Noch keine Antwort auf deutsches Angebot zur NATO-Verstärkung im Osten

German auxiliary repair ship Elbe (A 511)

Auf das deutsche Angebot, zusätzliche Kampfjets in osteuropäische NATO-Länder zu verlegen und die Führung eines Marineverbandes in der Ostsee zu übernehmen, gibt es bislang keine offizielle Antwort. Die Bundesregierung habe dem Bündnis offeriert, zur Unterstüzung der Allianz-Mitglieder im Osten sechs Eurofighter für die Luftraumüberwachung zur Verfügung zu stellen und das Flaggschiff für einen Minenabwehrverband, sagte Außenamts-Sprecherin Sawsan Chebli am (heutigen) Mittwoch in Berlin und bestätigte damit erstmals offiziell, was schon seit Tagen bekannt war. Ob und wann die NATO diese Angebote in Anspruch nehme, könne sie aber nicht sagen. Die Entscheidung wird voraussichtlich vom militärischen Oberbefehlshaber des Bündnisses getroffen.

Die deutsche Offerte folgte entsprechenden Angeboten Großbritanniens, Frankreichs und Dänemarks, die alle zusätzliche Abfangjäger für die Luftraumüberwachung über dem Baltikum, das so genannte Air Policing über Estland, Lettland und Litauen, zur Verfügung stellen wollen. Allerdings ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums die Zahl der derzeit offiziell für diese Mission abgestellten Maschinen, nämlich zwei, im Bündnis nicht erhöht worden. Alle Angebote für zusätzliche Kampfflugzeuge sind deshalb offensichtlich als zusätzliche Trainingsmaßnahmen zu verstehen, die den Osteuropäern den Rückhalt der NATO versichern sollen, nicht als zusätzliche bewaffnete Abfangjäger an der Grenze von Russland zur NATO.

Das deutsche Angebot zur Führung eines Minenabwehrverbandes wurde in den vergangenen Tagen ebenfalls deutlich martialischer geschildert als es tatsächlich sein dürfte: Voraussichtlich wird ein Tender der Elbe-Klasse (Foto oben) als Flaggschif der Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 (SNMCMG1) zur Verfügung gestellt, im Wechsel mit Einheiten aus Norwegen und eventuell Litauen. Der deutsche Kommandant Kommandeur dieses Verbandes würde dann neben seinem Flaggschiff drei Boote zur Minenabwehr führen. Die SNMCG1 war im vergangenen Dezember in den Winterschlaf geschickt worden – obwohl es eigentlich ein stehender Verband ist, hatten zu wenig Nationen dafür Einheiten gemeldet, mit denen die Minenabwehrgruppe in der Ostsee hätte unterwegs sein können.

(Archivbild: Der Tender Elbe (A 511) in der Ostsee während der multinationalen Übung Baltic Operations (BALTOPS) 2008 -Mike Banzhaf, U.S. Navy, via Wikimedia Commons)