Sicherheitshalber der Podcast Folge 81: Sicherheitspolitische Horrorwoche: Rotes Meer. Scholz zu Taurus. Scholz vs. Macron. Taurus-Leak
Sicherheitshalber ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 81 sprechen Ulrike Franke, Frank Sauer, Carlo Masala und ich über die zurückliegende Horror-Woche für die deutsche Sicherheitspolitik: Von Fehlschüssen der Fregatte Hessen im Roten Meer über die Aussagen von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Marschflugkörper Taurus und von Frankreichs Präsident Emanuel Macron zu eventuellen möglichen vielleicht Bodentruppen in der Ukraine bis zum Taurus-Leak, dem von Russland abgehörten Gespräch hoher Luftwaffenoffiziere. Au backe!
Abschließend wie immer der Sicherheitshinweis, der kurze Fingerzeig auf aktuelle, sicherheitspolitisch einschlägige Themen und Entwicklungen – diesmal mit russische Nuklearwaffen im Orbit, “Surveillance Capitalism”, Pistorius’ Vorstoß für eine neue Wehrpflicht und dem Verhältnis der USA zu Israel.
Hessen im Rotem Meer: 00:01:50
Scholz und Taurus: 00:21:22
Macron und Bodentruppen: 00:32:10
Taurus-Leak: 00:48:10
Fazit: 01:08:40
Sicherheitshinweise: 01:09:52
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Erwähnte und weiterführende Interviews, Literatur und Dokumente:
Thema Horrorwoche
Eine Woche in der deutschen Außen- und Verteidigungspolitik
Montag, 26 Februar:
Scholz begründet Taurus-NIchtlieferung
Macron schliesst Bodentruppen nicht aus
Hessen schiesst versehentlich auf US Drohne
Dienstag, 27 Februar
Hessen schiesst erste Houthi drohnen ab
Mittwoch, 28 Februar
Verteidigungsministerium räumt Fehlschüsse auf Drohne ein
Donnerstag, 29 Februar
(da war nix?)
Freitag, 1. März
RT veröffentlicht abgehörte Bundeswehr Unterhaltung
Thema 1) Die Hessen im Roten Meer
Augen geradeaus, Rotes Meer: Nach zwei Fehlschüssen zerstört Fregatte ‚Hessen‘ Huthi-Drohnen, 28.02.2024
Erste Waffeneinsätze der Fregatte „Hessen“ im Einsatz, bundeswehr.de, 01.03.2024 (gespeicherte Fassung bei archive.org)
Alex Luck, Missile Woes For German Navy Amid Red Sea Operation, NavalNews, 02.03.2024
Marineforum, „Hessen“ im Feuer – was man so „von der Pier“ aus dazu sagen kann, 05.03.2024 (gespeicherte Fassung bei archive.org)
Augen geradeaus, „Hessen“ als Geleitschutz, bewaffnete Kommandos auf Handelsschiffen, 02.02.2024
Thema 2) Scholz äussert sich zur Taurus-(Nicht-)Lieferung
Augen Geradeaus, Scholz begründet Ablehnung von Taurus für die Ukraine: Keine Bundeswehr-Beteiligung, „auch nicht in Deutschland“ (Neufassung), 26.02.2024
Arpan Rai, Germany accused of ‘flagrant abuse of intelligence’ for revealing British help in Ukraine, Independent, 29.03.2024
Nathan Rennolds, German chancellor appeared to suggest that British and French soldiers have helped Ukraine fire ‚deep-strike‘ missiles at Russian targets, report says , Yahoo News, 29.02.2024
Thema 3) Macrons Bodentruppen-Aussage und die Reaktionen
Augen Geradeaus, Dokumentation: Macron und die (westlichen) Bodentruppen in der Ukraine 27.02.2024
Ivo Daalder, Dokumentation: Macron und die (westlichen) Bodentruppen in der Ukraine, Politico, 04.03.2024
Jordan Reynolds, “Leak of call about British operations in Ukraine ‘worrying on number of levels’”, Independent, 04.03.2024
Interview with Tobias Ellwood on BBC4 Radio Today Programme (from 1:13:00)
Thema 4) Abhörskandal bei der Bundeswehr: Das Taurus-Leak
Augen Geradeaus, Luftwaffe-Leaks: „Ein Informationskrieg, den Putin führt“, 03.03.2024
Morten Freidel und Konrad Schuller, Die Angst des Kanzlers vor dem Taurus. FAZ, 03.03.2024
Sicherheitshinweise:
Frank: Ahhh…nukes in space!, oder: Schießt Russland eine Nuklearwaffe in den Orbit?
https://detektor.fm/politik/zurueck-zum-thema-atomwaffen-im-weltall
Thomas: Pistorius neuer Anlauf für eine Wehrpflicht – wann?
