Erst mal doch ‚Familienministerin in Uniform‘?
Aus verteidigungspolitischer Sicht, um das direkt zu sagen, ist das erste größere Interview der neuen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen außerhalb der Bundeswehrmedien eine Enttäuschung. Auf den drei Seiten plus Titel, die die Bild am Sonntag heute dem Gespräch mit der Ressortchefin widmet, geht es fast gar nicht um die Frage, wofür deutsche Streitkräfte da sind, wie es mit Einsätzen in absehbarer Zukunft aussehen könnte oder wie es mit den (problematischen) Rüstungsprojekten aussieht. Den Schwerpunkt bildet ein zwar auch enorm wichtiges Thema, nämlich die Attraktivität der Bundeswehr und, eigentlich als Folgerung daraus, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in einer Armee – doch selbst die Kollegen der BamS stellen in einem Kommentar zum Interview die Frage, ob sich von der Leyen hauptsächlich als Familienministerin in Uniform verstehe.
Nun mag dieser Schwerpunkt am Erkenntnisinteresse der Kollegen gelegen haben; er passt natürlich gut zu den BamS-typischen Fragen nach dem privaten Umfeld Was sagt eigentlich Ihr Mann zu Ihrem neuen Job? und Persönlichem Hat sich Ihr Adjutant schon daran gewöhnt, Ihre Handtasche tragen zu müssen? (Zur Info für Kenner, und das steht nicht in der BamS: Adjutant Oberstleutnant Heico Hübner transportiert die Handtasche der Ministerin stilecht in einem taktischen Rucksack der Marke Eberlestock). Aber erfahrungsgemäß haben eine so versierte Politikerin und ihr langjähriger Pressesprecher bei solchen – nachträglich autorisierten – Interviewtexten schon im Griff, wo die Kernaussage eines Interviews liegt. Von der Leyen, so die Botschaft, wollte genau dieses Zeichen setzen: Die Bundeswehr soll einer der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands werden.
Welche einzelnen Punkte sich die Ministerin dazu vorstellt:
• Verlässlichere Karriereplanung: Die Soldaten müssen wissen, was mit ihnen in drei oder fünf Jahren ist.
• Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten
• Mehr Berufschancen für Zeitsoldaten nach ihrem Ausscheiden bei der Bundeswehr (das gab’s doch schon mal – hat nicht der frühere Verteidigungsminister Rudolf Scharping die Forderung aufgestellt, jeder Soldat müsse die Bundeswehr mit einer höheren beruflichen Qualifikation verlassen als er bei Eintritt in die Truppe hatte?)
• Abstimmung von Dienst- und Familienzeiten
• Überprüfung der automatischen Versetzung alle zwei bis drei Jahre: Wenn jemand eine steile Karriere macht, dann geht das auch in großen Wirtschaftskonzernen nicht ohne häufige Positions- und Ortswechsel. Aber die Frage ist, ob dies für die große Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten immer sinnvoll ist.
(Was weder die Ministerin noch die Interviewer in dem Zusammenhang ansprechen: Das Problem bei Versetzungen und anschließendem Pendeln ist nicht zuletzt die Stationierungsplanung. Dazu kein Wort, was ja viele in der Bundeswehr erhofft hatten – der Sack, vom Vorgänger Thomas de Maizière geschnürt, scheint tatsächlich zu zu sein.)
• Mehr Möglichkeiten für Teilzeitarbeit (allerdings nicht konkretisiert)
• Lebensarbeitszeitkonten mit der Nutzung von Freizeitausgleich für die Betreuung von Kleinkindern oder betreuungsbedürftigen Eltern, zeitliche Unterbrechungen müssen ohne Laufbahnnachteile möglich werden.
• Tagesmütter als flexible Kinderbetreuung auch in den Kasernen (Das gehört zu den ersten Punkten, die ich angehen will) und, nach Möglichkeit, ein Verzicht auf Lehrgänge während der Schulferien.
Vieles davon entspricht dem, was die Truppe und/oder der Bundeswehrverband und/oder der Wehrbeauftragte schon lange fordern. Die Schwierigkeiten werden nicht in den großen Absichten stecken – sondern in der mühsamen Kleinarbeit der Umsetzung. Wie oben schon angeführt: Weniger Pendeln, weniger Versetzungen, mehr familienfreundliche Arbeitszeiten könnten auch bedeuten, manche Stationierungsplanung, die zu einer verstreuten kleineren Bundeswehr gehört, noch mal zu überdenken – davon ist allerdings bislang nicht die Rede.
Und jenseits der Familienpolitik in Flecktarn? Da bleibt die Ministerin relativ vage. Dass sie sich zu Aufklärungsdrohnen bekennt, wie eine Agentur eine Interviewaussage zusammenfasste, wäre nur im gegenteiligen Fall eine Überraschung (oder muss sich die Verteidigungsministerin auch dazu bekennen, dass die Soldaten Gewehre haben?)
Auf die Frage nach den umstrittenen Kampfdrohnen gibt von der Leyen im Wesentlichen die entsprechende Passage des Koalitionsvertrags wieder, ergänzt um die spannende Aussage Um den Rückhalt für die Einsätze unserer Soldaten zu sichern, sollten wir möglichst im Parlament genaue Regeln festlegen, wie und wann bewaffnete Drohnen überhaupt zum Einsatz kommen dürfen. Dass der Bundestag über die Beschaffung von bewaffneten unbemannten Systemen entscheiden soll, dürfte relativ unstrittig sein – aber genaue Regeln festlegen? Das wird dann ein methodisches Problem: Soll das Parlament für jedes Waffensystem (vorab) entscheiden, wann es zum Einsatz kommen darf? Ein bisschen übertrieben gesagt: Vom G36 bis zur Panzerhaubitze, oder welche Bombe unter einen Tornado gehängt werden darf? Da bin ich sehr gespannt, wie sich das in der Praxis auswirkt.
Bei den Rüstungsprojekten hat sich von der Leyen keine konkreten Aussagen entlocken lassen – vielleicht verständlich so kurz nach Amtsantritt. Ja, eine bessere Fehlerkultur wollte auch schon ihr Vorgänger; ja, die Projektbeteiligten müssen Fehler frühzeitig melden können, ohne dass sie dafür abgestraft werden. Aber im Detail? Ob das Aufklärungssystem ISIS, als Nutzlast für den gefloppten EuroHawk geplant, tatsächlich in eine alternative Plattform eingerüstet wird – dazu werden in den nächsten Wochen Vorschläge kommen. Zum anstehenden Vertragspaket für NH90 und Tiger einschließlich der Marinehubschrauber gab’s gar nichts.
