Nach den Briten will auch Frankreich (zusätzliche) Kampfjets ins Baltikum schicken (Update)
Nachdem Großbritannien vor wenigen Tagen angekündigt hatte, Eurofighter-Kampfjets zur Unterstützung der NATO-Luftraumüberwachung über dem Baltikum zu entsenden, scheint nun Frankreich einen ähnlichen Schritt zu planen. Nach französischen Medieninformationen will Verteidigungsminister Jean-Yves le Drian bei seinem Besuch in den baltischen Staaten den Einsatz von drei Rafale-Jägern (Foto oben) anbieten:
Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian flog am Freitagmorgen nach Vilnius in Litauen. Nach unseren Informationen will er den französischen Vorschlag diskutieren, drei Rafale-Jagdflugzeuge für die Luftraumüberwachung, das „air policing“ über dem Baltikum, anzubieten.
Wie die britische Offerte ist offensichtlich auch das französische Angebot als zusätzliche Unterstützung für die ohnehin geplanten Einsätze anderer NATO-Länder bei der Luftraumüberwachung über Estland, Lettland und Litauen an der Grenze zu Russland zu sehen. Diese Missionen rotieren, derzeit stellen die USA die Maschinen für das air policing, demnächst Polen. Mit dem zusätzlichen Angebot wollen die NATO-Länder die Unterstützung der kleineren Staaten demonstrieren, die angesichts der Vorgänge in der Ukraine auf deutliche Zeichen des Bündnisses setzen.
In Deutschland scheint es bislang keine entsprechenden Überlegungen zu geben. Die Luftwaffe hatte bereits fünf Mal Abfangjäger (meist die inzwischen ausgemusterten Phantom II, einmal auch Eurofighter) für diesen Einsatz abgestellt und ist nach den bisherigen Planungen bis 2018 nicht an den Missionen beteiligt. Es gilt wohl noch, was der stellvertretende BMVg-Sprecher Oberst Ingo Gerhartz und Außenamtssprecher Martin Schäfer am vergangenen Mittwoch vor der Bundespressekonferenz sagten:
Frage: An das Verteidigungsministerium. Am Montag hat Großbritannien angekündigt, die von der Nato gestellte Luftraumüberwachung über den baltischen Staaten mit Eurofightern zu verstärken. Gibt es von deutscher Seite ähnliche Pläne?
Gerhartz: Die Ankündigung der Regierung von Großbritannien ist zunächst bilateral zu sehen. Von unserer Seite gibt es im Moment keine konkreten Pläne.
Zusatzfrage: Aber heißt es nicht, dass es gerade eine europäische Antwort geben soll?
Gerhartz: Ich denke, europäische Antworten gibt es in vielen Bereichen im Rahmen dieses Gesamtkomplexes. Deswegen kann ich das jetzt auch nicht in den Kontext einordnen.
Schäfer: Grundsätzlich zum „Air Policing“, denn darum geht es auch: Es gibt innerhalb der Nato Vereinbarungen, wie das Bündnisgebiet mit Mitteln der Luftwaffe betreut wird. Deutschland hat sich an dem so genannten „Air Policing“ auch oberhalb der baltischen Staaten immer wieder beteiligt. Da gibt es eine Art Schichtwechsel, dass einige Monate lang bestimmte Mitgliedstaaten die Aufgaben dieses „Air Policing“ wahrnehmen und dann andere Staaten das wahrnehmen. Deutschland hat es nach meiner Erinnerung über viele Monate im vergangenen Jahr getan und ist zurzeit nicht dran. Wenn der nächste Rollenwechsel erfolgt, wird Deutschland das ganz bestimmt auch wieder tun.
Zusatzfrage: Wann der Schichtwechsel ist, wissen Sie nicht?
Schäfer: Das ist leicht in Erfahrung zu bringen. Das haben wir hier jetzt bedauerlicherweise nicht parat.
Update: In Brüssel, höre ich, könnte in der kommenden Woche ein NATO-Beschluss zur Verstärkung des Baltic Air Policing anstehen, mit dem das britische und das französische Angebot unter das Kommando der Allianz gestellt werden. Wenn es einen solchen Beschluss gibt, wird natürlich auch der Druck auf Deutschland im Bündnis steigen, sich daran zu beteiligen.
Nachtrag: Das französische Angebot umfasst vier, nicht drei Kampfjets; außerdem einen Einsatz französischer AWACS-Überwachungsflugzeuge über den östlichen NATO-Mitgliedsländern, wie Associated Press berichtet:
France is offering to send warplanes to help provide air patrols over the Baltic states and Poland, officials said Friday, amid growing tensions between the West and Russia and despite a looming big-ticket military deal between Paris and Moscow. (…)
„France has heard the requests of its allies, and I told my Estonian colleague that France is ready to strengthen air defenses … by sending four fighters from the French air force,“ Le Drian told reporters in the Estonian capital, Tallinn.
A French contribution could also include air support for fellow NATO member Poland, and include warplanes, AWACs surveillance aircraft and radar, a French defense official said on condition of anonymity because he was not authorized to speak publicly on the matter.
(Foto: Französische Luftwaffe)
Was soll das denn?
Langt die bisherige QRA nicht?
Ach so: Gesichtswahrung. Na denn…..
„Zusatzfrage: Wann der Schichtwechsel ist, wissen Sie nicht?
Schäfer: Das ist leicht in Erfahrung zu bringen. Das haben wir hier jetzt bedauerlicherweise nicht parat.“
Völlig überraschend, dass diese Frage gestellt wird.
