Marine ohne Bordhubschrauber: Alle Sea Lynx müssen am Boden bleiben

Seit mehr als einem Monat sind die Bordhubschrauber der Deutschen Marine nicht für den Flugbetrieb freigegeben. Aufgrund eines technischen Problems müssten die Helikopter vom Typ Sea Lynx seit September am Boden bleiben, bestätigte die Marine. Einzelheiten wurden jedoch nicht genannt.

Nach Informationen von Augen geradeaus! sollen bei den Maschinen Risse aufgetreten sein. Die Teilstreitkraft wollte sich dazu nicht äußern.Wir arbeiten mit Hochdruck an der Thematik und gehen aktuell davon aus, dass das Problem demnächst behoben sein wird, hatte ein Marinesprecher bereits Ende Oktober erklärt. Am (heutigen) 7. November bestand das Problem nach Marineangaben allerdings weiterhin.

Bereits 2014 war die Sea Lynx-Flotte der Marine von Rissen in dem Helikopter betroffen gewesen. Damals hatte das jedoch nur zu einer Einschränkung des Flugbetriebs geführt, aber nicht wie jetzt zu einer vollständigen Einstellung. Unter anderem wurden die Maschinen für den Auslandseinsatz gesperrt.

Die betagten Bordhubschrauber sollen in den nächsten Jahren durch neue Helikopter ersetzt werden, dafür ist eine Variante des NH90-Hubschraubers von Airbus unter dem Namen Sea Tiger vorgesehen. 2020 bestellte die Deutsche Marine 31 dieser Helikopter. Der Erstflug des NH90 Sea Tiger ist für den 30. November bei Airbus Helicopters in Donauwörth vorgesehen.

(Archivbild Mai 2022: Ein Sea Lynx bei der Evakuierungsübung Schneller Adler – Jana Neumann/Bundeswehr)