Obama und die Atomwaffen (2)
Wie angekündigt, hat US-Präsident Barack Obama bei seiner Rede vor dem Brandenburger Tor in Berlin am (heutigen) Mittwoch auch eine neue Initiative zur Reduzierung der Atomwaffen gestartet: Die USA wollten sich um eine Reduzierung ihrer stationierten strategischen Nuklearwaffen um ein Drittel bemühen. Für die taktischen – oder besser: sub-strategischen – Atomwaffen, dazu gehören sicherlich auch die in der Bundesrepublik stationierten Nuklearsprengköpfe, sollten Gespräche mit den NATO-Verbündeten und Russland begonnen werden, um auch dort eine deutliche Verringerung zu erreichen.
Die Passage in Obamas Rede, nach einem Transkript des Weißen Hauses:
Peace with justice means pursuing the security of a world without nuclear weapons — no matter how distant that dream may be. And so, as President, I’ve strengthened our efforts to stop the spread of nuclear weapons, and reduced the number and role of America’s nuclear weapons. Because of the New START Treaty, we’re on track to cut American and Russian deployed nuclear warheads to their lowest levels since the 1950s. (Applause.)
But we have more work to do. So today, I’m announcing additional steps forward. After a comprehensive review, I’ve determined that we can ensure the security of America and our allies, and maintain a strong and credible strategic deterrent, while reducing our deployed strategic nuclear weapons by up to one-third. And I intend to seek negotiated cuts with Russia to move beyond Cold War nuclear postures. (Applause.)
At the same time, we’ll work with our NATO allies to seek bold reductions in U.S. and Russian tactical weapons in Europe. And we can forge a new international framework for peaceful nuclear power, and reject the nuclear weaponization that North Korea and Iran may be seeking.
America will host a summit in 2016 to continue our efforts to secure nuclear materials around the world, and we will work to build support in the United States to ratify the Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty, and call on all nations to begin negotiations on a treaty that ends the production of fissile materials for nuclear weapons. These are steps we can take to create a world of peace with justice. (Applause.)
Der russische Präsident Wladimir Putin, mit dem sich Obama beim G8-Gipfel in Nordirland in den Vortagen getroffen hatte, hatte bereits gestern zu den US-Absichten Stellung genommen. Aus seiner Pressekonferenz (Abschrift und Übersetzung des Kreml):
QUESTION: Mr President, during this G8 summit, the press focused a great deal of attention on your talks with US President Barack Obama. We awaited yesterday’s event for quite a long time.
After exchanging messages, did the question of ballistic missile defence come up and were you able to achieve any headway in this area?VLADIMIR PUTIN: Yes, we discussed this topic at length yesterday, and had an overall discussion on the difficulties of disarmament, the missile defence system and our potential cooperation along these lines. I must say that we still have some disagreements, but overall, I agree with President Obama that the most important thing we must do and which we certainly can do in this direction is to increase our openness, the transparency of all our actions. My understanding is that the President of the United States is prepared to broaden the framework of transparency. We will continue this discussion during his visit to Russia ahead of the G20 summit. We agreed that the meeting would be held in Moscow and then we will travel together to St Petersburg to meet with our colleagues within the G20 framework. But again, we discussed this topic at length and there were certain positive elements in yesterday’s discussion.
Auf die Absichten der USA und der NATO für eine Raketenabwehr ging Putin heute bei Beratungen über das künftige russische Rüstungsprogramm ein (ebenfalls Abschrift/Übersetzung des Kreml):
We are here today to discuss overall implementation of one of the key areas of the state arms procurement programme through to 2020, namely, re-equipping the country’s air and space defence forces. We all realise that today’s needs dictate that we pay particular attention to this area.
We see that work is active around the world on developing high-precision conventional weapons systems that in their strike capabilities come close to strategic nuclear weapons. Countries that have such weapons substantially increase their offensive capability.
We know too, that the United States is continuing work on its strategic missile defence system. This project is undergoing some reconfiguration in terms of time and geography, and we see and welcome these steps our American partners are taking.
But at the same time, no one has renounced the programme and it is still going ahead. The question is only one of time: which components of the missile defence system will be deployed and when.
Furthermore, there has been increasing talk among military analysts about the theoretical possibility of a first disarming, disabling strike, even against nuclear powers. This is something that we also need to take into account in our plans for developing the armed forces.
Finally, not only the United States but other countries too are working actively on improving their offensive weapons systems, including medium-range missiles. Nearly all of our neighbours are developing these kinds of weapons systems.
