Erst mal doch ‚Familienministerin in Uniform‘?
Aus verteidigungspolitischer Sicht, um das direkt zu sagen, ist das erste größere Interview der neuen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen außerhalb der Bundeswehrmedien eine Enttäuschung. Auf den drei Seiten plus Titel, die die Bild am Sonntag heute dem Gespräch mit der Ressortchefin widmet, geht es fast gar nicht um die Frage, wofür deutsche Streitkräfte da sind, wie es mit Einsätzen in absehbarer Zukunft aussehen könnte oder wie es mit den (problematischen) Rüstungsprojekten aussieht. Den Schwerpunkt bildet ein zwar auch enorm wichtiges Thema, nämlich die Attraktivität der Bundeswehr und, eigentlich als Folgerung daraus, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in einer Armee – doch selbst die Kollegen der BamS stellen in einem Kommentar zum Interview die Frage, ob sich von der Leyen hauptsächlich als Familienministerin in Uniform verstehe.
Nun mag dieser Schwerpunkt am Erkenntnisinteresse der Kollegen gelegen haben; er passt natürlich gut zu den BamS-typischen Fragen nach dem privaten Umfeld Was sagt eigentlich Ihr Mann zu Ihrem neuen Job? und Persönlichem Hat sich Ihr Adjutant schon daran gewöhnt, Ihre Handtasche tragen zu müssen? (Zur Info für Kenner, und das steht nicht in der BamS: Adjutant Oberstleutnant Heico Hübner transportiert die Handtasche der Ministerin stilecht in einem taktischen Rucksack der Marke Eberlestock). Aber erfahrungsgemäß haben eine so versierte Politikerin und ihr langjähriger Pressesprecher bei solchen – nachträglich autorisierten – Interviewtexten schon im Griff, wo die Kernaussage eines Interviews liegt. Von der Leyen, so die Botschaft, wollte genau dieses Zeichen setzen: Die Bundeswehr soll einer der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands werden.
Welche einzelnen Punkte sich die Ministerin dazu vorstellt:
• Verlässlichere Karriereplanung: Die Soldaten müssen wissen, was mit ihnen in drei oder fünf Jahren ist.
• Mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten
• Mehr Berufschancen für Zeitsoldaten nach ihrem Ausscheiden bei der Bundeswehr (das gab’s doch schon mal – hat nicht der frühere Verteidigungsminister Rudolf Scharping die Forderung aufgestellt, jeder Soldat müsse die Bundeswehr mit einer höheren beruflichen Qualifikation verlassen als er bei Eintritt in die Truppe hatte?)
• Abstimmung von Dienst- und Familienzeiten
• Überprüfung der automatischen Versetzung alle zwei bis drei Jahre: Wenn jemand eine steile Karriere macht, dann geht das auch in großen Wirtschaftskonzernen nicht ohne häufige Positions- und Ortswechsel. Aber die Frage ist, ob dies für die große Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten immer sinnvoll ist.
(Was weder die Ministerin noch die Interviewer in dem Zusammenhang ansprechen: Das Problem bei Versetzungen und anschließendem Pendeln ist nicht zuletzt die Stationierungsplanung. Dazu kein Wort, was ja viele in der Bundeswehr erhofft hatten – der Sack, vom Vorgänger Thomas de Maizière geschnürt, scheint tatsächlich zu zu sein.)
• Mehr Möglichkeiten für Teilzeitarbeit (allerdings nicht konkretisiert)
• Lebensarbeitszeitkonten mit der Nutzung von Freizeitausgleich für die Betreuung von Kleinkindern oder betreuungsbedürftigen Eltern, zeitliche Unterbrechungen müssen ohne Laufbahnnachteile möglich werden.
• Tagesmütter als flexible Kinderbetreuung auch in den Kasernen (Das gehört zu den ersten Punkten, die ich angehen will) und, nach Möglichkeit, ein Verzicht auf Lehrgänge während der Schulferien.
Vieles davon entspricht dem, was die Truppe und/oder der Bundeswehrverband und/oder der Wehrbeauftragte schon lange fordern. Die Schwierigkeiten werden nicht in den großen Absichten stecken – sondern in der mühsamen Kleinarbeit der Umsetzung. Wie oben schon angeführt: Weniger Pendeln, weniger Versetzungen, mehr familienfreundliche Arbeitszeiten könnten auch bedeuten, manche Stationierungsplanung, die zu einer verstreuten kleineren Bundeswehr gehört, noch mal zu überdenken – davon ist allerdings bislang nicht die Rede.
Und jenseits der Familienpolitik in Flecktarn? Da bleibt die Ministerin relativ vage. Dass sie sich zu Aufklärungsdrohnen bekennt, wie eine Agentur eine Interviewaussage zusammenfasste, wäre nur im gegenteiligen Fall eine Überraschung (oder muss sich die Verteidigungsministerin auch dazu bekennen, dass die Soldaten Gewehre haben?)
Auf die Frage nach den umstrittenen Kampfdrohnen gibt von der Leyen im Wesentlichen die entsprechende Passage des Koalitionsvertrags wieder, ergänzt um die spannende Aussage Um den Rückhalt für die Einsätze unserer Soldaten zu sichern, sollten wir möglichst im Parlament genaue Regeln festlegen, wie und wann bewaffnete Drohnen überhaupt zum Einsatz kommen dürfen. Dass der Bundestag über die Beschaffung von bewaffneten unbemannten Systemen entscheiden soll, dürfte relativ unstrittig sein – aber genaue Regeln festlegen? Das wird dann ein methodisches Problem: Soll das Parlament für jedes Waffensystem (vorab) entscheiden, wann es zum Einsatz kommen darf? Ein bisschen übertrieben gesagt: Vom G36 bis zur Panzerhaubitze, oder welche Bombe unter einen Tornado gehängt werden darf? Da bin ich sehr gespannt, wie sich das in der Praxis auswirkt.