Pistorius will »Richtungsentscheidung zur Wehrpflicht« bis 2025
Rike: Wired Artikel zu Überwachungskapitalismus:
Byron Tau How the Pentagon Learned to Use Targeted Ads to Find Its Targets—and Vladimir Putin
Carlo: US schickt Hilfslieferungen nach Gaza
U.S. CENTCOM, United States Central Command and Royal Jordanian Armed Forces Conduct Additional Airdrops of Humanitarian Aid Into Gaza
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Fazit:
Thomas Wiegold darf maximal 2 Tage am Stück frei nehmen 🙈
Zu Taurus und Bodentruppen:
Sicherlich kommuniziert und agiert Scholz hauptsächlich innenpolitisch. Auch sehr nachvollziehbar, er hat seinen Amtseid zum Wohl des deutschen Volkes geleistet. Aber m.E. agiert Macron auch überwiegend innenpolitisch. Da läuft momentan auch nichts richtig gut für ihn. In Afrika (Niger) hat man gerade eine Klatsche bekommen. Irgendwo möchte er ja Erfolge haben und bisschen Kriegsangst lenkt auch ab. Übrigens hat nicht nur die politische Rechte die Aussagen Macrons kritisiert, sondern alle Parteien außer seiner Regierungspartei.
Ich vermag beim besten Willen keine sog. „Horror – Woche“ für die deutsche Sicherheitspolitik bzw. Sicherheitsinteressen erkennen zu können.
Thema ‚Brit‘ s Ops in UA‘ war bereits ein offenes Geheimnis, zumal die Aktivitäten und die Performance der UA kein qualifiziertes, militärisches Leistungsprofil hergeben. Die russischen Angreifer haben die UA in einen Stellungskrieg gezwungen, in welchem die UA nicht wirklich zu Recht kommt und seit Monaten nicht mehr die Fähigkeiten aufbieten kann, eine Offensive erfolgversprechend zu riskieren. Im Gegenteil, die UA hat allergrößte Mühe, ihre Stellungen zu halten und nicht weiter zurück gedrängt zu werden.
Insbesondere hat es die UA sträflich versäumt und unterlassen, ein Überlegenheitsverhältnis von 3 zu 1 herzustellen. 44 Millionen Einwohner der UA sehen sich bis heute dazu nicht in der Lage.
Insoweit werden doch öffentlich gemachte Überlegungen von Macron von eventuell möglicherweise vielleicht… einer Entsendung von Truppen in die UA in Moskau ganz sicher nicht ernst genommen. Dies wäre vielleicht, aber auch nur vielleicht dann anders, wenn die UA endlich ihr Überlegenheitsverhältnis ausspielen würde.
Ehrlicherweise sehen auch die Experten im Waffensystem Taurus keine Wunderwafffe und gaben zudem eine Einschätzung viele Taurus notwendig werden würden, um beispielsweise eine Brücke zu treffen. Und diese insbesondere wirksam zu zerstören.
Tschechien opfert sich jetzt auf und organisiert Geld, um Munition auf den internationalen Märkten nachzukaufen. Das ist vor allem eine gute Nachricht für die UA, welche ja kürzlich selbst festgestellt hat, dass in ihren eigenen Reihen viel Geld für Munition „verschwunden“ ist.
Weitere, erhebliche Mittel erhält die UA von der Europäischen Gemeinschaft, den europäischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern, damit die UA als Staat handlungsfähig bleiben kann, denn mit Platz 59 des Internationalen BIP Vergleiches liegt die UA hinter dem Irak (Platz 49) und dem Iran (Platz 43).
Würde diese massive Unterstützung der EU zugunsten der UA ausbleiben, dann könnte man von einer „Horror – Woche“ sprechen.
Abschließend zum befohlenen scharfen Einsatz der „Hessen“ im Roten Meer : nicht jeder Schuss war ein Treffer? Dann müssen wir ganz schnell in Hollywood anrufen, damit das Drehbuch umgeschrieben werden kann. Aber scharfe Einsätze wie diese lassen sich nicht nach Drehbuch steuern, sondern die Soldatinnen und Soldaten geben ihr Bestes, um diesen Seeweg zu sichern und weiteres Schiffe-versenken zu unterbinden.
Wenn das eine „Horror – Woche“ für Deutschland gewesen sein soll, dann hat Deutschland ein Luxusproblem.
In Sachen Taurus könnte es dem Kanzler jetzt langsam an den Kragen gehen. Abgesehen davon, daß die SPD versprochen hatte, daß der Schol.z kein Basta Kanzler sein würde, hilft ihm sein Basta vor Schülern jetzt wohl kaum, denn beide Koalitionspartner sind bekanntlich anderer Meinung. Kubicki hat jetzt angekündigt, daß wenn die Union den Taurus Antrag noch mal einbringt, im Bundestag für den Unions-Antrag zu stimmen. Außerdem war Kubicki der Ansicht, daß noch mehr Abgeordnete der FDP bei einer neuen Abstimmung für den Unions-Antrag stimmen würden.
Der Kanzler hat sich ohne Not ein eine aussichtslose Lage gebracht. Lügen haben kurze Beine, Putin hat die Nichtlieferung ihm nicht gedankt, sondern durch die Veröffentlichung der abgehörten Gespräche zu Taurus ihn in die Pfanne gehauen.
Dabei hätte es mit dem Ringtausch mit GB einen einfachen Ausweg gegeben. Noch einfacher wäre es natürlich, Deutschland verkauft 100 Taurus an GB. Was die dann damit machen, wäre nicht mehr Sache der BW oder Deutschlands, wenn man schon nicht das Rückgrat hat, selbst zu liefern.
So aber strapaziert der Kanzler immer weiter die Nerven seiner Koalitionspartner, die immer weniger Lust offensichtlich verspüren, die Märchen des Kanzlers zum Taurus decken zu müssen.
