Experten-Meinung: Die Zusammenfassung
Hier mal kommentarlos zum Einlesen die Zusammenfassung des Expertengutachtens. Das meiste war ja schon zu lesen…
(In einer etwas schöneren Version.)
Ein paar Slides dazu:
(Eine fehlende Folie mit der Zeitleiste Rüstungsprojekte habe ich nachgetragen; danke für den Leserhinweis!)
Das Statement von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen zum Expertengutachten, zu EuroHawk (am Schluss) und zu möglichen Einsätzen in der Ukraine und in Kurdistan:
Nachtrag 7. Oktober: Die Industrie – genauer: der Bundesverband der deutschen Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie, der Bundesverband der Luft- und Raumfahrtindustrie und der Bundesverband der Deutschen Industrie – haben in einer gemeinsamen Erklärung zu dem Gutachten und der Haltung des Ministeriums Stellung genommen:
Gemeinsame Erklärung_BDSV BDLI und BDI
(sorry, sehr merkwürdiger Effekt: ich kann die Industrie-Erklärung auf Rechnern mit Linux und MacOS öffnen, ebenso auf einem Android-Gerät – aber nicht auf einem iPad. Warum das so ist? Keine Ahnung.)
Nach-Nachtrag: Das scheint wohl an dem Umlaut in der Dateibezeichnung zu liegen… Hier jetzt speziell für iPad (und wohl auch iPhone) mal die Version ohne Umlaut:
Ach Schlüsseltechnologien- für wen, den Aktienbesitzer?
Wir können alles – außer billig.
Wenn man „Schlüsseltechnologien“ will, aber kein Geld hat, muss/sollte man sich entscheiden.
Heimwehr oder Interventionsarmee, damit schliesst sich auch der Dilemma Kreis – die Regierung (Falken?) hat immer nur einen DDR 5 Jahresplan. Visionen- Weltherrschaft?- Gelächter!
Heute Werften, morgen Panzerschmieden und irgendwann poppt Siggi wieder.
Und Closius – an Panzerschlachten in DEU glaube ich gleich gar nicht – hat der Deutsche keinen Bock drauf, aus diesen Teilen bitte Messer machen.
@Les Grossmann: Ob die Deutschen Bock auf Panzer haben oder nicht spielt keine Rolle. Es ist nur bezeichnend, daß alle anderen Länder Stolz auf ihre Panzer sind, nur die deutsche nicht. Eine Welt ohne Waffen oder Aggressionen ist eben ein Fehlschluß, was wir spätestens seit dem Einmarsch des Irak in Kuwait wissen. Die Idee der großen friedlichen Welt, nach dem Ende des Kalten Krieges ist damit schon gescheitert gewesen. Seitdem folgt Krise auf Krise: Balkan, Ruanda, Kongo, AFG, Irakkrieg 2003, Arabischer Frühling, Bürgerkrieg in Lybien, Syrien, Südsudan, Jemen, russischer Einmarsch in Georgien, Ukraine usw..
An Panzerschlachten in Deutschland selbst glaube ich auch nicht mehr, aber im Baltikum kann genau dies passieren und da sollte man schon dem Volke die Wahrheit sagen, daß wir mittlerweile viele zu wenige Panzer und zu wenig Artillerie haben, keine Heeresflugabwehr mehr, viel zu wenig Patriot-Systeme usw.. Mag der nächste russische Angriff wieder mit Söldnern und angeblichen Separatisten beginnen, aber bald werden diese Angriffe mit massiven Panzer- und Artillerieeinsatz fortgesetzt werden.
Deshalb muss die Landesverteidigung sich auf mehr Panzer stützen und wir müssen darauf vorbereitet sein, nicht nur ein paar Eingreifsinfanteristen, sondern ganze Panzerdivisionen in Rekordzeit ins Baltikum oder nach Warschau zu verlegen.
@Closius
„Deshalb muss die Landesverteidigung sich auf mehr Panzer stützen und wir müssen darauf vorbereitet sein, nicht nur ein paar Eingreifsinfanteristen, sondern ganze Panzerdivisionen in Rekordzeit ins Baltikum oder nach Warschau zu verlegen.“
Das scheinen Sie wohl tatsächlich ernsthaft zu meinen ? Wieviele Panzerdivisionen dürfen es denn sein ? 3 – 5 , oder mehr ? Dann brauchen wir aber ganz schnell einen Z-Plan für das deutsche Heer ;-)
@Klabautermann: Der Z-Plan war, wie sie sicher wissen, ein Marineplan und hinkte wegen zuviel Schlachtschiffen und zu wenigen U-Booten.
Alles was ich nicht offensichtlich ironisch meine oder kennzeichne ist ernst gemeint. Nach den Drohungen Putin müsste eine verantwortungsvolle Sicherheitspolitik die BW und Nato-Planung sich darauf stützen und schnelle Reaktionszeiten, mit massiver Truppenverlegung in den Osten, einplanen. Daß ich dann nicht mehr mit 40 A 400 M auskommen und eine ganze Flotte von C 17 Globemastern brauche, um Panzerbataillone nach Riga oder Warschau oder Bukarest einfliegen zu können, versteht sich von selbst. Die einzige Alternative wäre, Leopard Kampfpanzer im Vorfeld zu stationieren oder einzulagern.
