Keine Hilfe für deutschen Wachmann (und Ex-Soldaten) in Kundus?
Der Vorfall liegt drei Jahre zurück, könnte jetzt aber rechtlich neue Bedeutung bekommen: Am 2. Juli 2010 starb bei einem Angriff von Taliban auf eine US-Hilfsorganisation in Kundus ein deutscher Wachmann. Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) und deren Vorabmeldung online (Link aus bekannten Gründen nicht) erhebt der Vater des getöteten 32-jährigen den Vorwurf, die Bundeswehr im nahegelegenen deutschen Feldlager in Kundus habe den Mann im Stich gelassen, obwohl er telefonisch um Hilfe gebeten habe.
Der Deutsche hatte ein Hotel bewacht, in dem Mitarbeiter der Hilfsorganisation Development Alternatives Incorporated (DAI) untergebracht waren. Angeheuert worden für diesen Job war er über das britische Unternehmen Edinburgh International. Nach DAI-Angaben kamen bei dem Angriff der Taliban insgesamt vier Mitarbeiter ums Leben.
Nach dem FAS-Bericht ist zu dem Vorfall in den Unterlagen des Tactical Operations Center (TOC) im Feldlager Kundus vermerkt, es habe während dieses Angriffes nur einen Anruf einer nicht vertrauenswürdigen Quelle gegeben. Dagegen zitiert das Blatt einen Soldaten, der zu der Zeit im TOC anwesend war, mit der Information, der Wachmann habe sich zwei Mal telefonisch gemeldet und um Hilfe gerufen: Holt mich raus, ich sterbe. Der Ex-Soldat, der während seiner aktiven Dienstzeit mit der Feldnachrichtentruppe in Kundus im Einsatz war, sei zudem im Feldlager bekannt gewesen.
Laut FAS hatte sich zwar die Immediate Response Force des Provincial Reconstruction Teams (PRT) Kundus zum Eingreifen bereit gemacht, sei aber nicht in Marsch gesetzt worden, nachdem durch Drohnenbilder klar gewesen sei, dass afghanische Sicherheitskräfte am Ort des Angriffs waren. Der damalige PRT-Kommandeur habe es abgelehnt, mit der Zeitung über den Vorfall zu sprechen.
Die damalige offizielle Mitteilung des Verteidigungsministeriums zu dem Vorfall:
In den frühen Morgenstunden des 02.07.10 griffen Opposing Militant Forces (OMF) gegen 03:20 Uhr afghanischer Ortszeit eine Einrichtung eines Vertragspartners der staatlichen amerikanischen Hilfsorganisation „US AID“ im Hotel „Ariana“ in Kunduz mit improvisierten Sprengsätzen, Panzerfäusten (Rocket Propelled Grenade / RPG) und Handfeuerwaffen an. Die Angreifer drangen in das Hotel ein und besetzten Teile des Komplexes. Im Zuge des Angriffs wurden neben drei britischen Mitarbeitern auch eine deutsche Zivilperson, die zum Wachpersonal gehörte, getötet und mehrere Zivilisten verwundet. Kräfte der Afghan National Army (ANA) und der Afghan National Police (ANP) hatten die Lage gegen 07:15 Uhr afghanischer Ortszeit unter Kontrolle. Amerikanische Kräfte waren ebenfalls vor Ort.
Deutsche Kräfte des regionalen Wiederaufbauteams (Provincial Reconstruction Team / PRT) Kunduz waren in die Kampfhandlungen nicht involviert, unterstützten jedoch bei der anschließenden Versorgung und Behandlung der Verwundeten im Rettungszentrum des PRT Kunduz.
Es bleibt die Frage, und deswegen hat die FAS das wohl auch aufgegriffen: Hätte die Bundeswehr eingreifen müssen, weil ein deutscher Staatsbürger in unmittelbarer Lebensgefahr war – egal ob er als Wachmann, Tourist oder Handelsreisender dort unterwegs war?
Nachtrag: Am Sonntagnachmittag hat das Verteidigungsministerium zu dem FAS-Bericht Stellung genommen:
In den frühen Morgenstunden des 02.07.10 griffen Opposing Militant Forces (OMF) gegen 03:20 Uhr afghanischer Ortszeit eine Einrichtung eines Vertragspartners der staatlichen amerikanischen Hilfsorganisation „US AID“ im Hotel „Ariana“ in Kunduz mit improvisierten Sprengsätzen, Panzerfäusten (Rocket Propelled Grenade / RPG) und Handfeuerwaffen an. Die Angreifer drangen in das Hotel ein und besetzten Teile des Komplexes. Im Zuge des Angriffs wurden neben drei britischen Mitarbeitern auch eine deutsche Zivilperson, die zum Wachpersonal gehörte, getötet und mehrere Zivilisten verwundet.
Die afghanischen Sicherheitskräfte waren zum damaligen Zeitpunkt bereits die sogenannten „battle space owner“ im Raum. Diese Kräfte hatten gemäß Einsatzrichtlinien auf den laufenden Anschlag zu reagieren und den Anschlagsort abzusichern. Das entspricht einer abgestimmten und standardisierten Vorgehensweise im Einsatzgebiet.Daher erfolgte die Absicherung in Form eines inneren Ringes, hier durch die afghanischen Sicherheitskräfte, welche durch ISAF Kräfte im „Partnering-Prinzip“ unterstützt wurden.