Nach der Verfassung ist es nun mal so, daß nicht der Kanzler das letzte Wort hat, sondern im Bundessicherheitsrat bzw. dem Kabinett überstimmet werden kann. Er kann aber nicht einfach FDP oder Grüne überstimmen im Kabinett, weil dies normalerweise das Ende einer Koalition bedeutet.
@Obibiber: Blättern sie mal zurück… zuviel für die Welt.
Sandro Valecchi sagt:
„Insbesondere hat es die UA sträflich versäumt und unterlassen, ein Überlegenheitsverhältnis von 3 zu 1 herzustellen. 44 Millionen Einwohner der UA sehen sich bis heute dazu nicht in der Lage.“
Nach verschiedenen Quellen leben im aktuell von der Regierung Selenski kontrolliertem Gebiet der Ukraine knapp 30 Mio. Menschen. Richtung Westen ist überwiegend der Mittelstand geflüchtet; Anteil der Akademiker an den Flüchtlingen im erwerbsfähigen Alter in D ca. 70%. Wenn die Ukraine ihr 500T- Mobilisierungsprogramm realisieren kann, sind sie danach personell ausgelutscht.
Hat mir gefallen.
Sehr lebhaft.
Vielleicht sollten öfter mal tagespolitische Fragen behandelt werden.
@Segestes
UA Mobilisierungsprogramm und die Wirkung des aufzubietenden Kräfteverhältnisses
Ich kann Ihre Hinweise nachvollziehen, sehe aber kaum eine reelle Chance für die UA, wenn es dieser nicht mehr gelingen sollte, ein überlegenes Kräfteverhältnis von 3 zu 1 darstellen und aufbieten zu können.
Und wenn Schätzungen von etwa 500.000 russischen Soldaten ausgehen, würde dies ganz konkret für die UA bedeuten, ein Mobilisierungsprogramm zu starten, um etwa 1,5 Millionen Soldaten aufbieten zu können. Das wäre dann ein Kräfteverhältnis mit einer Überlegenheit von 3 zu 1. Die von der UA aktuell angedachten 500.000 Kräfte reichen aller Voraussicht nach nicht aus.
Worum geht es hierbei konkret? Es geht um die psychologischen Aspekte der Kriegsführung.
Wenn Ihnen 3 Angreifer gegenüber stehen, reagiert Ihr Unterbewusstsein automatisch, ohne dass Sie irgendetwas dagegen tun könnten. Und Sie reagieren anders, als würde nur ein Angreifer vor Ihnen stehen. Sie kommen unter Streß, Ihr Unterbewusstsein versucht bis zu 80.000 Informationen pro Sekunde zu verarbeiten. Das ist 10.000 schneller als Ihr rationaler Verstand verarbeiten kann.
Was heißt das für die Soldaten, welche aktuell im Osten der UA sind und die Ukrainer zurück drängen wollen? Aktuell sehen die russischen Soldaten die Stellungen der UA und erfassen diese als Hindernisse, welche überwindet werden können, wenn auch unter Verlusten.
Eine andere Situation ergibt sich, wenn eine HEER von 1,5 Millionen auf Seiten der UA in den Stellungen liegt oder sich dort befinden könnte.
Dann „Meutert“ Ihr Unterbewusstsein und kompromitiert Ihre Leistungsfähigkeit. Diese Vorgänge spielen sich unterhalb der Schwelle Ihres Bewusstseins ab. Dies können Sie durch Medikamente oder Alkohol versuchen zu vermeiden, führt dann allerdings wahrscheinlich zum „Heldentot.“
Beispiel : Bachmut – Artjomowsk (Oblast Donezk). Die russischen Soldaten und Söldner sind immer wieder gegen die Verteidigunginien der UA gelaufen und haben enorme Verluste hinnehmen müssen, obwohl sie Bachmut nahezu eingekesselt hatten. Die Video Media Botschaften von J. Wo. Prigoschin kennen Sie wahrscheinlich, der sich hat neben Leichenbergen ablichten lassen. Und dann am 23.06.2023 mit seinen Soldaten nach Rostow (am Don) marschiert und den dortigen Stützpunkt kampflos eingenommen hat.
Genau deswegen braucht die UA ein HEER mit einem, für jeden sichtbaren Kräfte – und Überlegenheitsverhältnis von 3 zu 1. Waffen allein schaffen keinen Frieden
Zum Kommentar von Frank Sauer, dass klar ist, dass die Russen nicht in WebEx drinn sind, weil sie sonst die Quelle nicht aufgegeben hätten und weil Anfangs nur der Beteiligte in Singapur zu hören ist, der über den ungesicherten Zugang rein ist: Das ist leider gar nicht so sicher.
Angenommen sie sind schon länger in WebEx drinn, dann hätten sie das wegen der Taurus alleine vermutlich nicht preisgegeben. Nur hier und jetzt, wo es die offensichtliche Schwachstelle der ungesicherten Verbindung gab, kann man dann das (und nur das) veröffentlichen (und gibt als falsche Fährte den Anfang in Singapur mit), weil die Schwachstelle sich glaubhaft auf die Fahrlässigkeit alleine zurückführen lässt.
