheren, wenn man ausgebremst wird.
Man/frau muss dafuer natuerlich bereit sein einen Preis zu zahlen, ggf Umzug oder Warten auf Befoerderung oder eben eine Weile Unmut in der Einheit/Diensstelle in Kauf nehmen.
Schliesslich sind es heute ja nur noch 41 Wochenstunden……
@IstEgal
„Mehrleistung“ …???? Hm, „einfach nicht lohnt….“ ??? 2x Hm….
BS mit Anspruch auf „Wertschätzung“ ????? 3x Hm…….
Das Beurteilungssystem hat in der Tat nichts mehr mit treuem dienern zu tun, sondern ist ein Mittel der strukturorientierten Personalbewirtschaftung für die zentralen personalführenden Stellen, also mittlerweile nur noch das PAmt. Es ist kein Mittel der Menschenführung seitens der Disziplinarvorgesetzten mehr, die ja dem gleichen System (mit all seinen Zwängen) unterworfen sind. Die Vorgesetzten haben heutzutage andere Mittel, um ihrer „Wertschätzung“ für einen Untergebenen Ausdruck zu verleihen, z.Bsp. diese jährliche Ausschüttung in Sachen „Leistungsgerechte Besoldung“ oder die gute, alte Förmliche Anerkennung iVm Sonderurlaub. Warum braucht man als treu dienender BS eigentlich andauernd zusätzliche Streicheleinheiten ? Ich empfinde das als unprofessionell.
@MikeMolto
in der Theorie klingen Dinge wie Versetzungsantrag und Beschwerde nicht schlecht.
Praxis – Mangelverwendung in einer vom Mangel beherrschten TSK widersprechen einer Versetzung deutlich, aber wäre auf dem Rechtsweg oder sonstwie bestimmt durchsetzbar. Nur kommt da auch wieder der eigene Stolz zum tragen ich tue gerne was ich tue und ich bin gut darin (Selbst/Fremdwahrnehmung), und was diese BW nicht braucht ist noch ein Soldat mehr der den Arzt/Pfarrer/you-name-it-Weg beschreitet, ich möchte mir gerne beim rasieren morgens im Spiegel noch in die Augen schauen können.
Beschwerde sehr gute Idee wenn man auf Jahre als Querulant und Nestbeschmutzer behandelt werden möchte auch sehr zu empfehlen.
Das Problem ist nicht der Untergebene und auch nur bedingt der Vorgesetzte das Problem ist ein Beurteilungssystem welches es unmöglich macht Förderungswürdige zu fördern und gleichzeitig Leistungsstarke zu belohnen.
Preisfrage gibt es ein völlig faires gerechtes System???? Ich denke nicht da es immer „menschelt“.
Sry für das OT Thema Beurteilung ;-) aber irgendwie hängen Personalzahlen halt auch mit dem Faktor „Bestandskundenpflege“ zusammen und da wird wenig getan.
41 Wochenstunden…….Dank der nun rausgenommenen Pausen fühlt es sich an als wäre ich länger vor Ort als letztes Jahr aber muss wohl Fehlempfinden meinerseits sein ;-)
@Klabautermann
Genau dieses Denken ist mE das Problem der mili Menschenführung, deshalb widerspreche ich ihnen aufs schärfste.
Wertschätzung – Respekt, Anerkennung, Fairness, Toleranz, Höflichkeit uvm, am spitzen Ende geht es immer um Würde – um ein elementares menschliches Bedürfnis, um den Kitt, der eine mili Einheit/Gruppe zusammenhält. Ein Anführer welcher seinen Anvertrauten keine Wertschätzung entgegen bringt, verliert die Wertschätzung gegen über seiner eigenen Person irgendwann selbst.
Denn gerade Vorgesetzte wollen und benötigen Respekt – Streicheleinheiten.
Wertschätzung zu leben ist hoch professionell!
Es mag eine Zeit funktionieren, im Gefecht, in der Abarbeitung eines überschaubaren Auftrages ohne „Streicheleinheiten“ zu führen, langfristig funktioniert das nicht. Auch kann man Respekt nicht einfordern – er wird einem zuteil. Dabei wäre Zuhören schon mal der erste Schritt, doch schon daran fehlt es meist.