Bewerber für die Truppe: Idealistisch, gebildet – und vom Bewerbungsverfahren enttäuscht
Die Bundeswehr bemüht sich seit Jahren, mehr Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen – scheitert dabei aber nicht in erster Linie an der Zahl der Bewerbungen, sondern daran, dieses Potenzial auch auszuschöpfen. Zu diesem Ergebnis kommt die Bewerberstudie 2022 des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw). Zugleich ist nach Ansicht der Autoren die Ansicht wiederlegt, dass vor allem Ostdeutsche und schlechter gebildete Schichten den Hauptteil der Interessenten am Dienst in den Streitkräften stellen.
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr dümpelt seit längerem bei rund 183.000. Weiterhin ist erklärtes Ziel, diese Zahl langfristig auf 203.000 einschließlich der Reservistenstellen zu erhöhen – ein Ziel, dass die Streitkräfte ebenso seit Jahren verfehlen. Die am (heutigen) Mittwoch veröffentlichte Studie des ZMSBw kommt zu dem Ergebnis, dass das eben nicht allein ein Problem der Zahl der Bewerber*innen ist – sondern nicht zuletzt auch am Umgang der Bundeswehr mit denen liegt, die sich für den Dienst in der Truppe interessieren.
Die trotz aller wissenschaftlich zurückhaltenden Formulierung deutlichste Aussage findet sich in der Studie in der Bewertung:
Solange 70 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber bei der Bundeswehr keinen positiven Einstellungsbescheid bekommen, scheint trotz mancher anderslautender Aussagen von Verantwortlichen und Karriereberatern ein Teil des Problems weniger im Umfang des Bewerberaufkommens als vielmehr in dessen Ausschöpfung zu liegen.
Für die Untersuchung hatten die Autoren nach Bewerbung für die Bundeswehr die Interessenten elektronisch angeschrieben und gebeten, online einen Fragebogen auszufüllen; das wurde kurz vor Beendigung des Bewerbungsverfahrens wiederholt. Die Ergebnisse sind damit abhängig von der Bereitschaft der Interessenten, an dieser Befragung teilzunehmen. Das hatte unter anderem zur Folge, dass sich bei der Schlussbefragung überwiegend diejenigen meldeten, die auch für den Dienst in der Truppe angenommen wurden.
Vor diesem Hintergrund ist um so bemerkenswerter, dass fast ein Viertel (23 Prozent) der Befragten Kritik an Dauer und Transparenz des Bewerbungsverfahrens äußerten. Da 83 Prozent der Antwortenden mit ihrer Bewerbung erfolgreich waren, ist es nicht verwunderlich, dass die Kommentare tendenziell positiv sind, es werden aber durchaus auch kritische Aspekte angemerkt, heißt es dazu in der Studie. Unter den negativen Punkten wurden vor allem die Dauer und die Bürokratielastigkeit des Bewerbungsverfahrens genannt.
Auch aus Sicht der Autoren der Studie zum Teil überraschend ist die Zusammensetzung der Bewerber*innen, die manchen gängigen Vorurteilen, aber auch früheren Einschätzungen widerspricht:
Die Bewerberinnen und Bewerber bei der Bundeswehr
– haben mit 14 Prozent Frauen einen geringeren Anteil als der Bevölkerungsdurchschnitt;
– rekrutieren sich aus verschiedenen Altersgruppen (mit einem großen Anteil junger Menschen, die in der Schlussbefragung einen noch höheren Anteil einnehmen, was darauf hinweist, dass Jüngere im Bewerbungsverfahren überdurchschnittlich erfolgreich sind);
– kommen aus ganz Deutschland (der Anteil aus Süddeutschland liegt unter dem Bevölkerungsanteil, aus Ostdeutschland ist das Bewerberaufkommen anteilsgemäß);
– liegen hinsichtlich des Bildungsniveaus deutlich über den Vergleichszahlen der deutschen Gesamtbevölkerung aus dem Jahr 2019;
– rekrutieren sich insbesondere aus einem idealistischen Milieu der oberen Mittelschicht und der Mittelschicht.
Insbesondere die Thesen von einer Ossifizierung der Bundeswehr oder eine Einordnung als Unterschichtenarmee ließen sich damit nicht halten, heißt es in der Untersuchung.
Angesichts der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Konkurrenz zum zivilen Arbeitsmarkt werde sich die Bundeswehr aber künftig nicht alleine auf die Anwerbung neuer Soldat*innen beschränken können. Nötig werde zunehmend, vorhandenes Personal auch zu halten, schreiben die Autoren:
Für die Personalbeschaffung bei der Bundeswehr gibt es zahlreiche Ansatzpunkte. Neben der Bedarfsdeckung durch externe Personalbeschaffung (Recruiting) ist eine Deckung durch Mittel der Personalbindung (Retention) zu erreichen. Hier sind zum einen partielle Effekte möglich – dies würde entweder zu einer Verschiebung der Bedarfsdeckung (z.B. bei einem Laufbahnwechsel) oder zu einer zeitlich befristeten Bindung (z.B. Verlängerung der Verpflichtungszeit ohne erweiterte Laufbahnperspektiven) führen. Zum anderen können aber auch umfassende Effekte erzielt werden, wenn innerhalb einer Laufbahn eine Verstetigung des Beschäftigungsverhältnisses vereinbart wird und die Betroffenen zu Berufssoldatinnen oder -soldaten ernannt werden. Speziell eine stärkere Personalbindung könnte in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Personalbedarfsdeckung leisten.
Die komplette Bewerberstudie 2022 zum Nachlesen hier.
Randbemerkung: Aus vielen Kommentaren hier, aber auch aus den Reaktionen auf das Thema Freiwilligkeit (und Reserve) im Podcast Sicherheitshalber ist herauszulesen, dass die Dauer und mangelnde Transparenz des Bewerbungsprozesses viele Bewerber*innen abschrecken und dieses Problem nicht überraschend ist.
(Archivbild März 2023: Spezialgrundausbildung beim Panzergrenadierbataillon 371 – Jana Neumann/Bundeswehr)
Der Todesstoß in jedem Zeugnis: „Er/sie bemühte sich stets…“. Genau dieses hat die Bw bekommen. nach meinen Erfahrungen völlig zu recht.
Und natürlich melden sich zum Schluß des Bewerberverfahrens meistens nur die Erfolgreichen zurück. der Rest hat sprichwörtlich „die Schnauze voll“. Aber auch das sagt ja etwas über den Umgang mit Bewerbern aus.
HoHoHo Herr Tw
“ Vor allem Ostdeutsche und schlechter gebildete“ Und dass in einem Satz! Die Steigerung wär „schlechter gebildete Ostdeutsche“! Das ist Dummfrech!
[Jaja. Ich habe darauf hingewiesen, dass bestimmte Vorwürfe widerlegt wurden. Wenn Sie das „Dummfrech“ finden, halten sie die Vorwürfe für berechtigt, oder wie soll ich das verstehen? T.W.]
Ich habe zugegebenermaßen die Studie jetzt nur überflogen, weil ich auf der Suche nach einer gewissen „Verantwortlichkeit“ (?) bzw. „Flaschenhals“ war, die eben dafür sorgt, dass Solange 70 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber bei der Bundeswehr keinen positiven Einstellungsbescheid bekommen, scheint trotz mancher anderslautender Aussagen von Verantwortlichen und Karriereberatern ein Teil des Problems weniger im Umfang des Bewerberaufkommens als vielmehr in dessen Ausschöpfung zu liegen..
