Miese Stimmung in der Truppe
Gleich zwei heute veröffentlichte Umfragen unter Bundeswehrangehörigen belegen: um die Stimmung in der Truppe steht es angesichts der Bundeswehrreform, der Neuausrichtung, nicht zum Besten. Nach einer Umfrage des Bundeswehrverbandes sehen fast 90 Prozent der befragten militärischen Führer vom Kompaniefeldwebel bis zum General dringenden Nachsteuerungsbedarf: Vor allem die zunehmende Belastung der Soldatinnen und Soldaten wird beklagt. Auch nach einer eigenen Umfrage der Bundeswehr durch ihr Sozialwissenschaftliches Institut wird die Reform von vielen Bundeswehrangehörigen negativ gesehen.
Hier zum Reinhören der O-Ton die Bundespressekonferenz am (heutigen) Freitag in Berlin mit den Aussagen des Bundeswehrverbandes:
Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst Ulrich Kirsch, und Prof. Dr. Gerd Strohmeier
Frage und Antwort (Q+A) in der Bundespressekonferenz
Die Stimmung in der Bundeswehr brachte der Verbandsvorsitzende Kirsch auf den Punkt: Den Streitkräften droht der Burn-out. Nach der Umfrage liege die Einschätzung nahe: Wenn nicht ganz schnell etwas passiert, wird die Reform kippen.
In der Erhebung des Bundeswehrverbandes, an der sich 1.768 von 3.990 angeschriebenen militärischen Führern beteiligten, kommt zwar die Hälfte der Befragten zu der Einschätzung, dass sich die Reform positiv auf die Einsatzorientierung der Bundeswehr auswirkt – aber zu Lasten der Beschäftigten. 81 Prozent befürchten, dass sich die Neuausrichtung negativ auf ihre Belastung auswirkt, 74 Prozent befürchten negative Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Familie und Dienst. Und etwas mehr als die Hälfte sieht die Motivation der Soldaten beeinträchtigt.
Fehlende Planungssicherheit und eine mangelnde Berufsperspektive – das sind nach den Worten von Kirsch die Probleme, die die Soldaten ganz persönlich empfinden. Und sie fühlen sich von der Politik im Stich gelassen: Jeweils etwa zwei Drittel sind der Meinung, dass sie und die Bundeswehr mit ihren Problemen von der Politik im Allgemeinen und von der Bundesregierung nicht unterstützt würden. Vom Verteidigungsministerium glaubt das interessanterweise (und aus meiner Sicht überraschend) nur ein knappes Viertel.
Das hat natürlich auch finanzielle Gründe: Einsparungen und Neuausrichtung passen nicht zusammen. Neuausrichtung ist Gestaltung, und Gestaltung kostet Geld, sagte der Verbandsvorsitzende und mahnte erneut eine Anschubfinanzierung der Bundeswehrreform an. Zugleich wies er aber auch anderen Bundesressorts eine Mitverantwortung zu: Die Hinzuverdienstgrenze, die zunächst für ausscheidende Berufssoldaten hätte gelten sollen, sei nur gegen den Widerstand des Bundesarbeitsministeriums aus dem Reformbegleitgesetz gestrichen worden.
Mangelhaft sei auch die Balance zwischen den Aufgaben im Einsatz und den Aufgaben im Heimatbetrieb, sagte Kirsch. Im Team Hotel seien die Herausforderungen auch nicht geringer, da aber die Zuwendung nicht so groß. Auch für diese Soldaten müssten die Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet werden, zum Beispiel für zusätzlich geleisteten Dienst.
Die Forderungen, die sich für den Verband aus der Umfrage ergeben, will der Vorsitzende allerdings nicht auf Finanzielles beschränkt wissen. Mehr Rückhalt durch die ganze Bundesregierung; mehr Planungssicherheit für die Menschen, mehr Attraktivität des Dienstes listete Kirsch neben der Forderung nach einer finanziellen Nachsteuerung des Verteidigungshaushalts auf (für die er allerdings vorerst keine konkrete Zahl nennen wollte).
Die schon einige Zeit vorliegende, aber heute offensichtlich als Reaktion auf den Bundeswehrverband veröffentliche Umfrage des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr kommt übrigens zum Teil zu nicht viel besseren Ergebnissen. Rund zwei Drittel kreuzten beim Punkt Bei der Neuausrichtung der Bundeswehr ist klar erkennbar, wohin die Reise gehen wird einfach trifft nicht zu an. Mehr als 60 Prozent schätzten die Stimmungslage zur Reform bei der Mehrheit der Bundeswehrangehörigen als schlecht oder sehr schlecht ein – selbst wenn sie persönlich das positiver einschätzten.
Und mehr als die Hälfte, ein verheerendes Ergebnis, erwartet für sich persönlich langfristig Nachteile der Reform: 17 Prozent sahen fast nur Nachteile, 37 Prozent mehr Nachteile als Vorteile. Und das, wohlgemerkt, bei einer internen Erhebung.
Zum Nachlesen hier noch mal beide Umfragen:
Die Umfrage des Bundeswehrverbandes: DBwV-Umfrage_07-09-2012
Die SoWi-Studie: SoWi_Neuausrichtung_kurz
Es darf sich schon jetzt jeder auf den neuen Sanitätsdienst freuen !
Der rundet die neue Struktur noch richtig ab.
@SaSt
„3. der Umbau der Bundeswehr von Grund auf sein, mit folgenden strategischen Vorgaben:
– weltweit einsetzbar an der Seite der NATO-Verbündeten oder im Auftrag der UN. Dabei ein Schwerpunkt auf Terror-, Aufstands-, Guerillabekämpfung, Sicherung von kritischer Infrastruktur, Seewegen, etc.“……..
Genau davon möchte die NATO doch weg!
Für Terror-, Aufstands-, Guerillabekämpfung, Sicherung von kritischer Infrastruktur, Seewege, etc
Benötigen sie keine Streitkräfte, da braucht man ein anderes SiPo Instrument! Eine europäische Bundespolizei! Für welche Einsätze möchte man diese dann wo einsetzen?
Es hat sich doch gezeigt, dass wir dies selbst mit mehr und besser nicht können!
…… „Ein strategischer Schwerpunkt liegt für Deutschland dabei auf dem Mittelmeerraum und in Osteuropa.“
Streich „Ein“ setze „Der“
Verteidigung der NATO und EU reicht als Aufgabe für das Militär!
Den Rest macht für die EU die Frontex! Die restlichen NATO-Partner haben für derartige Aufgaben eigene Kräfte (CIA, coast guard, NSA, uvm) und diese möchten sie mit uns nie teilen!