@T.W.: “ Die Luftwaffe hatte bereits fünf Mal Abfangjäger (meist die inzwischen ausgemusterten Phantom II, einmal auch Eurofighter) für diesen Einsatz abgestellt…“
Korrekt wäre:
F-4: 4 1/2 Einsätze
EF-2000: 1/2 Einsatz
http://de.wikipedia.org/wiki/Air_Policing_Baltikum
So verschärft man die Lage. Ich habe den Eindruck einige Kräfte wollen unbedingt die Kriegsgefahr erhöhen. In der Hoffnung, dass die Gegenseite die Nerven verliert, damit man ihr die Schuld zuweisen kann. Krieg war schon oft eine verlockende „Lösung“, um einen absehbaren wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verhindern. Auch spielt man damit den russischen Befürwortern einer Hochrüstung voll in die Hände. Putin kann seine Macht dadurch festigen und Weißrussland wird voll in die Arme Russlands getrieben. Das russische Imperium entsteht erneut. Diesmal aber auf kapitalistischen Füßen.
Vielleicht will die NATO auch nur an Russland signalisieren, bis hierher und nicht weiter. Dann wäre es in der Tat gut, wenn möglichst viele Nato-Staaten am Air Policing im Baltikum beteiligt wären, denn damit wird Russland signalisiert, dass bei einer Grenzüberschreitung es einen Konflikt mit der gesamten Nato gibt.
Das Russland und insbesondere Putin mit dem Status Quo im Balitikum nicht besonders zufrieden ist, bzw. dass er im Nachgang den Zerfall der Sowjetunion zutiefst bedauert, ist ja hinreichend bekannt.
@Stefan
Das sehe ich aber sehr anders. Gar nicht mal so sehr OT lade ich Sie ein, mal über den politischen Sinn einer Verstärkung der „Air Policing“-Kräfte in einer eventuell sich (gar nicht mal so) unterschwellig entwickelnden längerfristig andauernden politischen Konfrontation zwischen EU/USA/NATO und einem sich Schritt für Schritt zum muskelbepackten Hegemonialstaat aufplusternden Russland nachzudenken. Und gerne auch voraus zu denken.
Die Kriegsgefahr – oder wohl doch eher: die KriegsWAHRSCHEINLICHkeit – steigt, wenn eine offensiv-dynamische Schritte (aggressive außenpolitische Maßnahmen, politischer Druck auf Nachbarstaaten durch deutliche Demonstration militärischer Stärke/Überlegenheit, Annektion oder Invasion) planende Seite keine nennenswerte Gegenwehr und somit kein hohes Risiko zu erwarten hat. Machtpolitik basiert auf nüchternem Kalkül des Aufwands im Verhältnis zum Ertrag bzw. Netto-Gewinn.
Wenn ein durch ernstzunehmenden potentiellen Widerstand der „passiven“ Seite der Netto-Gewinn der „aktiven“ Seite erheblich minimiert oder sogar in die Verlustzone abzustürzen drohen k ö n n t e – wird die „aktive“ Seite motiviert sein, über andere Optionen als den Einsatz militärischer Mittel zu reflektieren. Ergo: die Wahrscheinlichkeit einer kriegerischen Auseinandersetzung sinkt.
Funktioniert aber nur, wenn die „passive“ Seite objektivierbar in der Lage ist, der „aktiven“ Seite ein entsprechendes potentielles Widerstandsszenario darzustellen.
Klingt nach grauer Theorie und „arm-chair strategist“ – aber letztlich: Isso…
Und – ja: letztlich ist Abschreckung ein wesentliches Element der Außen- und Sicherheitspolitik, um Machthaber mit Gelüsten nach aggressiver Ausdehnung ihres Macht- und Dominationsbereichs auf unmittelbare Nachbarn oder „die Anwohner in der übernächsten Strasse“ wieder auf den Boden der Tatsachen und somit an die Verhandlungstische zu bringen.
Abschreckung durch Stärke ist ein politisches Mittel – auch wenn die Mehrzahl unserer „post-heroischen“ (wer hat diesen Begriff eigentlich geprägt…?) Gesellschaft solche GrundSätze auf ihrem Ponyhof nicht so wirklich gerne hört. Wo wir ja doch a l l e Brüder und Schwestern sind und uns ganz doll lieb haben…
@ e.rheindalen
die mentalität des Stefan ist eben leider sypmtomatisch für unsere decision makers (shirkers?) Man hält bestimmte Handlungsmuster für verwerflich und negiert daher ihre Existenz. es kann nicht sein was nicht seien darf. Folglich regiert Konzessionitis bis zur Selbstaufgabe, weil die gegenreaktion nicht der erwarteten kompromisshaltung entspricht sondern jedes Nachgeben,ob symbolisch odder substantiell, neue Forderungen zur Folge hat.
Schwäche wird auf internationalem Parkett als das erkannt was sie ist. Eine Chance eigene Interessen auf Kosten des anderen durchzusetzen.
insofern gilt bei Persönlichkeiten wie Putin „Peace through strength“
ob deutschland dazu in der Lage ist?
Vor kurzem gehört „das militär soll nicht so martialisch auftreten“ Wollte ich mir glatt die Kugel geben….
@Etienne Rheindahlen
Ich glaube, dass die Mehrheit der Gesellschaft mit begründeter Abschreckung zur Verteidigung kein Problem hat.
Man hat ein Problem mit Auslandsabenteuer und Steuergelderverschwendung.
Dass uns die Neuausrichtung schon jetzt viel Geld kostet (die Reform wurde durchgeführt um 8Mrd zu sparen, bis jetzt wurde nichts gespart), nach der Reform eine weitere Reform kommt (die Europäisierung der Bw) und viele unsinnige Vorhaben (Verlegungen von Dienststellen) des Prinzips wegen vollzogen werden, macht die Bw nicht schlagkräftiger.
