Deutsche MedEvac-Hubschrauber wieder nach Afghanistan
Die Bundeswehr wird im September erneut Aufgaben der medizinischen Evakuierung (MedEvac) im Norden Afghanistans übernehmen und dafür zusätzliche Hubschrauber an den Hindukusch verlegen. Geplant sei der Einsatz von zwei Helikoptern des Typs CH53 GS mit MedEvac-Einrüstung, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Freitag auf Anfrage von Augen geradeaus!. Außerdem würden voraussichtlich drei zusätzliche Besatzungen einschließlich Sanitätspersonal nach Masar-i-Scharif geschickt.
Die Aufstockung des deutschen Einsatzes wurde notwendig, nachdem die dänischen Streitkräfte nach einem Parlamentsbeschluss den bisherigen Einsatz von MedEvac-Hubschraubern in der Resolute Support Mission in Afghanistan beenden. Da es sich um eine einsatzkritische Fähigkeit handele, habe sich Deutschland entschlossen, diese Rolle erneut zu zu besetzen und für den Norden des Landes verzugslos die Fähigkeit MedEvac zu übernehmen, sagte der Ministeriumssprecher. Trotz der Aufstockung bleibe die Zahl der deutschen Soldaten in Afghanistan aber unter der vom Mandat vorgegebenen Obergrenze von 850 Soldaten.
Derzeit sind zwei deutsche CH53 GS-Hubschrauber in Afghanistan im Einsatz, eine weitere Maschine steht als technische Reserve bereit. Die Gesamtzahl der Besatzungen wird auf sieben erhöht.
Der Einsatz zusätzlicher Hubschrauber für die MedEvac-Aufgabe war hier in den Kommentaren in den vergangenen Wochen schon mal angesprochen worden; das scheint jetzt die endgültige Weisungslage zu sein. (Und, so höre ich vereinzelt aus der Truppe, die Planung CH53 ein wenig durcheinander zu wirbeln…)
(Archivbild Januar 2011: Auf dem militärischen Teil des Flughafens Tegel wird ein für den Afghanistan-Einsatz bestimmter Transporthubschrauber CH 53 in ein russisches Frachtflugzeug Antonov AH-124-100 verladen – Bundeswehr/S. Wilke)
@FX: Ich sagte doch „ < “. Muß ich das auch noch begründen (z.B. was die Auslandseinsätze der CH53 anbetrifft und da ist nichts VS-nfD oder höher eingestuft)
Zwei seit mehreren Jahren nicht mehr Aktiven Kameraden die Fachexpertise in allen Belangen zuzuschreiben halte ich aber auch für seltsam. Einige Entwicklungen sind nunmal doch an ihnen vorbeigegangen. Auch schon vor FT. Aber gut, die beiden hätten das mit 1999 halt gewusst…
Und „Prokura“? Von wem und für was?
Ihr Problem mit der Einstufung hingegen kann ich nachvollziehen. Daher sind meine Angaben eigentlich nie die richtigen. Na gut, bei 1999 habe ich ja wirklich was gelernt. Ich war halt auch nicht unter den ersten die umgeschult wurden, als WaSys-Geschichte noch zum Lehrplan gehörte. Ich werde anregen, dass dieser Teil wieder in die GS Einweisung aufgenommen wird. Nicht das noch einem passiert.
Das „<" in meinem letzten Beitrag war "Red Hering", wurde aber irgendwie geschluckt.
@BQETHE:
Ich bin mal gespannt, ob man mittlerweile wenigstens die längt überfälligen Entscheidungen zur Obsoleszenzbeseitigung CH-53GS getroffen hat (https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-hubschrauber-101.html).
Aber ich habe nicht den Eindruck, dass man entschlossen die Handlungsfelder bei der CH-53 anpackt.
Zudem halte ich es für sehr gefährlich schon jetzt von der Verfügbarkeit eines Nachfolgers im Jahr 2022 auszugehen.
Nach Ende der Verpflichtungen im Bereich RSM wird das Thhema MilEvakOp sicher mehr in den Mittelpunkt rücken – und ist damit endgültig keine Nischenfähigkeit mehr.
Unterm Strich ist der Zustand und die Perspektive der CH-53-Flotte kein Ruhmesblatt für militärische Führer und politische Entscheidungsträger.
Es scheint aber eben immernoch zu gehen und solange scheint es für die Entscheidungsträger nich drängend zu sein.
@ FX
Ja und @ BQETHE hat mit diesen Kommentar gestern abend die Situation ja schön detailliert beschrieben.
http://augengeradeaus.net/2015/08/deutsche-medevac-hubschrauber-wieder-nach-afghanistan/comment-page-2/#comment-205441
Was mich stört ist das jetzt wo das „Kind in den Brunnen gefallen ist“ und man diesen „Unfall“ so sicher wie das nächste Weihnachten voraussagen konnte, nach Tricks und Improvisationen schielt um es doch noch irgendwie hinzukriegen.
Wenn man wissen will, wie die verfahrene Situation zu verbessern ist, dann muss man die Betroffenen fragen. Nichts anderes macht eine Beratungsgesellschaft. Sie spricht mit den Leuten am Arbeitsplatz, filtert die Vorschläge anschließend nach besten Profitmöglichkeiten und präsentiert dies dann der Geschäftsführung als ihre Beratungsleistung.
Man kann also im eigenen Bereich etwas machen, aber man muss mit den Leuten reden und zwar mit denen die vor Ort die Arbeit leisten oder sie organisieren.
Vor ca. 10 Jahren gab es das Kontinuierliche Verbesserungsprogramm (KVP) bei der Bw. Mit diesem Programm gab es sogenannte mehrtägige KVP-Workshops in Klausur. Ich hatte die Gelegenheit und die Ehre an einem hauseigenen KVP Workshop unter Anleitung eines professionelllen Moderators zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit meiner Dienststelle teilzunehmen. Ingesamt 10 Dienstgrade alle mit langjähriger Erfahrung in ihrem Aufgabenbereich haben eine Woche lang Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Insgesamt wurden so 64 Verbesserungsvorschläge gezielt erarbeitet aber nur 2 wurden unmittelbar zur Umsetzung freigegeben.