Gibt es eigentlich auch eine Verantwortung bei den Inspekteuren oder dem GI? Wo hat das System intern seine Fehlerquellen? Was muss welche Ebene leisten und wie ist es mit dem Sumpf und den Fröschen? Vielleicht ist unser Laden nicht so richtig reformfähig? Naja, ich bin gespannt, ob man sich im BMVg nun einige Gedanken macht oder bleibt alles beim ALTEN. Bin gespannt…
Übrigens, googelt man “ de Maizière Bundeswehr „, dann gibt es doch einige Berichte zur Bundeswehr. Naja, immerhin. Aber abwarten, was daraus wird.
Die Stimmung in der Truppe war eigentlich nie überschwänglich. Aber jetzt geraten wir in eine wirklich kritische Phase.
Es besteht ja kein Zweifel am grundsätzlichen Reformbedarf für die Bundeswehr. Das sieht auch fast jeder ein. Die an sich richtige, aber überhastete Abkehr von der Wehrpflicht, die Nöte bei der Erfüllung der Einsatzaufgaben, die Finanzenge usw. zwangen und zwingen zum Handeln, ob man will oder nicht. Aber die Verantwortlichen haben in ihren Entscheidungen ganz offenbar 4 Dinge übersehen oder falsch eingeschätzt:
Erstens: Sie wollten zu viel mit der Bundeswehr. In der Truppenführung haben wir alle mal gelernt, klare Schwerpunkte zu setzen. Dies ist umso wichtiger, je knapper die Mittel sind. Schwerpunkte setzen heißt freilich auch, Lücken in Kauf zu nehmen. Denn wer überall stark sein will, ist letztlich überall schwach. Mit anderen Worten: Das Prinzip „Breite vor Tiefe“ führt in die Irre. Es ist ein Prinzip, dass nur bei entsprechender Mittelausstattung funktionieren könnte – die gibt es aber nicht. Und sich alles offen zu halten, was angesichts des globalen dynamischen Wandels zunächst verständlich zu sein scheint, löst das Problem in keiner Weise, wie wir sehen. Wenn Sascha Stoltenow und Elahan sich hier in diesem thread streiten, was denn nun wichtiger ist bei der künftigen Ausrichtung der Bw, dann zielen sie beide auf das Richtige ab: Der Auftraggeber der Bw muss sich schlichtweg entscheiden, was er künftig von ihr verlangt. Und zwar mit klaren Prioritäten. Alles geht aber nicht.
Zweitens: Sie vergaßen die übergreifende Einbindung der Bundeswehr. Die Reform war – zumindest soweit das zu erkennen war – weder im Bündnis noch in der EU noch zwischen den Ressorts der Bundesregierung hinlänglich abgestimmt. Grundlage waren VPR rein nationaler und rein verteidigungspolitischer Natur. Synergieoptionen im europäischen Raum oder eine Harmonierung mit den anderen deutschen Akteuren im sicherheitspolitischen Raum spielten offenbar kaum eine Rolle. Vielleicht auch deshalb, weil man dies unter Zeitdruck nur als störend empfunden hat. Aber zum Beispiel: Die Aufgabe und Weiterentwicklung der Bundespolizei kann doch nicht unerheblich sein für eine Reform der Streitkräfte im Sinne einer vernetzten Sicherheit.
Drittens: Sie übersahen den Reformfrust der Betroffenen. Wäre dies die erste Reform seit dem Ende Beginn der 90er Jahre, sähe alles anders aus. Es ist aber bereits mindestens die sechste (übrigens alle mit dem Anspruch einer hohen Planungssicherheit, sobald sie verwirklicht sind). Eine Reform erfolgreich (Personal, Material, Ausbildung, Stationierung etc.) umzusetzen, dauert aber in der Regel ein Jahrzehnt. Eine gewaltige Reformanstrengung im Schnitt alle drei Jahre zu verlangen, ist weder sinnvoll noch leistbar. Es frustriert letztlich alle Betroffenen, übrigens auf allen Ebenen. Man will ja gerne, kann aber beim besten Willen nicht mehr. Und irgendwann entfernt man sich innerlich von dem Ganzen. Auch ein neuer Minister mit einem neuen Staatssekretär darf also die „Reformgeschichte“ nicht verdrängen. Und das heißt hier in erster Linie: Die Wirkung auf das Personal ernst nehmen. Sonst wirkt das allzu leicht arrogant und bar jeder Herzenswärme.
Viertens: Sie verzichteten im Entscheidungsprozess weitgehend auf Mitwirkung der Betroffenen, klagen sie nun aber bei der Umsetzung umso vehementer ein. Das ist übrigens nichts Neues. Bei allen bisherigen Reformen konnte man das beobachten. Falsch ist es trotzdem. Denn ein so grundlegender Wandel lässt sich nicht erreichen, wenn er quasi im Alleingang entschieden wird und die eigentlich Betroffenen ausgeklammert werden. Ein uralter Grundsatz des Change Management.
Ich hoffe, die politische Leitung nimmt die beiden Studien nicht auf die leichte Schulter nach dem kölschen Prinzip „Et hätt noch alles jot jejeange.“ Denn „Wat fott es es fott.“
@Trooper: „Gibt es eigentlich auch eine Verantwortung bei den Inspekteuren oder dem GI? Wo hat das System intern seine Fehlerquellen? Was muss welche Ebene leisten und wie ist es mit dem Sumpf und den Fröschen? Vielleicht ist unser Laden nicht so richtig reformfähig?“
Die Antwort ist relativ simpel und schon erfolgt mit http://augengeradeaus.net/2012/09/miese-stimmung-in-der-truppe/comment-page-1/#comment-41789 .
Man muss natürlich auch http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rische_Spitzengliederung_der_Bundeswehr sehen und den Fakt, dass im Verteidigungsfall (Kriegsfall) der Oberbefehlshaber dann nicht mehr der Verteidigungsminister, sondern der Bundeskanzler ist.
Evtl gibt es ja doch noch einen Auftrag für die Truppe zur Austandsbekämpfung in Syrien durch die NATO bei der auch die Russen, Chinesen und die UN mitmachen.
Dann können wir zeigen was wir noch im Stande sind zu bringen!
http://life.nationalpost.com/2012/08/24/thousands-of-christians-trapped-in-syrian-town-living-on-bread-and-water/
@ Vtg-Amtmann:
Hatte ich am IPhone glatt übersehen. Danke, auch wenn mich das nicht optimistisch stimmt.