Mit „Breite vor Tiefe“ ohne eine Abstimmung in den Teilstreitkräften und den Bündnispartnern ist Abschreckung wohl nicht wirkungsvoll darstellbar.
dürfte zum thema airpolicing baltikum mehr als nur relevant sein
„Moscow signals concern for Russians in Estonia“
http://www.reuters.com/article/2014/03/19/us-russia-estonia-idUSBREA2I1J620140319
vielleicht kann clancy’s verlag ja die russchischen planer auf urheberrechtsverletzung verklagen. die parallelen werden immer frappierender. also her mit Putinplag
————-
Aus der Sitzung des russischen Sicherheitsrates von heute. siehe wiegold twitter
VLADIMIR PUTIN: How many individuals are affected (von den Sanktionen)?
SERGEI LAVROV: Around 20.
VLADIMIR PUTIN: We ought to keep our distance from them or they might compromise us. (Laughter)
man vergleiche das mit der hiesigen Agonie die bereits diese minimalsanktionen gekostet haben.
Russische Truppen starten Manöver in Transnistrien und dies weckt Angst in der Republik Moldau. Auch hier spricht Russland vom Schutz seiner Bürger.
@wacaffe
„Schwäche wird auf internationalem Parkett als das erkannt was sie ist. Eine Chance eigene Interessen auf Kosten des anderen durchzusetzen.
insofern gilt bei Persönlichkeiten wie Putin “Peace through strength”“
Richtig. Ironischerweise bekommen unsere Politiker diese Denkweise in wirtschaftlichen Fragen mit und können sie auch mal in die Praxis umsetzen, sicherheitspolitisch nicht.
Russlands Handeln sollte dringend einen Nachholprozess einleiten!
@ Elahan
„Man hat ein Problem mit Auslandsabenteuer und Steuergelderverschwendung.
Dass uns die Neuausrichtung schon jetzt viel Geld kostet (die Reform wurde durchgeführt um 8Mrd zu sparen, bis jetzt wurde nichts gespart), nach der Reform eine weitere Reform kommt (die Europäisierung der Bw) und viele unsinnige Vorhaben (Verlegungen von Dienststellen) des Prinzips wegen vollzogen werden, macht die Bw nicht schlagkräftiger.“
Jaaa, man hat aber (zurecht) auch ein Problem dass die BW „auf die Einsätze ausgerichtet“ wird, am Ende nichtmal 10.000 von 180.000 Soldaten im Einsatz sind und die BW bei ihrer (wahrgenommenen) Hauptaufgabe am Zahnfleisch geht.
Eine Rückbesinnung zur Landesverteidigung sollte hier mehr Befürworter finden.
Und auch wenn ich jetzt einiges wiederhole: Wohin man auch schaut, wir haben immer noch viel zu viel Geld. Solange die BW als Kaufkraftausgleich gebraucht wird oder um einigen Regionalfürsten ihre Garnison zu erhalten, sei es durch den sinnlosesten und teuersten Umzug, bringt keine Reform ein greifbares Ergebnis.
@ Hans
d’accord.
Aber statt sich um solche Fragen ernstlich zu bemuehen parliert Fr Dr vdL mit den Militaerbischoeffen.
Etienne Rheindahlen
Funktioniert aber nur, wenn die “passive” Seite objektivierbar in der Lage ist, der “aktiven” Seite ein entsprechendes potentielles Widerstandsszenario darzustellen.
Gerade da stellt sich dann aber bei allen Maßnahmen die Frage:
Verändert die Maßnahme wirklich die spieltheoretische Situation? Oder ist es vor allem Schau?
Ich hab jetzt nicht den Eindruck, dass Putin wegen ein paar Flugzeugen mehr im Baltikum seine Kosten-Nutzen-Rechnungen aktualisieren muss.
(Ein kurzes Interview hat es dazu in der FAZ, „Krim-Krise – was sagt die Spieltheorie?“)
@ J.R.
„Ich hab jetzt nicht den Eindruck, dass Putin wegen ein paar Flugzeugen mehr im Baltikum seine Kosten-Nutzen-Rechnungen aktualisieren muss. “
Wenn dem so wäre, was müsste für NAto die Konsequenz sein? „Bringt doch eh alles nichts“ Fatalismus?
Wenn man meint Flugzeuge kommunizieren nicht deutlich genug muss man eben ein ZAPAD Pendent im Baltikum veranstalten. Man bleibt damit strikt verhältnismäßig, da die Zapad in Belarus eine klar erkennbare stoßrichtung hat die man lediglich beantwortet. tit for tat
OT: „Vergabeverfahren für externe Beratung im Rüstungsbereich hat begonnen“
http://www.bmvg.de/portal/poc/bmvg?uri=ci%3Abw.bmvg.journal.ministerium&de.conet.contentintegrator.portlet.current.id=01DB010000000001%7C9HEDJZ252DIBR
War wohl nix, das ganze freihändig an McKinsey zu geben — und am Ende stellen die Berater fest, dass das Vergaberecht in der Rüstung hinderlich ist… :-D
Подумайте о немыслимом !
Think the unthinkable !
Denk das Undenkbare !
Das schmerzt erheblich weniger als die Erkenntnis, das Undenkbare nicht bedacht zu haben – wenn…WENN das Undenkbare geschieht.
Und die Logik politischen Handelns bedingt in vielerlei Bezügen und Themenfeldern, eben dieses „Undenkbare“ sehr wohl ins Kalkül zu ziehen und sich gegebenenfalls darauf vorzubereiten.
