„Köln“ mit besonderem Dank aus Atalanta verabschiedet
Ehe es übers Wochenende untergeht: Die deutsche Fregatte Köln hat ihren Einsatz unter der EU-Antipirateriemission Atalanta beendet. Das Schiff macht sich auf den Rückweg und soll im kommenden Sommer außer Dienst gestellt werden. So weit nichts wirklich Auffälliges – aber: die Köln hat während des Einsatzes unter ihrem früheren Kommandanten Chris Karow ein bisschen mehr für die Pirateriebekämpfung getan als üblich. Das EUNAVFOR-Kommando verabschiedete die Fregatte deshalb auch mit mehr als dem üblichen Lob aus einem very succesful deployment:
A total of 42 failed pirates were stopped at sea and seven small boats from four separate groups were destroyed. In addition, five Somali fishermen were rescued and the hijacked Dhow AL JABAL, with two Yemeni hostages on board, was handed over to Yemeni authorities and her owner.
EU NAVFOR Operation Commander, Rear Admiral Duncan L. Potts, expressed his thanks to the Commanding Officer and ship’s company, stating:
“As you leave the Operation ATALANTA theatre, I offer my congratulations and thanks for all you have done and achieved this autumn. Proactive & determined, your actions in not only defending World Food Programme Programme ships against the pirates but more significantly your action to neutralise a number of pirate action groups has made a hugely important contribution to our campaign. You can be immensely proud of what you have done and I wish you a safe return to Germany.
Commander of the Task Force 465, Rear Admiral Thomas E.P. Jugel wrote:- “Your spirit, excellence and eagerness were more than welcome in EUNAVFOR Somalia Operation ATALANTA.”
Ein paar wichtige Aktionen der Köln in diesem Einsatz:
Die Köln gegen Piraten – direkt vor der Küste
Fregatte Köln versenkt Piratenboote
Köln gegen Piraten: Die Bilder
Fregatte Köln stellt Piraten-Mutterschiff
Für den Umgang mit den Piraten auf der Dhau Al Jabal erntete die Köln sogar Lob von der Organisation Ecoterra, die sonst sehr kritisch zum Vorgehen der internationalen Seestreitkräfte am Horn von Afrika steht:
The German frigate FGS KOELN and her German Naval Command appear to have managed a steep learning curve and adhere now to a much more intelligent code of conduct, which is guided by human rights, respect for law and the protection of the property of third parties.
While still achieving the necessary, which is the prevention of any possible act of piracy, this determined, convincing and helpful action sets a new standard in the piracy circus.
„Cöln kam“ :)
Bravo Zulu!
@Köln
fair winds and following seas
Laut marinetraffic.com, die Fregatte Lübeck, die Köln in Atalanta ersetzen wird, ist heute morgen (26 Nov 2011) in Valetta Malta angekommen
Ein schöner Abschluss für ein Kriegsschiff. Gratulation „Köln“!
Weiss jemand warum die „Köln“ als erste außer Dienst gestellt wird, obwohl sie nicht die älteste 122er ist?
Vielleicht weil keiner der entscheidenden Admirâle, Kapitäne und Politiker auf der Köln gefahren ist?
Nur eine böse Vermutung.
Bravo Zulu FGS Köln!
Naja wenn ich die ganze Baureihe ausser Dienst stellen will macht es nur Sinn hier nicht aufs Baualter zu gucken sondern auf die Einsatzrealität.
Die Köln kommt gerade ausm Einsatz, d.h. jetzt würde Urlaub + Werft + Übung + Einsatzvorbereitung + Einsatz anstehen.
Wenn nicht grad wieder Not am Mann also gut 1-2 Jahre bis zum nächsten Einsatz. Da ists dann schon 2014. Würde ich nun hergehen und zuerst die ältesten Schiffe außer Dienst stellen müsste die Köln samt Besatzung wieder in diesen Turnus gehen (Besatzungswechsel ausgeschlossen – man schmeisst auch keine Stammbesatzung vor der Außerdienststellung runter) Also nehm ich das Schiff ausm Einsatz und stell es außer Dienst und schick die nächste Fregatte runter und nach der Rückkehr mach ich das gleiche mit dieser. So bleib ich einsatzbezogen noch ein paar Jahre Durchhaltefähig mit 122 und garantiere auch die Außerdienststellung.
Wie stellt sich die marine ihre strukturplanung denn mittelfristig vor? 8 Einheiten der F122 werden ausser Dienst gestellt.12? Einheiten der Schnellboote werden ausser Dienst gestellt. Die 5 K130 Korvetten sind untauglich die K131 ist nicht zu sehen, die F125 ist nicht zu sehen . Die 4 F123 funktionieren zwar halbwegs aber die F 124 ist so dermaßen technisch überladen das sie nicht mehr bedienbar ist. Im ungünstigsten Fall steht Deutschland 2020 ohne Marine dar.
Ich will ja die Leistung der KOELN-Besatzung keineswegs schmälern. Sie haben bestimmt ihr Bestes gegeben und hätten vielleicht sogar noch viel mehr gemacht gegen Piraten. Wenn sie gedurft hätten….
Aber wenn ich diese Lobhudelei („A total of 42 failed pirates were stopped at sea and seven small boats from four separate groups were destroyed……etc pp“) des EUNAVFOR-Kommandeurs lese und dazu wieder dies Foto von der KOELN und der Dhau betrachte, dann kommen mir doch wieder sarke Zweifel an der Effektivität der ATALANTA Mission.
Ein großes, immens teures Kriegsschiff begleitet eine winzige Dhau mit zwei (i.W. ZWEI) Mann Besatzung über den Golf von Aden zurück in den Heimathafen – dazu das Foto – besser kann man das Verhältnis von Aufwand und Erfolg gar nicht symbolisieren.
Ich verstehe nicht, dass die EUNAVFOR dies Foto veröffentlicht – und, ja, als „Erfolgsmeldung“ verkauft. Merken die gar nicht, wie lächerlich das aussieht?