Unterm Strich vor allem eine Auseinandersetzung auf dem Feld der Supermächte (sofern man weiterhin von zwei Supermächten sprechen will – bei der nuklearen Bewaffnung dürfte das zutreffen).
Aus deutscher praktischer Sicht wird Obamas Ankündigung interessant, über eine deutliche Reduzierung der taktischen Atomwaffen zu sprechen: At the same time, we’ll work with our NATO allies to seek bold reductions in U.S. and Russian tactical weapons in Europe. Ein Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland hätte zum Beispiel auf die Bundeswehr Auswirkungen – die so genannte nukleare Teilhabe, bei der deutsche Tornado-Kampfjets für den Einsatz der von US-Truppen kontrollierten Sonderwaffen bereit stehen, findet sich ja auch in der Struktur der Luftwaffe wieder.
Nachtrag: Interessante Analyse dazu.
Russland Medien
http://www.de.rian.ru/security_and_military/20130619/266331593.html
http://www.de.rian.ru/politics/20130619/266330950.html
@Alarich | 19. Juni 2013 – 22:58
Und diese Reaktion der Russen war für Obama nicht vorhersehbar? Zumal er noch gestern mit Putin persönlich gesprochen hat. Also offensichtlich nur Propaganda.
Der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland bzw. Europa auf das Territorium der USA kann kaum Gegenstand von Verhandlungen mit Russland sein. Denn die Russen haben schon 20 Jahre keine Atomwaffen mehr außerhalb ihres Territoriums. Da sind eindeutig die Amerikaner ohne Gegenleistungen am Zuge.
Da freut sich der Westerwelle. :)
Endlich ein atomwaffenfreies Deutschland. Das war ja eines seiner sicherheitspolitischen Themen. Die Russen können das nutzen, um gesichtswahrend veralteten Schrott zu entsorgen und modernere Systeme anzuschaffen.
Aber ich wüßte zu gern, was nebenher dabei gefeilscht wird, und ob da nicht beispielsweise noch eine Option erforscht wird, Nordkoreas Speckbäckchen einen ganz großen Auftritt auf diplomatischem Parkett gegen Atomwaffenverzicht anzubieten.
Und mit der roten Linie in Syrien hat sich Obama ja auch noch ein schönes Ei ins Nest gelegt.
Nein Stefan das glaube ich nicht
Weil Putin Russland, ist Aufrüstung wichtig und die Neuen Raketen Einheiten die neu Aufgestellt werden oder schon sind.
Und es werden zurzeit in Foren Putin mit neuen Raketen Fahrzeuge gezeigt, und das Werk die die Fahrzeuge bauen
Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass er sie dann auf das einlässt, zu dem USA und Russland auseinander treten
Putins politische Konzeption ist sehr stark auf die (faktisch trotz aller US-Probleme nicht mehr vorhandenen) Parität mit den USA angelegt. Offenbar trifft er mit seiner „auf Augenhöhe mit Washington“-Rhetorik ein Bedürfnis der Russen nach Größe, auf das seine ganze UdSSR-Nostalgie zielt. Von daher kann Putin sich gar nicht auf eine substanzielle nukleare Abrüstung einlassen, weil dies eben wohl der letzte Bereich ist, wo die Parität besteht und vor allem öffentlichkeitswirksam zelebriert werden kann. Hier lässt sich noch am leichtesten der Eindruck herstellen, dass die alten Spielregeln der bipolaren Welt von vor 1989/91 weiter Geltung hätten. Von daher denke ich also, dass Alarich hier richtig liegt (sofern ich Alarich richtig verstanden habe).
Ich hoffe, dass wir noch lange an der nuklearen Teilhabe teilnehmen werden. Leider wird sich das mit Ausphasung der letzten Tornados irgendwann erledigen. Aber die US-Kernwaffen sind das einzige ernsthafte Element unserer Landesverteidigung, das noch existiert. Ich glaube nämlich kaum, dass wir dazu konventionell noch in der Lage sind.
Helmut Schmidt sprach seinerzeit von der Sowjetunion als „Obervolta mit Raketen“ (für die Jüngeren: Obervolta ist ein afrikanischer Staat, der heute unter dem Namen Burkina Faso bekannt ist).
Das gilt im Prinzip heute noch. Aber Atomwaffen sind nun einmal Atomwaffen, und wer über sie verfügt, den nimmt man lieber ernst.
