Standorte und Kinderbetreuung: Erwartungen vom Wehrbeauftragten
Der (nach wie vor) neuen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen steht, wie jedem ihrer Vorgänger und ein wenig auch als Korrektiv im Sinne der Soldaten, der Wehrbeauftragte des Bundestages gegenüber – ob das Verhältnis zwischen dem Regierungsamt und dem Parlamentsbeauftragten eines der Spannung oder eines der Zusammenarbeit ist, zeigt sich ja immer erst ein bisschen später. An diesem Wochenende hat der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus schon mal seine Messlatte gelegt, dafür brauchte er nur in seinen Posteingang des Jahres zu schauen: Bis zum 23. Dezember registrierte Hellmut Königshaus 5061 Beschwerden und damit 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Gemessen an der Zahl der Soldaten ist das der höchste Stand seit Beginn der Erfassung 1959, berichtet dpa. Hauptproblem sei die Bundeswehrreform, bei der sich die Soldaten weiterhin nicht mitgenommen fühlten.
Im Interview der Woche des Deutschlandfunks hat Königshaus das noch ein bisschen detaillierter erklärt – zum Beispiel beim Thema Kinderbetreuung:
Aber es gibt ja eine Reihe von Themen, an denen, ich glaube, wird auch noch tatsächlich eine Verstärkung in den Aktivitäten erforderlich sein. Und gerade das Thema Vereinbarkeit von Dienst und Familie, das ist etwas, was nicht einfach nur plakativ ist, wo eine emotionale Aufwallung nötig ist, sondern wo wir tatsächlich auch mit Investitionsmitteln ran gehen müssen. Wo wir ganz konkret sagen müssen: Wir wollen also zum Beispiel sicherstellen, dass immer dann, wenn jemand auf eine Schule geschickt wird oder eine Soldatin mit Kleinkind möglicherweise in den Einsatz gehen soll, da müssen wir uns mal überlegen: Was bedeutet das ganz konkret, was bieten wir ihr an? Da können wir nicht sagen, sie soll doch selber gucken.
Neben der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Notwendigkeit der Verbesserung von Infrastruktur und ähnlichen Baustellen der Neuausrichtung hat der Wehrbeauftragte da auch ein Thema angesprochen, das die Stimmung gut aufheizen kann: Was ist mit den Standorten? Ist der Sack wirklich zu, wie der bisherige Verteidigungsminister Thomas de Maizière meinte? Grundsätzlich sollten die Entscheidungen zwar nicht infrage gestellt werden, meinte Königshaus, aber:
Dass daraus dann natürlich an bestimmten Stellen noch mal Überlegungen angestellt werden könnten, wo noch nichts sozusagen in Beton gegossen ist und wo man erkennt, man sollte hier vielleicht doch noch mal drüber nachdenken – also beispielsweise über die Frage, ob die Luftlandeschule tatsächlich verlegt werden soll –, darüber kann man reden. Natürlich ist das dann ein politisches Thema, weil natürlich auch die Politik sich darauf eingestellt hat und dann möglicherweise Kompensationsüberlegungen ins Spiel kommen. Aber prinzipiell – das sind ja kleinere Dinge – könnte man das sicherlich noch mal ins Auge fassen.
Da bin ich gespannt. Vor allem darauf, wie sich von der Leyen konkret positioniert – über allgemeine Absichtserklärungen hinaus. Noch ist ja ein bisschen Zeit.
(Foto: „Soldat und Familie. Hauptmann Falk S. und seine Lebensgefährtin spielen mit ihrem dreijährigen Sohn.“ – Bundeswehr/Andrea Bienert via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
@Georg
„Wenn man von seiten der Personalführung von vorn herein alle Möglichkeiten zur Förderung von Unteroffizieren am Standort ausschließt, dann, ja dann gibt es wirklich keine Fördermöglichkeiten am Standort mehr.“
Sage ich doch. Man mag das nicht mögen, aber so ist nun einmal derzeit die Realität.
Und Personalführung kann es nicht sein, den Soldaten Lügengeschichten zu erzählen, die sie gerne hören wollen, sondern muß realistische Karrierewege aufzeigen.
„Zu dem von ihnen favorisierten Personalmodell SaZ 20/25 möchte ich noch ein paar Anmerkungen machen.“
Vielleicht sollte ich hinzufügen, das SaZ 20/25 nur funktioniert, wenn man entweder ordentliche Pension/Rentenansprüche mitnehmen kann (und nicht den Witz, der derzeit verkauft wirf) und/oder man echte Anschlussmöglichkeiten im öffentlichen Dienst erhält.
Denn einen 40jährigen Fallschirmjägerfeldwebel einfach so auf die Straße zu werfen bringt ja niemanden weiter.
Allerdings bin ich fest davon überzeugt, dass wir geeignete Lösungen benötigen, denn das jetzige System führt nun einmal zu einem hoffnungslos überalterten Wasserkopf.
Wir haben mindestens 10000 Oberstlt und StFw zu viel. Vielleicht sogar 20000. Und wir können nichts vernünftiges mit ihnen anfangen außer in Massengräbern wie in Ulm oder Köln zu beerdigen… :(
Um noch mal kurz auf die Standortentscheidungen zurückzukommen:
Man braucht gar nicht mal auf den Nachbarwahlkreises unseres (zum Glück, denn jeder andere ist mir wirklich lieber) Ex-Verteidigungsministers zu schauen. man nehme einfach mal den Wahlkreis von TdM. Was liegt da wohl? … Genau, das Materialdepot in Zeithain. Es stand stets schon bei den vorangegangenen Reformen „auf der Kippe“. Aber wie kam es beider jetzigen Reform? … Wurde es geschlossen? – Nein! … Wurde es „signifikant reduziert“? – Nein? … Es vielen lediglich 10 von (ich glaube) 130 Dienstposten weg. … Und wessen Zutun war das wohl? … Ratet mal!
@Jas
Naja, wenn wir die großen Dinge anpacken, dann müssten aber auch alle mal aufhören von „wünsch-Dir-was“ zu träumen, sondern mal ein richtige Analyse machen.