Die zuständigen Kräfte der Afghan National Army (ANA) und der Afghan National Police (ANP) hatten die Lage gegen 07:15 Uhr afghanischer Ortszeit unter Kontrolle. Deutsche Kräfte des regionalen Wiederaufbauteams (Provincial Reconstruction Team / PRT) Kunduz waren nicht gefordert und aus diesem Grund in die Kampfhandlungen nicht involviert, unterstützten jedoch bei der anschließenden Versorgung und Behandlung der Verwundeten im Rettungszentrum des PRT Kunduz.
Es liegen keine Erkenntnisse vor, wonach das Deutsche PRT Kunduz von den afghanischen Sicherheitskräften um Unterstützung gebeten wurde. Somit bestand für die Deutschen PRT Kräfte weder die taktische Möglichkeit noch die Notwendigkeit zum direkten Eingreifen.
Über dieses Ereignis wurde das Parlament in der „Unterrichtung des Parlamentes über die Auslandseinsätze der Bundeswehr (UdP)“ v. 07.07.2010 ausführlich unterrichtet.
Eine gewisse Ähnlichkeit dieser Erklärung mit der oben zitierten Mitteilung ist unverkennbar – mit dem interessanten Unterschied, dass in der Erklärung vom Sonntag unter anderem ein wichtiger Absatz eingefügt wurde: Es liegen keine Erkenntnisse vor, wonach das Deutsche PRT Kunduz von den afghanischen Sicherheitskräften um Unterstützung gebeten wurde. …Das allerdings hatte auch die FAS nicht behauptet. Sondern nur, dass das deutsche PRT von dem betroffenen deutschen Staatsbürger um Hilfe gebeten wurde.
(Foto: Bundeswehrpatrouille bei Kundus – Bundeswehr/Andrea Bienert via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Also bleibt in Summe der Diskussion festzuhalten: Der Schutz deutscher Staatsbürger ist nicht Auftrag der Bundeswehr.
Jungs, diese Schande sollte jedem ernsthaften Soldaten an seinem Beruf zweifeln lassen.
Irgendwie war jetzt die Emailadresse unvollständig – ich schicke es nochmal!
@C’est la Vie | 03. August 2013 – 22:40
Mir ist bekannt, woher der Begriff Contractor kommt – den deutschen Übersetzungsversuch “Werkvertragler” finde ich übrigens lustig – er ist ein Euphemismus, weil er die Dauer des Vertrages in den Vordergrund rückt und nicht die Stellenbeschreibung, die vom Kartoffelschälen über Objektschutz bis zur Teilnahme an Kampfhandlungen reicht, und spätestens letztere untergraben das Gewaltmonopol des Staates, eine Idee, die mir als bescheidene Zivilistin nicht gefällt.
@Autostaedterin
So ist das eben. Streitkräfte verkleinern. Geld sparen. Seicht (Breit statt Tief). Mitmischen wollen.
Wo soll denn das Personal herkommen?
Eins hängt mit dem Anderen zusammen….
@D.B.
Weder die Jungs noch die Mädels in Uniform müssen sich Gedanken über „Schande“ machen. Die Schutzverpflichtung der Bundesrpublik Deutschland erstreckt sich nicht auf jeden einzelnen Staatsbürger an jedem Platz der Erde in jeder Situation.
In 90% der Fälle ist ein solcher Schutz nicht durchführbar (z.B. irgendein deutscher Staatsbürger, der sich gerade in Syrien aufhält) und in den restlichen Fällen (wie damals in KDZ) unterliegt es immer der Abwägung des Führers vor Ort. Streitkräfte sind zwar auf Befreiung/Evakuierung von Staatsbürgern vorbereitet, aber auch hier liegt kein Automatismus vor.
Wie schon öfters in diesem Thread geschrieben: Wer sich wissentlich auf eigene Kosten in Gefahr begibt muss damit rechnen, darin umzukommen ohne dass die Bundesrepublik Deutschland eingreifen muss. Bitter – aber so ist das Leben.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es Contractors gibt, die hier vollkommen blauäugig sind. Spätestens seit dem Hinterhalt auf den Blackwater Konvoi in Fallujah am 31.03.2004 muss jedem, der diesen Beruf ergreift die Gefahr klar sein.
@D.B.:
„Also bleibt in Summe der Diskussion festzuhalten: Der Schutz deutscher Staatsbürger ist nicht Auftrag der Bundeswehr.
Jungs, diese Schande sollte jedem ernsthaften Soldaten an seinem Beruf zweifeln lassen.“
Mal die offene Beleidigung aller Soldaten nicht weiter behandelnd….
In Ergänzung zu St. Michael: Auch hier gilt immer eine Abwägung der Verhältnismäßigkeit!
Wenn das Auswärtigamt eine Reisewarnung vor Tunesien auspricht, weil dort, sagen wir mal grade ein Bürgerkrieg ausbricht – sie dennoch aber dorthin reisen und das vorzugsweise nicht als Pauschalurlauber (als welchen man sie wahrscheinlich noch mit evakuieren könnte), sondern als Rucksacktourist im HInterland… ein gewisses Maß an Dummheit gehört eben bestraft.
