Fünf Panzerhaubitzen in Kundus
Es mag Zufall sein – aber gerade an dem Tag, an dem der Bundestag das ISAF-Mandat für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan verlängert, berichtet das Deutsche Heer, dass zwei weitere Panzerhaubitzen nach Afghanistan geflogen werden. Eiserne Reserve für Kunduz, heißt der entsprechende Bericht auf der Heeres-Webseite: Eine dringend benötigte Gerätereserve. Angesichts der Tatsache, dass vor einem Jahr diese schwere Artillerie als nicht sinnvoll oder nicht erforderlich angesehen wurde, ist die Stationierung von jetzt fünf PzHaubitze 2000 schon ein Signal.
Die Abstimmung im Bundestag lief mehr oder weniger wie erwartet: 420 von 579 Abgeordneten stimmten dafür, 116 dagegen, 43 enthielten sich. Neben den Koalitionsfraktionen stimmte auch eine überwiegende Mehrheit der SPD-Fraktion dem Regierungsantrag zu. Während sich die Grünen mehrheitlich enthielten, lehnte die Linksfraktion den Antrag ab.
Wer es nachlesen möchte: Das Mandat findet sich unter der Drucksachennummer 17/4402, die Liste der namentlichen Abstimmung hier.
Archivbild Juli 2010: Die Panzerhaubitze 2000 im PRT Kundus (Foto: Bundeswehr/U.S.Army/Wayman unter CC-Lizenz via flickr)
Zu erwartendes Ergebnis. Schön, dass sich die Haubitze offenbar bewährt hat. Wer hätte das gedacht? ^^
Für mich liest sich das so, dass da schlicht „Ersatzteile“ ins Einsatzgebiet geliefert wurden: zwei weitere Panzerhaubitzen 2000 ohne Personal
Vielleicht wollen sie welche forward deployed (wie ist da eigentlich der Deutsche Terminus?) einsetzen. Polizeistation Char Darrah oder PRT Pol-i-Khumri.
@ J.R.
Wer sagt, dass nicht schon Besatzungen unten sind? Ich weiß es nicht, aber eigentlich müssten mehr Besatzungen da sein als Haubitzen (Schichtbetrieb). Vielleicht ist mit eiserner Reserve auch gemeint, daß man mal mehr Feuer benötigt als 2 Rohre schießen können. Außerdem sind die Haubitzen m.W. nicht aus dem Standort der die Mannschaften stellt. Bisher war die Masse Kusel, jetzt Augustdorf.
http://www.hiergeblieben.de/pages/textanzeige.php?limit=10&order=datum&richtung=ASC&z=2826&id=31679
Gerätereserve ohne Personal klingt ja gar harmlos.
Entweder gibt es erhebliche Probleme beim Klarstand oder die Besatzungen werden später diskret nachgeliefert.
Es muß keine erheblichen Probleme beim Klarstand geben, um eine Gerätereserve zu rechtfertigen. Möglichkeiten die für mich im Bereich des Möglichen liegen:
1.) Verstärkung auf eine Batterie + 1 Reservegeschütz ohne die Besatzungen zu erhöhen um bei Bedarf eine entsprechende Feuerkraft abrufen zu können aber ansonsten weiterhin mit dem bisherigen „Schichtdienst“ zu operieren. Also nicht jederzeit 4/5 Geschütze feuerbereit aber wenn man mal den „großen Hammer“ benötigt abrufbar.
2.) PzH2000 sollen öfters außerhalb des Feldlagers Kunduz eingesetzt werden, man will sich jedoch auch hier im Feldlager noch eine Reserve zurückhalten können.
3.) Man benötigt im Feldlager für Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten aufgrund anderer Infrastruktur länger als man dies aus Deutschland gewöhnt ist und will hierfür bei größeren Arbeiten eine entsprechende Reserve in der Hinterhand haben.
Kennt hier eigentlich jemand irgendwelche Zahlen, wie viele Schuß inzwischen verfeuert wurden? Am besten aufgeschlüsselt in die verschiedenen Munitionssorten. Das wäre mal sehr interessant zu wissen!
Nachdem ich mir den Inhalt des Artikels „Eiserne Reserve für Kunduz“ auf der verlinkten Seite des Deutschen Heeres ansah, drängten sich mir mehrere Fragen auf:
Wenn dieser Text von einem schneidigen Sprecher vorgetragen und mit entsprechendem Bildmaterial unterlegt gezeigt würde, wäre er in sprachlicher Hinsicht von den Vorführungen der Wochenschau aus dem letzten Kriege überhaupt zu unterscheiden?
