Warnung vom Heeresinspekteur: Litauen-Brigade verschärft Materialprobleme des Heeres
Heeres-Inspekteur Alfons Mais hat in einer internen Auflistung des Bedarfs für die Aufstellung der geplanten Bundeswehr-Brigade in Litauen vor einer Verschärfung der Materialprobleme des Heeres gewarnt. Das Heer sei ohnehin unterfinanziert und werde mit der zusätzlichen Brigade weiter geschwächt, heißt es in dem internen Schreiben, über das der Spiegel berichtete.
Das Schreiben des Inspekteurs an das Verteidigungsministerium stammt bereits aus dem November. Dass sich Mais mit einer Auflistung der Herausforderungen, die die geplante dauerhafte Stationierung einer schweren Kampfbrigade des Heeres in Litauen mit sich bringt, an das Ressort wendet, ist nicht besonders auffällig: Es war als Teil der Vorbereitungen für den Aufbau dieser Brigade zu erwarten, dass der Generalleutnant recht exakt beziffern würde, was an Gerät dafür benötigt wird.
Besonders ist aber an dem Schreiben und der Auflistung, über die der Spiegel am (heutigen) Dienstag berichtete, die damit verbundene Bewertung des Inspekteurs. So habe das Heer derzeit nur 60 Prozent des benötigten Materials und Geräts, zitiert das Magazin. Mit der Aufstellung der Litauen-Brigade werde diese Mangelverwaltung mit nur noch 55 Prozent des Solls umgehen müssen. Dabei dürfte Mais vor allem darauf anspielen, dass die im Baltikum stationierten Einheiten eine vollständige Ausstattung mit Waffensystemen und Material brauchen, was in Deutschland weitere Lücken reißen dürfte.
Der Spiegel-Bericht steht hinter Paywall; die Redaktion hat aber eine Vorabmeldung als Pressemitteilung verbreitet:
In der Bundeswehr gibt es massive Zweifel an der Umsetzung der Pläne von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), bis 2027 eine Kampfbrigade dauerhaft in Litauen zu stationieren. In einer internen Mail warnt der Heeresinspekteur General Alfons Mais, dass die neue Brigade ohne milliardenschwere Investitionen nicht zu stemmen sei, wenn die Bundeswehr an der Heimatfront nicht massiv geschwächt werden solle. Das Schreiben liegt dem SPIEGEL vor.
Darin wendet sich Mais an Generalinspekteur Carsten Breuer und fordert, das Ministerium müsse trotz der gerade erst angelaufenen Planungen für die Brigade dringend über Investitionen für das Projekt nachdenken. Als Grund nennt er die prekäre Lage des Heers. »Ich komme leider nicht umhin erneut zu betonen, dass die materielle Ausstattung des Heeres gemessen an seinen Aufträgen ab 2025 aktuell mehr als grenzwertig und trotz aller positiver Anstrengungen auch zukünftig unterfinanziert ist«, schreibt Mais.
Die Analyse des Inspekteurs ist schonungslos. »Die Decke ist einfach zu dünn«, stellt er fest. Konkret sei das Heer über alle Materialkategorien – »von A wie Artilleriegeschütz bis Z wie Zeltbahn« – nur zu 60 Prozent ausgestattet. Wenn die neue Brigade für Litauen nun aus dem laufenden Betrieb gestemmt würde, prophezeit Mais drastische Folgen. »Die Aufstellung eines neuen Großverbandes ohne zusätzliche Investitionen«, warnt er, »wird diese Quote auf 55 Prozent absinken lassen«.
Mais spielt in seinem Brandbrief darauf an, dass die materielle Ausstattung der neuen Brigade für Litauen bisher nicht in den Kostenaufstellungen des Ministeriums für die kommenden Jahre auftaucht. »Hier bedarf es aus meiner Sicht einer klaren Leitungsentscheidung und Ressourcenpriorisierung, um den gesamten ›Apparat‹ mitzunehmen und das Ziel der Vollausstattung zu bestätigen«, fordert er. Konkret sei es an der Zeit, die Kosten für die Brigade »in Gänze haushaltsseitig abzubilden«.
Hintergrund der Skepsis beim Heer sind die absehbaren Details der Aufstellung des Verbands. Zwar soll sich die Brigade aus bereits bestehenden Verbänden zusammensetzen. So sollen das Panzerbataillon 203 aus Augustdorf und das Panzergrenadierbataillon122 aus Oberviechtach bis 2027 nach Litauen verlegt werden. Als drittes Kampfgruppenbataillon soll der multinationale Nato-Gefechtsverband in Litauen hinzukommen; er ist dort bereits unter deutscher Führung mit rotierendem Personal im Einsatz.
Mit den drei Bataillonen aber ist das Projekt noch nicht gestemmt. Beim Heer wird schon länger betont, dass die neue Brigade weitere Unterstützungseinheiten wie Panzerpionierkompanien benötige, für deren Material bisher keine Haushaltsmittel vorgesehen sind. Folglich habe das Ministerium »ersten Eindrücken entgegenzutreten, das Heer müsse die zusätzlichen Bedarfe aus seinem Bestand bzw. den bisherigen Planungsständen ohne die Brigade Litauen« generieren, fordert Mais.
Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein litauischer Kollege Arvydas Anušauskas hatten in der Woche vor Weihnachten einen Fahrplan für die Stationierung der Brigade unterzeichnet. Nach dem Zeitplan in der Roadmap soll ein Vorauskommando der Litauen-Brigade im zweiten Quartal 2024 seine Arbeit in Vilnius aufnehmen und zum Brigadestab aufwachsen. Bereits Anfang 2024 sollen in einer gesonderten technischen Vereinbarungen die Voraussetzungen für die Infrastruktur festgelegt werden. Die offizielle Aufstellung der Brigade ist für das Jahr 2025 geplant, gefolgt von der eigentlichen Stationieriung bis spätestens Ende 2027.
(wird ggf. ergänzt)
(Archivbild: Bundeswehrsoldaten der NATO-Battlegroup Litauen bei der Parade zum Jahrestag der litauischen Streitkräfte in Vilnius am 25. November 2023 – Jana Neumann/Bundeswehr)
Auf der einen Seite begrüße ich die ehrlichen Worte des General Mais, auf der anderen Seite ist er ein Emporkömmling des Systems Bundeswehr, der den gesamten „Unfug“ erst möglich macht.