„ein gewisses Maß an Dummheit gehört eben bestraft.“
Ach…so läuft das neuerdings?
Dann bin ich auch dafür, das man Falschparkern das Auto zerkratzen darf; oder das man Menschen, die ihre Wertsachen nicht wegschließen, diese ungestraft entwenden darf…..oder das man einfach mal Nachbar´s Pool benutzt, wenn dieser mal nicht da ist….damit muss er ja rechnen, wenn er sich einen Pool anschafft, oder?
Entweder-Oder.
Entweder unterliegen ALLE deutschen Staatsbürger dem Schutz ihres Heimatlandes (egal, wo und unter welchen Bedingungen sie sich aufhalten), oder keiner.
Die Feuerwehr löscht auch das Haus des Brandstifters-und lässt ihn nicht darin umkommen.
Der Arzt hilft auch dem Patienten, der so dumm war, seine Grillkohle mit Spiritus anzuzünden…..oder der sich mit seinen Inline-Skates „lang“ gemacht hat….
Die Kassen zahlen auch den Patienten, der sich selbst „fett“ und krank „gefressen“ hat…..oder dem Lungenkrebspatienten, der Kettenraucher ist…
So einfach kann man sich nicht aus der Verantwortung stehlen!
@Huey:
So sehr ich Ihnen auch zustimme, eine komplette „Sicherungspflicht“ für jeden deutschen Staatsbürger weltweit sehe ich auch nicht.
Im beschriebenen Fall hätte ich mir ein Eingreifen auch gewünscht, aufgrund der räumlichen Nähe und Verfügbarkeit einer ja doch beachtlichen militärischen Macht.
Trotzdem ist zuerst einmal die Firma zuständig, die ihren Mitarbeiter dort hin stellt. Der Einsatz des Militärs darf nicht die erste und einzige Rettungsoption sein.
Und wenn der Führer vor Ort entscheidet, dass seine Jungs nicht zum Einsatz kommen sollen, dann fällt ihm das sicherlich nicht leicht und ist andererseits zu respektieren.
Bei alleinreisenden Touristen wie zB Bergsteigern im Hindukusch, Wüstenfans im Hinterland des Jemen und Rallyefahrern in der somalischen Wüste sehe ich eher auch Darwin am Zuge, bevor der Ruf nach der Bundeswehr laut wird.
Hier wurde ja sogar diskutiert, ob die Geretteten überhaupt an den Kosten ihrer Befreiung und Rückführung beteiligt werden dürfen…
@huey
Nichts gegen Ihre heilige Entrüstung – aber die Vergleiche hinken stark.
Alle Ihre Beispiele spielen im Inland oder werden durch die jeweiligen Dienste/Service/Hilfeleistungen eines Gastlandes geleistet.
Deutsche Streitkräfte im Ausland unterliegen anderen Rechtsnormen und haben eine grundsätzlich andere Aufgabe (außer wir wollen die Welt-Polizei / Welt-Feuerwehr werden). Noch gilt Art 87a GG als Aufgabe der Streitkräfte.
Und selbst im Inland gilt § 323c StGB – wenn Sie Ihr eigenes oder ein anderes Haus anzünden und der Feuerwehrmann würde sein Leben in unverhältnismäßiger Weise gefährden, wenn er Sie retten würde, dann muss er es eben nicht.
„So einfach kann man sich nicht aus der Verantwortung stehlen!“
Das gilt doch vor allem für den, der sich in Gefahr begibt.
@huey | 04. August 2013 – 9:22
Ich stelle mir gerade vor, welches Medienecho mit welchen Kritiken an den BW-Kommandeur es in dem Fall gegeben hätte, wenn bei einem Rettungsversuch BW-Soldaten zu Schaden gekommen oder gar getötet worden wären. Wahrscheinlich eher negative Einschätzungen.
@ St.Michael & all
Es wird wohl gerne ausgeblendet, dass auch der deutsche Wachmann seinen Beitrag zur GEMEINSAMEN Mission der Staatengemeinschaft in AFG geleistet hat. Ein Beitrag den er erfüllen musste, als Contractor, weil ISAF nicht in der Lage ist den zivilen Aufbauhelfern, egal ob sie zu UNAMA, DIA, USAID oder GIZ/KfW gehören, den notwendigen Schutz für ihre Arbeit zu geben. Ihn mit Individualtouristen zu vergleichen kann ich nur als Ignoranz werten und Beleidigung derer, die ausserhalb der Camps den zivilen Wiederaufbau dieses Landes unterstützen und diese Aufgabe übernehmen obwohl sie wissen, dass sie ein Risiko eingehen. Eine Ignoranz z.B. seitens der Dienstleistenden in Kunduz, die i.d.R. nie das behütete Camp verlassen haben, nach dem Heimflug sich aber als die großen AFG-Veteranen feiern lassen wollen.
