Niederländer in Mali: ‚Das Tagebuch unserer Helden‘

NL_Mali_Dagboek-Helden

Mit dem Einsatz ihrer Soldaten als – recht robuste – Blauhelme in Mali sind die Niederlande auch bislang schon sehr offensiv umgegangen. Im Oktober vergangenen Jahres erschien in einer Publikation des niederländischen Verteidigungsministeriums eine Multimedia-Reportage über die Spezialkräfte, das Korps Commandotroepen, in dem westafrikanischen Land. Jetzt legen Ministerium und Streitkräfte nach – mit Langzeit-Berichterstattung über diese Spezialkräfte in einem Tagebuch unserer Helden in Mali.

Dazu gibt es eine eigene Webseite bei der niederländischen Zeitung De Telegraaf und – unter anderem – einen eigenen Youtube-Kanal, hier der Teaser zur achtteiligen Serie:


(Direktlink: https://youtu.be/bGOptLgfEW4)

Das – aus journalistischer Sicht – Interessanteste ist der letzte Satz in der Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums dazu: De serie is in opdracht van het Ministerie van Defensie geproduceerd door Telegraaf Video MediaDie Serie wird im Auftrag des Verteidigungsministeriums von Telegraaf Media Video produziert. Sieht aber zumindest auf den ersten Blick aus wie eine journalistische Eigenproduktion.

Nachtrag: Vielleicht muss ich meinen vorangegangenen Absatz doch noch etwas genauer erklären… Wenn eine staatliche Institution ein solches Produkt in Auftrag gibt und dafür journalistische Mittel nutzt, ok. Wenn ein unabhängiges Medium – sicherlich in Kooperation mit den Streitkräften – eine solche Serie in eigener Verantwortung startet, auch ok. Aber was hierzulande nicht ginge (und mich wundert, dass es in NL geht): Dass eine staatliche Institution bei einem Medium etwas in Auftrag gibt und das dann bei diesem Medium den Anschein erweckt, dass es sich um ein eigentständiges journalistisches Projekt handele. Da werden zwei Sachen miteinander vermischt. In der werbetreibenden Wirtschaft ist das schon ein Problem, bei staatlichen Institutionen um so mehr.