Ich war mir bis dato nicht bewusst, dass bei der Öffentlichkeitsdarstellung der Bundeswehr martialische Begriffe und mitreissende Sprachformulierungen Verwendung finden. Ist das schon länger so?
@Zyme: Sich schon mal englischsprachige Berichte zu Gemüte geführt?
Tut mir Leid, aber der Bericht von dh.de ist ja mal absolut harmlos…
@Zyme
„Ich war mir bis dato nicht bewusst, dass bei der Öffentlichkeitsdarstellung der Bundeswehr martialische Begriffe und mitreissende Sprachformulierungen Verwendung finden. Ist das schon länger so?“
Es muss sich um einen Fehler handeln, der bestimmt bald korrigiert werden wird. Schreiben Sie doch mal einem der vielen fachkundigen Journalisten, die in Deutschland zu diesem Thema arbeiten. Es kann ja nicht angehen, dass gerade wir als Deutsche uns eine Bundeswehr leisten, die heute wieder Gewalt als Lösung darstellt.
„Wenn dieser Text von einem schneidigen Sprecher vorgetragen und mit entsprechendem Bildmaterial unterlegt gezeigt würde, wäre er in sprachlicher Hinsicht von den Vorführungen der Wochenschau aus dem letzten Kriege überhaupt zu unterscheiden?“
Mangels realer Wirkung im Einsatz wäre das Verbreiten „schneidiger“ Darstellungen bzgl. des Vorgehens der Bundeswehr in Afghanistan in einem Maße unehrlich, das es locker mit jeder Wochenschau nach 1942 aufnehmen könnte.
Die Bundeswehr ist jedoch in ihrer Öffentlichkeit meistens ehrlich und zeigt nach Außen klar und deutlich, wie „schneidig“ sie ist, z.B. hier:
http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/aktuell/nachrichten/jahr2010/april2010?yw_contentURL=/C1256F870054206E/W2849J2D449INFODE/content.jsp.html
Bevor Sie also zuviel Schneidigkeit bei der Bundeswehr befürchten, sollten Sie m.E. eher davon ausgehen, dass bald schon eine Medienkampagne skandalisieren wird, dass Offizieranwärterinnen bei der Artillerie gehörbelastenden Knallgeräuschen und dem gefährlichen Heben schwerer Granaten ausgesetzt werden, und das keinesfalls nur in Einzelfällen!
@Freund Hein
Wochenende gerettet ;-) You made my day !
@Freund Hein
Um Missverständnisse vorzubeugen hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen, dass ich diese Entwicklung nicht kritisiere sondern vielmehr ausdrücklich begrüße :-)
Es hat mich nur sehr verwundert und meine Frage, ob diese Öffentlichkeitsdarstellung wie in dem verlinkten Text schon länger gängig ist, war ernst gemeint.
@Zyme
„….und meine Frage, ob diese Öffentlichkeitsdarstellung wie in dem verlinkten Text schon länger gängig ist, war ernst gemeint.“
Manchmal geht mein Zynismus mit mir durch. Ich hatte zeitweise den gleichen Eindruck wie Sie, z.B. angesichts solcher Veröffentlichungen: http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd443DgwFSUGYAfqR6GIBIQixoJRUfW99X4_83FT9AP2C3NCIckdHRQD1EjxD/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQ180QzU!?yw_contentURL=/C1256EF4002AED30/W284FHMG628INFODE/content.jsp
Nach diesem Versuchtsballon ging es m.E. aber weiter wie gewohnt: Über Verluste auf feindlicher Seite wird z.B. weiterhin hartnäckig geschwiegen.
Mitunter soll auch der Begriff der „stillen Profis“ umgehen, die sich nicht dem Blutdurst der Voyeure hingeben.
@Sebastian S.
„.Mitunter soll auch der Begriff der “stillen Profis” umgehen, die sich nicht dem Blutdurst der Voyeure hingeben.“
Ich muss schon sagen, die Etikettierung der Forderung nach Realismus und Wahrhaftigkeit zu „voyeuristischem Blutdurst“ ist fast schon genial und würde jedem Demagogen zur Ehre gereichen. Dann hat z.B. Minister Jung ja wohl alles richtig gemacht, als er er Öffentlichkeit gezielt verschwieg, welche Entwicklungen im Norden Afghanistans vor sich gingen?
