Bewerber für die Truppe: Idealistisch, gebildet – und vom Bewerbungsverfahren enttäuscht
Die Bundeswehr bemüht sich seit Jahren, mehr Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen – scheitert dabei aber nicht in erster Linie an der Zahl der Bewerbungen, sondern daran, dieses Potenzial auch auszuschöpfen. Zu diesem Ergebnis kommt die Bewerberstudie 2022 des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw). Zugleich ist nach Ansicht der Autoren die Ansicht wiederlegt, dass vor allem Ostdeutsche und schlechter gebildete Schichten den Hauptteil der Interessenten am Dienst in den Streitkräften stellen.
Die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr dümpelt seit längerem bei rund 183.000. Weiterhin ist erklärtes Ziel, diese Zahl langfristig auf 203.000 einschließlich der Reservistenstellen zu erhöhen – ein Ziel, dass die Streitkräfte ebenso seit Jahren verfehlen. Die am (heutigen) Mittwoch veröffentlichte Studie des ZMSBw kommt zu dem Ergebnis, dass das eben nicht allein ein Problem der Zahl der Bewerber*innen ist – sondern nicht zuletzt auch am Umgang der Bundeswehr mit denen liegt, die sich für den Dienst in der Truppe interessieren.
Die trotz aller wissenschaftlich zurückhaltenden Formulierung deutlichste Aussage findet sich in der Studie in der Bewertung:
Solange 70 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber bei der Bundeswehr keinen positiven Einstellungsbescheid bekommen, scheint trotz mancher anderslautender Aussagen von Verantwortlichen und Karriereberatern ein Teil des Problems weniger im Umfang des Bewerberaufkommens als vielmehr in dessen Ausschöpfung zu liegen.
Für die Untersuchung hatten die Autoren nach Bewerbung für die Bundeswehr die Interessenten elektronisch angeschrieben und gebeten, online einen Fragebogen auszufüllen; das wurde kurz vor Beendigung des Bewerbungsverfahrens wiederholt. Die Ergebnisse sind damit abhängig von der Bereitschaft der Interessenten, an dieser Befragung teilzunehmen. Das hatte unter anderem zur Folge, dass sich bei der Schlussbefragung überwiegend diejenigen meldeten, die auch für den Dienst in der Truppe angenommen wurden.
Vor diesem Hintergrund ist um so bemerkenswerter, dass fast ein Viertel (23 Prozent) der Befragten Kritik an Dauer und Transparenz des Bewerbungsverfahrens äußerten. Da 83 Prozent der Antwortenden mit ihrer Bewerbung erfolgreich waren, ist es nicht verwunderlich, dass die Kommentare tendenziell positiv sind, es werden aber durchaus auch kritische Aspekte angemerkt, heißt es dazu in der Studie. Unter den negativen Punkten wurden vor allem die Dauer und die Bürokratielastigkeit des Bewerbungsverfahrens genannt.
Auch aus Sicht der Autoren der Studie zum Teil überraschend ist die Zusammensetzung der Bewerber*innen, die manchen gängigen Vorurteilen, aber auch früheren Einschätzungen widerspricht:
Die Bewerberinnen und Bewerber bei der Bundeswehr
– haben mit 14 Prozent Frauen einen geringeren Anteil als der Bevölkerungsdurchschnitt;
– rekrutieren sich aus verschiedenen Altersgruppen (mit einem großen Anteil junger Menschen, die in der Schlussbefragung einen noch höheren Anteil einnehmen, was darauf hinweist, dass Jüngere im Bewerbungsverfahren überdurchschnittlich erfolgreich sind);
– kommen aus ganz Deutschland (der Anteil aus Süddeutschland liegt unter dem Bevölkerungsanteil, aus Ostdeutschland ist das Bewerberaufkommen anteilsgemäß);
– liegen hinsichtlich des Bildungsniveaus deutlich über den Vergleichszahlen der deutschen Gesamtbevölkerung aus dem Jahr 2019;
– rekrutieren sich insbesondere aus einem idealistischen Milieu der oberen Mittelschicht und der Mittelschicht.
Insbesondere die Thesen von einer Ossifizierung der Bundeswehr oder eine Einordnung als Unterschichtenarmee ließen sich damit nicht halten, heißt es in der Untersuchung.
Angesichts der demografischen Entwicklung und der zunehmenden Konkurrenz zum zivilen Arbeitsmarkt werde sich die Bundeswehr aber künftig nicht alleine auf die Anwerbung neuer Soldat*innen beschränken können. Nötig werde zunehmend, vorhandenes Personal auch zu halten, schreiben die Autoren:
Für die Personalbeschaffung bei der Bundeswehr gibt es zahlreiche Ansatzpunkte. Neben der Bedarfsdeckung durch externe Personalbeschaffung (Recruiting) ist eine Deckung durch Mittel der Personalbindung (Retention) zu erreichen. Hier sind zum einen partielle Effekte möglich – dies würde entweder zu einer Verschiebung der Bedarfsdeckung (z.B. bei einem Laufbahnwechsel) oder zu einer zeitlich befristeten Bindung (z.B. Verlängerung der Verpflichtungszeit ohne erweiterte Laufbahnperspektiven) führen. Zum anderen können aber auch umfassende Effekte erzielt werden, wenn innerhalb einer Laufbahn eine Verstetigung des Beschäftigungsverhältnisses vereinbart wird und die Betroffenen zu Berufssoldatinnen oder -soldaten ernannt werden. Speziell eine stärkere Personalbindung könnte in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Personalbedarfsdeckung leisten.
Die komplette Bewerberstudie 2022 zum Nachlesen hier.
Randbemerkung: Aus vielen Kommentaren hier, aber auch aus den Reaktionen auf das Thema Freiwilligkeit (und Reserve) im Podcast Sicherheitshalber ist herauszulesen, dass die Dauer und mangelnde Transparenz des Bewerbungsprozesses viele Bewerber*innen abschrecken und dieses Problem nicht überraschend ist.
(Archivbild März 2023: Spezialgrundausbildung beim Panzergrenadierbataillon 371 – Jana Neumann/Bundeswehr)
Diese Erhebung zeigt halt auch, dass das Ziel von 203.000 Soldaten nicht per se illusorisch ist, wie von verschiedenen Foristen teils energisch behauptet wurde. Solange die Bundeswehr keine effektive Personalgewinnung betreibt, kann man unmöglich mit Sicherheit sagen, dass dieses Ziel aus demographischen Gründen oder wegen mangelnden Interesses nicht erreicht werden kann.
Also kommt dank der Studie nun ans Licht, was ich schon lange vermutet hatte: Es liegt nicht unbedingt an den Bewerbern, sondern am Einstellungsprozess seitens der BW-Bürokratie.
Ich könnte hier jetzt ausufernde Elaborate schreiben, was mein Reservisten-Dasein betrifft, welches schneller vorbei war, als es begonnen hatte.
Aber den absoluten Kreislauf des höheren Blödsinns erlebe ich derzeit: ich bin Schatzmeister in der örtlichen RK. Unser Vorsitzender hat über seine „Beziehungen“ mit dem ehemaligen FwRes erreicht, dass einige von uns (teil)eingekleidet sind, um bei offiziellen Anlässen wie Volkstrauertag usw. Präsenz zu zeigen.