Der Kerl wird als ziviler Contractor nen Sack voll Kohle monatlich nach Hause geschleppt haben. So leid es mir auch tut, aber er sollte in vollem Bewusstsein dort gearbeitet haben, dass er zunächst mal für seine Firma dort arbeitet, welche rein ÖKONOMISCHE Interessen verfolgt. Wenn er jetzt in Lebensgefahr gerät, kann die Bundeswehr ihm als DEUTSCHEN bevorzugt helfen, aber er ist eben kein Kamerad. Wenn triftige Gründe vorgelegen haben, dort nicht einzugreifen, dann muss das akzeptiert werden können.
@D.B.
Also wissen sie ja gemäß Ihrer Aussage das sie ein Risiko eingehen. Wie alle die an der gemeinsamen Mission teilnehmen.
Die Mission ist gefährlich – sowohl für Contractor als auch für Soldaten, Polizisten oder Angehörige der UNAMA – wie die Verlustzahlen der letzten Jahre bitter zeigen.
Und Hilfe kam ja – durch die ANSF. Und Sie (ebenso wie der Vater des Verstorbenen) können nicht nachweisen, dass ein Eingreifen der IRF die Situation verbessert hätte. Eine Pflicht dazu bestand wie oben dargestellt für ISAF nicht.
Bzgl. Schutz deutscher Staatsbürger im Ausland. Ich möchte dann doch mal die Thematik MilEvakOp mit in die Diskussion bringen. Hätte der Wachmann formal durch eine solche „herausgeholt“ werden müssen?
@ D.B.
Bitte nicht schon wieder eine Diskussion, die nach bösem Schreibtischtäter und Kriegshelden im Aussendienst unterscheidet. Dieser unseelige Argumentationsansatz führt sowohl im EinsLand als auch in DEU zu einer Spaltung, die wir nicht wollen und zulassen können. Das negiert nicht die vorhandenen Unterschiede in der täglichen Ausübung des Dienstes, sondern zielt auf den Zusammenhalt innerhalb unserer Streitkräfte.
Ich verstehe nicht wie hier manche die Relevanz dieser Attacke in Absprache stellen. Wurde denn nicht von oben (ganz oben) die COIN-Maxime „Clear, hold, build“ ausgegeben? Und letzteres machen nunmal meistens NGOs die allerdings eben auch Schutz brauchen. Das macht es also zwingend relevant für ISAF – obwohl sich das nicht gleich in ein Marschbefehl übersetzt. Dennoch muss man ganz klar sagen dass dieser Überfall Relevanz hatte. In diesem Zusammenhang wurde dann kommentiert, dass der Kommandeur Männer opfern würde. Das finde ich interessant. Wie oben ausgeführt ist die NGO-Build-Komponente integraler Bestandteil der COIN Strategie (naja COIN ist ja eigentlich keine Strategie aber das sei mal dahin gestellt). Und ein Kommandeur der nicht gewillt ist Risiken einzugehen um ein militärisches Ziel (Clear, Hold, Build oder anderweitig) zu erreichen ist meiner Meinung fehl am Platz.
Dann wurde hier von einem Kommentator der Devil’s Advocat gemacht – schlecht wie ich finde. Denn der Kommandeur hatte zwar einen Drohnen feed, aber ich frage mich wie viele Erkenntnisse dieser geliefert hat, da wohl der Vorgang im wesentlichen im Inneren des Gebäudes passiert ist. Und es wurde auch darauf verwiesen, dass die Amerikaner auch nur zu spät kamen und dann nichts gemacht haben. Das ist völlig fehl am Platz in einer advocatus diaboli Betrachtung, da man den Zeitpunkt der Entscheidungsfindung betrachten muss. Und ich finde es fraglich ob es aus der Präsenz der Afghanischen Kräfte irgendwelche handfesten Informationen gab.
Und da sind wir schon beim nächsten Punk – der Mann war im Lager bekannt. Als deutscher in der Gegend und ehemaliger Soldat ist das kein Wunder, mein erster Gedanke war allerdings ob der Mann nicht auch häufiger Informationsquelle war. Als einer der „outside the wire“ arbeitet und auch durch seinen Client (NGO) viel mitbekommt frage ich mich ob er das nicht auch oft weitergeleitet hat. Sollte so etwas in der Richtung stimmen dann wäre die Angelegenheit ja noch gleich viel relevanter.
Und dann wird natürlich gleich darauf verwiesen dass der Mann wusste was er tut und gutes Geld verdient hat. Ich hatte so etwas schon eimal in einem anderen Beitrag geschrieben, aber wer diese Argumentation anführt kann sich dann nicht über die Einstellung in der Bevölkerung beschweren dass auch deutsche Soldaten wussten was sie machen würden als sie zur BW gegangen sind und dass sie ebenfalls mit Auslandszuschlägen fürstlich entlohnt werden und sich dementsprechend nicht zu beschweren haben (so was liest man sehr gerne in SPON Kommentaren zum Beispiel). Ich vertrete diese Einstellung ausdrücklich nicht! Allerdings wie gesagt braucht man sich dann auch nicht zu beschweren wenn man sie um die Ohren gehauen bekommt.
@ Kerveros:
Stimmt. Noch nie wurde ein in Geiselhaft genommener deutscher Tourist in Jemen rausgeholt (€€€)….
Die Problematik ist, dass Deutschland auf zivile Contractor angewiesen ist, um überhaupt mitmischen zu können. Die arbeiten dann nicht unbedingt im Camp, sondern auch outside the fence und unterstützen NGO´s etc.