Das heißt ich hoffe doch sehr, dass auch wenn die Schwachstelle klar scheint, trotzdem das ganze System abgeleuchtet wird und Zugansdaten gewechselt werden usw.
Denn wo es solche Nachlässigkeiten gibt, gibt es wohlmöglich noch mehr.
Ich bin ein wenig irritiert davon, dass allseits (auch in den „Fachmedien“) davon gesprochen wird, dass die Fregatte Hessen den Einsatz abbrechen muss, wenn sie leer geschossen hat.
Kann ein Marineoffizier einem Heeresoffizier mal bestätigen, dass es auch auf Schiffen einen Sperrbestand gibt, der deutlich vor „leer geschossen“ liegt?
Was gleichzeitig impliziert, dass das Auftragsense ebenfalla früher eintritt.
@Sandro Valecchi: Nein. Die Ukraine braucht keine grundlegende personelle Überlegenheit von 3:1 überall. In der Verteidigung reicht prinzipiell ein Verhältnis von 1:2 gegenüber dem Angreifer. Denn im Angriff muss man dem Lehrbuch zufolge mit mindestens 3:1 angreifen, um Aussichten auf Erfolg zu haben.
Das bedeutet nicht, dass nicht auch Angriffe mit geringeren Verhältnissen glücken können und es heißt noch lange nicht, dass man das Verhältnis 3:1 auf der gesamten Front abbilden müsste, um Angriffe durchzuführen. Es reicht völlig, wenn man im Schwerpunkt des eigenen Angriffs Feuerüberlegenheit und ein günstiges Kräfteverhältnis herstellen kann. Hat man dann noch die präziseren und besseren Waffen, ist Offensive sicherlich immer noch kein Spaziergang, aber doch erheblich weniger unangenehm, als in Unterzahl mit gerade so ebenbürtiger Ausrüstung zu agieren.
Probleme der Ukraine sind einerseits Truppen, wobei allerdings die Qualität der eigenen Truppen gegenüber denen Russlands im Schnitt deutlich besser ist, andererseits aber auch Munition, was dazu führt, dass auch bei Überlegenheit an Rohren im Schwerpunkt keine Feuerüberlegenheit hergestellt werden kann. Das beiderseits vorhandene Problem der fehlenden Luftüberlegenheit und die Drohnenproblematik für das eigene schwere Gerät sind weiterhin akut.
Gegenüber Lancet dürfte die Ukraine gut daran tun, wieder verstärkt auf Decoys zu setzen, um ggf. eigene Verbände zu maskieren und die russischen Kapazitäten abzunutzen. Darüberhinaus wären auch Strategien zur Überwindung der gestaffelten Verteidigung im Süden wichtig. Vor allem die russische Logistik ist nach wie vor prekär und führt bei gelungener Störung schnell zum Kollaps und zum Rückzug der eingegrabenen Einheiten, wenn ihnen der Nachschub ausgeht.
Waffen und Soldaten gewinnen Schlachten und Terrain. Aber Logistik gewinnt den Krieg. Wir sollten nach wie vor mehr für die Produktion im Westen tun. Selbst ein völlig auf Kriegswirtschaft getrimmtes Russland kann den EU-Output nicht schlagen.
Wenn die Ukraine die Durststrecke 2024 übersteht – und machen wir uns nichts vor, die ist von uns 1A hausgemacht – hat sie eine realistische Chance.
@ O.Punkt
zur Befassung mit der „Hessen“:
Ich bin ebenfalls irritiert von der Weise, mit der die Munitionsverwendung der Hessen in der Podcast-Runde thematisiert wurde.
Die Behandlung tat so, als ob die Fregatte seine Waffen allein zum Selbstschutz einzusetzen hat. Der Sinn des Einsatzes aber ist der Schutz nicht der Eigenschutz sondern der Schutz Dritter, ziviler Schiffe, im Raum – die fahren nicht im Konvoi. Und für deren Schutz sind die angeführten 4 Waffensysteme der Fregatte asymmetrisch geeignet – eigentlich, so mein Verständnis, ist da nur das erste, das weitreichendste, geeignet. D.h. wenn deren Bestand zur Neige geht, ist die Mission abzubrechen.
Ein weiteres. Die Handelsschiffe sind nicht nur durch Flugkörper bedroht, sondern auch durch Drohnen zur See (UAV) und unter Wasser (UUV) – die Huthi verfügen darüber.
Ich sehe nicht, dass die „Hessen“ dagegen Schutz bieten kann, der hat ja ebenfalls raumdeckend zu sein.
Wenn das richtig gesehen ist, dann ist es eigentlich unverantwortlich, Schutz zu versprechen, den man nicht leisten kann.
Wäre dazu an fachlichen Einschätzungen interessiert.
@Metallkopf
Wenn die UA die Durststrecke 2024 übersteht…
Sie setzen auf Logik und Feuerüberlegenheit, möchten aber indes die psychologischen Aspekte der Konfliktsteuerung nicht sehen. Damit könnten Sie auf der Linie der Entscheidungsträger der UA liegen.
Sie formulieren allerdings auch zutreffend : Wenn die UA die Durststrecke 2024 übersteht… Eine meines Erachtens nach riskante Einschätzung mit vielen Variablen :
Welche Waffenzuläufe meinen Sie und wie wollen Sie die Feuerüberlegenheit darstellen wollen?
