Auf die Feinplanung kommt es an
Da sind wir aber gespannt: Bei der Vorstellung der künftigen Bundeswehr-Stationierung habe ich Verteidigungsminister Thomas de Maizière so verstanden, dass diese Struktur im Wesentlichen steht (Der Sack ist zu) und vielleicht noch in Details verändert wird – aber nicht im Grundsätzlichen.
Feinplanung scheint allerdings ein recht weit gefasster Begriff zu sein. So entnehme ich dem Flensburger Tageblatt, dass die vorgesehene Aufgabe des Marine-Standorts Glücksburg eine, nun ja, sehr in die Zukunft gerichtete Annahme ist. Denn das Maritime Operations Center, dieser in den Untergrund gebaute Kommandobunker, bleibe doch noch eine gewisse Zeit erhalten – mit 400 Dienstposten.
Jetzt warten wir mal drauf, was die Feinplanung der Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche noch an Detail-Überraschungen bereithält.
@ Nordlicht:
Widerspruch: Genau diese langandauernden Stabilisierungs-/ bzw. COIN-Einsätze werden n.m.E. nicht die Zukunft sein (siehe :http://augengeradeaus.net/2011/10/der-sack-ist-zu/#comment-25932).
In den Mittelpunkt werden u.a. verstärkt MilEvakOp und SpezOp (derzeit gar nicht im Fokus) rücken – und schon wird die „Alles-wie bei-DtEinsKtgt ISAF 2011“-Struktur im Jahr 2016 auf dem ganz falschen Fuß erwischt. Da kann auch die Feinplanung der Verbände nicht helfen.
Der Sack ist wirklich zu. Bis zur nächsten Runde – nach der Wahl 2013?
@Elhanan:
Der Staatssekretär ist schon so sehr in der Metaebene entschwunden, dass er die Realitäten der Neuausrichtung der Bw wohl gar nicht mehr wahrnimmt. Es sagt ihm aber offensichtlich auch keiner (GenInsp!!), dass seine Vorstellungen den Zielvorgaben der Neuausrichtung (Breite vor Tiefe) widersprechen. Aber warum fragen Sie den Sts nicht einfach selbst nach dem Widerspruch zwischen reden und handeln:
http://www.abgeordnetenwatch.de/christian_schmidt-575-37934.html
Es bleibt auf EU-Ebene wohl erst noch eine Weile bei diesem Geplänkel, der Sack wid im Dezember sicher nicht wieder aufgemacht.
Zumal wenn wir jetzt vom NATO-Generalsekretär als Paradebeispiel für „smart defence“ geadelt wurden (da fragt man sich auch wieviel Realitätsbezug in Brüssel so herrscht).
@Memoria
Mal eine Verstaendnisfrage, fordern Sie eigentlich Krieg um des Krieges willen?????
Nur so waere fuer mich erklaerbar, warum Sie ihn nicht messen wollen?
Ueber das „wie“ koennen wir gerne diskutieren, das „ob „wird uns nicht weiterbringen
Ein wesentlicher Parameter ist doch schon der Stand Ihrer Kriegskasse, nur solange es dort klimpert, koennen Sie weitermachen…(oder es verhungern Ihnen die Soldaten, wie gerade in Nordkorea).
Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln, nicht ihr Ersatz!
Ich begreife die Diskussion um den CA auch als Chance, dem politischen Entscheidungsgtraeger (in diesem Fall dem Parlament) die andere Seite des Primat der Politik beibzubringen….Es ist eben nicht nur “ Nun kaempft mal schoen“
Was die US Seite anbelangt, wenn Sie das erste Mal mit einer Gruppe von Menschen am Tisch gesessen haben, die Ihnen erklaeren, das irgendwas zwischen 600 und 700 Mrd (so sicher ist man sich nicht, was da nun eigentlich alles reingehoert) nicht genug ist…..
dann lernt man Demut und Bescheidenheit und denkt sich….. die Probleme moechte ich haben!
Wie hoch ist denn der tatsaechliche Sicherheitsgewinn der USA fuer jeden Dollar ueber 300Mrd (Daumenregel (Russland+China)*2??????
Und im uebrigen Gates 100 Mrd waren reine Effizienzgewinne ohne Faehigkeitsverluste.
Warum wollen denn die Republikaner (auf einmal) weiterhin im Irak bleiben? Doch sicher auch wegen der Verbrauchszahlen, die Bedarf und vor allen Dingen Umsatz in der eigenen Klientel schaffen.
Die Diskussion um Griechenland und den Euro halte ich in diesem Zusammenhang fuer wenig zielfuehrend, wenn man mal die sicherheitspolitische Bedeutung eines stabilen Euros betrachet.
