Merkposten Kaliningrad: Bahnlinie dicht für Güter auf EU-Sanktionsliste (Nachtrag: EU)
Als mittelbare Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wird ein Hotspot an der Nahtstelle zwischen NATO und Russland noch ein bisschen kritischer: Litauen blockiert den Transit von Gütern, die auf der Sanktionsliste der EU stehen, in die russische Exklave Kaliningrad. Moskau spricht von einer illegalen Blockade.
Das Problem hat einen Namen: Der Suwalki-Korridor, griffig (wenn auch nicht ganz korrekt) in Analogie zu einer anderen Problemstelle, damals im Kalten Krieg, als Suwalki Gap bezeichnet. Unweit der polnischen Stadt Suwalki verläuft die Grenze zwischen Polen und Litauen, im Osten begrenzt von Belarus und im Westen von Kaliningrad. Durch diesen noch nicht einmal 100 Kilometer breiten Korridor müsste jeglicher Nachschub zu Lande für die NATO-Staaten Litauen, Lettland und Estland rollen – und diese Engstelle, so die Befürchtung der Allianz, könnte in einer Auseinandersetzung sehr schnell von russischen (und eventuell belarussischen) Truppen geschlossen werden.
Das ist nicht neu, hat aber seit dem Wochenende neue Aktualität gewonnen. Denn nördlich davon, auf litauischem Gebiet, verläuft die Bahnlinie aus Russland via Belarus nach Kaliningrad, eine wesentliche Versorgungsader der russischen Exklave. Was nicht über die Bahnlinie kommt, muss auf dem Seeweg in den russischen Bezirk an der Ostsee transportiert werden.
Am vergangenen Samstag kündigte Litauen nun an, den bisher praktisch ungehinderten Transport von Gütern aus Russland nach Kaliningrad auf der Bahnlinie über sein Territorium zu begrenzen. Grund sind die EU-Sanktionen, die die Lieferung bestimmter Güter in die Russische Föderation untersagen – und diese von der EU beschlossenen Sanktionen wendet die Regierung in Vilnius jetzt auch auf diese Transitstrecke an.
Dass diese Entscheidung jetzt fiel, hat nach litauischer Darstellung einen schlichten rechtlichen Grund: Bis zum vergangenen Freitag lief eine Übergangsfrist – die laufenden Verträge für Lieferungen bestimmter Güter nach Russland konnten noch bis zum 17. Juni abgewickelt werden. Nach dem Auslaufen der Frist gilt nun das Sanktionsregime.
Die Personenzüge nach Kaliningrad sind davon nicht betroffen – aber rund 50 Prozent der Warenlieferungen, die bislang Kaliningrad erreichten, darunter Baustoffe und Chemikalien. Die russische Reaktion fällt deshalb entsprechend empört aus, wie Reuters berichtet:
Russia warned NATO member Lithuania on Monday that unless the transit of goods to Russia’s Kaliningrad exclave on the Baltic Sea was swiftly restored then Moscow would take undisclosed measures to defend its national interests. (…)
„The situation is more than serious,“ Kremlin spokesperson Dmitry Peskov told reporters. „This decision is really unprecedented. It’s a violation of everything.“
Russia’s foreign ministry demanded Vilnius reverse what it cast as an „openly hostile“ move immediately.
Russische Politiker sprechen bereits von einer Blockade (auch wenn natürlich der Seeweg offen bleibt und Personenzüge weiter fahren) und fordern Vergeltung:
⚡️NATO begins the blockade of the Russian region with the help of Lithuania, it is a direct aggression against Russia, forcing to resort to self-defense, – the head of the commission of the Russian Federation for the Protection of Sovereignty Andrii Klymov. pic.twitter.com/JtLePOLqfA
— Flash (@Flash43191300) June 20, 2022
Ungeachtet der unterschiedlichen rechtlichen Bewertung: Das heizt die Atmosphäre zwischen Russland und Litauen weiter an – die ohnehin in jüngster Zeit problematisch ist, unter anderem nach der Forderung aus der russischen Duma, die Unabhängigkeit Litauens rückgängig zu machen.
Und es macht den Brennpunkt Suwalki-Korridor militärisch noch schwieriger. Mit mehr oder weniger direkten Auswirkungen auf Deutschland: Die Bundeswehr stellt in Litauen die Führung der NATO-Battlegroup, die dem baltischen Land die Rückversicherung der Allianz demonstrieren soll. Vor allem aber: Zusätzlich zu dieser Battlegroup in Bataillonsstärke ist der Aufbau einer NATO-Brigade geplant, die ebenfalls von der Bundeswehr geführt werden soll.