Ich wage zu behaupten, dass sich mehr zivile Angestellte tagein/tagaus in AFG „draussen“ aufhalten, als Soldaten.
Da wäre z.B. der Ingenieur, der die Infrastruktur (Strassen/Schulen/Brunnen) aufbaut, usw.
Den wollen sie also auf die gleiche Stufe stellen, wie einen abenteuerlustigen Rucksacktourist, der mal eben durch die Sahara marschieren will?
Seh´ich anders. Liege ich vielleicht juristisch falsch mit. Seh´ich trotzdem anders.
Apropos: Erinnert sich noch jemand an die Operation Libelle?
http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Libelle
P.S.: Konnte leider erst mit 1,5h Verspätung antworten…bin halt an einem Ort wo das Internet manchmal wech ist… ;o))
Nur noch mal zur Erinnerung: Wir sprechen hier vom Norden Afghanistans (und nicht von beliebigen Flecken der Erde wie Syrien, Tunesien, Jemen oder sonstwo). Die Bw ist mit einem Mandat vor Ort. Und ihr Auftrag ist nicht ausschließlich Selbstschutz. Anderenfalls könnte man sich die weit mehr als 1 Mrd Euro jährlich sparen. Eigentlich sollte das klar sein.
Oberstes Ziel des Einsatzes ist (sehr allgemein) doch, im Norden Afghanistans an einem sicheren Umfeld mitzuwirken, d.h. unter anderem den Schutz der Bevölkerung in Unterstützung der afghanischen Behörden zu gewährleisten. Das klammert den Schutz von internationalen Hilfsorganisationen und insbesondere von deutschen Staatsbürgern vor Ort nicht aus, ganz im Gegenteil.
Von daher halte ich es für eine merkwürdige Argumentation, wenn mit Blick auf vorliegenden Fall (sozusagen vor der Haustür von Kunduz) so getan wird, als ginge uns das alles grundsätzlich nichts an, alle Nicht-Soldaten seien schließlich selbst schuld an ihrem Schicksal und die Vermeidung jeden eigenen Risikos sei das oberste Gebot. Damit will ich nicht behaupten, die damalige militärische Führung in Kunduz habe falsch entschieden. Ich gehe davon aus, sie hat aufgrund ihres konkreten Lagebildes vor Ort sehr gute Gründe für ihren Einzelentschluss gehabt, und sie wird diese Gründe hoffentlich auch glaubhaft vertreten können.
Wenn ich auch mal ’ne Meinung äußern darf: KeLaBe hat das, finde ich, sehr exakt auf den Punkt gebracht.
Hat es eigentlich mal den umgekehrten Fall gegeben, PMSC-MA ,die BW-Soldaten aus der Bredouille geholfe haben? Sind sie dazu verpflichtet?
@kalabe
Dem zweiten Teil kann ich aus ganzem Herzen zustimmen – in der Situation eine Entscheidung zu treffen war sicher nicht leicht und hinterher wissen ohnehin alle anderen besser, was zu tun ist.
Dem ersten Teil jedoch kann ich garnicht zustimmen – der Mann hat ein Risiko in Kauf genommen, weil er den Gewinn als hoch genug eingeschätzt hat.
Es war auch nicht so, dass ihm niemand geholfen hat, sondern ihm wurde geholfen – halt nicht mit der gesamten Kavallerie, aber es war Hilfe vor Ort. In die Leistungen der AFG-Kröäfte zu vertrauen, das Problem zu lösen, ist langfristig eventuell eine bessere Investition in die Sicherheitslage als einen Mann zu retten, der dort des Profit wegen war (ich denke man kann davon ausgehen, dass er dort nicht aus Nächstenliebe war) kämpfte.
Dito, sehr gut dargelegt.
@T.W.
das sehe ich auch so !
Wieder mal ein Kommunikationsproblem. Die „sehr guten Gründe“ für den Nicht-Einsatz der IRF hätte man kommunizieren können in der damaligen Mitteilung des BMVg.
Voodoo | 04. August 2013 – 11:26
Dito, sehr gut dargelegt.
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Bezogen auf KeLaBe natürlich. Die Conctractor-Basherei finde ich arm, denn: Deutscher Staatsbürger bleibt deutscher Staatsbürger, so einfach ist das. Zumal dieser spezielle anscheinend sogar mit dem PRT zusammenarbeitete. Wir dürfen nicht anfangen, nach Berufszweigen zu sortieren, sonst heißt es bald auch noch, das Krisenreporter (siehe Syrien), Ärzte und Touristen allesamt „selber Schuld“ sein, schließlich hätten sie nicht „vor Ort“ sein müssen.
@KaLeBe
Gute allgemeine Darstellung – aber ihr Schlüsselwort ist „Mitwirken“.
AFG ist ein souveräner Staat, wie waren immer nur die Unterstützung für die Regierung in KABUL und im vorliegenden Fall waren die ANSF zur Stelle.