@MFG
Obwohl ich Ihre Einschätzung nicht ganz teile, was den Sinnhaftigkeit der Kernwaffen als Element der Landesverteidigung angeht, so stimme ich Ihnen zu, die Hoffnung zu haben, dass die Teilhabe noch relativ lange existiert. Allerdings mit anderem Hintergrund: solange die Teilhabe existiert, existiert der Tornado, derzeit unser einziges Wirkmittel in der Luft, was wir zur Verfügung haben. Meine Befürchtungen gehen daher im Rahmen einer Anpassung der Neuausrichtung eher in Richtung Abkehr von der Teilhabe und damit dann die Abschaffung des Tornados, weil die Teilhabe jetzt schon der einzige Grund ist, dieses Waffensystem aktiv zu halten. Und ohne Tornado ist es in der bemannten Fliegerei wie beim EH: eine quantitative und qualitative Fähigkeitslücke.
Wer vor hat den Tornado abzuschaffen (80 Stück ist schohn fast nichts) nimmt der Bw den Rest der einsatzfähigen, robusten und wirkungsvollen fliegenden Plattformen.
Mit ASSTA 3.1 hat die Lft eine hoch moderne und effektive Waffenplattform und das zu vergleichbar geringen Kosten.
Leider wird die Verwendung des Tornado an die Nuke Teilhabe geknüpft und genau das sollte nicht geschehen, ansonsten könnte man Jagel gleich auflösen.
@Elahan “ . . . ansonsten könnte man Jagel gleich auflösen“. Ich dachte bisher, es sei genau umgekehrt: Jagel ist gerade für die Aufgabe zuständig, noch verbliebene ECR- und Seezielfähigkeiten abzuwickeln. Fotografieren aus der Luft stört dagegen weniger, weil es direkt in die Traditionspflege überstellt werden kann.
Ich denke, man sollte sich bei dieser Diskussion an Fakten halten.
Fakt ist, dass Präs.Obama in seiner Rede nichts von einem Abzug von US-Atomwaffen aus DEU oder Europa gesagt hat.
Fakt ist für mich auch, dass es besser ist im Rahmen der nuklearen Teilhabe innerhalb der NATO (und nur daran ist DEU beteiligt) über diese mitbestimmen (z.B. Zielauswahl) zu können als durch Fakten davon überrascht zu werden.
Fakt ist weiterhin, dass die USA auch allein (also außerhalb des Bündnisses) über den Einsatz ihrer Atomwaffen entscheiden können.
Und Fakt ist m. E. auch, dass RUS sehr wohl taktische A-Waffen in seinem europäischen Teil stationiert hat.
Also was ist an der Stationierung von wenigen A-Waffen in DEU so tragisch?
Teilhabe im doppelten Sinne. Wenn in D nichts mehr Atomares steht, werden wir wohl – überspitzt – kaum mehr mit an den Tisch der Großen und mitreden dürfen. So haben wir wenigstens ein Fuss in der Tür, auch wenn uns im mil. Sinne kaum einer mehr für voll nimmt.
Die Russen spielen nicht mit. Das wußte Obama sicher schon am Vortag, als er mit Putin persönlich gesprochen hatte. Die Ankündigungen Obamas sind also unrealistisch und reiner Populismus. China, der neue strategische und militärische Partner Russlands, hat auch schon abgewunken.
@califax | 20. Juni 2013 – 0:19
Das tun sie recht erfolgreich schon seit 10 Jahren. Dazu bedarf es sicher nicht dieser amerikanischen Initative.
@chickenhawk | 20. Juni 2013 – 7:27
Diese Arroganz war vor 40 Jahren begründet, als Deutschland schuldenfrei und im Lebensstandard auf Platz 4 lag. Heute würde Helmut Schmidt dies vermutlich nicht mehr sagen. Denn Deutschland hat über 2.000 Milliarden Schulden und liegt im Lebensstandard nur noch etwa auf Platz 20 – 22, Russland hat hingegen mehr als 500 Milliarden plus in der Staatskasse, sowie ein wesentlich höheres Wirtschaftswachstum, als Deutschland. Es ist niemals gut einen potentiellen Gegner zu unterschätzen. Das ging 1945 schon einmal schief. Übrigens, Berlin wurde von den Russen befreit und nicht von den Amerikanern.