Anekdotische Evidenz scheint ja dahin zu deuten, dass das mit einem gewissen BAPersBw zusammenhängen könnte…
Zumindest war das bisher immer die primäre Quelle des Übels, wenn man mit Menschen sprach, die über die Verfahren zur Einstellung unzufrieden waren. Liegt vielleicht daran, dass das BAPersBw auch hauptverantwortlich für die Personalbeschaffung ist (und damit als Single Point of Contact eben auch alles zu verantworten hat).
Aber trotzdem hatte ich oft genug den Eindruck, dass man dort weder über die mentale wie vorschriftentechnische Flexibilität verfügt, um Leute einzustellen, die nicht dem „Schema F“ entsprechen.
Und von diesen Leuten kenne ich inzwischen so viele, dass ich mir denke, wesentliche Probleme beim Personal hätte man inzwischen mindern können, wenn man in der Lage gewesen wäre, Menschen einzustellen, die eben nicht in die Einstellungsschablone passen. Ja, die mögen vielleicht etwas mehr Arbeit machen, aber…
Beispiele gefällig? (Natürlich auch hier wieder anekdotisch)
Sinologin – Abgelehnt, weil es den Studiengang in der Bw nicht gibt und damit ihre Fachexpertise „nicht benötigt wird“ (so BAPersBw, der MilNW ist vermutlich anderer Meinung.
Absolvent mit doppeltem Master – nicht einplanbar, da man ihn als SaZ12 mit noch einem weiteren Studiengang versehen wollte… (wofür?!?!? der hat doch schon zwei Abschlüsse!!)
Beamter aus einer anderen Bundesbehörde mit Wechselwunsch nach Koblenz – abgelehnt, Gründe unklar (an Fachlichkeit oder Motivation kann es nicht gelegen haben…)
Das größte Problem ist das die die aus dem Zivilen kommen bevorzugt werden. Dadurch werden quasi alle die verlängern wollen vergrault und das obwohl diese Leute die Bw kennen, Erfahrungen haben und Motiviert sind. Daher sollte man die schon dienen nicht so herabgesetzen und das Personalmanagment verbessern.
Die nächste Studie darf gerne einen Zeitschritt vorher ansetzen. Die Ausgestaltung des FWDL durch die Bundeswehr ist zu überwiegenden Teilen in Theorie und Praxis absolut mangelhaft!
Es muss künftig möglich sein, auch FWDL mit kurzen Verpflichtungszeiten sinnvoll und strukturiert in den militärischen Grundfertigkeiten auszubilden, an die Truppe heranzuführen und möglichst zu binden.
Das muss jedem einzelnen Führer in Fleisch und Blut übergehen und ein vorrangiges persönliches Anliegen sein. Was in diesem Bereich für ein unfassbares Potential verschwendet wird, weil man glaubt, mit FWDL´ern nichts anfangen zu können und nichts anfangen zu müssen, das ist atemberaubend! Hier sollte sich jeder Einzelne einmal in einer ruhigen Minute selber hinterfragen.
Mein Traumjob war damals (1990er), Soldat zu werden. Ohne Ausbildungsplatz und mit Hauptschulabschluss (West Deutschland) eine der wenigen Möglichkeiten, etwas aus sich zu machen. Dann drei Tage Einstellungstest in Hannover und ich, als Hauptschüler von einer Problemschule, war so schockiert von der dummen und bildungsfeindlichen Art, daß ich es mir anschließend anders überlegt habe. Übrigens: je höher der Rang, desto schlimmer waren die Leute.
Sohn bewarb sich aus dem Ausland als FWDL 15; nach langer Suche, welches karrierecenter denn für solche Bewerber zuständig sein könnte, Antwort, dass keine freien Stellen. Telefonat (bei dem ein ziviler Mitarbeiter und ein Hauptfeldwebel herumfeixten, wie Kleinkinder) Feststellung, oh, doch, da hätten wir ja doch noch was. Ok, Mund abputzen, weitermachen bzw erst mal anfangen. Gegen Ende der Grundausbildung – leider, leider – Feststellung in der Truppe, dass Einleitung der SÜ1 vergessen wurde. Schuldig? Egal. Dauerte dann seitens MAD 4 Wochen, weil Wohnsitz zuvor im Ausland. Folge: Grundausbildung wiederholen. Folge 2: Schnauze voll und tschüss.
Konnte mir nicht verkneifen, mich schriftlich mit sachverhaltsdarstellung an karrierecenter und MAD zu wenden. Alle bedauern, alle versprechen Verbesserung. Einzelschicksal… ?
Kann ich aus eigener Erfahrung in Bezug auf die Rekrutierung von Reservisten nur bestätigen: Man muss sich extrem „durchfragen“, um überhaupt ein „loses Ende“ zu einer Verwendung zu erwischen.
Hintergrund: Auf die von der Bw fleißig beworbene Option „Reserveoffizier im Seiteneinstieg“ beworben (Jurist, promoviert, >10 Jahre Berufserfahrung; vorgedient als GWDL und FWDL (HG), ResUffz-Lehrgang als Wehrübung, Uffz d. R.).
Assessment positiv, Empfehlung zur Übernahme, dann Überraschung: Keine Stellen – hätte man doch vorher klären können?
Alle Nachfragen bei BAPers, Karrierecenter, einzelnen Truppenteilen nach anderer Verwendung, auch in niedrigerem vorläufigen Dienstgrad: Negativ, kein Plan, keine Ahnung, einziges Angebot nach langem Durchfragen: Als Uffz im Heimatschutz; Aufstieg/Laufbahnwechsel/Förderung: Negativ.
Ach ja: Wenn ich doch noch Reserveoffizier – über den Weg ROA außerhalb des Wehrdienstes – werden wollte, müsste ich nochmal zum Assessment, weil „anderer“ Bewerbungsweg – bisheriges Assessment nicht „nutzbar“.
Ergebnis: Lust verloren. Dann mache ich eben als unbeorderter Uffz d. R. nur soviel freiwillige Reservistenarbeit, wie es gerade hineinpasst…
Sehr interessante Studie, in welcher leider am Ende ja die abgelehnten/vergessenen Bewerber etwas weniger beigetragen haben. Aber laut ZMSBw sollen ja weitere weitere Studien folgen. Gut so!
Gab es dazu bereits eine Vorstudie oder ist dies die erste Studie dazu? Auf der Seite ZMSBw und in Suchmaschinen finde ich nichts Älteres.
Als selbst in dem Prozess befindlich, „beruhigt“ es mich ja, dass zwei Monate „Funkstille“ wohl noch normal sind. Im Vergleich zu anderen angeschrieben Arbeitgebern, welche im Regelfall innerhalb von weniger als zwei Wochen zu Bewerbungsgesprächen einladen, sinkt bereits im Bewerbungsprozess leider das Vertrauen in die Institution Bundeswehr.
Dies finde ich insofern spannend, da hier im Blog des Öfteren Kommentare geschrieben werden, dass das „Bestandspersonal“ schlechter behandelt wird als Bewerber.
@tw. Dass die Ossis bei der Bw überproportional vertreten sind liegt schlicht am Jobmangel in einigen Regionen. Und bevor sie dann mit dem Bier an der Bushaltestelle sitzen gehen sie lieber zum BUND.
[Lesen hilft. Da steht, dass sie ben nicht überproportional vertreten sind. Und jetzt ist Schluss mit Trollen. T.W.]
