Mehr deutsche Soldaten in den Nordirak: Bundeswehr-Ausbildungszentrum in Erbil geplant

 

Mehr deutsche Soldaten in den Nordirak: Für den Kampf gegen die islamistischen ISIS-Terrormilizen soll die Bundeswehr die Ausbildung vor allem der kurdischen Peshmerga-Kämpfer deutlich ausweiten. In erster Linie sei der Aufbau eines Ausbildungszentrums in der Kurdenhauptstadt Erbil geplant, bei dem Deutschland Ausbildungs- und Führungsverantwortung übernehmen werde, bestätigte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am (heutigen) Samstag einen entsprechenden dpa-Bericht. Über die Planungen habe Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Vortag die Verteidigungs-Obleute der Bundestagsfraktionen unterrichtet.

Das geplante Ausbildungszentrum in Erbil soll die Bundeswehr errichten und betreiben. Zu vorgesehenen Zahlen für deutsche Soldaten in der neuen Einrichtung machte das Ministerium aber noch keine Angaben: Derzeit würden mit internationalen Partnern die Details abgestimmt. Dabei gehe es auch darum, ob die Bundeswehr zusätzlich Soldaten für ein Ausbildungszentrum für die irakische Armee stellen werde, das allerdings im Südirak oder in einem Nachbarland aufgebaut werden könnte. Die Ausbildungshilfe soll die bereits beschlossenen Waffen- und Materiallieferungen an die Kurden ergänzen.

Über die Ausweitung des deutschen Militärengagements im Irak hatten sich nach Angaben des Verteidigungsministeriums Bundeskanzlerin Angela Merkel, Außenminister Frank-Walter Steinmeier und von der Leyen am Rande der Kabinettssitzung am vergangenen Mittwoch verständigt. Dabei sei auch klar gewesen, dass eine deutsche Beteiligung an den Luftangriffen auf ISIS weiterhin nicht zur den Überlegungen gehöre.

(Foto: Ankunft einer Lieferung mit deutscher Militärausrüstung auf dem Flughafen von Erbil am 30. September  – Bundeswehr/Sebastian Wilke via Flickr unter CC-BY-NC-ND-Lizenz mit Freigabe für redaktionelle Verwendung)