Inspekteur der Streitkräftebasis kündigt Abschied für 14. Mai an
Nach den von Verteidigungsminister Boris Pistorius gebilligten Plänen für eine Umstrukturierung der Bundeswehr werden die Inspekteure von Streitkräftebasis (SKB) und Sanitätsdienst, Martin Schelleis und Ulrich Baumgärtner, im Mai in den Ruhestand gehen. Ihre beiden Organisationsbereiche sollen künftig in einem gemeinsamen Unterstützungsbereich für die vier Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe, Marine und Cyber- und Informationsraum aufgehen. Schelleis kündigte seinen Abschieds- und Übergabeappell für den 14. Mai an.
Der Minister hatte Anfang April die neue Struktur einer Bundeswehr der Zeitenwende angekündigt. Kern der Veränderung wird neben einem einheitlichen operativen Führungskommando und der Konzentration auf die vier Teilstreitkräfte ein neuer Unterstützungsbereich. Damit hätten alle Teilstreitkräfte auf alle Fähigkeiten Zugriff, je nach Bedarf, hatte Pistorius erläutert. Die Unterstützer werden dem stellvertretenden Generalinspekteur der Bundeswehr unterstellt, der bei Konflikten über die Nutzung dieser Ressourcen entscheiden soll.
Schelleis sagte am (heutigen) Dienstag bei einer Personalversammlung des Kommandos Streitkräftebasis in Bonn, der Minister habe ihm eine baldige Versetzung in den einstweiligen Ruhestand angekündigt. Das habe nichts mit seiner Person oder den Leistungen zu tun, sondern mit den Plänen für die Umstrukturierung. Die Entscheidung des Ministers war überraschend, aber nicht unerwartet. Deshalb gehe ich nicht in Trauer oder Groll, sagte der Generalleutnant laut einem Bericht im Intranet der Bundeswehr.
Schelleis kündigte an, er werde am 14. Mai die Führung der derzeit noch bestehenden Streitkräftebasis an seinen bisherigen Stellvertreter Stefan Lüth übergeben, der den Übergang von dem bisherigen militärischen Organisationsbereich in die neue Struktur leiten werde.
Erwartet, aber bislang noch nicht offiziell bestätigt ist auch das Ausscheiden von Baumgärtner als Inspekteur des Sanitätsdienstes. Er könnte bereits in Anfang Mai seine Arbeit an der Spitze der bislang eigenständigen Organisationseinheit beenden.
(Archivbild März 2023: Pistorius und Schelleins bei einer Fähigkeitsschau der Streitkräftebasis in Mahlwinkel – Florian Gärtner/photothek.de)
Naja, bei allem Bohei um die SKB und den ZSAnD, wer hier wirklich verliert, sind die Landeskommandos. Die verlieren enorm an Bedeutung, weil ihnen die gerade erst mit viel Aufwand aufgestellten, bzw. mit der Aufstellung beginnenden Heimatschutzelemente ersatzlos weggenommen werden. Bleiben noch die sonst stets gern vergessenen KVK/BVK, denen ab demnächst im Rahmen LV/BV Aufgaben bei der Koordinierung von Konvoiunterstützung zukommen dürfte – falls das nicht auch das Unterstützungskommando übernimmt.
So mancher, der als Kommandeur in einer Landeshauptstadt als General sitzt wird speziell darüber wohl wenig erfreut sein. Siehe hierzu auch den hier in den Kommentaren Link zur hr-hessenschau. BG Stöckmann ist einer von denen, die hiervon betroffen sein werden.
Oder es gibt irgendwann wieder ein Territorialheer. Wobei auch da die Strukturen seit Jahrzehnten nachhaltig geschleift worden sind.
@Metallkopf sagt: 29.04.2024 um 8:45 Uhr
Die Landesko.mandos verlieren nix, nur eine erst viel später dazu gekommene Zusatzaufgabe. Und die Landeskommandos, die einen B6er als Kommandeur haben, haben den aus anderen Gründen und schon seit Aufstellung.
Die Heimatschützer können Sie dort organisatorisch unterbringen, wo Sie wollen. Ohne eigenes Material bleiben diese ein zahlloser Ausbildungsverband.