Heute, zwei Soll-Org Änderungen später und eines mittels BRH verhinderten PPP Projektes später, sind sie weitgehend umgesetzt und haben die Leistungsfähigkeit der Dienststelle verbessert bei über 10 % Personalabbau gegenüber der Ausgangssituation.
Also wenn man wissen will, wie die Situation verbessert werden kann muss man die Leute an der Basis fragen !
Alles gut und schön! Vergangenheit zählt nicht mehr. Wir sind im Jetzt und Heute. Hat sich was geändert? M. M. nach NICHTS. Könnte ich ab 2009 in Afghanistan beginnen.
Nur:
WER hat unter Einsatz des eigenen Lebens, die soldatischen Tugenden im Herzen tragend, am 02. April 2010 in Afghanistan, bei dem schwersten und bisher verlustreichsten Gefecht unserer Wehr mit drei gefallenen und acht, auch schwerstverletzten, Kameraden, die Rescue vorgenommen??????
BW?? US??
@Georg: Darf man fragen was das vom BRH verhinderte PPP-Projekt war?
@ Bs
Ich stimme Ihnen zu, wenn Sie schreiben, dass das Fingerzeigen aufhören sollte. Konsequenterweise sollte man dann mit den freigewordenen Händen an die Brust klopfen und mal vorurteilsfrei im jeweils eigenen Bereich nachsehen, wo es hakt.
Und da sind sowohl die Probleme mit der CH 53 UND die Probleme mit dem NH 90 nicht nur zum Teil hausgemacht, sondern auch vermeidbar gewesen.
Wenn von den erforderlichen Jahresflugstunden bei CH 53 weniger als die Hälfte erbracht werden können, dann hat das nichts mit z.B. Mittelkürzungen beim FT Hub zu tun, denn für die Verlagerung von z.B. InstKapazitäten zu AHD hat man viel Geld in die Hand genommen, obwohl man es mit eigenen Kapazitäten hätte auch schaffen können. Beim NH 90 hat man den gleichen Fehler schon bei Vertragsschluss begangen. Dass dann durch die Neuausrichtung noch Personalumfänge sowohl im Betrieb CH 53 als auch beim NH 90 in den Verbänden gekürzt wurden, wurde gegen den Rat der Experten getan. Als Ergebnis besteht in den Verbänden ein Maximum an Berufsunzufriedenheit. Es gehen etliche. Darüber hinaus gibt es noch die, für die das Bleiben „alternativlos“ ist. Die leiden still vor sich hin, oder werden an der Situation krank. Und dann gibt es noch die, die sich noch als unverzichtbar fühlen, weil sie einen relativen hohen Professionalisierungsstand haben. Aber ich denke, dass auch die aufwachen, wenn man ihnen bei der Einführung des Nachfolgemusters mitteilt, dass sie aufgrund ihres dann fortgeschrittenen Alters nicht zum „Zukunftspersonal“ gehören.
Mangelnde Personalführungskultur hat schon manches Unternehmen in die Insolvenz geführt. Aber die Bundeswehr ist ja irgendwie kein Unternehmen.
@Schleppi: Also ist die Lösung relativ simpel und voll auf der Wellenlänge von UvdL: „Personalführungskultur“, und wieso nicht realisierbar?
Viele im Bereich CH sind Opfer ihrer Leistung. Leider werden im Grundbetrieb oft Aufträge möglich gemacht (siehe Übengen) welche nicht die nötigen Resourcen zur Grundlage hatten. Besonders die Holzdorfer haben sich da hervor getan um den Leipheimern zu zeigen, dass es doch geht. So kann man sich nachaltig selbst schaden.
Bin mal gespannt wie es nach dem 01.01.2016 mit dem neuen Arbeitszeitgesetz weiter geht.
Da ist dann Personalführung gefragt und ob Gesetze Kultur beeinflussen, darf beobachtet werden.
Bei der Thematik CH53 hackt es weiterhin an den grossen Linien, nicht im Klein Klein der Beispiele, die hier zur Verdeutlichung aufgezeigt wurden. Deshalb muss man kein Experte des Tagesgeschehens und Zuhörer der Shopgespräche sein, um die Situation treffend zu beschreiben.
Eigentlich ist dieser Diskussionsstrang sehr sinnbildlich für die aktuelle Situation:
Der Bedarfsträger (das Heer) war nicht immer glücklich mit der von CH53 angebotenen Leistung (siehe Diskussion über Leistungsfähigkeit MEDEVAC CH53). Von dieser Seite nur eine Haltung von abwartenden Desinteresse, als die Entscheidung zum FTHub kam.
Die CH53 Truppe selbst hatte eine sehr starke Verbundenheit zu ihrem WaSys. Die sehr angespannte Situation und den weiteren fragilen Verlauf bei der Leistungsfähigkeit der CH53 auf der logistischen und personellen Seite war aus jahrelange Erfahrung in der Mangelwirtschaft deutlich bekannt. Deshalb die Frontalopposition (allein auf weiter Flur) zu den Entscheidungen FTHub.
Allerdings wurde die Erfahrung und Sachkenntnis im System CH53 allzuoft und überaus plumb diskreditiert (Eine Anektode aus einer Besprechung der Arbeitsebene im Amt (2012): Von seiten der alten Verantwortlichen wurde die Obsoleszenz Problematik GS in bunten PPT aufgezeigt und dringend gemahnt über die Vorschläge sofort (2012) zu entscheiden. Die (wirklich coole) Antwort eines Stabsoffiziers auf der anderen Seite: „Danke wir brauchen hierzu keine Ratschläge, wir machen das mit der Fliegerei hauptberuflich“. ).
Es war mit nichten so, dass damals alle Seiten den FTHub als „Quatsch“ einstuften.