Die einzige Aussage des Interviews zu den Einsätzen der Bundeswehr ist eine Negativ-Aussage: Entscheidungsdruck für die Auswahl eines Nachfolgesystems für die geleasten Heron-Drohnen in Afghanistan gebe es nicht, denn der Vertrag für die Aufklärungsdrohne ist gerade verlängert und der einzige Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan läuft im Dezember aus. Das ist so richtig wie nichtssagend – als wäre damit für absehbare Zeit auch jeder Kampfeinsatz ausgeschlossen. Dazu gab’s dann aber leider weder eine Frage noch eine Antwort.
Unterm Strich: Jetzt warte ich gespannt auf ein Interview mit von der Leyen zu verteidigungspolitischen Fragen. Und schaue mal sehr genau auf die Münchner Sicherheitskonferenz Anfang Februar: Aber ein Kongress oder eine Tagung muss am Wochenende nicht sein. Das kann man auch am Freitag machen, sagte sie in dem Interview. Schauen wir mal, wann die Rede der neuen deutschen Verteidigungsministerin bei der von Freitag bis Sonntag laufenden Konferenz terminiert ist.
Nachtrag: Das Interview im Wortlaut wurde am 13. Januar auf der Webseite der Bundesregierung veröffentlicht.
(Foto: Bundeswehr/Herholt via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Bei der Diskussion um Teilzeitstellen/Elternzeit/zusätzliche (kostenpflichtige?) Kinderbetreuung sollte nicht vergessen werden, dass es auch darauf ankommt, dass sich Interessierte/Betroffene die entsprechenden Einbußen beim Gehalt/Lohn/Sold bzw. Mehrkosten auch leisten können.
Ansonsten klingt das für mich nach einer Armee, die zukünftig mehr zu Hause bleibt (also nicht nach Einsatzarmee).
genau das wäre die einzige vernünftige Lösung! Großstandorte in der man als Soldat tatsächlich auch verbleiben kann und auch seine Laufbahn erleben kann, gekoppelt endlich mit höheren Stehzeiten auch für Offiziere. Es ist einfach albern einen Offizier zum Teamleiter zu machen (abgesehen davon sowieso toll jemanden der studiert hat und Offz geworden ist die Führungsverantwortung für 2! Soldaten zu geben) und diesen dann nach zwei Jahren gehen zu lassen weil dieser ja auch noch Hptm werden möchte und soll! Das sollte mal auf den Prüfstand kommen, tausende Fachdienst Unteroffiziere die kein Mensch braucht und das System belasten und tausende Offiziere die völlig überqualifiziert auf ihre Posten sind, Hauptsache man versucht die Leute mit Geld zu locken! Wenn man dies macht sollte endlich Dienstgrad und Besoldung getrennt werden um die Dienstgradflut einzudämmen. Also längere Stehzeiten auf dem Dienstposten, wieder Einnahme eines vernünftigen Verhältnis von Indianer zu Häuptlingen und Standort bereiche in denen man auch Verbleiben bzw. vernünftig pendeln kann!
Aus vertieutigungspolitischer Sicht hat vdL doch eine ganze Menge gesagt.
Keine Einsätze mehr!
Denn alle Einsätze im Rahmen der Bündnissverpflichtung (NATO, EU oder UN) sind leider vollkommen familienunfreundlich. Bis auf den Einsatz von Kampfdrohen in Teilzeit aus dem Home-Office.
Also wenn vdL es ernst meint kann das nur heißen wir ziehen uns auf den Kernauftrag gemäß GG zurück und und die Bundeswehr bleibt familienfreundlich in heimischen Gefilden.
Ich glaub allerdings nicht dran, -also wie üblich heiße Luft .
Sehr geehrter Herr Wiegold,
als interessierter Leser darf ich Ihnen zu Ihrem hervorragenden Blog gratulieren. Ich erlaube mir, Sie auf einen Fehler hinzuweisen: Der Adjutant der Ministerin heißt HEIKO Hübner.
Mit freundlichen Grüßen
[Danke für den Hinweis – einer dieser bösen Fehler, die passieren, wenn man keine Dokumentation hat ;-) Allerdings Heico mit C; ist korrigiert & verlinkt. T.W.]
@ autostaedterin | 12. Januar 2014 – 12:31
Sehen sie, ich habe in einem anderen thread helsen, das Sie Zivilistin sind. Aber im Kern haben sie sofort erkannt, worum es geht.“ Ansonsten klingt das für mich nach einer Armee, die zukünftig mehr zu Hause bleibt (also nicht nach Einsatzarmee).“ In erster Priorität haben wir einen Auftrag (Verfassung, Parlamentsarmme) Ja (!) wir müssen attraktiv sein, Selbstzweck für eine Ministerin, die IHR Thema sucht ist es nicht. Wenn es zu Taten kommen muss, hat sie schon zwei (Riesen) Versprechen abgegeben Schutz und bestmögliche Ausrüstung und nun dazu all die Punke Familie und Dienst. Hoffentlich hat sie da nicht nur der Pressesprecher beraten, mit dem Ziel in der Öffentlichkeit zu punkten. All das mus realisiert werden (z.B.Stationierung, Werdegangsmodelle) und BEZAHLT werden. Und alles am Auftrag ausgerichtet. Ich bin zu weit weg, hoffentlich hat sie da mit ihren Sts und AL zusammengessen, hoffentlich einen (realistischen) Fahrplan beauftragt. Für den sie dann selbst verantwortlich ist und es nicht dem Nachfolger überlässt .Wie im Leben, geschwätzt ist schnell, entscheident ist, dass gearbeitet wird. Und dann geht es um Ergebnise, abrechenbar für die Zielgruppe der jungen Menschen, nicht für die durch mich im anderen thrad beschriebenen Klientelgruppen in Behörden, BMVg und Stäben. Und in der Umsetzung fangen die Referenten an zu arbeiten (ohne Referatsleiter, ohne Bürosachbearbeiter), abends (auch nachts) am Wochenende, nicht im homeoffice (weil bestimmte Sachen NICHT die Dienststelle verlassen dürfen) den am Montag ist Lagevortrag für Teilzeitler, die am Mittwoch wieder weg sind, bei ihren Kindern, bei ihren Familien. Nun, möglicherweise gibt esden großen Plan, und alles wird gut.
Ein elementarer Gedanke scheint auch vdL (noch) fremd zu sein:
Ob ein Einsatz ein Kampfeinsatz ist oder nicht – liegt nicht in erster Linie an uns, sondern an der Gegenseite. Aber das zu verstehen – da hat ja sogar so mancher General ein Problem.