Die „Etikettierung“ als Retourkutsche?
Ich fordere seit langem eine ungeschönte Berichterstattung. Aber damit meine ich nicht Storys im Landserheftchenformat.
@Sebastian S.
„Aber damit meine ich nicht Storys im Landserheftchenformat.“
Ich finde diesen Vorwurf gegen den Hauptfeldwebel ungerechtfertigt, der durchgängig nüchterne militärische Fachsprache verwendet. Was finden Sie denn so falsch daran, wenn ein Gefecht in einem einzigen Fall einmal so geschildert wird, wie es sich für teilnehmende deutsche Soldaten darstellte? Oder anders gefragt: Wie hätten Sie denn den gleichen Sachverhalt darstellt, wenn es Ihnen doch um „ungeschönte Berichterstattung geht“?
Ich halte es nicht für grundsätzlich falsch ein Gefecht auch mal so dargestellt zu bekommen. Ich empfinde es nur als verstörend wenn das bisweilen dafür sorgt das bei manchem der Geifer fließt.
@Sebastian S.
„Ich empfinde es nur als verstörend, wenn das bisweilen dafür sorgt das bei manchem der Geifer fließt.“
Bei wem „fließt denn der Geifer“?
Die Berichterstattung darf durchaus die Leser in der Heimat mitreissen und so ein Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugen.
Das ist doch das ultimative Ziel jeder guten Propaganda – Truppen und Bevölkerung in der Heimat zusammen zu schweißen.
Man könnte es ja auch mit Vertrauen versuchen. Aber dazu bräuchte es wohl erst ein gewisses Maß an Transparenz und Ehrlichkeit. Das sind derzeit nicht die Stärken der Bundeswehr, auch in Afghanistan.
Oder, wenn man umbedingt Menscheln will: Man könnte das realistische Filmmaterial, das es ja bereits gibt, auch in Deutschland rausbringen:
– Armadillo (2010)
– Restrepo (2010)
– At War(2009)
– Beaufort (2007)
Zur Not einfach mit Untertiteln als kostenpflichtiger Download; soviel teurer als die Kerner-Sendung mit ihren 17.000€ dürfte das auch nicht werden…
Was ist denn in dem Beispiel Propaganda? Wo steht denn „Wir konnten mit unseren guten deutschen Waffen von HK den Feind werfen“ oder „Das Alles war nur möglich, weil ich meine Ausbildung bei der Bundeswehr bekam – Amerikaner schaffen sowas nicht“.
Auf dem Teppich bleiben. Das ist in etwa der Stil, in dem 95% aller Gefechtsberichte gemacht werden, bevor sie in das Formular gegossen werden müssen. Allein ein Wort kann man ihm ankreiden und das wäre „fanatisch“ – wenn er aber damit die (drogenerzeugte) Todesverachtung der INS beschreiben will, passt auch das in den Bericht.
Ist diese Todesverachtung tatsächlich auf Drogen zurückzuführen? Oder nicht doch eher auf gehirngewaschenen Glauben. Schließlich sind wenigstens die Taliban für ihre Indoktrination bekannt und weniger für ihren Drogenkonsum.
Deshalb schrieb ich INS und nicht Taliban. Und diese INS pushen sich nicht selten, bevor sie irgendwo angreifen, auch die Nicht-Afghanen, die immer mehr im Gefecht gesichtet werden.
Die Taliban beklagen sich mittlerweile übrigens sogar darüber, dass jeder Kämpfer vom Westen gleich als Taliban bezeichnet wird…
Huch ein furchtloser, unerschrockener Gegner !
Es ist in diesem Moment furzegal worauf das basiert, ob Gehirnwäsche oder Drogen, die Kugel die er abfeuert tut weh und kann final zum Ende des Arbeitstages führen.
Ich warte jetzt nur noch drauf das einer einen Entzug oder eine Psyschotherapie für die armen fehlgeleiteten INS fordert :-(
Nein, ein dummer.
Das Problem der Bundeswehr sind doch nicht die Deppen, die blindwütig ins Gewehrfeuer laufen, sondern jene die unsichtbar aus dem Hinterhalt zuschlagen und wieder untergetaucht sind bis die Bundeswehr reagieren kann.
Darüber, dass es den Aufständischen ziemlich lange gelungen ist direkt die Bevölkerung unter Kontrolle zu bringen, während die Bundeswehr mit halbherzigen Angriffen beschäftigt und immer weiter in die Feldlager getrieben wurde, schweigen wir hier lieber mal.
