Deutsche MedEvac-Hubschrauber wieder nach Afghanistan

Auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel wird ein für den Afghanistan-Einsatz bestimmter Transporthubschrauber CH 53 in ein russisches Frachtflugzeug Antonov AH-124-100 verladen.©Bundeswehr/S. Wilke Aufnahmedatum:19.01.2011

Die Bundeswehr wird im September erneut Aufgaben der medizinischen Evakuierung (MedEvac) im Norden Afghanistans übernehmen und dafür zusätzliche Hubschrauber an den Hindukusch verlegen. Geplant sei der Einsatz von zwei Helikoptern des Typs CH53 GS mit MedEvac-Einrüstung, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Freitag auf Anfrage von Augen geradeaus!. Außerdem würden voraussichtlich drei zusätzliche Besatzungen einschließlich Sanitätspersonal nach Masar-i-Scharif geschickt.

Die Aufstockung des deutschen Einsatzes wurde notwendig, nachdem die dänischen Streitkräfte nach einem Parlamentsbeschluss den bisherigen Einsatz von MedEvac-Hubschraubern in der Resolute Support Mission in Afghanistan beenden. Da es sich um eine einsatzkritische Fähigkeit handele, habe sich Deutschland entschlossen, diese Rolle erneut zu zu besetzen und für den Norden des Landes verzugslos die Fähigkeit MedEvac zu übernehmen, sagte der Ministeriumssprecher. Trotz der Aufstockung bleibe die Zahl der deutschen Soldaten in Afghanistan aber unter der vom Mandat vorgegebenen Obergrenze von 850 Soldaten.

Derzeit sind zwei deutsche CH53 GS-Hubschrauber in Afghanistan im Einsatz, eine weitere Maschine steht als technische Reserve bereit. Die Gesamtzahl der Besatzungen wird auf sieben erhöht.

Der Einsatz zusätzlicher Hubschrauber für die MedEvac-Aufgabe war hier in den Kommentaren in den vergangenen Wochen schon mal angesprochen worden; das scheint jetzt die endgültige Weisungslage zu sein. (Und, so höre ich vereinzelt aus der Truppe, die Planung CH53 ein wenig durcheinander zu wirbeln…)

(Archivbild Januar 2011: Auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel wird ein für den Afghanistan-Einsatz bestimmter Transporthubschrauber CH 53 in ein russisches Frachtflugzeug Antonov AH-124-100 verladen – Bundeswehr/S. Wilke)