Leere Kassen waren frueher (vor gar nicht allzulanger Zeit) mal Kriegsgruende, – ohne den Griechen hier etwas unterstellen zu wollen – , der Falklandkonflikt ist ein gutes Beispiel.
@ Memoria
Niemand weiß welche Einsätze in den nächsten 10 Jahren für die Bundeswehr anliegen. Angesichts der Erfahrung der letzten 20 Jahre wäre es jedoch töricht eine Struktur zu schaffen, die nicht über die Fähigkeit zu durchhaltefähigen Stabilisierungsoperationen verfügt.
Das der Strukturplanung zugrundeliegende LoA ist offensichtlich auch nicht identisch mit dem DtEinsKtgt ISAF 2011. Dafür wären u. a. die Division Schnelle Kräfte, Artillerie und Panzertruppe reichlich überdimensioniert.
Die von ihnen als wichtig erachteten Spezialkräfte und spezialisierte Kräfte sind aus meiner Sicht angemessen in der neuen Struktur abgebildet. Im Hinblick auf eine darüber hinausgehende Stärkung „unkonventioneller Fähigkeiten“, wie von ihnen gefordert, vermag ich die politische Bereitschaft (jeder wahrscheinlichen Bundesregierung) zu derem (effektiven) Einsatz nicht zu erkennen. Die Ausplanung von Kräften, die mit hoher Wahrscheinlichkeit entweder nicht oder zumindest nicht ihrer Bestimmung entsprechend (wirksam) zum Einsatz kommen, würde ich für fragwürdig halten. Für Rettung und Evakuierung ist der Kräfteansatz in der Division Schnelle Kräfte jedenfalls mehr als ausreichend. Im Hinblick auf die Ausbildungsunterstützung muss man dann mal sehen, wieviele Dienstposten wirklich hierfür vorgesehen werden.
@ Soenke Marahrens:
Natürlich ist Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln und nicht der Ersatz
Oder vom gleichen Autor: Krieg ist ein ernstes Mittel für einen Zweck.
Da brauchen sie mich nicht überzeugen.
Mir geh es nicht um das ob, sondern das wie.
Ich wende mich nur gegen eine „Controlling“-Mentalität bei der – vermeintlichen – Messung der Erreichung der politischen Zwecke, die nur eine Scheinrealität abbildet (z.B. SIGACT bei ISAF). Als Clausewitz-Preis-Träger haben Sie hierfür hoffentlich verständlich.
Zitat:“Die Diskussion um Griechenland und den Euro halte ich in diesem Zusammenhang fuer wenig zielfuehrend, wenn man mal die sicherheitspolitische Bedeutung eines stabilen Euros betrachet. “
Das wäre richtig wenn es sich nur um eine Währung handeln würde und keine massiven Eingriffe in die Souveränität von Nationen. Dieser „kalter Putsch“ von oben wird unter dem Deckmantel der „Eurorettung“ transportiert und will nur eines: Mehr Macht für Leute denen diese Macht nicht zusteht.
Dazu ist diesen Ideologen jedes Mittel recht. Das Recht und die Akzeptanz nur noch ein störender Faktor den es zu elemenieren gillt.
Eigentlich sollten wir von Ideologien jeglicher Art geheilt worden sein. Aber anscheined will man noch mal in die zweite Runde.
Die europäische Geschichte kennt einige solche politischen Konstellationen die dann zum Krieg geführt haben.
@Nordlicht:
Die unkonventionellen Fähigkeiten werden jedoch schon jetzt bei ISAF benötigt (COIN) – und sind politisch gefordert (siehe BK Merkel zu ISAF nach 2014).
Mit Blick auf Rettung und Evakuierung mag der Umfang der Kräfte ausreichen, die notwendigen Mittel („Enabler“) fehlen aber weiterhin.
Unterm Strich ist es daher aus meiner Sicht ein Ungleichgewicht zu Gunsten konventonell gedachter Stabilisierungsoperationen.
Wenn man nicht weiß was in 10 Jahren ist, dann sollte man sich nicht auf nur eine Sache unzureichend vorbereiten und dann noch behaupten man könne alles.
@Memoria
Wie so oft, stelle ich mehr Aehnlichkeiten als Unterschiede fest!
Was Controlling anbelangt, ich wuerde mich ja ueber richtiges Controlling freuen (Z.B. Stundenblaetter fuer StAN Verhandlungen, Controlling in Ruestungsprojekten, dass „politische“ Preisbildungen miteinbezieht, Controlling bei Standortentscheidungen, hier gefaellt mir der Satz des Ministers: „Kompensation nicht aus meinem Titel‘ etc), ansonsten stimme ich dem Autor des Papieres, auf das Sie mich hingewiesen haben, zu…. ‚Halbvoll“ bzw „Halbleer“ motiviertes Controlling bringt uns nicht weiter.