Irgendwie sind die Aussagen hier so wie in der Studie vom DBWV. Also frustrierend. Somit muss etwas dran sein. Hoffen wir, dass das BMVg reagiert.
@Trooper: Optimistisch stimmt mich das auch nicht!
Im Dresdner Erlass ist nicht geregelt, in welchen Fällen der Generalinspekteur ein direktes Vortragsrecht beim Minister hat. Der Erlass ist in diesem Punkt nicht eindeutig und klar. Ein Defizit welches dem Minister zur Nachbesserung anheim fällt. Und wenn er nicht nachbessern will, dann steht die Kanzlerin in der Verantwortung!
In Friedenszeiten hat in Deutschland laut Artikel 65a Grundgesetz zwar der Minister als IBuK die Befehls- und Kommandogewalt inne. Die interne Bezeichnung lautet deshalb auch IBuK (Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt). Sobald nach Artikel 115a Grundgesetz aber der Verteidigungsfall festgestellt wird, geht laut Artikel 115b Grundgesetz aber die Befehls- und Kommandogewalt auf den/die Bundeskanzler/in über.
Wir haben zwar im Zuge der Auslandseinsätze der Bundeswehr „noch nicht den Verteidigungsfall“, aber dennoch „kriegsähnliche Zustände“ in z.B. Afghanistan und z.B. im Kosovo.
Entschuldigung, da soll es also Fälle geben, auch korrespondierend zur Reform, da muss der GI auf der „Matte beim Minister und der Kanzlerin stehen“ und zwar ohne Einladung. Es gibt zig Vorgänger im Amt des GI, die wären einfach hinmarschiert und hätten bei Hinweis auf den Dienstweg dann erwidert, Herr Minister, Frau Kanzlerin, ich bin der GI und im konkreten Fall ist auf die beiden StS „geschule“.
Eine erste Reaktion des Ministers. Wer hätte das gedacht.
http://www.mdr.de/sachsen/bundeswehrreform110_zc-f1f179a7_zs-9f2fcd56.html
Ja, von der Bw-Tagung hörte ich. Und seit Freitag will wohl auch die Kanzlerin kommen. Nach dem Motto: Die Regierung bin ich und ich bin da. Ach ja, und haben sie Spaß an der Veränderung ;-)
@Breiti (heute 09:09Uhr):
Nunja in der Ironie ist auch ein bisschen Wahrheit enthalten. Die aufgestaute Frustration lässt schon den ein oder anderen aus der Truppe abwandern, der vor einigen Jahren durchaus noch geblieben wäre. Aber die Frage ist, welche Kameraden man denn lieber hätte.
Aus eigener Erfahrung: Es gehen momentan weit überdurchschnittlich „überdurchschnittliche“ Soldaten. Es werden momentan viele Kameraden Berufssoldat, die mit vergleichbaren Lehrgangsnoten / Beurteilungen es vor einigen Jahren nie im Leben geworden wären. Es gehen jedes Jahr mehr BS-Urkunden wieder zurück.
Die SDBw veröffentlicht dazu auch ab und an Zahlen. Diese werden allerdings noch weniger breit gestreut. Aber mal im Intranet suchen, dann kann man sich etwas zusammensuchen.
Und wer die Gelegenheit bekommt, sollte mal an einer BS-Auswahlkonferenz teilnehmen oder sich von jemanden berichten lassen, der dabei war.
Schlagworte wie „Mangel-ATN“ bekommen dann auf einmal plastische Bedeutung.
@Arne: „Eine erste Reaktion des Ministers. Wer hätte das gedacht“.
…. ich darf noch Einen draufsetzen:
Eine zweite gebotene Reaktion eines GI mit Zivilcourage könnte sein; Herr Minister, ich bin der GI der Bundeswehr und führe diese fachlich kompetent, qualifiziert und erfahren sowie auch verantwortlich, ganz im Sinne deren Oberbefehlshabers und bin deshalb auch im Verteidigungsfall der engste Berater des (der) Kanzler(in).
Herr Minister kümmern Sie sich und Ihre StS also bitte um die Administration und die Resourcen, welche die Einsatzfähigkeit unserer – meiner – Bundeswehr sicherstellen. Danke, und jetzt lassen Sie mich bitte meine Beratung mit dem (der) Kanzler(in) ungestört fortsetzen. Herr Minister bitte, Herr Olt d.R. weggetreten!
Nachtrag: Was ich mit Vorgenanntem – sicherlich überspitzt dargestellt – sagen will: Mit neuen Geschäftsordnungen, Organigrammen, einer Flut von Papier an Erlassen bis hin zu „theoretischen Kochrezepten“ an die Spieße als „Mutter der Kompanien“ und hohlen Credos „Tiefe vor Breite“ ist es nicht getan. Expertise und und Methode ist gefragt, auch wenn Vieles schmerzlich ist. Dann wird es aber auch einsehbarer in den Erforderlichkeiten.
„Herr Vtg-Amtmann a. D.,
Sie haben die längste Zeit im Ministerium Aktentaschen getragen. Guten Tag.“
Könnte ich mir da so als Antwort vorstellen undgleich welcher Minister gerade Dienst tut.
@Peter: Sie haben mich offenbar in meiner Ironie missverstanden. Es geht nicht um Aktentaschen tragen und deren Inhalte auszubreiten – das ist bereits Ihr m.M.n. falscher Ansatz -, sondern um Kompetenz und Verantwortung, fachlich, sachlich, funktional und auch sozial. Ferner um den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen reiner Amts- und auch Personalauthorität und deren gegenseitiger Ergänzungen. Dann kommt noch neben intelektueller Bildung das Kapitel „Herzensbildung“ dazu. Beispiel „Schmidt & Leber“. Das hat mit dem jeweiligen Intellekt absolut nichts zu tun. Es geht um die wahren und gebotenen Ziele der Reform und in deren Anerkenntnis samt Einsicht. Und das wurde irgendwo zwischen 70% und 90% mehrfach urkunds- und expertisen-evident verfehlt. Ergo gilt dieses „gleichwohl und egal, welcher Minister auch immer gerade Dienst tut“!
@ Atg-Amtmann
Zustimmung
Dann kommt noch neben intelektueller Bildung das Kapitel “Herzensbildung” dazu.
und achten sie mal wann der IBUK in Anhörungen oder bei Vorträgen lacht, zumeist wenn jemand eine abbekommt oder wenn er jemanden vorführen konnte! Daran hat er freude!
der Hauptschullehrer hat das auch nicht…..dann können sie ja gehen ….. (und ihre Familie gleich mit…hätte noch gefehlt)! Nicht weil man etwas falsch gemacht hat oder für sich selbst Alimentation und Fürsorge gefordert hat, nein weil man die Bw Verbessern wollte und sich faire Kritik erbat! Das ist das Gegenteil von Menschenführung wie wir sie in der Bw lehren!