Und ein Großteil der künftigen Brigade, so die Planung, wird nicht dauerhaft in Litauen stationiert sein. Sondern bei Bedarf dorthin verlegt werden – durch den Suwalki-Korridor.
Nachtrag: Der EU-Außenbeauftragte Joseph Borrell machte deutlich, dass sich Litauen mit dem Vorgehen exakt an die Vorgaben der EU gehalten und keineswegs in einem nationalen Alleingang gehandelt habe. Aus dem Transkript seiner Pressekonferenz:
Certainly I am always worried about the Russian retaliations. By nature prudence is better than being worried, but let me explain you what is going on in this issue. Let’s be factual.
First, the land transit between Kaliningrad and other parts of Russia has not been stopped nor banned. There is no blockade. First, there is no blockade. The land transit between Kaliningrad and other parts of Russia has not been stopped or banned; fact number one.
Fact number two: transit of passengers and goods that are not sanctioned continues. Third, as my Lithuanian colleague [Foreign Minister Gabrielius Landsbergis] has assured and explained, Lithuania has not taken any unilateral national restrictions and only applies the European Union sanctions. So, the accusation against Lithuania “Lithuania is implementing Lithuanian sanctions” is false. Pure propaganda. Lithuania has not taken any unilateral national restrictions. But, in accordance with European Union sanctions there are imports and export restrictions that apply in relation with certain goods, including the prohibition of transit from those goods through European Union territory. Lithuania is doing nothing else than implementing the guidelines provided by the Commission. Lithuania has been asking to the Commission, which has been providing guidelines and Lithuania is implementing these guidelines.
If the transit through European Union territories are prohibited for some goods, then it is prohibited. But once again, we are in a positive mood, in a precautionary mode. We will double-check the legal aspects in order to verify that we are completely aligned with any kind of law. But Lithuania is not guilty, it is not implementing national sanctions, it is not implementing their will. Whatever they are doing has been the consequences of previous consultation with the Commission who has provided guidelines and they are implementing the guidelines. Let’s double check, if these guidelines are the right ones, in accordance with any kind of rule that can be asked for.
(Foto: Zug mit russischen Gütern nahe Jonava/Litauen, Mai 2022; Karte: OpenStreetMap)
Tja, Stumpf ist wieder einmal Trumpf. Den Warenverkehr könnte Litauen als Hebel nutzen, um die Freigabe ukrainischen Getreides auf dem Seeweg per Odessa durchzusetzen.
Daraus entstünde die Anekdote, wie das kleine Litauen halb Afrika rettete.
Guten Tag Herr Wiegold,
Ich glaube im Artikel ist ein Fehler unterlaufen. Der Gap im Kalten Krieg war bei Fulda. Der Suwalki-Gap ist erst seit den Nato-Erweiterungen ein Problem.
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Max
ps.: auch wenn Kommentare aus, so hoffe ich doch so Sie zu erreichen.
[Hm, dann habe ich es missverständlich formuliert – genau das Fulda Gap war gemeint… T.W.]
Das lässt die deutsche Entscheidung die Truppen im eigenen Land vorhalten zu wollen, noch zweifelhafter erscheinen.
Wenn Litauen hier tapfer europäische Interessen durchsetzt, muss auch eine entsprechend demonstrative Solidarität gezeigt werden – damit keiner auf (weitere) dumme Ideen kommt.
AoR
„Daraus entstünde die Anekdote, wie das kleine Litauen halb Afrika rettete.“
Das sollte man umgehend verfilmen, denn in der Realität ist dies vermutlich eine zu schöne Geschichte, um wahr zu werden.
Das ist ein gewagter Zug. Ich bin auf die Reaktionen der restlichen Europäer gespannt.
Falls es interessiert, nachstehend eine Vorlesung („The causes and consequences of the Ukraine war, A lecture“) von Mearsheimer am Robert Schuman Centre for Advanced Studies in Florenz. Ob er vor seinem Ende nochmal zur Vernunft kommt?
https://www.youtube.com/watch?v=qciVozNtCDM&t=3820s
[Für die „Reaktionen der restlichen Europäer“ empfehle ich den Nachtrag oben: Laut EU hat Litauen lediglich die EU-Bestimmungen angewandt. T.W.]