Nun gibt es in Volkach einen neuen FwRes, der aufgrund irgendwelcher Listen davon ausgeht, dass ich komplett eingekleidet bin und schickt mir ständig irgendwelche Zuziehungen zu DVags, mit Androhung der „zwangsweisen Zuführung“ bei Nichterscheinen. Komischer Weise auch von anderen Kreisgruppen als die unsrige.
Da ich sowas immer gerne direkt kläre, habe ich den Hörer in die Hand genommen und ihn angerufen. Dann hat er mir erklärt, dass eine Teileinkleidung nur mit dem DA gemäß Vorgaben nicht erlaubt sei und ich nun 2 Möglichkeiten habe: Entweder ich gebe alles ab oder ich muss mich komplett einkleiden lassen. Dann habe ich ihm erklärt, dass ich dann alles abgebe und von „Präsenz zeigen für die BW“ nichts mehr hören will. Gut, ich bekäme dann Post. Bis heute hat sich nichts getan. Das war im Oktober 22.#
Bin mal gespannt, ob und wenn, was das jetzt kommt.
ICH Wiedereinsteller SAZ 12…
Bewerbungsverfahren ging eigentlich flott. Wurde eingeladen, bin hin gefahren. Dann erstmal Stunden lang dumm warten im Arzt Bereich. Bis ich mal gefragt habe, wann es eigentlich mal los geht. Darauf habe ich gleich patzige Antworten erhalten. War eigentlich klar. Nun gut, alles erledigt, wurde genommen.
Dienstanstritt habe ich eingehalten.
Exaxt nach 9 Tagen wurde mir vom Spieß mitgeteilt, ich seie Fehl am Platz und ich sollte mich neu bewerben.
Ehrlich nach 9 Tagen? Da fragt man sich, was bitte denkt eigentlich die Bundeswehr, wie die mit Leuten umgehen können. Ich könnte jetzt hier ein Roman schreiben was genau noch alles passiert ist. Aber ich Mich noch mal als Wiedereinsteller bewerben, nein Danke Bundeswehr. Ihr habt mich nur noch enttäuscht.
Selbst im Reserve Dienst ( Beorderungsstelle) läuft auch nichts mehr so wie es mal war.
Ich kann mir einfach nicht erklären, was mit der Bundeswehr und den Leuten im KC eigentlich los ist.
Und sich dann wundern, wenn die Leute keine Lust mehr haben.
Bin nur enttäuscht von den Verein
@BJK2017: Das sind die, die das Verfahren erfolgreich durchlaufen haben. Natürlich sind die mehr oder weniger zufrieden, weil sie das begehrte Ziel erreicht haben. Die Leute, die hier in den Kommentaren Erwähnung finden, tauchen in der Befragung nicht auf. Das ist die Dunkelziffer derer, die entnervt aufgeben.
Trennung.
Ein nicht zu unterschätzender Bestandteil der fehlenden Qualität im BAPersBw mag auch sein, dass dort überwiegend Soldaten sitzen, und in aller Regel wohl auch nicht immer freiwillig. Der Ruf dieser Behörde ist zudem „in der Truppe“, wenn man mal die Kommentare hier liest, die Innensicht vermuten lassen, einigermaßen ramponiert. Es spricht somit für sich, dass wohl kaum ein von seiner Arbeit begeisterter Soldat es als Sternchen auf seinem Lebenslauf sieht, dorthin versetzt zu werden!
Daher fand ich den Vorschlag „Plattmachen und anderswo neu errichten!“ gar nicht so radikal unseriös, wie man das ansonsten vielleicht zunächst betrachten könnte.
Was ich ebenso vermisse: Die Bundeswehr krankt nicht nur im Personalwesen an überbordender Bürokratie und teilweise offener Leistungsfeindlichkeit, sondern in ihrer gesamten Breite und Tiefe. Ich habe Verständnis dafür, dass man ein gewisses Maß an prozessualer Kontrolle bei einem mit Kriegswaffen ausgestatteten Behördenapparat (denn ein solcher ist die Bw im Grunde genommen) braucht, aber manche interne Vorschriften existieren ersichtlich nur um ihrer selbst willen, bzw. wären nicht weniger wirksam, wenn es Ausnahmevorschriften gäbe, um in begründeten Einzelfällen davon abweichen zu dürfen.
Engagement und Aktivität unten schafft in so einem Umfeld Arbeit weiter oben. Also wird manchmal nicht danach geschaut, Notwendiges möglich zu machen, sondern oft wird aktiv hinter Vorschriften und Regularien Stellung bezogen, um Lästiges zu verhindern. Auch hier sollte der frische Wind, den unser neuer IBuK im Beschaffungswesen angepustet hat, mal wehen, damit der Frust über die eigene Dienstsituation die im Dienst befindlichen Soldaten nicht zu Negativbotschaftern für den eigenen Verein werden lässt.
Denn: zufriedene und sich mit dem Dienst identifizierende Soldaten sind die beste Reklame, auf die eine Bundeswehr hoffen kann. Hier mal ein bißchen mehr Konsequenz beim Roden des Vorschriftendschungels im Sinne von „Mehr möglich machen als verhindern“ und dann wird’s auch was mit „Wir. Dienen. Deutschland.“
Das Schlimme an der hier gezeigten anekdotischen Evidenz ist, dass sie in einer unglaublichen Häufung vorkommt.
Ich bin selbst Reserveoffizier, habe mich nach meinem zivilen Studium auf Wiedereinstellung beworben. Zivil studiert haben ich, weil die Bundeswehr nur ganz wenige Geschichtsstudienplätze hat und mir keinen anbieten konnte (über die Qualität des Studieneignungsgespräch will ich jetzt gar nicht zu viele Worte verlieren, aber auch nach mehr wie erfolgreichen Studium kann ich nicht irgendwelche X-beliebigen Ereignisse einfach so einem Jahr zuordnen)..
Ich bin also Reserveoffizier mit durchweg guten Beurteilungen, zudem erfolgreich abgeschlossenes Studium etc. pp. Ich bewerbe mich auf Wiedereinstellung. Ich wurde nicht nach Köln eingeladen (weil das ja nicht nötig wäre, ich erfülle ja alle Voraussetzungen), dafür bekam ich gleich eine Mail vom Einplaner.
Alles super, alles toll. Er müsse nur einen Dienstposten finden auf dem ich mit meinem zivilen Studium eingesetzt werden könne. Ich wollte einfach stumpf in den Truppendienst.
Long story short: ging nicht. Keine Chance.
Ich habe danach auch dem Wehrbeauftragten geschrieben und gefragt wie sinnvoll das ist, wenn man parallel immer kommuniziert, dass zu wenig Personal da ist.
Trennung
Das war meine persönliche Erfahrung. Die Vorgehensweise die ich dort erlebt habe unterscheidet sich massiv von dem was andere hier schildern und auch von dem was ich sonst aus dem Bekanntenkreis tlw. gehört habe. Dort wurden Leute (deutlich besser zivil und militärisch qualifiziert wie ich) trotzdem nochmal nach Köln eingeladen und durchgetestet.
Im Ergebnis kenne ich faktisch niemanden der den Bewerbungs- und Auswahlprozess der Bundeswehr irgendwie nachvollziehbar findet – unabhängig davon ob sie final angenommen worden sind oder nicht.
Das ganze System ist reformbedürftig, auf vielen Ebenen.