Auf jedem Schiff das dampft und segelt, gibts einen der die Sache regelt!
Der Begriff Regeln wird nach DIN folgendermaßen beschrieben: Die Regelung ist ein Vorgang in einem System, bei dem die zu regelnde Größe fortlaufend gemessen und mit dem Sollwert verglichen wird. Bei Abweichungen wird dieser korrigiert bzw. angepasst.
Wenn sich dann auch noch der Sollwert ständig ändert muss man einen noch größeren Regelungsaufwand betreiben, wer das nicht tut, läuft aus dem Ruder!
Die Reform läuft aus dem Ruder in den Sollwerten, Effizienz, Attraktivität, Kosten, Fähigkeiten, Einsatzfähigkeit uvm
eih, eih…..noch ein Kybernetiker ;-)
@Elahan
Das Change Management Steuer- und Regel-Problem kann man dadurch umschiffen, indem man weder Meßzahlen noch Meßpunkte festlegt. Nur Genies beherrschen das Chaos ! Der GI und der Sts sind demnach einfach genial ;-))
@ Elahan:
Ich weiss nur nicht, ob man wirklich noch nachsteuern bzw. korrigieren kann oder will. Obwohl, Sts B. hat ja ein Nachsteuern versprochen. Da bin ich mal gespannt. ;-)
andererseits war man so „klug“ in letzter Minute eine kompetente Steuer-und Regel-Reserve einzurichten, indem man die Soldaten, die eh in den nächsten 4 Jahren regulär in den Ruhestand gehen vom Reformbegleitgesetz ausgenommen hat …..da kommt Freude auf, sozusagen: Endverwendung: Watschenbaum ;-)
@klabautermann: „Das Change Management Steuer- und Regel-Problem kann man dadurch umschiffen, indem man weder Meßzahlen noch Meßpunkte festlegt. Nur Genies beherrschen das Chaos ! Der GI und der Sts sind demnach einfach genial ;-)) “
Jetzt ist mir klar, weshalb seitens der TU Chemnitz der ursprüngliche Gedanken aufgegeben wurde, als weitere Messgröße und als Control-Panel für die Studie, je ein Beurteilungsformular und je einen Auswahlbogen zwecks Bestimmung der „Durchschnittswerte der Aufgabenerfüllung“ gem. ZDv 20/6 für den Minister und den StS zur Umfrage beizulegen.
Genies sind einfach über jegliche Bewertungsparameter und Beurteilungen erhaben und nicht fassbar. o.Ô
An der öffentlichen Reaktion des Ministers lässt sich wenigsten erkennen, dass man von den althergebrachten Reaktionsschemata abrückt und nicht die Studien an sich in Frage stellt. Der Rest ist Zeitspiel. Wenn man von München nach Frankfurt will und sich dazu in Marseille einschifft, dann wird es nichts helfen zu erläutern, dass in Frankfurt Alles besser und effizienter sein wird. Man kommt da gar nicht hin, weil der Weg nicht funktioniert.
Diese Zielerläuterung kann er sich auf der Kommandeurtagung sparen.
@risikoF: Ich habe mehrfach an BS-Auswahlkonferenzen teilgenommen, danach sieht man Vieles durchaus aus einem anderen Blickwinkel. Ich gebe gerne zu, die Beurteilungen danach teilweise anders geschrieben zu haben, weil ich wusste, was ich schreiben muss, damit MEINE Vorstellung danach verwirklicht wird.
Und klar, „Mangel-AVR“ ist mir ein Begriff.
Aber darum geht es dem Minister nicht.
Und ich bitte schonmal um Verzeihung, dem Minister ist doch „sch…egal“, wer von „seinem“ Personal übrigbleibt und welche Qualität dieses hat.
Sein Auftrag lautete nicht, „halten Sie die Besten, Herr Minister“, sein Auftrag lautete „reduzieren Sie die Größe der Streitkräfte“.
Natürlich ist sein Wunsch (so hoffe ich immernoch), die Besten zu halten. Wenn er dies aber nicht erreichen kann, dann wird er sich ganz pragmatisch mit dem zufrieden geben was übrig bleibt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
@Arne
Auch StS Schmid hat eine Revisionskonferenz versprochen. Dazu müsste man ja erst einmal zugeben, dass einige Entscheidungen zu überprüfen sind. Das sehe ich momentan nicht. OT: Die großen Linien stimmen. Beim Rest spielt man auf Zeit.
Wir in der Truppe können darauf warten und hoffen, wann ihnen das Geld ausgeht. Erst dann sind sie gezwungen zu überplanen.
Nehmen wir mal an EADS ist ein Corporate Model des Deutschen Staates und Cassidian ein Modell des Verteidigungsministeriums, dann haben zZt Enders und TdM ein ähnliches Problem: Kein funktionierendes Compliance Management !
…..oder warum sollte die NATO wohl deutsche Waffenexporte absegnen ??
@Vtg-Amtmann
gem. Haushaltsrecht ist eine befriedigende Aufgabenerfüllung die Soll-Vorgabe in Sachen Organisation und Ausstattung……..alles ist gut ,-)
ach ja, und als geo-politische Nebeneffekte ist man zwei historische NoNos losgeworden: ein möglicher neuer deutscher Generalstab und eine deutsche, autonome und autarke power-projection capability……..alles ist nicht nur gut, sondern wird sogar besser ;-))
@Klautermann, @all:
Na dann sollte der zukünftige – wohl sichere – ex-Verteidigungsminister mit „befriedigender Aufgabenerfüllung“ sowie vielleicht auch noch zukünftige „Kanzlerkanditat der Opposition“, sich mal den Koalitionsrechner in http://www.spiegel.de/flash/flash-24389.html genauer ansehen.
@Vtg-Amtmann
Ich glaube, vor der BT-Wahl kommt die Bayernwahl……erst danach schaue ich in Koalitionsrechner ;-))
@Breiti Dieser Eindruck scheint sich zu bestätigen. Die Besetzung von DP hat offensichtlich derzeit nichts mit Fähigkeiten als mit Besoldungshöhe zu tun. Man kann (muss) somit von einem dramatischen Fähigkeitsverlust ausgehen. Man könnte ja scherzhafter weise die Bw mit dem BER Flughafen vergleichen. Schlechte Luft lässt sich nun mal nicht so leicht entsorgen. Politiker, die jenseits einer persönlichen Verantwortung operieren nach Brüssel schon.