Aus aktuellem Anlass sei auf die Unterstützungs- und Ausbildungsmission der Südafrikaner in der Zentralafrikanischen Republik verwiesen.
Im März 2013 wurden diese ca. 200 südafrikanischen Soldaten im“Nichtkampfeinsatz“ auf einem Kilometer von mehr als 3000 Séleka-Rebellen angegriffen.
Mindestens 13 Südafrikaner sind dabei gefallen.
Ich empfehle als Lektüre im home office:
http://www.iol.co.za/sundayindependent/how-deadly-car-battle-unfolded-1.1493841#.UtKCvPTuLge
http://mampoer.co.za/helmoed-heitman/the-battle-in-bangui
Das Konzept „Teilzeitsoldat“ ist schon ausgesprochen innovativ.
Wenn ich aber von den Erfahrungen ausgehe, die man so mit Ämter und Behörden machen kann, steckt der Teufel da im Detail: Nachmittags ist auf den Geschäftsstellen nämlich oft niemand zu erreichen. Evtl. müsste man sich mit einem militärischen Gegner vorab darauf verständigen, den bewaffneten Konflikt nur in der Kernzeit auszutragen.
@Memoria
Dies dürfte auch das Problem der Öffentlichkeit sein, wobei mich das schon immer wunderte, wenn ich Militär schicken muss kann die Situation vor Ort ja wohl nicht so sicher sein ansonsten schick ich den Katastrophenschutz oder eine NGO. Aber wie üblich darf nicht sein das die Bundeswehr das macht wofür sie da ist, und das ist nun mal Kämpfen, eine Armee ist zum Kämpfen da! Alles andere ist eine Zweitfunktion! Das muss endlich in die Köpfe unser Politiker, unsere Öffentlichkeit und auch in die höchste Führung sogar in manchen Köpfen von Uniformträgern in den untersten Rängen. Das jetzt wieder über Kinderbetreuung geredet wird ist nur allzu symptomatisch, hier wird ein „weiches“ Thema in den Fokus geschoben wo kaum jemand was dagegen haben kann, also auch kein widerspruch zu erwarten ist.
Mal sehen, was nach vier Jahren von ihren Ankündigungen übrigbleibt.
Aber immerhin geht sie aktiv das Problem an, welches schon TdM als das zentrale erkannt hat:
„Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass neben dem sicherheitspolitischen Bedarf weniger die Finanzen, sondern vielmehr die Demografie der eigentlich begrenzende Faktor für den Umfang der neuausgerichteten Bundeswehr war.“
@Memoria:
Sehr interessant. Liest sich wie eine Art Black Hawk Down der Südafrikaner.
Zitat: „Tagesmütter als flexible Kinderbetreuung auch in den Kasernen (Das gehört zu den ersten Punkten, die ich angehen will) und, nach Möglichkeit,ein Verzicht auf Lehrgänge während der Schulferien.“
Dann wollen wir dies doch mal praktisch veranschaulichen wie sehr der Bürokratieschimmel hier gegen die praktische Familienverträglichkeit arbeitet.
Bei einem Laufbahnlehrgang von 9 Monaten Länge kann man ja auf die Idee kommen, im Sommer eine Urlaubspause von 3 Wochen einzubauen.
Gedacht, getan, die Lehrgangsteilnehmer vorweg informiert, dass sie 2 – 3 Wochen Urlaubsansprüche mitbringen müssen und frohen Mutes an die Arbeit gemacht.
6 Wochen vor der geplanten Lehrgangsunterbrechung teilt das PersABw mit, dass sie die Heimfahrten für die Lehrgangsteilnehmer aus grundsätzlichen Gründen nicht bezahlen werden. D.h. der Familienvater (Umschüler) darf auf eigene Kosten quer durch die Republik 1800 km mit dem Auto fahren. Aus Fürsorgegründen ist die Schulführung gegen diesen Beschluss vorgegangen und hat verloren. Die Alternative die PersABw an bot war, dass die Schule die Leute ja auf eigenen Reisekostentitel nach Hause schicken kann, wenn sie unbedingt meint eine Lehrgangsunterbrechung bei einem 9 Monate Lehrgang machen zu müssen. Nachdem man weiß, wie eng Reisekostentitel gestrickt sind, war das Ergebnis absehbar.
So schaut praktische Familienpolitik im zweiten Jahrzehnt des dritten Jahrtausend bei der Bw aus ! Es geht nicht mehr um Fürsorge, sondern nur noch um das finanzielle Abzocken der Mitarbeiter.
So lange solche und ähnliche Vorgänge in der Praxis immer noch Standard sind, kann man sich Interviews zu der Familienfreundlichkeit der Bw schenken und ( Ironie an ) nach wie vor die These aufstellen, dass der Junggeselle mit eigenen Wohnmobil der ideale Soldat ist (Ironie aus).
@ Chickenhawk
Zitat: „Nachmittags ist auf den Geschäftsstellen nämlich oft niemand zu erreichen.“
Das passiert doch auch heute schon ohne Teilzeitmodell.
Nachmittags sind die Damen und Herren beim Sport, beim Sani oder bereiten sich auf Gleitzeitschluss 15:00 Uhr vor. Das Argument der Anwesenheit am Schreibtisch ist kein Argument gegen Familienteilzeit.
@Georg
Das sind genau die hausgemachten Probleme wo wir uns selber intern das Leben schwermachen. Da gilt es genau anzusetzen und solche Dinge abzuschaffen.
Bitte bei manchem Kommentar bedenken, das auch Sport und der Termin im SanBereich und die Gleitzeit zum regulären Dienstbetrieb gehören und keine Privatveranstaltung sind.
@ Insider | 12. Januar 2014 – 13:43
Ja, aber klug, bezahlbar, realisierbar. Messlatte ist der Auftrag, wozu gibt es uns. Gleiches ist in der Wirtschaft. In Unternehmen brauchen wir eine tolle Belegschaft, motiviert, Kinder neben dem Schreibtisch oder in betriebseigener KITA, Mutti oder Papa kreativ am Wirken. Alles ist dort kein Selbstzweck, sondern am Erfolg (Auftrag) des Unternehmens ausgerichtet. Es gibt dort beste Beispiele. Überall wird gearbeitet, motiviert, wenn es geht unter besten Bedingungen, aber halt gearbeitet, nicht geschwätzt. Das ist doch unser Ziel. Nehmen wir also an, das sind alles Binsen, jedem ist das klar. Dann komme ich wieder auf den ersten Punkt Ja, aber klug, bezahlber, realisierbar. Messlatte ist der Auftrag. Und dazu- nie auf Kosten anderer, weder profilieren auf Kosten anderer, noch selbst Wasser predigen und Wein trinken, dann wird es schon. Die zwei großen Versprechen der Ministerin sind so, dass man abrechen kann. Sie wird Bilanz ziehen wollen und müssen. Dann ist sie eine Frau der Tat, was wir hoffen und wünschen. Wer nicht Mann oder Frau der Tat ist, sich nicht messen lässt, ist ein Schwätzer (sagt man in Süddeutschland :-), nicht schwätzen, machen…) Und wer will schon Schwätzer?