Thema Taurus (ausdiskutiert mit Einschätzung von hochrangigen Experten) mit dem Ziel eine bestimmte Brücke zu zerstören. Und selbst wenn dies gelingt, wird dadurch der Nachschub gestört? Der russische Nachschub rollt von Ost nach West über die nicht mehr existierende Grenze zur UA, Landseitig in einer Länge von 1.974 km und zudem 321 km von der See – Seite.
Bei allen Respekt vermag ich bisher keine Feuerüberlegenheit erkennen zu können. Und selbst wenn die Versorgung der annektierten Krim kritisch werden sollte, müssten hochmobile, motorisierte UA Kampf-Brigade von Cherson und oder Kosatschi Laheri mindestens 200 km nach Süden vorstoßen, um die Krim zu erreichen. Und diese Einheiten müssen ausserdem befähigt sein, diese im Folgenden weiter umkämpften Gebiete zu halten. An wieviele Kampfpanzer zzgl. Logistik und Nachschub dachten Sie hierbei?
Ganz offensichtlich haben die russischen Verbände das Gelände zum eigenen Vorteil genutzt, als sie den Staudamm gesprengt und die Gegend einfach geflutet haben.
Abschließend sollten Sie nicht verkennen, dass die Zeit gegen die UA läuft. Ich empfehle Ihnen die Debatten im Europäischen Parlament zum Thema weiter mitzuverfolgen. Die Unterstützung für die UA, welche nicht von allen Staaten gleichermaßen mitgetragen wird, ist nicht unbegrenzt. Das ist in Demokratien eben der Fall.
Welche Entwicklungen nach der kommenden Wahl des nächsten US-Präsidenten auf die UA zukommen werden, können wir nur abwarten.
Nur mal nebenbei, bin ich der Einzige, der den Begriff „Nuklearrakete“ ähnlich unpassend finde wie z.B. „Luftabwehr“?
Noch dazu würde ich doch davon ausgehen, dass bei einem Testschuss der Nuklearsprengkopf entfernt wurde. Insofern ist es erst recht gar keine „Nuklearrakete“.
es gibt anscheinden eine verbindung zw. Nulands Abgang und Taurus-leaks,
sie lobbyierte für die Lieferung direkt bei BW.
[Sehr schönes Beispiel, wie Verschwörungsmythen gebastelt werden.
Ein Autor in Brüssel, der als Russland-Experte gehandelt wird, schreibt:
Let us remember that Nuland had been working in cahoots with Pentagon officials over a year ago to get long range American missiles delivered to Kiev, and she was said at the time to be acting in opposition to the more cautious approach of her boss, Antony Blinken. It is easy to imagine Nuland reaching out to Bundeswehr generals for the same purpose over recent months. And then thanks to the audio tapes released by the Russians, this plot was exposed and the threads all led back to her.
Daraus wird bei Telepolis
Es ist leicht vorstellbar, dass Nuland in den letzten Monaten mit dem gleichen Ziel Kontakt zu Generälen der Bundeswehr aufgenommen hat.
und hier im Kommentar
sie lobbyierte für die Lieferung direkt bei BW..
Stille Post für Verschwörungsfans. Jo, kann man versuchen. Aber nicht hier. T.W.]
Immerhin hat die Nato seit heute 32 Mitglieder. Die schwedische Beitrittsurkunde ist seit heute bei den USA hinterlegt laut Merkur.de. Damit ist Schweden seit heute Nato Mitglied, weil die Urkunden Hinterlegung die letzte Voraussetzung der Mitgliedschaft war!
Die Nato Osterweiterung kann damit nicht Kriegsgrund gewesen sein, weil der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine jetzt Finnland und Schweden in die NATO getrieben hat.
Unter Verzicht auf die Endverbleibsklausel? Auch das Munition für Putins Propaganda und mit unserer Regierung nicht vorstellbar.
Nur eine Verständnisfrage, wird bei der Bw nicht zwischen Sicherung (sich selbst und eigene Kräfte) und Schutz (jeder andere) unterschieden?
@gpc
In Ihrer Quelle werden ziemlich steile Thesen vertreten. Grundsätzlich meine ich, die Deutschen sollten sich mit der Abhörgeschichte (Affäre ist m.E. schon ein zu kräftiges Wort) nicht zu wichtig nehmen. Die Deutschen müssen immer die Größten sein, notfalls auch die mit der größten Affäre.
Der etwas abrupte Rücktritt von Frau Nuland fällt natürlich auf. Ob er wirklich eine Änderung der US- Politik gegenüber der Ukraine signalisiert oder einfach nur internen Postenrangeleien geschuldet ist, keine Ahnung.
@Closius
Das ist das berühmte 4D Dcgach von Putin^^
@T.W.
Warum lassen Sie dann bei anderen Kommentatoren durchgehen, dass Nuland ja in einem angehörten Telefonat zugegeben hätte, den EuroMaidan in Kyjiw angezettelt zu haben? ich hab daraufhin mir erstmal das „Fuck the EU“ Telefonat angehört … nix dergleichen ist da zu hören.