Die vorliegende Studien scheint zu bestätigen, dass es nicht an der Menge der Bewerber sondern ehr an dem Umgang mit diesen liegt. Oder bin ich hier komplett falsch?
@GolfEcho83:
Deckt sich mit meiner Erfahrung beim Versuch des Seiteneinstiegs als Reserveoffizier: Keine Juristendienstposten? Dann geht nix, trotz Nachfrage nach anderer Verwendung (Truppendienst hätte ich auch gerne gemacht).
Vielleicht liegt das daran, dass die Bw zu sehr an Fachstudiengängen „klebt“. Außerhalb technischer Verwendungen scheint mir das nicht zwingend nötig zu sein. In der freien Wirtschaft zählt eher, dass jemand überhaupt studiert und dadurch gezeigt hat, sich im Wesentlichen selbstständig in komplexe Materien einarbeiten zu können – also die „Kreativität“ gezeigt hat, die – jedenfalls nach der alten Vorschrift „Truppenführung“ doch das Wesen des deutschen Offiziers ausmacht… Es soll ja z.B. völlig fachfremde Musikwissenschaftler, Sinologen etc. geben, die z.B. als Unternehmensberater arbeiten.
Auch die British Army kann ja nicht alles falschmachen, wenn sie als Offizieranwärter Absolventen „irgendwelcher“ Studiengänge nach Sandhurst holt.
Vielleicht sollte die Bw mehr auf das Potential der Bewerber schauen – die militärische Ausbildung muss ja jeder ohnehin erst in der Bw bekommen…
Als ich Mitte der 90er SaZ 12 wurde, lief auf der Personalebene alles gut. Schwierigkeiten gab es bei Anschlussverwendungen als Reservist. Hier halfen nur persönliche Beziehungen, weil man im Personalwesen offenbar keine Möglichkeit dazu hat, vorhandene Qualifikation mit vorliegendem Bedarf abzugleichen.
Ähnliche Schwierigkeiten hatte ein Kollege, Manager in den 30ern in der Industrie mit Führungs- sowie langjähriger Auslandserfahrung (z. T. in Ländern außerhalb Europas, in denen die Bundeswehr aktuell im Einsatz ist) und entsprechenden Fremdsprachenkenntnissen. Ihm wurde mitgeteilt, dass die Bundeswehr keinen Bedarf für seine Qualifikation habe und man außerdem Probleme damit habe, seine englischsprachigen Uni- und Arbeitszeugnisse zu verstehen.
Ich möchte mal folgende Frage in den Raum werfen:
Wenn ich als Berufssoldat, typischerweise lebensälter, Dienstgrad außen vor, in einem Karrierecenter, Beratungsstelle oder vergleichbar „diene“, sollte ich dann nicht meinen „Verein“ bestmöglich darstellen und in diesem Sinne für eine effektive Behandlung der geeigneten Bewerber Sorge tragen?
Weil alles andere, wie auch hier beschrieben, eher an Wehrkraftzersetzung erinnert.
[Kritik ist ok, aber diese Begrifflichkeiten mit Wehrkraftzersetzung und so… die lassen wir mal. T.W.]
@Metallkopf: Ich bin auf den Thread aufmerksam geworden, da ich auch mal so ne Umfrage erhalten hatte, wie mein Bewerbungsverfahren war. Das war dann gegen Ende des BFD. Ich dachte mir nur: Interessant!
Denn ich hatte Einspruch gegen das Verfahren der ersten Auswahlkonferenz eingelegt. Das wurde bis heute nur mit einer Eingangsbestätigung gewürdigt. Ist mittlerweile mehr als eineinhalb Jahre her.
[Kritik ist ok, aber diese Begrifflichkeiten mit Wehrkraftzersetzung und so… die lassen wir mal. T.W.]
Ich bitte um Entschuldigung, den Begriff habe ich falsch aufgefasst. Natürlich sehe ich keine Relevanz zu den historischen Ursprüngen. Was ich wirklich meinte, ist eine mögliche Schwächung der Bw durch mangelnde Motivation zur sachgerechten Beratung pro Bewerber.
Es ist mir in 20 Jahren nicht gelungen, sls Reservist den Einstieg zu finden, weil keiner der Gesprächspartner beim BAPers, den KC, und diverse S1 es je für nötig befunden hat, mir 2 wichtige Punkte zu erläutern. Geschweige denn den ganzen Prozess:
1. Dir Vorstellung aus den 80ern Reservist meldet sich beim KWA bzw. KC und die sorgen für die Einplanung wo Bedarf besteht ist überholt. Heute sucht der Reservist eine Einheit, die ihn nimmt UND Übungstage hat. Die Einheit fordert den Reservisten an und wenn keiner einen Fehler macht läuft das durch. Laufbahnwechsel etc. werden von der Einheit betrieben.
Wenn man sich in den Kopf gesetzt hat in rin KVK/BVK zu wollen, ist das schlecht. Denn ausgerechnet die Lkdos haben keine Übungstage für sowas.
2. Ein Schwerbehinderter kann nicht Soldat sein. Habe ich bei der Untersuchung einen Tag bor der Wehrübung erfahren. Sinnlos Arbeitszeit von 8 Leuten verbrannt.
Ein Träumchen wäre, wenn diese und andere wichtige Voraussetzungen gut sichtbar auf der Personalgewinnungsseite für Reservisten stünden.
@T.W.: Der Begriff „Wehrkraftzersetzung“ ist hier natürlich völlig ungeeignet und auch historisch nicht übertragbar. @BJK2107: Genau diesen Gedanken der Ursachen hatten wir aber im Kameradenkreis schon mehrfach. Es kann doch nicht die reine Inkomptetenz und Unlust Einzelner sein, wenn so unglaublich viele Personalvorgänge im Desaster enden. Dann muss es systemische Ursachen geben. Oder genauer: EINE systemische Ursache, nämlich dem fehlenden politischen Willen zu Anspruch und Führung und einer höheren Attraktivität des Dienstes im Personalbereich. Und hier gehe ich von einer bewußten Entscheidung aus. Der Zustand des FGG1 scheint/schien der Leitungsebene vorsätzlich egal zu sein. Ich würde dies sogar Sabotage durch Duldung von Fehlentwicklungen / Missständen nennen. Oder vorsätzliches Verweigern der Übernahme von Führungsverantwortung, auch der Generalität. Aber im Zeitalter der Verantwortungsdiffusion will natürlich niemand A16+ für irgendwas verantwortlich sein… Außer für die Einhaltung der Soldatenarbeitszeitverodnung.
@Zankl sagt: 27.05.2023 um 1:41 Uhr
„Ein Schwerbehinderter kann nicht Soldat sein. Habe ich bei der Untersuchung einen Tag bor der Wehrübung erfahren. Sinnlos Arbeitszeit von 8 Leuten verbrannt.“
Das Sie für diese Erkenntnis 20 Jahre gebraucht haben, löst bei mir nur Kopfschütteln aus.
Wie wollen Sie als Schwerbehinderter durch die Musterung/Einstellungsuntersuchung beim KC oder auch in der Truppe beim 90/5 kommen? Wieso soll die Bw jemanden nehmen, der schon einen Rucksack voller Gesundheitsprobleme mitbringt? Davon gibt es schon genügend, die während der Dienstzeit erkranken.
Um das zu klären, hätte ein Anruf beim KC gereicht.
