Fürs Archiv: Scholz beim KSK
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am (gestrigen) Dienstag das Kommando Spezialkräfte der Bundeswehr in Calw besucht. Zur Dokumentation sein kurzes Statement bei dem Besuch:
Guten Tag! Ohne Sicherheit ist alles nichts. Diese Aussage habe ich erst vor Kurzem aus gutem Grund getätigt. Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir für unsere Landesverteidigung mehr tun und dass wir die Zusammenarbeit in der NATO verbessern müssen, damit wir gewährleisten können, dass niemand unser Land und niemand das Bündnisgebiet angreift. Das bedeutet, dass wir vieles ändern müssen. Aber wir müssen natürlich auch dafür sorgen, dass das, was an hervorragender Arbeit in der Bundeswehr geleistet wird, unter guten Bedingungen gelingen kann.
Hier habe ich Frauen und Männer getroffen, die sich gut vorbereitet haben und die einen gefährlichen Einsatz immer wieder neu trainieren, damit wir uns auf sie verlassen können. Das ist genau das, was ich von hier mitnehme: den Mut, der dazugehört, die gute Vorbereitung und die Präzision, die erforderlich sind, damit man auch in ganz speziellen Einsätzen gefährliche und wichtige Aufgaben für die Sicherheit unseres Landes durchführen kann. Das ist auch die Botschaft, die ich gern allen anderen mitteilen möchte. Auf diese Truppe hier ist Verlass, und das ist für uns alle wichtig.
Schönen Dank.
(Der Wortlaut wurde vom Bundespresseamt veröffentlicht)
(Foto: Scholz beim KSK – Foto Bundeswehr)
Da Bild steht sinnbildlich für den Wortlaut… „Hmm? *schnurchel schnurchel* Was ist denn hier los? Wir sind doch gar nicht im Krieg, wieso sind hier Soldaten? Muss doch alles nicht gleich so schnell gehen.. Mmmh.. Jetzt bloß die Augen offenhalten und so tun als ob ich wach sei. *cchhhHRRrrz*“
Frei nach Scholz gesellt sich zu meinem Wort der Woche „pennen“ jetzt auch noch „müssen“. Letzteres mag nämlich niemand und schon gar nicht wir in Deutschland. Und weil das so ist, gibt es einen Wortlaut aus dem Kinderbuch. Kann ja nicht angehen, dass es unbequem wird im Schlummerland.
Wir müssen uns nicht darauf einstellen, dass wir mehr tun müssen, sondern darauf, dass wir ziemlich aufs Gas drücken müssen, weil wir eine lethargische Gesellschaft sind und die Politik sich von diesem Attribut deshalb nicht unterscheidet. Wir hätten vor knapp zwei Jahren damit beginnen müssen, mehr zu tun. Jetzt müssen wir sehr schnell mehr tun und davon leider auch ziemlich viel. Zeit ist ein rares Gut, das die unschöne Eigenschaft besitzt, weniger zu werden. Geht man damit nicht sorgsam um, wird aus „rar“ erstaunlich schnell „knapp“.
Es geht auch nicht nur darum, sich nur um NATO-Gebiet zu kümmern, sondern dass es unsere Aufgabe ist, den Krieg in der Ukraine soweit zu beeinflussen, dass das russische Regime seine unrechtmäßigen Gebietsansprüche nicht durchsetzen kann. Unser Bündnisgebiet ist solange sicher, wie sich die Russen durch unsere Untätigkeit bzgl. der Ukraine nicht zum Weitermachen ermutigt fühlen. Wir leben doch nicht nur in der NATO, hallo?! Wir leben in Europa, das an Zentralasien grenzt. Und ein Russland, das beweist, dass eine territoriale Grenzverschiebung durch einen Krieg wieder en vogue ist, wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit auch andere Nationen ermutigen, längst vergangene Gebietsansprüche zu erneuern. Wir leben im 21. Jhd., unser Wohlstand heißt Handel und Vernetzung. Ohne diese beiden Begriffe gibt es keine Sicherheit und in einem brennenden Europa wird es auch kein intaktes Bündnisgebiet mehr geben.
Jetzt dürfen alle wieder zurück ins Bett, gute Nacht! Und ja die Wärmflasche mitnehmen, so doch gemütlich bleiben.
@P.H.
Obwohl ich weite Teile Ihres Kommentars teile, fehlen mir die Schlussfolgerungen. Wenn man Umfragen glauben darf, sind nur 28% der Bevölkerung für die Bereitstellung von Flugkörpern mit mehr als 500km Reichweite an die Ukraine, 58% sind dagegen, davon lehnen sogar 31% jede Waffenlieferung an die Ukraine ab. (Quelle: Tagesspiegel) Dazu passt, das nicht einmal die Hälfte unserer Bevölkerung bereit wäre, das eigene Land mit der Waffe zu verteidigen. Das ist das Ergebnis aus mehr als 30jähriger Bildungs- und Sicherheitspolitik, die folglich auch die entsprechenden Vorbilder oder gar Politiker hervorgebracht hat.