Auf der LW Seite war der FTHub eine Chance (vielleicht die einzige). Die Drehflügler Lw hätten die letzte Reform sonst aus meiner Sicht nicht überlebt. Reduzierung NH90 (vor allem der Fähigkeitsanteil Lw) und nur noch einen sehr kleinen Restbetrieb milSAR (3 Stationen, weit ab von dem Einsatzspektrum, dass im ZDF bei den Rettungsfliegern teilweise noch heute über die Bildschirme läuft).
Allerdings war und ist die Lw mit der Übernahme CH53 dennoch nicht richtig glücklich (auch das kommt hier in den Kommentaren aus meiner Sicht gut raus).
Gründe:
– WaSys nicht / nur sehr eingeschränkt geeignet für das Aufgabenspektrum, in dem sich die Lw sieht (Spezialisierung PR vor Dienstleister Lufttransport)
– Keinen Gestaltungsspielraum auf der logistischen Seite (getrieben von Mangelressourcen)
– Wenig Möglichkeiten, das eigene Personal aus der alten Struktur mitzunehmen.
Bis hierhin Vergangenheitsbewältigung.
Diese Linien muss man allerdings verstehen, wenn man ergründen will, warum Erhaltung der Einsatzbereitschaft (im alten Fähigkeitsspektrum) und Priorisierung des Einsatzauftrages konkurierende Ziele gegenüber der Entwicklungsrichtung der CH53 (wie die LW die CH53 nutzen möchte) sind.
Logistisch ist das Kind in der Übergangszeit in den Brunnen gefallen. Die Situation war vor FTHub fragil, aber das Verantwortungsvakuum und die damit verbundenen nicht getroffenen Entscheidungen über einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren, hat die logistische Situation deutlich verschärft. Die alten Verantwortlichen durften keine Entscheidungen mehr treffen und die neuen Verantwortlichen konnten noch keine Entscheidungen treffen.
Aber der zweite Bereich „Personal“ ist wahrscheinlich noch tragischer und die Probleme sind keine Vergangenheit, die abgeschlossen ist.
Auch wenn man sich im Tagesgeschäft auf der Arbeitsebene zusammengrauft hat, gibt es meiner Meinung nach weiterhin im Bereich Personal zwei Lager:
Zum einen das „Alt HFlg“ Personal. Bereits bei der Übernahme nicht direkt mit offenen Armen empfangen und von der anderen Seite kritisch beäugt, hängt Ihre Zukunft im Wesentlichen von der Einsatzverpflichtung der CH53 und der Zukunft der CH53 an sich ab. Solange die CH53 noch im Einsatz gebraucht wird, erhalten sie notgedrungen die begrenzten Ressourcen Flugstunden zum Erhalt ihrer Einsatzfähigkeit. Aber viele machen sich keine Illusionen darüber, wie Ihre Zukunft aussieht, wenn dies mal nicht mehr der Fall sein wird.
Die Luftwaffe kann mit der Einsatztradition der „alten HFlg Garden“ wenig anfangen und ist emotional auch wenig betroffen. Die Fähigkeitsausrichtung der LW soll in eine andere Richtung gehen (Spezialisierung PR mit Zielrichtung CSAR, SOF). Hierzu braucht man weder die „alte“ Denke der HFlg, noch ist man mit dem Material sonderlich glücklich.
Trotzdem ist es im Übergang notwendig, möglichst viel LW minded Personal für die neue Zeit hinüberzuführen. Hier kommt das zweite Lager ins Spiel.
Das zweite Lager (im FTHub übernommenes Lw Personal) kann realistischerweise erst ausgebildet und qualifiziert werden, wenn genügend Flugstunden für die Ausbildung frei werden.
Derzeit wird von beiden Lagern sehr viel Energie darauf verwendet, gegen einander zu arbeiten. Die Nochleistungsfähigkeit des WaS CH53 kommt dabei unter die Räder und die zukünftige Positionierung des Drehflüglers in der Luftwaffe vermutlich leider auch.
Einen Weg zu finden, um alle Mitzunehmen, die sich nach der Fehlgeburt FTHub im neuen Geschwader (und in den unterstützenden Einheiten und Ämtern) zusammengefunden haben, ist die am weiten spannendste Aufgabe für die eingesetzten militärischen Führer auf allen Ebenen. Das Gefechtsfeld ist emotional stark vermint. In der Vergangenheit hat es auf beiden Seiten schon starke Verluste gegeben, deshalb ist das Vertrauen sehr begrenzt.
Hirngespinst eines ewig gestrigen ? Wird sich zeigen.
@Zimdarsen
Was haben die Holzdorfer denn so angestellt, um den LAUPheimern zu zeigen, wo der Frosch die Locken die hat?
Das frag ich mich auch gerade…
Als Laupheimer Mechaniker klinke ich mich bei der Frage mal mit ein. Eigene Beobachtungen lassen mich da leider etwas anders denken…
Ui, was denn für Beobachtungen?
Das gehört hier wohl kaum hin, weicht aber etwas von dem oben genannten ab.
Um einschätzen zu können, ob es tatsächlich „zwei Lager“ im täglichen Dienstbetrieb gibt, sollten sie nun doch am Dienstbetrieb teilnehmen.
Zum einen ist ihr zweites Lager schon ausgebildet, zum anderen auch integriert. Gibt es im Bereich Lw-alt nennen wir sie mal besondere Charaktere, die mit ihrem Auftreten nicht unbedingt ein offenes Willkommen kommuniziert haben. Bestimmt.
Und prozentual ungefähr genauso viele, wie im Bereich H-alt mit verschränkten Armen und steinerner Miene offen die Meinung „Was wollt ihr mir sagen, ich fliege seit 25 Jahren CH und weiss alles, das H hat alles besser gemacht“ vertreten haben.
Das wiederum ist jetzt wieder kein Lw/H Besonderheit, sondern Bw-gesamt.
Den beteiligten jetzt einzureden zu versuchen, es gäbe diese „Lager“ und diese würden aktiv gegeneinander arbeiten ist meiner Meinung nach falsch und vollkommen unproduktiv.