Nur für das Archiv:
1. Wir werden die Infrastruktur in Litauen in Teilen selbst bezahlen.
2. Die Bundeswehr bindet unverhältnismäßig viele finanzielle Mittel in Litauen, die sicherheitspolitisch nicht zu rechtfertigen sind.
3. Das Heer wird überdehnt.
4. Der Minister wird an diesem Projekt scheitern.
Der Artikel läßt mich rat- und beinahe sprachlos zurück: war nicht Vorgabe / Ziel beim unseligen dynamischen Verfügbarkeitsmanagement (DVM) eine Ausstattung von 70% des Soll? Und von diesem Prinzip hin zur Vollausstattung ist man ja bereits vor ein paar Jahren umgeschwenkt – eigentlich.
D.h. heuer sind wir sogar deutlich unterhalb der Zielmarke des DVM ?!
Die Problematik war doch von vornherein schon bekannt. Ohne Zuläufe aus der Industrie kommt der „Materialklau“ garantiert.
Warum man das ganze nicht energischer angeht, bzw. vorher sein Veto dagegen nicht eingelegt hat, erschließt sich mir nicht.
Ein Inspekteuer, der die Wahrheit ausspricht und trotzdem ausführen muß, was entgegen seines Ratschlages nicht von der Politik, sondern im Wesentlichen vom Minister angeordent wurde. Natürlich ist das auch ein politischer Amtsträger, ich hoffe aber es wird verstanden, worum es geht.
Offensichtlich ist die krasse Schieflage im Heer. Offensichtlich ist auch, dass sich der Minister, trotz aller Beliebtheitswerte, zunehmend in der Realität wiederfindet. Lösungen? Fehlanzeige.
Das Heer ist in einem desaströsen Zustand. Aber im BMVg wird agiert wie immer. Von oben herab, besser wissen, beratungsresitent, gefällige und hörige Abteilungsleiter. Staatssekretäre und Staatssekretätinen sowieso. Ist nicht Thema hier, doch es gibt auch noch andere Luftblasen. Task Force Personal. Umstrukturierung BMVg, und anderes. Auffallend, die vor einiger Zeit noch unabhängig vom SPD main stream agierende Wehrbeauftragte wirkt erschöpft und irgendwie eingenordet.
Geschickte Peronalaustausche in 2024 könnten „helfen“. Da kann dann der jetzige Leiter Planunsgstab mal schauen, was dann in seiner künftigen Division so geht. Andere werden in förderliche NATO Verwendungen ‚gefördert‘, weil sie die Division 2025 nicht auf die Beine gestellt haben. Informiert man sich auf X, dann gefallen sich 3 Sterner des BMVg mit merkwürdigen likes für ihren Minister, wichtigen Adventsläufen und linientreuen tweets. Liest man aber interne Analysen zu deren Zuständigkeitsbereichen und zugehörigen Ämtern ist man höflich ausgedrückt, ernüchtert. Es ist leider unter dem Dienstgeheimis verborgen. Daher geht es nicht konkreter, Es kann einem Angst werden, es erinnert an Rom (in den Zeiten des Verfalls).
»Die Aufstellung eines neuen Großverbandes ohne zusätzliche Investitionen«
Der Fahrplan beinhaltet offensichtlich nicht eine entsprechende Planung seitens des BMVg für die Vollausstattung der Brigade.
Seit der Ministerentscheidung ist ein halbes Jahr vergangen, die Haushaltsberatungen fanden offensichtlich auch ohne entsprechende Impulse statt.
Ob sich das nun noch ändern wird?
Auftrag, Kräfte, Mittel?
Ich hab es ja bereits beschrieben. Vor Wochen.
Der General festigt mein Eindruck.
Die Einheiten die nach Litauen gehen, hinterlassen grosse Lücken.
Was passiert mit Verband X der nach Litauen geht
Litauen „kann“ schnell abgehängt sein.
Der Durchbruch von Kaliningrad nach Belarus.
Wie soll weiteres Personal im Falle eines Ernstfall schweres Kampfgeist und weitere Tausende Truppen nach Polen/ Litauen gebracht werden?
1 C-17 hat man nicht, die mal eben Kampfpanzer transportieren können.
Landungsschiffe die 18 Kampfpanzer transportieren können, Kiel-Rostock-Mukran nach Klaipeda, hat man nicht.
Werden die Verbände 1:1 ersetzt in der Heimat?
Und es Schwächt insgesamt die Einheiten der Bundeswehr, bei einer Bereits j
jetzt sehr geschwächten Bundeswehr.
Gerade was Waffensysteme angeht.
Neben einer neuen weiteren Panzerdivision, 2 statt 3, sollte es wieder 1 Gebirgsdivision geben.
Dann gäbe es 2 neue Divisionen.
Selbst eine Bundeskanzlerin Merkel die sehr de-struktiv gegenüber der Bundeswehr eingestellt war, konnte 2 neue Panzerbataillone aufstellen.
Vermutlich werden die Fakten die Fachleute hier im Blog nicht überraschen. Für mich stellt sich allerdings die Frage: Warum wird dieser interne Vorgang an die Öffentlichkeit durchgestochen? Will die Militärführung Druck auf die Politiker ausüben? Oder ist innerhalb der Militärführung das blame game eröffnet?
Tja, die Geister, die das dynamische Verfügbarkeitsmanagement rief, haben jetzt voll durchgeschlagen. Und die Abgaben an die UKR haben es nicht besser gemacht.
Wenn man zu Beginn des Krieges nur mit 70 Prozent des Materials dasteht und keine Reserven hat, dann hat man nur eins – ein großes Problem.
Tja da rächt sich dann dieses… freiwillig ja doch arr nein… geeiere. Man hätte halt einfach eine komplette Kampfbrigade nehmen müssen und die geschlossen nach Litauen verlegen müssen.
Wer nicht mit will muss sich einen Tauschpartner suchen der Rest wird mit Geld beruhigt. Oder man hätte einfach die Brigaden alle 12 oder 18 Monate durch rotieren lassen.