Es scbeint zum Beispiel undenkbar, dass durch einen Mausklick in einer Steuerzentrale das GPS-System weltweit abgeschaltet wird. Undenkbar?
Zu den bis zu einem bestimmten Zeitpunkt „undenkbaren Szenarien“ der jüngeren Zeitgeschichte gehörten übrigens die 180°-Wende der Energiepolitik bzw. der Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland, die Digitalisierung der Welt und ihrer Gesellschaften, der Zerfall des kommunistischen Staaten- und Mächteblocks nach dem (ebenso lange undenkbaren) „Fall der Mauer“ und (leider auch) ein von Wahnideen und Haß besessener Diktator, der – von wenigen Ausnahmen abgesehen – ein ganzes Volk zur Geisel & zum Komplicen machte.
Und aus meiner Sicht – und damit „back to topic“ – war es vor 15 Jahren undenkbar, dass die Luftwaffe materiell und personell nicht mehr in der Lage sein würde um vier Jets nebst Piloten, technischer Crews und Logistik zu einer 24/7/365-QRA-Bereitschaft (neben den zwei QRA-Rotten in D) dauerhaft abzustellen. Ich kann es mir nur so erklären, dass „irgendwelche für das Denken, Planen, Entscheiden Verantwortliche“ auf tatsächliche oder vorauseilend angenommene politische Vorgaben reagierend „das Undenkbare“ mit einer skalpellscharfen „Schere im Kopf“ von ihrem (vermutlich vorhandenen) Zentrum strategischen Denkens abgetrennt haben.
Aber die Entscheidungen haben irreversible Folgen nach sich gezogen und nun stellt sich die sehr konkrete Frage: Was könnte – wenn sie denn wollte – die Bundesrepublik binnen zwei bis drei Wochen an geeigneten Jets plus Besazungen, Crews etc. zu einem „Air Policing +“ ins Baltikum dislozieren ? Oder öffnet Schäuble die Brieftasche und wir übernehmen als Bündnisbeitrag die Treibstoffkosten für die UK-/FRA-Jets für die nächsten sechs Monate ?
@ e rheindalen
Rumsfelds berühmte „unknown unknowns“.
„Was könnte – wenn sie denn wollte – die Bundesrepublik binnen zwei bis drei Wochen an geeigneten Jets plus Besazungen, Crews etc. zu einem “Air Policing +” ins Baltikum dislozieren ?“
nicht in drei wochen! die frage ist was könnte morgen ich richtung baltikum in marsch gesetzt werden. sie sprachen vom Unvorhersehbaren. in diesem Kontext hieße das Panzerdivision marschiert auf Tallin. Das dauert nicht zwei Wochen.
Mc Arthur hat mal geäußert man könne alle militärstrategischen Fehler auf zwei Worte reduzieren „too late“.
ich gebe die frage also weiter:
was kann morgen disloziert werden wenn heute befehl ergeht CAP im Baltikum zu fliegen?
Ich empfinde es als beunruhigend wie man mit unserer Sicherheit spielt. Man möge sich bitte einmal in Erinnerung rufen:
1. Die Ukraine ist kein NATO Mitglied
2. Die Ukraine ist nicht in der EU
3. Die Krim rein juristisch gesehen auf Grund eines Willküraktes zur Zeit der Sowjetunion nach wie vor eigentlich russisch ist……usw.
Die EU und die NATO haben keinerlei Grund diesen Konflikt weiter eskalieren zu lassen, geschweige sich dort weiter einzumischen. Besonders die Amerikaner mögen sich gehörig zurückhalten. Denn wenn man sich sämtliche völkerrechtswidrigen militärischen EInsätze dieser Nation nach dem 2 Weltkrieg betrachtet zieht es einem nur die Schuhe aus.
Auf der einen Seite zerrt die EU an der Ukraine und auf der anderen Seite Russland. Letzten Endes stehen hier nur geostrategische Interessen im Vordergrund. Oder denkt ihr das es hier wirklich um so noble DInge wie die aufrechte Einführung und Praktizierung einer Demokratie geht? Oder das wirklich die Interessen der hiesigen Bevölkerung im Vordergrund stehen? Never!!! Es geht nur um Wirtschaft und Macht! Bei dem einen um Machterhalt (Russland) und bei dem anderen um Machterweiterung (EU,USA). Mehr nicht!
Letzten Endes spielt man gezielt durch Politik und Presse mit der Angst der Menschen. Mannipulation der Menschen durch die Presse und Politik vom feinsten sage ich nur was derzeit passiert. Man betrache folgendes:
UDSSR Stationierung von Atomwaffen vor der Haustüre der USA = Cuba= fast dritter Weltkrieg
Vor einigen Jahren USA sehr konkrete Planung zur Stationierung eines „Luftabwehrraketenschildes“ vor der Haustüre Russlands = Georgien (mit Ziel Beitritt Georgiens in die NATO).
Glauben eigentlich alle das Putin so dumm und naiv ist sich still und heimlich den Standort der Schwarzmeerflotte aus den Fingern rinnen zu lassen?!?! Und wenn dann die Ukraine dann auch in die EU will dort wieder vor der Haustüre Russlands dann amerikanische Basen aufgebaut werden. Das kann Putin nicht dulden. Man möge mal objektiv mit den Gedanken durch die Geschichte schweifen und stelle Fest das die Krim sehr sehr lange russisch war (ist).