@Forodir
Und was machen wir, wenn uns die Einsätze ausgehen, weil man erkennt dass die Situation im Einsatzland durch uns nicht verbessert wird?
„Aber wie üblich darf nicht sein das die Bundeswehr das macht wofür sie da ist, und das ist nun mal Kämpfen, eine Armee ist zum Kämpfen da!“
Die Bundeswehr ist soviel oder sowenig zum Kämpfen da, wie die Feuerwehr zum Feuerlöschen. Es gibt Zeiten da brennt es in der Gemeinde und dann muss man sich beweisen und vorbeugender Brandschutz ist das Beste was man tun kann.
Feuer will keiner, doch leider gibt es den einen oder anderen Feuerteufel und wenn er aus den eigenen Reihen ist zu beklagen (auch anzuklagen), aber leider menschlich.
Auch die Schweiz hat gute Soldaten und ist sehr familienfreundlich ohne große Kriegseinsätze.
Wenn die Generation Einsatz nun glaubt ein guter Soldat muss ständig kämpfen und ist nur dann gut, wenn er kämpfen darf, dann war es Zeit für eine UvdL als V-Minister.
Ein guter Soldat muss für den Kampf gerüstet sein, das ist ehrenvoll und der wahre Dienst am Staat.
Vielleicht fällt es Frau Von der Leyen aufgrund ihrer vorherigen Ämter leichter, den Rückzug aus den Einsätzen und die Rückbesinnung auf eine Verteidigungsarmee auf ihre Fahne zu heften (was ich im Prinzip begrüßen würde), dann muss man darin auch konsequent sein, man kann nicht erst in Bangui/Mogadishu auftauchen, wenn dort die erste KiTa eröffnet wurde.
Ansonsten ist anzumerken, dass, wie ich es auf meiner Arbeit erlebe, insbesondere Elternzeit bei Männern verstärkt angenommen wird, auch mal ein ganzes Jahr, allerdings handelt es sich bei letzteren Fällen um unbefristete Arbeitsverhältnisse bei höherem Einkommen.
@ Elahan: Das ist ein gutes Beispiel – stimme zu. Doch es braucht noch etwas Zeit, damit das auch in der Politik verstanden wird ;-)
Notiz an mich selbst:
Als Diktator einer 3. Welt Bananenrepublik militärische Auseinandersetzungen mit Deutschland bevorzugt während den Wochenenden und Schulferien suchen. Erstschläge grundsätzlich an Freitag Nachmittagen durchführen. Einsatzregeln von deutschen Waffensystemen studieren und deren Einsatz durch entsprechende Maßnahmen vereiteln bzw. erschweren. Später Gerüchte über alle Medien verstreuen, deutsche Bomben (selbstverständlich von automatisierten Killerdrohnen abgeworfen) hätte meine nahe der Kasernen aufgebauten Kindertagesstätten getroffen. Cyberwar-Kapazitäten aufbauen, die gegnerischen Führungsmittel aber nicht angreifen. Stattdessen alle Dateien zu Reformen, Lehrgangsplanungen, Urlaubsanträgen, Lebensarbeitszeitkonten, Versetzungen, etc. negativ beeinflussen. Den Einsatz der Bundeswehr medienwirksam als Angriffskrieg hinstellen und in die Länge ziehen, sodass eine möglichst hohe Anzahl von Familienvätern von ihren Familien getrennt wird und generell die Einsatzkosten erhöht werden. Heimlich anti-Kriegsproteste finanziell und methodisch unterstützen.
So, mit Klärung dieser essentiellen Siegbedingungen stellt sich nur noch eine Frage: ist eine familiengerechte Bundeswehr denn nach all diesen familienfreundlichen Maßnahmen überhaupt noch theoretisch und praktisch in der Lage, den Bündnisverpflichtungen Deutschlands – im Sinne des Exports von Frieden und Demokratie – dauerhaft und verlässlich nachzukommen?
@Elahan
Sorry aber genau diese Einstellung hat uns dazu gemacht was die Bw im Moment ist, ein Papiertiger, eine Armee die man nicht einsetzt ist schlicht Geldverschwendung. Ja es ist gut vorbereit zu sein und nach Möglichkeit nicht kämpfen zu müssen aber das ist halt nur ein Teil dessen was eine Armee ausmacht! Es gab, es gibt und es wird weiterhin genug Einsatz Möglichkeiten geben. Was die Schweiz angeht ist es eben schwierig hier überhaupt eine Aussage zu treffen, ist es eine gute Armee ? Woran will man das festmachen ? auch die Bw hatte einen sehr guten Ruf bei den NATO Partnern der aber extrem gelitten hatte als wir tatsächlich mal da standen und was machen sollten. ich bleibe mal beim Beispiel Feuerwehr, klar ist vorbeugender Brandschutz anzustreben, was aber meistens gar nicht Sache der Feuerwehr ist sondern Gesetzgeber, Ordnungsamt usw…wenn es aber brennt holt man die Feuerwehr., auf die Bw umgesetzt: Politik versucht sein bestes um den Einsatz von Militär zu verhindern, wenn es aber soweit ist muss das auch mit allen Konsequenzen getragen werden und wie ich schon öfter schrieb, Militär ist ein Teil der Strategie, gerade in COIN oder Peacekeeping muss dann auch mal was von der anderen Seite kommen, der Ansatz mit PRT und Aufbau war nicht schlecht und hätte funktionieren können, aber da muss man nun mal halt auch sich reinknien, was nutzt es mir Militärisch vor Ort die Lage im griff zu haben wenn dann daraus nichts gemacht wird ( und oft genug konnte und durfte man das ja noch nicht mal oder hat nur mangelhaft Mittel zur Verfügung gehabt, also hat hier oft schon ein Pfeiler in der Strategie gefehlt!)
Militär ist ein Mittel der Wahl der Politik wie alles andere auch,..nicht das extrem wie in den USA momentan wo alles militärisch gelöst wird ( was ja nicht funktioniert) und nicht das andere extrem, Militär gar nicht Einzusetzen.