Goldrand geht halt nur wenn man sich auch das Gold zum vergolden leisten kann.
Für denjenigen, der auch nur halbwegs dahinter schaut, spricht er damit Selbstverständlichkeiten aus … und sichert sich für den Moment ab, in dem die Butter bei die Fische muss.
Personal und Material lassen sich auch durch international noch so bindende Verträge nicht generieren.
Fazit: wenn das Heer eine (!) vollausgestattete mechanisierte Brigade zusammenstellt bleibt für den Rest (im Mittel) nurmehr 55% des Materialsolls über. Und dessen Klarstand ?
Anspruch und Realität. Am Ende wird es leider Gottes eine Chimäre werden mit strecken, dehnen, tarnen und bunten Bildern. Aber so ist das bei politischen Leuchtturmprojekten ohne Abstimmung, ohne Budget (!) und ohne klares Zielbild. Es ist in der Tat schon bizarr wie weit in dem Kontext teilweise die Goldebene von der Realität entfernt ist.
Mais ist da schon sehr clever, denn er sichert sich so ab und spricht nur das aus, was hinter den Kulissen jeder weiss bzw. wissen muss. Aber das Problem an der Wahrheit ist, dass sie einfach da ist – unabhängig davon ob man sie ausblendet, ignoriert oder verleugnet. Und die Wahrheit kommt drastisch auf die Bw (und D) zu …
@ Segestes: Richtig, aber nicht nur das. Die Fakten bzgl. der Stärke des Heeres sollten dem GI und auch dem Minister bekannt sein. Schließlich sind beide noch nicht so lange im Amt und bei den „In-Briefs“ wurde ihnen der Zustand mit Sicherheit präsentiert. Zusätzlich erwähnt Gen Mais, dass er nicht umhin kommt „erneut zu betonen, dass die materielle Ausstattung des Heeres gemessen an seinen Aufträgen ab 2025 aktuell mehr als grenzwertig und trotz aller positiver Anstrengungen auch zukünftig unterfinanziert ist“
D.h. der Zustand des Heeres müsste also auf der Leitungsebene bekannt sein. Warum also verschickt Gen Mais als hervorragend vernetzter GenStOffz, der genau weiß, wie die Politik funktioniert, mit einem ganzen Stab an Beratern im November dieses Schreiben? Und warum wird dieses Schreiben dann an die Presse gegeben.
Wer tut Was, Wann, Wie, Wozu?
Was macht der Herr General Alfons Mais ? Er erfüllt seine Pflicht und weist darauf hin, daß es schwierig ist einem „nackten Mann“ in die Tasche zu greifen. Eventuell ist es hilfreich, und soll auch bitte nur so verstanden werden, im Kontext zu dem vom Hausherren thematisierten Spiegelartikel auf den letzten Brief des GI vom 18,12,23 an die Truppe zu verweisen : Kommando Heer , Inspekteurbrief zum Jahresabschluss 2023,
http://www.bundeswehr.de./recource/blob/5721636/1e283f411ed994141a3270de08969626/231218-inspekteurbrief-jahresabschluss
[Der Link ist nicht so recht funktional, hier der korrekte:
https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5721636/1a283f411ed994141a3270de08969626/231218-inspekteurbrief-jahresabschluss-2023-data.pdf
T.W.]
Die Sprache hier im Blog ist weitestgehend höflich und das ist der Diskussion angemessen. Im militärischen Alltag fallen andere Begriffe: „bewusste Tatsachenverdrehung“, „Bilanz – und Rechnungsfälschung“ bis hin zur „ von oben verordneten Unwahrheit“. Auch der Begriff „Lüge“ fällt leider. Ich habe das Gefühl, dass man im BMVg bemüht ist, die Wahrheit zu verfälschen und im Sinne des Ministers zu drehen. Das riecht nach parlamentarischer und invertigativer Aufklärung. Warum sage ich dass? Ich sehe eingestufte Vorlagen (mindestens VS – Nur für den Dienstgebrauch) mit Inhalten, die auf dem Dienstweg Fragen aufwerfen, die verschwinden dann im Postgang, tauchen entweder nie mehr oder zu spät auf oder haben Vermerke im Kopf der Vorlage, welche eine weitere Bearbeitung verhindern.
die Vollausstattung einer Heeres-Brigade kostet zwischen 5-7 Mrd €.
Das ist der Auftrag an die Politik!!
Und mit Hinblick auf die aktuelle Lage und die Aufträge von NATO usw. darf es dabei nicht bleiben.
Das Heer ist bisher bzgl. Sondervermögen eh viel zu kurz gekommen… und musste unterm Strich am meisten an die Ukraine abgeben.
Wenn man bedenkt dass die Fertigung eines neuen Schützenpanzer, Kampfpanzers, Artilleriegeschützes, von Unterstützungseinheiten (Bergepanzer, Transport) ca 2-3 Jahre Zeit benötigt… dann wird es Zeit Nachschub zu bestellen…
hier sollten vor allem die vorhandenen Optionen auf:
+Leo 2 A8
+Puma
+PZH2000
schnell ausgelöst werden…
aber dann fehlen der Brigade in Litauen trotzdem noch andere Ausrüstungsgegenstände!
die Verbände in der Heimat haben auch weiterhin steigende Lücken und sind ganz weit entfernt von der Vollausstattung! Es fehlt Munition, Munition, Munition!
Ersatzteile und weiteres Großgerät
die mittleren Kräfte wurden bisher gar nicht berücksichtigt (neue Boxer CRV, Boxer RCH155)
die Heeresflugabwehr (eines der wichtigsten Projekte überhaupt) benötigt auch Geld!
Die Anforderungen müssen endlich im EPL14 zu hinterlegt werden!!!