Ich begrüße die Durchführung dieser Studie sehr. Es zeigt vielleicht, dass die Bundeswehr alle Register ziehen muss, um das Personalproblem in den Griff zu bekommen.
Die Kritik hier im Forum halte ich teilweise für berechtigt, manches auch nicht.
Bürokratie ist per se nicht verwerflich. Bewerbungsverfahren ohne Bürokratie kann es nicht geben. Kritisch wird es, wenn unsinnige Erklärungen und/oder Nachweise abgefordert werden.
Vielleicht könnte man in dem Bewerbungsportal auch in ?-Fenstern erläutern, warum bestimmte Formulare und Nachweise abgefordert werden. Vieles lässt sich auch einfach begründen und erzeugt Verständnis.
Am Ende des Tages muss man aber auch sagen: Die Bundeswehr ist nicht die Dönerbude an der Ecke.
Das Bewerbungsverfahren ist insgesamt gar nicht so schlecht für junge Offz Anwärter – aber was etwas spannend ist, sind die Seiteneinsteiger. Ich fange demnächst als H/A11 im CIR an und mehr als ein PDF meines Diploms wollte das BAPersBW nie sehen – ob ich fachlich was kann, hat überhaupt keinen interessiert, nur mein Abschluss. Das ist für Fachkräfte die auch tatsächlich was können sollten, etwas gefährlich. Insgesamt ist das BAPersBW etwas zu weit von den DPs entfernt, um moderne Personalentscheidungen treffen zu können.
Meiner Ansicht nach muss man aber auch mal die Bewerberseite betrachten (ohne die mit der Nachwuchsgewinnung Beauftragten in Schutz nehmen zu wollen, da gibt es genügend Nachholbedarf). Weit überproportional viele potentielle Bewerber wollen unbedingt (unabhängig von der Laufbahn) Fallschirmjäger, Gebirgsjäger, Jäger und vielleicht gerade noch so Panzergrenadier werden wollen und das möglichst quasi „über die Straße“ braucht sich doch niemand zu wundern, dass es so gut wie keine FREIEN Stellen gibt. Ach ja, und Dienstantritt soll dann auch möglichst noch spätestens Anfang nächsten Monat sein. Dazu kann ich z.B. http://www.bundeswehrforum.de empfehlen, wo mir solche Einstellungen regelmäßig über den Weg laufen. Mit welchen unrealistischen Vorstellungen Bewerber dort nachfragen ist oftmals hanebüchen, und das auch für alle Laufbahnen. U
Weshalb kann ein KarrCBw nicht direkt oder sehr zeitnah im Anschluß an das Assessment eine verbindliche Einstellungszusage machen (vorbehaltlich positivem Sicherheitsbescheid) ? Die freien und zu besetzenden Stellen sollten doch dort bekannt sein.
Wichtig ist die neuen Kameraden überhaupt erst einmal ins System zu bekommen. Sollte sich dann in der Grundausbildung herausstellen, daß vielleicht eine andere Verwendung passender wäre kann man ggf. immer noch nachsteuern / umbesetzen.
Zum Thema Wiedereinsteller: da ist eben Dickfelligkeit und Durchbeißen angesagt. Am besten wendet man sich da direkt an die Truppe. Richtig ist, daß eine zeitlang BAPersBw lieber Neueinsteller berücksichtigt hat obwohl Wiedereinsteller bereits eine Verwendungshistorie haben.
Der direkte Kontakt zur Truppe ist auch wichtig wenn man als Reservist eine Beorderungsstelle sucht.
Überall herrsche Personalnot, auch im öffentlichen Dienst außerhalb der BW. Wer dort hin möchte, kann sich aussuchen wo er anfangen mögte, wenn er nicht gerade den IQ von Knäcke hat. BW von der Bewerbug bis zur Zusage 6-9 Monate? Zoll, dualer Studiengang, 8-9 Monate, Bundes- und Landespolizei wenn man den richtigen Stichtag erwischt ca. 6 Monate, Finanzamt öffentliche Verwaltung 6-9 Monate. Jeweills duaeler Studiengnag. Mittlerer Dienst ggf. schneller.
Der Zoll möchte gerade einen zweiten Stützpunkt für die dualen Studiengänge einrichten, bekommt den aktuellen Standort aber noch nicht mal voll. Viel wandern anschließend in die Wirtschaft ab. Dito. beim Finanzamt.
Dualer Studiengang Wirschaft 4 Wochen bis zur Zusage, mit Assassmentcenter und/oder Probarbeiten/Praktikum 8 Wochen.
Hmmm, da sind dann viele einfach weg.
Abgesehen davon sehe ich gerade bei meinem Sohn und seinen Freunden wie Bewerber bei BW, Zoll und Polizei im Bewerbungsverfahren behandelt werden, da melden sich dann schon viele innerlich ab.
Wenn man dann auch den besten Absolventen eine Kariere im Außendienst Schwarzarbeit, Einsatzhundertschaft oder Grundsteuerbescheide bearbeiten anbietet, fühlt sich das eher nach Kariereende als nach Zukunft an.
1989 Musterung als W15. Anschließend Gespräch mit Musterungskomission und 2 Offizieren. Ich hätte ja demnächt Abitur. Man würde mich gerne als Offizier bei der BW sehen, ob ich mir das vorstellen könnte?
Jau.
Konkrete Wünsche?
Jau. Mit 16 im Krankenhaus neben der Schule gearbeitet, 4 Jahre Erfahrung. Sanitätsdienst der BW, Luftwaffensanitätsschule Pfortsheim. T1 gemustert, Kampsporterfahrung, auch gerne Aufklatscher.
Super, machen wir.
Daraus wurde Einberufung als Fernmelder beim Heer in Coesfeld.
Vollversammlung aller neuen Rekruten. Einführungsrede Thema „Bürger in Uniform“ und so was. Anschließend die Frage wer hat Abitur? 90% zeigen auf (unser Abitur wurde vorgezogen, damit wir vorzeitig eingezogen werden können, also direkt nach dem Abi in die Kaserne). Und wer hat im Leben was richtiges gemacht? Alle Vorgesetzten lachten.
Bei der Einkleidung sollte ich als Offiziersanwärter so komische Litzen bekommen. Brauch ich nicht. Einteilung mit den anderen OA in eine Stube. Brauche ich nicht.
Gespräch mit dem Kompaniechef und dem Kommandeur. Ich sei OA.
Nö, hier ist nicht Pforzheim, ich bin beim Heer, ich habe keine Fallschirm und habe habe gelbe Litzen bekommen.
Zwei Wochen Schikane durch die Ausbilder, wohl um mich von den Vorzügen eines OA zu überzeugen. Habe dann dem Kommandeur angekündigt das ich verweigern würde. Dann wurde es besser.
So sieht Nachwuchsgewinnung aus.
@KlausP sagt: 24.05.2023 um 15:17 Uhr
„Weit überproportional viele potentielle Bewerber wollen unbedingt (unabhängig von der Laufbahn) Fallschirmjäger, Gebirgsjäger, Jäger und vielleicht gerade noch so Panzergrenadier werden wollen und das möglichst quasi „über die Straße“ braucht sich doch niemand zu wundern, dass es so gut wie keine FREIEN Stellen gibt.“
Das liegt dann aber an den Karriereberatern, die den Erstkontakt zu den Bewerbern haben. Da gehört eben auch dazu, die Bewerber einzuschätzen und dann das zu tun, was der Name schon sagt – zu beraten. Und daran mangelt es eben.
