Der Taloqan-Anschlag: Noch mehr Ungereimtheiten

Bei dem tödlichen Bombenanschlag am vergangenen Samstag in der nordafghanischen Stadt Taloqan in der Provinz Takhar sind zwei Bundeswehrsoldaten ums Leben gekommen. Für die Lage in Afghanistan allerdings entscheidend:  der Tod des afghanischen Generals Daoud Daoud, Polizeichef von Nordafghanistan.

Deswegen ist interessant, was der BBC-Producer Bilal Sarwary aus Kabul gerade auf seinem Twitter-Account aus Quellen des afghanischen Geheimdienstes NDS (National Directorate of Security) mitteilt:

NDS sources in Takhar say, After the explosion, Gen. Daud tried to return fire. But he was already shot in the head, chest &leg

Meeting was planned inside the PRT but it than took place at the governors office.NDS didnt know about the meeting in advance

ANA was responsible for security inside the governors office. Gen. Daud was alive for five minutes, Sec officials Takhar

Bedeutsam ist vor allem die Aussage der Geheimdienstquellen, das hochrangige Treffen sei zunächst im PAT (Provincial Advisory Team, hier offensichtlich gleichgesetzt mit einem PRT, Provincial Reconstruction Team) geplant gewesen – dann aber verlegt worden. Wenn das zutrifft, hatten die Attentäter keineswegs lange Zeit, den Anschlag vorzubereiten. Was einen noch besorgter über die Sicherheitslage und die Infiltration der Sicherheitskräfte macht. Andererseits: ob die NDS-Angaben zutreffen, lässt sich vorerst nicht überprüfen.