Außerdem habe ich Zweifel daran, denn die großen Dinge würden es bedingen, dass wir uns vom beamtenähnlichen Statusrecht lösen müßten und dass glaube ich einfach nicht, dass wir das schaffen.
@KlausK | 30. Dezember 2013 – 22:05
„Sind Sie einer von diesen P-fuehrern die selbst seit DE auf der Rhein Schiene sitzen?“
Lustig.
Nein.
Ich bin in den letzten 8 Jahren fünfmal versetzt worden.
Wenn alles wie versprochen läuft, dann werden es diesmal vielleicht volle zwei Jahre. Und wenn ich richtig Glück habe, werde ich ja vielleicht mal am StO verschoben, sodass es vier Jahre werden könnten. Aber naja, das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Wäre ja zu schön um wahr zu sein ;)
@ Koffer
mein Beileid, dass sie dann so oft versetzt wurden. Umso mehr verwundert es mich, dass sie noch immer alles widerstandslos und kommentarlos hinnehmen. Oder sind sie im Besoldungsbereich B, ohne Frau, Partner, Kinder? Normal ist das auf jeden Fall nicht, so häufig versetzt zu werden…
@ Koffer
zitat: „Vielleicht sollte ich hinzufügen, das SaZ 20/25 nur funktioniert, wenn man entweder ordentliche Pension/Rentenansprüche mitnehmen kann (und nicht den Witz, der derzeit verkauft wirf) und/oder man echte Anschlussmöglichkeiten im öffentlichen Dienst erhält“
Die einzig echte Alternative wäre das amerikanische Modell. Als SaZ 20 mit 50 % Pension der letzten Bezüge sofort nach hause gehen, dazu noch kostenlose Krankenversicherung bzw. freie Heilfürsorge und noch ein paar Vorteile für „retired military personal“.
Die Vorstellung dass man einem 40 jährigen mit 50 % Pension nach Hause schickt ist ungefähr genauso wahrscheinlich als wenn Deutschland eine Sonde auf den Mond schickt – also nach deutschen Beamtenrecht absolut unvorstellbar.
Ich darf daran erinnern, dass die BO 41 Regelung für Piloten von Kampfflugzeugen gegen heftigste Widerstände des Beamtenapparates Gesetz wurde und immer noch an eine gültige Fluglizens zum Pensionierungszeitpunkt gebunden ist.
@Georg:
Es wurde durch die „Bundeswehr(führung)“ vielfach damit geworben, daß in den Laufbahnen der Mannschaften eben jetzt auch die Möglichkeit der Verpflichtung zum SaZ 12, 15, … 25 möglich sei. Es gab auch bei mir entsprechende Anträge. Das Ergebnis? … Ablehnung ohne großes Drumrum. Eben nur das Argument, daß es nicht ginge. Auch werden keine Alternativen aufgezeigt wo der antragstellende Mannschaftsdienstgrad evtl. eine entsprechende Möglichkeit hätte. Selbst ein Weiterverpflichtung von 4 auf 6, 6 auf 8 und 8 auf 12 im Bereich der Mannschaften ist ein Drama. – Heute erst wieder eine entsprechende LoNo bekommen.
Im Bereich der Uffz m. und o.P. sieht es (denke ich mal) abgesehen von absoluten Spezialverwendungen ähnlich aus.
Also brauchen wir uns doch keine Gedanken mehr machen wie es renten-/pensionstechnisch aussieht wenn ein SaZ 25 ausscheidet.
Meiner Ansicht nach hat man den SaZ 25 nur in die SLV aufgenommen um entsprechendes „Lockfutter“ für die Nachwuchswerbung zu haben. – Angewendet wird dieses doch so gut wie nie, oder kennt jemand eine SaZ 25 in der Mannschaftslaufbahn?
Also: SaZ 25 = billige Werbepropaganda
@Laie
B?
Lustig nein, ich bin A13.
Und die Versetzunghäufigkeit ist jetzt auch nicht SOOO ungewöhnlich in meinem Altersband.
Kann man sich ja ausreichenden, max. 1 1/2 Jahre Zugführer und max. 1 1/2 Jahre Einsatzoffizier (in meinem Fall 2 Jahre zusammen), 2 Jahre Zwischenverwendung A11, 3 Jahre KpChef A12 und dann Erstverwendung A13 (ungewöhnlicherweise nur 1 Jahre) und jetzt Erstverwendung A13/14.
Also alles ganz normal für einen Kampftruppenoffizier.
So ist das nunmal wenn man Soldat ist. Ein bißchen „Pech“ hatte ich halt, dass die nächste Stufe jeweils eine förderliche Verwendung war und gleichzeitig immer mit einem StO-Wechsel verbunden war.
Und die Hoffnung, dass es jetzt mal etwas langsamer wird ist auch da, aber naja, ich werde ja sehen…
@Georg
„Die Vorstellung dass man einem 40 jährigen mit 50 % Pension nach Hause schickt ist ungefähr genauso wahrscheinlich als wenn Deutschland eine Sonde auf den Mond schickt – also nach deutschen Beamtenrecht absolut unvorstellbar.“
Da stimme ich Ihnen mal zu. Aber wenn wir nicht grundlegend Änderungen vollziehen, dann wird es auf lange Sicht nicht besser!
Unser Wasserkopf ist einfach viel VIEL VIIIIEEEEL zu groß.
„Ich darf daran erinnern, dass die BO 41 Regelung für Piloten von Kampfflugzeugen gegen heftigste Widerstände des Beamtenapparates Gesetz wurde und immer noch an eine gültige Fluglizens zum Pensionierungszeitpunkt gebunden ist.“
Tja und wenn ich es richtig verstehe, dann ist diese (aus meiner Sicht sehr positive Modell) derzeit auch eher auf dem absteigenden Ast, oder?
Nicht gut :(
Mir ist wirklich nicht klar, wie man in der politischen Führung die Quadratur des Kreise hinbekommen will „keine Änderungen am Statusrecht Geldsparen einsatztauglich werden“
:(
@Schnellmerker
Ja, aber die SaZ 15/20/25 sind ja auch vornehmlich für UmP und Spezialisten bei den UoP vorgesehen.