Die Führungsebenen sind durchmischt, Lw-alt arbeitet mit H-alt auch auf Ämterebene gut zusammen. Es ist doch auf Arbeitsebene niemand davon ausgegangen, dass dieser Vorgang in Woche eins nach FT stattfindet. Das Miteinander ist in den letzten Jahren aber nun doch gewachsen. Die von ihnen getroffenen Annahmen passen vielleicht zum Zustand vor zwei Jahren. Jetzt aber nicht mehr. Und hier bleibt meine Meinung bestehen, dass sie solche Einschätzungen als Nichtaktiver nicht treffen dürfen.
Und wer sagt, dass ihre Kontakte, die sie ins aktive noch haben, ihnen nicht nur ihre eigene Ansicht in ihrem kleinen Teilbereich vermitteln? Hieraus eine „2-Lager Theorie“ abzuleiten, halte ich für unkameradschaftlich…
@ BS
Ich halte die 2-Lager-Theorie nicht für unkameradschaftlich und denke sie unterschätzen über alle Maße die Vernetzung der CH-53-Community … Das sollte einem Mann ihrer Ebene nicht passieren … Die Lw hat wie das H eine Personalführungs-Problematik ! Siehe Beitrag auch von @ Schleppi, aber wir sind ja eben kein Unternehmen ;-)
@ all
Die Problematik CH ist nahezu analog NH, nur das NH es offensichtlich noch tiefer trifft spricht Personallage und die Regenration …
Wie macht man weiter ?
Flugstunden = Mangelware
Regeneration = Mangelware
Geld = Mangelware
Ersatzteile = Mangelware
Professionalität = Mangelware
Einsatzpiloten = Mangelware
Ausbildung = Mangelware
Wird es langsam mal gemerkt ? Die Sache fliegt allen die immer noch machen wollen um die Ohren … und zufällig werden Menschen mit jedem Tag älter (siehe Regenration) …
Ok. Die Vernetzung unterschätze ich nicht.
Aber ab jetzt gehe ich dann im Dienst wieder davon aus, dass es ein Lager H-alt gibt, welches aktiv gegen mich arbeiten. Richtig?
@ Vtg-Amtmann
Die Privatisierung der fachtechnischen Ausbildung der Soldaten aus dem Bereich Lfz-Avioniker und Lfz-Mechaniker.
@SER
Ohne „Regenration“ (Geld-, Personal-, ET-…..) ist eine Regeneration natürlich schwerlich machbar ;-)
Was aber imho auch nicht hilft ist, sich in der inneren und äußeren Öffentlichkeit in vertikalen und horizontalen Lagermentalitätskonflikten zu „zerfleischen“…..das gehört sich unter Profis einfach nicht, und die CH-53 Truppe im Einsatz sollte man nicht zusätzlich belasten mit solchen „Lagerdebatten“. Die materielle und personelle Lage ist bei allen „Flotten“ der BW gegenwärtig und auf absehbare Zeit ziemlich desolat und trotzdem muß Deutschland seinen Verpflichtungen nachkommen, was dann zu besonderen „Härten“ führen kann für bestimmte Schlüsselpersonalgruppen.
@ BS
Ich denke nein, aber man sollte auch eine SOF-Lastigkeit vor dem inneren Auge mal kritischer betrachten wenn man weiß das Flugstunden, Ausbildung und Personal und GS mehr als übersichtlich sind ! Nicht so sehr trommeln ist manchmal besser …
Aber es sind viele Wahrnehmungen von @ BQETHE richtig und zielführend ! Das sollte man einfach mal hinnehmen und verstehen … Unserer Bw allgemein täte es unglaublich gut nicht weiter grünmelden zu wollen, sondern auch unbequem zu werden und sich vor das Personal zu stellen !!! Das erscheint mir nicht ausreichend gegeben …
Bei letzterem volle Zustimmung. Nach den letzten drei Punkten.
Wird auch aktiv betrieben. Wer nun ab wo die Farben verwechselt, und ich meine rot/grün und nicht blau/grau…, möchte ich nicht vermuten.
Auch die SOF-lastigen sind nicht dumm und erkennen diese Punkte. Der Auftrag ist aber nunmal da. Und dieser Bedarfsträger ruft am lautesten und hat den meisten Einfluss bis sehr weit oben. Solange dieser Auftrag besteht werden wir um SOF Lastigkeit nicht herumkommen.
Hier bekommt Lagerkoller ganz neue Bedeutung…
Die teils sehr persönlich geführte Diskussion zwischen den Parteien zeigt mir, dass die Fachberater im BMVg im Jahr (Juni) 2010 einen guten Job gemacht haben. Warum. Der schriftliche LVE zu Hubschrauber und Flugabwehr, unterschrieben von Halbauer und Finster, gebilligt von Kreuzinger-Janik und Freers hat in der Anlage zur Thematik Personal aufgezeigt, dass die zu erwartenden personellen Verwerfungen zwischen 10 bis 12 Jahre dauern werden. Die Substanz der Diskussion zeigt mir, dass man mit dieser Einschätzung richtig lag. Leider hat man bereits 2,5 wertvolle Jahre verloren und betreibt den „Selbstbedienungsladen für Stabsoffiziere“ (so wurde zu HFlg-Zeiten die Stabsoffizierriege durch die Fachdienstoffiziere eingeordnet) munter weiter. Was ebenfalls bei oben aufgeführten „schriftlichen LVE“ unterschätzt wurde ist die Macht der Meinungsmache per Internet (die, die sich jetzt angesprochen fühlen sollen das auch). Schade für die motivierten jungen Soldatinnen und Soldaten, egal ob Flieger, Techniker oder allgemein-dienstliches Personal, dass sie dieser, sehr häufig substanzlosen, anteilig unwahren und beeinflussenden Gesamtsituation ausgesetzt sind. Oder treffender mit der Überschrift eines sehr lesenswerten Artikel von Oberstleutnant i.G. Hanika aus 1988 zu sprechen: „Die Summe der Ignoranten bleibt immer gleich“. Das hilft vielleicht nicht die Situation zu verstehen, aber es macht sie erträglicher.