Bei den Rüstungsprojekten hat sich von der Leyen keine konkreten Aussagen entlocken lassen – vielleicht verständlich so kurz nach Amtsantritt. Ja, eine bessere Fehlerkultur wollte auch schon ihr Vorgänger; ja, die Projektbeteiligten müssen Fehler frühzeitig melden können, ohne dass sie dafür abgestraft werden. Aber im Detail? Ob das Aufklärungssystem ISIS, als Nutzlast für den gefloppten EuroHawk geplant, tatsächlich in eine alternative Plattform eingerüstet wird – dazu werden in den nächsten Wochen Vorschläge kommen. Zum anstehenden Vertragspaket für NH90 und Tiger einschließlich der Marinehubschrauber gab’s gar nichts.
Die einzige Aussage des Interviews zu den Einsätzen der Bundeswehr ist eine Negativ-Aussage: Entscheidungsdruck für die Auswahl eines Nachfolgesystems für die geleasten Heron-Drohnen in Afghanistan gebe es nicht, denn der Vertrag für die Aufklärungsdrohne ist gerade verlängert und der einzige Kampfeinsatz der Bundeswehr in Afghanistan läuft im Dezember aus. Das ist so richtig wie nichtssagend – als wäre damit für absehbare Zeit auch jeder Kampfeinsatz ausgeschlossen. Dazu gab’s dann aber leider weder eine Frage noch eine Antwort.
Unterm Strich: Jetzt warte ich gespannt auf ein Interview mit von der Leyen zu verteidigungspolitischen Fragen. Und schaue mal sehr genau auf die Münchner Sicherheitskonferenz Anfang Februar: Aber ein Kongress oder eine Tagung muss am Wochenende nicht sein. Das kann man auch am Freitag machen, sagte sie in dem Interview. Schauen wir mal, wann die Rede der neuen deutschen Verteidigungsministerin bei der von Freitag bis Sonntag laufenden Konferenz terminiert ist.
Nachtrag: Das Interview im Wortlaut wurde am 13. Januar auf der Webseite der Bundesregierung veröffentlicht.
(Foto: Bundeswehr/Herholt via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Ich sach ja nur mal… die Kommentare in diesem Thread werden doch nicht entgleiten…?
@Fritz
Sie haben Recht, Kindergärten IN Kasernen müssen nicht sein. Bezeichnend dass die ersten in Bonn, Hamburg und Neubiberg stehen – gerade im ländlichen Raum muss dringend nachgezogen werden. Nicht zwingend als Neubau, vllt bringt es ja auch ein Kooperationsmodell. Dennoch genießen familienfreundliche Maßnahmen mMn höchste Priorität:
1. Die Versetzungen durch die Neuausrichtung erreichen schwindelerregende Zahlen.
2. Auch deswegen steigt die Zahl der Eingaben.
3. Auch deshalb wollen 3x mehr Soldaten in den (Vor-) Ruhestand.
4. Nachwuchswerbung wird nicht einfacher: Und viele Unternehmen sind weitaus familienfreundlicher.
5. Oben geschilderte Beispiele von Vorgesetzen gehen gar nicht, das Bild muss sich ändern.
6. Wir sind auch nicht mit den USA vergleichbar, wo die allg. Situation so schlecht ist dass es hohe Bewerberzahlen gibt (außer auf dem Höhepunkt des Irakkriegs).
Das heißt gerade WEIL die Gefahr eines Krieges langsam wieder steigt, auch wenn ich das noch nicht so dringend sehe wie Sie, und wegen dem Umbau zur Einsatzarmee, brauchen wir bis dahin weiterhin gute Leute welche die Armee als solche erhalten. Das kann man nicht mit denen erreichen die sonst nichts finden. Und der Wettbewerb hat sehr viel mit Planbarkeit und Familienfreundlichkeit zu tun.
Und wenn man nicht wieder zu viele Lobbygruppen berücksichtigt oder sinnlose Dinge macht (Eltern-Kind-Arbeitszimmer etc.) denke ich dass hier viele Fortschritte nötig aber auch möglich sind. Klar kostet das Geld aber das tut der Eurohawk auch und bringt weniger.
Und wenn man im Grundbetrieb das Personal bei Laune hält und motiviert, kann man die Leute auch versetzten und in den Einsatz schicken. Weil sie wissen dass sich jemand Gedanken macht und kümmert. Und ein solch modern ausgerichtetes „Unternehmen“ muss dann nur noch gleichzeitig einsatzfähig sein, damit nicht passiert was
-MK20- | 12. Januar 2014 – 14:16
durchaus treffend beschrieben hat.
Ich finde die Ankündigung prima. Als Nichtexperte frage ich mich aber, wie wird das finanziert? Gibt es mehr Geld, sicher nein. Was fällt dann weg? Teure Flugzeuge z.B. Oder kann man woanders sparen? Tagesmütter kosten Geld, Kitas sowieso etc, etc, was sagen die Experten?
In den heute-Nachrichten war Bundeswehr und Familie gerade Top-Thema.
Am Ende wird (wieder) viel geredet, wenig gemacht und kein zusätzliches Geld bereit gestellt.
Noch zu Zeiten von Jung wurde geschätzt dass die Umsetzung der Teilkonzeption „Vereinbarkeit Familie und Dienst“ mehrere Mrd. kosten wird.
Bald 7 Jahre später gibt es Leuchttürme an ner UniBw, bei nem BwK.
