Erster Luftwaffen-Abwurf von Hilfsgütern über Gaza (mit Statement Pilot)

Die Bundeswehr hat am (heutigen) Samstag erstmals Hilfsgüter über dem Gaza-Streifen abgeworfen. Ein Flugzeug der französisch-deutschen Transportstaffel setzte über dem Kriegsgebiet vier Paletten mit Nahrungsmitteln und Medikamenten per Lastenfallschirm ab. Die von Jordanien initiierten Airdrops der eigenen Luftwaffe, der USA, Frankreichs und nun auch Deutschlands sollen angesichts der unzureichenden Lieferungen auf dem Landweg die Versorgung der vom Krieg zwischen Israel und der Hamas betroffenen Zivilbevölkerung ergänzen.

Der erste Abwurf aus einer Luftwaffenmaschine vom Typ Hercules C-130J fand über der Ortschaft Jabalia im Norden des Gaza-Streifens statt. Aus einer Flughöhe von 3.000 Fuß (gut 900 Meter) wurden die Paletten mit vier Tonnen Hilfsgütern von Deutschland und Frankreich abgesetzt.

Zu dem Abwurf veröffentlichte die Luftwaffe ein Video:

… und (nachgetragen) ein Statement des Piloten:

20240316_Interview_Oberstleutnant_Tim_Pilot     

 

(Das von der Luftwaffe, also nicht von externen Medien, selbst geführte Interview mit dem Piloten Oberstleutnant Tim – kein Nachname genannt – habe ich nur als Audio eingestellt; das Bild dazu ist ein Screenshot aus dem Video)

Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte in der vergangenen Woche auf Bitten des Auswärtigen Amtes die Beteiligung der Bundeswehr an der Luftbrücke für den Gaza-Streifen in Auftrag gegeben. Nach dem ersten Flug dankte der Minister seinem französischen Kollegen Sebastian Lecornu für die Zusammenarbeit:

Die USA hatten am Vortag ihre elfte Mission zum Abwurf von Hilfsgütern über dem Kriegsgebiet gestartet. Dabei wurden zwei Maschinen des Typs C-130 und ein Großraumflugzeug vom Typ C-17 eingesetzt. Parallel dazu läuft die Lieferung auf dem Seeweg; ein erstes Schiff war von Zypern aus mit Hilfsgütern beladen ebenfalls am Vortag vor der Küste des Gaza-Streifens angekommen.

Bundeskanzler Olaf Scholz will am Samstag zu einer Reise nach Jordanien und Israel aufbrechen. Bei seinen Gesprächen dürfte es auch um die Frage gehen, ob sich für den Gaza-Streifen eine Waffenruhe erreichen lässt.

Nachtrag: An den heutigen Hilfslieferungen aus der Luft beteiligte sich neben Jordanien, den USA und Deutschland auch Ägypten, wie die jordanischen Streitkräfte mitteilten:

Als Teil einer Reihe von Bemühungen des Haschemitischen Königreichs Jordanien, die Standhaftigkeit der Brüder in Gaza zu unterstützen und die Last des tobenden israelischen Krieges zu lindern, der einen Schatten auf die Atmosphäre des heiligen Monats Ramadan wirft, haben die jordanischen Streitkräfte ihre Einsätze fortgesetzt. Die Arabische Armee hat heute, Samstag, unter Beteiligung einer Reihe von Ländern, fünf Luftabwürfe mit medizinischer und Nahrungsmittelhilfe durchgeführt.
Zwei C130-Flugzeuge der Royal Jordanian Air Force beteiligten sich an der Abwurfoperation, die mehrere Standorte im nördlichen Gazastreifen zum Ziel hatte. Eines dieser Flugzeuge führte einen dringenden medizinischen Abwurf auf dem jordanischen Feldlazarett Gaza/77 durch, ein Flugzeug der Royal Jordanian Air Force für die schwesterliche Arabische Republik Ägypten, ein Flugzeug der Vereinigten Staaten von Amerika. Ein weiteres Flugzeug gehört der Bundesrepublik Deutschland und dies ist seine erste Teilnahme an dem Einsatz der jordanischen Streitkräfte.
Der Prozess der Landung jordanischer Hilfe erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Sultanat Brunei und verkörpert die feste und unterstützende Position Jordaniens gegenüber dem Gazastreifen sowie den Schwerpunkt darauf, den palästinensischen Brüdern unter verschiedenen Umständen weiterhin Hilfe zu leisten.
Die Streitkräfte bestätigen, dass sie weiterhin humanitäre und medizinische Hilfe über eine Luftbrücke schicken, die mit Hilfsflugzeugen vom Flughafen Marka zum internationalen Flughafen Al-Arish oder über Luftabwürfe im Gazastreifen oder Hilfskonvois am Boden verteilt werden soll.
(übersetzt mit Google Translate)

(Foto: Eine C-130J der Bi-Nationalen Staffel „Rhein“ wirft Hilfsgüter über dem Gazastreifen ab – Christian Timmig/Bundeswehr; Video – Luftwaffe; Foto Pilot – Luftwaffe; Karte: OpenStreetMap)