@ Klabauter
Es geht mir nicht um Zerfleischung, sondern um eine saubere Lagefeststellung und Fehleranalyse … Da darf dann auch gerne Alterlebtes auf den Tisch kommen (wie @ Georg schrieb auf Beitrag von @ BS „…. wenn alle wussten das FT Hub Blödsinn ist muß man darüber auch Jahre danach noch sprechen dürfen …“)
Es scheint aber mehr der Punkt erreicht zu sein, daß man in naher Zukunft auch unter Aufbietung der allerletzten Schlüsselgruppen Verpflichtungen nicht mehr entsprechen können wird ! Siehe diesen Thread und die Frage NH90 nach RSM ;-)
Gc
Danke.
@ gc
“ Schade für die motivierten jungen Soldatinnen und Soldaten, egal ob Flieger, Techniker oder allgemein-dienstliches Personal, dass sie dieser, sehr häufig substanzlosen, anteilig unwahren und beeinflussenden Gesamtsituation ausgesetzt sind.“
Dann erklären sie mal bitte was sie dem frisch NH90 geschulten Piloten im Bandbereich Baujahr 1980 und jünger jetzt zu seiner motvierten Zukunft sagen wollen … Bin gespannt !
Und ohne StOffze wird es einfach nicht gehen selbst bei aller FD-Affinität …
@SER
Na ja, die von Ihnen geforderte „saubere Lagefeststellung und Fehleranalyse“ unter der Prämisse, dass „alle wussten das FT Hub Blödsinn ist“ ist ja nun mit Blick auf die real existierenden verbliebenen Einsatz-Schlüsselgruppen nicht unbedingt wirklich hilfreich.
Wir sollten einfach mal akzeptieren, dass politisch ge-biaste Strukturentscheidungen aus rein fachlicher Sicht – insbesondere aus der Froschperspektive – nätürlich oftmals wie „Blödsinn“ aussehen, man muß diese „alter Frosch“-Perspektive aber nicht unbedingt tradieren, damit verunsichert und vergrämt man nur die Kaulquappen…….
Das „zerfleischen“ nehme ich zurück ;-)
@ Klabauter
… die Kaulquappen sind oftmals entpflichtet, ohne Perspektive, selbst wenn geschult ohne Aussicht auf ausreichend Ausbildung und somit weil auch gut vernetzt in der Summe vergrämt !
@ gc
Zitat: „Leider hat man bereits 2,5 wertvolle Jahre verloren und betreibt den „Selbstbedienungsladen für Stabsoffiziere“ (so wurde zu HFlg-Zeiten die Stabsoffizierriege durch die Fachdienstoffiziere eingeordnet) munter weiter. “
Na dann lag ich ja mit meiner gestrigen Einschätzung zum Stellenschlüssel TrdOffz und FD Offz bei den Piloten CH 53 nicht so daneben.
Zitat: „Schade für die motivierten jungen Soldatinnen und Soldaten, egal ob Flieger, Techniker oder allgemein-dienstliches Personal, dass sie dieser, sehr häufig substanzlosen, anteilig unwahren und beeinflussenden Gesamtsituation ausgesetzt sind.“
Hier vermischen Sie meiner Meinung nach Ursache und Wirkung.
Substanzlos ist die Diskussion ja nun nicht, wie Sie oben selbst erwähnten, hat die Lw-Führung die Zeitspanne der Personalprobleme auf 10 -12 Jahre geschätzt, was nach jetzigen Stand wohl auch hinkommen wird. Diese Zeitspanne ist durch den Fähigkeitstransfer und die äußeren Begleitumstände wie er durchgeführt wurde (Bereitstellen von Ressourcen) eher noch verlängert worden.
Und die „motivierten jungen Soldatinnen und Soldaten, egal ob Flieger, Techniker oder allgemein-dienstliches Personal“ würden am liebsten einfach das tun, für was sie in ihrer dienstlichen Verwendung einmal vorgesehen waren. Also der NH-90 Mechaniker würde gerne den NH-90 pflegen und warten, der Pilot würde gerne fliegen und allgemein dienstliches Personal würde einfach gerne ihren Dienst gemäß Dienstpostenbeschreibung und STAN-Grundlage machen.
Wenn Sie jetzt den Vergleich zwischen Soll und Ist anstellen, können sie den Frust des ausgebildeten Hubschraubermechanikers NH-90 verstehen, der die leere Halle fegen soll, Sport machen, AMA und dafür verstärkt Wache stehen darf oder etwas ähnliches.
Ursache ist also, dass der Dienstherr die benötigte Ausrüstung und sonstige Ressourcen für die Truppe nicht beschaffen kann (siehe auch der Hinweis auf das Jägerbataillon in Marienberg mit über 14000 ausgeliehenen Ausrüstungsgegenständen) und Wirkung ist die daraus folgende Demotivation wegen Unterforderung oder für die wenigen einsatztauglichen Soldaten (Combat Ready) mit den geringen zur Verfügung gestellten Waffensystemen, die dauernde Überforderung.
@ Klabautermann
Zitat: „Wir sollten einfach mal akzeptieren, dass politisch ge-biaste Strukturentscheidungen aus rein fachlicher Sicht – insbesondere aus der Froschperspektive – nätürlich oftmals wie „Blödsinn“ aussehen, man muß diese „alter Frosch“-Perspektive aber nicht unbedingt tradieren, damit verunsichert und vergrämt man nur die Kaulquappen……“
Einspruch Euer Ehren,
natürlich soll jede Generation ihre eigenen Erfahrungen machen dürfen und jede Generation braucht ihre eigenen Erfolgsgeschichten, aber „politsch ge-biaste Strukturentscheidungen“, wie die Verlegung der CH 53 nach Holzdorf muss man auch im Nachhinein als gravierenden Fehler bezeichnen dürfen, wenn er sich objektiv nach 3 Jahren immer noch so darstellt.
@ Georg
Danke !!!