Andere Initiativen wurden noch vor wenigen Wochen finanziell abgeblockt (z.B. an der OSH, siehe: Die Bundeswehr 1/2014).
Führung ist eben mehr als tolle Reden halten. Es geht vorallem darum, dass Entschiedenen durchzusetzen. Ob vdL dafür genug echtes Interesse hat?
So wichtig Kindertagesstätte an Standorten sind: Die Zuständigkeiten sind eigentlich klar verteilt. Der Einzelplan 14 ist nicht so üppig ausgestattet, dass man hier komunale Aufgaben quersubventionieren muss…
Fritz | 12. Januar 2014 – 18:38
Sie haben Vollkommen Recht und das ist vor dem 2Wk auch so gewesen, da meinten viele soweit kommt das nie (der Mensch wir nun mal nicht Klüger)
Aber das Thema war Kindergarten.
Und die Franzosen sind da noch weiter die haben Kinderpferde , hört sich erst mal B an , aber wenn man nachdenkt ist das gar nicht so schlecht den es wird eine große Familie gemacht , wo der eine oder andere auch seine Zukunft sieht , es ist eine große Familie , wo auch die Kinder dazu gehören und seine auch wieder
@ Stefan H.
Wir reden hier von „Betriebskindergärten“ und die sind nicht Aufgaben der Kommune, sondern des Arbeitgebers.
Zum EPl. 14 aus der Teilkonzeption zur Vereinbarkeit von Familie und Dienst in den Streitkräften:
„3.3.3 Bundeswehrplan und Haushalt
Die finanziellen Möglichkeiten des Einzelplans 14 bilden den Rahmen für die Gestaltung einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Dienst. Die finanziellen Ansätze in der Realisierung der auf das Vereinbarkeitsziel ausgerichteten Maßnahmen unterliegen der gesamtplanerischen Abwägung und der einzelfallbezogenen Abstimmung mit der Haushaltsabteilung.“
Solange das die Linie der Ministerin bleibt, wird außer viel Ministerinen-PR nicht viel geschehen.
@ vKlein
Finanzieren kann die Kindertagesstätten o.ä. wenn man 10 % des Rüstungsetats nimmt, die Subventionierung von EADS und Konsorten streicht und nur nach abgelieferter Leistung bezahlt.
Also 700 Mio Euro Hawk = 70 Mio Kinderbetreung im Jahr
@Insider
Das glaube ich nicht. In Kriegszeiten sind militärische Einrichtungen das erste Ziel eines potentiellen Gegners.
Können Sie sich z. B. noch an den Anschlag der RAF auf die Rhein-Main Airbase 1985 erinnern?
@Georg
Wir können natürlich mit einer sehr ausführlichen Diskussion über die weltweite und deutschlandspezifische Wirtschaftlage beginnen, aber ich denke, das ist nicht zielführend.
Ich möchte Ihnen widersprechen, was Ihre Einschätzung der Lage in Europa angeht.
Europa ist hochgradig zerstritten und in einem Kriegsfall bin ich sehr skeptisch, wer bereit ist, was zu machen. Eisenhower hatte schon große Probleme, die Alliierten im II. Weltkrieg an einem Tisch zu halten.
Wir bauen in Europa gerade am Turm zu Babel, und der ist schon einmal eingestürzt.
Sie haben in soweit recht, dass die derzeitige Lage für Deutschland nicht das Bedrohungspotential des Kalten Krieges in sich birgt, aber die weltweite Lage birgt mittlerweile sehr viel mehr Sprengkraft in sich, als zu seiner Zeit. Die Entwicklung schaukelt sich langsam hoch und irgendwann kommt es zu einem Ereignis, ähnlich wie 1914 beim Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand in Sarajewo, das eine Kettenreaktion auslöst.
Stellen Sie sich doch einmal folgendes Szenario vor:
China greift Japan an und um die Amerikaner militäisch zu binden, greift Nordkorea Südkorea an. Die Islamisten sehen sich vom amerikanischen Druck entlastet und es entsteht ein Flächenbrand, der bis in die Türkei und Russland hinüberflackert. Die ewige Rivalität zwischen Russland und der Türkei führt zum Krieg und dann haben wir den Salat. Richtig spannend wird die Angelegenheit, wenn sich Russland mit China verbündet.
Denn beide haben eines gemeinsam:
Wer nicht nach vorne marschiert, wird von hinten erschossen.
Das wird ein konventioneller Krieg sein, solange, bis eine der Kriegsparteien so erschöpft ist, dass sie auf den Knopf drückt und dann gnade uns Gott.
Wir leben nicht in einem friedlichen Europa, wir erleben die Ruhe vor dem Sturm.
Fritz
@Georg
Nein, da die Aufsicht darüber auch der Kommune obliegt.
Aber die Kindergärten in oder vor der Kaserne nicht nicht das alleinige Problem.
Wieso zahle ich für meine drei Kids in NRW nichts, in Bayern 800 Euro pro Monat Betreuungskosten? Wieso werden Kindergartengebühren und Schulgeld im Ausland übernommen, im Inland aber nicht? Wieso muss die kleine Familie in Bayern z.T. 1000 Euro für die kleine 3-Zimmerwohnung bezahlen, wenn man in Meck-Pomm dafür ne Villa bekommt? Wieso schafft der „Arbeitgeber“ Bundeswehr hier keinen Ausgleich?
Oder um Haushälter und Personalplaner mal richtig zu testen:
Ein Sabbatical ist bei Landesbeamten bereits möglich – ebenso in den US-Streitkräften (http://www.militarytimes.com/article/20140112/CAREERS/301120009?utml).