[War klar, wenn mir irgendwo was durchrutscht, beschwert sich der Nächste, dass die andere Verschwörungstheorie gestoppt wurde… Ich greife ein, wenn es nötig ist, und bisweilen vielleicht nicht trennscharf. Noch mal zur Erinnerung für alle, die sich nicht merken können (wollen?): Das hier ist ein journalistisches Angebot mit der Möglichkeit zu kommentieren; kein Forum wo jeder einfach mal reinwerfen kann was er gerade für nötig hält. Akzeptiert das oder geht. T.W.]
Ich glaube, dass Scholz niemanden erklären kann, warum er Taurus nicht liefern möchte, weil er die Gründe dafür bereits vergessen hat. Wir wissen ja, dass er schon länger unter Erinnerungsproblemen leidet ;-)
Was wir in Deutschland nicht auf dem Radar haben ist, dass es im UK einige Private Security Contrators (Sölnerfirmen) gibt. Diese stellen bevorzugt ausgeschiedenes Militärpersonal ein.
Das heißt, dass das UK die Möglichkeit hat mit ausgebildetem Personal vor Ort zu unterstützen, ohne Militär zu entsenden. Private Security Contractors sind ja zivile Privatfirmen.
Herr Masala hat nach einem Begriff für das russische Vorgehen gesucht, vermutlich meinte er »reflexive control«. Ich glaube allerdings nicht, dass sich die russische Seite hier besonders viele Gedanken gemacht, sondern einfach die Gunst der Stunde genutzt hat. Am Wichtigsten war wohl, wer sich hier unterhalten hat, sprich: hohe Bundeswehrangehörige. Wie man an der Medienreaktion in Deutschland gesehen hat, hat aber das damit konstruierte Narrativ von der „heimlichen Vorbereitung eines Angriffskrieges“ nur an den politischen Rändern die erwünschten Reaktionen verursacht. Selbst die taz hat dazu recht schnell einen Artikel mit der Überschrift »Der Kreml liefert nichts Neues« gebracht und geschrieben, dass man nicht auf das russische Kalkül hereinfallen sollte. Hätte man den Mitschnitt in ein paar Wochen gebracht, wäre diese Wirkung wohl noch dürftiger ausgefallen. Ja, man hat sich Ende Februar darüber Gedanken gemacht, aber Deutschland liefert ja nichts. Was soll’s?
Alle anderen an negativer Wirkung hängt nur damit zusammen, dass das Gespräch überhaupt abgehört werden konnte. Damit die Echtheit nicht bezweifelt werden kann, wurde es wohl nicht bearbeitet, vielleicht gekürzt. Es sind genügend Details enthalten, die so der Allgemeinheit nicht bekannt waren, sich aber journalistisch überprüfen lassen. Dass dies alles den Russen wohl schon bekannt war, ist dann zweitrangig. Das wurde ja schon im Podcast erwähnt.
Und passend dazu gibt es ein plausibles Szenario, wie die Aufnahme entstanden ist. Wobei es da einen interessanten Punkt gibt. Zu Beginn erwähnt Brigadegeneral Gräfe im Gespräch mit dem Hauptmann ein vorheriges Meeting. Wenn also die Handyverbindung so abgehört wurde, wie das etwa Ruhrpottpatriot in dem anderen Thread erklärt hat, dann dürften ALLE Gespräche von Gräfe vor Ort abgehört worden sein. Und vermutlich nicht nur von ihm.
@Duck und Weg
„Ich glaube, dass Scholz niemanden erklären kann, warum er Taurus nicht liefern möchte, weil er die Gründe dafür bereits vergessen hat. “
Eine andere mögliche Erklärung wäre natürlich, dass nur 29% der Deutschen dafür und 61% dagegen sind und wir – im Gegensatz zu Russland – eine Demokratie sein wollen, wenn auch keine direkte. Und mir wäre es lieber, wenn sich Scholz eher darauf beruft, als auf halbgare Ausreden.
https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-3416.html
(ÖRs als Quelle waren ja erlaubt?)
@Sandro Valecchi:
Ich denke mal, wir beide haben vermutlich weder den Hintergrund noch die Erfahrung oder die erforderliche Kenntnis von der aktuellen Lage, sonst wären wir entweder irgendwo in einem Stab, oder wir würden die Ukraine entsprechend beraten. So können wir halt nur mit dem vorhandenen Wissen mehr oder weniger klug daherschwätzen.
Gleichwohl hatte die Ukraine während der Offensive im Süden durchaus punktuell Feuerüberlegenheit, zumindest was das abgegebene Artilleriefeuer angeht. Dass das natürlich mit Munitionsreserven und Material nur eingeschränkt durchhaltbar ist, ist sonnenklar, es war allerdings so. Die Offensive im Süden hat ja vor allem auch Fehler aufgedeckt. Man fährt halt mit Leoparden nicht in Minenfelder und man nutzt auch nicht relativ unerfahrene Truppen auf dem System und erwartet dann Wundertaten.
Dass die Russen im Süden überdies enorm eingegraben waren, ist ja ebenfalls bekannt.
Die Brücke von Kertsch hat für die Russischen Verbände auf der Krim durchaus elementare psychologische Bedeutung. Für die dort noch lebenden russischen Zivilisten noch viel mehr. Das ist die Fluchtroute zurück nach Mütterchen Russland, sollte die Landbrücke irgendwann gekappt werden.
Und wenn man für die Brücke auch mehrere Taurus benötigt, egal. Die Brücke wurde ja auch ohne Taurus schon relativ wirkungsvoll angegriffen. Wesentlich lohnendere Ziele wären ja MunDepots und Kommandobunker auf der Krim, die bislang nicht erreichbar waren.
