Weiter auf der Tagesordnung: Bewaffnete Drohnen für die Bundeswehr

Am Gespräch von Luftwaffen-Inspekteur Karl „Charly“ Müllner mit Journalisten heute habe ich leider aus bekannten Gründen nicht teilnehmen können. Das ist nicht zuletzt deswegen schade, weil das Thema bewaffnete unbemannte fliegende Systeme, im Sprachgebrauch Drohnen, dabei offensichtlich eine große Rolle spielte und auch in den Medien entsprechend für Furore sorgt. Wie die Agentur AFP berichtet:

Die Luftwaffe dringt auf eine Entscheidung über die Anschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr bis zum Frühjahr. Dies sei nötig, damit im Oktober 2014 ein Ersatz für die bisherige Leasing-Lösung bereitstehe, sagte der neue Inspekteur der Luftwaffe, Karl Müllner. „Ich erwarte, dass wir im Oktober 2014 bruchfrei eine vergleichbare Fähigkeit haben“, sagte er. Der General fügte hinzu, dass „aus rein militärischer Sicht Drohnen bewaffnet sein müssen“.

Überraschend ist das nicht, auch wenn ich gespannt bin, ob sich Müllners Einschätzung bewahrheitet, dass sich in dem genannten Zeitraum eine parlamentarische Mehrheit für die Beschaffung bewaffneter Drohnen findet – so leicht könnte das angesichts der Diskussion vielleicht dann doch nicht werden. Der Luftwaffeninspekteur weist schon mal vorsorglich darauf hin, dass man Bedenken bezüglich des Einsatzes mit strikten Regeln entgegentreten könne.

Eine bewaffnete Drohne vom Typ Predator B „Reaper“ der Royal Air Force in Afghanistan (Foto: Corporal Steve Follows RAF/Crown Copyright via flickr unter CC-BY-NC-Lizenz)

Die unbemannten Systeme, sowohl zur Aufklärung als auch zum Waffeneinsatz, spielen in den Planungen der Luftwaffe eine wichtige Rolle. Aus dem – teilweise schon bekannten, heute aber auch öffentlich gemachten – Papier Luftmacht 2030 – Die Luftwaffe im Dienste Deutschlands:

Hierzu kann die Luftwaffe mit der Integration von Unbemannten Luftfahrzeugsystemen in den streitkräftegemeinsamen Wirkverbund entscheidend beitragen. Der Schwerpunkt wird dabei im Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge mit einem Leistungsspektrum jenseits von taktischen Drohnen liegen. Schon heute tragen sie durch eine kontinuierliche, großräumige, luftgestützte Überwachung und Aufklärung bis in die Tiefe des Einsatzgebiets erheblich zur Verbesserung des Lagebilds und zur Entscheidungsqualität auf allen Führungsebenen bei. Die Nutzung und Weiterentwicklung der Fähigkeiten unbemannter Luftfahrzeugsysteme ist in allen Bereichen der Aufklärung-Führung-Wirkung und Unterstützung zu optimieren und deren Einsatzspektrum auszuweiten.

(Hervorhebung von mir, T.W.)

Das ganze Papier zum Herunterladen und für die weitere Diskussion: Luftmacht 2030