Keine Frauen beim KSK – dafür sorgt die Bundeswehr schon selbst

Archivbild 2009: Soldaten des Kommandos Spezialkräfte sichern die Hubschrauberlandezone. (Foto: Bundeswehr/PIZ Heer via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)

Sie sind die geheime Einheit der Bundeswehr: Das Kommando Spezialkräfte (KSK) aus Calw steht weltweit für die schwierigsten Einsätze bereit. Geiseln befreien, hinter den feindlichen Linien Informationen sammeln, Terroristen jagen. Nur einen Mangel hat Deutschlands Spezialtruppe: Ihr fehlen die Frauen!

Seit Jahren bemüht sich die Truppe immer wieder, Frauen für bestimmte Einsatzmöglichkeiten zu gewinnen. Gar nicht so einfach – denn sie müssen wie ihre männlichen Kameraden Anforderung an Psyche und Fitness erfüllen, Stärke und Ausdauer beweisen. Bislang fand sich, so schien es, keine Frau, die diesen Anforderungen genügte.

Jetzt kommt heraus: Doch, es gab solche Soldatinnen – doch die Bundeswehr verhinderte intern, dass sie beim KSK anfangen durften! Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, in seinem Jahresbericht (liegt Augen geradeaus! vor): Eine Soldatin aus einem Batallion für elektronische Kampfführung bewarb sich bei den Spezialkräften, absolvierte mit Erfolg ein halbes Jahr lang das körperliche und psychische Auswahlverfahren.

Erst danach erklärte die Streitkräftebasis (ist für Unterstützungstruppen zuständig), die Soldatin dürfe nicht wechseln: Sie sei in einer Mangel-Ausbildungs- und Verwendungsreihe eingesetzt, werde auf ihrem bisherigen Dienstposten gebraucht und sei unabkömmlich.

Ein besonders gravierender Fall von Vertrauensverlust, sagt der Wehrbeauftragte. Jetzt will Vizeadmiral Manfred Nielson, Chef der Streitkräftebasis (Werbeslogan: Ich war’s!), noch mal mit der enttäuschten Soldatin reden.