Nun ist auch bekannt, da je nach Fragestellung bei Umfragen das gewünschte Ergebnis erzielt werden kann. Es ist leider nicht völlig absurd bei entsprechender Fragestellung möglicherweise sogar eine Mehrheit für eine Reduzierung der Bundeswehr oder gar ihre Abschaffung zu bekommen. Wer nun sehr auf Umfragen fixiert ist, das eigene politische Überleben wichtiger nimmt als die Sicherheit Europas, den ficht das alles nicht, er sitzt es ganz einfach in Teflon-Manier aus.
Es ist vieles eben ein Frage der Bildung! Wenn es bis zum heutigen Tag immer noch möglich ist, dass Jugendoffiziere in den Schulen, auf Handwerker- und Industriemessen angepöbelt und am Vortrag gehindert werden, spricht das Bände über unsere Gesellschaft.
Wohlfeile Fototermine wie oben sind da nur noch hohl, wenn ansonsten schlicht die Substanz fehlt.Aber die Regierenden sind gewählt, was klagen wir also. Machen wir‘s beim nächsten Mal einfach besser.. Es braucht aber keine Laienschauspieler, die in jedes hingehaltene Mikrofon beißen, sondern mutige, energisch-entscheidende Macher. Wo ist der Helmut Schmidt 2. o? Niemals hätte Giscard d‘ Estaing das Wort „feige“ in Bezug auf diesen Kanzler in den Mund genommen! Genau das macht den Unterschied .
Die Tatsache, dass der Besuch im Rahmen von mehreren Terminen hier in der Region quasi mal zwischendurch abgehakt wird, passt leider zum Gesamtbild.
Und da der BK sich so gern als Vorzeige-Verbündeter präsentiert, stellt sich die Frage warum man keine der US-Einrichtungen hier besucht. Wären zahlreich vorhanden. Und sowas wird höchstwahrscheinlich auch in Washington registriert. Der Mann kann ja immerhin halbwegs englisch. Mit Blick auf das voraussichtlich bevorstehende Duell Biden – Trump, wäre es hilfreich gewesen, ein wenig Image-Arbeit zu betreiben, da ich mal davon ausgehe, dass der BK eine zweite Amtszeit für Biden bevorzugen würde.
Das KSK feiert im September 2026 sein 30jähriges Bestehen – im Gegensatz zu SOF anderer Staaten ein noch relativ junger Verband. Ein Ergebnis jahrelanger Auswertung und Selbstüberprüfung ist die aktuelle Struktur. Allein die Dauereinsatzaufgabe „Retten und Befreien“ erfordert eine ständig verfügbare Bereitschaftsstufe.
Die Betonung (in Kürze) verstärkt Aufträge im Rahmen der NATO wahrzunehmen galt für die KdoSoldaten schon vor dem Besuch des BK. Wichtig wäre es, wenn Herr Scholz versteht, dass nur der sorgfältig ausgesuchte und top ausgebildete, stets neu geforderte KdoSoldat vernünftiges Material zur Verfügung hat.
Ein besonderes Zeichen der Wertschätzung wäre m.E. ein gesondert, ausschließlich beim KSK, durchgeführter Besuch gewesen, so bildete dieser nur einen Programmpunkt unter mehreren in Baden-Württemberg.
Das Bild sagt doch viel über den BK aus: man beachte mal seine Körperspannung und den Gesichtsausdruck.
Klar müssen da ein Macron oder gar Biden das Schlimmste befürchten.
Zum Glück hat Pistorius eine ganz andere Ausstrahlung, aber wer ist denn im Falle des Falles der Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt …?
Da wird mir ganz schön flau im Magen.
@BJK2107 und andere „Kanzler Körperhaltungs- und Gesichtsausdrucksleserspezialisten“!
Sicher gibt es andere die eine bessere Körpersprache, Mimik und Ausdrucksweise beherrschen. Das ist auch gut so. Dieses ständige Gejammer dahingehend ist abgedroschen und Unnötig, erfüllt nur typische „Elite-Oppositions“ Rhetorik!
Und nein, ich nehme hier niemanden in Schutz…nur nebenbei!
?
Nein, zutiefst menschlich, ein Urinstinkt der lediglich seine Bedeutung für das Überleben ein wenig verloren hat, zumindest scheint das so.
https://www.grin.com/document/96640 (Die Bedeutung der Körpersprache für die menschliche Kommunikation)
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/kommunikation/koerpersprache/index.html#Profis
@Force B
Ich denke sie können diese erfundene Umschreibung selber gut deuten!
Keine Sorge, mit dem Thema „Body-Language“ bin ich durchaus mehr als Befriedigend vertraut.
Damit ist für mich der „Off-Topic“ erledigt.