Dieser muss in den nächsten 3 Jahren jedes Jahr um 10 Mrd € anwachsen… um
1) weitere Lücken zu füllen
2) den Betrieb zu gewährleisten
3) der weiter steigenden Bedrohung aus Russland zu begegnen
4) die absehbare Lücke die das Sondervermögen ab 2027 hinterlassen wird zu füllen
von diesen jährlich 10 Mrd € mehr würde ich 50% dem Heer zusprechen und jeweils 25% der Marine und der Luftwaffe. Diese haben auch wichtige Anforderungen die nicht mehr ins Sondervermögen passen (Tranche 5 Eurofighter, 2. Los F126 und 6 neue F127, Nachfolger Tender)
Mais und das Heer: Mittlere Kräfte, ein, eher sein Hobbby. Unnütz und eine Geldvernichtungsmachine. Division 2025 eine Ruine. Lernen aus dem Ukraine Krieg, Ankündigungen, Ergebnis fast nichts. Dazu Drohnendebakel, Heereslogistik ein Trümmerfeld. Digitalisierung ein Scheinprojekt. Nun noch „Brigade Litauen“. Schuld sind immer die „anderen“?
Ich habe kürzlich einen Vortrag hören dürfen, da saßen Kommando Heer und Amt für Heeresentwicklung zusammen und haben über Kriege von morgen gesprochen, da hatten die Offiziere Folien dabei, die waren, so vermute ich von Zeiten vor der Russischen Agression, wohl so nach dem Irak Krieg. Also Mais und sein Kommando Heer, recht hat er und doch haben wohl seine Leute in seinem Kommando, sein Amt, seine Kommandeure wohl viel selbst versemmelt.
@Michael Greifer
Das muss diese sprichwörtliche „Lust am Untergang“ sein.
Mangelnde, keine Nationalidentität, gefangen noch stets im 08. Mai 1945. Das Schwanken zwischen extremen Zuständen – Größenwahn und Selbsthass, Provinzialismus und Weltbürgertum – neu entfachte Besserwisserei bezeugen mangelnde Reife.
Früher suchten Deutsche ihre Nachbarn vorzugsweise mit der Kavallerie heim, heute mit Selbstverzwegung und Unreife in Verantwortung.
Dass die Gläser dann logischerweise immer maximal halbleer sind, bedarf eigentlich keiner Erwähnung. Die gemeinsame Anstrengung zur Besserung, wir doch nicht, wird schon irgendwer regeln.
Dies Einschlagen auf die eigene Gruppe, das Weiden an den Wunden die Eigenschmerz verursachen müssten, nur moralisch-politische Unreife oder pure Verantwortungslosigkeit?
Der Blick nach vorn mit positivem Denken, wozu?
Übrigens, die Mittleren Kräfte sind ein 25 Jahre alter Hut, geboren durch U.S. Gen Shinsecki, 34. COS Army, der im Heer erstmals 2000-02 beackert wurde.
Der medial so weinerlich agierende Inspekteur des Heeres hat sehr viele der Probleme, die sein Heer heute hat, ganz persönlich mit zu verantworten. Wenn der Inspektuer in seinen Auftritten immer wieder von „blank“ schwafelt, muss man sich automatisch fragen, wie viele Jahre er persönlich und auch die derzeitigen als auch ehemaligen Angehörige der Heeresspitze Zeit und Möglichkeiten hatten, an der Abstellung des Mangels, besser der Mängel zu arbeiten. Was sind denn die tatsächlichen Erfolgsprojekte des Heeres? Ich meine nicht, so ähnlich wie beim Herren Minister, sogenannte Leuchttürme meist persönliche Lieblingeprojekte der Heeresspitze, verbunden mit Selbstdarstellung und Vermarktung? Wie steht es um die tatsächliche Kriegstüchtigkeit des Heeres, woran wird sie gemessen? Wie ehrlich, wie Kriegsbezogen ist die Ausbildung, sind die Übungen des Heeres. Ich konnte die sogannnte Erprobung der Mittleren Kräfte selbst erleben, ich war Übungsteilnehmer des „Schnellen Degens“. Auch zur Digitalisierung könnte ich aus aktuellem Anlass etwas sagen. Von der harten und brutalen Realität des Krieges scheint das Heer noch weit entfernt. Jedoch die Ziele wurden alle „im Wesentlichen“ erreicht. Selbstgefällig lobt man sich zu Jahresabschlussveranstaltungen, Weihnachtsbotschaften und Tagesbefehlen und dies vor allem auch in in den sozialen Medien. Ich habe viel mit den niederländischen Partnern zu tun und frage mich, ob es nicht diese Partner sind, die der Motor des Fortschrittes der Kooperation sind. Das Deutsche Heer, insbesondere die Spitze, ist auf Show programmiert, ist häufig in eigene persönliche, oft nicht mehr zeitgemäße Vorstellungen verliebt und hofft darauf, dass die Ukrainer die Russen so dezimieren, dass er zukünftig unfähig zur Aggression ist. Worauf richtet sich das Heer also aus, was tut es mit vorhandenen Möglichkeiten, nicht mehr blank sondern kriegstüchtig zu sein? Wo ist Selbskritik? Nein, dies muss nicht in der Presse sein, doch nach innen in das Heer hinein. Sicher, auch andere Armeen haben Probleme, doch das Deutsche Heer ist nicht der Motor des Fortschrittes, das glaubt nur die Heeresspitze. Die glauben wahrscheinlich auch an die Medienauftritte des Heeres im Netz.
Wie schon in mehreren Beiträgen erwähnt. Es geht um Verantwortung auf allen Ebenen. Na klar, Politik, Minister und Parlament sind in der Bringepflicht. Das muss man ansprechen, einfordern. Doch wie ist es um die Verantwortung der Heeresführung bestellt. Briefe schrieben und Interviews geben, das ist sicher richtig. Doch auch ich stelle die Frage, warum ist das Heer von heute, auch nach dem berühmten BLANK Auftritt heute in einem so schlechten Zustand, weite Teile nicht im Ansatz einsatzbereit, nicht für den Krieg gerüstet und ausgebildet. Gewinnen, ein Wort des GI, mit diesem Heer? Kriegstüchtig, nicht nur materiell, sondern auch im Denken und Handeln, sehen wir das? Sicher, da gibt es gute Beispiele, doch auch bei den Leuten an den Schaltstellen der Zukunft? Ist unser BMVg kriegstüchtig, sind es unsere Kommandos und Ämter? Oder überlassen wir dies wie so vieles der Basis, fordern dies von unseren Frauen und Männern, leisten uns aber Langsamkeit, Behäbigkeit und altes Denken auf Ebenen, wo es schon gefährlich wird. Ist die soziale Hängematte für Bequemlichkeit nicht zu oft Alltag?