@Erwin
Evakuierungsoperationen (Libelle, Pegasus, etc.) sind nie Pflicht. Es ist erklärte Absicht Deutschlands (Weißbuch) der Schutzverpflichtung gegenüber den Staatsbürgern auch im Ausland nachzukommen, wenn das Gastland dazu nicht in der Lage oder Willens ist. Aber ein Anspruch des Einzelnen auf solch eine Rettung lässt sich darauf nicht ableiten und wäre auch nicht umsetzbar.
Im vorliegenden Fall hätte man aber sich nicht mit Evakuierung argumentiert.
@KeLaBe: Breite Zustimmung.
ABER: Ich verlange dann von unserer Politik und unseren Politikern auch die erforderliche Rückendeckung. Der geneigte Leser weiß, wie sehr militärische Entscheidungen mit entsprechenden Opferzahlen an den Pranger gestellt werden.
@der-mike
Sie schreiben „einen Mann zu retten, der dort des Profit wegen war“.
Der Mann war bei der Feldnachrichtentruppe, also HUMINT-Spezialist für Afghanistan.
Was glauben Sie, welche Erwerbsmöglichkeiten solche Spezialisten nach ihrer aktiven Dienstzeit haben ?? Der von Ihnen verwendete Begriff „Profit“ ist einfach nur zynisch, polemisch und defätistisch nach dem sattsam bekannten Motto: Schaut mal, wie der Bund euch im Regen stehen läßt, ihr blöden Soldaten.
@voodoo
Man darf nicht nach Berufen, wohl aber nach Intentionen sortieren. Ein Reporter, ein „Arzt ohne Grenzen“ oder ähnliches würde ich eher Hilfe zu Teil werden lassen, als einem Tourist oder einem „Woha, $200 am Tag, das mach ich…“-Typen.
Wer ein Risiko in Kauf nimmt, um einen Gewinn zu realisieren, muss das Risiko auch tragen: Das soll bei Banken so sein und auch bei PMC. Sonst wäre es auch nicht die $200 wert. Man würde sie mit 50 abspeisen, weil das Risiko tragen ja die Soldaten.
@klabautermann
Mit Wissen über HUMINT und Fachwissen über dieses Gebiet vor allem in AFG wäre er sicher ohne Probleme in einer anderen Position denn als Wachmann.
Ich gestehe gern zu, dass der Bund normale Infanteristen eher nicht so förderlich unterbringt, aber ein Spezialist. Ich bin mir nicht sicher, ob „War bei der Feldnachrichtentruppe“ gleichbedeutend mit HUMINT-Spezialist ist.
@der_mike
Aha, Sie wissen nichts genaues was diesen Mann anbelangt. Sie kennen aber seine „Intentionen“…..Merken Sie noch was?
@Forodir: “
Das das vielleicht nicht toll ist liegt aber eher an den bescheuerten SOP und ROE´s die uns da sehr oft die Hände binden.“
Man mag das Nichteingreifen sehen wie man will.
Aber ROE – oder gar SOP als Begründung sind Unsinn.
Oder woran lag es hier genau?
Von dieser Einzelentscheidung auf einen grundsätzlichen Unwillen des DEU Einsatzkontingentes zu schließen, DEU Staatsbürger in AFG zu schützen, halte ich für falsch. Was in diesem Fall ausschlaggebende Faktoren sind, sind meiner Ansicht nach Ort und Zeit.
1. Zeit. Gerade der ehemalige Hauptbootsmann hätte wissen müssen, wie die Reaktionszeit des PRT mit einer IRF mit standardmäßiger notice to move und Anfahrtzeit nach KUNDUZ City ist. Ihm muss bewusst gewesen sein, dass er für eine Dauer von x Minuten durchhalten müsste, um mit DEU Hilfe zu rechnen. Nach Durchbruch der Außensicherung des Ariana Hotels war es illusorisch noch auf die IRF zu hoffen.
2. Ort. Es gibt einen einfachen Grund, warum im Stadtgebiet von KUNDUZ seinerzeit keine DEU Patrouillen unterwegs waren. Da stand an jeder zweiten Ecke ANSF. Eine DEU Präsenz wäre Ressourcenverschwendung gewesen. Die ANSF Checkpoints um die Stadt herum hielten größere Feindgruppen aus der Stadt und alles, was die ANSF Checkpoints unterlaufen konnte, hätte eine DEU Patrouille auch nicht erkannt. Nichtsdestotrotz wäre eine häufigere Parouiilentätigkeit im Umland mit mehr Kräften wünschensert gewesen. Im konkreten Fall war die ANSF schnell am Ort des Geschehens und schneller als US oder DEU Truppen es hätten sein können. Die zivilen NGO wurden also durch Sicherheitskräfte gesichert. ISAF hat den Auftrag die ANSF zu unterstützen und den Wiederaufbau zu schützen. Wenn die ANSF KUNDUZ City sichert, gibt es keinen Grund, warum ISAF sich an jeden CP daneben stellen sollte. Einen geplanten SIED Anschlag hätte man auch damit kaum verhindern können.
3. Der Begriff MilEvakOp ist hier vollkommen fehl am Platz, weil er eine Operation zur Evakuieung DEU Staatsbürger aus einer großmaßstäbigen Gefahrensituation aber nicht vor einem gegenwärtigen Angriff beschreibt.