@Klabautermann: WIR diesmal nicht ;-)
@Bang50: Wie saehen denn die Alternativen aus? Dem US Partner geht das Geld aus, der wird in naechster Zeit nichts mehr bezahlen, Portugal und Spanien treten mittlerweise bei ihren ehemaligen Kolonien als Bittsteller aus, die Chinesen lernen gerade den Anteil BEsitz schafft Verantwortung usw…..und Occupy Wallstreet (und alle Ableger inkl. Occupy Legoland) sind Gottseidank friedlich, der Arabische Fruehling faengt an seine Kinder zu fressen (s. Aegypten) , in Syrien ist weiterhin Winter und in Lybien werden wir es sehen.
Prinzipiell haben wir m.E. viel weniger Ideologie im Spiel, als wir es noch in den 60/70er Jahren des letzten Jahrhunderts hatten, lesen/hoeren Sie doch mal eine Rede von Dutschke (o.a), das versteht heute niemand mehr!
@ Bang50
Ich bin überrascht ob ihres Standpunktes zu den Hilfsmaßnahmen für Griechenland. Was wäre denn die Alternative ?
Die Milliarden Hilfszahlungen einfach geben ohne die Forderungen nach innerstaatlichen politischen Reformen ?
Griechenland ist einfach ein Oligarchen-Staat ähnlich wie Russland. Vielleicht sind es in Griechenland 2000 stattt wie in Russland einige Hundert. Nachdem Griechenlands Beitritt zum Euroraum von Anfang bis zum Ende erstunken und erlogen war, ist eine harte Reaktion der Hilfsländer mehr als notwendig. Man muss die Griechen schon zwingen ihre staatlichen Verhältnisse zu ordnen. Alternativ können sie ja den Euroraum verlassen. Wenn jetzt jemand sagt, dass sähen die Euro-Verträge nicht vor – das Euro Stabilitätsgesetz sieht auch nicht vor, dass ein Euro-Land für die Schulden eines anderen Euro-Landes haftet.
@Georg
@Soenke Marahrens
Nach dem 2 WK wurde durch Charles de Gaulle der Begriff „Europa der Vaterländer“ geprägt. Die Idee dahinter war, nach den Erfahrungen des 2WK Europa in eine friedliche Koexsistenz zu führen. Charles de Gaulle war klar, das Frankreich und Deutschland zwei vollkommen unterschiedliche Standpunkte in der Mentalität, Wirtschafts,- und Rechtsordnung besaßen. Deutschland war geprägt von Ordnungspolitik, Leistungsprinzip und Föderalismus. Frankreich durch Sozialismus, Zentralismus und einer „lockeren“ Geldpolitik. Die Idee war also das sich diese zwei vorherschenden Nationen in einem Diskurs gegenseitig neutralisieren um so ein Gleichgewicht zu schaffen. Dabei sollte dieses Europa dem Prinzip der Freiheit folgen und jede Nation eigenverantwortlich handeln lassen. Dieses Prinzip wurde durch die frühe EWG umgesetzt. Wenn wir uns zurück erinnern, waren das die goldenen Zeiten.
In den 90er Jahren änderte sich dann diese Mentalität. Die Idee von der Supermacht „Vereinigte Staaten von Europa“ war geboren. Natürlich musste diese Supermacht zentralistisch regiert werden und natürlich würde ein großer Wirtschaftsraum „automatisch“ auch zu einer Supermacht der Wirtschaft führen (Was ökonomisch als schlicht falsch entlarvt werden kann. Volumen macht noch keinen Kapitalaufbau und auch nicht Wettbewerbsfähig wie wir gerade an Griechenland etc.. sehen.)
Dahinter verbarg sich nichts anderes als eine französische Staatsmentalität gepaart mit einer Sachzwangtheorie und einer neoklassischen Wirtschafsideologie.
Insgesamt also ein Paket der puren Ideologie.
Nun war Deutschland auf einer ganz anderen Spur unterwegs. Ludwig Erhard war ein großer Fan von Ludwig von Mises und wusste deshalb um die Schwächen der neoklassischen Wirtschaft. Deshalb waren Termingeldgeschäfte lange Zeit verboten und Ludwig Erhard wirkte sämtlichen Monopolisierungstendenzen entgegen. In seinem Buch „Deutsche Wirtschaftspolitik“ (da war der europäische Binnenmarkt gerade 1 Jahr alt) erteilte er einer europäischen Gemeinschaftswährung eine harsche Absage und führte genau diese Gründe an, die sich heute mit Griechenland bewahrheitet haben (Eine Währung macht noch lange keinen Staat). Er wusste das eine Gemeinschaftswährung mit unterschiedlich starken Akteuren, Mentalitäten und Rechtsauffassungen nur funktionieren könne wenn eine starke Zentralgewalt mit der Peitsche regieren würde und den Wohlstand umverteilt. Das solch ein System jeglichen europäischen Werten wiedersprechen würde und zu großem Nachteil Deutschalnds sein würde, sah er mit einer solche Klarheit wie nur wenige heute.
