So schnell fliegen die Drohnen nicht


Der EuroHawk beim ersten Testflug über Deutschland am 11. Januar 2013 (Foto: EADS)

Während die Debatte über Drohnen, also Unmanned Aerial Systems (UAS) in Deutschland sich auf die Frage konzentriert, ob sie denn bewaffnet sein sollten, dürften, müssten oder nicht, liegen die grundsätzlichen Probleme bei diesen unbemannten Luftfahrzeugen hier zu Lande ganz woanders: Bei den Zulassungsproblemen. Der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium Christian Schmidt schrieb dazu dem Grünen-Abgeordneten und Haushälter Tobias Lindner folgende erhellende Antwort auf eine entsprechende Frage (Fragetext kursiv):

Inwiefern gibt es seitens der Bundesregierung Überlegungen, die Beschaffung des Systems Euro Hawk zu stoppen bzw. zeitlich zu verzögern und welche Gründe liegen dafür vor?

Mit dem EURO HAWK Full Scale Demonstrator erfolgt derzeit eine intensive Erprobung, einschließlich der notwendigen Testflüge, um die Entwicklung abzuschließen. Für die Beschaffung von Serienflugzeugen EURO HAWK  wurde noch kein Vertrag abgeschlossen.
Der Prozess der Zulassung des ersten unbemannten Luftfahrzeugs dieser Größenordnung in Europa hat sich als deutlich aufwändiger und zeitintensiver herausgestellt als erwartet. Dies hat zu Verzögerungen geführt, die sich auch auf die Planung zur Beschaffung der Serienluftfahrzeuge ausgewirkt haben.
Eine Entscheidung zum weiteren Vorgehen zur Serienbeschaffung EURO HAWK  wird derzeit erarbeitet.

Das klingt nicht nach schnell, und es bestätigt eine Einschätzung, die ich schon länger vertrete: Die Hauptprobleme beim Thema Drohnen sind rechtlicher Natur, vor allem die Zulassung im kontrollierten Luftraum über Europa. Das erklärt auch, warum der erste Testflug später stattfand als erwartet. Und diese Probleme dürften schwerer zu lösen sein als die Frage der Bewaffnung.