@ der _mike
Sie wollen doch nicht ernsthaft den Schutz eines deutschen Bürgers in Afghanistan davon abhängig machen, welche inneren Motive für seine Präsenz vor Ort ihm vielleicht unterstellt werden können? Wenn ja, dann liegen Sie definitiv falsch und haben den soldatischen Auftrag gründlich missverstanden. Wir sind keine Gewissensforscher. Voodoo und klabautermann haben alles Weitere dazu (z.T. drastisch, aber einprägsam) gesagt.
@Cynic2
Volle Zustimmung. Danke!
@Cynic2 und @KeLaBe
damit wäre wohl alles gesagt …
@klabautermann
Bei einem PMC heuert man nicht an, um die Welt zu verbessern.
@kalabe
Doch. Genau das will ich sagen. Das ist auch keine Entscheidung für Soldaten, sondern eine politische. Der soldatische Auftrag ist – in legitimen Grenzen – den politischen Willen umzusetzen. Sicher nicht „Gesinnungsbestimmung“.
@ klabautermann
Scheinbar nicht. Ich geb auf …
@Cynic2: Sehe ich genauso – hinzu tritt aus meiner Sicht, daß ein Einsatz deutscher ISAF-Kräfte in der gegebenen Situation, selbst wenn er zeitgerecht und mit Aussicht auf höheren Erfolg hätte erfolgen können, wäre dem Auftrag, _nachhaltig_ die afghanische Regierung bei der Verbesserung der Sicherheitslage zu unterstützen, sogar zuwidergelaufen, denn die Sicherheitsverantwortung in Kunduz lag bei den afghanischen Sicherheitskräften, die offenkundig auf die Gefahrensituation reagiert hatten, diese weitgehend im Griff hatten und schließlich auch beendeten. Greifen internationale Streitkräfte in einer solchen Situation ein, ohne daß sie angefordert werden, untergräbt das die Moral der afghanischen Sicherheitskräfte und zeigt zudem Außenstehenden und der Bevölkerung, daß man den afghanischen Sicherheitskräften nicht zutraue, ihren Job zu erledigen. Die IRF bereit zu machen, um auf eine evtl. Anforderung zeitnah reagieren zu können, war ebenso richtig, wie sie nicht einzusetzen, weil eine entsprechende Anforderung nicht vorlag.
Hier zeigt einmal wieder der tief sitzende deutsche Neid seine hässliche Fratze. Hierzu empfehle ich „Der Neid. Eine Theorie der Gesellschaft“ von Helmut Schoeck.
Zu dem Vorfall selbst: Natürlich hätte die IRF ausrücken sollen, wozu ist sie den sonst da? Aber jeder der dort unten gedient hat wird wissen, dass das Motto der Bundeswehr war und ist:
Die Bundeswehr hat den Auftrag den maximalen Eigenschutz zu gewährleisten, immer und zu jeder Zeit, mit allen zu Verfügung stehenden Mitteln, um den Wahlerfolg nicht zu gefährden.
Einige Ausnahmen dieser Regel gab es sicherlich, insbesondere zw. 2009-11, aber ich persönlich war immer wieder bestürzt wie eklatant und bewusst gegen den Auftrag der NATO/ISAF verstoßen wurde, und stattdessen die oben aufgeführten Maßgabe durchgesetzt wurde.
Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass ich mich vor meinen Afghanischen Kameraden geschämt habe, ob der Leistung der deutschen Armee. Denn man kann den ANSF viel vorwerfen, aber feige und ungehorsam (bzgl. des übergeordneten Auftrags) sind sie bei Gott nicht.
@der_mike
„EI“ ist keine PMC……und „Weltverbesserung“ hat nun mit diesem Thema goar nix zu tun ;-)
@ Sascha W.
Einleuchtendes Argument, soweit aus der Ferne zu beurteilen.
Man könnte Contractors auch als integralen Bestandteil der eigenen Sicherheitsstrategie begreifen – man könnte, wenn… ach ja
Was ist los, Mike? Mal von einem PMC abgelehnt worden, oder warum führen wir hier jetzt eine Neid-Debatte am Thema vorbei? Noch mal, ganz langsam:
Staatsbürger bleibt Staatsbürger, egal ob Missionar, Feuerwehrmann, Arzt, Journalist oder Contractor. Nur weil sie sich darüber aufregen, wieviel Geld da verdient wird (und sie dabei gefühlt eher den Spekulationen unterliegen) und/oder ob der Job moralisch vertretbar ist, ändert das nichts an dieser Tatsache. Simple as that.
@Sascha W.
Dem kann ich nur zustimmen. Die getroffene Entscheidung war die bessere Investition in die langfristige Sicherheitslage.
@ghost bear
Danek für diesen konstruktiven Beitrag. Ich gehe mich schämen…
@klabautermann
Ich kann auch zu einem Bankräuber Sozialrevolutionär sagen – es bleibt trotzdem Diebstahl.
@bang50
Kann man. Dann führt man sie auch. Derzeit sind sie aber…ungebändigt.
@CRM-Moderator:
„Stimmt. Noch nie wurde ein in Geiselhaft genommener deutscher Tourist in Jemen rausgeholt (€€€)…“
Das ist nicht unbedingt, was ich meinte.