Und ansonsten, führt die allgemeine Grundausbildung doch in den Jägerbataillonen durch und befragt die Rekruten danach nochmal. Das Ergebnis wird dann anders sein, und als nützlichen Nebeneffekt hätte jeder Soldat die gleichen Grundfertigkeiten getreu dem Motto „every soldier is a rifleman“.
Und das „über die Straße“ ist doch bei der heutigen Bundeswehr mit ihren paar Standorten sowieso obsolet.
Der Titel des Beitrages passt zu meinem Erleben im letzten Jahr: Durch den Angriffskrieg auf die Ukraine aufgeschreckt hatte ich das Bedürfnis, mich für die Sicherheit unserer Gesellschaft zu engagieren. Als ausgebildeter Ingenieur/Manager und ehemaliger PzGren (GWDL) sollte die BW doch eine Verwendung für mich haben. Nach einiger Internetrecherche bin ich auf die Reserveoffizierausbildung außerhalb des Wehrdienstes gestoßen und habe einen Termin beim Karrierecenter gemacht. Der nette Herr dort musste mich leider unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken, „so wie 95% der Interessenten“, die bei ihm vorstellig werden. Grund: Außerhalb des Wehrdienstes bzw .Seiteneinstieg findet zur Zeit nicht statt. Und innerhalb des Wehrdienstes, d.h. Vollzeitsoldat bei Mannschafter OA angefangen, war leider keine Option.
Trauriges Fazit: Dass die BW personell aufstocken will: klar! Dass es bei heutiger Demografie und Arbeitsmarktlage schwer ist, Personal zu finden: klar! Dass man intrinsisch motivierte Bewerber von Dannen schickt, weil es keine Stellen gibt oder bestimmte Einstellungswege aktuell (trotz Zeitenwende!) nicht möglich sind: vollkommen unverständlich!
Hallo,
Vor einem halben Jahr fand ich mich in folgender Situation wieder: unzufrieden im Job in der Industrie und auf der Suche nach einem neuen Job. Da ich Ingenieur bin und mir ein befreundeter Soldat auf Stellen bei der BW aufmerksam machte, bewarb ich mich.
Ich wurde dann per Mail für ein Vorstellungsgespräch eingeladen, dass nicht mal 24h später um 15 Uhr hätte stattfinden sollen. Wie stellen die sich das vor? Ich habe gar nicht so schnell freinehmen können.
Letztendlich habe ich in der Industrie gewechselt: diskreter Anruf tagsüber von HR, wurde gefragt, ob ich im Moment frei sprechen könne, Termin wurde vereinbart und alles nahm seinen Lauf.
Musste also feststellen, dass Azubis in HR von Mittelständlern sich geschickter anstellen.
Bestätigt hat die Studie ja, daß es in Süddeutschland am wenigsten Bewerber für den Soldatenberuf gibt, gemessen an der Gesamtbevölkerung.
Den immer wieder behaupteten Ossi-Ansturm auf die BW gibt es offensichtlich gar nicht, außer in MV.
Dafür fand ich überraschend, daß ausgerechnet NRW 4 % über seinem Bevölkerungsanteil liegt.
Vielleicht sollte die BW, bei neuen Kasernen oder der Wiederinbetriebnahme von Kasernen, mal daran denken, diese in den bewerberstarken Bundesländern wie Saarland, Mecklenburg-Vorpommern und NRW zu errichten, als in den Bewerberschwachen Ländern wie BW und vor allem Bayern. Und dies, obwohl die CSU Bayern doch immer als das „Bundeswehrmusterland“ anpreist!
Ich hatte mich mit Mitte 40 auf einen ROA a.d.W. beworben, wohl wissend, dass die BW nicht auf mich gewartet hatte. Frustrierend wurde es dennoch. Meine Bewerbung lief für die Luftwaffe oder Streitkräftebasis. Bot als Asset zwei Staatsexamen, >15J Berufserfahrung, einen Logistik-Beruf, Russisch und eine baltische Sprache, Englisch sowieso sehr gut, an.
War OG in der FlaRak gewesen, damals.
Für LW und die Streitkräftebasis wurde aber niemand gebraucht. Dafür für das sogenannte CIR. Ich: Okay, kann ich mir ggfs. auch vorstellen, falls ihr mich brauchen könnt.
Zum AC in Köln: Alle schauten überrascht auf, als ich sagte, dass nicht ich mich bei ihnen bewerbe, sondern die sich bei mir. Schließlich wollten sie mich ja für ihr CIR haben! Die Herren wussten von gar nichts. Ich war überrascht. Letzten Endes war alles okay, ich bekam eine Zusage, hatte bestanden. Allerdings wurde ich auf ein Einplanungstelefonat vertröstet. Es waren schließlich drei Telefonate, plötzlich war doch wieder alles möglich, nicht nur das CIR! Das CIR wäre nur so eine Sache gewesen, die zu diesem Zeitpunkt, an dem ich mich bewarb, durchs Dorf getrieben worden war. Im letzten Telefonat wurde mir dann mitgeteilt, dass es keine Stelle für mich gäbe.
Ernüchternd. Die Personalsituation scheint nach dieser Erfahrung bestens zu sein!
Die s.g. Schicht sagt ja noch nichts über den oder die BewerberIn aus. Interessant ist doch eher wie sie oder er letztlich physisch und psychisch ist sind oder eben auch nicht.
Empirisch kann ich feststellen, dass es zum einen immer wieder die gibt, die sagen: „Ich habe für X Jahre unterschrieben, habe mir das aber anders vorgestellt“ als aber auch diejenigen bei denen dann nach Einstellung festgestellt wird, dass die Psyche, aus Gründen, nicht ganz so belastbar ist (Schichtunabhängig – wobei ich schon gerne wissen würde, wie hier Schicht definiert ist- will das gleich mal in der Studie nachlesen).
Zudem wäre es für mich interessant ob der Eindruck der „Älteren“ früher auch so war, wie ich ihn inzwischen wahrnehme, dass die jetzigen Uffz o.P. eher Mannschaften und teils Uffz m.P. eher Uffz o.P. sein könnten – will sagen, dass es zu einem Upgrade des Dienstgrades bei downgrad der Fähigkeiten kommt, somit das Abstandsgebot, wenn man so will, auch nicht mehr richtig funktioniert.
Ich möchte auf kein „früher war alles besser“ hinaus, aber wenn eine Studie zu dem Ergebnis kommt, dass lediglich der behördliche Prozess besser sein muss, da habe ich einfach eine andere Wahrnehmung. Das ist zwar wünschenswert, aber sicherlich nicht die Lösung des grundsätzlichen Problems und somit ein Wohlfühlergebnis was keinem wehtut.
Seit der Zentralisierung des PersMgt läuft Vieles schief, was auch dieser Bericht zeigt.
Die Truppe bekommt oft Bewerber, mit denen sie nicht viel anfangen kann.
Abstimmung aus Köln mit Einheiten und Verbänden? Fehlanzeige.
Viele Verbände klagen ihr Leid.
BAPersBw macht, was es will und wie es das Ganze für richtig hält.
Vorschriften gelten nur für die Anderen. Es sei denn, sie sind gerade passend. Willkür hinter vermeintlich transparenter Methodik.
Die Verfahrensdauern sind über Monate viel zu lang. Etliche positiv geprüfte Bewerber werden verprellt, was einfach nicht sein kann.
Man hat ein Monopol mit einer riesigen Machtstellung geschaffen.