Bei den Mannschaften soll es im Regelfall vorläufig erst mal nicht über SaZ 8/12 hinaus gehen (wobei ich das auch erst einmal für richtig halte). Und da gibt es ja genügen Beispiele in der Zwischenzeit.
@Koffer:
Ich hab es auch in meinen nun knapp 18 Dienstjahren auf den 6 Standort gebracht … und das mit A7/A8. … Es hat mich auch mit meine Ehe gekostet.
Vielleicht sollte sich „Laie“ einmal informieren und vorrechnen lassen was so eine Versetzungshäufigkeit auch familär und finanziell bedeuten kann … egal ob A13, A11 oder A7/A8.
@Schnellmerker:
Und so verlieren wir auch noch die letzten einsatzerfahrenen und motivierten Mannschafter.
Als der GI in Munster damit von KpChefs (!) konfrontiert wurde, gab es ja auch nur Ausreden (http://augengeradeaus.net/2013/06/die-planungssicherheit-nimmt-jetzt-monat-fur-monat-zu/comment-page-1/#comment-69975). Hat sich wohl auch bis Jahresende nichts geändert.
Man wird es merken, wenn es endgültig zu spät ist.
Erste Bataillone haben schon versucht ausgeschiedene Mannschaft er wieder anzuwerben.
Es geht voran…
@Koffer:
Selbst SaZ 8 oder 12 ist für viele … auch gute Mannschaftsdienstgrade … nahezu unerreichbar. Ich hab ja die LoNo von heute schonmal erwähnt. Nach dieser ist es wirklich ein Drama was zur Zeit im Bereich der Mannschaften abläuft.
Ich würde den Inhalt der LoNo gerne öffentlich machen, damit wirklich jeder sehen könnte wie die Mannschafter verar***t werden. Nur leider (wirklich leider) darf ich nicht, weil VS-NfD und ich bei einer Veröffentlichung außerhalb der Bw ungeheuer „auf den Sack“ bekommen würde.
@Schnellmerker
Das mit den Problemen für SaZ 8/12 Mschft ist nun wirklich neu für mich und entspricht auch nicht meiner Wahrnehmung (wobei die FschJgTr immer schon bessere Haushaltskartenzuweisung hatte als viele andere TrGttg, vielleicht liegt es daran)…
In der SKB habe ich letzte Jahr ein solche Problem wahrnehmen können, aber ich dachte dieses Jahr wäre es Bw-weit besser geworden.
Handelt es sich bei der beschriebenen LoNo um offizielle Schreiben aus dem Bereich der Personalführung? Denn das interessiert mich jetzt schon und ich würde da mal in meinem Bereich nachbohren, wenn ich wüste in welche Richtung ich bohren müßte ;)
@Memoria
„Erste Bataillone haben schon versucht ausgeschiedene Mannschaft er wieder anzuwerben.“
Daran merkt man wie schlecht wir in solchen Sachen (noch) sind.
Jahrzehntelang konnten wir uns auf den nie versiegenden Strom von Wehrpflichtigen verlassen und jetzt haben wir es noch nicht geschnallt, dass wir unbedingt verhindern müssen, dass unsere guten StGefr und OStGefr gehen…
Und dann immer die Gegenreaktion des Pendels. Letztes Jahr wollte die SKB Führung auf einen Schlag unbedingt SaZ12 Mschft haben, nachdem monatelang nichts ging (selbst für 6 und 8 nicht).
Als würde es irgendwelchen Sinn machen einen 4 im 3. Dienstjahr gleich auf 12 zu verpflichten ohne zu wissen, wie er sich in den Folgejahren entwickeln wird…
Wir sind da wirklich noch Buschliga :(
@Koffer
„Es ist kein Naturgesetz, dass Soldaten versetzt werden?!?!?!
Was glauben Sie dann warum es seit 2000 Jahren und in allen Armeen so ist?“
Ja, es ist kein Naturgesetz, dass alle Soldaten ständig versetzt werden.
Nicht die Versetzung ist das Problem, sondern die Entfernung, Familie, Familieneinkommen, Absicherung des Partners, der Transfer uvm.
Evtl ist dem einen oder anderen entgangen, dass sich der Soldatenberuf geändert hat und was für den Schildknappe und Ritter galt, eben nicht für den Offizier und Mannschaft gilt (der Mannschaftssoldat wird auch nicht zwingend Offizier). Wenn sie die Wahl wie bei den Bewerben zur Beamtenlaufbahn haben, dann kann man vieles androhen,wenn Sie aber viele SaZ 8, 12, 25 (A6) haben wollen, evtl nicht.
Was ist der mili Mehrwert eines Umzuges?
Soldaten zu erklären, dass man umziehen muss, nachdem viele von uns schon mehrfach nachweislich sinnlos umgezogen sind und schon die Zweit- oder Drittfamilie haben, ist nicht hilfreich.
Dass es Umstände und Laufbahnen gibt wo es zwingend notwendig ist, bleibt unbestritten.
P.S. Ritter und römische Offiziere kehrten nach der Schlacht auf ihr Gut zurück.
@Koffer:
Diese LoNo resultiert aus einem Schreiben des Kdo Lw zur Steuerung der Personalstärken 2014.
Ich werde mal TW anmailen ob er meine Emailadresse „durchleiten“ kann, so daß wir direkt in Kontakt treten können.
Um mal auf die Standortfrage zurückzukommen:
Es ist klar dass man als Soldat regelmäßig seinen DP wechselt. Aber dieses Berufsbild mit dem Standortwechsel war lange Zeit (bis ca 2000) doch eher ein Bild das fast nur bei den StOffzen und Generalstäblern / Generälen zutraf.
Die breite Masse der StOffz mit Laufbahnziel OTL und fast alle Fw und SaZ wurden eher selten versetzt, oft im Btl / StO oder in eine Nachbardienststelle. Man blieb aber im Bundesland oder im Nachbarland.
Heute ist es doch üblich dass selbst Fw spätestens alle 3 Jahre versetzt werden, und das nicht in die Nachbarkaserne, sondern hunderte Km weit weg von Nord nach Süd und West nach Ost. Eine Entfernung zum Wohnort von unter 300 km wird da schon als positiv empfunden, und das mit schlechten Bedingungen (Wohnen am StO, TG etc).