OT: Jetzt sofort auf dem Regionalsender für Niedersachsen vom NDR-Fernsehen: Johannes Clair (Bw-Veteran und Autor von „Vier Tage im November“) ist im Studio.
Leute, Leute…
schlagt doch nicht immer gleich alles zu Anfang einer ministeriellen Laufbahn kaputt. Die Ministerin hat doch klar erkannt, dass es sich hier um eine große und ungelöste Dauerbaustelle handelt. Nicht umsonst ist die Stimmung in der Armee so, wie von vielen hier treffend beschrieben. Ich denke, mit ihrem bisherigen ministeriellen Hintergrund kann sie weit treffender Impulse setzen als Herr TdM, der auf dem Spielfeld „Der Mensch steht im Mittelpunkt“ eine völlige Fehlbesetzung war (An dieser Stelle mein Mitgefühl an die Beamten im Innenressort). Wenn (WENN!) die Ministerin es schafft, die Bundeswehr in ruhigere Fahrwasser zu lenken und aus den Schlagzeilen zu nehmen, hat sie meine ungeteilte Zustimmung, auch zu höheren politischen Berufungen. Und wie gesagt, eine Großbaustelle ist die schlechte Stimmung in der Truppe…
@ Fritz
Ich hoffe, ich werde jetzt nicht Off Topic ( @ T.W.)
Also China und Amerika sind wirtschaftlich so voneinander abhängig, dass hier kein Krieg gegeneinander möglich ist. Die Amerikaner sind des Chinesen größter Kunde und im Gegenzug halten die Chinesen so viele amerikanische Staatsanleihen, das bei Konflikt, die Chinesen sofort geschätzte 50 % ihres Auslandsvermögen verlieren würden.
Bei den Islamisten müssen sie die Welt mal aus islamischer Sicht sehen. Von den ca. 250 Staaten dieser Welt sind ca. 50 – 80 islamisch geprägt. Seit den 90er Jahren führt der Westen in der Hauptsache Kriege gegen islamische Staaten (Irak, Iran, AFG, Libyen usw.). Vielleicht täte dem Westen mal etwas mehr Zurückhaltung gut, um die Islamische Welt zu befrieden.
Die Türkei hat genug innenpolitische Spannungen zwischen säkularen Staat und islamischer Hinwendung, die benötigt keinen Krieg um genügend Konfliktpotential zu haben. Und Russland und China haben seit der Abwendung vom Kommunismus auf russischer Seite wenig Gemeinsamkeiten.
Europa muss sich täglich auf wirtschaftlichen Gebiet zwischen USA, China und Indien behaupten aber militärisch sehe ich da keine Gefahr.
Also, ich geh dann noch mal auf Anfang, wenn’s gestattet ist…
Vorbemerkung: Zu Beruf und Familie usw. steht ja hier schon viel geschrieben, v.a. im Post selbst. Da kann ich mangels Einblick und Erfahrung nichts neues oder gar besseres beitragen. Also versuche ich das bei einem Aspekt, bei dem ich vermutlich besser im Bilde bin.
Warum gibt die Ministerin dieses Interview, in diesem Medium, mit diesem Schwerpunkt?
Sie hat für diese sehr bewusste Themensetzung seit Beginn ihrer Amtszeit viel freundlichen Applaus und ebenso viel Aufmerksamkeit bekommen – aus bzw. In der Truppe, dem Umfeld, der Gesellschaft. Das war und ist von ihr keineswegs als rein rhetorische oder empathische Begrüßungslyrik gedacht, sondern soll ein Narrativ werden – also eine in sich stimmige Erzählung, die zum neuen Bild der Bw beiträgt und die sich vor allem wunderbar weitererzählen lässt. Damit das funktioniert, muss man eine solche Botshaft immer wieder platzieren und iso variieren, dass es nicht langweilig wird, aber die Kernaussage erhalten bleibt.
Die BamS eignet sich als Bühne für solche Auftritte bestens – angenehme Lektüre am nachrichtenarmen Sonntag, hohe Reichweite, gute Zielgruppenabdeckung. Hat KTzG ja schließlich vorgemacht, wenn auch etwas lauter und schriller.
Kommunikationsstrategisch ist das bisher insgesamt sehr stimmig und wirkt durchdacht – vom Socializing mit Übernachtung in AFG über das Vermeiden von Drohnen-, Helm- und Schutzwestenfotos bis hin zu wiederholten Aussagen zu „weichen“ Themen.
Und um das auch noch zu sagen: Wer will es der Dame verübeln, dass sie nicht auf Themen setzt, bei denen in den vergangenen Jahren gleich mehrere Vorgänger nicht reüssiert haben, um es mal vorsichtig zu formulieren?
Die jetzige Kommunikation und auch dieses Interview richten sich nach innen, ins Umfeld (Verband) und an die Öffentlichkeit. Ziel ist es, trotz aller Unzufriedenheit Ruhe im eigenen Laden zu erreichen und damit Zeit zu gewinnn, zudem die Bw nach außen mit positiveren Themen zu verbinden als Kriegen und Rüstungspleiten – denn nur dann wird die Ministerin eine Chance für ihr Ziel sehen, sehen, die Truppe besser in der Bevölkerung zu verankern.
Auf harte Aussagen zu harten Themen werden die zurecht Interessierten noch eine Weile warten müssen. Zur Not, ich würde sagen höchstwahrscheinlich, auch über München hinaus.
Fritz | 12. Januar 2014 – 18:38
Zu Ihrer Frage; ja natürlich sollen Kitas in die Kasernen.