Auflösen und wieder dezentralisieren. Denn Jahre vorher im alten System klappte die Gewinnung besser und schneller mit Sofortzusagen und sogar Heranziehung in max. 6 Wochen. Seltsam, oder?
Es gibt doch im Intranet ein DP Portal, es müßte für die KarrCBw doch ein „Vakanzen Portal“ geben, bei dem ebenfalls eine Tätigkeitsbeschreibung, Anforderungen im Dienstbetrieb sowie ATN / ATB hinterlegt sind.
Daraus läßt sich ja konkret der Ausbildungsverlauf und mögliche Dienstorte u.a. ableiten, zumindest für die ersten vier Jahre. Zudem kann man ja die Präferenzen / Prioritäten des Bewerber einfließen lassen: Dienstort, Verwendung, Vorkenntnisse und Neigungen, u.a. Manches bildet sich erst nach einigen Monaten Erfahrung des erfolgreichen Bewerbers heraus. Wichtig ist, daß man dann in die „richtige“ Verwendung eingespurt wird.
Das ist die schönste Untertreibung, die ich seit längerem hören durfte, danke für diesen herzhaften Lachanfall. :-)
BAPersBw ist mittlerweile Lichtjahre vom eigenen Klientel entfernt und sieht scheinbar auch keinerlei Notwendigkeit, daran etwas zu ändern. Personalführer sind teils monatelang nicht greifbar (außer die für A15+ zuständigen scheinbar) und Entscheidungen werden nach Gutsherrenart dem Plebs zugeworfen – das majestätische „Isso!“ klingt leise mit.
Es darf also nicht weiter verwundern, wenn gute, junge Leute mit Alternativen „dem Barras“ final den one-finger salute schenken und anschließend eben nicht selten eine andere Uniform anziehen.
„BAPersBw ist mittlerweile Lichtjahre vom eigenen Klientel entfernt und sieht scheinbar auch keinerlei Notwendigkeit, daran etwas zu ändern.“
Vollste Zustimmung und meiner Bewertung nach ist die miese dezentrale Personalführung einer der Hauptgründe für die aktuelle Demotivation und Kündigungsrate bei SaZ und BS in der Truppe. Die Arbeitsweise des BaPersBw wird dementsprechend ja auch seit Jahren in den Berichten des Wehrbeauftragten kritisiert.
Meine Erfahrungen:
– Leere Versprechungen
– Berater sins völlig unzuverlässig und lügen, wo es nur geht.
Ich habe mich vor einigen Jahren um eine Stelle bei der Luftwaffe beworben, dem Stand auch laut des Beraters nichts im Wege. Anfangs klang alles so, als könne ich das gewünschte Studium samt der fliegerischen Ausbildung bei der Luftwaffe antreten.
Nach einigen Wochen wurde mir dann mitgeteilt, dass der fliegerische Dienst nun doch nicht mehr möglich wäre, ich aber mit meiner vorherigen Ausbildung im Personalmanagement der BW gebraucht werden könne.
Da also anstatt Eurofighter oder Tornado nun nur noch ein Bürostuhl möglich gewesen wäre, verabschiedete ich mich daraufhin mit einem langen, geraden Mittelfinger und ging in die freie Wirtschaft.
Dort arbeite ich nun als sogenannter Penetration-Tester (Hacker). Da kann ich mich zumindest auf die Aussagen meines Vorgesetzten verlassen und werde zudem noch deutlich besser bezahlt als bei der BW.
Komme was wolle, aber bei der Bundeswehr würde ich mich definitiv nie wieder bewerben. Alleine das Bewerbungsverfahren war die pure Katastrophe. Würden Unternehmen in der freien Wirtschaft so mit potenziellen Mitarbeitern umgehen, würden die Unternehmen nicht lange existieren.
Ich bin Oberst . Zwei meiner Töchter wollten zur Bundeswehr. Die eine beruflich bereits langjährig qualifiziert, die andere direkt nach dem Abi.
Die beruflich qualifizierte Tochter, die etwas mehr Pepp in ihr Berufsleben bringen wollte, sprang während des langen hin- und her des lahmen bürokratischen Auswahlverfahrens ab und nahm lieber das Angebot eines Headhunters an, im Ausland zu arbeiten.
Die andere Tochter habe ich, lessons learned aus dem Gespräch mit meinem Wehrdienstberater anno 1984, in Uniform zu einem Termin im KarrC begleitet, wo ihr ein StFw in meinem Beisein(!!!) so offensichtliche Halbwahrheiten über den Dienst und das Studium auftischte, bis meine Tochter das Vertrauen verloren hatte und sich gegen die Bundeswehr entschied. Schlechte Zielgruppenanalyse.
Schade eigentlich.
Was soll ich dazu sagen, ich habe mich entschieden gehabt mich auf Wiedereinsteller zu bewerben.
Vorher 15 Jahre SAZ gewesen, diverse 6er ATN’s.
Aussage KarrC: Keine Stellen. Anstatt was anderes vorschlagen zu können…Nein, Bewerbungsverfahren beendet.
So sieht Personalgewinnung aus.
Ich denke, das größte Problem an der Sache ist das BAPersBw, beziehungsweise dessen Unvermögen im Umgang mit den Bewerbern.
Heirzu ein kleiner Erfahrungsbericht meinerseits:
Ich bin ja aus der Industrie in den mittleren technischen Dienst gekommen.
Das Auswahlverfahren war, meiner Meinung nach, schon arg weltfremd (eine Haufen Papierkram vorab, Computergestützter Test mit unsinnigen Aufgaben die in der angesetzten Zeit schlicht nicht zu bewältigen sind, Rechnen ohne Taschenrechner, Fachrechnen ohne Formelsammlung, einen Aufsatz schreiben…Dann Monate später ein mündliches Auswahlverfahren, bei dem man wie ein Bittsteller auftritt und regelrecht „geroasted“ wird, dann Amtsärztliche Untersuchung in einem anderen Teil der Republik obwohl das nächste Karrierecenter nur eine halbe Stunde fahrt entfernt ist.)
Und wenn man das ganze erfolgreich abgeschlossen hat, kann man ständig dem Laden hinterher telefonieren, ob man denn nun eingestellt wird oder nicht. 4 Wochen vor potenziellem Dienstantritt erfährt man dann bei der drölfzigsten Nachfrage am Telefon, dass man leider nicht berücksichtigt werden kann. Seinen Job hat man dann evtl schon gekündigt (meine Kündigungsfrist war damals 6 Wochen zum Quartalsende), und kann dann zusehen wie man klar kommt.
6 Monate Später bekommt man dann einen Anruf vom BAPErs „ähm, würden sie evtl in 4 Wochen anfangen können?“… Zum Glück der Bw war ich bei meinem neuen Job noch in der Probezeit und konnte dort kurzfristig aufhören, war natürlich für den Betrieb nicht so geil, dass die Stelle dann wieder unbesetzt war.
Wenn man mit diesem Prozedere den Bewerber noch nicht vergrault hat, dann schließt sich noch ein Jahr sinnbefreiter Laufbahnausbildung an (bei der uns am ersten Tag durch die Ausbildungsleitung, überspitzt gesagt, erklärt wurde wir seinen alle Dummvolk und man hätte uns gar nicht einstellen sollen), in dem man als gestandener Facharbeiter nochmal Mathe und Physik auf Realschulniveau durchkauen kann und für die Abschlussprüfung tausend Dinge auswendig lernen muss, mit denen man im späteren Dienstbetrieb nie etwas zu tun haben wird.