Dazu kommen Übungen Einsätze und viele Chefs und Kdr sind auf ihrem DP 24 Monate, davon erst Lehrgang, dann Einsatzvorbereitung, Einsatz und weg. Das ist weder familienfreundlich noch expertiseerhaltend, dazu meist in Einödstandorten und die guten werden aufgegeben.
Vorschläge von meiner Seite dazu: Größere Standorte (ca 2000-3000 Soldaten) als Regel, Versetzung nicht quer durch die Republik und wenn dann für einen DP wenn notwendig und mit der realistischen Perspektive auf Rückkehr. Damit verbundene Familienplanung, und Berücksichtigung von Pendlern mit Unterkünften. Dass dies oft nicht mehr geht liegt mMn oft daran dass alle geeigneten Kasernen aufgegeben werden.
Desweiteren Berücksichtigung der Lebensrealitäten: Schon zu Wehrpflichtzeiten waren Leute etwa aus NRW nicht so motiviert sich als SaZ zu verpflichten wenn der Standort und die Perspektive in der Einöde hunderte Km weit weg lag. Ebenso wie Leute aus den Bergen ungern nach Hannover umziehen…
Wer Standorte in den Städten aufgibt und in die Provinz geht kann das gerne machen, ist dann aber gerade für qualifizieren Nachwuchs nicht attraktiv genug um mit der Wirtschaft mitzuhalten. Auch hier braucht man Fachkräfte und bietet dafür zum Teil auch einiges…
Und zum Schluss: Mal den VERSUCH wagen sich in der ASP festzulegen und nicht in 2 Jahren die nächste Reform starten!
@Schnellmerker SaZ 25 für Mannschaften geht. Allein dieses Quartal 3 OSGs bei uns. Einer davon sogar ne reine Ordonnanz. Letzteres halte ich für einen Schadensfall. Aber mich fragt ja keiner…
@Ben:
SaZ 25 als Ordonnanz :-).
Da ist eben aus Sicht der Führung auch Handlungsbedarf.
Na dann können wir ja froh sein, dass diese Fähigkeitslücke auf Dekaden hin geschlossen wurde :-)
@Ben:
Wo das denn? … Wohl kaum bei der Lw … zumindest nach dem Schreiben Kdo Lw.
Wenn ich das unseren Mannschaftern verklickere, schreibt jeder von denen … wirklich jeder … unverzüglich an den Wehrbeauftragten.
@Elahan
„Evtl ist dem einen oder anderen entgangen, dass sich der Soldatenberuf geändert hat“
Ach und das passiert nur bei uns und nicht bei unserer Verbündeten?
Ich bin immer wieder erstaunt wie egozentrisch die Bundeswehr ist, dass sie glaubt alles besser und alles anders zu können als unsere (einsatzerfahrenen) Verbündeten
„Was ist der mili Mehrwert eines Umzuges?“
Der eines Umzugs? Keiner.
Aber der einer regelmäßigen Personalveränderung sehr wohl.
Zumindest wenn man im System der heutigen Bundeswehr bleiben will oder (mangels gesetzgeberischem Veränderungswillens) bleiben muss.
„P.S. Ritter und römische Offiziere kehrten nach der Schlacht auf ihr Gut zurück.“
Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Militärgeschichte im Wissenschatz deutscher Offiziere verankert ist.
Römische Offiziere kehrten in der Regel nach der Schlacht nur dann auf ihr Gut zurück, wenn sie der Nobilität oder der Ritterschaft entsprangen, d.h. wenn sie das waren, was wir heute mit einem Stabsoffizier vergleichen würden (also die Legaten, die Tribune etc.).
Die normalen Offiziere (Centurionen und ggf. könnte man noch die Optiones als offiziersähnliche Dienstgrade bezeichnen) gingen nach der Schlacht im Regelfall NICHT nach Hause.
@Schnellmerker
Das die Lw Führung und Personalsteuerung die Sache mit den längerdienenden Mannschaften anders sieht als das Heer, hat sich bereits in den letzten zwei Jahren deutlich gezeigt, von daher wäre das vermutlich jetzt nur die (aus Sicht der Lw-Führung) logische Fortsetzung.
@ Koffer:
„Werbeversprechen“ vs. Realität … da mangelt es (zumindest aus meiner Sicht) an der Logik erheblich.
Mittlerweile jeder OSG, da DstBündellung. In den letzten Monaten mehr als 15 Beförderungen durgeführt. Einfluss nur begrenzt, und nur bei Neu anstehenden, durch monatliche Meldung mit Platzziffer.
Es war ja nur eine frage der Zeit das bei den Mannschaften eine Stellenbundelung wie bei StOffz stattfindet. Jetzt warten nur noch meine Fw auf den OStFw.
Solange keine S-Besolondung eingeführt wird (aber damit bitte auch eine Abschaffung des Laufbahnzieles(Leistungsprinziep)), wird Attraktivität immer mit Inflation der DstGrd einhergehen.
@ Schnellmerker na dann verrate ich meine TSK besser nicht. Aber das Schreiben scheint ja aktueller zu sein als die Ernennungen, insofern scheint es ja möglich zu sein, dass es jetzt auch in der Lw nicht mehr klappt…
@ Ben: Das Schreiben ist vom 20.12.2013 … sozusagen noch druckwarm.
Und die Ernennungen fanden vorher statt. Dumm gelaufen für die anderen.
@ Ben:
Die Anträge meiner Mannschafter waren bereits im Laufe des Jahres (in etwa ab März fortlaufend) gestellt worden.
Außer ein SaZ 4 zu SaZ 6 und ein SaZ 4 zu SaZ 4+7M ist nichts draus geworden.
@Verlässlicher Realist:
Genau diese Regelbeförderung zum OSG ist der nächste Quatsch, der zeigt, das die Entscheider zwar viel von Kohärenz reden, aber wohl nicht verstehen wollen, wie diese entsteht.
Vor 10 Jahren hat man den Uffz ohne Portepee und den HptFw entwertet (Attraktivitätssteigerung der Uffz-Laufbahn), dann den OLt (neue Ausbildung im Heer) und nun den OSG (Attraktivitätssteigerung der Msch-Laufbahn).