Leider war es Deutschland nicht vergönnt solch große Persönlichkeiten in der Politik zu behalten. Inzwischen kam diese „Vereinigte Staaten von Europa“ Ideologie auch in den Köpfen der deutschen Politiker an. Diese war besonders nach der Widervereinigung sehr willkommen, da nun der Feind fehlte und man mangels historischer Bildung die Rolle Deutschlands im europäischen Konzert nicht kannte. So war es nur logisch Deutschland in einem neuen Bundesstaat aufgehen zu lassen und so jegliche strategische konzeptionierung der Außenpolitik sein zu lassen. Die Europa Ideologie entwickelte sich zu einer solchen Selbstverständlichkeit wie im frühen 20 Jahrhundert der Sozialismus. Beide versprechen den Garten Eden und das endgültige Glück. Doch damals wie heute haben nur wenige hinterfragt welcher Sinn dahinter wirklich steckt.
So ist es nur logisch das diese „programmierten“ Staatsfrauen und Staatsmänner etwas von „Alternativlosigkeit“ und „Scheitert der Euro scheitert Europa“ schwafeln. Sie haben schlicht keine Idee was sie mit Deutschland anfangen sollen, sollte es nicht rechtzeitig in einem Bundesstaat übergehen. Hier tritt ganz deutich hervor, wie beschränkt der ideologie Horizont unserer „Eliten“ ist. Den „Alternativlos“ weil man sich wirklich nichts vorstellen kann, das etwas nicht auf „Vereinigte Staaten von Europa“ endet. „Scheitert der Euro scheitert Europa“ drückt die vollkomme Selbstüberschätzung aus. Den Europa wird noch da sein wenn die EU schon längst zu Staub geworden ist. Man bildet sich aber tatsächlich ein, wenn Deutschland nicht in einem Bundesstaat aufgeht und die europäische Währung scheitert, es zwangsweise zu einem Krieg kommt (Frau Merkel hat dies auch mal sehr deutlich formuliert). Entweder herbeigeführt durch die „einzigartige Schlechtigkeit“ der Deutschen oder sonst jemandem der dieses große Projekt nur irgendwie kritisiert.
Hier sehen wir also ganz deutlich die ideologische Verbohrtheit und das geistige Rüstzeug für einen totalitären Staat der sich nun durch Geheimgremien, Zwangsdisziplinierung von Abweichlern, Abschaffung der Demokratie (Mit dem ESM werden z.b nach Ansicht des ehem. Bundesverfassungsrichters Prof Sachschneiderdie Artikel 146 und 20 des GG verletzt. Das kommt der Abschaffung der Demokratie gleich) äußert.
Die Eurokrise ist ein willkommendes Ereignis für die Euro Ideologen. So lässt sich nun ganz befreit vom Recht das Projekt wesentlich schneller durchdrücken als man ursprünglich geglaubt hatte. Nicht wenige sind darüber ganz entzückt in Brüssel.
Doch dieses System zeigt schon jetzt die ersten Risse. Der neue Superstaat kann so viel Umverteilen wie er will. Die Gesetze der Ökonomie kann er nicht biegen. Die Menschen stimmen mit ihren Geldscheinen ab (Abfließen des Kapitals) und durch ihre Stimme auf der Straße. Griechenland z.b ist seit 2008 eigentlich Pleite. Es wird jedoch in der EU gehalten weil sonst die Ideologie scheitert. Also wird Griechenland weiter mit Krediten versorgt und eine Armee von Beamten aus Brüssel mischt sich in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates ein (noch vor 30 Jahren wäre sowas einer Kriegserklärung gleich gekommen). Doch die griechische Wirtschaft schrumpft immer weiter und die Arbeitslosenzahlen steigen rapide an.
Diese Situation ist mit Deutschland im Jahr 1931/32 zu vergleichen, als der Reichskanzler Heinrich Brüning eine ähnliche Sparpolitik betrieb und die Arbeitslosenzahlen auf 6Millionen stiegen. Dies Wut äußerte sich dann in Haß auf Frankreich welches Deutschland durch den Versailler Vertrag knebelte. Heute randalieren die Griechen in den Straßen und schwenken Nazi Flaggen mit dem Gesicht Frau Merkels. Ich brauche jetzt eigentlich nicht erwähnen, das in Deutschland dieser Zustand der Nährboden für Adolf Hitler war. Wenn wir Griechenland weiter so knebeln wird vielleicht auch dort ein neuer „Adolf Hitler“ an die Macht kommen. Die griechische Regierung ist schon jetzt kurz vor dem Zusammenbruch.