Ich bin sicherlich kein fan Putins, doch ist das was derzeit durch den „Westen“ an Politik betrieben wird nicht besser. Die heimlich durch den CIA und MI6 provozierten Kriege und Bürgerkriege weltweit zeigen nur das der Westen eher den Weltfrieden derzeit mehr gefährdet als ihn festigt. Das ist meine go home message! Wenn die Ukraine dann in der EU ist sehe ich wieder nur eines. Noch ein hoch verschuldeter Partner wurde aufgenommen. Will ich das?? NEIN!!
Und dieser lächerliche Akt der Entsendung von ein paar EF und Rafale zeigen wieder nur eines. Werbung für die Rüstungsindustrie :). Einfach nur noch lächerlich was weltweit abgeht!
Und noch etwas. Jetzt hat man ja wieder einen Grund aufzurüsten und der schächelnden heimischen Rüstungsindustrie unter die Arme zu greifen! :)
Weiterhin ist die EU und insbesondere Deutschland garnicht im Stande militärisch Druck aufzubauen. Das ist auch gut so. Dies würde Ruck Zuck einen Flächenbrand bedeuten und wir hätten nicht nur wieder Krieg in Europa, sondern höchst wahrscheinlich einen 3 Weltkrieg. Hier militärisch Druck aufzubauen muss dringend vermieden werden!!
@wacaffe
tit for tat – that’d be just fair.
@ J.R.
„Ein paar Flugzeuge mehr“ im Baltikum sind eine symbolische Geste, die Putin kaum seinen „Business-Plan“ (zur „Sicherung der Menschenrechte und der Unversehrtheit russischer Staatsbürger“) ändern lassen wird.
Aber das Bild – und damit die Berechnungs- und Entscheidungsgrundlage – sähe für Putin anders aus, wenn „zu Übungszwecken“ drei oder vier USAF-/USANG-Squadrons nach Spangdahlem, Ramstein, Lask (PL) oder Siauliai (LIT) disloziert würden.
Würde, hätte, könnte – wie peinlich, eigentlich.
@ MauAu
Zitat: „Ich empfinde es als beunruhigend wie man mit unserer Sicherheit spielt.“
Wer ist denn bitte „man“…? Der Mann hat einen Namen.
@all
So wie die Debatte hier gerade läuft – auch über Baltic Air Policing hinaus – dürfte der neue Thread zur Rede des NATO-Generalsekretärs auf großes Interesse stoßen.
@Etienne Rheindahlen:
Das ist sehr einseitig diese Betrachtungsweise. Der Mann den Sie meinen =Putin ist sicherlich nicht der einzige „Mann“ der weltweit für unfrieden sorgt. Denn da gibt es auch einen „Mann“= Obama der das selbige macht. Die Betrachtungsweise solch eines Konfliktes muss aus mehreren Dimensionen betrachtet werden. Geschichte, Politik, Wirtschaft.
Muss man also abschließend sagen. Es gibt nicht nur den „Mann=Putin“, welcher derzeit der alleinige Bösewicht ist. Das sind immer mehrere=man!! Also ist meine Definition von man eher zutreffend.
@ Etienne
Ich habe mich seit langer Zeit gegenueber meinen ‚Leuten‘ gegen den Begriff ‚undenkbar‘ ausgesprochen.
Mit ‚Undenkbar‘ zu argumentieren beweist nur einen Mangel an Phantasie.
@T.Wiegold:
Hab ich es nicht gerade gesagt :). Die Rüstung lebe hoch :)
@ MauAu: Danke!
Es wird hier oft danach gefragt, wo die Interessen Deutschlands liegen. (siehe Einsätze in Afrika)
Wo liegen diese, wenn es um die Frage der Ukraine geht?
Hier sehe ich in erster Linie wirtschaftliche Interessen im Handel und der Zusammenarbeit mit Russland. Sicherlich nicht in der Verschärfung und Militarisierung der Lage. Unsere westlichen Partner mögen andere Interessen haben – bitte sehr. Wohin das führt, haben wir u.a. in Libyen gesehen. Ein Rückblick auf Entstehung und Ausgang des Krimkrieges wäre auch hilfreich.
Ich glaube man sollte mal allen Rüstungsindustrielobbyverschwörungstheoretikern ein Praktikum in der Beschaffung verschaffen. Anders bekommt man dieses Phantom nicht aus den Köpfen.
Dabei wäre ein kurzer Blick in die Wirtschaftsnachrichten so lehrreich… Der invest Anteil in Deutschland liegt unter 7 Mrd Euro. Selbst im utopischen Falle, dass diese Summe verdoppelt würde im Angesicht der Situation… das ist dann alles, was die „wirschaftliche Nr 4 in der Welt“ an Geld zu bieten hätte.
Der Umsatz der Volkswagen AG allein liegt bei über 192 Mrd. Vermutet jemand die Autolobby hinter der deutschen Außenpolitik? Nein? Ja aber warum denn das nicht… Die Ukraine wäre doch ein toller Absatzmarkt. Wären die Lebensmitteldiskounter besser? Da wäre z.B. die Metro AG mit 63Mrd Umsatz. Auch nicht? Tja… dann bin ich ratlos.
Sorry für die zynische Kommentierung, aber manchmal frag ich mich schon, was Menschen veranlassen könnte, solche Schauermärchen zu ersinnen.
@drd
Nein nein…bitte zerstören Sie doch nicht die liebgewonnenen Feindbilder und Luftschlösser der „Rüstungsindustrielobbyverschwörungstheoretiker“.
Es klingeln gerade die Kassen, die Telefone stehen nicht still, emails ohne Ende mit Anfragen und Tausende von Unterschriften mit Auftragserteilungen. Denn schließlich sind doch alle in der Industrie quasi Lord Vader und Imperator in einer Person. Nur ein Beben der Macht und Zack rennen die Bestellberechtigten der Industrie die Türen ein. So wie jetzt. Wissen gerade nicht wohin vor all den Aufträgen die seit heute Mittag auf die Rüstungsindustrie einprasseln. Huiiiiiiiiii……..