Alles aus der Logik von Besoldungstabellen und Einheitlichkeit der Ausbildung – ohne Rücksicht auf das innere Gefüge innerhalb der Dienstgradgruppen und das Verhältnis zwischen den Laufbahnen.
@ Memoria:
Und so kommt es auch, daß ein 12 Jahre jüngerer StUffz (aufgrund 100 € Schichtzulage und DzuZ) mit mehr Netto nach Hause geht als sein Spieß (natürlich ohne Zulage, da ja „nur“ innDstBearb B) … wohlgemerkt: beide Steuerklasse 1 ! ! !
@Memoria
„Alles aus der Logik von Besoldungstabellen und Einheitlichkeit der Ausbildung – ohne Rücksicht auf das innere Gefüge innerhalb dee Dienszgtadgruppen und das Verhältnis zwischen den Laufbahnen.“
Was hat es mit Ausbildung zu tun? Es geht, mittlerweile, nur noch um das reine absitzen von Zeit. Egal was, egal wie, egal wo oder noch schlimmer egal wie gut.
Daraus entwickelt sich leider auch eine „Denke“. Ich bin doch jetzt dran, meine 36 Monate, etc. meine 36 Monate, 17 Jahre sind ja schon rum (doofes Köln).
@Memoria
Volle Zustimmung.
Die derzeitige Laufbahnstruktur und Beförderungssystematik ist ein Katastrophe.
Und nebenbei: die Frage nach der Erziehung und Führung und notwendigenfalls Entlassung von „schwierigen“ Mannschaften (so etwas soll es ja in der Kampftruppe hin und wieder geben) jenseits des vierten Dienstjahres ist auch noch nicht angegangen worden. Denn der derzeitige Erlass EM und die WDO ist hierfür ja nicht geschrieben (und auch nicht geeignet) und 55 (5) scheidet dann aus und Entlassung durch die TDG ist an so hohe Schwellen gebunden, dass kaum erfüllbar.
Aber naja, das wird einfach ignoriert, weil es nicht in das Welt- und Menschenbild mancher Gutmenschen in Köln-Bonn-Koblenz passt :(
@Schnellmerker
DzuZ muss sein. Das hat nicht mit der grundsätzlichen Besoldung zu tun.
@ Realist:
Selbst ohne Schichtzulage und DzuZ sind es beim StUffz lediglich 50 € netto weniger als beim HptFw, wobei der StUffz dann aber auch nur die Hälfte der Fahrten zur Dienststelle hat. … Und das bei 12 Jahren Altersunterschied.
Ergo … kann da irgendetwas grundsätzlich nicht stimmig sein.
@Verlässlicher Realist:
Das mit der Ausbildung bezog sich auf die Änderung der Offz- und Fw-Ausbildung. Vor lauter Einheitswahn verliert der Führernachwuchs immer mehr an Handwerkswissen und verliert an Ansehen bei den Untergebenen.
Zum Leistungsprinzip:
Warum man nun bei den Msch auch den Sozialismus einführt, ist mir unbegreiflich.
Ausblick:
Krieg zu Ende, mit Vollgas an die Perfektion der Verteidigungsbeamtenorganisation.
@Schnellmerker
Zustimmung.
Wobei ich keinen StUffz habe der 50 km Anfahrt hat. Eher 500. Aber das Thema Besoldung und die damit einhergehende Würdigung der Arbeit ist jetzt wohl eher OT. Wie gesagt S-Besoldung, ohne StS (die bleiben B).
Immer eine Diskussion wert.
@ Realist:
Bei uns wohnen lediglich 2 StUffz’e etwa 200 km weg, der Rest der StUffz’e kommt aus einem Umkreis von 10 – 80 km … unser derzeit einziger Offz, alle Mannschaften und alle anderen Feldwebel ebenso. …. OK, dafür sind wir im Ist auch nur 30 Soldaten.
Sehr geehrte Mitleser,
ich verfolge diese Diskussion ausgesprochen interessiert mit, da ich diese für sehr fruchtbar halte.
Dazu sind mir zwei bemerkenswerte Dinge aufgefallen:
zum einen ist es bemerkenswert, dass zahlreiche Kommentierende anscheinend Koffers Ausführungen missverstehen. Nur weil Koffer Dinge und Verfahrensabläufe in der Personalführung erklärt, heißt dies nicht, dass er diese auch positiv beurteilt. Mehr als einmal hat Koffer deutlich gemacht, dass er viele der Abläufe dort für unsinnig hält.
Zum anderen finde ich es bemerkenswert, dass er auch weiterhin fleißig diskutiert und dies m.E. auf eine recht sachliche Art. Dafür meinen Dank!