@Windlicht, BJK: Auf die einzelnen Kameraden will ich eigentlich nichts kommen lassen. Alle maximal engagiert.
Fehlende G-Akte: Vermutlich nicht richtig versandt und vergammelte in der Sammelkiste zum verfilmen. Nebenher Coronahilfe etc. im Regiment.
Bewerberakte auf Postweg verloren: Vermutlich! Da kein Postausgangsbuch geführt wird obwohl verpflichtend per Vorschrift. Man kann in dem Bereich aber leider keine Postausgansbücher anfordern, wegen ner anderen Vorschrift.
Widerspruch nicht bearbeitet: Ja das ist justiziabel! Aber ganz ehrlich, privat Geld in die Hand nehmen für nen Anwalt der die Bearbeitung erzwingt. Too much…
Tja und wenn ich jetzt so auf meine Beurteilungen blicke: 1*, Obere 5% … Top Tauglichkeit (Brille halt)
Nach Lesen der Einleitung und der Kommentare hier frage ich mich ernsthaft, warum die Bundeswehr nicht längst unter 100000 Mann geschrumpft ist. Offenbar haben die Personaler bei der Bundeswehr ein ausgedehntes Motivationstraining nötig. Warum schickt man nicht, diejenigen, die besonders demotivierend wirken, für ein paar Wochen nach Litauen zum Bewachen einer Mun-Ranch. Vorzugsweise im Winter.
Verbunden mit der Drohung, sie dort wieder hin zu schicken, wenn sie nicht deutlich mehr Einsatz zeigen.
@AoR
Zitat:“Fehlende G-Akte: Vermutlich nicht richtig versandt und vergammelte in der Sammelkiste zum verfilmen.“
Vielleicht fehlte es auch an Personal, um die Arbeit rechtzeitig durchzuführen? Oder die Dokumentenkamera war kaputt und Ersatzteile nicht verfügbar (weil veraltet).
Zitat:“Bewerberakte auf Postweg verloren: Vermutlich! Da kein Postausgangsbuch geführt wird obwohl verpflichtend per Vorschrift.“
Das Führen eines Postausgangsbuches setzt auch voraus, dass es Personal für diese Aufgabe gibt.
VIelleicht war aber auch die zuständige Frauenbeauftragte längere Zeit unpässlich und konnte die Bewerbungsunterlagen nicht prüfen.
Ich denke langsam, dass die Bundeswehrverwaltung dasselbe Problem hat, was wir auch in allen anderen Verwaltungen sehen. Personalmangel.
In vergangenen Zeiten konnte man es sich leisten, Personal mit nötigen aber auch ziemlich öden und zeitraubenden Aufgaben, wie Dokumentenphotografie und Postausgangsbuch führen, zu beschäftigen.
Heute fehlt dafür schlicht das Personal. Zumindest sehe ich in meinem jetzigen Beruf sehr direkt wie Polizei (Bund und Land), Zoll und die Landkreisverwaltung sogar bei Schülern um Nachwuchs werben.
Aber auch da fehlt es schon an Quantität und Qualität. Trotz steigender Schülerzahlen kann der Schwund durch Verrentung und Pensionierungen nicht ausgeglichen werden kann.
Es werden auch weiterhin die Lehrer fehlen, um den verfügbaren Nachwuchs so auszubilden wie das nötig wäre. Laut einer aktuellen Studie des Verband Bildung und Erziehung (VBE) wird sich dieser Mangel bis 2035 auf rund 160000 verschärfen. Alles was der KMK dazu einfällt, ist sich die Zahlen schön zu rechnen. Die schlecht ausgebildeten Schüler von heute sind die fehlenden Fachkräfte von Morgen. Das gilt für die Wirtschaft, Verwaltungen und natürlich für die Mannschaftsstärke der Bundeswehr.
Wenn also heute beklagt wird, dass Geld für Bomben wichtiger ist als für die Bildung, dann hat auch das seine Berechtigung.
Andere Staaten mit grundsätzlich ähnlichen Problemen (und deutlich weniger Geld) machen uns mit Digitalisierung vor, wie es mit weniger Personal trotzdem schneller und effizienter geht. Voll elektronische Akten brauchen keine Dokumentenfotografie. Und sollte doch mal ein Scan nötig sein, dann übertragen moderne Photokopierer den kompletten Inhalt eines Aktenordners binnen Minuten in handliche PDF’s. Eine angeschlossene OCR ließt den Text und erzeugt bearbeitbare Textdateien. Alle ein- bzw. ausgehenden Dokumente könnten auch von einer Routine zur Qualitätssicherung protokolliert werden. Wodurch solche Verwaltungs-Dinos wie „Postausgangbücher“ spielend ersetzt werden könnten.
Die Sichtung und Vollständigkeitsprüfung von Bewerbungsunterlagen geht heute auch schon ohne KI Unterstüzung. Gerade in der Verwaltung könnten heute viele Routineprozesse durch KI erledigt werden. Heute wurde bekannt, dass eine KI sogar das bayrische Abitur mit der Note 2 bestanden hat. Ohne den hartarbeiten und engagierten Mitarbeitern Bundeswehrverwaltung zu nahe treten zu wollen, aber damit dürfte die Mehrheit der Mitarbeiter nicht mithalten können.
@AoR: Widerspruch: sicherlich sind manche Personaler sehr engagiert, aber leider erlebe ich auch immer wieder das Gegenteil. Es gibt halt gute und nicht so gute Soldaten, wie überall im Leben. Wenn aber an Vorgesetzten vorbei Personalmaßnahmen stattfinden, wenn fest zugesagte Rückmeldungen ausbleiben, wenn Auskünfte sachlich falsch sind, wenn Verwendungszusagen doppelt erfolgen und einer von Zweien in die Röhre schauen muss, wenn ein Hauptmann und Kompaniechef umbeordert wird und sich plötzlich nach über einem Jahr herausstellt, dass die neue Verwendung nur ein A11 Dienstposten ist und kein A12er…. und damit förderliche Beurteilung und Verwendungsplanung auf A13 wertlos sind, … dann sind das individueller Fehler! Egal, ob Ausbildungs- oder Erziehungsmangel. Bei aller Kameradschaft: Wir müssen uns ehrlich machen, dass die Armee nicht nur aus motivierten Spitzenleistern besteht.
Mich verblüffen die ganzen negativen Berichte von aktiven oder reservedienstleistenden Kameraden hier im Thread. Das erinnert mich irgendwie an Restaurantbewertungen, da schreiben auch meistens die, die nicht zufrieden waren.
Wenn ich nur auf die Zeit zurückblicke, in der das BAPersBw inseiner jetzigen Struktur ist, bin ich sehr zufrieden. Alles wurde ziemlich zeitnah abgearbeitet, man ist mir mit den Lehrgangszeiträumen entgegengenommen und Sachstandsmeldungen waren kein Problem. Das bedarf allerdings der Kommunikation. Und zwar mit dem BAPersBw und dem eigenen S1. Und gerade der eigene S1 muss eben öfter mal angeschoben werden. Und gerade der Sachbearbeiter beim BAPersBw war für Hinweise dankbar, wo denn nun diese oder jene Unterlage ist oder mittlerweile verfügbar ist, dann wurde die auch angefordert. Usw.