Wo sitzen die Verantwortlichen? Was wurde gemacht? Warum kann man in der Bundeswehr und wohl mehr noch dem BMVg den Karren an due Wand fahren und wird dann noch gefördert und befördert.
Wer stellt die richtigen und notwendigen Fragen und fordert diese Verantwortung und Leistung konkret ein. Niemand? Die Presse? Das Parlament?
Ganz sicher nicht die Partein der Ampel, auch in Sicherheit und Verteidigung gibt es eine katastrophale Lage, welche auch noch schön geredet wird. Herr Pistorius ist wohl nur deshalb so beliebt, weil er so erfrischend kernig wirkt (und auch zu denen gehört, die solide Ausbildung/Berufsabschluss haben). Die Masse der Bevölkerung weiß gar nicht, was er als Minister tatsächlich leistet oder genau nicht leistet. Sich selbst vermarkten, dass klappt ja prima, doch der Rest?
@obibiber
Und genau deswegen wird die Nachbeschaffung für das an die UKR abgegebene Material nun aus dem EP 14 gedeckt 🤣
Ist das nur an den Spiegel durchgestochen worden, oder kursierte das schon anderswo?
Das Ganze ist doch eigentlich ein Mißtrauensvotum von Mais gegenüber Pistorius. Wird das Konsequenzen haben?
Wenn RUS den Baltikum angreifen sollte, wird eine D Brig allenfalls ein Stolperstein sein. Dafür ist man bereit tausende D Familienangehörige in Gefahr zu bringen. Die Brig wird überrannt und dann ist der Arsch zu. Nachführung dauert eben.
Das rotierende System funktioniert doch, ist für die betreffenden planbar und bringt etwas Geld in die Kasse. Und ist ebenso ein Stolperdraht der den NATO Bündnissfall ausrufen könnte. Sofern man bereit ist für Litauen den Atomkrieg zu riskieren…
60% ?! Dann würde dem Heer mehr als ein Divisionsäquivalent Material fehlen. Ist dem so?
Um ein Drittel des Materials des Heeres neu in die Kasernen zu bringen bedarf es eines ganzen Jahrzehnts. Die Marschrichtung muss also sein, bei den geschlossenen Rahmenverträgen zügig die Optionen zu ziehen.
Herr Mais tut seinen Job. Leider kann man das von den politisch verantwortlichen Politikern nicht sagen.
Andererseits würde sich duch den weiteren Materialkanibalismus nichts wirklich dramatisch ändern. Ob unsere Bundeswehr mit 60% ihres Solls oder mit 55% ihres Solls unfähig ist ihren Auftrag zu erfüllen, ist doch egal. Sigmar Gabriel sagte mal (allerdings in anderem Zusammhang): „es macht keinen Unterschied, ob man nun in 3 m Wassertiefe oder in 5 m Wassertiefe ertrinkt“.
Es bedeutet lediglich, dass die Aufgabe, die Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit, noch größer wird und dass das Ereichen dieses Zustands weiter in die Zukunft verschoben wird.
Ach wie gut, dass wir mittelfristig nicht militärisch bedroht sind.
Nach dem kurzen Schrecken im Februar 22, dem die Verkündung von Sondervermögen und 2% Ziel folgten, ist die Politik danach mit dem Optimismus, die Ukraine werde es schon richten, in die gewohnten Muster ihrer Parteiklientel ala Nützenich und Co. zurückgefallen. Blöd nur, dass derzeit auch wieder die Möglichkeit erkennbar wird, dass Russland die Obwrhsbd gewinnen könnte. Womit stehen wir bei den derzeitigen Anstrengungen hierzulande dar, wenn in einem Jahr die Front in der Ukraine zusammenbräche? Wie lange würde es dann wohl dauern, bis das dann mit Stolz geschwellter Brust und brummender Rüstungsindustrie laufende Russland den nächsten Nachbarn überfällt? Dass bei uns diese Möglichkeit bereits nach kurzer Zeit schon nicht mehr ernst genommen wurde, ließ sich doch bereits an der „Schwerpunktsetzung“ der Projektliste des Sondervermögens ablesen, das vorallem aus Leuchtturmprojekten für Luftwaffe und Marine besteht. Die entscheidende Landdimension war da bereits wieder zu „Pfui bah“. Nicht anders ist zu erklären, dass von den bewährten und entscheidenden Waffensystemen Leopard 2, PzH 2000, (SPz und FlaKPz mit diesen Adjektiven haben wir nicht mehr) Pioniergerät usw. substanzielle Stückzahlen in Auftrag gegeben wurden.
Alles wie immer also mit der deutschen Verteidigungspolitik. Irgendwie hatte der vielgeschmähte Trump doch recht mit seinen Ansagen in Bezug auf die NATO und die fortlaufende Annahme der Europäer, daß die Amerikaner sie im Notfall verteidigen werden. Erinnert sich noch wer daran, daß der damalige deutsche Außenminister Heiko Maaß Präsident Trump offen ausgelacht hat? Die Ergebnisse der deutschen Verteidigungspolitik kann man oben nachlesen…
Empfehle als Zukunftsinvestition. blaues, weißes und rotes Fahnentuch zu kaufen, damit man sein Haus beim Einmarsch der Russen passend beflaggen kann. Ich geh dann mal mein Russisch aufpolieren. Auf Anfrage gebe ich auch Seminare zum Thema: Leben unter russischer Besatzung. Kann als Referenz mehrere Jahrzehnte praktischer Erfahrung damit vorweisen. Interesse?
Mann, Mann, Mann… Es ist einfach nur traurig.
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt um 27.12.2023 um 11:34 Uhr:
„Übrigens, die Mittleren Kräfte sind ein 25 Jahre alter Hut, geboren durch U.S. Gen Shinsecki, 34. COS Army, der im Heer erstmals 2000-02 beackert wurde.“
Das sagt schon alles! Ein 25 jahre alter Hut (!!!), der auch schon zu dieser Zeit im Deutschen Heer versucht wurde zu entwickeln, sich aber nicht durchsetzen konnte. Man kann vermuten, dass Sie wissen, dass die Shinsecki Anforderungen an Mittlere Kräfte andere waren und nicht primär dazu dienten, einsatzbereite Kräfte eines Russischen Aggressors abzuwehren. Sie waren ein Instrument der raschen Reaktionen zur Machtprojektion, der Krisenbewältigung und der Stabilisierung, ein Instrument der USA, angepasst an deren Stärke und vor allem deren Möglichkeiten. Falls Sie das dann doch nicht wissen, empfehle ich das Bundesarchiev (FüH III und Heeresamt). Da finden Sie auch die Namen der damals zuständigen Bearbeiter. Mancher hat es weit gebracht und erfindet gerade Mittlere Kräfte gerade neu.