Oder anders gesagt: Danke für den Beitrag, den nur kaum einen wirklich interessieren wird. Vor allem nicht die, denen ein gesundes Feindbild lieber ist als Fakten.
@drd:
Es geht hier nicht alleine um eine „Rüstungsindustrieverschwörerlobbytheorie“, sondern vielmehr im allgemeinen wie man derzeit mit dem Weltfrieden spielt. Und dies ist sehr realistisch und hat nichts mit Verschwörung zu tun. Die geostrategischen Interessen der EU und Russlands liegen auf der Hand. Es besteht also kein Grund so unsachlich und zynisch, sowie mit unqualifizierten phrasen hausieren zu gehen.
Solche Konflikte sind der Nährboden für neue Investitionen in der Rüstungsindustrie. Das ist ein Fakt. Bitte an den kalten Krieg zurückdenken. Der derzeitig durchgeführte Wirtschaftskrieg ist eine Vorstufe davon.
Es sind nicht die Völker die sich hier verfeindet gegenüberstehen. Es sind Politik und Wirtschaft. Diese beiden Gruppen setzte ich auf eine Stufe, da die Politik auf der Gehaltsliste der Wirtschaft steht ;)
OSZE Beobachter gehen mit 100 Mann in die Ukraine, mit Zustimmung RUS.
RUS treibt die Ukraine in die EU und damit verliert Putin langfristig mehr als er mit der Krim gewonnen hat.
Mal sehen ob der (politische) Bedarf an zusätzlichen QRAs auch in einem halben Jahr noch besteht. Vorallem als politisches Signal an die baltischen Staaten.
Ob wir dann auch wollen und können?
In Osteuropa (und auch in Paris und London) wird man da sicher genau hinschauen.
Mich interessiert brennend, zu welchen Schlußfolgerungen AA, BMVg, Schwielowsee und die Lw-Nomenklatura durch die Analyse der aktuellen (und sich derzeit – noch ? – dynamisch entwickelnden) Situation gelangen.
Wenn jetzt die Häuptlinge und Unter-Häuptlinge in den genannten Dienststellen nicht endlich „den Schuß hören“ und statt dessen um Argumentationskrücken für ein „wir werden ja unseren Teil als verlässliche Blablablablubbs etc.“ ringen und nicht strukturelle, personelle und folglich zur Wiederherstellung außen- und sicherheitspolitischer bzw. auch operativer Spielräume geeignete Maßnahmenkataloge erarbeiten, beschliessen und realisieren…
…kann es (*cynic mode ON*) nur eine Konsequenz geben:
Die NATO pachtet von Griechenland eine ausreichend grosse und geeignete Insel, Rheinmetall baut dort das für Russland projektierte Mega-GÜZ auf und die Bundeswehr verlegt mit allen TSK in das Mega-GÜZ, übernimmt für bis Ablauf des Pachtzeitraums (also 4ever) die Darstellung gegnerischer, „roter“ Kräfte mit Abbildung des gesamten Gliederungsspektrums einer breeeeit diversifizierten Klein-Armee des Mittelstaats „Nimmerland“ einschliesslich höherer Stabshauptquartiere.
Die Angehörigen der Soldaten Soldatinnen ziehen praktischerweise gleich mit – in den Kitas werden Ortskräfte (GR) zu zertifizierten Fachkräften ausgebildet und stehen anschliessend dem Arbeitsmarkt in D’land zur Verfügung. Als Servicepartner richten auch die bundeswehrexternen Dienstleister im Mega-GÜZ entsprechende Dependancen ein und der Geräte- bzw. Fahrzeugpark (Land, Luft, See) der „Rot“-darstellenden Bw dient der Rüstungsindustrie als Forschungs- und Versuchsträger.
D a m i t könnten doch wirklich alle zufrieden sein – in der Politik, der ohnehin mehr an cyberrealistischen Friede-, Freude-, Ponyhöfen interessierten Öffentlichkeit auch die Wirtschaft könnte die Bw als das nutzen, was ihr am meisten nutzt: als ewigen Demo-, Referenz- und Basis-Kunden, mit dessen Mitwirkung sie ihre Podukte dann serien- und exportreif durchentwickeln kann.
(*cynic mode OFF*)
War das nun ein Frust-Posting ? Ja.
@Etienne
Wenn Sie statt NATO – ‚DL‘ setzen wuerden, in ihrer Zynic-Scene, wuerde ich Ihnen zustimmen.
Die meisten anderen NATO-Kollegen sind noch nicht ’so weit‘ wie wir.
@Etienne Rheindahlen:
„Mich interessiert brennend, zu welchen Schlußfolgerungen AA, BMVg, Schwielowsee und die Lw-Nomenklatura durch die Analyse der aktuellen (und sich derzeit – noch ? – dynamisch entwickelnden) Situation gelangen.“
Das setzt ja voraus, dass es auf strategischer Ebene eine echte Analyse gibt.
Da bin ich skeptisch, all die „ohh das ist politisch vielleicht (!) nicht gewollt, daher denken wir gar nicht drübet nach“-Beamten und Stabsoffiziere sind sich da insbesondere ab Ebene B6 schnell einig: Wer sich bewegt, hat verloren.
Schockstarre.