Eines muss man allerdings festhalten. Auch das BAPersBw hat einen viel zu großen Wasserkopf, der nichts anderes zu tun hat, als sich mit sich selbst und andere zu beschäftigen. Das geht natürlich zu Lasten der eigentlichen Personalsachbearbeitung. Aber wo sollen die Stellen für B6+ sonst herkommen.
@Pio-Fritz: Ich schreibe, wenn dann positive Bewertungen. Menschen sind eher geneigt, negative Erlebnisse unter der Haube zu halten. Daher, Gegenrede meinerseits…
Guten Tag zusammen,
ein Faktor für den akuten Personalmangel ist die fehlende Akzeptanz der Bundeswehr als Stützpfeiler unserer Zivilgesellschaft. Über Jahrzehnte hinweg war das Militärische, geschichtlich bedingt, schließlich mehr als verpönt. Es existieren deshalb schlicht kaum noch Bundesbürger die sich mit unseren Staat identifizieren wollen.
Selbst der Krieg in der Ukranie kann kaum jemanden wirklich vom Sinn eines Engagements in Uniform überzeugen, MIch erinnert dieser Druck bezüglich der Modernisierung ein wenig an die Klimadebatte. Deutschland muss sofort handeln, ansonsten droht das Weltenende….
Wichtig wäre es ,will der Staat den Dienst an der Waffe wirklich attraktiver werden lassen, Zielvorgaben bezüglich der Personalgrenze erstmal ins Regal zu schieben und stattdessen, die vorhanderen Kräfte soweit neu zu strukturieren, dass sie ihren Hauptauftrag nachkommen können und der besteht in der Landesverteidigung. Die Verpflichtungen gegenüber der Nato sind reine Sekundärleistungen, denen man erstmal keinerlei Priorität einräumen sollte. Weil dafür keinerlei Ressourcen vorhanden sind.
Damals während der Oder-Flut haben die Streitkräfte an Prestige gewonnen, weil der Bürger einen konkreten Nutzen gesehen hat.
Kommt es für den Bürger jedoch so rüber als wäre die Bundeswehr ein reines „Flecktarn-DHL“ ,dann wäre eine Privatisierung der Streitkräfte weitaus sinnvoller…..
Zurzeit wirkt die Entwicklung bezüglich der Außen-und Sicherheitspolitik wie mit der heißen Nadel gestrickt.
@Pio-Fritz und @AoR: Der positive Einzelfall schließt die Fülle negativer Fälle nicht aus. Mein aktueller Personalführer ist klasse, aber gleichzeitig erlebe ich AKTUELL in meinem AoR [ ;-) ] drei Fälle, in denen S1 Schiene und BAPersBw „Mist bauen“.
@T.W.: die lange anhaltende Kommentierung dieses Themas zeigt, wie sehr es die Leute umtreibt. Eine journalistische Bearbeitung des Themas, ein Aufreigen im Podcast, wäre vielleicht ein Beitrag zum Aufbrechen der Probleme: Die Personalwirtschaft der Bundeswehr – Idealismus und Frustration im Bürokratiemonster.
Das Interwiew mit dem Leiter der Studie
https://www.ardaudiothek.de/episode/das-interview-von-mdr-aktuell/bundeswehr-bewerber-sind-ueberdurchschnittlich-gebildet/mdr-aktuell/12704735/
Ein großes Problem beim Reserveoffizier-Seiteneinstieg für „Studierte“ ist die Identifikation dessen, was eigentlich gewollt und begehrt ist. Und da steckt der Teufel im (Vorschriften)-Detail.
Es gibt den Seiteneinstieg mit fachlicher Verwendung (dank passendem Studium) komplett mit vorläufigem Dienstgrad entsprechend der Ausbildung. Das sind dann die vielen Majore (vorl.) und Oberstleutnante (vorl.), die man auf Lehrgängen manchmal trifft. Dazu muss aber der entsprechende Bewerber nebst Qualifikation zum Spiegeldienstposten passen. Man muss also das gewünschte Studium haben. Und: Entsprechende Dienstposten sind – je nach Fachgebiet – nicht gerade üppig gesät oder bereits durch lange nicht übende Karteileichen auf unbestimmte Zeit besetzt… Und dann kommt die – oft unverständliche – Absage „kein Bedarf“.
Für viele Reservedienstposten ist hingegen ein bestimmtes Studium gar nicht erforderlich. Die fallen aber damit aus diesem Bewerbungsregime heraus und man muss dann auch auf das schöne Eichenlaub auf der Schulter erst einmal verzichten (was m.E. aber grundsätzlich verschmerzbar sein sollte).
Auf der anderen Seite gibt es nämlich noch denn „allgemeinen“ Seiteneinstieg für Reserveoffiziere im Truppendienst (hier reicht meist ein Studium), gerichtet auf Einstellung im Dienstgrad Oberleutnant. Unterschied zum vorstehend genannten Seiteneinstieg ist, dass man die Lehrgänge nicht nur unter Sauerstoffverbrauch besuchen, sondern auch bestehen muss.
Beides gern auch nur als DVaG möglich. Mit der Folge, dass es im Ergebnis nur Reisekostenerstattung gibt (Unterkunft und Truppenverpflegung werden ja gestellt) und man sich beim Arbeitgeber zudem auch noch Urlaub für den Spaß nehmen muss.
Und das ist jetzt rein die Offiziere betreffend. Die Rekrutierung von Reservisten als Unteroffizier oder Mannschaftsdienstgrad dürften unter ähnlichen Bedingungen gleichermaßen „flexiblen“ Vorschriften und Anforderungen unterliegen.
Wichtig ist vor allem aber, dass man mitunter konfligierende Stimmen aus dem aktiven Truppenalltag hört, wo die konkreten Wege, wie man an einen bestimmten Ort kommt, wo Bedarf dringend herrscht, so in der nötigen Trennschärfe außerhalb S1 gar nicht bekannt sind. Man wird auch mitunter vorher nicht klar beraten, weil man kriegt kaum klare oder kompetente Aussagen, wenn man nicht gerade einen erfahrenen und mit allen Wassern gewaschenen S1-PersFw oder -Offz kennt. Man muss also eigentlich von vornherein wissen, in welchen „Kanal“ man seinen Antrag schickt. Und es auf ein „entweder-oder“ hinausläuft. Wechseln oder umsteuern? OPZ-Teilnahme im anderen Verfahren verwerten? Nicht möglich! Und vorher
Da etwas mehr Flexibilität oder ein bedarfsorientierteres Steuern von Bewerbern zwischen den verschiedenen Bewerbungsverfahren ermöglichen, wäre schon ein großer Schritt hin zu weniger Frustration bei den Dienstwilligen.
@ dottore
Danke für den Link !
Einige der Vorkommentatoren haben es ja schon gesagt und auch ich kann mich da nur wiederholen.
Wenn hochqualifizierte Bewerber den korrekten Weg in die Bundeswehr oder deren Reserve anscheinend trotz hohem Eigenengagement nicht finden vevor ihre Motivation nach einem Jahr zum Teufel ist, dann sollte man diese Menschen nicht als „Idioten“ ansehen, die nur nicht verstehen wie der Laden läuft, sondern über die Beschilderung auf dem Weg in die Truppe nachdenken.