Ihre hinter wohl offensichtlich intellektuell – lierarisch wirkende sollende Formulierungskunst, mit zum Teil herabwürdigenden Charakter, stellt Sie dann doch mit in die Ecke der derzeit amtierenden Besserwisser und Verantwortungsträger, welche Kritik herabwürdigen oder auch gar nicht erst zulassen. Das Sie, Klaus-Peter Kaikowsky (KPK), die Keule „moralisch-politische Unreife oder pure Verantwortungslosigkeit?“ hervorholen, das Glas dazu noch „halbvoll“ sehen ist mit Vermerk auf „halbvoll“ noch Ihre Sache. Der Rest ist unangemessen und obwohl Sie eine gewählte Sprache benutzen, schlicht beleidigend!
Kritikern einen sprichwörtliche „Lust am Untergang“ zu unterstellen, ist schlicht eine Unverschämtheit! Auch wenn Sie persönlich diese Kritik als ungemessen enpfinden. Vermutlich ungewollt, spiegeln Sie das Verhalten der Spitzen BMVg und des Heeres. Kritiker? Nein, die (da unten) sind halt nicht gebildet genug, sie wissen halt zu wenig, sie verstehen es einfach nicht. Nur „wir“ der Kreis der „Auserwählten“ wissen, was gut ist für die Bundeswehr und das Heer. Das es manchmal auch in unserer Gesellschaft so zu scheint, sei nur am Rande erwähnt. Doch in der Bundeswehr, im Einsatz und im Krieg, sind es Menschen and der Basis, die die Kastanien aus dem Feuer holen, dann – bitte – sollte man deren Kritik auch anhören und nicht herabwürdigen. Oft sogar aus dem bequemen Sessel des Pensionärs heraus und mit dem Wissen der Vergangenheit.
Es ist ein offenes (mathematisches) Geheimnis, dass man für die „Division2025“ (de facto: 10. PzDiv) materiell alles zusammenkratzen muss, was das Heer hat. D.h., dass insbesondere die 1.PzDiv blank dastehen wird – bummelig 15.000 Soldaten, die bis auf Weiteres Sportfest- und IGF-Weltmeister sein werden (bewusste Übertreibung).
Hierauf hinzuweisen, ist nicht nur recht und billig, sondern die Pflicht eines Inspekteurs.
@ milblogger82
Volle Zustimmung.
Mir ist nicht so richtig klar, warum die Generalität die Zeichen der Zeit nicht erkennt.
Bei der Intensität der Gefechtsführung in der Ukraine frage ich mich, ob die Bundeswehr ansatzweise darauf vorbereitet ist.
@ Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) um 27.12.2023 um 11:34 Uhr:
Sie hatten schon viele wertvolle Beiträge, manche nicht. Doch was war das heute? Heute etwas hochmütig, oder?
@milblogger82 sagt: 27.12.2023 um 11:35 Uhr
„Jedoch die Ziele wurden alle „im Wesentlichen“ erreicht.“
Notenmäßig ausgedrückt ist das eine glatte Vier.
Da hat sich niemand selber gelobt, vielmehr hat man zugegeben, es gerade so irgendwie unter glücklichen Umständen hinbekommen zu haben.
Manche verstehen diesen „Zeugnissprech“ eben nicht.
Nun ja … historisch kann man sagen, dass nach Guderas Rücktritt und der dann beginnenden IKM-Ära der Rückschritt v.a. in der politischen Vernetzung begann (auch wenn Budde sicherlich anders zu bewerten ist). Spätestens Kasdorf und v.a. Vollmer sind aber in der Hinsicht verantwortlich für viele Problemlagen und eine gewisse Realitätsverzerrung. Unter Mais sehe ich da eher Fortschritte, auch wenn er sicherlich im BMVg anders als andere „Goldene“ eine geringe Hausmacht und Sympathie hat.
@ Brigade Litauen … das ist halt ein Drama mit Ansage. In manchen Einheiten fiel dieses Jahr auch die Analogie zur „Armee Wenck“. Und die aktuelle Kommunikation dazu ist schon sehr speziell – bei der BAKS anders als bei FüAk und GIDS und anders als Uni Bw oder diverse Truppenschulen und wieder anders im Amt für Heeresentwicklung oder den diversen Kommandos anderer Orgbereiche.
Letztlich gibt es einfach gar keine klare Sprachregelung aus dem BMVg, daher ist Mais für seine Kommunikation schon zu loben. Ich frag mich eher, warum andere Posten „so still“ sind …
Die Brigade wäre *DER* substanzielle Beitrag Deutschlands sowohl aus NATO als auch aus EU-Sicht. Aber es bedenkenträgert … leider noch.
@ Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) um 27.12.2023; 11:34:
Mittlere Kräfte im Verbund von Stabilisierungskräften.
„Mittlere Kräfte ergänzen das Profil durch eine ausgewogene Kombination von Mobilität, Durchsetzungsfähigkeit und Schutz. Die Stabilisierungskräfte verfügen im Vergleich zu den Eingreifkräften über ein differenziertes Fähigkeitsprofil und unterscheiden sich daher bewusst von den Eingreifkräften. Sie leisten einen maßgeblichen Beitrag für streitkräftegemeinsame Operationen über eine längere Zeitspanne im gesamten Spektrum friedensstabilisierender Maßnahmen. Stabilisierungskräfte verfügen über robuste Fähigkeiten, sie können sich somit auch gegen einen teilweise militärisch organisierten Gegner sowie gegen asymmetrisch auftretende Kräfte durchsetzen und sich bei einer eskalierenden Sicherheitslage behaupten.“
Stimmt – alter Hut! Sehr alt! Sind sie doch so freundlich und erklären Sie uns, wie heutige „Mittlere Kräfte“ russische Kräfte abwehren. Wenn sie doch so tief im Thema stehen, was sind die konkreten Aufträge der Brigade Litauen? Ich teile die Ansicht, das bei der Brigade Litauen, wie bei efP, eher das Signal zählt, als das Leistungsprofil. Wenn es aber um das Signal geht, hätten auch andere Möglichkeiten genutzt werden können. Selbst die jetzige Aufstellung, auch von anderen NATO Partnern bevorzugt, ist ein deutliches Signal.