Die „kleine Bundeswehr“ wird die von Ihnen angesprochenen sicherheitspolitischen Herausforderungen mit oder ohne Kitas eh nicht annehmen können …
zu 1+2: muss politisch gelöst werden,
zu 3: es kann sogar jeder Ort der Welt getroffen werden
zu 4: ja; hatten wir sogar schon in Deutschland
@MG:
„wird die Ministerin eine Chance für ihr Ziel sehen, sehen, die Truppe besser in der Bevölkerung zu verankern“
Ihr Ziel ist wohl weitaus mehr in 4 Jahren einen anderen Schreibtisch zu haben.
Die Post-ISAF-Bundeswehr ist dafür – aus ihrer Sicht – wohl die richtige Bühne.
Georg | 12. Januar 2014 – 19:42
Es ist Glaube was sie schreiben
Fakt ist das 1Kav Div. angefangen hat das erste 1PzBtl zu Verlegen nach Süd-Korea und 18 F16 sollen auch Verlegt werden http://de.ria.ru/security_and_military/20140112/267627312.html werden damit noch mehr Verlegen, weil so viel kostet das was jetzt Verlegt wird noch nicht
Aber das ist ein anderes Thema
Hier geht es um Soziale Möglichkeiten die eben auch eine moderne Armee braucht , aber was fehlt Siedlungen die mit Staatsbanken Finanziert werden mit Günstige Kredite , und Möglichkeiten das man sich in meiner Kaserne festlegen kann und nicht wieder wo anders hin muss das man auch mal Freundeskreis aufbauen kann und ständig neue Suchen muss
Hier kam ich zum Bund das ist meine Heimat ( wenn es mir hier gefällt )
@ Schorsch
Zustimmung.
Wenn man dann dabei ist die Kindergartengebühren in Deutschland zu harmonisieren, bzw. der bayerische Kindergartenbenutzer über den Länderfinanzausgleich nicht mehr die Kindergärten in Berlin und Niedersachsen mitfinanziert, dann kann man auch gleich die Lehrpläne der Schulen in allen Bundesländern angleichen, weil oftmals würden die versetzten Eltern ja gerne umziehen, wenn es für die Kinder nicht mindestens 1 Jahr Verlust bedeuten würde.
Nach Jahren der Umstationierung, Zentralisierung, Prozessorientierung, Harmonisierung, Optimierung und anderen zeitgeistsabbeligen „ungs“ ist kaum etwas noch dort wo es war und wie es war. Politik bestimmt Aufgabe, Aufgabe macht Organisation, Organisation schubst notgedrungen die Soldaten herum. Standorte, Fachgebiete, Qualifikationen, Werdegänge, Karrieren, Privatleben und Familienwünsche passen nicht zusammen, Eigenheime sind für immer weit weg vom nächstmöglichen Dienstposten und der junge Bewerber/ in findet in der Nähe keine Kaserne mehr zum Anschauen. Die Bundeswehr ist nicht mehr der Arbeitgeber um die Ecke und wird es auch nie mehr sein können. Unfair ist es, diese schlechten Rahmenbedingungen der militärischen Führung oder ihrer Personaler allein anzulasten. Wieviele Attraktivitätsvorstösse mit Forderungen und Konzepten der Soldaten in Richtung KiTa’s, Zeitkonten, Pendlerwohnungen, Umzugserleichterungen etc sind seit vielen Jahren auf den Schreibtischen von Juristen, Haushältern, Gremien und Fremdressorts verendet? Und wie immer hatten ja alle Recht! Sie hat einen Schwerpunkt gesetzt und es ist der Mensch, war ja nicht immer so. Nur zu, viel Erfolg Frau BM!
@Memoria
>> Ihr Ziel ist wohl weitaus mehr in 4 Jahren einen anderen Schreibtisch zu haben.
>> Die Post-ISAF-Bundeswehr ist dafür – aus ihrer Sicht – wohl die richtige Bühne.
Ihr Vorgänger galt auch lange als einer, den man sich an diesem anderen Schreibtisch hätte vorstellen können. Bis er mit dem Eurohawk kollidierte.
Umso mehr glaube ich, dass sie sich nicht mit einem dieser Verliererthemen identifizieren (lassen) wird.
@Alarich
Danke für den Hinweis.
@Georg
Ich habe nicht davon gesprochen, dass die USA und China miteinander Krieg führen würden, lediglich davon, dass die USA in Südkorea gebunden werden. China agiert gegenüber Japan doch nicht ohne Überlegungen so aggressiv. Es weiß ganz genau, dass der USA mittlerweile ein paar Zähne gezogen sind.
Und, was die Türkei angeht. Kennen Sie den politischen Grundsatz:
Innenpolitische Probleme löst man am besten mit außenpolitischen Erfolgen?
Margaret Thatcher hat dies erfolgreich im Falkland-Krieg vorexerziert.
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Kitas in Kasernen?
Mein Cousin wurde während seiner Wehrdienstzeit von einem Panzer überrollt und getötet. Wenn so etwas mit einem Kind passiert, spart man sich wenigstens die Beerdigungskosten. Das bekommt man nicht mehr aus dem Asphalt gekratzt.
Fritz
„Sie haben Recht, Kindergärten IN Kasernen müssen nicht sein. Bezeichnend dass die ersten in Bonn, Hamburg und Neubiberg stehen – gerade im ländlichen Raum muss dringend nachgezogen werden.“
Wieso sollte man überhaupt extra Kitas bauen, wenn die doch schon bereits von den meisten Gemeinden (zumindest hier in Bayern) unterhalten werden. Da macht es doch mehr Sinn diese zu nutzen und vertraglich an die Bundeswehr zu binden. Ein Ausbau könnte durch die BW finanziert werden. Das ist vermutlich kostengünstiger als extra Bundeswehr-Kitas zu unterhalten und funktioniert auch bei kleineren Standorten.