Für mich nur konsequent und es wäre zu wünschen das Wladimir Putin versteht, das es auch für ihn Grenzen gibt, die er nicht gefahrlos überschreiten kann. Ich hoffe, es gibt keine Provokationen durch „grüne Männchen“ im Baltikum.
Die NATO wird sehr genau beobachten müssen, ob Russland wieder anfängt nennenswerte Streitkräfte in Belarus zu stationieren. Wenn ja müsste die NATO ziemlich schnell die VJTF genau an diese Nahtstelle des Bündnisses verlegen, um einen fait accompli der Russen im Suwalki Gap zu verhindern. Einen propagandistisch verwendbaren Vorwand haben die Russen jetzt. Siehe Danziger Korridor.
@AoR
ODESSA haben die Ukrainer selbst vermint um den Hafen gegen Anlandungen zu schützen.
Grundsätzlich könnte man das Getreide auch über MARIUPOL verschiffen wenn sichergestellt ist, daß die Mengen genau erfaßt und der der UKR zugerechnet werden.
Von Russland nach Russland über litauisches (= EU) Gebiet führt heuer dazu, daß die Anwendung von Sanktionen schon geprüft werden sollte. Ergebnis war: durchführen. Der Rectsweg beim EUGH steht offen. Die Ostseeanrainer könnten ähnliche Überprüfungen durchführen, wenn Russland auf nichtmilitärischen Schiffen Embargogüter durchzuschiffen sucht. Man muss zuerst wollen um zu können.
Also, wenn es um Eisenmetalle und Baumstämme gehen sollte – die passen auch gut auf Küstenfrachter. Was rechtlich im Verhältnis zwischen Russland und Litauen gilt, weiß ich nicht, aber nur damit könnte Russland seine Empörung glaubhaft unterlegen. Tut es aber nach den Kurzzitaten Peskows nicht.
So wirkt die zur Schau gestellte Empörung als Versuch, die Souveränität Litauens einzuschränken.
Gibt’s keinen E-Transport, nehmen wir Seefähren, von St.Petersburg aus?
https://mobile.twitter.com/hdevreij/status/1538959621519556609/photo/1
@hdevreij‘
Cargoes banned for transit to Kaliningrad will be transported by ferries — governor (TASS).
Wieviel Fähren müssen regelmäßig in welchem zeitlichen Rhythmus bewegt werden, hat Russland genug geeignete, welcher Schutz ist erforderlich, wie lange dauert der Transit, zu welchen Kosten im Vergleich zur Landroute?
@42EUV @KPK
„Die Ostseeanrainer könnten ähnliche Überprüfungen durchführen, …“ – in internationalen Gewässern? Es gibt keinen VN Beschluß bzgl. eines Embargos. Ein Schutz der Schiffe ist somit eigentlich ebenfalls nicht erforderlich.
Im Zweifel werden die Schiffe an den RUS Staat vercharterd oder fahren im Auftrag eines RUS Ministeriums. RUS Grenztruppen o.ä. könnten auch mitfahren.
Wenn der Warschauer Pakt unsere Gaslieferungen drosseln kann, darf die NATO auch den Schienenverkehr nach Kaliningrad einschränken……. .
Finde den Fehler.
[Oh, die Fehler sind ja direkt auffällig: Es gibt keinen Warschauer Pakt mehr, und die NATO hat nicht den Schienenverkehr nach Kalingrad eingeschränkt. Trollen bitte einstellen. T.W.]
Eins hat Litauen vielleicht übersehen, einmal pro Woche kommt ein Zug aus China/Seidenstrasse durch das Nadelöhr an und fährt von Baltisk aus nach Mukran/ Rügen.
Sollte das unter die Sanktionen fallen wird das sehr schnell das litauische Aussen- und Finanzministerium merken…
So @ alle die jetzt davon fabulieren den Seeverkehr ebenfalls dicht zu machen. Das wäre dann ein Kriegerischerakt.
Bei Transport via Bahn & Staße gibt es einen Grenzübertritt und somit kann jeder Staat da seine eigenen Gesetzte durchsetzen, sofern es keine Internationalen Verträge gibt, wie z.b. zu Kaltenkriegszeiten die Alliierten Millitärzüge von und nach Berlin. Da durfte die DDR nicht rein und die Grenzabfertigung erfolgte in Form einer Sammelliste.