So, sorry für den Rant, ab wenn man so agiert braucht man sich über fehlendes Personal nicht wundern.
Aus meiner eigenen, jüngeren Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass die BW alles dafür tut um Bewerber zu demotivieren.
Ich selbst bin seit etwa drei Jahren dabei, zuvor war ich zivil in einer Management Position tätig, hatte große Verantwortung ggü Personal, wie auch Material. Ich wollte „meinem Land dienen“ also ab zum Karrierecenter mit den Bewerbungsunterlagen direkt in der Tasche, weitere Unterlagen konnte ich vor Ort ausfüllen und somit alles gesammelt abgeben. Tja dann erstmal 3 Monate komplette Funkstille, mehrere Telefonische Nachfragen wurden nur harsch beantwortet mit „es dauert nunmal so lange es dauert“. Da ich kein Abitur/Studium habe, blieb „nur“ die FW-Laufbahn mit einem nicht unerheblich geringerem Verdienst… Egal, du tust etwas für dein Land also los gehts.
Ich wollte von beginn an zur Marine und die Welt sehen, Bordtauglichkeit ist kein Problem.
Dann das typische… Karrierecenter und Einplaner haben mir das Blaue vom Himmel gelogen. Völlig andere Aufgaben dazu noch ein reiner Landdienstposten…
Später wurde festgestellt, dass es zu viele Soldaten in dieser Verwendung gibt, ICH sollte mich doch bitte um eine andere Verwendung bemühen, da man mich in der geplanten nicht einsetzen könne. Unterstützung seitens BaPers war faktisch nicht vorhanden, man empfiehl mir sogar, aus der BW auszutreten und das Bewerbungsverfahren neu zu durchlaufen. Nach einem Jahr und unzähligen Gesuchen dann endlich eine neue Stelle, dachte ich… Nachdem die Versetzung eingeleitet wurde, kam der Anruf vom Spieß, die neue Einheit will mich nicht, da ich zu unerfahren bin. Wieder mehrere Monate herumsitzen und außer ab und zu mal putzen keine Aufgaben… Nach über drei Jahren habe ich jetzt meinen ersten DP bei der BW. Die Motivation ist mittlerweile mehr als nur im Keller, Anträge auf Verkürzung liegen schon in der Tasche. Was glaubt ihr, werde ich die BW als Arbeitgeber weiter empfehlen?
Vielleicht muss man auch diese auf den ersten Blick horrende Zahl von 70% einordnen. Wie setzt sich diese denn zusammen? Nur mil? Dann kann ich das nicht nachvollziehen. Aus dem WB Bericht 2022: 43.900 Bewerbungen und rd. 19.000 Einstellungen, mit denjenigen, die den Dienst trotz Zusage nicht antreten kommt man auf rd. 20.000 Zusagen. So über den Daumen also fast jeder zweite. Und schaue ich weiter rein, gibt es eine ordentliche Anzahl an Bewerbenden, die zwar eine Bewerbung abgeben, dann aber sich nie wieder melden, das sind rd. 5.000-6.000. Weiterhin fallen nochmal rd. 3.000 raus, die grds. nicht in Frage kommen, wie bspw. Nichtdeutsche, Verfassungsfeinde, zu jung, zu alt oder eben auch ihre Bewerbung wieder zurückziehen. Letztendlich werden rd. 32.000 Bewerbende im Eignungsfeststellungsverfahren begutachtet. Rechne ich diesen Schnitt aus, bekommen rd. 1/3 eine Ablehnung. Aus vielerlei Gründen, oftmals kann ein Bewerbungswunsch mangels Einplanungsmöglichkeit und / oder regionaler Präferenzen nicht realisiert werden. Oder es sind Eignungsgründe; da es so bezeichnend ist aus Social Media eine Anfrage nach einer Fahrgemeinschaft zum ACFü (also Offizierbewerbung): „Ich kann 15eu sprit gelt dazu geben. Ich suche auch jemand der sich in den Zeit um mein Fisch Akwarium kümert“ Ist das dann schuld der Bundeswehr oder wie man dann hier öfters liest des „doofen“ Karrierecenters? Wohl kaum. Ich halte diese Headline“ somit nicht für seriös.
Nehme ich die zivilen Zahlen hinzu, komme ich vielleicht auf 70% Ablehnungen, unkommentiert geht dieses auch Fehl, weil hier mehrere zehntausend Bewerbungen auf regionale Tarifbeschäftigtenstellen erfolgen und wenn sich eben 200-300 Bewerbende auf eine Stelle bewerben, kann nur einer/ eine eingestellt werden. Die Bedarfe ziv sind ungleich kleiner und die Bewerbungsanzahl ungleich höher als mil. Da muss man sich wohl eher fragen, warum das so ist. Anscheinend ist der Soldatenberuf nicht so attraktiv, darüber muss man sich Gedanken machen.
Auch hinsichtlich der Bewertung des Bewerbungsprozesses habe ich mehr Fragezeichen durch die „Headline“ als vorher. Steht doch auf den Seiten 50 – 52, dass der Prozesse überwiegend als positiv gesehen wird, was nicht verwundere, da ja nur positiv getestete befragt wurden. Was also die auch die Schwäche dieser Studie zeigt. Tabelle 18 zeigt, dass 78% zufrieden waren, daraus dann zu schließen, dass die Mehrzahl Bewerbenden enttäuscht waren? Hmmm naja.
Als Zivilist als ROA für Sandienst beworben- Stand der Dinge nach 6 Monaten:
erster Kontakt tatsächlich mit Personalern nur auf verschlungenen Umwegen nach 3 Monaten, dann AC in Köln nach Bewerbung nach 5 Monaten. Dort alles soweit seitens der Komission gut, nur der Erbsenzähler der medizinischen Abteilung kam zum Schluss dass eine dreissig (!) Jahre alter Kreuzband-Op genüge um mich als untauglich zu befinden…
Fazit: die Zeitenwende ist eine sehr schnurstracks laufende kölsche Klüngelei, die dringlich behoben werden muss.Das Amt auflösen und in Bebra, Chemnitz oder weiss Gott wo neu aufbauen.
Das aktuelle Werben entspricht einem Bauer sucht Frau Verfahren, wobei der autistische bei Mutti noch lebende Bauer die Bundeswehr ist.
Dann wollen wir mal hoffen, dass einer der Prätorianer des IBUK auch hier reinschaut und schonmal den eisernen Besen für ein großes Stuben- und Revierreinigen im BAPersBw für den Minister bereithält…
„Speziell eine stärkere Personalbindung könnte in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Personalbedarfsdeckung leisten.“
Na hoffentlich versteht das in Berlin niemand so das die Dienstzeit für BS auf Renteneintritt angepasst wird.
Ja es gibt Tätigkeiten die auch bis ins hohe Alter durchführbar sind, aber Stabsinnenschreibtischsitzer haben wir eigentlich mehr als genug.
Die hier anekdotisch ausgebreiteten Einzelerfahrungen (sind in der Masse dann keine mehr, sondern es zeigt sich ein Schema!) kann ich nur aus eigener Anschauung und den Erfahrungen Bekannter mit Bundeswehraffinität genau so oder gleichlaufend bestätigen.