@Closius
Zitat:“In Sachen Taurus könnte es dem Kanzler jetzt langsam an den Kragen gehen.“
Woran erkennen SIe das? Heute morgen hörte ich den aktuellen Deutschlandtrend. Demnach hat der Kanzler mit seinem Taurus Basta 61% der befragten Bürger hinter sich. Das passt auch zu der Sorge von 62% der befragten, dass wir in diesen Krieg hineingezogen werden könnten. Das passt auch zu dem klaren „Nein“ des Kanzlers zur Entsendung von Truppen in die Ukraine.
Angesichts der aktuellen Werte für die SPD von nur noch 16% in der Sonntagsfrage kann ich keinen Grund erkennen, warum Herr Scholz seine Meinung ändern sollte.
Das Pferd ist immer noch tot, auf dem die Diskussion hier reitet. Scholz wird den Taurus nicht liefern. Ein bisschen schade, aber auch nur ein bisschen. Dieses WaSys, wenn es denn in 10 Monaten oder so eingesetzt werden könnte, dreht den Verlauf des Krieges nicht.
Was wichtiger wäre: Artillerie, Munition, Ersatzteile, Artillerie, Munition, Ersatzteile, Artillerie, Munition, Ersatzteile …
Deswegen denke ich, dass RUS von der immerwährenden deutschen Diskussion um den Taurus sehr angetan ist. Wir vergessen darüber das Wichtige. Und das Naheliegende (wir alimentieren viele, sehr viele tausend potentielle ukrainische Soldaten mit Bürgergeld hier bei uns – damit konterkarieren wir sehr wirkungsvoll die UKR Bemühungen, deren personelle Verluste zu ersetzen. Unschönes Thema, aber ist Teil der unschönen Wirklichkeit).
@Schlammstapfer:
Die Zustimmungswerte mögen in dieser Frage ja durchaus so sein, wie sie sind, aber die 16% in der Sonntagsfrage beruhen ja auf einer Vielzahl von Faktoren, nicht nur der Frage einer Taurus-Lieferung. Taurus wird auch allein den Kohl nicht fett machen, aber könnte zumindestens den Zeitfaktor entschärfen, indem die Nachschubdepots im Hinterland wieder erreichbar werden.
Das könnte die Luft geben, die die Ukraine braucht, um durchzuhalten, bis die Produktion von Artilleriemunition in den europäischen Staaten Größenordnungen erreicht.
Macron prescht jetzt in Sachen Moldau vor, FRA gibt eine Sicherheitsgarantie und man spekuliert über eine FRA Truppenpräsenz dort. Wir leben in interessanten Zeiten.
Innerlich höre ich schon Wagners „Ritt der Walküren“ 😎
@Lukan und andere
61% gegen Taurus, sind 1. auch nur 1 Umfrage von vielen und vor allem nach Scholz seinen haarsträubenden Begründungen und vor allem der Angstmacherei von Scholz persönlich vor einer Kriegsbeteiligung Deutschlands. Wie im Podcast erwähnt, sind diese Aussagen von Scholz durchaus gewichtig für „Oma Erna“, weil diese einem Carlo Masala, Thomas Wiegold usw. eben nicht zuhört, diese wahrscheinlich gar nicht kennt. (Oma Erna ist nur eine fiktive Person, es gibt hoffentlich viele Omas die einige Experten kennen und auf deren Expertise wert legen….ups ist so rutschig)
Im ZDF Politbarometer waren 62% für mehr Waffen und Munition für die Ukraine. War eben kurz vor Scholz seinen Auftritten mit Warnung vor Kriegspartei.
Dann gab es noch Umfragen, ob man sich von Russland bedroht fühlt und stärke zeigen sollte. Oder andere Umfragen ob man sich bedroht fühlt und eher vorsichtig sein sollte. Teilweise kommen da komplett konträre Aussagen raus, je nach Fragestellung. Ich wäre ja für vorsichtig sein UND (zunächst mehr industrielle) Stärke zeigen durch mehr Waffenlieferung und Unterstützung für die Ukraine.
Zu Wahlumfragen generell:
Was in der Soziologie/Politikwissenschaft eigentlich ziemlich klar ist, wird von Scholz nicht beachtet. Die Wählenden wählen am Ende das Original. Ähnliches Problem haben eigentlich auch Unions-Populisten ala Merz und Söder. Die Anti-Waffenlieferungsfraktion wählt weiterhin AFD, BSW und die Linke, während der Rest an normalen Wählern sich abwendet von dem sicherheitspolitischen Schaden für Deutschland welches von Scholz ausgeht. Seine Beliebtheit wird durch Zuspruch von Bernd Höcke bestimmt nicht größer, eigentlich sollte das eine Warnung für den eigenen moralischen Kompass sein.