Was ist nun die Lehre daraus? Eigentlich nur das was wir im Europa des 20 Jh. schon wussten.
(nach John Locke)
Ein Staat welcher nicht auf Akzeptanz seines Volkes basiert, ist nicht legitim.
Recht, welches nicht auf der Akzeptanz des Volkes basiert, ist nicht legitim.
Politik die nicht auf dem Recht basiert, ist nicht legitim.
Eine Währung die nicht auf der Akzeptanz des Volkes basiert, nicht auf dem Recht, nicht auf der legitimen Politik, ist nicht legitim.
Jeder Staat der davon abweicht, ist ein totalitärer und rechstfreier Staat, der seine Bevölkerung für den Erhalt der eigenen Ideologie versklavt.
Deutschland muss jetzt aufwachen und seine ihm zugedachte Führungsrolle wieder übernehmen und seine alten Tugenden reaktivieren, um das Gegengewicht gegenüber Frankreich zu bilden. Es muss die ideologische Fehlgeburt der EU abwickeln und die Mitgliedsstaaten wieder in die Freiheit und Eigenverantwortung entlassen (für Griechenland bedeutet das Abwertung und ein Neuanfang). Es muss wieder ein Vorbild durch Ordnungspolitik, Rechtstreue, Föderalismus und soziale Marktwirtschaft ala Ludwig Erhard werden.
Sollte Deutschland diese Kraft nicht aufbringen, sehe ich ein dunkles Zeitalter für uns an dessen Ende man vielleicht sogar wieder Deutschland die Schuld gibt. Es könnte einen Krieg bedeuten wenn sich die Menschen in Europa immer weiter Ungerecht behandelt fühlen und in unfreiheit leben müssen. In jedem Fall bedeutet ein zentralistischer Umerveiltungsstaat die Armut für uns alle.
Ich kann mich nicht erinnern welche Autor das gesagt hat:“ Nur Deutschland kann die Lösung für diese Krise bringen , dazu muss es aber seine Seele wiederfinden“
@Bang50
Danke für ihre Gedanken und Folgerungen, die nach meiner Ansicht nicht von der Hand zu weisen sind.
Ein (???) politischer und ebenso pragmatisch wie moralisch denkender und agierender Kopf wie Erhard (unterstützt von Ökonomen vom Kaliber eines Alfred Müller-Armack) wäre ebenso notwendig wie ein Bündnis aller aufrechten Demokraten aus allen Schichten der Gesellschaft (und das schliesst nmÜ dezidiert unsere dem Souverän des Volkes verpflichtete Armee mit ein). Es sollte auf dem Weg des öffentlichen Diskurses in Medien, öffentlichen Veranstaltungen und Konventen strategische Alternativen und zeitnah realisierbare Emergency Actions entwickeln, planen und einem demokratischen Votum vorstellen – damit sowohl legislativ als auch operativ ein eventueller kalter Putsch „von oben“ verhindert werden könnte.
Auf nationaler und europäischer bzw. globaler Ebene.
Warum sollte nicht der Impuls dazu von Deutschland ausgehen? Und warum sollten dazu nicht auch entsprechende Impulse aus den Streitkräften kommen? Immerhin sind Soldaten der Teil der Gesellschaft, der jenseits wirtschaftlicher und individueller Einschränkungen des zivilen Bürgers tatsächlich ultimativ ihre Existenz auf’s Spiel setzen.
Oder – denke ich zu naiv und zugleich zu alarmistisch…?
@Bang50:
„@SD…Ganz ehrlich diese: “Europa, einigkeit über alles und bist du nicht willig so brauche ich Gewalt” Ideologie stößt mir Persönlich auf.“
Aber genau das ist es doch nicht. Der Punkt ist doch gerade keine Gewalt zu brauchen. Wir haben einen freiwilligen Zusammenschluss.
„An den europäischen Grenzen macht sich der nächste vom Größenwahn beseelte Staatsman daran sein neues “Osmanisches Großreich” zu gründen. Die “Demokratiewunder” des “arabischen Frühlings” werden schon bald in dieses Konzert mit einstimmen und dem blanken islamischen Haß auf den Westen fröhnen.“
Wen sehen sie da in der tuerkischen Politik? Ich hab eher den Eindruck, das die AKP und Erdoğan den islamisten das Wasser abgraben, oder kommt da jemand hoch. Ansonsten wird die Tuerkei mittelfristig zu einer Regionalmacht werden. Durch integration in die Nato ist das nicht gerade etwas dem ich mit Schrecken entgegensehe. Die Egypter und Saudis wird das wohl wurmen.