@Pio-Fritz :Auch wenn es hier nicht primär ums Thema Schwerbehinderung geht, möchte ich Ihre Äußerung so nicht stehen lassen. Eine Schwerbehinderung führt nicht zwangsläufig zu massiven Einschränkungen im Privat- oder Berufsleben. Ich kenne Schwerbehinderte mit Seh- oder Hörschwäche oder auch „nur“ chronischer Inkontinenz (ja, das gibt es auch), die davon unbeeinflusst einen guten Job in Privatunternehmen oder der zivilen Verwaltung machen. Warum sollten sie das nicht auch in der BW tun? Macht jemand in der Materialausgabe oder Pers.Vw. seinen Job schlecht, nur weil er nicht in der Lage ist, die 3000 m zu rennen? Und warum wird ein talentierter Informatiker nicht für Cyberdefense eingestellt, wenn er keine Klimmzüge schafft?
Auch hier sollte ein Umdenken stattfinden.
Bewerbung nur über die Karrieseite der Bundeswehr möglich. Okay gesagt l,getan. Monate passiert nichts, dann ganz old school ein Brief oder ein Anruf. Auf der Karrieseite hat sich der Status nicht geändert. Bewerbung wurde von mir zurückgezogen. Status auf der Karrieseite immer noch unverändert. Dieses Bewerbungsverfahren ist extrem schlecht.
@B404 sagt: 30.05.2023 um 13:05 Uhr
Es geht nicht darum, was wünschenswert oder aus mancher Sicht vielleicht möglich wäre. Es geht ganz schlicht darum, wie es aktuell ist, und da werden eben keine Schwerbehinderten als Soldaten genommen. Als ziviler Mitarbeiter kein Problem.
Letztlich sprechen wir hier über Soldaten, also Kampf, Dreck und körperliche Belastung. Nicht über den „Verteidigungsbeamten in Uniform“, der irgendwo im Büro hockt. Da sind die Voraussetzungen für Schwerbehinderte eben suboptimal, es gibt keine Behinderten-WC´s und auch keine Waffen mit Beschriftung in Braille etc. Das funktioniert einfach nicht. Die notwendige körperliche Belastbarkeit ist nicht gegeben.
@Einfach nur Enttäuschung pur
Wenn ich mir Ihren Text so durchlese…sorry, ich kann den Spieß verstehen.
„Das Personalamt arbeitet an und für sich!“
Bei meiner ersten Vorstellung damals an der OPZ in Köln wurde mir nach komplett absolviertem Programm eröffnet, ich sei nicht ausdauerleistungsfähig (Nachweise über 1000m in knapp über 3 und 5000m in gut 18min – sicher keine „olympiareifen“ aber doch nicht so schlechte Leistungen – lagen vor).
Nachdem ich dann als normaler W15 eingezogen wurde (MrsKp, PzGrenBtl) versuchte ich es – aus heutiger Sicht geradezu TROTZ der „unzumutbaren“ Zustände, es wurde teils wirklich sehr hart und zeitintensiv ausgebildet, bei kleinsten „Verfehlungen“ fand man sich im Aushang am „Lohnt sich das‘-Brett wieder – erst als ResOffzAnwärter SaZ 2, wurde sehr gern genommen und mit einigen anderen Kandidaten in der Einheit behalten. Einige andere wurden noch im Btl verteilt, manche – die nach heutigen Kriterien vmtl „mit Kußhand“ genommen würden, hört man, was „die Truppe“ so zu den Kandidaten meint, die vom KC weitergereicht werden!
Bei der späteren, nochmaligen Vorstellung in Köln aufgrund des „Verlängerungsantrages“ wurde ich dann eigenartigerweise – die Ausdauerleistung war nicht so deutlich besser, als hätte das eine Begründung sein können – gleich mit „BO-Zusage“ (Übernahme zum BS quasi Formsache bei Bestehen der Laufbahnprüfung und Beförderung zum Lt) übernommen, OBWOHL ich mich weigerte, PzGrenOffz (Aussage des PersStOffz: Da müssen Sie die Ausbildung nicht mehr machen, Sie sind ja bereits als solcher ausgebildet!) zu werden und darauf bestand zur ArtTr zu wechseln, da ich ja eben KEIN „Grenadier“ und SchützenTrp oder Marderbesatzung sei, sondern – wie sich später herausstellen sollte – gerade als ROA im Rahmen der Lehrgänge an der InfS im artilleristischen Handwerk ziemlich gut ausgebildeter Soldat. Vom eigenen Interesse ganz abgesehen. Ähnlich „desaströs“ und leider dann auch mit entsprechendem „Erfolg“ versehen, erfolgte die Studien“beratung“: Ausschließlich nach den Leistungskursen im Abi, wo aufgrund der Schülerzahl nicht „alles“ möglich, aber das „von P geforderte“ Fach bis zum Abitur durchgängig belegt war, und halt dem „Bedarf“ der UniBw wurde man geradezu genötigt, NICHT dem eigenen Interesse (und auch noch der angestrebten Verwendung nützend!), sondern gem. „Vorgabe P“ zu entscheiden.
Als es dann als OA – nach kompletter „Neu-„Ausbildung in der ArtTr, was sich als „Witz“ erwies (s.o: die „artilleristische Grundausbildung“ war als MrsFltOffz/ROA dem, was dann in der ArtTr in den ersten Jahren folgte, klar „überlegen“ und „einsatztaktisch“ deutlich voraus) – im Rahmen des ZgFhrLg zu weiteren Verwendungs“planung“sgesprächen mit PersStOffz aus Köln kam, erlaubte ich mir die Frage, was denn passierte, so ich auf diesem Lg die Prüfung NICHT bestehe, die zu erteilende ATN hätte ich ja bereits 2x erworben: KEINE „belastbare Aussage“, nur ein Herumgeschwurbel, daß das ja nicht passieren würde, ich würde das ja sicher schaffen…
Bei der „Zuteilung“ der Dienstposten nach der Uni wurden meine 3 „Wünsche“ überhaupt NICHT berücksichtigt, OBWOHL ein StO auf „Platz 2“ war, an den NIEMAND aus dem gesamten Jahrgang versetzt werden wollte: Aussage „P“: Da „mußte“ jemand hingeschickt werden, der lediglich das zugehörige BUNDESLAND (Nds mit „damals“ noch zig anderen Artilleriestandorten) angegeben hatte!
Und so oder ähnlich, teils noch deutlich „unterirdischer“, ging das weiter, was ich bzgl „P“ erleben durfte, und es gipfelte in der Aussage meines letzten Disziplinarvorgesetzten, der meinte, da wäre mir ja teils sehr übel „mitgespielt“ worden. Ich war mittlerweile – trotz mehrfacher Hinweise auf fehlende Ausbildung und mangelnde Eignung – auf einen DP versetzt worden, für den ich WEDER ausgebildet, noch – mit Mitte 50 – geeignet war. Meine „Vorschläge“ wurde mit der „Begründung“, diese DP seien alle „langfristig besetzt“ abgelehnt, was schlicht nicht stimmte, da mich zB der GrpLtr eines der betreffenden DP explizit gefragt hatte, ob ich nicht „zu ihm“ kommen wolle, er hätte 2 (!) freie DP, und das nicht „plötzlich“.