Hier kommen viele verschiedene interessante Aspekte und Punkte zusammen, auf die ich im Einzelnen gar nicht eingehen kann. Daher nur einige wenige stichpunktartige Anmerkungen meinerseits:
– ja, das System ist fehlerbehaftet und mildert Härten nicht so gut ab, wie es eigentlich könnte und müsste,
– ja, auch mir ist es völlig schleierhaft, wieso man Standorte in der Nähe von Großstädten aufgibt, wo ein Lebenspartner problemlos Arbeit fände. Ich möchte daran erinnern, dass es noch gar nicht allzu lange her ist, da existierten Bundeswehrstandorte in Hamburg, Düsseldorf, München, Regensburg, etc. Auch ich bin BS, käme aber niemals in meinem Leben auf die Idee, freiwillig nach Torgelow zu gehen. Der Grund ist profan: ja, ich gehe in meinem Beruf auf, ich liebe ihn und will ihn nicht missen. Dennoch braucht es am Ende des Tages einen kleinen privaten Ausgleich, den mir eine strukturschwache Region aller Voraussicht nach nicht geben kann,
– ja, es sollte meines Erachtens möglich werden, zumindest temporär zeitwillig auf eine Förderperspektive zu verzichten. Wenn ich der Meinung bin, dass ich ein Jahr länger Zugführer sein möchte, um meine Erfahrung zu vertiefen, warum nicht? Wenn ich der Meinung bin, aktuell reicht mir der Dienstgrad Major, wieso kann ich dann nicht ein wenig meine OTL Verwendung hinauszögern? Das System basiert auf Personalketten und
bedarf m.E. einer dringenden Anpassung,
– Nein, in anderen Armeen ist es nicht besser. Punkt, Aus, Basta! Auch in anderen Armeen wird man versetzt (Unterschied dort ist aber, dass oftmals eine bestehende Infrastruktur für Familien bestehen bzw. Härten besser abgemildert werden). Die Bw macht vieles falsch, ist aber im internationalen Vergleich auch nicht die unmenschlichste Armee der Welt. Wer auch nur bruchstückhaft z.B. mit der US Army zu tun hatte, der wird die Hände über den Kopf schlagen angesichts der dortigen Bürokratie. Angesichts des dortigen Papierkrieges ist es verwunderlich, dass man dort überhaupt die Zeit für Kampfeinsätze findet,
– Nein, in den seltensten Fällen hat schlechte Personalführung mit einem schlechten Personalführer zu tun. Ich bin jetzt mehr als ein Jahrzehnt Soldat und bin, wie es von meiner Laufbahn verlangt wird, deutlich mehr als einmal versetzt worden. Darunter zu Standorten, die Hunderte Kilometer entfernt waren, obwohl mehrere Dienststellen direkt vor meiner Haustür existierten. Personalführer sind für mich auch Opfer des Systems, nicht Täter, die angesichts der Fülle an zu bearbeitenden Personal nur Flickschusterei betreiben müssen. Hier helfen meiner Meinung nach Veränderungen des Personalsystems: mehrere Personalführer gleichzeitig, die die Soldaten nach Alphabet unter sich aufteilen. Personalführer mit langen, sehr langen Stehzeiten, die die unterstellten Soldaten kennen und zumindest in Grundzügen ihre familiäre sowie berufliche Situation kennen,
– Nein, das ist kein Beruf wie jeder andere. Er kann familienfreundlicher werden, ist aber per se nicht familienfreundlich. Erneut Punkt, Aus, Basta! Mit dieser Ehrlichkeit muss man jedem (!) begegnen und es ihm gleich sagen.
Dies nur einige Gedanken von mir.
@Oberleutnant
„Zum anderen finde ich es bemerkenswert, dass er auch weiterhin fleißig diskutiert und dies m.E. auf eine recht sachliche Art. Dafür meinen Dank!“
Merci bien :)
„Nein, in anderen Armeen ist es nicht besser. Punkt, Aus, Basta!“
In der Gesamtbetrachtung stimme ich Ihnen zu.
Allerdings finde ich, sollten wir uns für viele, viele, viele Details in denen unsere Verbündeten einfach besser sind als wir, diese Details uns durchaus als Vorbild nehmen.
Ich finde wir sollten uns für die Personalführung von Mannschaften und Unteroffizieren z.B. das Regimentssystem der Briten zum Vorbild nehmen ohne gleichzeitig die anderen Nachteile der britischen Armee mitzuübernehmen…
Genauso könnten wir uns von den Amerikanern das Prinzip des Lebens-langen-lernens von Offizieren kopieren.
Oder von den Franzosen, wie junge Offiziere einen vernünftigen Master machen können ohne gleichzeitig ummilitärisch ausgebildet zu werden…
Nun, da haben Sie absolut recht. Meine Aussage “Nein, in anderen Armeen ist es nicht besser. Punkt, Aus, Basta!” ist natürlich grob verallgemeinernd gewesen. Sicherlich ist es richtig, dass wir uns an den positiven Detailerfahrungen anderer Streitkräfte orientieren müssen und auch sollten. Gerade hinsichtlich Abmilderung von Härten für das familiäre Umfeld bei Versetzungen trifft dies zu.
Ziel meiner allgemeinen Aussage war der Hinweis darauf, dass woanders auch nicht alles Gold ist, was glänzt. Da hilft durchaus das längere Arbeiten im internationalen Umfeld sowie das Gespräch mit den Kameraden anderer Nationen (auch Westeuropas), um zu erkennen, dass wir in dieser Armee insgesamt schon das ein oder andere durchaus richtig machen.
@Oberleutnant: „..zum einen ist es bemerkenswert, dass zahlreiche Kommentierende anscheinend Koffers Ausführungen missverstehen. “
Naja, da machen sie es Koffer aber ganz schön leicht. Es ging ja nicht nur um Personalketten und Beförderungen. Es ging u.a. auch um die von Koffer ausgemachte „Verschwörungstheorien“, die ihm ganz sachlich erklärt wurden.
Wir erinnern uns an Holzdorf, die OSH, Hannover, den Einsatz der Staatssekretäre Politiker für ihre Region.
Verlegung von Standorten aus vermeintlichen wirtschaftspolitischen Gründen (hat Koffer erst negiert, dann bejaht) sorgen, unabhängig von irgendwelchen strukturellen Fehlern im Personalsystem, für unnötige Versetzungen und Unruhe. DAS war und ist das Grundübel was die Bundeswehr alle paar Jahre heimsucht.
@CRM-Moderator
„Verlegung von Standorten aus vermeintlichen wirtschaftspolitischen Gründen (hat Koffer erst negiert, dann bejaht)“
Das ist nicht richtig! Ich habe niemals die regionalpolitischen Begründung von mancher Stationierungsentscheidungen bestritten.
Ich habe nur auf die unwahre Aussage reagiert, dass der StO HOLZDORF deswegen erhalten wurde, weil der ehemalige Minister angeblich den Nachbarwahlkreis im Bundestag innehat.
Und auf die unsinnige Behauptung, das der ehemalige Bundeskanzler angeblich für die Verlegung der SFJg/StDstBw nach HANNOVER verantwortlich ist.
Jeder auch nur einigermaßen Interessierte weiß doch, dass sich Politiker regelmäßig in Stationierungsentscheidung einmischen.
Aber es gibt hier im Blog zwei, drei Themen (u.a. EH, Medienzentrale, FT), da bekommen bestimmte Mitschreibende „Schaum vor’s Maul“ und werden in ihrer Argumentation vollkommen irrational und unsachlich. Und das kann ich auf den Tod nicht ausstehen.