@SER
„… die Kaulquappen sind oftmals entpflichtet, ohne Perspektive, selbst wenn geschult ohne Aussicht auf ausreichend Ausbildung und somit weil auch gut vernetzt in der Summe vergrämt“
Das sehe ich auch so….das ist aber kein spezifisches FT-Hub Phänomen/Problem, sondern ein „flächendeckendes“ in der fliegenden BW (und zum Teil auch in der schwimmenden)….ich bin nur der Auffassung, dass man auf diese „strukturelle Vergrämung“ mit Namen Neuausrichtung der BW nicht noch „Einen drauf setzen muß“….
@Georg
Zustimmung
@ Georg:
Sorry, die 10 bis 12 Jahre waren in Bezug auf den Fähigkeitstransfer und nicht wegen diesem, wie von Ihnen interpretiert.
Und Ursache und Wirkung ist mir bestens bewusst. Ursache ist das seit über 20 Jahren sich entwickelnde, subjektive, gesellschaftliche Sicherheitsempfinden, dass Streitkräfte nicht mehr zwingend macht, sondern zur ordentlichen Spardose für andere politisch opportune Hypes reduziert, z.B. Exzellenzinitiative etc ( übrigens der Hauptgrund für den Sparzwang von 8,3 Mrd im VtgHH für vier Jahre und ein Auslöser für die Neuausrichtung). Aber das steht so alles auch im GG Artikel 87a (Haushalt legt Umfang und Ausstattung der Streitkräfte fest). Und wenn politisch und gesellschaftlich die Relevanz eines adäquaten Umfangs und einer adäquaten Ausstattung auf dem Niveau akzeptiert wurde wie 2010ff, dann haben Sie ihre Ursache.
@Georg
Natürlich darf man das einen Fehler nennen, aber angesichts der Gesamtproblematik (Neuausrichtung bei laufenden Einsätzen) ist es allenfalls ein Detailfehler und das ewige rumkauen und -hauen auf diesem angeblichen „Blödsinn“ hilft niemandem……und ganz bestimmt nicht den Jungs und Mädels im Einsatz.
@GC
Wenn die Verantwortlichen gewusst haben (und dies nicht in entsprechenden Dokumenten aufgeführt haben), dass die Entscheidungen im Bereich FT Hub zu Personalverwerfungen von 10-12 Jahren führen würden, dann ist uns allen aus der Froschperspektive insbesondere im Hinblick auf die Restnutzungszeit von CH53 von 18Jahren (Stand 2012) das große Ziel dieser Entscheidung noch gar nicht klar.
Denn dann kann es um den Erhalt der Einsatzfähigkeit CH53 ja gar nicht gegangen sein.
Das große Ziel hinter der Aktion entzieht sich meiner beschränkten Vorstellungskraft, aber wenn Generäle Personalverwerfungen in dieser Dimension in Kauf nehmen, dann muss als Ergebnis ja noch etwas Gewaltiges kommen.
Ich habe die Prinzipien der Inneren Führung immer dahin gehend verstanden, dass man dem Soldaten erklärt, wofür er kämpft und die Entbehrungen und Belastungen zu tragen hat.
Als General Finster damals in Rheine in der Stadthalle sprach und später den Verteidigungsminster beim Besuch in Rheine begleitete, war sein Hauptargument für die notwendige Verlegung von Rheine nach Holzdorf die lange Runway…
Aber dass kann ja dann doch noch nicht alles gewesen sein ;-))
@BQETHE:
Man merkt deutlich, dass Du schon zu lange raus bist. Das Heer vs. Lw Lager gibt es zumindest unter den Besatzungen nicht (mehr) und das ist auch gut so. Alle sitzen im selben Boot und geben gemeinsam ihr bestes. Die von Dir angesprochenen Lw-Umschüler tragen genauso die Einsatzlast wie das übernommene Personal.
@GC:
Selbstbedienungsladen bitte genauer definieren…ich habe Selbstbedienung zu HFlgZeiten deutlich erlebt, in der Lw sehe ich diese nicht, ganz im Gegenteil.
So mager die Zeiten gerade sind, in der HFlgTr existierte die letzten 5 Jahre vor 2013 keine Nachwuchsförderung und ich habe den Selbstbedienungsladen eher von Seiten alt-FD als von Seiten StOffze als negativ empfunden. Für den Nachwuchs blieb nichts übrig…siehe 10h Notprogramm, etc….sowas wird in der Lw nicht passieren. Die youngsters werden eingeplant und so gut es geht gefördert, leider sind die Zeiten derzeit für alle mager. Es ist aber bei Weitem nicht mehr so wie vor 2013, dass man aus der Musterausbildung ins Rgt kommt, und dann am ausgestreckten Arm verhungert.
SER | 10. August 2015 – 12:49:
All diese Mangelwaren müssen keine sein.
Man hat aus einer angespannten Situation eine äußerßt kritische gemacht.
Egal wer, wann und wie den Karren so tief in den Dreck gezogen hat.
Wer zieht ihn jetzt wieder wie heraus?
Die Arbeit der Task Forces hat offenbar den Abwärtstrend (bisher?) nicht aufhalten können.
Ich bin mal auf die angekündigten Maßnahmenpakete gespannt.
Ich kann weiterhin nicht erkennen, dass es ausreichend politischen Druck und vorallem auch Anspruch und Führungswillen in der militärischen Führung gibt, um die Probleme wirklich anzugehen. Ein prägnantes Beipspiel für Organisations- und Führungsversagen in der Bundeswehr.
Das ist n.m.E. alles lösbar – wenn an sich nicht fortlaufend gegenseitig blockieren würde.
@ BS
Zustimmung, wenn ihre Wahrnehmung ist, dass es keine zwei Lager gibt, die gegeneinander arbeiten. Das sehe ich eigentlich auch so. Es würde auch der allgemeinen langjährigen Erfahrung der Zusammenarbeit von Besatzungen widersprechen.
@ gc
Mir ist ehrlich gesagt der Inhalt Ihres Kommentars gc | 10. August 2015 – 14:17
nicht ganz zugänglich. Was wollen Sie denn damit ausdrücken? Ist alles gut, wie es ist und alles andere Meinungsmache?