Ist denn im BAPersBw (oder der vorgesetzten Behörde) noch nicht die Erkenntnis gereift, dass ich – um eine personelle Trendwende hinzulegen – Stellen zur freien Verwendung benötige, um jeden, der willig ist, und den man brauchen kann, aufzunehmen und zumindest die grundlegende Ausbildung hinzubekommen? Natürlich gibt es nicht für jeden gleich eine Spiegelstelle in der Traumverwendung, aber wenn der schon wieder frustriert weg ist, bevor ich überhaupt die Gelegenheit hatte, ihn an den Verein zu binden und rauszufinden, ob es sich lohnt, hier eine Stelle zu schaffen, brauche ich gar nicht anfangen.
Denn ansonsten wird so eine Stelle erfahrungsgemäß schon allein deshalb nicht geschaffen, weil man ja dann auch stante pede einen qualifizierten Bewerber drauf braucht, der im Zweifel nicht Jahre und rundenweise Haushaltsberatungen abwartet, bis Sankt Bürokratius fertig damit ist, die Voraussetzungen für seine Einstellung zu schaffen.
Will einer Jäger werden? Einstellen, ausbilden und mit Stelle zu einem Jägerbataillon schicken. Wenn er sich dort bewährt, kann er bei Freiwerden auf eine Stammstelle wechseln und die Stelle geht zurück ins Personalmanagement. Same für alles andere. Die Bundeswehr konkurriert bekanntlich mit der freien Wirtschaft, die (in der Regel) bei gleicher Qualifikation besser zahlt, agilere und modernere Prozesse hat, und wo man anders als im öffentlichen Dienst als Personaler seinen Job verlieren kann, wenn man keine Ergebnisse bringt.
Verwaltung in Deutschland funktioniert personell im Übrigen auch nicht wesentlich anders als in der Bundeswehr. Wir rauschen als Staat voll in den demografischen Wandel hinein, die Boomer gehen reihenweise in Pension und es finden sich keine Sachbearbeiter mehr für den gehobenen Dienst. Viele Personaldezernate halten sich aber immer noch für einen vorbildlichen und attraktiven Arbeitgeber, weil man ja „krisensichere Jobs“ bietet. Aber Homeoffice und Flexibilität? Woher denn? Zum Speien!
Auf die Bundeswehr kommt das bekanntlich auch noch zu. Gut, etwas demografischen Schwund kann man über das Eindampfen von Stäben vielleicht noch abfedern, aber dafür bräuchte es dann auch noch mal eine knackige Aufgabenkritik; wenn nämlich die Menge an Papier, das jeden Monat schwarz gemacht werden muss, ansonsten gleich bleibt, steigt dann in der verbleibenden Truppe nur die Arbeitsdichte und in der Folge die Frustration.
Hier die selbe Erfahrung.
Vor zwei Jahren beschlossen, ich brauche einen neuen Job. Man könnte ja mal beim BAAInBW anfangen und was sinnvolles tun anstatt Coronastress im Corporatebereich zu leben.
Ingenieur mit jahrelanger Projektleitererfahrung in komplexen Anlagen. Vor Jahren als ROA schon mal in Köln alles bestanden, die Unterlagen auch inkl. Personalkennziffer mitgeschickt.
3 Monate Bullshit-Bingo, von Bachelorurkunden in anderen Formaten, nach denen noch niemand gefragt hat, bis hin zu anderen komischen Nachfragen die ich in 5 Minuten beantwortet habe und die dort dann wieder wochenlang liegenblieben.
Irgendwann schob der Sachbearbeiter das dann zur nächsten Kollegin, die rief mich am nächsten Morgen an, ob ich in drei Tagen nach Köln kommen könnte…
Musste ihr leider sagen, dass sie so langsam waren, dass ich schon was Neues habe.
Das BAPersBW ist definitiv ein wesentlicher Teil des Problems.
Ich bin ja – gewissermaßen – froh, dass die Erfahrungen gerade der Seiteneinsteiger, ob nun Vollzeit oder Reserve, tatsächlich auf ein Schema hindeuten.
Bleibt die Frage: Wie machen das eigentlich andere (UK, Frankreich, USA)? Vielleicht kann man da ja – natürlich immer in den Grenzen dort möglicherweise anderer Bedingungen gesellschaftlicher Bedingungen (zB Boni bei Studienplatz oder Studiengebühren für Zeitsoldaten) – etwas lernen?
War früher nicht viel besser.
89. Frage an die GWDLer wir suchen SAZ 2/4 für Auslandsverwendung in Wales bei Interesse im Büro melden.
Ich hin den entsprechenden Antrag etc ausgefüllt. Nie wieder etwas davon gehört.
1 Tag vor Versetzung in die Stammeinheit wurde ich und ein anderer Kamerad ins Büro gebeten. Ändern der Kompanie. Ich, Abi (Etech in der Grundi) statt Stabskompanie KFZ-Inst Kp, der Kamerad Kfz-Mechaniker Funk-Inst Kp.
Nach Ankunft in der Kp:
FW: „Ah sie haben eine Ausbildung zum KFZ-Mech…“
Ich: „Nein nur Abi“
FW: „Ok dann machen Sie Zugschreiber, unserer wurde gerade nach Wales zwangsversetzt, da es keine/zuwenig Bewerber für die Stelle/n gab.“
Beim Thema Nachwuchsgewinnung bin ich heute über einen absolut sehenswerten Beitrag auf „ForcesNews“ gestolpert, einem YT-Kanal der Armee des UK.
Dort wurde ein neues Trainingsprogramm der US-Army vorgestellt, die – für mich überraschend – ebenfalls unter Nachwuchsproblemen leidet. Das Programm richtet sich speziell an motivierte und willige Bewerber, die die Qualifikationen (physisch/geistig) für einen Eintritt in die Armee nicht erfüllen. In einem Vorbereitungskurs werden die Pfunde abtrainiert und Nachhilfeunterricht gegeben. Ich fand das sehr beeindruckend, mit wieviel Energie und Initiative die US Army dort ansetzt, um das Problem zu lösen. Schlau!
https://www.youtube.com/watch?v=P-n7wXqMorU
Wäre so etwas nicht vielleicht auch etwas für unsere Bundeswehr, um jenen zu helfen, die zwar zur Bundeswehr wollen, aber das Auswahlverfahren nicht bestehen?
Die Einführung der Dienstpflicht -wahlweise zivil militärisch- könnte eine Lösung sein. Die in der Truppe Dienstpflichtleistenden könnten sich weiterverpflichten, wie früher die Wehrdienstleistenden. Die Verantwortung und Selbstständigkeit der Truppe bei der Personalgewinnung würden gestärkt und der Erfolg wird nicht lange auf sich warten lassen.
Weiterhin würde so das Gemeinschaftsgefühl der Bevölkerung gestärkt, die so wieder mehr Verantwortung für ihre eigene Sicherheit übernähme. Dieses strategische Argument wird bei der Diskussion über die Wehrpflicht häufig übersehen. Gneisenau hat verstanden, was es bedeutet und damit Erfolg gehabt.
Die Erfahrung des Einzelnen gefordert zu werden und dabei Kameradschaft zu erleben, wird die individuelle Zufriedenheit heben und der Individualisierung und Vereinsamung der Menschen entgegenwirken.
[Wir fangen bitte nicht jede Debatte wieder bei Null an. Wir reiten bitte nicht hobby horses unabhängig vom eigentlichen Thema. Danke. T.W.]
Hab mich selbst auf eine Verwendung als Sonar-Maat bei der Marine beworben, einen Truppenbesuch gemacht, Musterung, Assessment-Center, den ganzen Prozess durchlaufen. Am Ende hat man mir eine Verwendung als Marinekaufmann angeboten, mit dem Hinweis dass eine spätere Versetzung zu den seegehenden Einheiten als Papiertiger ziemlich ausgeschlossen ist.