@ xyz
Weil man in Bayern und anderswo den Kita-Platz 2 Jahre im Voraus anmelden muss, damit man ihn sicher bekommt. Das bedeutet man müsste bereits vor der nächsten Versetzung wissen wo man hinversetzt werden soll, damit man den Platz anmelden kann. Dies funktioniert nicht mal mit SAP-Personalplanung :-)
@Forodir
„Sorry aber genau diese Einstellung hat uns dazu gemacht was die Bw im Moment ist, ein Papiertiger, eine Armee die man nicht einsetzt ist schlicht Geldverschwendung.“
Was hat meine Einstellung mit dem Bürokratismus der Bw zu tun?
Ich habe im „Kalten Krieg“ eine Bundeswehr kennengelernt bei der die Spieße und Chefs noch Zeit für ihre Soldaten und Familien hatten.
„Ja es ist gut vorbereit zu sein und nach Möglichkeit nicht kämpfen zu müssen aber das ist halt nur ein Teil dessen was eine Armee ausmacht!“
SASPF wurde lange nach der Bundeswehr 1. Reform eingeführt.
Was macht denn eine BundesWEHR aus, außer die beste im Kampf zu sein……..wenn er dann von der Politik gefordert wird?
Es gab, es gibt und es wird weiterhin genug Einsatz Möglichkeiten geben.“
Stimmt und wer und wieviele sind dann in diesem Einsatz? Wer hat denn von den Soldaten die im Moment in der Bundeswehr SaZ/BS sind wirklich Kampferfahrung?
„Was die Schweiz angeht ist es eben schwierig hier überhaupt eine Aussage zu treffen, ist es eine gute Armee ? Woran will man das festmachen ?“ Wer hat den ihrer Meinung nach eine Gute Armee?
Das Problem hatten schon die US Truppen in Vietnam und weil man mili Erfolge schlecht messen kann, vor allem wenn man gerade verliert, hatten man ihn an Toten Menschen (Soldaten und Zivilisten) festgemacht.
„Bw hatte einen sehr guten Ruf bei den NATO Partnern der aber extrem gelitten hatte als wir tatsächlich mal da standen und was machen sollten.“
So ist es, wenn man Bundeswehr mit der Regierung verwechselt, aber es soll ja nicht nur unter unseren Verbündeten Offiziere geben die glauben dass uns die Bundeswehr in die Einsätze schickt.
„ich bleibe mal beim Beispiel Feuerwehr, klar ist vorbeugender Brandschutz anzustreben, was aber meistens gar nicht Sache der Feuerwehr ist sondern Gesetzgeber, Ordnungsamt usw“
Genau es ist Aufgabe von allen, die etwas dazu beitragen können.
„…wenn es aber brennt holt man die Feuerwehr., auf die Bw umgesetzt: Politik versucht sein bestes um den Einsatz von Militär zu verhindern, wenn es aber soweit ist muss das auch mit allen Konsequenzen getragen werden und wie ich schon öfter schrieb, Militär ist ein Teil der Strategie, gerade in COIN oder Peacekeeping muss dann auch mal was von der anderen Seite kommen, der Ansatz mit PRT und Aufbau war nicht schlecht und hätte funktionieren können, aber da muss man nun mal halt auch sich reinknien, was nutzt es mir Militärisch vor Ort die Lage im griff zu haben wenn dann daraus nichts gemacht wird ( und oft genug konnte und durfte man das ja noch nicht mal oder hat nur mangelhaft Mittel zur Verfügung gehabt, also hat hier oft schon ein Pfeiler in der Strategie gefehlt!)“
Volle Zustimmung und weil das die Politik so macht und es in Zukunft eher verstärkt tun wird, ist ein mili Eingreifen in innenpolitische Probleme anderer Länder keine Aufgabe für die Bw.
„Militär ist ein Mittel der Wahl der Politik wie alles andere auch,..nicht das extrem wie in den USA momentan wo alles militärisch gelöst wird ( was ja nicht funktioniert) und nicht das andere extrem, Militär gar nicht Einzusetzen.“
So sollte es sein.
„Ein Soldat ist gerüstet um den Interessen des Staates zu dienen und so wie das Diplomatische Korps hat auch der Soldat nun mal seine Spezialisierung.“
Das ist falsch und entspricht nicht dem GG. Natürlich müssen unsere Aufträge den Intressen des Staates dienen und nicht gegen diese, aber nicht aus allen Interessen dürfen Aufträge werden. Am Ende bleibt die Frage, dient die Bw der Regierung oder im Interesse der Bürger und deren Gesetze. Unser Eid dürfte ja bekannt sein :-)
„Aber wir dürfen natürlich weiterhin da geteilter Meinung sein.“
Gerne, denn genau dieses ist eines der Rechte welches wir Soldaten verteidigen!
„Weil man in Bayern und anderswo den Kita-Platz 2 Jahre im Voraus anmelden muss, damit man ihn sicher bekommt. Das bedeutet man müsste bereits vor der nächsten Versetzung wissen wo man hinversetzt werden soll, damit man den Platz anmelden kann. Dies funktioniert nicht mal mit SAP-Personalplanung :-)“
Lesen sie doch mal meinen Beitrag. Wenn die BW die Kitas in Standortnähe vertraglich an sich bindet und deren Ausbau fördert, dann gibt es auch keine Wartezeit.
@ MG
Umso mehr glaube ich, dass sie sich nicht mit einem dieser Verliererthemen identifizieren (lassen) wird.