Der Deutsche Staat wird IMMER versuchen seinen in Not befindlichen Bürgern auf die eine oder andere Art zu helfen… das ist schließlich seine Aufgabe.
Was aber aber Verhältnismäßig ist, ist dann wieder eine situative Sache und mein Mitleid ist in solchen Fällen arg begrenzt.
Spannend wird sowas übrigens immer, wenn der Staat gewisse Teile der Rettungskosten auf die Opfer umlegt und man dann den #aufschrei verfolgen kann.
@huey:
„Ach…so läuft das neuerdings?
Dann bin ich auch dafür, das man Falschparkern das Auto zerkratzen darf; oder das man Menschen, die ihre Wertsachen nicht wegschließen, diese ungestraft entwenden darf…“
Was heisst hier neuerdings?
Wenn Sie ihr Auto falsch parken und dies einen Unfall begünstigt dürfen Sie sich gerne mal mit ihrer Versicherung auseinandersetzen inwiefern dies einen Unterschied macht. Ich habe das ein paar Mal erlebt.
Auch der zweite Fall ist wieder so einer. Natürlich darf man die Wertsachen nicht ungestraft entwenden, aber diskutieren Sie mal mit ihrer Versicherung den Schadenersatz, wenn ihnen der Laptop aus dem nichtverschlossenen Auto gestohlen wurde…
Analog auf den Fall gesehen: Natürlich hätte man bei Anforderung unter den entsprechenden Umständen dem guten Mann beistehen können (was man aber aus inzwischen wohl ausreichend erklärten Gründen nicht getan hat), aber in der Konsequenz ergibt sich daraus wohl kaum ein Anspruch auf Schadensersatz gegen die Bundeswehr oder den Staat… und zwischen den zwei Dingen sollte man immer differenzieren.
Es ist eine Schnade. Was für eine Fehlendscheidung damals nicht Helfen. Nur gut das die Deutsche Krafte im Einsatz sich täglich auf Verbündete verlassen können wenn sie in ernsthafte Probleme ist. Es kommt immer sofort Unterstützung (Amys, Norwegen, …). Aber die Bundeswehr hat es nicht nötig, oder einfach kein „Arsch in der Hose“!!! Ich schäme mich…
@Memoria
ähh, Nein SOP und ROE´s sind nun mal die Grundlagen für unser Handeln vor Ort, wen mir diese ganz klar vorgeben das ich nur zu Unterstützungsleistung für ANSF eingesetzt werde und diese vor Ort sind und eben nicht nachfragen plus das andere ISAF Kräfte (US monitoring Team) schon dort sind die auch nicht um Verstärkung bitten dann ist die Kiste ganz klar. Ich glaube eher das hier bestimmte Leute seltsame Ansichten zum Auftrag der ISAF haben.
@ GhostBear
Frage mich gerade mit welchen Kräften sie bei der ANSF zusammengearbeitet haben, es gab auch dort ohne Frage sehr gute, ironischer weise meistens solche die unter den Russen ausgebildet oder gedient haben, aber doch meistens eher negativ Beispiele.
@ so nicht
Hmm, sicher werden unsere Kräfte jetzt nicht so eingesetzt wie die Amerikaner, könnte aber auch an den unterschiedlichen Zielsetzungen liegen, und wir wissen wie erfolgreich diese operieren, und vor allem an den Möglichkeiten die man so hat, und ja man verlässt sich auf Verbündete deswegen ist man in einem Bündnis. Ansonsten sehe ich das eher gelassen, wen wir einen Auftrag hatten wurde dieser erfolgreich ausgeführt und das mit Mitteln womit andere Streitkräfte nicht mal vor die Tür sind. Das jetzt das Blatt sich wieder wendet liegt nun mal daran das es erklärtes Ziel ist dort raus zugehen und den ANSF das Haus zu überlassen, koste es was es wolle! Das hat wohl aber eher nicht die Bw zu Verantworten.
@forodir:
Die ROE sind hier jedoch keine Begründung für ein
Nichteingreifen und vor Ort war nicht nur ANP, sondern auch ANA. Und wenn man will, gibt es über OCC-P auch neun Antrag…
Wir wollten uns nicht einmischen, wir konnten es aber.
Ob es sinnvoll gewesen wäre ist was anderes.
Aber der rein formale Ansatz ist aus meiner Sicht nicht hinreichend.
bei der Lektüre dieses Berichtes fiel mir spontan ein „Werbe-Video“ der Marine ein, in dem über den Korvetten-Einsatz vor dem Libanon berichtet wird. Situation: deutsche Korvette funkt unbekanntes Schiff an, um die Identität festzustellen.
Marine-Funker funkt im besten (Funk-)schul-Englisch das fremde Schiff an („vessel xy, this is united nations warship yz….“)
Antwort aus dem Lautsprecher: “ jou, ich höre“
Überraschtes Gesicht beim Marinefunker – der aber unerschütterlich weiter auf englisch seine Fragenliste abarbeitet – und tapfer die Tatsache ignoriert, daß da ein Landsmann versucht, auf deutsch mit ihm zu reden (was im zivilen Seefunk durchaus nicht verboten ist).
Anscheinend kennt die BW im Ausland keine Landsleute, oder?