Aber deswegen habe ich nicht der Gesamtthese widersprochen, sondern nur den unsachlichen Details…
Denken, drücken, sprechen.
@ Koffer
Zitat: „Und auf die unsinnige Behauptung, das der ehemalige Bundeskanzler angeblich für die Verlegung der SFJg/StDstBw nach HANNOVER verantwortlich ist.“
Wenn ich könnte, würde ich Herrn Schröder persönlich danach fragen. Vielleicht gibt es aber auch eine paar Angehörige der Schule in Hannover, die dazu aus ihrer Erfahrung etwas sagen könnten.
Ich glaube auch nicht, dass er persönlich die Entscheidung getroffen hat. Er hat aber sicherlich die Erwartung an den dafür zuständigen Entscheider (Struck ?) geäußert, dass Hannover für den Abzug der OSH einen Ausgleich bekommen muss.
So einfach kann dies in der Politik sein !
@Georg
„Ich glaube auch nicht, dass er persönlich die Entscheidung getroffen hat. Er hat aber sicherlich die Erwartung an den dafür zuständigen Entscheider (Struck ?) geäußert, dass Hannover für den Abzug der OSH einen Ausgleich bekommen muss.“
Kann so sein, kann auch nicht so sein. Hört sich aber deutlich nach Spekulation und Verschwörungstheorie an.
Gibt es denn irgendwelche Belege oder auch nur Anhaltspunkte für diese These?
Nur, damit ich nicht mißverstanden werde, es gibt ja bekannte Beispiele für solche Einflussnahmen (z.B. die Verlegung der 1. PzDiv von HANNOVER nach OLDENBURG oder die Nicht-Verlegung der Brig-Führung LLBrig 31 bei der letzten StO-Runde von OLDENBURG nach SEEDORF oder die Errichtung des UA/FA Btl in der Franz-Josef-Strauß-Kaserene obwohl der StO nachweislich für eine AGA Einrichtung nicht gut geeignet ist).
Aber gibt es in diesem Fall irgendwelche Anzeichen oder Belege für eine Einflussnahme?
Ich frage ja nur, denn mir sind keine bekannt…
Übrigens auch vor dem Hintergrund, dass sich der StO HANNOVER objektiv viel besser für die SFJg/StDstBw eignet als der StO SONTHOFEN.
@Koffer
Zitat: “Und auf die unsinnige Behauptung, das der ehemalige Bundeskanzler angeblich für die Verlegung der SFJg/StDstBw nach HANNOVER verantwortlich ist.”
Das war aber so!!! Genaugenommen sollte eine (!) Schule von SF nach Hannover verlegt werden. Zunächst fiel die Wahl auf die ABC/SeS, weil man aber begründete Befürchtungen hatte, dass die rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen einige Betriebsgenehmigungen nicht erteilen würde, musste letztendlich die SFjg/StDst verlegen, obwohl z.Bsp. der StOÜbPl in SF für diese Schule wesentlich besser geeignet ist als für die ABC!
Hannover wäre für die ABC/SeS aufgrund der räumlichen Nähe zur WeWiDstStABC in MUNSTER und der Verfügbarkeit eines echten ÜbPl toll gewesen.
Als Folge der ersten Entscheidung wäre bspw. die Ausbildung der Strahlenschutzbeauftragten der Bw zusammengebrochen!
PS: Mit Anfang 40 glaubte ich als junger OTL nun alles zu beherrschen. Mit 55 wusste ich, dass ich damals nur einen ersten Schimmer von Ahnung hatte.
@KlausK
Das mit zunächst ABC nach HANNOVER habe ich damals auch gehört.
Aber nochmals: wo sind die Belege oder auch nur Indizien für eine Einflussnahme des ehemaligen BK Schröder?
Vor allem vor dem Hintergrund, dass sich HANNOVER objektiv für die SFJg/StDstBw besser eignet als SONTHOFEN.
@ Koffer:
Sie sollten mal ihre Art der Argumentationsführung überdenken.
Nicht jeder, der nicht ihrer Meinung ist:
– muss erst die Bücher/Historie der letzten 2000 Jahre studieren oder sie in ihrem
Sinne auslegen.
– ist realitätsfern.
– hängt Verschwörungstheorien nach.
– argumentiert irrational und hat den von ihnen bei Einigen vermuteten Schaum vorm
Mund.
Es soll übrigens auch Menschen in diesem Forum geben, die neben den ihren Einblicken ins Politikgeschäft – bestehend durch Plakatekleben an der lokalen Frontlinie – Kontakte in den parlamentarischen Bereich haben und die mitunter auch deshalb nicht jede Äusserung schriftlich beweisen können oder wollen und werden. Wir erinnern uns an TdM und seine fehlenden schriftlichen Vorlagen.
Übrigens widersprechen sie sich regelmässig in ihren Postings bzgl. der Standortentscheidungen. Mal gibt es keine Interventionen von Politikern. Dann natürlich doch. Mal gibt keine wirtschaftpolitischen Hintergründe, dann wieder doch. Forsten sie mal diesen Thread nach ihren argumentativen Pirouetten und Volten.
Als sie dann endlich Farbe bekennen – Holzdorf mit seiner hervorragenden Größe und Lage im Süden Ostdeutschlands begründen – bin ich fast vom Stuhl gerutscht. Sie würden sicherlich auch Kassel-Calden argumentativ zum unverzichtbaren Regionalflughafen im Herzen der Republick ausrufen.
Gedacht. Gedrückt. Gesprochen.
Ich möchte noch kurz einen anderen Aspekt zum Thema „Weiterverpflichtungen / längstdienende Mannschaftsdienstgrade“ von Seiten der Wehrverwaltung (mea culpa!) und dort vom Berfufsförderungsdienst (BFD) anreißen: Änderung der Ansprüche nach Weiterverpflichtung (altes Recht / neues Recht, dabei Umschwenken auf „neues Recht“, wenn die Weiterpflichtung nach dem 26.07.2012 erfolgte und der Status eines Zeitsoldaten schon vorher bestand)
http://www.dienstzeitende.de/site/dze/files/upload/Anderung_BFD_Anspruche_Stand_14_August_2012.pdf
und die z. T. großen Schwierigkeiten, längerdienende Mannschaftsdienstgrade (die im Verhältnis gut verdienen) in adäquate Berufe zu überführen.