Sollte wirklich ein fundamentalistischer Wahnsinniger die Macht erlangen, eine moderne und motivierte Armee aufbauen und aus der Nato aussteigen. Dann waere er immer noch nicht an unseren Grenzen, sondern an den Grenzen der EU und der Nato, und waere eine Bedrohung fuer uns und unsere Nachbarn. Hier kommt der Punkt: Wenn der uns Angreifen koennte, waehrend unsere Nachbarn und die Amerikaner zusehen, waere das nicht ein Zeichen, dass wir etwas ein wenig Falsch gemacht haben?
Was sollen uns Vergleiche mit 1848 zeigen. Wir leben in einem ungemein friedlicheren Zeitalter. Der Bildungstand ist deutlich hoeher, die Bevoelkerung in Europa ist nicht bereits Traumatisiert durch Kriege, und es gibt in keinem grossen Nachbarland mehr eine Erziehung zur Unterordnung unter Authoritaeten. (Wenn es um alten Groll gehen sollte, dann denk ich als Baier freilich eher an ein halbes Jahrhundert preussischer Knechtschaft.)
„Unsere Zukunft wird also mit Gewissheit eines, nämlich vorallem instabiler und gewalttätiger.“
Woher nehmen sie dass?
Die entwicklung ueber die vergangenen Jahrhunderte geht genau in die andere Richtung. Ich will nicht sagen, dass unsere Zukunft stabiler und friedlicher wird, aber es koennte durchaus so sein. Im Blick auf den Klimawandel erwarte ich eher einen staerkeren Schulterschluss der reichen Laender gegenueber den Armen, die vermutlich staerker vom Klimawandel betroffen sein werden. Da waer es vieleicht auch eine gute Idee proaktiv zu werden.
Was aber wirklich zaehlt, auch vor allem bei verarmten arbeitslosen Waehlern, ist die Wirtschaft. Fuer die waere ein Krieg in Europa selbstmord. Ich behaupte sogar: Die wirtschaftliche Verflechtung der Industriestaaten schliesst regulaere Kriege untereinander langfristig und absolut aus.
@Bang50
Ersetzen sie in ihrem Artikel Deutschland durch das Kurfürstentum Sachsen und setzen sie für Europa Preußen/2. Deutsches Reich. Wer Mentalitäten in Europa vergleicht sollte sich bewußt werden, dass selbst heute der Elsässer oder Südtiroler mit dem Schwaben oder Bayer mehr gemein hat als die Süddeuschen mit einem Pommer oder Sorben. Im Übrigen ist es in Russland genauso. Die Inder, Chinesen oder Russen werden uns nicht fragen ob wir uns einig sind, so ist nicht die Frage was uns trennt sondern weas uns eint! Die Unterschiede innerhalb Europas erkennt ein Nichteuropäer eh nicht.
Solange aber unsere Regierungen über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entscheidet und selbst die Europäer nicht mit nimmt, werden wir keine Zukunft haben. Europa muss endlich demokratisch werden und aus der Region heraus organisiert werden. Nur so hat die Bevölkerung Europas eine Chance zu überleben. Vor 1866 hätte keiner in Süddeutschland gedacht man könne in der gleichen Armee dienen wie ein Preuße (Außer die Jungs von der Marien)!
@sd
„Die wirtschaftliche Verflechtung der Industriestaaten schliesst regulaere Kriege untereinander langfristig und absolut aus….“ Siehe Jugoslawien/UdSSR
Da warten wir doch mal ab was in Israel/Palästina/SA/Syrien/Türkei so passieren wird!
Wenn Despoten mit dem Rücken zur Wand stehen, dann drehen sie oft durch! „Lukaschenkas Politik wird von westlichen Beobachtern als undemokratisch, autoritär und marktfeindlich beschrieben. Das Land ist in Europa wirtschaftlich und politisch stark isoliert. Seine wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Partner sind Russland, der Iran und Venezuela. “ Sein Nachbar ist Polen und die haben noch ein paar offene Rechnungen.
Immer wenn man denkt es wird nicht schlimmer, kommt einer und der ist noch dümmer!
@Elhanan:
„Siehe Jugoslawien/UdSSR“
Das waren Buergerkriege, keine Kriege zwischen einzelnen Staaten.
„Israel/Palästina/SA/Syrien/Türkei“
Da haben wir Palaestina, Gaza, Egypten etc im Spiel, alles keine Industriestaaten, die wirtschaftliche Vorteile durch eine wirtschaftliche Verflechtung geniessen koennen.