Personenzüge sind bisher wohl nicht betroffen und es ist auch nichts über russische Militärzüge zu lesen. Wenn es sich nur auf zivile Frachttransporte beschränkt ist es eine ganz normale Zollrechtliche Frage.
Bei Seeverkehr sieht die Lage anders aus. Da gilt im großen und ganzen das UN Seerechtsübereinkommen. Da gilt grob gesagt die Freiheit der Meere.
Eine Blockade eines Drittstaat Hafens ohne UN Mandat ist illegal.
Klar die Ironie ist kaum mit händen zu fassen, dass Russland im Schwarzenmeer eine weiträumige Blockade der Ukrainischen Häfen betreibt aber in Kaliningrad UN Recht beschwört.
Wie sieht es denn rechtlich genau aus? Gibt oder gab es zwischen Litauen und Russland bilaterale Vereinbarungen über den (Transit-)Verkehr, zB analog zum Verkehr nach Westberlin?
Konnte dazu auf den ersten Blick nichts finden, aber vielleicht weiß ja jemand mehr?
Ist auch in sofern interessant, als das Sich Polen und Litauen seit Jahren darum streiten wer denn von beiden berechtigten Anspruch auf das Königsbergergebiet hat. Nur das es ihrer Meinung nach nicht zu Russland gehören sollte darin sind sie sich einig.
Könnte also noch spannend werden der Streit.
@Eskadron
„Das ist ein gewagter Zug. Ich bin auf die Reaktionen der restlichen Europäer gespannt.“
???
Es wäre sehr erstaunlich, wenn andere EU-Staaten dies nicht vorher gewußt hätten. Vermutlich hat Litauen bereits beim Beschluß der Sanktionen auf diese Konsequenz hingewiesen.
Die Abkopplung vom russischen Stromsystem (ca. 2024/2025) wird Rußland deutlich mehr schmerzen.
Ach der Fulda Gap, meine alte Heimat, ich mochte die Ami-Soldaten in der „Frontstadt“…..
naja von nostalgischen Auswüchsen abgesehen, was bedeutet das rein praktisch?
Wenn ich als Litauen sicherstellen will, dass keine sanktionierten Güter und Personen dort in den Zügen sind, dann heißt das doch eigentlich: Sehr gründlich filzen/durchsuchen! ich glaube das wird der litauischen Regierung sehr viel „Spaß“ machen, die „Daumenschrauben“ bei den Kontrollen anzuziehen. Was Kontrollen „bewirken“ können, haben die Briten ja auch erst unlängst erlebt…..
Ich find es langsam schon komisch wie das Pendel „Putin greift die Nato an vs. Putin greift die Nato nicht an“ täglich hin und her schwenkt. Ob ängstliches Scholzen (Dudenauszug: Ehrfürchtiges, nichts machen was Putin nicht gefallen könnte) Putin davon abhält die Nato anzugreifen oder nicht eher stumpfes zurück drohen ala Amis und Briten dafür sorgt, dass Putin sich einen Angriff auf die Nato verkneift?
So, Leute. Ehe das in diesem Stil weitergeht: Ich lade dringend dazu ein, den Text oben zu lesen und die Fakten zur Kenntnis zu nehmen, ehe ein Kommentar rausgero… äh rausgeschossen wird.
Nein, es geht nicht darum „Personen zu filzen“. Nein, es geht nicht um eine Blockade, die einige scharf kritisieren und andere zu wünschen scheinen. Litauen sagt, es werden EU-Beschlüsse umgesetzt, die EU bestätigt das, und das Gerede von Warschauer Pakt vs NATO ist auch ziemlich sinnfrei. Ebenso war mir ziemlich neu, dass angeblich sowohl Polen als auch Litauen Kaliningrad annektieren wollen.
Mit anderen Worten: Sachfreie Kommentare siebe ich künftig sehr viel schärfer aus.
@Elitegaertner3 sagt: 20.06.2022 um 23:05 Uhr
„Eins hat Litauen vielleicht übersehen, einmal pro Woche kommt ein Zug aus China/Seidenstrasse durch das Nadelöhr an und fährt von Baltisk aus nach Mukran/ Rügen.“
Was haben jetzt bitte chinesische Güterzüge mit den EU-Sanktionen gegen Russland zu tun? Die Strecke ist ja nicht gesperrt oder demontiert. Es werden eben „nur“ gewisse Güter von russischen Transporten nicht durchgelassen. Eben konsequente Umsetzung der EU-Sanktionen.