Ich kann verstehen dass wenige Bewerber Schreibtischtäter werden wollen, aber das Empfand ich schon als mittelmäßige Beleidigung.
Nun bin ich Seemann in Zivil und fahre viel besser damit, als ich es bei dem Verein je könnte. Krieger seh ich nurnoch aus der Ferne und dabei soll es auch bleiben!
Ein ehernes Gesetz der Personalentwicklung lautet:
„First class hires first class. Second class hires third class.“
Das BA PersBw ist der lebende Beweis für die Richtigkeit dieser Regel. Solange die Truppe sich bestenfalls zweitklassige Personaler leistet, wird das nix mehr.
Abgesehen davon sollte die Nachwuchswerbung auch deutlich sagen, was die Truppe an Personal tatsächlich braucht: Kampfbereite und kampfbefähigte Soldaten mit hohem Resilienzniveau. Sich in ihrer Work-Life-Balance durch fehlende Kindergärten, Kühlschränke und Flachbildschirme diskriminiert Fühlende hat die Bundeswehr schon genug.
@ Christian Bühring, 25.05.2023 um 15:37 Uhr
Das Problem ist ja weniger, dass die Bewerber fehlen (ok, grds. könnten es noch mehr sein), sondern, dass man einfach zu doof ist, mit vielen dieser Bewerber bzw. dem Verfahren so umzugehen, dass sie am Ende in irgendeiner Form in den Dienst der Bundeswehr gelangen.
Und das ist „von außen“ (= außerhalb eines Einblicks in das BAPersBw) nicht nachvollziehbar. Vielleicht kann TW ja mal irgendwie ein Hintergrundgespräch oder eine Recherche mit bzw. im BAPersBw machen. Ich möchte den Kameradinnen und Kameraden dort wirklich nicht unterstellen, „falsch“ oder „unfähig“ zu arbeiten – aber sehr oft (siehe die hier schon geschilderten Anekdoten) ist einfach nicht nachvollziehbar, warum etwas passiert oder eben nicht.
Rechercheüberschrift also „Black Box BAPersBw“! ;-)
Wer die Schilderungen hier schon schlimm findet, nur mal so als Tip, falls hier tatsächlich mal einer aus der Leituggsebene mitliest: z.B. Kununu „Unprofessionell, nicht in 2022 angekommen, keine Kommunikation, respeklos, diskriminierend, unqualifiziert, verarscht, keine Kommunikation, keine Rückmeldung, niemand zu erreichen, unqualifizierte Gesprächspartner…, “ Die Begriffe „keine Rückmeldung (6-11 Monate) und respektlos“ fallen besonders häufig.
Die Bundeswehr hat leider noch nicht begriffen, dass die Zeiten, wo sich Interessenten umfassend und umfangreich bewerben (müssen), jetzt oder spätestens bald vorbei sind. Das gilt aber auch für alle anderen Arbeitgeber insgesamt.
In Zeiten der Vollbeschäftigung, in denen selbst Handwerk, Industrie und Co. keine Leute mehr finden, sollte man versuchen, andere Wege zu gehen. Ansonsten kann es auch so enden, wie in den 60er Jahren, als die Bundeswehr keine Techniker, Warte und Mechaniker für die Luftwaffe (insbesondere die F-104 Verbände bekam) und die gravierenden Lücken in ihren Reihen zum Teil sehr tragische Auswirkungen hatten..
Aus dem echten Leben:
1. Auswahlkonferenz: „Ihre Akte lag zum Stichtag nicht vor, Hintergrund, Ihre G-Akte lag ja damals nicht vor, das hatte ja alles verzögert“
„Ähm doch das hätte alles da sein müssen.“
„BlaBlaBla“
2. Auswahlkonferenz: „Ihre Bewerberakte ist auf dem Postweg nach Köln verloren gegangen“
„Aber meine Offz-Eignung haben sie?“
„Ja die müsste in der Hauptakteure sein“ „Gut würden sie mir Mitteilen was die für die Bewerberakte brauchen?“
„Ich glaube sie müssen dies und jenes ausfüllen, diese Zeugnisse, Studienabschlüsse nicht“
Habe alles eingereicht, nicht nachvollziehbare / wenig verständliche Fragen gekreuzt, Abgeschickt, zivil beworben.
Ich habe den Kontakt abgebrochen, mir fest vorgenommen mich beim Wehrbeauftragten zu beschweren, mir geht aber immer noch vor Enttäuschung und Zorn das Wort verloren. Kämpfe Heute gegen kalte Progression, die Schlacht ist aussichtsreicher als die gegen die Verwaltung der BW.
Sorry Leute, geht garnicht! 😢
ich habe mich 2019 bei der Bundeswehr beworben, mehr oder weniger habe ich mich dazu breitschlagen lassen, da ich auf jeder Veranstaltung von dementsprechenden Angehörigen der Bw bequatscht wurde. Also Bewerbung hin geschickt auf drei verschiedene Stellen! sowohl militärisch als auch Zivil. Lange Rede gar kein Sinn, ich wurde abgelehnt mit der behauptenden Begründung ich hätte keine weiße Weste…. mehr hat man mir nicht mitgeteilt. Ich hätte gerne genaueres gewusst, da mir da nur ein Fall in der Sinn kam und das war min. 15 Jahre her heißt da war ich noch ein Kind.
Fazit: in Deutschland ist der Satz :“ Anzeige ist raus. “ Standard, und wenn man da jede noch so kleine Verbindung dazu als Grund sieht Leute nicht einzustellen geschweige denn sich den Kandidaten persönlich genauer anzusehen und sich selbst ein Bild zu machen, dann können wir die Bw abschaffen.
Die vielen Fallbeispiele sind ja längst keine Einzelfälle mehr und ich könnte aus eigenem Erleben drei-vier Kracher für das Versagen der Personalführung / Personalgewinnung beisteuern. Wie wohl fast alle hier im Forum….. Aber WARUM IST DAS SO? Meine These: eine toxische Personalführungskultur in weiten Teilen der Bundeswehr A16+, die immer noch vom Gegenüber als unterwürfigem Bittsteller ausgeht. Und nicht selten eigenen Frust am Bewerber oder Untergebenen auslässt. Und hier würde nur ein Drahtbesen mit Charisma und Energie helfen, der den ganzen Laden auf Vordermann bringt. Und freie Hand bekommt. In der Tat ein Thema für vertiefte Recherchen!
@Thomas Brillisauer
Die Erfahrung Ihrer Tochter kann ich voll und ganz bestätigen. War zuvor schon Mannschafter und im Einplanungsgespräch für die Offizierlaufbahn hat mir damals auch ein Stabsfeldwebel so einen unglaublichen Blödsinn erzählt, dass ich fast vom Stuhl gefallen bin und mich gefragt habe, ob der Mann sich in der Behörde verirrt hat und man ihm schnell eine Uniform angezogen hat. Da waren die Feldjäger plötzlich Infanterie weil ja „Jäger“ drin steckt
Auf ntv.de: „Das Bewerbungsverfahren wird den Angaben überwiegend positiv bewertet, allerdings berichten 23 Prozent der Befragten von negativen Erlebnissen. Kritisiert würden vor allem die Dauer des Bewerbungsverfahrens und mangelnde Transparenz. “ also 77 Prozent toll. Komisch.
Oder halt anders verkauft …