Ein Soldat ist gerüstet um den Interessen des Staates zu dienen und so wie das Diplomatische Korps hat auch der Soldat nun mal seine Spezialisierung.
Aber wir dürfen natürlich weiterhin da geteilter Meinung sein.
@ Insider 13:48 Uhr
Ja, ihr Argument ist schon richtig nur Sport, Sani, Aussentermine und Gleitzeit verringern eben auch die Anwesenheit am Schreibtisch und nicht nur Teilzeitarbeitsmodelle.
Mal ein praktisches Beispiel. Eine Kompanie mit Chef, Spieß und Bürokraft (Teilzeit vormittags). Wann erreichen Sie mit größter Sicherheit jemand telefonisch vom Innendienst ?
Ja, bei der Arbeitszeit der Bürokraft (mit Ausnahme der NATO-Kaffepause)
@ AKamp
Zitat „Messlatte ist der Auftrag, wozu gibt es uns“
Dann schauen Sie doch bitte mal in die STAN Teil I, was da als Auftrag für den jeweiligen Verband, die Einheit, steht.
Für Ämter, Kdo-Behörden, Bw-Krankenhäuser, Logistik-Verbände usw. ist der Krieg, bzw. der Einsatz im Auslandseinsatz nicht die höchste Priorität.
Genauso wie in der Wirtschaft, gibt es eben Betriebe und / oder Dienstposten, die für Teilzeit geeignet sind oder auch nicht. Diese DP kann man vorher identifizieren und ggf. das Personal bei einem Teilzeitwunsch entsprechend umsetzen.
Und dann kommt noch etwas hinzu. Wenn man z.B. Dienstposten im eigenen Aufgabenbereich hat, die vorwiegend oder gerne von Frauen besetzt werden, dann muss man eben auch die „hardwaretechnischen“ Voraussetzung schaffen, damit die Frauen in Teilzeit arbeiten können. Damit ist gemeint, dass man für 4 Vollzeitstellen auch 8 Teilzeitbeschäftigungen machen kann mit 8 statt 4 Computerausstattungen. Diese müssen allerdings auch beschafft werden und das kostet ggf. eben zusätzliches Geld.
Noch ein Punkt aus der Praxis. Die 8 Teilzeitbeschäftigten (vormittags) sind mindestens so effektiv für die Auftragsbewältigung, den Arbeitsanfall wie 4 Vollzeitbeschäftigte ! Wetten dass ?
@Georg
Ich denke auch das es eher Posten gibt die sich für Teilzeitkräfte eignen als andere, meistens sind diese aber nun mal in den Kdo´s oder in den Ämtern, das wird in den Btl oder Kp´s schon schwieriger aber grundsätzlich möglich aber wie sie sagten dann müssen dafür auch die Stellen geschaffen werden.
IT-Ausstattung muss nicht mehr her, dafür gibt es schließlich Arbeitskonten, man hat halt nur nicht mehr den eigenen Schreibtisch das ist aber zumindest in der Truppe schon lange Realität.
Die meisten Soldaten die Ich kenne haben auch eher ein Problem mit ständigen Versetzungen die Teilweise gar nicht nachvollziehbar sind Hauptsache die Listen und Stellen werden befüllt.
Georg | 12. Januar 2014 – 14:25
In Kenntnis ihrer bisherigen Beiträge, denke ich doch trotz Ihres Einwandes zu Aufträgen von Ämtern und Behörden, dass wir uns in der Gesamtheit des Auftrages der Bundeswehr einig sind? Bundeswehr ist kein Selbstzweck und hat sich als Riesenorganisation nicht nur mit sich selbst zu beschäftigen.(Obwohl sie das könnte.-)). Wir alle, ob Ministerin oder Soldat in der Truppe oder Beamter im Bundeswehrdienstleistungszentrum, haben uns am Verfassungsauftrag zu messen, an nichts anderem. Wenn man große Versprechungen macht, dann sind sie am Auftrag auszurichten. Und wenn man nun schon mit zwei (!) Riesenversprechungen an die Öffentlichkeut tritt, erwarte ich, das man sich in dem hohen Hause BMVg auf oberste Ebene abgestimmt hat und weiß was das bedeutet. Der Truppe wurde schon so viel versprochen, mit schönen Worten, in TV, in Zeitungen auf Kongressen. Wichtig ist jedoch was ankommt, in den entlegenen Standorten. Unsrere jungen Leute sind gut vernetzt, wir wissen das. Kommt also die Ministerin in 3 Jahren in die Truppe und stellt sich den Fragen?… „Frau Ministerin sie haben doch vollmundig versprochen…“ In den entlegenen Standorten, in unspektakulären Einheiten, die „nur“ ARBEITEN, ohne viel Aufsehen, wer kommt denn da und stellt sich? Und die jungen Leute sind nicht dumm, die nehmen jedes einzelen Versprechen aus der Bams und fragen, was wurde gemacht? Warum das nicht? etc In der Truppe sagt man nicht nicht nur Achtung! Preisschild! Es wird auch in leitvoller Erfahrung gesagt, gut gemeint ist nicht gut gemacht. Nun sagen sicher alle, was für Binsen. Wenn das die Mimisterin, ihre Sts, ihre Al das alles vor Augen haben, prima, dann ist es gut. An die Arbeit!
Wenn ich mir hier manchen Beitrag durchlese frage ich mich wo bisher ein Wort darüber steht das ein familienfreundlicher Arbeitsplatz was mit dem Einsatz zu tun haben muss. Ich kann auch in den Einsatz gehen und im Zeitraum zwischen den Einsätzen durchaus am Heimatstandort dann wieder anders arbeiten oder nicht ?
Hier sind flexible Idden gefragt.
Und gerade in der Truppe gibt es im Grundbetrieb genug Leerlaufzeiten und selbstgemachten Stress der eigentlich völlig unnötig ist.
Bei der Personalführung sollte man auch mal prüfen ob gerade längerdienende Soldaten mit vielen in der Dienstzeit erworbenen ATN’s nicht auch in anderen Bereichen eingesetzt werden können.
@Insider
„Und gerade in der Truppe gibt es im Grundbetrieb genug Leerlaufzeiten…“
Das kann man so oder so sehen. Wenn man z.B. im Heer sämtliche Forderungen der einschlägigen AnTrA’n übereinander legt, d.h. z.B. JEDER Soldat seine 2-3 wöchentlich 90 Minuten Sport treibt, jede Ausbildung durch Führerweiterbildungen vorbereitet, immer mit dem Höchstmaß an methodisch-didaktischen Feuerwerk durchgeführt und im Anschluss auch NACHbereitet wird, dabei der Chef und die ZgFhr zur Dienstaufsicht vor Ort und nicht am Schreibtisch sind, ist Leerlauf ab der Ebene GrpFhr/ZgFhr praktisch nicht vorhanden und entsteht, wenn überhaupt, in der MschEbene. Da aber dort NOCH die wenigsten Familienväter/mütter zu finden sind, bringt für die Vereinbarkeit von Beruf und FAMILIE auch nichts.