Was mich bei der Geschichte bedenklich stimmt, ist doch die Zielgruppe deer Umfrage. Immerhin hat der DBwV in der jüngsten Umfrage eben die Kommandeure, Chefs und Spieße befragt und nicht den gemeinen Landser, also genau die Leute die wissen, wann die Truppe jammert, weil sie es kann, und wann sie es tut, weil es akuten Anlass dazu gibt. Auch die Leute, die regelmäßig die Abweichungen von der Norm/von den Vorschriften zu verantworten haben um trotz systembedingter Probleme noch einen Dienstbetrieb zu gewährleisten und eben jene, die durchaus auch die Entschidungen der Führung nach unten erklären müssen.
Insofern ist der Versuch den Menschen seitens BMVg zum Problem zu erklären sicherlich kein 1:0 für BMVg vs DBwV, sondern eher ein klassisches Eigentor im Sinne der Inneren Führung, weil es letzten Endes nichts anderes als ein diesbezügliches Versagen des BMVg auf der ganzen Linie unterstreicht.
Vertrauen kann ich nicht befehlen, das muss ich mir erarbeiten und wenn nun fesatgestellt wird, dass kein Vertrauen in die höhere Führung besteht, dann kann es definitionsgemäß nur ein Fehler der selbigen sein.
Aus der eigenen Erfahhrung heraus: wenn für die Truppe Entscheidungen nicht anchvollziehbar sind, der Verdacht von Klüngelei und politischen Entscheidungen unter dem Deckmantel ‚objektiver Abwägungen‘ im Raum steht, ein Staatssekretär der Truppe verspricht die Unterlagen freizugeben um diesen zu zerstreuen und am Ende eben genau nichts kommt… was hat man denn dann erreicht? Genau, die Leute fühlen sich erst recht bestätigt!
Wenn TdM sagt, alle Entscheidungen wurden in der Gesamtbetrachtung unter Berücksichtigung aller Faktoren getroffen, aber plötzlich ist man seitens BMVg doch sehr von den Kosten einer Standortschließung überrascht hilft das der Glaubwürdigkeit auch nicht unbedingt.
Ich denek eher dass das Problem darin liegt, dass Innere Führung dem Grundkonzept der Politik konträr entgeegensteht und somit politische Beamte (Generäle inkludierend auch wenn definitionsgemäß keine solchen) selten ein hohes Maß an Wahrhaftigkeit im Sinne der Inneren Führung erreichen können. Somit wäre dann nicht der Mensch das Problem, sondern das Konzept der Inneren Führung ;) (gut, dass war nun definitiv Ketzerei ;) )
@klabautermann: Deshalb ärgere ich mich ja als Bayer (… Franken ist in Bayern ganz oben) und als ehem. Offizier so über TDM!
Aber Spass beiseite, man sollte schon jetzt das Ruder rumschmeissen, um den vorgegebenen Kurs zu erreichen, bevor alles zu spät ist.
Und da finde ich die Aussagen des StS B. „Eine solche Einschätzung konnte man zu diesem frühen Stadium eines derart großen Veränderungsprozesses erwarten“, … „Wir werden deshalb zügig umfassende Maßnahmen ergreifen, um die Beteiligung und die Kommunikation zu verbessern.“ … „Hier herrscht offensichtlich Kommunikationsbedarf, denn gerade die ablauforganisatorischen Veränderungen und Verbesserungen sind ein Wesenskern der Neuausrichtung“ … „Ich kann nur jeden dazu auffordern, auch unsere bereits vorhandenen Informationsplattformen zur Neuausrichtung wie das Intranet oder unseren WiKi-Service zu nutzen“, schlichtweg als leere Worthülsen, welche die eigene Inkompetenz rhetorisch kaschieren sollen.
Und wenn der politische StS Schmidt Ähnliches verspricht, sage ich nur, der Mann ist nicht nur der politische und treue Repräsentant des Ministers und dessen Sprachrohr, sondern bereits gemäß Organigramm des BMVg, noch weiter weg vom Schuss, als der Minister selbst.
(Das hat StS S. z.B. in einer Bundestagsdebatte zur Überlassung von BO 105 an Pakistan bewiesen und auch alsdann später selber schriftlich einsehen müssen. Aber das ist eine andere Baustelle.)
@Kerveros
Ich meinte das auch nicht in der Beschreibung der Tatsache sondern in der medialen Wahrnehmung durch den Bürger!
Wenn schon die untere Führung berechtigte Kritik äußert und diese nicht ernst genommen wird, was soll dann mit der des Landsers geschehen. Auch muss die Schlammzone nicht mit der zukünftigen Bw leben, denn sie sind zumeist SaZ und bald weg. Die BS können sich direkt an ihre Interessenvertretungen wenden! P.S. Was ja auch geschieht, es fehlte eine Stimmungslage der mittleren Führung.
@Kerveros
die Innere Führung wurde wann und durch wen umgeschrieben ??? Genau: durch den höchsten politischen Uniformträger ca. 2007 oder so…….Agenda 20XX-konform natürlich und ebenso natürlich „politisch korrekt“. Ich frage mich immer ob die jüngeren Hoffnungsträger-Kameraden eigentlich noch die alte ZDV kennen und gerade vor dem Hintergrund des heutigen Bendler Block Branding unter Berücksichtigung von WDD einmal einen exegetischen Vergleich Innerer Führung alt und neu im Fach Wehrgeschichte an der FüAk bekommen haben……nur um mal wirklich ketzerisch zu werden.
btw.: WDD hat für mich geradezu frappierende Ähnlichkeiten mit „Vaterland, mag’s ruhig sein“.
@Elahan
tse, tse….Sie kennen doch das Prinzip der toxic leadership seit Sparta ??? Wenn die Heloten lachen oder meckern, dann gehts ihnen zu gut !
@Elahan „… Auch muss die Schlammzone nicht mit der zukünftigen Bw leben, denn sie sind zumeist SaZ und bald weg. …“
Ich darf mal ironisch feststellen, Sie argumentieren ja fast schon auf einem „Prof. Wolffsohn – Level“. Da kann man nur noch als TdM auf „Jauch-Niveau“ erwidern und publizistisch sowie effekthascherisch die Realitäten verdrängen. Nur Herr Prof. Wolffsohn hat keinen Wahlkreis in Meissen!