Das kann gut sein. Herr de Maizìere ist über die BW-Beschaffungspraktiken gestolpert, Herr Jung über die Gewalt im Einsatz. Bleibt anzunehmen, dass ersteres auf andere abschieben und letzteres so unwahrscheinlich wie möglich halten wird. So oder so ist nicht anzunehmen, dass sie diesen Themen nur zu nahe kommt, geschweige denn sie zur Chefsache macht. Das Thema Drohnen ist sie auch gerade dabei an andere abzuwälzen.
Bleibt halt wirklich nur die Familienministerin für BW-Beschäftigte.
(Und ob die Truppe wirklich „mehr in der Bevölkerung verankert“ werden muss bleibt fraglich. Ob dies die Aufgabe eines Ministers ist ebenso. Ich dachte immer, die hätten wir, um die Politik der Bundesrepublik zu bestimmen.)
@Fritz
Den letzten Absatz hätten Sie sich sparen können.
Da es anscheinend nochmal hervorgehoben werden muss. Es geht den meisten Soldaten und Familien um etwas anderes.
Lesen Sie mal die Kommentare in dem von @Georg bereits erwähnten Diskussionsstrang. Und da auch die gute Diskussion mit bspw @Koffer.
http://augengeradeaus.net/2013/12/standorte-und-kinderbetreuung-erwartungen-vom-wehrbeauftragten/comment-page-2/#comment-85372
Und dazu wiederhole ich Teile eines meiner Beiträge gerne nochmal:
„[…]Ich sage es jetzt mal so: Die meisten Familienangehörigen haben definitiv keine Rosa Brille auf und jammern gewiss nicht rum. Sie machen das was notwendig ist und versuchen mit den verschiedenen Unwegbarkeiten klar zu kommen. Jeder auf die für ihn beste Art und Weise. Alles was diese Familien wollen, ist ein wenig mehr nutzbare Rahmenbedingungen und Planbarkeit. Das würde schon reichen. Keine Leuchtturmprojekte sondern pragmatische Regelungen. Und dazu sind bereits einige Punkte genannt worden.
Und auch die Personalführung und die Vorgesetzten müssen es sich nunmal gefallen lassen, dass viele liebgewonnene Zöpfe vielleicht doch nicht mehr so ganz zeitgemäß sind. Kritik ist keine Einbahnstraße immer nur von oben nach unten. Und etwas Gegenwind hat noch niemandem geschadet. Ob das alles nur noch über dem Wehrbeauftragen geht, ist etwas was mich persönlich dabei doch traurig stimmt. Das ist jetzt keine Kritik an dem Amt und der Möglichkeit zur Eingabe!
Da wir Familien aber “Kummer gewohnt sind”, machen wir das meiste halt weiter in Eigenregie und kommen trotzdem klar. Jammern tun wir Familien eher weniger. Und jegliche Kategorisierung dieser Art verbitte ich mir!
Soldaten sollen überzeugt sein von ihrem Dienst. Und die militärische Notwendigkeit und Funktionalität der Streitkräfte (Belange des Dienstherren) sind nunmal an erster Stelle. Ein funktionierendes persönliches und familiäres Umfeld kann auch da nur förderlich sein.
Nicht nur das “pure Kämpfertum=ich brauch kein Sold, der Dienst an Volk und Vaterland hält mich warm”
(Sorry, da konnte ich gerade einfach nicht wiederstehen. Schlimmer noch, ich hoffe der alte Nelson wird mir die Verballhornung seines Ausspruches verzeihen…). :)))
Die meisten Familien kommen mit dieser Situation gut klar. Denn sie wissen was es bedeutet. Sie wollen einfach nur etwas mehr Rahmenbedingungen (und sei es nur die Einführung des Vordrucks “Verzicht auf weitere Förderung bei gleichzeitiger Standortgarantie”) und dann ab und zu etwas Ruhe. Das reicht den meisten.“
Schöne Grüße vom Vollzeit arbeitenden Familienvater, der unter der Woche mit lüttem Sohnemann den Laden zu Hause schmeißt, während die Mutter unter der Woche fernab von zu Hause dient.
@alle Hubschrauberfans
Ehe die OT-Kommentare zum NH90 hier überhand nehmen, habe ich dazu einen neuen Thread aufgemacht und verschiebe die hier aufgelaufenen Kommentare dorthin.
@NMWC
So sieht es aus. Volle Zustimmung.
@NMWC
Bei allem Verständnis, aber bevor Sie mich davon überzeugen können, dass es in Militäreinrichtungen Kindergärten geben soll, können Sie mich von der Einrichtung von Kadettenanstalten überzeugen.
Wenn Sie nicht verstehen, dass ich mit meinem letzten Absatz drastisch vor Augen führen wollte, welche Risiken für Kinder auf Militärstützpunkten bestehen, dann kann ich das nicht ändern.
Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn die Bundeswehr eigene Kindergärten für ihre Soldaten unterhält, aber nicht in ihren militärischen Einrichtungen!
Basta!
Fritz
@xyz
Wenn Sie mich schon zitieren, dann bitte vollständig und nichts wegfallen lassen damit Sie es selbst sagen können, ich schrieb oben bereits
„Bezeichnend dass die ersten in Bonn, Hamburg und Neubiberg stehen – gerade im ländlichen Raum muss dringend nachgezogen werden. Nicht zwingend als Neubau, vllt bringt es ja auch ein Kooperationsmodell.“
@Fritz | 12. Januar 2014 – 18:38
Sie haben es auf den Punkt gebracht. Kinder wären in Militärobjekten gefährdeter, als außerhalb. Militärobjekte wären im Verteidigungsfall potentielle Ziele. Schon wegen der Möglichkeit der Nachnutzung. Darum verlassen Militäreinheiten diese auch und beziehen geheime Bereitstellungsräume. Wer sollte dann dort die Kinder schutzen? Der Wachschutz???