@ Etienne Rheindahlen, wacaffe
Aber das Bild – und damit die Berechnungs- und Entscheidungsgrundlage – sähe für Putin anders aus, wenn “zu Übungszwecken” drei oder vier USAF-/USANG-Squadrons nach Spangdahlem, Ramstein, Lask (PL) oder Siauliai (LIT) disloziert würden.
Nein, eben nicht.
Das Spiel, dass gerade gespielt wird, heißt „Putins Russland greift seine seine Nicht-Nato-Anrainerstaaten an“. Und da wurde sich politisch klar festgelegt, dass die Nato da militärisch nicht mitspielt. Sie ist aus dem Spiel raus. Und wenn da jetzt außerhalb des Spielfelds munter Spielsteine rochiert und gestapelt werden verändert das an der Spielsituation recht wenig.
Daran wird sich erst wieder was ändern, falls die europäische oder amerikanische Politik für dieses Szenario die Nato-Karte spielen, und mit militärischer Intervention in der Ukraine oder dergleichen droht. Scheint derzeit eher unwahrscheinlich.
Letztlich ist „Russland greift Nato-Staaten an“ ein ganz anderes Spielfeld. Da herrscht auch ein deutlich anders Kräfteverhältnis, was militärische Stärke, öffentliche Meinung und politischen Willen angeht. Eben weil das Kräfteverhältnis so eindeutig ist, wird es auch nicht bespielt. Weder kann Putin dort etwas gewinnen, noch will er als „der Depp, der den dritten Weltkrieg anfing und verlor“ in die Geschichtsbücher eingehen.
Jetzt kann es natürlich sein, dass die Nato die Partie in den Anrainerstaaten anschaut, und die eigene Strategie in diesem Szenario überdenkt. Wäre wünschenswert. Aber deswegen hat das noch lange keinen Einfluss auf die Spielsituation in „Putins Russland greift seine seine Nicht-Nato-Anrainerstaaten an“.
(Btw, die drei oder vier Schwadronen hatte es an Bord der USSS George H. W. Bush die Tage im Mittelmeer. Die hat auch noch ihre Präsenz um ein paar Tage verlängert um die Nato-Mitgliedsstaaten zu beruhigen. Und ist mittlerweile trotzdem weiter Richtung 5. Flotte unterwegs.)
Wenn die NATO kommende Woche wirklich die Anzahl der Alarmrotten im Baltikum anhebt und dies mehr als ein halbes Jahr durchhalten will, dann bin ich mal gespannt wie Merkel, Steinmeier und Co sich da wieder herauswinden.Oder wir machen doch mal entschlossen mit? Dann müsste man aber nun eine Entscheidung herbeiführen.
Dänemark hat sich nun auch bereit erklärt.
Und wir? Prüfen noch?
Das Thema hat das Potential noch weitaus peinlicher wie Libyen zu werden (jetzt geht es um echten Beistand innerhalb der NATO).Die NATO-Partnern werden sicher auch versuchen uns anzutesten.
Und in der BPK wird dann kommende Woche die Planlosigkeit deutscher Politik und Ministerialverwaltung (zivil und militärisch) wieder überdeutlich werden.
Es wird spannend.
vdl fordert schonmal mehr militär an der ostgrenze. man scheint da zumindest in der theorie auf linie der briten und franzosen zu sein (was man da tatsächlich liefern kann sthet natürlich auf nem anderen blatt.
@markus, d.Ä.
Motto: Sei nicht feige, lass‘ mich hinter den Baum^^
markus, d.Ä. | 22. März 2014 – 20:06
„vdl fordert schonmal mehr militär an der ostgrenze. man scheint da zumindest in der theorie auf linie der briten und franzosen zu sein (was man da tatsächlich liefern kann sthet natürlich auf nem anderen blatt.“
Wenn die Truppe nicht liefert, werden halt wieder ein paar Leute gefeuert. „Pour encourager les autres.“ :-)
Bei der Times (co.uk) wird im Zusammenhabg mit dem Air-Policing ein deutscher Eurofighter gezeigt :)
Wenn man sich die Kommentare bei SPON anschaut, die auf den Artikel von unserer Frau IBUK bezogen sind … – keimt der Verdacht, dass all die fragwürdigen Entscheidungen und Beschaffungen seitens der Politik, evtl. auch dem verzweifelten Versuch geschuldet sind, dem Willen des pazifistischen, egoistischen Wählers zu entsprechen – Peace through Submission. – Die Forderung nach Konsequenzen gegen das putinsche Vorgehen, stößt wohl in Deutschland auf mehr Widerstand als bei unseren Verbündeten – in wie weit da unsere 25 jährige Vor-Geschichte ein Rolle spielt …
„Wenn die NATO kommende Woche wirklich die Anzahl der Alarmrotten im Baltikum anhebt und dies mehr als ein halbes Jahr durchhalten will, dann bin ich mal gespannt wie Merkel, Steinmeier und Co sich da wieder herauswinden.“
Wenn sie sich ausnahmsweise nicht herauswinden, sehe ich auf diverse Generäle der Luftwaffe unangenehme Fragen zukommen, was die Einsatzbereitschaft und Bewaffnung der Eurofighter angeht. Der hat auch nach wie vor nicht im Ansatz sein Potential im Luftkampf erreicht. Man stellt sich das teure Ding bei der LW zwar gerne in den Hof, aber in den Einsatz bringen will man es nicht.
mwk | 22. März 2014 – 20:40
„Wenn man sich die Kommentare bei SPON anschaut, die auf den Artikel von unserer Frau IBUK bezogen sind … – keimt der Verdacht, dass all die fragwürdigen Entscheidungen und Beschaffungen seitens der Politik, evtl. auch dem verzweifelten Versuch geschuldet sind, dem Willen des pazifistischen, egoistischen Wählers zu entsprechen – Peace through Submission. – Die Forderung nach Konsequenzen gegen das putinsche Vorgehen, stößt wohl in Deutschland auf mehr Widerstand als bei unseren Verbündeten – in wie weit da unsere 25 jährige Vor-Geschichte ein Rolle spielt …“
Verwechseln Sie nicht die Kommentare bei SPON mit der öffentlichen Meinung in Deutschland!