Ist das die „Innere Führung des Vaters“ und deren Fortschreibung?
lol
@Vtg-Amtmann
….die Ethik der Drohnen………rofl
Soweit ist es schon gekommen … Selbst dem öffentl.-rechtl. Fernsehen ist es wichtiger von einigen Hundert streikenden Flugbegleiter/innen zu berichten (wobei ich deren Ansinnen teile) – statt sich Problemen zu widmen, die mehr als eine 1/4 Millionen Menschen betreffen … und diese Menschen stehen sogar mit Leib und Leben für unser Land, unsere Demokratie und unsere Bürger ein. Noch beschämender ist es aber, den „Wahlkampfreden“ verschiedener Parteien (auch Klasurtagung genannt) gegenüber beiden voran genannten Sachverhalten den Vorrang zu gewähren. Zum einen ist es nicht der Auftrag der öffentl.-rechtl. Sender, den Wahlkampf der Parteien zu produzieren, aber solange fast ausschließlich Politiker in den Aufsichtsgremien sitzen läßt sich daran leider kaum etwas ändern. Zum anderen ist es eine Verschwendung aller unser zwangsentrichteten Gebührengelder von mehr als 7 Milliarden Euro jährlich, denn wenn Parteien ihren Wahlkampf publizieren wollen, dann sollen sie dieses gefälligst auch selbst finanzieren. Aber noch beschämender dabei waren die selbst inszenierenden Parteipolitiker … nicht ein Wort ist gefallen … weder über uns Soldaten, noch über die zivilen Angehörigen oder die Bundeswehr überhaupt. Da braucht man sich zumindest nicht über das freundliche Desinteresse in der Gesellschaft wundern, denn die Politiker – die sogenannten Vorbilder – leben das Desinteresse vorbildlich vor … und die Gesellschaft folgt diesem Beispiel nur. Und wenn ein Minister alle Bundeswehrangehörigen – zumindest gefühlt – wie leblose Schachfiguren behandelt, dann sollte er aufhören, Minister zu sein und sich statt dessen einem richtigen Schachspiel widmen.
Uns wurde im Oktober 2011 gesagt (wohlgemerkt 1,5 Jahre nach Verkündung des Beginns der Mutter der Bundeswehrreformen), daß mit der Verkündung der Standortentscheidungen die Zeit der Unsicherheit vorbei sei. Aber für wen? Für die kommunalpolitischen Parteifreunde? … Ja. Für die Unternehmen? … Zum Teil. Aber was ist mit den Bundeswehrangehörigen? … Absolut nicht, die Unsicherheiten bestehen weiter! … Und dann sagt uns das BMVg, daß Angesichts der Größe der Reform, das „Gefühl der Unsicherheit (…) verständlicherweise auch zu erwarten“ gewesen sei ? ? ? 1. War da nicht das Versprechen eines Ministers im Oktober 2011, daß die Zeit der Unsicherheit vorbei sei ? ? ? 2. Wieso ein „Gefühl der Unsicherheit“ ? ? ? … Es ist schlichtweg eine Unsicherheit für alle Bundeswehranghörigen ! ! ! Z.B. bin ich im April 2010 auf einen neuen Dienstposten gegangen. … Im Mai 2010 wurde der Beginn der Reform verkündet. Bis Oktober 2011 wußten wir nicht einmal ob die Reform Auswirkungen auf unsere 40-Mann-Einheit haben wird. Seit der Verkündung der Standortentscheidungen wissen wir wenigstens, daß wir auf ca. 20 Dienstposten reduziert werden sollen. Doch seitdem absolute Funkstille von oben … denn fast ein weiteres Jahr später wissen wir immer noch nicht welche Dienstposten betroffen sein werden. … Und – glaubt man den Aussagen von oben – wird sich das bis in die 2. Jahreshälfte 2013 auch nicht ändern, aber die neue Struktur soll schon zum 01.01.2014 in Kraft treten. Wenn das man nicht 3,5 Jahre reiner Unsicherheit sind ! ? ! … Und so geht es Zehn-, ja sogar Hunderttausenden Bundeswehrangehörigen …
@Elahan
Weshalb sollte die Stimmungslage im Bereich der mittleren Führung eine bessere sein? Die Probleme sind überall gleich bekannt, nur der Betroffenheitsgrad ist unterschiedlich.
Im übrigen zeigen ja die o.a. Zitate vom Sts Bee. das Kernproblem. Die Leitung versteht es nicht, das es kein Kommunikationsproblem ist. Es ist eben auch schwierig, willkürlich anmutende Entscheidungen transparent zu kommunizieren, da es ja sachlich keine Gründe gibt…(Standorte; Strukturen usw, usw,). Aber anscheinend gelingt dem Rest der Bundeswehr nicht, dass der Leitung zu kommunizieren…also doch ein Kommunikationsproblem……
@Mario Kaeß:
klingt fast nach einem angesetzten technischen Zug ;)
Da würde sich auch nach 2014 wenig an der Unsicherheit ändern, weil die ursprüngliche Planung, so meine ich mal auf Luftwaffe 2020 gedacht war und diese Reduktion im Wesentlichen an ifnrastrukturellen Maßenahmen (Gebäudeautomatisierung/Überwachungstechnik) hängen dürfte, deren Umsetzung noch einige Jahre auf sich warten lassen dürfte.
In der jetzigen Situation ist die Ansage der Personalführung ganz klar: niemand ist seines Postens sicher, denn man möchte im Sinne einer ganzheitlichen Betrachung komplett schütteln. Soll heissen: auch wenn es effektiv keinen Sinn ergäbe jemanden zu versetzen kann es wegen sozialen Reihungen etc durchaus dazu kommen (im nächsten Jahr), allerdings mit dem Hintergedanken, das in den folgenden 2-3 Jahren noch viele Standortschließungen und Umgliederungen umgesetzt werden und auch die Ergebnisse der nächsten Wahl zu berücksichtigen sind. Ergo ist von Planbarkeit vor 2017 eigentlich kaum zu sprechen und dann ist es spätestens eigentlich schon wieder Zeit für eine neue Reform…
Aber, da wären wir dann schon wieder in die Ketzerei abgeglitten… ;)
@Klabautermann:
ich finde es wie bereits schon einmal angemerkt immer wieder faszinierend, wie die hohe Führung einerseits die IF anpreist und andererseits eigentlich nie wirklich umsetzt ;)
Wenn nichts mehr geht…
(FAZ) Noch eine Talkshow Stefan Raab sucht die Supermeinung.
Mit einer neuen Talkshow will Stefan Raab seine Zuschauer für Politik interessieren.
Diskutiert werden gesellschaftsrelevante Themen.
Die populärste Meinung gewinnt 100.000 Euro.