@CRM-Moderator | 31. Dezember 2013 – 16:43
„Sie sollten mal ihre Art der Argumentationsführung überdenken.“
Das tue ich ständig. Man nennt das Selbstreflexion. Aber der Ansatz scheint Ihnen ja fremd zu sein.
„Nicht jeder, der nicht ihrer Meinung ist:
– muss erst die Bücher/Historie der letzten 2000 Jahre studieren oder sie in ihrem
Sinne auslegen.“
Ja, aber wenn man etwas über Militärgeschichte erzählt, dann sollte es auch fundiert sein und nicht den geschichtlichen Tatsachen widersprechen.
„- hängt Verschwörungstheorien nach.“
Habe ich auch nie behauptet. Aber wilde Theorien über politische Einflussnahmen aufstellen ohne dafür auch nur irgendeinen Beweis oder sogar nur ein Indiz zu haben, fällt gemeinhin unter eines der Indizien für Verschwörungstheorien.
„- argumentiert irrational und hat den von ihnen bei Einigen vermuteten Schaum vorm
Mund.“
Ebenfalls nie behauptet. Ich habe ziemlich genau aufgeführt, bei welchen Themen hier im Blog bei einigen (mehr habe ich auch nicht gesagt) das irrationale Argumentieren anfängt.
„Es soll übrigens auch Menschen in diesem Forum geben, die neben den ihren Einblicken ins Politikgeschäft – bestehend durch Plakatekleben an der lokalen Frontlinie – Kontakte in den parlamentarischen Bereich haben und die mitunter auch deshalb nicht jede Äusserung schriftlich beweisen können oder wollen und werden.“
Tja, dann müssen diese Leute auch damit leben, dass ihre Äußerungen nicht von allen ernst genommen werden, wenn sie (die Äußerungen) ansonsten auch nicht glaubwürdig sind oder durch andere Dinge belegt werden können.
„Übrigens widersprechen sie sich regelmässig in ihren Postings bzgl. der Standortentscheidungen. Mal gibt es keine Interventionen von Politikern. Dann natürlich doch. Mal gibt keine wirtschaftpolitischen Hintergründe, dann wieder doch. Forsten sie mal diesen Thread nach ihren argumentativen Pirouetten und Volten.“
Ich habe niemals der Tatsache widersprochen, dass es regelmäßig politische Einflussnahmen gibt.
Zeigen Sie mir ein Posting in dem so ein Quatsch steht und Sie bekommen eine Flasche Champagner von mir.
Sie WOLLTEN das so wahrnehmen. Aber wenn Sie mal meine Aussagen genau lesen, werden Sie feststellen, dass ich das nie gesagt oder auch nur angedeutet habe.
„Als sie dann endlich Farbe bekennen – Holzdorf mit seiner hervorragenden Größe und Lage im Süden Ostdeutschlands begründen – bin ich fast vom Stuhl gerutscht.“
Wenn Sie mal die Diskussion hier im Blog nachvollziehen, die damals, als das bekannt wurde geführt wurde, dann war eines der Argumente was hier (und auch an anderen Stellen im Netz), was für den StO HOLZDORF angeführt wurde genau dieses.
Ist sicherlich nicht meine Privaterfindung.
Aber mal ganz ehrlich. Welcher militärisch sinnvoll einsetzbare Fliegerhorst ist näher an der Hauptstadt? Und wo wäre (wenn HOLZDORF geschlossen würde) der nächste „ordentliche“ Fliegerhorst (also einer mit einer Start/Landebahn, die alle relevanten Typenmuster bei jedem Wetter aufnimmt. Nur für den militärischen Flugbetrieb zur Verfügung steht und gut abgeschirmt werden kann).
Ich frage ja nur. Vielleicht erhellen Sie mich mal.
So, nur noch wenige Stunden…bei aller Diskussionsfreudigkeit: ich Wünsche T.W. und allen bloggern einen guten Rutsch ins neue Jahr…kümmere mich nun um die Bowle ;-)
Zu ihren ersten 40 Zeilen ist von mir alles geschrieben worden.
Um ihnen Erhellung zu bringen muss ich leider erst nochmal nachfragen:
Warum wollen sie einen Fliegerhorst nur mit mil. Flugbetrieb nah an der Hauptstadt?
Wenn nah, wie nah?
Für was? QRA? Da sind +/-50km egal. Langt ihnen ETNL oder ETNU?
Oder Flugbereitschaft? Dann freuen sich in ETSH alle auf die Weiterfahrt durch die Pampa, oder wollen sie mit Helis shutteln?
Wieso gut abschirmen?
Gegen wen?
Und natürlich Frohes Neues. Logo. Noch 3h.
@CRM-Moderator
ETNU (aka TROLLENHAGEN) wurde mit dem aktuellen Stationierungskonzept nach meinem Kenntnisstand geschlossen (bzw. wird es noch).
ETNL (LAAGE) ist ein Flugplatz mit militärisch-ziviler Doppelnutzung und nebenbei mehr als doppelt so weit entfernt. Darüber hinaus ist es am anderen Ende der neuen Bundesländer.
Nur mal so zum Nachdenken: LAAGE und HOLZDORF werden nach der Reform in den gesamten neuen Bundesländern die einzigen Fliegerhorste sein.
Habe gerade nochmals nachgeschaut (so von wegen Selbstreflexion und so):
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Fliegerhorste_in_Deutschland
Ziemlich krass…
Aber naja, ich will diese Tatsache auch nicht überbewerten (sonst komme ich noch in den Bereich von Verschwörungstheorien ;) ).
@Koffer: Das mit ETNU und ETNL ist mir sehr wohl bekannt. Und alles ganz ohne Wiki. Schön, dass sie sich das auch erarbeitet haben.
Nochmal meine Frage:
Warum wollen sie einen Fliegerhorst nur mit mil. Flugbetrieb nah an der Hauptstadt?