@Fritz
An welcher Stelle habe ich geschrieben, dass ich für Kindergärten in militärischen Einrichtungen bin? An keiner!
Der nächste Bitte…
Aber Danke für Ihr „Basta“. Sie haben selbst erhebliche Schwierigkeiten sich mit den Argumenten und Beiträgen anderer angemessen auseinander zu setzen…
@Stefan:
„Wer sollte dann dort die Kinder schutzen? Der Wachschutz???“
Da sind wir ja jetzt wirklich bei den drängenden Fragen.
Bei einem konventionellen Angriff auf das Bundesgebiet ist das sicher nicht das größte Problem. Zumal ein solcher Angriff nicht mehr die Grundlage der Bundeswehr ist.
Übrigens in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin (!) gibt es bereits eine KiTa.
Da ja Kindergärten das neue Schwerpunktthema der Sicherheitspolitik zu werden scheinen: Wie wär’s mit ’nem Blick über den Tellerrand? Etwa nach Kaiserslautern. Wenn ich die Texte richtig verstanden habe, dann hat es dort 34+ Kindertagesstätten und 11 Schulen auf Militärgelände.
Ich erwäge ja, Begriffe wie Basta! dem Spamfilter hinzuzufügen… ;-)
@ Stefan
Kann es sein, dass in manchen Kommentar einfach die eigene Unvorstellbarkeit Soldat und gleichzeitig erziehender Vater oder Mutter zu sein, bei diesen neuen Fürsorgepunkt sich als Kern der Ablehnung rauskristallisiert ?
Es gibt Betriebskindergärten in Krankenhäusen, in der Chemieindustrie, an Flughäfen, bei Lfz-technischen Betrieben aber ausgerechnet in Kasernen soll für die Kinder ein besonderer Gefahrenpunkt vorhanden sein ?
Die Kindergärten können auch vor der Kaserne, oder in deren Nähe errichtet werden, Hauptsache es tut sich etwas. Natürlich kann sich der Bund auch in kommunalen Kindergärten einkaufen, indem er sich z.B. ständig 10 Plätze reservieren lässt und die Kosten dafür bezahlt.
@ xyz
Die Stelle mit Kita-Plätzen pauschal an den StO anmieten, hatte ich überlesen. Sorry !
Die Ankündigungen in allen Ehren:
Solange es vorkommt,
dass „Jahresausbildungsbefehle“ erst im schon laufenden Jahr ergehen und die Urlaubsplanung nur ein ungeliebtes Anhängsel dessen ist,
dass nach Übungen eben nicht von vornherein Zeit zum Dienstzeitausgleich eingeplant wird und
dass man sich für das Nehmen des zustehenden Urlaubes rechtfertigen muss, braucht man sich über teure Projekte keine Gedanken zu machen. Vorausschauende Planung wird mehr und mehr durch ad hoc Führung ala Lotos Notes abgelöst…
Insofern bin ich ausdrücklich für das dynamische Verfügbarkeitsmanagement, denn das wird zu mehr Planung zwingen, was einmal eine Stärke deutschen Militärs gewesen sein soll…
@all
Link zu ZDF heute l mit Bericht über die familienfreundliche Bundeswehr und Statement der Ministerin:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2065848/ZDF-heute-Sendung-vom-12-Januar-2014
(Das spätere heute journal mit einem Interview mit von der Leyen ist offensichtlich noch nicht online.)
@Fritz
Es gibt bereits Kindergärten in militärischen Einrichtungen und was ist in einer Kaserne anders als an Hauptverkehrsstraßen, an welchen hunderte von Kindergärten in Deutschland sind?
Er muss ja nicht direkt im technischen Betrieb sein, zudem die meisten Kasernen in DEU weniger Verkehr als unsere Wohngebiete haben.
Kann es sein, dass sie von einer ihnen bekannten Liegenschaft auf alle andere schießen?
uvd L will mehr Tagesmütter und da bin ich mal gespannt wo die her kommen, evtl sind es ja die Frauen der Offiziere welche keinen Job nach dem 5. Umzug finden :-)
Was ist eigentlich mit Tagesvätern, oder passen die nur auf ihre eigenen Kinder, die der zweiten und dritten Ehefrau auf.
Was ist eigentlich mit der Qualifikation und der Bezahlung von Tagesmüttern?
Da gibt es noch viele offene Fragen, der Platz in Kasernen ist da noch die mit der geringsten Bedeutung.
Ich freue mich ausserordentlich darüber das die Ministerin auch einmal die Zivilbeschäftigten erwähnt hat.
Ich denke auch längere Stehzeiten auf Dienstposten, Verzicht auf sinnfreie Versetzungen und die Flexibilisierung von Arbeitszeiten sind eher der Schwerpunkt.
Das Interview im heute-journal zeigt wie geschickt sie sich darstellt. Die Antworten zu Kampfdrohnen zeigen aber auch, dass sie mit ihren Aussagen vorallem auf das breite Wähler-Publikum abzielt.
Jetzt aber – der Link zum Ministerinnen-Interview im heute journal:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2066036/ZDF-heute-journal-vom-12012014
@Memoria
In der Julius-Leber-Kaserne in Berlin gibt es eine Kita? Sie meinen die Julius-Leber-Kaserne, die direkt neben dem Flughafen Tegel liegt?
Ich klinke mich hier aus der Diskussion, denn dazu fällt mir wirklich nichts mehr ein.
Fritz
@ Fritz
In der Kaserne in Köln Wahn ( Flughafen Köln Bonn) auch. :-)
Ich hätte doch die KiTa in der FüAk fotografieren sollen ;-)