@Kerveros:
Angesetzt ist der Zug zwar nicht, aber abgesetzt schon. ;)
Aber es kann doch nicht sein, daß man – wenn man schon die Stärke eines kompletten Einsatzführungsbereiches exakt mit 1.001 Dienstposten mit der Standortentscheidung benennen kann … und das sogar genau aufgeschlüsselt nach Offz, Uffz, Msch und Ziv – nicht weiß … oder offiziell vielleicht auch nicht wissen will … wie die Dienstpostenstruktur aller Abgesetzten Technischen Züge aussehen wird.
Bei einer solchen Sachlage gibt es für mich nur 2 mögliche logische Erklärungen:
1. Man hat bei der Zahl 1.001 Dienstposten und der dazugehörigen Aufschlüsselung nach Offz, Uffz, Msch und Ziv schlichtweg gelogen.
oder
2. Die Zahl der Dienstposten stimmt mit 1.001 (die Aufschlüsselung im Großen und Ganzen auch). Aber dann verar…t man uns gehörig bzw. läßt uns bis kurz vor Toresschluß dumm sterben und dahinsiechen, so daß wir kurz vor dem 01.01.2014 vor vollendete Tatsachen gestellt werden … ohne uns dagegen wehren zu können – sowohl aus Sicht der Dienststelle (Notwendigkeiten), aber auch aus Sicht der Betroffenen. Denn bis dahin wird die Masse der Dienstposten (ATN und Region) schon vergeben sein … und wir können uns dann, sofern es keinen Dienstposten mehr geben wird (Mathematisch liegt hier für jeden die Wahrscheinlichkeit bei ca. 50 %.), mit einer Versetzung nach „Timbuktu“ bzw. den „Ar… der Welt“ anfreunden – ohne die Möglichkeit an wirklichen Alternativen teilhaben zu können. … Und das alles nur weil einige feine Herren im Designeranzug meinen „Basta, isso!“.
Ich bin der Meinung, dass man in der Kommunikation deutlicher auf den Herkunftsort diverser Problematiken hinweisen sollte und wie man gedenkt damit umzugehen.
Es wird eine Verfahrensweise/ Vorschrift zum Anlass genommen, um sich dahingehend zu äußern, dass sie sich negativ auf den Dienstbetrieb bzw. den Personalkörper auswirke. Dabei sehe ich mal grds. 2 verschiedene Sphären:
1.externe: Es sind die Auswirkungen von Gesetzen/ Verordnungen, bei denen die Bw zwar mitverhandelt, aber nicht entscheidet. Hier muss man in Zukunft deutlicher machen, was man wollte als man in die Verhandlung hinein ging und was dann letztlich heraus kam und warum das nun heraus kam und wie man es nun umzusetzen gedenkt.
2. interne: Hausgemachte Vorschriften, die als solche innerhalb der Bw bearbeitet/ entschieden werden aber eben auch verändert werden können. Hier wiederum muss nach dem Adressaten unterschieden werden: Ist es eine Entscheidung der Ebene Kp/ Bttr/vgl. oder darüber, bis hin zur Ebene StS/ BMVg.
Ich meine, allzuoft wird darauf hingewiesen, dass es Vorgesetzte ohne Rückrat, Ahnungslose, Karrieristen, usw. ausgerechnet auf Spitzendienstposten bzw. in Spitzenebenen verschlüge. Dem ist aber im Regelfall nicht so-meist reicht schon ein Blick in eine Vita. Ich gehe noch weiter: Mehr als einmal ist festgestellt worden, dass man Wünsche der „Truppe“ reflektierte, eine Idee entwickelte, diese auch kommunizierte. Aber bei letzteren ging es mitunter schon los: es kam nicht überall ebenengerecht (!) an. Dazu sahen sich Bearbeiter eben externen Zwängen ausgesetzt, die man im Truppekörper nicht wahrnahm und anschließend versuchte der Bearbeiter zu Retten was zu Retten ist. Unten kam es aber lediglich als Verschlimmbesserungskompromiss an.
– Da der IBuK zwar die politischen Richtlinien mit beeinflusst, aber weder die Richtlinien- geschweige denn Beschlusskompetenz hat,
– Da die Ministerialbürkratie zwar am Gesetzgebungs-, Verordnungsprozess teilnehmen kann -sogar initiativ-aber nicht das Gesetz endzeichnet/ verabschiedet,
– Da der zuständige StS zwar verantwortlich zeichnet für Aufstellung, Mittelabfluss und korrekte Nachweisung der HHM, aber den Einzelplan 14 nicht beschließt,
kann man bei vielen Dingen zwar Einfluss nehmen, aber nicht final Wünsche und erkannte Notwendigkeiten verbindlich sicherstellen bzw. monetär unterlegen lassen.
Das ist kein Freibrief für schlechte Arbeit. Aber ein Einwand einmal herzugehen und genauer hinzuschauen, wo das Problem herkommt und warum es als für die Bw intern unlösbar deklariert werden muss. Und auch, um mal etwas wegzukommen von der These, dass in Spitzenverwendungen und -ebenen lediglich Frisöre beschäftigt würden, die keine SiPo-Leitlinien, Haushalts-, Pers-, Mat-, Einsatzplanungen machen könnten.
Vielleicht als Beispiel:
Ein einsatzerfahrener junger Kp/Bttr/vgl. Chefin bekommt den Auftrag: Sie gehen in einem Jahr für 6 Monate in den einsatz xy. Daraufhin legt der Mann/ die Frau los und plant. Er / Sie stellt fest, dass seine Optimumlösung nicht realisierbar ist, wegen Vorschriften, Material, Personal und Geld. Daraufhin beginnt der Verschleißungs-Planungs-Durchführungs-prozess.
Steht an deren Ende eine Minimumlösung, meine ich, so ist das nicht schön aber immer noch einer Berufszufriedenheit dienlich. Diese heißt ja hier: ich habe meine Frauen und Männer so gut es ging auf den Einsatz vorbereitet und jetzt sind sie bereit.
Ergo: es stellt sich Berufszufriedenheit ein, denn auch minimale ist eine.
Kann die Minimumlösung nun aber auch nicht umgesetzt werden aufgrund der genannten Parameter, dann ist das ein Problem. Dann ist zu akzeptieren und zu respektieren, dass der Vorgesetzte von Berufsunzufriedeheit spricht, miese Stimmung herrscht.
Tritt letzteres ein, dann gibt es nur noch die schonungslose Frage zu stellen: wer beeinflusste welche Parameter wie, um es soweit kommen zu lassen. Und dann muss eben notfalls aufgeräumt, weitergebildet werden-oder nach Außen kommuniziert werden: lieber BT, Du kannst beschließen, was Du willst, aber bis hier her und nicht weiter.