Schlußendlich wurde meine „Laufbahn“ dann, nachdem man meine, nach Zugang der Versetzungsverfügung, auf den „ungeeigneten“ DP, geäußerte Bereitschaft, dann doch gem. „Altersband 3“ (PSM 185 galt da noch) auf meine weiteren aktiven Dienste zu verzichten, mit der Begründung abgelehnt, das sei nicht möglich, ich würde gebraucht und mittlerweile sei ja die „Trendwende“ ausgerufen, abgelehnt hatte, 6 Wochen später – bei unverändertem Zustand – durch ein DU-Verfahren beendet! „Wirtschaftlich Denken und Handeln im Heer“: Das ist schließlich auch deutlich billiger…
Meine Nachfrage bzgl des „Sinneswandels“ in nur wenigen Wochen ist bis heute unbeantwortet, seitens der Vorgesetzten gibt’s den Hinweis auf Truppenpsychologen und Wehrbeauftragten…
NEIN, SO hatte ich mir „Treues Dienen“ NICHT vorgestellt, und JA, ich bin SEHR FROH, zu diesem „Laden“ nicht noch „aktiv“ entsprechend wohlmeinend „gute Miene“ machen zu müssen!
Schade eigentlich, stand doch in einigen Beurteilungen auch „…ist mit Leib und Seele Soldat“.
Und dieser, natürlich völlig subjektiven Erfahrung eines „Einzelschicksales“, fällt es mir schwer, jungen Menschen zu raten, „die Bw“ als „Beruf“ zu wählen und verstehe nur zu gut, warum das so oft schon „schief geht“!
[Oh weh. Nicht inhaltlich. Aber vom Lesen – das Abkürzungsverzeichnis haben Sie vergessen mitzuliefern… (ich erinnere gerne daran, dass Augen geradeaus! kein Rundschreiben der Truppeninformation ist…) T.W.]
@T.W.: Ich liefer‘ mal das „AküVz“ nach:
OPZ – Offizierbewerberprüfzentrale
W15 – Wehrpflichtiger (15 Monate)
MrsKp – Mörserkompanie
PzGrenBtl – Panzergrenadierbataillon
ResOffzAnwärter SaZ 2 – Reserveoffizieranwärter; Soldat auf Zeit für 2 Jahre
KC – Karrierecenter
BO – Berufsoffizier
BS – Berufssoldat
PzGrenOffz – Panzergrenadieroffizier
PersStOffz – Personalstabsoffizier
SchützenTrp – Schützentruppe
UniBw – Universität der Bundeswehr
(R)OA – (Reserve)Offizieranwärter (alternative AKü siehe oben)
ArtTr – Artillerietruppe
MrsFltOffz/ROA – Mörserfeuerleitoffizier/Reserveoffizieranwärter (siehe oben)
ZgFhrLg – Zugführerlehrgang
ATN – Ausbildungs- und Tätigkeitsnachweis
StO – Standort
GrpLtr – Gruppenleiter
DP – Dienstposten
PSM 185 – Personalstrukturmodell 185
@Arty1986 sagt: 31.05.2023 um 6:29 Uhr
Auch wenn ich Ihren Beitrag so lese, und wir sind sozusagen Jahrgangskameraden, komme ich aus dem Kopfschütteln nicht heraus.
Das Ergebnis vorneweg, es hat Sie niemand gezwungen, bei der Bundeswehr zu bleiben.
Auch ich bin 1986 als Wehrpflichtiger direkt nach dem Abitur eingezogen worden. Nach Grundausbildung Versetzung in eine Panzerpionierkompanie. Coole Sache, hat Spaß gemacht, das war Bundeswehr, wie ich mir sie vorgestellt habe. Es kam eine Anfrage zur Laufbahn ROA (Reserveoffizieranwärter), die ich abgelehnt habe, ich hatte schon einen Studienplatz. Dann Anfrage zum Offizieranwärter SaZ12. Ja, kann man sich mal ansehen, also ab nach Köln zur OPZ (Offizierbewerberprüfzentrale). Bestanden, erstes Angebot, gleich in Köln, SaZ 12 ohne Studium, was ich direkt abgelehnt habe. Es dauerte kein 2 Minuten, neues Angebot SaZ 12 mit Studium mit Wunschstudiengang und -ort. Truppengattung blieb, also kein Problem (Pioniere finde ich heute immer noch super).
Standorte, Lehrgänge usw. alles kein Problem und (im Rahmen) nach Wunsch. Sogar nach dem Studium konnte ich mir die Verwendung aus mehreren Vorschlägen aussuchen, weil ich sehr früh fertig war. Nach 12 Jahren Entlassung, nach der Wiedervereinigung war Beförderungsstau allenthalben und die erste Verkleinerung der Bw stand an. Also Personalstärkegesetz gezogen, von SaZ 13 auf SaZ12 verkürzt und ab in die freie Wirtschaft.
Seitdem bin ich als Reservist aktiv und mache das auch gerne. Meine Entscheidungen habe ich nie bereut.
Das hat jetzt alles mit dem Thema des Threads nur am Rande zu tun und wir beide erzählen Geschichten von Annodunnemals. Dabei haben wir völlig unterschiedliche Wahrnehmungen und Empfindungen. Das hilft heute nur bedingt weiter. Wäre man seinerzeit in Köln nicht auf mich zugegangen, wäre es ganz anders gekommen und ich hätte mit der Bundeswehr heute keinerlei Berührungspunkte mehr.
Als Quintessenz kann man aber festhalten, das Zauberwort ist „Kommunikation“. Wer nicht dem Personaler seine Wünsche kommuniziert, und zwar mit einer gewissen Hartnäckigkeit, der landet dort, wo Lücken gestopft werden müssen. Man sollte allerdings schon wissen, was man möchte und wie weit man bereit ist, das konsequent zu verfolgen. Das war damals so und gilt auch heute noch.
Auch bei der Bewerbung aus der aktiven Truppe (davon was bisher eher wenig zu lesen) läuft es nicht unbedingt besser.
Ich war FWDL und hab mich als Feldwebelanwärter beworben.
Mit dem PersFw der Einheit direkt ne Stelle rausgesucht, die mir auch zugewiesen wurde.
Bewerbung dann im März 2009 abgeschickt.
Im Juni gings zum Zentrum für Nachwuchsgewinnung (Jetzt Karrierecenter) und ich hab die Eignung bekommen.
Im September ist dann aufgefallen, dass noch diverse Unterlagen fehlen, die vorher nicht angefordert wurden (z.B. Untersuchung auf Tauglichkeit für den LKW-Führerschein).
Mitte November bin ich dann FA geworden und im Januar des Folgejahres kam die Beförderung zum Unteroffizier, obwohl die Vorraussetzung schon länger vorlagen.
Zwischenzeitlich musste ich Saz4 (Mannschaften) werden, weil sonst meine Restdienstzeit abgelaufen wäre.
Von einigen Kameraden habe auch ich in letzter Zeit gehört, dass die Karriereberater da alles andere als ehrlich arbeiten.
Ein Bewerber mit IT-naher Ausbildung wollte Fw im Truppendienst werden, wurde aber in den Fachdienst gedrängt mit der Aussage, dass er ja später immer noch wechseln könnte (was so ziemlich ausgeschlossen ist).
Aber auch später ist die Personalführung wenig nachvollziehbar.
Für meine letzte Versetzung musste der alte Verband mich freigeben (was ja eigentich üblich ist), andere Kameraden aus vergleichbaren Verbänden mit gleicher Ausbildung brauchten das nicht.