Es liegt zu grossen Teilen am Geschick der Nato staaten, voran den USA, dass die Tuerkei nicht langsam in eine Konfrontation gezogen wird. (Auf die Israelische Regierung kann man ungluecklicherweise zur Zeit wohl eher nicht hoffen.)
Das Belarus Beispiel haben sie ja schon selbst eingeordnet: „Das Land ist in Europa wirtschaftlich und politisch stark isoliert.“
Hier wiederum: Nicht direkt an unserer Grenze, aber an der Grenze von direkt anliegenden Verbuendeten. Waere das nicht ein Nato Buendnisfall und nicht Landesverteidigung?
Ich moechte es vieleicht anders Formulieren als zuvor: Mit der sehr guten Ausgangslage zu Frieden und Sicherheit in unserem direktem Umfeld der EU/Nato muesste sich die deutsche Politik so unglaublich inkompetent, ja groessenwahnsinnig anstellen, dass sie alle Nachbarn so vergraetzt, dass sie uns nicht nur haengen liessen, sondern sogar noch nicht vorhandene Feinde durch ihr Gebiet lassen wuerden. Ganz zu schweigen es soweit kommen zu lassen, dass einer der Nachbarn einen Krieg als ‚alternativlos‘ sehen wuerde.*
Deshalb die Faehigkeit zur selbstaendigen Landesverteidigung, statt der Verteidigung der Nato oder EU zu erhalten halte ich fuer voellig Ueberfluessig. Investieren wir die Kraefte lieber darin es nicht so weit kommen zu lassen.
*Ich bezieh mich hier nicht auf die Euro-Rettung schliesse sie aber nicht aus. (Die Kette von nicht erfolgender Euro-Rettung zu Krieg in Europa scheint mir etwas arg weit gespannt.)
@sd
Es ging nicht darum ob etwas als Staat bezeichnet wird, es ging um die Verflechtung.
Und wenn in einem Staat Bürgerkrieg möglich ist, ist Krieg u.U. nicht innerhalb der Grenzen haltbar.
Auch ich glaube nich, dass es in naher Zukunft Krieg unter den EU/NATO- Staaten geben wird (Außer evtl Rumänien-Ungarn-Slowakei, Türkei-Griechenland).
….Deshalb die Faehigkeit zur selbstaendigen Landesverteidigung, statt der Verteidigung der Nato oder EU zu erhalten halte ich fuer voellig Ueberfluessig. Investieren wir die Kraefte lieber darin es nicht so weit kommen zu lassen…..
Genau darum geht es, volle Zustimmung. Gerade dieser Ansatz wurde verpasst und wenn ich das Abstimmverhalten in der UNESCO sehe, halte ich eine gemeinsame Außen- u. Sicherheitspolitik in weiter ferne. Um die Kriesen zu überstehen benötigen wir nicht weniger sondern mehr EU aber eben demokratisch aus der Region nach den Subsidiaritätsprinzip heraus, mit klarer Zuweisung der Verantwortlichkeiten und Entscheidungsgewalt.
Ein demografisches Argument gegen einen „großen“ Staatenkrieg innerhalb Europas liefert der Soziologe Gunnar Heinsohn:
Je geringer die Quote an 15-24jährigen an der Gesamtbevölkerung ist, desto geringer ist die Kriegsneigung.
Inwieweit diese These wissenschaftlich haltbar ist, sei dahingestellt – und natürlich auch, ob wir uns darauf verlassen wollen.
Zumindest kann man daraus mögliche geographische Konfliktfelder der Zukunft ableiten:
Erstens an der Grenze zum arabischen und afrikanischen Raum sowie zweitens in europäischen Großstädten mit arabischen/islamischen Ghettos.
Video u.a. mit Heinsohns Thesen:
http://www.kurt-davids.de/fundstuecke/gunnarheinsohndemografieundkrieg.html
Und eine kritische Beurteilung seiner Thesen:
http://www.zeit.de/2004/10/SM-HeinsohnKURZ/komplettansicht
Uff. Die Herren schlagen aber einen weiten Bogen von der Feinausplanung der Bundeswehr…
@T.W.
Die Frage nach einer soliden Feinausplanung muss lauten: Ist Fähigkeit zur Landesverteidigung gemäß GG noch gegeben? Wohl eher nicht!
Wenn Landesverteidigung immer Bündnisverteidigung ist, wurde dies in der Reform berücksichtigt? Wohl eher nicht! Es Spielen Anscheinend die geographische Konfliktfelder entlang der EU Außengrenze (Land/Mittelmeer) keine Rolle.