@Stefan: Über die fehlende oder vorhandene Berechtigung zur Arroganz will ich nicht rechten, aber ein paar Ungenauigkeiten müssen da schon korrigiert werden. Auch die alte BRD (also der von Schmidt geführte Staat) war zu keinem Zeitpunkt schuldenfrei, genau genommen sogar schon vor der Staats-Gründung (1949) durch die Währungsreform (1948) verschuldet: Die Bank deutscher Länder hatte mit Zustimmung der Alliierten eine „Ausgleichforderung“ , faktisch ein handgestrickter Schuldschein der nicht existierenden Regierung eines noch nicht gegründeten Staates als Gegenposition zur ersten DM-Emission in die Bilanz genommen (damals irgendwas um 15 – 20 Mrd. DM). Zu Schmidts Zeiten war die Makrosteuerung (einschließlich entsprechender Kreditaufnahme) längst so üblich, dass schon Anfang der 70er Jahre mit den gleichen Sprüchen wie heute über die überbordende Staatsverschuldung gewettert wurde, schließlich war da eine (genau genommen zwei) Ölkrise zu überwinden.
Und zudem ist es höchst unredlich, die alte BRD nach Ihrem Muster mit dem wiedervereinigten Deutschland zu vergleichen. Kurzum: Weder Ihr Verschuldungsgejammer noch die Vision vom vermeintlichen Abstieg haben keine reale Grundlage.
Es gibt jetzt auch eine offizielle deutschsprachige Übersetzung der Rede auf der Seite der amerikanischen Botschaft:
http://blogs.usembassy.gov/amerikadienst/2013/06/19/freiheit-mit-gerechtigkeit/
@Zivi a.D. | 20. Juni 2013 – 14:25
Es geht mir nicht um Details. Sie werden mir hoffentlich zustimmen, das Deutschland zu Helmut Schmidts Zeiten deutlich besser da stand, als heute, und die Sowjetunion damals deutlich schlechter, als das heutige Russland. Russland hatte damals innerhalb der Sowjetunion auch reichlich, jetzt souveräne und teilweise kaum lebensfähige Staaten, als Ballast, mit durchzufüttern. Es ist also dann auch ebenso unredlich Russland mit der Sowjetunion (mit einem Zitat von Helmut Schmidt aus den 1970-ger Jahren) zu vergleichen. Ich habe keine „Vision vom vermeintlichen Abstieg“, aber der heftige Abstieg Deutschlands im Lebensstandart von Platz 2 auf Platz 20 ist eine Tatsache und kann keinesfalls mit der Wiedervereinigung entschuldigt werden.
@Stefan: An diesen Abstieg von 2 auf 20 glaube ich nie und nimmer, das ist Humbug. D ist nach allen konventionellen Maße (etwa Pro-Kopf BIP) nie soweit vorgerückt. Da waren Skandinavier und Schweizer (von den Besonderheiten Luxemburgs, Singapurs, Monacos, der native Saudi- oder UAE-Citizens ganz zu schweigen) immer weiter vorne. Bestenfalls von etwa 8-10 auf etwa 20, das könnte sein. Aber dafür war tatsächlich in erster Linie die Wiedervereinigung verantwortlich. Gemessen an den alten West-Werten sind wir damals mit einem Federstrich (Durchschnittsbildung mit dem Osten) sogar knapp unter den damaligen EU-Durchschnitt zurückgefallen, was damals ja keiner laut sagen durfte, um Helmut Kohls dreiste Lüge („ . . . es wird vielen besser, aber keinem schlechter gehen. . .“) nicht allzu offensichtlich werden zu lassen. Inzwischen liegen wir wieder um gut 20% über dem EU-Schnitt – weil genügend ärmere Länder dazu kamen.
Der zweite Faktor ist der Aufstieg der Emerging Markets, am besten nachvollziehbar an den von Schmidt und Giscard angeschobenen G-7 abzulesen: Die stellten in den 70ern fast 50% des globalen BIP, heute sind es 25%-30%. Das reicht völlig als Erklärung für die Verschiebungen.
Wenn man statt des BIP das Vermögen pro Kopf heran zieht, lag Deutschland ohnehin immer weit hinten, da sind noch heute Franzosen, Spanier oder Briten weit voraus: Zwei verlorene Kriege in innerhalb 50 Jahren haben eben ihren Preis.
Und Putins Russland bietet jedenfalls nach Ansicht der Russen auch nicht gerade optimale Verhältnisse, wie die enorme Kapitalflucht zeigt. Das ökonomisch völlig irrsinnige Putin-Regime hat inzwischen soweit überdreht, dass das Budget erst ab Ölpreisen bei etwa 112 – 115 Dollar/Barrel ausglichen ist. Solche Preise werden wir aber nicht so bald sehen. Und der Rest der Wirtschaft – „Frauen und Holz“ exportieren die Russen über die asiatische Grenze zu Russland, sagen die Chinesen, alles andere haben/können sie selbst inzwischen besser.