Ohne Rückkehr zur Wehrpflicht sind 3 – 5 Panzerdivisionen nicht aufstellbar, weil wir in Deutschland nicht genug freiwillige Soldaten werden anwerben können.
Ich glaube nicht, daß die BW mehr als 220.000 Soldaten in Deutschland zusammen kriegt, ohne daß die BW auch für Ausländer geöffnet wird. 220.000 Soldaten sehe ich als die Mindeststärke an, damit könnte man jedenfalls eine Division wieder aufstellen. Weil wir im Osten keine Division haben würde ich die 13 oder 14 Panzergrenadierdivision wieder aufstellen. Der Divisionsstab der 13. ist als der letzte aufgelöst worden in Leipzig, die 14. hatte dafür ein viel schöneres Wappen. Über die Frage, welche von beiden man wieder aufstellt, kann man also würfeln oder eine Münze werfen oder schauen wo die beste Kaserne für den Divisionsstab steht.
Die erste Brigade die ich wieder aufstellen würde, wäre die 42. Panzerbrigade Brandenburg, denn ein Blick auf die Stationierung der BW zeigt, daß wir zwar Truppen in MV und in Sachsen/Thüringen haben, aber im Falle eines unterstellten Angriffs über die Oder, klafft eine tödliche Lücke in Brandenburg/Berlin, wo gar keine Heereskampfverbände stationiert sind. Und von dort aus lassen sich Truppen auch schneller auf dem Landwege nach Polen verlegen als in Westdeutschland aufgestellte Truppen. Und in Sachsen-Anhalt ist auch nichts los mit Kampftruppen, so daß als nächste Brigade an die Wiederaufstellung der 38 Panzergrenadierbrigade Sachsen-Anhalt denken würde, aber es kämen auch ein paar andere Brigaden stattdessen in Frage.
Aber um die Frage zu beantworten, halte ich eine Division mit zwei Brigaden mehr für das absolute Minimum und 2 Divisionen mit 4 Brigaden mehr würde ich für ausreichend halten. Als 2. Division würde ich die 7 Panzerdivision, die als letzte Westdivision aufgelöst worden ist wieder aufstellen. Aber das geht nur mit Wehrpflicht oder auf dem einfachen Wege, den ich verwenden würde, in dem ich entweder eine Deutsche Fremdenlegion aufstellen würde, um so 10.000 Ausländer und EU/Nato-Bürger für die BW anzuwerben oder der Freiwillige Wehrdienst wird für EU/Nato-Bürger geöffnet um so 10.000 Ausländer anzuwerben und damit 230.000 Gesamtstärke und zwei Divisionen mehr zu erreichen. Für Polen und Rumänen usw. dürfte sich der Freiwillige Wehrdienst durchaus finanziell lohnen und wir können unser Personalproblem ohne Wiedereinführung der Wehrpflicht lösen, weil die Wiedereinführung zwar sinnvoll wäre, aber wahrscheinlich nicht politisch durchsetzbar ist.
@Closius
Bei einem Angriff über die Oder ist Polen ja schon perdü und die Bw ebenfalls, da wir ja wohl grenznah zu RUS eingesetzt würden. D.h. wir wären dann schon überrannt bzw. zerschlagen – die Truppen unserer polnischen und baltischen Verbündeten natürlich ebenfalls.
Davon ab: verlegen kann man auch per Bahn – sicher, schnell, problemlos und kostengünstig.
Zur Truppenstärke / stehendes Heer (bzw. Luftwaffe / Marine): das ist im Friedensbetrieb nicht gerechtfertigt. Wichtig ist, eine rasche Aufwuchsfähigkeit sicherzustellen, wobei Ausrüstung natürlich vorgehalten werden muß. Auch muß der Ausbildungsstand kontinuierlich „auf Stand“ gehalten werden.
Zudem müssen Strukturen (wieder) aufgebaut werden, die die „first line troops“ im Hinterland / in der Heimat unterstützen bzw.entlasten.
Und last but not least ist natürlich auch für Feldersatz zu sorgen.
@Thomas Melber: Es gibt hier einige Fans eines Milizsystems wie beim Bundesheer in Österreich. Natürlich ist das untergerüstete Österreich ein schlechtes Beispiel.
Für ein Milizsystem müssten genug gekaderte oder Materialeinheinten vorhanden sein, damit diese genug üben können bzw. die Einheiten schnell aufgefüllt werden könnten. Wie soll dies ohne Wehrpflicht funktionieren, woher soll das Personal kommen oder wollen sie die Wehrpflicht wieder einführen, um ein ausreichendes Territorialheer zu haben?
Wir hatten mal 6 Heimatschutzbrigaden, jetzt haben wir nur noch 30 Kompanien(ohne schwere Waffen)! Es ist weder die Ausrüstung, noch das Personal für ein schnell aufwuchsfähige Heimatverteidigung vorhanden. Wir haben weder Panzer für Heimatschutztruppen, noch auch nur genug Maschinengewehre für unsere Fallschirmjäger als Eingreiftruppe!
Natürlich kann man auch mit der Bahn Panzer verlegen, aber wann ist zuletzt geübt worden eine ganze Division per Bahn zu verlegen und sind Pläne für eine Verlegung nach Warschau oder Bukarest vorhanden?