@ mietsch
Das eine ist die Theorie und das andere ist die Praxis ! Stichwort: Geliebte „Politische Bildung“ durch Zugführer und Chefs.
@ AKamp
Volle Zustimmung. Der Gesamtzweck der Bw darf nicht aus den Augen verloren werden. Ja, unsere jungen Soldaten sind gut vernetzt und tauschen ihre Erfahrungen aus. Sie werden auch bei Truppenbesuchen die Frau Ministerin auf ihre Zusagen ansprechen.
Apropos „Gesamtzweck der Bundeswehr“
1. „Die Bw ist nicht dazu da stationiert zu sein !“
Diesen Ministerausspruch kennen wir auch und trotzdem erfolgten die Standortentscheidungen um unterentwickelte Gebiete auf Kosten der Soldaten und des EP 14 (Bau- und Infrastruktur) zu fördern.
2. Die Rüstungspolitik ist nicht dazu da, um Grundlagenforschung von Industriebetrieben zu finanzieren, sondern um die Truppe mit der bestmöglichen Ausrüstung auszustatten.
Auch diesen Spruch kennen wir, jedoch beweist uns die Praxis in jedem Moment das Gegenteil.
mietsch | 12. Januar 2014 – 15:41
Naja, wenn man es so beschreibt wie Sie es tun, hat die Bundeswehr ja gar keine Zeit für Einsätze, weil ständig irgend etwas vorbereitet werden muss und dann noch der (Dienst-)sport … den jeder andere Arbeitnehmer nach Feierabend macht oder am Wochenende …
Sorry, diese Spitze musste sein!
Aber mal ehrlich, ohne die Stunden „voll zu packen“ um einen Dienstposten begründen zu müssen … im Friedensbetrieb, sind auch die von Ihnen beschriebenen Ebenen nicht ständig 8 oder 9 Stunden wirklich beschäftigt. Ursache für so manche am Schreibtisch verbrachte Stunde, sind doch Meldungen, Statistiken, Beurteilungen, Materialappelle, Folien erstellen und natürlich Besprechungen … viele Dinge könnten entfallen, oder?
@ Forodir
Bezüglich „IT-Ausstattung und Schreibtische usw“
Die 8 Frauen aus meinem Beispiel wollen aber alle Vormittags arbeiten (wg. Kindergarten, Hausaufgabenbetreung usw. )
Also 4 STAN-DP, gleich 8 Teilzeitstellen, gleich 8 statt 4 Arbeitsplatzaussstattung.
Familienfreundlichkeit darf schon etwas kosten, kostenneutral ist es nicht zu machen !
Zu den Versetzungen habe ich weiter oben etwas geschrieben.
@mietsch
Das es auch in den AnTra’s Optimierungsbedarf gibt, steht ausser Frage. Aber wie oft sitzt man in einer „Weiterbildung“ und fragt sich anschliessend warum man dort eigentlich gewesen ist. Gerade bei längerdienenden Unteroffizieren.
Und wenn ich an solche Veranstaltungen wie TMP oder Paragraph 78 denke wo wochenlang sinnfrei Arbeitszeit verblasen wird um völlig überflüssiges Material mit dem die Truppe belastet ist, zu zählen oder zum 10. Mal die Seriennummer einer Hinterachse für SASPF zu ermitteln, dann gäbe es genug Spielraum für wichtigere Dinge. Und wie oft werden Ausbildungen „gestreckt“ um den Dienstplan schön voll zu bekommen. Leerlauf gibt es ja offiziell nicht.
Noch zu Ergänzung. Im Zuge der Neuausrichtung der Truppe wird es z.B. demnächst Verbände geben die im Grundbetrieb fast gar kein Gerät mehr haben werden, weil das nur noch mit Pooling ( = dynamisches Verfügbarkeitsmanagement) sichergestellt werden kann. Traurig aber wahr. Ich frage mich was ein Verband z.b. 6-8 Monate im Jahr im Grundbetrieb ohne Großgerät machen soll.
@ Insider | 12. Januar 2014 – 16:30
Auf gehts, laßt uns die wichtigen Dinge machen, die Sie beschreiben. Da sind wir uns alle einig. Auftrag ist Auftrag. Wichtig ist auch alles, was die Ministerin sagt. Schutz und Ausrüstung, Punkt 1. Familie und Dienst, Punkt 2. Wenn das alles dem Auftrag gem. Verfassung dient, gut so! Aber insbesondere Punkt 2 darf nicht zu einem Punkt der Ministerin verkommen, nur weil sie dies vermeintlich kann. Wenn es ernst gemeint ist, abgestimmt und besprochen, dann gut so. In anderen Bereichen versprechen Politiker viel. Nach der Wahl ist vor der Wahl. Truppe ist allerdings kein Spielball. Das sind engagierte Frauen und Männer. Wenn man also verspricht, steht man im Wort. Bei den Männer und Frauen, die dann für unser Land in den Einsatz gehen oder/und die Bedingungen dafür schaffen. Meist klaglos und bescheiden. Ohne große Worte für TV und Zeitung oder auch Internet.
@Heiko Kamann
Körperliche Fitness ist aber auch nicht bei den meisten Arbeitgeber teil des Berufes, auch wenn ich gerne zugebe das oft genug entweder sich davor gedrückt wird oder manch einer zum bezahlten Sportler wird.
@ insider …
auffrischung infanteristischer grundfertigkeiten, intensives sportprogramm, usw …
täte mancher Einheit vlt mal ganz gut ;)
Ich denke das machen mal in der Kaserne gesessen wird,
und Dinge beschäftigt wie Putzen das man Arbeit hat
In der Schweiz ging das nicht gut aus jetzt werden die DURO IIIP auf 120 % Aufgestockt ( Best 2013 auf ca. 90 %) weitere best soll Folgen
Weil wenn 70 % nur da ist dann sollen Auslandeinsatz / Inst .-/ Ausbildung dann steht vielleicht noch 5 Fahrzeuge auf dem hoff die Fahren können , 70 % dann ist In der Inst.- ca 20 %0 50 % davon auf den Übungsplätze ca auch 20-30 % und dann noch Auslandeinsatz
markus, d.Ä. | 12. Januar 2014 – 17:01
Fahrrad BTL ? da kann man Sparen
Gerade auf Focus (Online)
„Anträge auf Vorruhestand – Tausende Soldaten kehren der Bundeswehr den Rücken“
Die Nachfrage übersteigt das Angebot um fast das dreifache.