@J.R
Sie beschreiben hier sehr schön die Wirkung, gehen aber nicht auf die Ursachen ein.
darüber decken Sie den gnädigen Mantel des Schweigens.
Was hat denn dazu geführt, das die Situation im RC(N) bis 2009 so abgerutscht ist ?
Berichte über mit Drogen aufgeputschte INS in Afghanistan sind mir bisher entgangen. Ich kannte das eher von anderen Kriegsschauplätzen. Drogen mit aufputschender Wirkung sind für Afghanistan ja auch eher ungewöhnlich (Opium/Hasch). Aber bei Ausländern ist es wohl nicht ganz auszuschließen, das die sich Mittel zur Steigerung der Kampfkraft mitbringen. Gibt es darüber Berichte? Bisher habe ich immer nur vom Hasch Konsum der ANA gehört, der wohl sehr extrem sein soll. Ich hatte hier dazu auch mal eine Doku verlinkt von John D. McHugh.
@ StFwdR
Nee, Junkies müssen natürlich umgehend von Kampfpanzern von ihren Leiden erlöst werden. Aus humanitären Gründen versteht sich. Aber das ist ja leider politisch nicht gewollt. ;)
Es gibt vereinzelt solche Berichte.
In diesem Artikel etwa:
One of them recovered a video camera, Goeke said, with tape in it that yielded some valuable intelligence. One segment, he said, showed what appeared to be the ambush group working itself into a frenzy for the battle. The men were clearly on drugs, he said.
Ach ja, wen’s interessiert: Google findet sogar eine Paper zu dem Thema, allerdings befasst sich das nur wenig bis gar nicht mit Afghanistan: Drug Intoxicated Irregular Fighters: Complications, Dangers, and Responses
Ganz allgemein sollte man glaub versuchen, auch den Feind möglichst realistisch einzuschätzen. Und da ist das Bild des Glaubensfanatikers mit 30 Jahren Bürgerkriegserfahrung, das hier in Deutschland gerne gezeichnet wird, halt doch sehr von der afghanischen Wirklichkeit entfernt.
Ein netter Artikel, der das untere Ende der Skala ausleuchtet, ist ja immer noch „A Case for calling them nitwits“. Auch was die Treffgenauigkeit angeht soll einiges im Argen liegen.
Mein Eindruck ist ja, dass man die Aufständischen militärisch überschätzt, und sie andererseits in ihrer bevölkerungsorientierten „Politik“ nicht wirklich ernst genug nimmt. Sowohl was ihre Einschüchterungsversuche als auch ihre Parallel-Regierung (hier insbesondere die Rechstsprechung) angeht tun sich die internationalen Akteuere schwer dem etwas entgegenzusetzen.
Opium/Hasch sind nicht unbedingt geeignete „Kampfdrogen“ da sie einen ehr langsam, träge und gemütlich werden lassen ;-)
Amphetamine allen voran das N-Methylamphetamin welches den Wirkstoff der dort weit verbreiteten Pflanze Ephedra verwendet, hat eine durchschlagende Wirkung bei der geistigen Wachheit.
Steroide, können sicherlich auch verwendet werden. Sind aber auf Grund der schwierigeren Handhabung sicher nicht so weit verbreitet. Ausschließen würde ich aus China importierte und verpanschte Testosteron aquaris suspensionen nicht.
Ansonsten dürften ehr die westlichen Soldat (vorallem SF und SOF aller Art) auf privaten Wege mit Nandrolon, Testoenantat, Boldenon etc… vollgepumt sein.
Was den „Kampdrogen“ Konsum betrifft, sehe ich die Feuerüberlegenheit ehr bei den westlichen Soldaten.
@Sebastian S.