Tiefe vor Breite!
Krisen sind ständig vorhanden und es kriselt an der Gesamten Süd-Ost-Flanke der EU.
Ob aber eine Krise zum Konflikt wird ist oft nicht absehbar. Im nachhinen betrachtet, hatte man immer eine Vorwahrnzeit, da man in der Rückbetrachtung die Krise mit einrechnet. In der Gegenwart geht man aber nicht davon aus, dass eine Krise zum Konflikt wird. Am Bsp Türkei wird man die nächsten Monate gut verfolgen können wie Dinge geschehen mit denen man angeblich nicht gerechnet hat (Außer der kleine Zirkel der sich damit befasst).
…Im Nahost-Konflikt stellt sich die Türkei eindeutig auf die Seite Palästinas und fordert die Uno zur Anerkennung eines palästinensischen Staates auf. Deutschland allerdings stellte sich schon bei der Aufnahme Palästinas in die Unesco quer….Im Sommer diesen Jahres wies die Türkei den israelischen Botschafter in Ankara aus. Erdogan kündigte an, Kriegsschiffe mitzuschicken, wenn das nächste Mal ein Hilfskonvoi Richtung Gaza-Streifen auslaufe. Bei einem Besuch in Südafrika vor wenigen Wochen sagte der türkische Premier, Israel sei eine „Bedrohung“ für den Nahen Osten….
…Israel spielt auch eine Rolle beim Streit um Zypern. Die Gemengelage dort ist komplex: Die Türkei hält den Nordteil Zyperns seit 1974 besetzt und erkennt die Republik Zypern – also den größeren griechischen Südteil der Insel – nicht an. Die Republik Zypern, EU-Mitglied, machte Ansprüche auf die riesigen Gas- und Erdölvorkommen in den Gewässern rund um die Insel geltend und unterzeichnete mit Israel ein entsprechendes Abkommen zur Grenzziehung im Mittelmeer. Ankara war erzürnt, weil der international nicht anerkannte türkische Nordteil Zyperns nicht berücksichtigt werden sollte. Erdogan verkündete, die türkische Marine werde sich dort von nun an „sehr häufig“ zeigen und schickte Kriegsschiffe auf Patrouille. Ankara hat angekündigt, die Beziehungen zur EU einzufrieren, wenn Zypern im kommenden Jahr turnusmäßig den EU-Vorsitz übernimmt. (Spiegel 2.11.2011)
Der Nahe Osten einschl Kaukasus ist ein Pulverfass und dies ist keine neue Erkenntnis. Im Nachhinen werden die Fachleute behaupten, dass es absehbar war! Siehe AFG/Jugo/Irak uvm. Aber die Bw rüstet sich für….., ja was eigentlich? Das werden wir dann wohl sehen, wenn es in die Feinplanung geht!
Sportförderung – hier Schwerpunkt:
(dpa) Die Bundeswehr wird trotz umfangreicher Standortschließungen keine Sportfördergruppe auflösen und höchstwahrscheinlich auch alle 744 Sportsoldaten weiter finanziell unterstützen.
«Wir werden auch zukünftig 15 Sportfördergruppen haben. Das geht ja auch aus dem Standortkonzept hervor», sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur dpa.
http://www.weser-kurier.de/Artikel/Sport/Mehr-Sport/Sportmix/474814/Bundeswehr%3A-Alle-Sport-Standorte-bleiben-erhalten.html
Wir bezeichneten die Sportsoldaten im damaligen Ostblock als „Staatsamateure“, wegen den Zulassungsregeln zu den Olympischen Spielen. Heute betreiben wir selber „Staatsamateure“, also BMI und Sport wird gefördert, echte Soldaten im Ausgleich dafür schlechter gestellt als mancher Polizeibeamte bei kostenlosen Heimfahrten in der Deutschen Bahn am Wochenende.
@Memoria
Danke für die Meldung, allerdings sehe ich es mit gewissem Unbehagen, wenn hier komplette Agenturmeldungen eingestellt werden – weil ich nicht Kunde bin und das rechtliche Probleme aufwerfen könnte.
Gibt’s die Geschichte vielleicht irgendwo im Netz, so dass man den Anfang zitieren und für den Rest auf einen Link verweisen könnte?
@T.W.:
Voila: http://www.weser-kurier.de/Artikel/Sport/Mehr-Sport/Sportmix/474814/Bundeswehr%3A-Alle-Sport-Standorte-bleiben-erhalten.html
Mein vorheriger Kommentar kann gerne entsprechend gekürzt werden – ich will ja keine Probleme bereiten.
Im Bereich SpoFo ist die Feinplanung offensichtlich schon weit gekommen.
@Memoria
Danke!