@Insider:
Die Einführung des „dynamisches Verfügbarkeitsmanagements“ im Heer wird der Ministerin noch richtig Probleme in der Presse bescheren.
Attraktivität ist eben nicht „nur“ Familie und Dienst, sondern auch gute und fordernde Ausbildung.
Die Führerausbildung wird darunter auch nochmal leider (verschulte OA und FA kommen in Truppenteile die gerade nach dem Einsatz ohne Großgerät da stehen). Gleichzeitig soll in Breite ausgebildet werden. Das kann nicht klappen.
Hierzu wird es spätestens in 2 Jahren genug Eingaben und Presseberichte geben.
Für die Nachwuchsgewinnung ist dies natürlich auch ein Problem.
Ausblick: Gammeldienst, Sport und infanteristische Grundfertigkeiten (wenn genug Munition und Motivation da ist).
Aber bis dahin hat vdL ihr Image als Macherin und Kümmerin schon genügend aufpoliert und steht bereit als Kanzlerkandidatin.
Und pünktlich zur Einnahme der jetzigen Struktur, reduziert man dann nochmal.
Weil man nämlich 2017 eine Defizitanalyse gemacht hat, die zeigt das das Geld nicht reicht (siehe dynamisches Verfügbarkeitsmanagement).
@H.Kamann:
„Ursache für so manche am Schreibtisch verbrachte Stunde, sind doch Meldungen, Statistiken, Beurteilungen, Materialappelle, Folien erstellen und natürlich Besprechungen … viele Dinge könnten entfallen, oder?“
Ich gebe Ihnen recht. Ich finde es auch idiotisch, alle zwei Jahre UmP/Offze zu beurteilen und dann auch noch extra Laufbahn-BU für BS/OffzMilFD-Anträge zu schreiben…
Leider besteht die Personalführung auf diesem Papier-Irrsinn.
Auch eine Verteidigungsministerin muß sich nicht in jedem Interview allumfassend zu allen verteidigungspolitischen Themen äußern und darf auch mal „andere“ Themen ansprechen.
@ Memoria | 12. Januar 2014 – 17:13
Zustimmung. 2 Versprechen (Schutz/Ausrüstung + Familie und Dienst), zu denen sie selbst(!) stehen muss. Wegducken ist nicht angesagt. Eine Frage der Ehre. Wenn all das zählt, was sie bisher der Presse, dem TV mitgegeben hat, dann ist ihr Aufgabenheft gut gefüllt und ihr Anspruch an sich selbst riesig, theoretisch also vorbildlich. Wie bereits gesagt, an anderer Stelle, nun arbeiten, bescheiden und mit Ergebnissen, nicht schwätzen. Schwätzer an der medialen Front gibt es außerhalb unseres BMVg schon genug. Wir wollen doch nicht dazugehören.
@Memoria
Bei mancher Planung stehen mir die Haare zu Berge. Da werden 10 Einheiten geplant und dann stellt man fest das nur für maximal fünf Einheiten Material vorhanden ist. Nun muss man eine Initiative einleiten um zu begründen warum ich für die restlichen fünf Einheiten Material brauche. Unfassbar.
Zitat aus Focus Online aus dem Bericht des Wehrbeauftragten
„Die Bitte, einen Dienstzeitausgleich für die Betreuung eines Kindes nehmen zu können, wurde abschlägig beschieden. Begründung: Es gebe auch ein Nein, wenn jemand „wegen eines kranken Pferdes zu Hause Urlaub machen wolle“.
Solange wir solche Vorgesetzte haben, die solch eine Entscheidung mit ihren Pflichten nach den § 10(3), 12 und 31 SG vereinbaren können, hat die neue Ministerin einen schweren Stand. Noch schlimmer ist es, dass es keine Vorgesetzten des Chefs, Spieße, Vertrauenspersonen usw. gab, die so etwas im Vorfeld unterbunden haben und es bis zum Wehrbeauftragten hoch ging.
Es wird Zeit, dass als Beurteilungspunkt für Vorgesetzte: „Kümmert sich um seine Untergebene als Teil der Führungsfähigkeiten“ eingeführt wird. Vielleicht wird sich dann die Mentalität mancher Vorgesetzten ändern.
Memoria | 12. Januar 2014 – 17:13
Sorry wir sind nicht einer Meinung
Man darf nicht vergessen das alle 2 Jahre sollen die Soldaten in den Auslandeinsatz
Anderseits wird im Urban Kampf immer mehr gefordert, ja dann noch Sport
Das geht ja jetzt schon nicht mehr besonders wenn die 70 % Regelung da ist wir üben Morgen mit den Fahrzeuge , Guten Morgen wir können doch nicht üben weil wir nicht genug Fahrzeuge haben die Fahrtüchtig sind , dann wird da und da Geändert und dann geht es zu Großen Übungen wo ja Fahrtüchtiges Gerät da sein sollten , Fahrzeuge wie der DINGO man kommt heim und sieht ihn erst wieder Auslandeinsatz Vorbereitung , wenn man wie die Österreicher 4 DINGO 2 in den BTL als Sicherungsfahrzeuge hätte , könnte jeden zwischen durch mal üben lassen mit diesem Fahrzeug
Schwieriger finde ich das man Soldaten wieder Versetzt dadurch haben Soldaten kaum Aussichten auf Besserung das war schon letztes Mal gesagt geworden und jetzt ist das wieder so, Heimat Nah ist nur noch Lotto Versprechen, dann es kann sich wieder und wieder geändert werden
RakAri 130 die werden fast auf alle Btl Verteilt in ganz Deutschland, da muss sich was ändern das Ari Leute auch PzMrs ausgebildet sind und vielleicht als PzGren Btl unterkommen könnten aber die haben ja nicht mal Mrs mehr ( weil JSF sind alle auf dasselbe System )
PzGren hätten für die m113 andere Fahrzeuge gebraucht nur deshalb hat man die 5PzGren Kp. Aufgelöst und Jaguar hätten Frist gehabt
Ich sehe die ganze Geschichte recht problematisch bezüglich des Teilzeitsoldaten.