@ Memoria
Ich bin bezüglich der Maßnahmenpakete nicht wirklich gespannt. Warum? Nun, das was bereits veröffentlicht wurde sind die 6 Mrd Euro die man investieren will. Damit kann man die Radarproblematik beim Eurofighter vielleichht lösen, das wars dann aber auch. Die meisten Probleme hängen eben nicht am Geld.
Die Probleme hängen an mangelndem Willen im Sinne der Einsatzbereitschaft Fehler der Vergangenheit zu beseitigen.
@ Klabauter
Wenn ich mit allem Geld was ich aufwenden möchte ein Haus baue und das Dach vergesse, muß ich damit leben das
a) die Nachbarn sehr lange über mich lästern und lachen
b) ich sehr lange im Regen stehe wenn ich nicht mehr Geld aufwende
c) mir erstmal länger keiner mehr vertraut ob meiner Kompetenz als Bauherr
d) die Akzeptanz der Dachlosigkeit meine Situation nicht erträglicher macht
e) jeder Versuch den Nachbarn das Lästern zu verbieten nur umso kläglicher wird für mich
f) jeder erkennt meinen Detailfehler als ein massives Problem und nicht Problemchen
@BQETHE:
Ich glaube Sie überschätzen die Macht unserer Begoldeten extrem. Wie im letzten Beitrag von mir dargestellt war die Ursache und die Entscheidung politisch motiviert ( Umschichtung von HH-Mitteln im Gesamt-HH). Der Fähigkeitstransfer ist eines der ganz kleinen Bausteinchen, was von den Betroffenen, egal welcher Couleur halt extrem anders empfunden wird ( möchten wir nicht alle immer im Zentrum des Interesses stehen? Taten und tun wir als Soldaten allgemein und als Angehörige von fliegenden Verbänden im Speziellen nicht). Das Finster Schwierigkeiten hatte, das in Rheine vor einem betroffenen Fachpublikum „fliegender Verband“ so zu erläutern, dass es wertfrei nachvollziehbar gewesen wäre kommt der Quadratur des Kreises nahe. Erklären Sie einmal das durch den erzeugten Umbau im FT freigesetzte Einsparpotenzial, dass überhaupt nichts quantitatives und qualitatives für fliegende Verbände (also die Betroffenen HFlg und Lw) nach sich zieht. Aber zeitgleich ca, 400 Mio ( hat aktuell der BRH übrigens so dargestellt) und Dienstposten im Umfang von z.B. zwei InfanterieBtl freisetzt. In diesen Dimensionen müssen Sie sich das dann vorstellen. Effizienz durch den FT zu erzielen war nie Ziel der Reform. Ausgangspunkt für das mögliche Einsparpotenzial bei fliegenden Systemen war übrigens NH90.
@schleppi:
Nach meinem Eindruck umfassen die 6 Mrd. nicht Systeme in Nutzung, sondern lediglich die im Rahmen des Rüstungsboards betrachteten Vorhaben.
Die beiden Task Forces müssten ja gesondert Verbesserungsvorschläge vorlegen.
Der Wille zu Veränderung scheint jedoch besonders in versch. Zwischenebenen nicht vorhanden zu sein.
Aber wenn man den GenInsp nach solch einer Glanzleistung bzgl. Einsatzbereitschaft nochmals verlängert.
Für meinen Geschmack sind aber weiterhin die Interessenverbände auch zu leise. Ich hoffe das ändert sich – gerade bei der IGTH – im Rahmen der beginnenden Diskussion um die Einsatzbereitschaft.
@Memoria
Die Interessenverbände sind so laut, oder so leise wie die Mitglieder dieser Verbände es fordern. Leider haben die Betroffenen oft unterschiedliche Interessen und eher nicht (wie zB Schleppi) das Große und Ganze im Blick.
Der Indspekteur Lw handelt nach Auftrag und den ihm zur Verfügung stehenden Mittel.
Die Erblast war bedeutend und die Entscheidungen seines Vorgängers (Standort und Verfahren) und des InspH (die Soldaten gehören zum Heer) machten es nicht leichter.
Kutscher, danke.
@ gc
Die Argumente sind nicht zutreffend. Genauso wenig zutrefffend wie das Gutachten des BRH. Leider ist es mal wieder VS-Nfd eingestuft, sonst würde ich es gern mit Ihnen hier Satz für Satz zerpflücken.
Es gibt kein durch FT erzeugtes Einsparpotential. Es gibt Einsparungen durch Reduzierungen von Großgerät und z.B. mangelnde Flugstunden. Mir hat im Übrigen noch niemand eine Rechnung aus dem Jahr 2010 gezeigt, die es überhaupt gerechtfertigt hätte über einen FT nachzudenken.Wenn Sie jetzt darstellen, der FT sei aus Gründen der Mitteleinsparung vorgenommen worden, dann sind sie glaube ich Opfer einer Propaganda. Die Dienstpostenumfänge bei Heer und Luftwaffe entsprechen nicht den nach den Erfahrungen der Experten notwendigen Dienstpostenumfängen. Dabei muss man allerdings auch noch berücksichtigen, dass die neuen Verbände mit den reduzierten Zahlen der Waffensysteme ins Verhältnis gesetzt werden müssen. Aber selbst im Hinblick darauf sind die Umfänge deutlich zu gering.
@ all
Laut und leise sind so eine Sache. Und es gehört zu den Besonderheiten von Interessenvertretungen, dass es innerhalb immer unterschiedliche Meinungen gibt. Das ist auch gut so.
@ BS
Ich würde nicht so schnell schiessen … Es blubbert nach wie vor in Holzdorf und Laupheim unter der Oberfläche … Nicht im offenen konfrontativen Gegeneinander, und auch nicht im Cockpit ! Aber es besteht immer noch Geschmäckle am Umgang im personellen Bereich …
@ Schleppi
Leider drängt sich der Eindruck auf, daß Einsatzbereitschaft erst dann wahrgenommen wird wenn sie gebraucht wird aber nicht mehr da ist ! Da scheinen deutliche Warnungen nicht zu helfen !