Man kann gespannt sein, was ein neuer Unionsantrag zu Taurus nächste Woche für die Ampel bedeutet. Bei dem Verhalten des Kanzlers stellt sich wohl langsam die Frage nach der Zukunft der Ampel. Respekt für die FDP, wenn die das durchziehen, bei den eigenen Umfragen, für die Grünen gibt es eigentlich keinen Anlass an Scholz festzuhalten, man ist selbst stabil bei 14-15% wie bei der letzten Wahl und von Grünen Wählern ist die Mehrheit für eine Taurus Lieferung und mit über 80% für eine starke Unterstützung der Ukraine (ZDF Politbarometer). Eventuell ist einfach die Zeit für ein Ende von Scholz. (Man könnte sich ja vielleicht auf Pistorius einigen)
Schlammstapfer sagt:
08.03.2024 um 8:06 Uhr
„Demnach hat der Kanzler mit seinem Taurus Basta 61% der befragten Bürger hinter sich. Das passt auch zu der Sorge von 62% der befragten, dass wir in diesen Krieg hineingezogen werden könnten. Das passt auch zu dem klaren „Nein“ des Kanzlers zur Entsendung von Truppen in die Ukraine.“
Scholz macht ja aktiv mit seiner Zauderei (Gepard, Leo, Marder, PzH2000, nicht mal das Wort „schwere Waffen“ mochte er eine ganze Zeit lang sagen; jetzt Taurus) und dem ständigen Wiederholen der eher schwach begründeten Angst vor einer Eskalation der Bevölkerung Angst und Bange, den Rest tut russ. PsyOps in den „sozialen“ Medien. So erklären sich dann auch diese Umfrageergebnisse. Im Übrigen sind das vermutlich die gleichen Mehrheiten, die auch für mehr Umwelt-/Klimaschutz sind, in der gleichen Umfrage aber auch mehrheitlich weitergehende Maßnahmen dazu ablehnen. Das mit der Meinung des Souveräns ist halt so’ne Sache…
@Force B
Ja natürlich wird bei der BW zwischen Selbstschutz und Drittschutz unterschieden.
Der Sinn der Mission ist Drittschutz. Mich stört, dass in dem Podcast aus Anlass des ersten Waffengebrauchs der „Hessen“ die Runde nur darüber redete, ob die verfügbaren Waffen zum Selbstschutz reichen, nicht die Frage aufwarf, ob und wielange sie zum Drittschutz reichen.
Zum „ob“ habe ich eine besorgte Frage gestellt – ohne Resonanz bisher. Das erhöht meine Zweifel. Vielleicht können Sie dazu Erhellendes beitragen.
Die sicherheitspolitische Horrorwoche ist für mich mit der erfolgreichen tschechischen Initiative zur Lieferung von 500.000 155mm und 300.000 122mm ArtGran „in den nächsten Wochen“ eine der erfreulichten seit Herbst 2022.
@ Ökonom:
Mit Aufgabe der Sicherungsverbände haben sich also auch die Begrifflichkeiten verändert, danke.
@Heiko Kania sagt: 08.03.2024 um 20:21 Uhr
Da bin ich absolut bei Ihnen. Denn der Rest ist vernachlässigbar.
Taurus bringt wahrscheinlich nicht den gewünschten Effekt, wichtiger wäre es, die bereits gelieferten Waffensysteme vernünftig logistisch zu unterstützen.
Taurus-Leaks ( ist es das überhaupt? ) ist eine Nebelkerze, es werden keine Fakten behandelt, die man nicht auch mit Osint Wissen könnte. Man könnte höchstens BG Gräfe vorwerfen, nicht in die Deutsche Botschaft gefahren zu sein für eine sichere Datenleitung.
Und Macron ist eben Macron. Da erübrigt dich jeder weitere Ko.mentar. Le Pen sitzt ihm eben im Nacken.
@Dominik
Natürlich sind Wahlumfragen Momentaufnahmen und natürlich hängt auch immer viel davon ab, wie eine Frage formuliert wurde.
Schönes Beispiel: Fragt man die Bürger nach der generellen Zustimmung zu weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine bekommt man viel Zustimmung. Fragt man danach, wovon diese Lieferungen bezahlt werden sollen und an welcher Stelle gekürzt werden soll, dann sieht das Bild schon anders aus, .
Die miesen Umfragewerte der SPD, da stimme ich mit Thomas Melber überein, haben mehr Ursachen, als die Haltung des Kanzlers zu Waffenlieferungen an die Ukraine. Aber nicht wenige dieser Ursachen hängen auch mit dem Geld zusammen, dass der Regierung, aufgrund von politischen Fehlentscheidungen, zur Lösung unserer hiesigen Probleme fehlt. Geld ist nich alles aber ich schätze mal, dass weitere Belastungen für Bauern und Rentner, weitere Kürzungen im Sozialbereich und Stagnation bei der Bildung, bei gleichzeitig höheren Ausgaben für die Rüstung und den Hilfen für die Ukraine die Beliebtheit der Ampel nicht verbessern werden.
Letztendlich kann ein Staat sich nur so viel Rüstung leisten, wie seine Wirtschaftskraft zulässt.
Zu Taurus und in diesem Kontext hier mehrfach gebrachten Cato Zitat ein wenig Geschichtwissen (Quelle: wissen.de)
In seinem Werk Große Griechen und Römer schildert der griechische Historiker Plutarch
[Mit dem Urheberrecht haben Sie’s nicht so, ich schon – und es ist schon dreist, hier einfach was von einer Webseite reinzukopieren und mir dann den möglichen Ärger wg. Urheberrechtsverletzung aufzuhalsen. Das lassen wir bitte. T.W.]