Wenn diese weiblichen oder männlichen Soldaten einen halben Tag arbeiten und gewisse Tätigkeiten in ihrem Aufgabenbereich, GeZi, ZgSchreiber, PersUffz etc. morgens Anfangen, aber diese letztendlich mehr Zeit in Anspruch nehmen und nicht zu Ende geführt werden können, läuft man doch einer riesen Gefahr entgegen, dass die Aufträge mehr und mehr auf der Strecke bleiben. Seien es Kleinigkeiten oder auch wichtige Meldungen und/oder Entscheidungen, die vom Uffz bis zum Hptm gefällt werden müssen,
Somit wird der Dienst doch für Soldaten, die von 0700 bis 1630 in ihren Bereichen sind, noch unorganisierter und problematischer.
Wichtig fände ich, erneut den Gedanken der Berufsarmee, bzw. Berufs“wehr“ in den Raum zu werfen.
Es gibt aus meinem aktiven DIenstverhältnisses die Erfahrung, dass in den nächsten 1 bis 2 Jahren jede Menge Soldaten, vom Uffz bis zum HFw die Bundeswehr nach verrichten ihrer Dienstzeit verlassen müssen, wobei Sie gerne bleiben würden und gerne Weiterhin Soldat wären.
Zum Punkt des „Leerlaufes in der Truppe“:
Korrekt, da gibt es einiges. Doch Spielt man das Spiel weiter, 14:15 Uhr: Transport Material nach Buxtehude: Soldaten mit den Befähigungen sind nicht vorhanden. Super, Material wird für eine andere Einheit gebraucht. Und sie stehen letztendlich auf dem Schlauch. Ich will damit sagen, dass es jeder Zeit kleine oder auch größere Aufgaben gibt, die zeitnah erfüllt werden müssen, und da kann es einfach nicht sein, dass Dienstposten einfach mal nachmittags wegfallen!
@Georg
Diese Typen sind genau unser Problem. Ich habe das vor zwanzig Jahren auch schon mal erlebt. Auf dem Uffz Lehrgang wollte ein Lehrgangsteilnehmer zur Entbindung seiner Frau. Der Chef lehnte das mit der Begründung ab: Ihre Frau kann sie jetzt sowieso nicht gebrauchen. Gott sei Dank schritt dann der Lehrgruppenkommandeur ein und nordete mal kurz seinen InChef ein.
Trennung
Ich wurde im Zuge der Neuausrichtung auch wieder versetzt. Ich hatte auf meinem Personalbogen angegeben, das mir der Standort wichtiger als Verwendung oder Karriere wäre. Ich habe in meiner Dienstzeit genug Lehrgänge besucht und viele ATN erworben um auch in verschiedenen Bereichen einsetzbar zu sein. Hat leider keinen interessiert. Nur die aktuelle Verwendung war wichtig und wurde betrachtet. Jetzt bin ich Wochenendpendler und hoffe das mein Antrag auf Altersband III positiv beschieden wird. Allein mir fehlt der Glaube, da ich wegen der Neuausrichtung mal wieder einer Mangel AVR angehöre. Bin zwar nicht ausgelastet und beschreibe nur Papier das keiner liest aber das ist ja sooooo wichtig für die Armee.
Jetzt also ist es amtlich:
Frau von der Leyen macht die Bundeswehr zum Kindergarten!
Fritz
@ Fritz
Ihre Meinung in allen Ehren, aber soviele Einzelkämpfer, die täglich mit dem Messer quer durchs Unterholz robben, gibt es in der Bw nun auch wieder nicht !
Die Bw hat aber ein Nachwuchsproblem. Der praktische Schnupperkurs „Wehrpflicht“ ist weggefallen und jenseits der Rambo-Typen überlegen es sich junge Portepee-Uffze und Offze SaZ ob es sich rentiert BS zu machen oder längerfristig bei der Bw zu bleiben.
Diese gut ausgebildeten jungen Leute um die 30 Jahre werden bald sehr intensiv umworben werden von der Industrie, oftmals überlegt auch ein junger Soldat mit entsprechender Schul- und Berufsausbildung, ob es sich rentiert von SaZ 4 aufzulegen. Ohne Änderung der Einstellung der Vorgesetzten zu Ehe und Familienleben wird die Bw nicht mehr die benötigten Soldaten bekommen.
Fritz 18:09
Das ist absoluter Schwachsinn und unsachlich. Jetzt besteht die Chance, dass der Mensch wieder im Mittelpunkt steht und nicht nur als Objekt-ID. UvdL hat einen guten Start hingelegt. Jetzt heißt es Taten folgen lassen. Dazu braucht es aber Geld. In diesem Sinne….
@Georg & Whiskeyecho
Ich verstehe, dass Sie die Probleme vieler Soldaten im Vordergrund stehen sehen, aber ich argumentiere aus einem anderen Hintergrund.
1. Russland rüstet auf, China rüstet auf, Japan zieht nach, wir haben den Konflikt in Korea, die islamische Welt entwickelt sich zu einem Flächenbrand und unser wichtigster Verbündete, die USA, steht kurz vor dem Staatsbankrott, sprich, sie wird uns in Zukunft sicher nicht so schnell die Kohlen aus dem Feuer holen.
2. Wenn die Türkei den Bündnisfall ausruft, stehen wir im Krieg und wenn Russland sich als Verbündeter von Syrien postuliert, dann sogar mit Russland.
3. Moderne Raketen erreichen ohne Probleme deutsche Militärstützpunkte und die sind bei einer militärischen Auseinandersetzung die ersten Ziele.
4. Bei asymmetrischer Kriegsführung, kann es zu Bombenattentaten auf deutsche Militäreinrichtungen kommen.
Wollen Sie tatsächlich Kitas auf ihren Stützpunkten haben?
Fritz
@ Fritz
Aus meiner Sicht ist es völlig unerheblich welchen Kindergarten ich bei Krieg auf deutschem Boden verteidigen muss. Da ist die Kita in der Kaserne besser geschützt als die im öffentlichen Raum.
@ Fritz
Zu Zeiten des kalten Krieges zwischen den beiden großen Blöcken hätte ich Ihnen Recht gegeben. Trotz aller Probleme ist die Welt für Europa wesentlich friedlicher geworden.
Dass Amerika (USA) pleite ist, ist ganz natürlich wenn man für zwei Kriege (Irak und AFG) hochgerüstet hat. Die USA haben auch 40 Jahre lang nach dem II.WK eine Repression gehabt, d.h. die Inflationsrate war höher als der Zuwachs des BSP.
Wie schaut es diesbezüglich in Europa aus ? Wir bezahlen doch auch schon mit der Entwertung des Sparguthabens, der Lebensversicherungen usw. die Schuldenpolitik Europas!