Von einem Kameraden weiß ich, dass man ihn aus dienstlichen Gründen versetzen wollte. BAPersBw hat dem nicht zugestimmt. Monate später hat der PersBearbeiter gewechselt und es wäre pötzlich möglich gewesen.
@Pio-Fritz sagt: 31.05.2023 um 11:00 Uhr
„Als Quintessenz kann man aber festhalten, das Zauberwort ist „Kommunikation“. Wer nicht dem Personaler seine Wünsche kommuniziert, und zwar mit einer gewissen Hartnäckigkeit, der landet dort, wo Lücken gestopft werden müssen.“
Zustimmung.
Allerdings auch: Dienstbereitschaft und realistische Selbsteinschätzung.
Viel zu häufig erlebe ich (und lese hier leider auch im Blog) Kameraden, die entweder vollkommen übertriebene Vorstellungen von den eigenen Leistungen und der „verdienten“ Kariere haben und/oder nicht bereit sind auch flexibel dienstbereit zu sein.
Anders formuliert: Personalführung muss dialogisch laufen, aber wer glaube einen Anspruch auf seine Wunschverwendung zu haben und/oder Karriere machen zu können ohne regelmäßig die Verwendung zu wechseln, der hat halt auch eine unrealistische Einschätzung der Welt.
Ich bin jetzt über 25 Jahre Soldat und ich hatte gute und schlechte Personalführer, aber häufiger ja als nein konnte ich mich mit meinen Personalführern auf ein beidseitig akzeptables Ergebnis einigen. Kompromisse musste ich viele schließen, aber weder hat das meiner Karriere geschadet, noch meiner langfristigen Berufszufriedenheit…
@Pio-Fritz:
Mit Verlaub, aber auch das hartnäckige Kommunizieren der eigenen Wünsche (und ggf. diese stützenden Vorqualifikation(en)) gegenüber S1-Pers führt in der Bundeswehr nicht unbedingt zum Erfolg. Im Gegenteil. Manchmal hat man den Eindruck, als schaffe man damit die Voraussetzungen dafür, das möglichst diametral den eigenen Wünschen entgegengesetzte Gegenteil vorgesetzt zu kriegen. So nach dem Motto: „Sie sagen uns was Sie wollen, dann lachen wir alle gemeinsam herzlich darüber und dann sage ich Ihnen, was Sie bekommen!“
Ich will keinesfalls Ihre eigene (positive) Erfahrung in Abrede stellen, aber Sie sind dann wohl eher der (als Pionier buchstäblich) „schwarze Schwan“, den es gelegentlich sicherlich immer wieder auch gibt. Was mich (und Sie) aber nachdenklich stimmen sollte, ist, dass es ein auffälliges Missverhältnis zulasten positiver Erfahrungsberichte gibt, verglichen mit denen, wo man sich mit Grausen wendet… Und zwar selbst dann, wenn man weiß, dass zufriedene Leute tendenziell weniger mit ihrer Meinung hausieren gehen.
@Pio-Fritz: wenn ein a) engagierter und b) strukturkundiger Soldat auf einen c) engagierten und d) strukturkundigen und e) laufbahnrechtskundigen Personaler trifft, wie offensichtlich in Ihrer Laufbahn, dann kann es laufen. Wenn auch nur einer der Faktoren a bis e ausfällt, dann wird es schwierig. Und diese hohe Störungsanfälligkeit kann nicht im Sinne des großen Ganzen sein. Da müsste das System dringend umgebaut werden und KI bietet hier sicherlich die Chance! Würde auch Personal bei der Personalern einsparen.
Zwar gibt es hier in den Kommentaren einige Negativbeispiele bei denen man nach Lesen der Schilderung schon ahnt, dass auch auf eigener Seite Fehler oder Ungeschicklichkeiten vorlagen. Dennoch wird genauso deutlich, dass im Personalwesen der Bundeswehr wesentlicher Verbesserungsbedarf besteht.
Ich wünsche mir, wie schon ein Vorschreiber, dass hier mal publizistisch (eigentlich auch von Seiten der Führung, aber vielleicht kommt das ja danach..) darauf Aufmerksamkeit gerichtet wird. Laufend ist über Panzer, Munition, Flugzeuge zu lesen – aber sehr wenig über die Soldaten und Zivilbeschäftigten, die das bedienen (sollen)..!
@Metallkopf sagt: 01.06.2023 um 12:24 Uhr
„Mit Verlaub, aber auch das hartnäckige Kommunizieren der eigenen Wünsche (und ggf. diese stützenden Vorqualifikation(en)) gegenüber S1-Pers führt in der Bundeswehr nicht unbedingt zum Erfolg.“
Ja, natürlich. Manch ein Antragssteller/Bewerber hat halt Wünsche, die nicht im Interesse des Dienstherren liegen. Das ist dann so.
Ärgerlich sind vielmehr die Beispiele in denen die Wünsche des Soldaten/Bewerbers mit denen der Bundeswehr übereinstimmen und wegen schlechter Verwaltung oder gegenstehenden Vorgaben nicht umgesetzt werden können. DAS sind die Dinge an denen wir arbeiten müssen.
Es geht nicht darum, und da kommt hier in den Kommentarspalten halt viel zu häufig ein falscher Zungenschlag rein, jedem das zu geben was er möchte. Es geht darum der Bw das zu geben was SIE braucht und das in einem dialogischen Prinzip und wo immer möglich einvernehmlich mit dem Soldaten/Bewerber zu regeln.
Wir gehen in trauter Einigkeit, dass wir diese Bundeswehr brauchen. Und zwar auf allen Ebenen in allen Bereichen im Sinne der FDGO in effektiv und effizient.
Aus allgemein gut unterrichteten Kreisen des „Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr“:
Zur personellen Vollausstattung der schweren und Div mKr seien bis 2025 – Bw-weit – 60.000 Personalbewegungen erforderlich.
Gleichzeitig sinkt das Bewerberaufkommen und bei BS Zahlen zieht ein nicht geringer Teil den Antrag zurück, obwohl positiv beschieden.
Die Division 2025 so jedenfalls nicht.
Unter Mobilisierung aller Personalressourcen vielleicht. Und die anderen?
Deutschland, wie haben ein Problem: Wehrwille, Wehrmotivation, ohne Wahrscheinlichkeit einer Lösung.
Meine Erfahrung aus 2017/18:
Nach abgeschlossener Ausbildung als Industriemechaniker: Bewerbung für die Feldwebellaufbahn in der Instandhaltung.
Vom ersten Anruf beim Karriereberater bis zum Eintreffen der Einladung zum Test vergingen 10 Monate, weil meine Bewerbung sowohl vom Rechtsberater als auch psychologischen Dienst geprüft werden musste: Strafbefehl wegen Trunkenheit am Steuer.
In der Zwischenzeit hatten sich natürlich längst andere Chancen ergeben, welche ich dann auch genutzt habe.
Nach 2 Weiterbildungen dann vor wenigen Monaten die Überlegung, es bei der Bundeswehr erneut zu versuchen. Diesmal allerdings im zivilen Bereich zur Verwendung in einer WTD. Nachdem ich gesehen habe, dass dafür derselbe Bewerbungsbogen ausgefüllt werden muss (und daher der Strafbefehl auch wieder auf Papier landen würde), habe ich mir den ganzen Zirkus direkt erspart.