@ Kutscher
Der verhungernde Umschüler im Verband ist bei NH90 Realität geworden … aber nicht nur der Umschüler hungert …
Ich fürchte, dass das Geschmäckle auch die von gc angesprochene Zeitspanne bestehen wird.
Denn erst dann werden die Verschwörungstheoretiker, die hinter jeder Ansammlung von Ex-Lw oder hinter jeden geschlossenen Tür, hinter der man nicht selbst sitzt einen weiteren Akt der feindlichen Übernahme vermutet, anstatt den normalen dienstlichen Vorgang, der nunmal manchmal eine geschlossene Tür verlangt.
Erst wenn keiner mehr weiss, wer mal von wo kam, wird das Geschmäckle H/Lw aufhören. Und dann finden die ewigen Unkenrufer eine neues Thema. SOF/kein SOF. Mann/Frau. MEDEVAC/MilEvakOp. Heavy lift/medium lift. Über irgendwas kann man immer herrlich Verschwörungstheorieren.
@ Klaubauterman
Zitat: „Natürlich darf man das einen Fehler nennen, aber angesichts der Gesamtproblematik (Neuausrichtung bei laufenden Einsätzen) ist es allenfalls ein Detailfehler und das ewige rumkauen und -hauen auf diesem angeblichen „Blödsinn“ hilft niemandem……und ganz bestimmt nicht den Jungs und Mädels im Einsatz.“
Das es den Jungs und Mädels im Einsatz nicht hilft ist klar, dass man auf der Arbeitsebene nach vorn schauen muss und versuchen das Beste daraus zu machen ist auch klar und das wir „alten Säcke“ unsere jungen Kameraden nicht demotivieren sollen ist auch klar.
Man darf aber bei dem gesamten Verteidigungspolitik nicht die systematische Krise mit einen unbeabsichtigten Fehler, ein Versehen, einen Lapsus gleichsetzen.
Das Entscheidungen des Stationierungskonzeptes kosten nach Stand 2012 mindestens 1.2 Mrd Euro an Infrastrukturkosten. Der Fähigkeitstransfer Hubschrauber ist in der Zwischenzeit sicher schon bei Kosten von mehreren hundert Mill Euro angelangt.
@ gc: Marco Seliger hat dazu bei der FAZ letztes Jahr einen guten Artikel geschrieben, „Hubschraubertausch wird zur Kostenfalle“.
Dies alles ist ja nicht zufällig, unbeabsichtigt aus Versehen entstanden, sondern weil zwei hohe Generäle die Politik vorsätzlich angelogen haben und die Politiker dies leichtfertig geglaubt haben. Oder unterstellt jemanden den Generälen soviel Dummheit, dass sie nicht wussten, dass der FT erhebliches Geld kostet ?
Der BRH hat ja wohl diesen Vorgang in der Zwischenzeit bestätigt (wie @ Schleppi mitgeteilt hat).
Daher wehre ich mich dagegen diesen Fähigkeitstransfer einen „Detailfehler“ bei der jetzigen Bw-Reform zu nennen. Es ist ein systematischer Fehler, weil mit Wissen und Vorsatz verursacht worden. Letztendlich auch mit Billigung der entscheidenden Politiker, weil TdM seine Wirtschaftsförderung in Ostdeutschland, in Holzdorf woltte, Christian Schmidt einen Ausgleich in Roth für den Wegfall der Tigerstationierung und Kossendy eine Stärkung seines Heimatwahlkreises Oldenburg / Osnabrück durch die Verlagerung der 1. PzDiv von Hannover. Lediglich die Verlegung der LL/LTS aus Altenstadt ist rückgängig gemacht worden und der Verkehrsminister Dobrint, in dessen Heimatwahlkreis Altenstadt liegt, ließ sich dafür von der Altenstadter Zeitung feiern !
Dies alles sind Kosten die der Bw in ihrer Auftragserfüllung nichts bringen, sondern nur regionale Wirtschaftsförderung darstellen ( allein bei der Bauindustrie mit 1,2 Mrd Euro Infrakosten). Dies ist eine mit Wissen und Vorsatz herbei geführte vorsätzliche Schwächung der Bw in ihrer Auftragserfüllung und dies ist auch im Abstand von 3 Jahren noch nicht tolerabel !
Dann sollen sich bitte die verantwortlichen Politiker vorne hinstellen und sagen die Bw ist ihnen im Prinzip schnurz egal, es geht ihnen nur um Wirtschaftsförderung und wie sie aus dem EP-14 Kuchen etwas für ihren Wahlkreis herausschneiden können !
Also die Politiker sollen die Veranwortung für ihre Entscheidungen tragen und aus dem Fähigkeitstransfer den Fähigkeitsverlust mittragen.
PS: Wie war nochmals die Meldung, man will den Israelis 20 oder 30 überholte Hauptrotorgetriebe CH 53 im Zuge der Militärhilfe zu kommen lassen ? Bitte bei Augengeradeaus „googlen“.
So nach all dem hin und her:
Wie kommt nun die Sache realistisch wieder voran?
Ab dem Haushaltsjahr 2016.
Das ist doch der entscheidende Punkt.
Mehr HHM, mehr Flugstunden, ausgewogene Verteilung der Stunden (Regeneration), mehr BS-Stellen für die Technik, mehr Ersatzteile, Obsoleszenzbeseitigung CH-53GS.
Was noch? Eine Neuauflage der Stationierungsdebatte erscheint mir dagegen nicht zielführend zu sein. Man muss jetzt das Beste aus der Lage machen – und aufzeigen was sonst in dem politisch so relevanten Bereich Lufttransport (einschl. MedEvac, MilEvakOp, PR und SOF Air) an (noch weiter) Fähigkeitsverlust stattfinden wird.
Das kostet natürlich richtig was die nächsten 5 Jahre, aber die Alternative ist ja der Kollaps.
P.S: In dem Zusammenhang dachte ich auch nochmal an die Länderabgabe an ISR – welche Auswirkungen wird dies haben?