„Drogen mit aufputschender Wirkung sind für Afghanistan ja auch eher ungewöhnlich (Opium/Hasch). “
Es gibt zahlreiche Untersuchungen über Selbstmordattentäter in Afghanistan, die über Drogeneinsatz bei Selbstmordattentätern berichten, u.a. eine sehr umfassende Studie der UNAMA, die ich gerade nicht finde, die aber über Google mit etwas suchen zu finden sein müsste. Anders als in manchen arabischen Ländern hat die Märtyrerpropaganda unter Afghanen bzw. Paschtunen offenbar nur geringen Erfolg gezeigt. In Abweichung zu arabischen Ländern, wo die Selbstmordattentäter häufig überdurchschnittlich motiviert und gebildet sind, hat die Aufstandsbewegung in Afghanistan Probleme mit Nachschub an Bomber-Material und greift häufig auf den Bodensatz der Bevölkerung, Behinderte oder Kinder zurück, die z.T. ferngezündet werden und von ihren Familien auf diesem Weg gegen Geld entsorgt werden. Die Opferzahlen sind entsprechend z.T. niedrig, und Drogen sind z.T. erforderlich, um die vergleichsweise schwach motivierten Attentäter zum Einsatz zu bringen. Nicht wenige von ihnen brechen dennoch ihren Einsatz ab und geben in Gefangenschaft Auskunft über die entsprechenden Abläufe.
@Freund Hein
Trolle soll man ja eigentlich nicht füttern, aber mich interessiert es jetzt schon irgendwie mit welchen Drogen sich der „Bodensatz der Bevölkerung, sowie Behinderte und Kinder“ dazu „motivieren“ lassen, sich selbst zu „entsorgen“?
In diesem Zusammenhang ist vielleicht der Artikel „The Taliban Fedayeen: The World’s Worst Suicide Bombers?“ von Interesse:
Several of the bombers apprehended by the NDS were carrying mind altering hallucinogens or sedatives, which they had been told to take in order to calm their fears during their last moments of life.
Besten Dank an alle die hier zur Drogenaufklärung beigetragen haben.
@Sebastian S.
„Trolle soll man ja eigentlich nicht füttern, aber mich interessiert es jetzt schon irgendwie mit welchen Drogen sich der “Bodensatz der Bevölkerung, sowie Behinderte und Kinder” dazu “motivieren” lassen, sich selbst zu “entsorgen”?“
Wo haben Sie denn Ihre Erziehung genossen, dass Sie einen Diskussionspartner beleidigen, der sich die Mühe gemacht hat, auf Ihre Frage vernünftig zu antworten? Aber ich versuche gerne nochmal, vernünftig mit Ihnen zu reden. Sie können ja nichts für Ihr Elternhaus.
Für moralische Empörung bzgl. der Zusammensetzung der Attentäterschaft sind jene Afghanen der richtige Ansprechpartner, für die ein Behinderter oder auf andere Weise unproduktives Familienmitglied ein existenzielles Problem darstellen kann, und ein schönerer Begriff als „entsorgen“ fällt mir leider nicht für den Verkauf solcher Familienmitglieder an Aufständische zum Zweck des Einsatzes als Selbstmordattentäter ein. Die Realität ist eben nicht nur am Horn von Afrika häßlich und ungerecht, sondern auch in Afghanistan. Erkennen Sie das Muster?
Die Drogen dienen, wie hier schon angesprochen, nicht der Motivation der entsorgenden Familie, sondern der Angstüberwindung des weltanschaulich z.T. nur schwach motivierten Attentäters.
@Sebastian S.
@ StFwdR
Nee, Junkies müssen natürlich umgehend von Kampfpanzern von ihren Leiden erlöst werden. Aus humanitären Gründen versteht sich. Aber das ist ja leider politisch nicht gewollt. ;)
Was wollen Sie mir damit sagen ?
@StFwdR
Sebastian S. würde natürlich schon deshalb nicht von der Schusswaffe Gebrauch machen, wenn er einen entsprechenden Attentäter erkennt, weil er wohl niemals ein Einsatzland von nahem gesehen hat oder sehen wird. Aus der Distanz und ohne Erfahrung mit dem Thema funktioniert moralisierende Selbstgerechtigkeit immer am besten.
Jetzt regen wir uns alle mal wieder hübsch ab und dann können wir das in Ruhe klären nachdem wir eine Nacht drüber geschlafen haben. Wie wäre das?
@Sebastian S.
Wie wäre es stattdessen, wenn Sie auf Beleidigungen wie „Troll“ oder ständige unsachliche Unterstellungen als Reaktion auf sachliche Kommentare verzichten würden.
Mein lieber Freund Hein, der Einzige der hier mit Beleidigungen um sich wirft sind sie.
Ich schlage vor sie lesen mal nach was ein Troll ist und denken dann darüber nach was mich an ihrem Beitrag dazu geführt haben könnte zu vermuten das dieser in eine ganz spezielle Richtung zielt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Troll_%28Netzkultur%29
Aber hallo die Herren,
können wir das auf eine sachliche Grundlage zurückführen? Ich bin ja so entsetzlich geduldig, aber dennoch kurz davor, die Kommentare für diesen Thread einfach zu schließen. Und das tue ich auch, wenn es so weiter geht…
Ich klinke mich schon freiwillig aus dieser „Diskussion“ aus.