Die deutsche Bevölkerung hat im Moment vor allem Sorge vor wirtschaftlichen Nachteilen wegen der Sanktionen.
Mit Pazifismus hat das zunächst mal gar nichts zu tun.
@ wacaffe | 21. März 2014 – 18:56
ZAPAD?
@zeitgeist
Also ich kann in meinem Umfeld sehr wohl eine pazifistische Strömung feststellen – und auch die Reaktionen auf öffentlichen Veranstaltungen der Bundeswehr bilde ich mir nicht ein. Ich habe nicht gesagt, dass diese Leute eine Mehrheit bilden, aber sie sind mit Sicherheit die lautesten.
@mwk | 22. März 2014 – 21:38
Ich sage ja nicht, dass es eine pazifistische Grundhaltung nicht gäbe, die ist ohne Zweifel verbreitet.
Man darf allerdings nicht vergessen, dass die Mehrheit der Bevölkerung auch dem ISAF-Einsatz jahrelang zugestimmt hat (zumindest bis man ihn an die Wand gefahren hat).
Und ein Argument, das man in den Begründungen für eine Zustimmung relativ oft sehen konnte, war tatsächlich die Solidarität mit NATO und USA.
Ich kann mir gut vorstellen, dass man auch in der aktuellen Situation für ein verstärktes Engagement der NATO im Osten relativ viel Unterstützung bekommen könnte, wenn man das ganze nur richtig verkauft. Leider ist genau der letzte Punkt auch der, bei dem Bundesregierung und Bundeswehr dann zuverlässig komplett versagen.
Die meisten Soldaten in DEU sind Anhänger des Pazifismus. Pazifisten sind Personen die den Krieg und die Gewalt ablehnen und sich für den Frieden einsetzen. Zur Not wird dies auch mit Waffengewalt erreicht. Wo ist das Problem?
@Elahan:
Pazifisten sind n.m.V. auch in Notlagen nicht bereit Gewalt einzusetzen. Aber ich habe auch bei der Pazifismusdefinition den Eindruck, dass es in Teilen der Bw eine pazifistische Strömung gibt.
Was folgt nun für DEU aus der Ansage von vdL?
@Memoria
„Pazifisten sind n.m.V. auch in Notlagen nicht bereit Gewalt einzusetzen.“
Das wäre die Definition um Kriegsdienstverweigerer aus,Glatteis zu führen.
Ich bin froh, dass wir in der Bw in der Mehrheit Bürger sind, welche Gewalt nur zur Notwehr akzeptieren (ggf auch organisiert und an der Grenze zur Aggression). Kein Mandat der Bw wurde mit Landnahme, Machtübernahme oder Rohstoffnahme begründet.
Hauptmerkmale der Inneren Führung sind Integration in Staat und Gesellschaft,
das Leitbild vom Staatsbürger in Uniform, die ethische, rechtliche und politische Legitimation des Auftrages.
Friedenssicherung im Bündnisrahmen und im Auftrag der Vereinten Nationen sowie der Europäischen Union ist neben Verteidigung die einzige Legitimation.
„Was folgt nun für DEU aus der Ansage von vdL?“
(…) Die Einsicht in die begrenzten menschlichen Handlungsmöglichkeiten dürfe „kein Vorwand für Enthaltung“ sein, zitierte der Kanzelredner Bundespräsident Joachim Gauck und erinnerte an den Propheten Jesaja: Der weltliche Friedensauftrag umschließe auch Gerechtigkeit. An der Friedensordnung in der erlösungsbedürftigen Welt und an einer gerechten Ordnung mitzuwirken sei für Christen fortwährende Aufgabe. (…)
http://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/wir-ueber-uns/sprengel-kirchenkreise/sprengel-lueneburg/Nachrichten-subhome/pressemitteilungen/2013/13-06-02
Das geht dann auch mit LuTrans, Sani, Log, IT und moralischer Unterstützung.
Man kann ja mal fragen wie viele einsatzfähige Flugabwehrraketen und ECR Fähigkeiten (inkl HARM) wir noch haben. Alle Geparden, Roland und Patriot nach Polen und Rumänien zu stellen, wäre ein sinnvolles defensives Zeichen. Aber leider bauen wir auf Angriffswaffen in homöopathische Dosen, Truppenreduzierung, Reformen und unsinnige Truppenverlegungen.
@Elahan:
Auch wenn man strategisch defensiv eingestellt ist muß man operativ und taktisch offensiv denken und handeln können.
Dabei muß man dann auf diesen Ebenen Gewalt nicht nur in Notwehr anwenden. Da wird dann eine reaktive – oder gar pseudopazifistische – Mentalität sehr gefährlich.
Übertragen auf das Thema hier heißt das für mich:
Die Bw muß in der Lage sein Fähigkeiten einzubringen, die sich nicht bei Logistik und Sanität erschöpfen.
Wenn vdL nun – zu Recht – der Ansicht ist, dass man die östlichen NATO-Staaten konkret unterstützen muss, dann muss sie auch Beiträge anbieten – egal ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft. Wobei Gepard und Roland ja bereits Geschichte sind.
Mal sehen ob es die Hauptstadtpresse schafft , dies zu Wochenbeginn zu thematisieren.