Um noch einmal auf den Tornado zurück zukommen.
Ich verstehe ja alle Fans dieses Jagdbombers aber seine Zeit läuft ab. Falls die nukleare Teilhabe wirklich in ein paar Jahren wegfallen sollte (was ich glaube) ist es der richtige Zeitpunkt dieses Waffensystem aufzugeben, weil wir es uns schlichtweg nichr von den Kosten leisten können.
Solange die Bundesregierung nur Lippenbekenntnisse, was ihren Bündnisanteil angeht, abgibt und keine zusätzlichen Haushaltsmittel bereitstellt können wir nur noch ein fliegendes Waffensystem, sprich Eurofighter, betreiben!
Bis dahin, vorauss. ab Mitte 2015 kann auch der Eurfighter Air to Surface Einsätze fliegen, mit GBUs, LDP und Aufklärung, wie mit dem Tornado durchführen.
@Groundabort (cooler Nick übrigens ;) )
Ich stimme weitgehend überein, was den Tornado angeht. ASSTA 3 kommt eigentlich 10 Jahre zu spät und derzeit auch nur mit zu langsamer Umsetzung und Zulauf. Die besten Zeiten hat er hinter sich, ganz klar.
Allerdings bin ich sehr kritisch, was die Bereitstellung von air to surface durch den EF angeht. Ich glaube an eine wirkliche FOC und CR Bereitschaft für Bodeneinsätze durch den EF erst dann, wenn sie erreicht ist. Dafür habe ich zulange das hickhack um Updates beim Tornado (die Frage warum ASSTA 2 nie kam und warum man nun direkt von ASSTA 1 auf 3 wechselt, z.B.) und Fähigkeitsintegration beim EF miterlebt.
Ich stimme wiederum zu, dass die Bundesregierung sich mit ihren Bündnisverpflichtungen sehr zurückhält, was einen zu der provokanten These hinreißen läßt, das durch eine Integration des RecceLite in den EF dieser das volle Fähigkeitsspektrum, welches die BR bereit ist im Bündnis zur Verfügung zu stellen, abdecken könnte: air policing und unbewaffnetes recce.
Aber ich wiederhole mich kurz hier: solange der EF nicht wirklich air to ground kann, und zwar nicht nur akademisch, sondern unter taktischen, realistischen Bedingungen, solange brauchen wir den Tornado noch, um nicht in die oben schon erwähnte Fähigkeitslücke zu rennen. Und ja, ich sehe bei einem möglichen Abzug der goldenen Eier aus Büchel die letzte schwerwiegende Begründung für den Tornado fallen. Jagel hin oder her, da oben ist ein riesiger Platz mit nur 25 Maschinen. UAS werden da ja mittelfristig nicht zu sehen sein, wenn überhaupt, wenn ich mir das Teurohawk Desaster und allgemein den Hickhack um Drohnen anschaue. Lechfeld läßt grüßen… Die Frage ist daher legitim, wie lange sich der Platz da noch halten kann, wenn es zu einer Nachbesserung der Neustrukturierung kommen sollte.
@Tieflieger (Danke wegen dem Nick..-))
Ich kann da nur zustimmen, vieles dauert immer länger als geplant. Wenn wir noch drei zusätzliche Jahre warten, wird es aber soweit sein.
Übrigens im Lybien Krieg hat die Royal Aiforce beweisen, dass es mit dem EF möglich ist. Selbst mit dieser abgespeckten Variante und einer Sonderlösung hat es schon sehr gut funktioniert. Es muß nicht immer alles bis ins Kleinste ausgereift sein bzw. mit unendlichen vielen Betriebsarten versehen sein, damit ich in einem Einstz erfolgreich bin.
Man sollte nicht nur an Jagel, sonder vorallem auch an Büchel und die künftige bisher geplante fragwürdige Nutzung von Lechfeld denken. Solche grossen Flugplätze im Leerlauf aufrecht zu erhalten (Lechfeld), wird in ein paar Jahren finanziell nicht mehr möglich sein. Alle Länder um uns herum kapieren das.
@Groundabort
Ja, in Lechfeld wird jetzt erst mal gebaut, so wie in Roth, Schönewalde, Köln Wahn, Wunstorf, Gatow uvm
@Elahan
Da wird noch lange nichst gebaut. Es dauert viele Jahre von Idee, Bedarf, Planung, Ausschreibung, Sicherheitsüberprüfung, Bauausführung, Mängelabnahme usw.
Vorallem ist kein Geld da!