Bericht über die PzH 2000 in Afganistan
http://www.freundeskreis-artillerietruppe.de/images/stories/PDF/zugleich022010.pdf
@ Zugleich:
Die Karte, die da beim Bericht zu den Gefechten bei Quatliam verwendet wurde ist ja ziemlich schnieke. Weiss jemand wo die her ist, und ob die auch „für Zivilisten“ erhältlich ist?
@menjek:
Interessanter Bericht (ab S.5), ich hab viel gelernt!
Für mich zumindest war es eine neue Information, dass eine von den drei PzH im OP North stationiert wurde.
Die beiden neuen Haubitzen sollen offensichtlich so aufgeteilt werden, dass eine weitere in den OP North unter der Führung des ASB MeS kommt und die zweite als Reserve zur Verfügung steht. Somit hat jedes ASB zwei stationäre PzH zugeteilt (plus eine gemeinsam in Reserve).
Bezüglich des am Ende angesprochenen mobilen bzw. teilmobilen Einsatzes würde mich doch sehr interessieren, ob dies lediglich ein Wunschtraum der Artilleristen oder eine konkrete Planung wiederspiegelt. Wenn, dann sollten die Erfahrungen der Niederländer auf jeden Fall berücksichtigt werden.
Mich würde v.a. der Hintergrund der im Bericht (übrigens vielen Dank dafür!) erwähnten Probleme mit der modularen Treibladung interessieren.
Die Aussage, dass Schüsse hiermit „(…) zwar geschlossen, allerdings mit großen Ablagen weit entfernt vom eigentlichen Ziel (…)“ lagen lässt wohl auf ein ernsthafteres Problem schließen, ansonsten würde man ja wohl kaum auf die alten Stangenladungen zurückgreifen müssen. Möglicherweise „verträgt“ die DM72 einfach nicht die höheren Temperaturen in AFG (immerhin bietet Rheinmetall mit der DM92 ja auch eine „wüstentaugliche“ modulare Treibladung an).
@menjek
Danke für den Link – in der Tat war auch mir nicht bewusst, dass bereits seit Oktober 2010 eine Panzerhaubitze im OP North stationiert ist… Sagt einem ja auch sonst keiner.
Und, in der Tat, das lässt aufhorchen:
Mit Blick auf die mittelfristige Operations-
planung des RC (n) für 2011/12 besteht
durchaus die taktische notwendigkeit
eines mobilen/teilmobilen Einsatzes der
Panzerhaubitze.
Hey, Ende 2011 soll doch der Abzug beginnen…
@ T.W.:
Bis 2014 sollen doch nur die „Kampftruppen“ (OMLT sind ja „nur“ Ausbilder) abgezogen sein, oder? Also noch viel Zeit in der Feuerunterstützung überlebensnotwendig sein wird.
Die „wir-sind-eh-bald-weg“-Mentalität greift derzeit in Politik und Presse, aber auch in der Bundeswehr, um sich – mit praktischen Auswirkungen auf personelle und materielle Planungen des Einsatzes. 3 Jahre Krieg bleiben aber 3 Jahre Krieg. Und danach „Ausbildung“ – im Krieg.
Die Aussage, dass Schüsse hiermit “(…) zwar geschlossen, allerdings mit großen Ablagen weit entfernt vom eigentlichen Ziel (…)” lagen lässt wohl auf ein ernsthafteres Problem schließen,
Das bedeutet nichts anderes als das die im ballistischen Rechner verwendeten Parameter nicht stimmen. Wenn die Ablage gleich (geschloßen) ist, aber nicht im Ziel dann stimmen die Werte für Aufsatz u.ggfls Seite nicht und müssen korrigiert werden.
Ich vermute das dies eine Folge fehlender Test der Munitionstreibladungen unter extremen Bedingungen ist.
@T.W.
Auf die Nummer mit dem (teil-)mobilen Einsatz bin ich auch mal gespannt und 2011 wird für die unten eingesetzten Truppen wohl das härteste Jahr seit begin des Einsatzes werden, denn nun soll nachgeholt werden was in den Jahren davor versäumt wurde, damit die „Abzugsperspektive“ wenigstens einigermaßen hergestellt werden kann. Na ja, besser spät als nie.