…und, solange ein Organisationsbereich Dachdecker aus der zivilen Wirtschaft abwirbt, dann wiederum Fremdfirmen in die Kaserne holt um Dachrinnen zu reparieren während die BW Dachdecker Kaffe trinken….
Nein, solange glaube ich nicht das mit dem Geld vernünftig umgegangen wird und andere Bereiche zu wenig haben.
Da muss wie mittlerweile x mal erwähnt überall mal spitz gerechnet werden.
@MilBlogger
Wenn Sie sich die Verwendungen von General Mais als StabsOffz nach der GenstAusb sowie jene auf Dienstposten eines Generals anschauen, werden Sie keine identifizieren können, in der er „ganz persönlich mit zu verantworten“ hatte die aktuelle Lage des Heeres von heute.
Er stand mit Ausnahme als junger Maj i.G. bei FüS, danach bis heute ausschließlich in Lehr- und Truppenverwendungen im Grundbetrieb und im Einsatz.
Ihre obigen Behauptungen samt Sprachstil aus der Gosse sind kläglich.
@RoterMilan:
Kann die Atomangdt auch mal in der Schublade bleiben? sonst macht die NATO schlicht keinen Sinn, wenn man die Bündnisspartner nicht verteidigen will.
Hilft wohl nur die atomare Bewaffnung als Nachbar von Russland. Polen traue ich das durchaus zu, warum auch nicht…
@Nachhaltig
Ich stimme Ihrem letzten Satz zu.
Vor allem muss man endlich damit anfangen die Bundeswehr in der Fläche auszurüsten! Aber momentan geht der Großteil der vorhandenen und neu zu beschaffenden relevanten Ausrüstung/Munition (Patriot, IRIS, Mun jeglichen Kalibers, uvm) direkt in die Ukraine, finanziert ab 2024 durch das SV und dem EP14. Das kann doch nicht sein!
Der Bundeskanzler spricht davon die Bundeswehr zu eine der schlagkräftigsten Armeen in Europa zu machen und genau das Gegenteil ist der Fall!
Und dem Finanzminister ist die Schuldenbremse wichtiger als die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands und somit dem Schutz der deutschen Bevölkerung!
Es ist in der Ampelregierung kein wirklicher, ernsthafter Wille zu erkennen die Bundeswehr wieder verteidigungs-, bzw. kriegstüchtig zu machen. Putin wird es freuen.
Ich versteh das alles nicht mehr….. wohin soll das alles noch führen?
Ich befürchte das Schlimmste, vor allem nach der 2024 Wahl in den USA….
@all
Bei aller Lust an – auch scharfer – Debatte: Da scheint einiges zu entgleisen, und ich wäre dankbar, wenn das in dieser Art nicht weiterliefe.
puh … die Abwehr russischer Kräfte wird durch die Bundeswehr in allen politischen Szenarien eben nicht geschehen, Diese unschöne Realität ist kein Inhalt der Diskussion. Weder im politischen noch im vorpolitischen Raum, was ein Problem darstellt.
Die strategische Rolle ist als Logistik-Hub und Enabler … Zudem Truppensteller in substanziellem Umfang, was mit mittleren Kräften besser funktioniert als mit schweren oder leichten :-). Daher ist die Brigade Litauen ja eigentlich ideal auf symbolischer Ebene. Das alles ist ein akzeptabler wie akzeptierter Zweck des Militärs. Es ist nur schwer zu kommunizieren, ohne dass bestimmte Akteure massiv verlieren bzw. ihr Selbstbild Schaden nimmt. Daher ist ja das BMVg so nebulös bzw so … widersprüchlich.
Und auch wenn es ketzerisch ist … das Kriegsbild an der Ostflanke der NATO ist nicht MASH und auch nicht Rommelkitsch – es wird eher Hamburger Hill oder Jarhead sein. Sterben gehört leider dazu und nicht das Konzept eines chirurgischen Krieges. Diese banale Realität ist aber – zumindest aktuell – nicht bei gesellschaftlichen wie politischen Akteuren akzeptiert.
Ich verstehe die Erregung nicht. Seit vielen, sehr vielen Jahren ist offensichtlich, daß die Bundeswehr eine Organisation (von Armee will ich nicht sprechen) ist, der es an Grundlegendem gebricht: Großwaffensysteme sind in geringer Stückzahl vorhanden, es gibt für das wenige keine einsatzfähige MatErhalt-Konzeption. Munition ist kaum bevorraten, es gibt nicht ausreichend Infrastruktur dafür, wollte man das ändern. Personal ist nicht ausreichend vorhanden, das vorhandene in einer nicht sinnvollen Alters-/Dienstgradstruktur. Es gibt weder Pläne noch Strukturen zum Aufwuchs in Krisenzeiten. Es fehlen ganz (HFla,) oder weitgehend (Art) wesentliche Truppengattungen für das Gefecht der verbundenen Waffen.
So, und jetzt wollen wir eine Kampfbrigade voll aufstellen, rechnen alles einmal durch und sind entsetzt, daß dann nichts mehr übrig bleibt, um zu üben, auszubilden???
In welchem Paralleluniversum leben meine Mitforisten? Wir erleben das Resultat von mehr als 20 , 25 Jahren planvollem Abbau der Einsatzfähigkeit der Bw und deren Transformation in einen teuren Trümmerhaufen. Immer mit dem Anspruch, der Welt ein Vorbild und Beispiel zu sein, gerne gereicht mit großer Geste. Unter deutlichem Beifall der Medien, huldvollem Winken der Größten Kanzlerin Aller Zeiten und emsigen Mitwirken der heutigen Generalität.
What you pay is what you get. Oder auch: What you vote for is what you get.