Diese Frage bedingt aber zweierlei: einen, der die Frage schonungslos stellt und einen, der diese dann auch schonungslos beantwortet.
@ schleppi | 07. September 2012 – 23:16
…Ich empfehle die Studie des SoWi Instituts der Bundeswehr zu der Fragestellung zu lesen. …
Lesen sollte man sie. Aber eher um festzustellen, warum das SoWi außerhalb der Bw in der wissenschaftlichen Welt als wenig bis eher nicht zitierfähig gilt. Ich maße mir an mizuteilen, dass ich selten eine solch schlechte Studie-die man allein schon aufgrund der Befragungsart und Rückläuferquote hätte abbrechen müssen-gelesen habe.
.Die ist aus meiner Sicht noch eindeutiger im Ergebnis negativ, als die Studie der TU Chemnitz im Auftrag des DBwV.
Bzgl. dieser Studie bewegen wir uns im wissenschaftlichen Bereich. Und ja: auch diese Studie ist deutlich in seiner Lagefeststellung.
Erinnern wir uns an dieser Stelle an das alte Schema ABF. Angesprochen ist es jetzt, StS B. muss das jetzt bewerten (tlw. tat es das ja auch schon) und anschließend Folgerungen für das weitere Handeln anbleiten. Ich bin bereit, ihm dafür 3-4 Wochen Zeit zu geben. Aber dann will ich als Staatsbürger auch etwas hören bzw. lesen.
@ Mario Kaeß | 09. September 2012 – 14:44
Sie skizzieren die systemische Bitterkeit, die hinter solchen Reformen stecken sehr deutlich. Etwas, was jemand anderes beschrieb als: wir haben schon einstellungs- und entscheidungsbegründende neue Grundlagen, aber noch Strukturmerkmale und Abwicklungs-/ Veränderungsstrukturen aufgrund der alten Papiere.
Es wird kaum jemand widersprechen, dass man erst Strategie/ Auftragspotentiale benennt, die Struktur daran ausplant, dann die StO dazu benennt, wo diese Struktur eingenommen wird, usw.. Dann irgendwann werden die STAN`s verhandelt, genehmigt und los geht`s. Ja, los geht`s…es dauert und dauert und dauert bevor so dann mal alle Zwänge in Waage gebracht und entscheidungsfähig abgewogen wurden und dann es eben los geht. Und solange weiß kein Personalbearbeiter, kein Kommandeur wann wer wohin soll/ darf…nur die Tatsache, dass jemand irgendwann irgendwohin soll…und somit der/ die Betroffene auch nicht mehr weiß.
Ich könnte Ihnen jetzt schreiben, dass sich das kein Deut zur zivilen Wirtschaft unterscheidet-außer in der Personen- und Institutionenanzahl, die da mitredet-aber das nutzt Ihnen ja nichts. Ich wünsche Ihnen und Ihren Kameradinnen/ Kameraden ehrlichen Herzens, dass Sie schnell ein Maximum an Planungssicherheit erhalten. Das nutzt Ihnen zwar wiederum nichts, weil ich keinen Einfluss darauf habe. Aber ich will es Ihnen dennoch bekunden.
@klabautermann/ @all: Da dies ja auch ein Weiterbildungsforum ist: Warum werden im SanDst und in der Marine Dienstposteninhaber von Generalstabsdienstposten nicht mit dem Dienstgrad-Zusatz i.G. gekennzeichnet? Ich meine, dass war schon immer so in deutschen Armeen. Aber weiß jemand warum?
@Mario Kaeß:
das Koffein hatte noch nicht ausreichend eingesetzt ;)
Die Zahol der 1001 Posten (womit dann auch der EFB klar ist ;) ) ist ja relativ einfach zu erklären: man nimmt Standardmodule der Sollorg und peilt damit über den Daumen, womit eine solche Zahl ermnittelt wird, die aber effektiv gesehen nur ein grober Anhalt ist.
Insofern ist das einfach schlechte Kommunikation. Man hätte sich eher einen Gefallen damit getan von ca 1000 DP zu sprechen, wie auch im Falle eines anderen EFB eher von ‚Auflösung‘ als ’signifikanter Reduzierung‘ des Standortes… von dem Wirrwar um unsere Piloten (wir haben zuvielen. ähm zuwenig, ähm zuviele, ach nun müssen fix ein paar Crews raus…) ganz zu schweigen.
Was ihre Nr.2 angeht, so ist die Kommunikation seitens PersABw und SDBw ja dahin gegangen, dass man dann ungeachtet aller zwischenzeitlichen Maßnahmen alle DP nochmals betrachten will, also niemand sicher ist – wie realistisch diese Aussage ist wird sich dann zeigen.
Was das ‚regionale‘ angeht, so habe ich mit diesbezüglichen Sorgen prinzipiell Bauchschmerzen…da flexibel zu sein hat mal jeder unterschrieben. Grade in den EFBs und bei den Fliegern gab es ungeachtet der vorhabe eine relative Standortsicherheit, die dazu führte, dass Leute über Dekaden am gleichen Ort blieben und sich daraus nun Erwartungshaltungen ableiten, die ich nicht gut heissen kann.
Ich dachte übrigens die abgesetzten Technischen Züge wären prinzipiell an Standorten die der Definiton ‚AdW ‚ genügen ;)
Probleme hätte ich in der Sache eher mit den angedachten technischen Trupps/Zügen, die man ggf. als zentralisierte Wartungskomponente fröhlich in der Runde schicken will.
lol @sachlicher
Sie haben mich mal als „Skolastiker“ bezeichnet, darf ich Sie nun als „Sophistiker“ bezeichnen ?
Die Marine wird nie den Zusatz „i.G.“ annnehmen, weil wir Hanseaten sind und uns nicht durch Bauern-Denke schablonieren lassen ! Mehr Sein als Schein und auch immer mit Blick auf jenseits des Horizonts.. Wir sind Kyberneitos, Navigateure, und wir haben keine Angst in Gebiete ohne Karte zu fahren. Wir brauchen keine smart-media und wir brauchen keine political correctness. Und wenn’s uns zuviel wird, dann haben die Matrosen der Flotte schon vor fast hundert Jahren genau das getan, was meine Landsleute vor mehr als 20 Jahren in der DDR getan haben:
Enough is enough !
@Klabautermann:
Diese Bauern-Denke wird aber genau in einer, wenn nicht sogar DER Hansestadt schabloniert :D
@Hans
….so what ? Der Kölner Filz, der nun unter Berliner Filz firmiert, kann mich mal…….und nicht nur mich