@Florian Staudte
> Bei der Intensität der Gefechtsführung in der Ukraine frage ich mich, ob die Bundeswehr ansatzweise darauf vorbereitet ist.
Das ist sie offensichtlich nicht, selbst für Aussenstehende mit Lektüre dieses Blogs ohne Weiteres erkennbar. Ohne die Fähigkeit Drohnen abzuwehren sind unsere Truppen ähnlich verletztlich wie die Russen. Und die Durchhaltefähigkeit ist nicht gegeben. Die Munitionsbestände werden zwar langsam aufgefüllt, aber die notwendigen Lagerkapazitäten werden erst mittelfristig aufgebaut. Über die Ausweitung der Bevorratung von Ersatzteilen wurde nicht mal gesprochen. Und Materialreserven zum Ersatz von Verlusten – darüber brauchen wir bei einem Ausstattungsgrad von 55% gar nicht erst sprechen. Völlig unrealistisch.
Die Zusage der Litauen-Brigade kommt aus einer Zeit in der unser Bundeskanzler vollmundig so ziemlich alles versprochen hat, 2% des BIB und mehr, was man nur versprechen kann. Dabei ist die eigentliche Bremse das Bundeskanzleramt, das wohl noch immer die Entscheidungen hinsichtlich der BW trifft und Teile der SPD. Die Diskussionsgrundlage in Sachen Wehrpflicht wurden durch den Parteivorstand der SPD und deren Franktionsvorsitzenden öffentlich abgebürstet. Typisch SPD-Parteipolitik, derjenige, der zu beliebt und auch zu kompetent ist, ist ein Gegner und dem legt man so viel an Hindernissen in den Weg bis er stürzt, selbst wenn es der eigenen Partei schadet. Die Opfer sind der Minister und die BW und was noch schlimmer ist, das Ansehen Deutschlands.
Ich stimme nur ungern in den Chor der Schwarzmaler mit ein und gehöre eigentlich auch nicht zu der Sorte Mensch der meint, früher war immer alles besser aber an dieser Stelle sei erwähnt, dass es mal eine Zeit gegeben hat wo ein Heeresinspekteur seine Kritik nicht mit einem (durchgestochenen und nicht für die Öffentlichkeit bestimmten) Brief geäußert hätte sondern dadurch dem IBuK seinen Rücktritt anzubieten – dass wäre konsequent und hätte meinen Respekt verdient. So bleibt leider das Bild einer Generalität bestehen, die gerne von unterstellten Dienstgraden Führen durch Vorbild erwartet, diesem Anspruch selbst aber nicht gerecht wird.
Man muss es leider so deutlich sagen: Mit der jetzigen Finanzierung (und Struktur, Reserve, etc.) ist eine Befähigung zur Landes- und Bündnisverteidigung nicht gegeben. Wenn ich das als General sehenden Auges mitmache, mache ich mich daran mitschuldig.
Nun ja … das Kanzleramt ist für jedes Ministerium der absolute „Endgegner“, beim BMVg kommt halt seit TdM dazu, dass sämtliche Kontakte auf dem „kleinen Dienstweg“ eingeschlafen sind. Zudem hat sich mKn auf Entscheidungsebene die Einschätzung durchgesetzt, dass man im KA das BMVg als “ teure, aber nützliche Idioten“ bzw als nachrangige Lowperformer sieht. Viele sicherheitspolitische Vorgänge sind im KA schlichtweg nicht in der nötigen Detailtiefe bekannt (trotz Briefings).
Und in dem ganzen Hin-Her der Brigade Litauen sieht man das Drama. Daher ist es ganz erhellend zu schauen, wer sich *nicht* dazu äußert ;-)
Lieber Herr Wiegold, wieso lässt Du all die Kommentare der putin-Trolle zu?
Labacco sagt:
27.12.2023 um 21:05 Uhr:
„… Es ist in der Ampelregierung kein wirklicher, ernsthafter Wille zu erkennen die Bundeswehr wieder verteidigungs-, bzw. kriegstüchtig zu machen. …“
Die Demontage der Bundeswehr begann extrem unter der Fuchtel der verschiedenen Merkel- Regierungen und unfähiger, unwilliger und/oder egozentrischer IBuK.
Dieser Regierung und besonders dem Kanzler werfe ich vor, dass sie außer Worthülsen und Politiker-BlaBla (Zeitenwende, Wumms und Doppelwumms … ) NICHTS vorzubringen hat, was den Zustand der Bw nachhaltig verbessern würde.
The Germans to the front! Womit?
@RoterMilan: Ihren „Dachdecker-Vergleich“ kann ich nur als blankes Nichtwissen einordnen. Die Vorgaben für die Truppe bei Tätigkeiten auf wirtschaftlichem Gebiet sind seit mehr als 50 Jahren existent und wurden zum Vorteil der deutschen Wirtschaft, überwiegend der regionalen, auf deren Betreiben hin, erlassen. Daneben, auch wenn es schwerfallen sollte, ist die „Dachrinne“ Aufgabe der Wehrverwaltung. Und sollte es m.E. uneingeschränkt bleiben. Was würde eine Truppe in diesem, die Bundeswehr in ihren Grundfesten ernsthaft tangierenden, Fall machen, die keinen „Dachdecker“ hätte, sondern nur IT-Spezialisten…
@Claus
Zustimmung, ist eben ne blöde menschliche Eigenschaft. Scholz als einer der unbeliebtesten Kanzler gönnt seinem Parteikollegen und Minister wohl nicht die Beliebtheitswerte.
@alle
Geld ist wohl immer knapp, hier gab es keine Meldung dazu, aber was bzw. warum bestellt das Heer denn dann bei Hensoldt/Diehl/Rheinmetall eine superduper Flugabwehr im Nah/Nächstbereich mal wieder als Goldrand Entwicklungsauftrag.
andere Länder bestellen sich fürs gleiche Geld gleich Dutzende Fahrzeuge mit Skyranger Turm oder Iris T SLS.
Nur das deutsche Heer hat es ja und lässt erstmal für Milliarden entwickeln, was eigentlich schon fertig entwickelt war.
naja wenn man immernoch Geld für Industriepampern hat, dann drückt der Schuh wohl doch nicht so…