Wenn man denn den rechtlichen Auslegungskünsten des Herrn Borell folgen will, dann ist die Frage:
Was ist die strategische Absicht der EU, die Sanktionen so zu formulieren, dass der Landtransport zwischen Russland und seiner Enklave gestört wird?
Eine geographisch ungünstigere Ausgangsposition als diese hätte man sich für eine Provokation kaum wählen können, wenn Faustrecht wieder einzieht.
[Da mein Hinweis oben offensichtlich locker ignoriert wird: Wer der Meinung ist, EU-Beschlüsse seien „Faustrecht“, der kann gerne wieder an seinen Stammtisch zurückkehren. T.W.]
Abgesehen davon, dass es sich hier „nur“ um eine Nickelichkeit handelt, mache ich mir ein paar Sorgen:
1.) Soweit ich weiß ist der ungehinderte Güterverkehr zwischen Kaliningrad und Russland vertraglich garantiert. Damit würde Litauen einen gültigen Vertrag brechen. Das wäre ein gefundenes Fressen für die These, dass sich auch Litauen nicht mehr an Verträge gebunden fühlt.
2.) Das erinnert mich ein wenig an die kleinen Brüder, die die großen Brüder in Schwierigkeiten bringen, weil sie „die großen“ ärgern, wissend, dass sie sich selbst schnell hinter dem großen Bruder verstecken können und damit deutlich über das Ziel hinaus schießen.
3.) Ich verstehe den Sinn nicht, in Kaliningrad noch eine weitere Front zu eröffnen. Die Idee, die russische Bevölkerung direkter zu treffen – geschenkt, aber ich denke, dass das ein weiterer Gewindgang an der Eskalationsschraube ist, weil hier direkt auf NATO-Gebiet gehandelt wird.
@Elitegaertner3:
Nein, die entsprechenden Sanktionsvorschriften betreffen nur Güter mit Ursprung in Russland oder solche, die aus Russland ausgeführt wurden. Chinesische Güter, die im Transit durch Russland hindurch auf der „Seidenstrasse“ per Zug transportiert werden, sind davon unberührt.
Litauen setzt die Verordnung (EU) 833/2014, Artikel 3g, Absatz (1) c) und Absatz (2) um. Wer nachlesen möchte:
https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2014/833/deu
@Herr Wiegold, ich möchte nur kurz erklären, daß mir bekannt ist, das der Warschauer Pakt nicht mehr existiert.
Mir ging es um das Zitat von Herrn Klymov, das die NATO (mit Hilfe von Litauen) Russland (Kaliningrad) blockieren würde. Das fand ich so unpassend, das man dann auch gleich wieder vom Warschauer Pakt sprechen könnte – das Niveau wäre das selbe.
Es war also ein Versuch falsche Behauptungen mit noch falscheren Behauptungen zu pointieren.
@Bow
Es liegen EU-Sanktions-Beschlüsse vor, denen auch Litauen unterliegt.
Ihre Anmerkungen 1.) – 3.) werden dadurch beantwortet.
@KPK:
Und da sind wir nicht ganz einig.
Die EU-Sanktionen betreffen mWn nur den Handel/die Handelswege.
Der Transit von Gütern und Postdienstleistungen ist quasi „innerrussisch“ und unterliegt daher nicht der Sanktionsliste.
(Vgl. https://www.consilium.europa.eu/de/policies/sanctions/restrictive-measures-against-russia-over-ukraine/sanctions-against-russia-explained/)
„Daraus entstünde die Anekdote, wie das kleine Litauen halb Afrika rettete.“
Nein.
Da der Hafen in Kaliningrad nicht blockiert wird, wird nun alles notwendige per Schiff nach Kaliningrad transportiert.
Ist natürlich umständlicher und teurer, aber eben machbar und wegen dem verbotenen Bahntransport muss sich Russland nicht in eine Verhandlung mit dem Getreide begeben!
Zur Not sogar per Flugzeug. Aber natürlich die Masse nur per Schiff.
Ein Hafen kann bei 3 mal 8 Stunden Schichten und aufgefüllten Personal durch Militärsoldaten ordentlich was umsetzen, zumal ja nur einzelne Güter sanktioniert wurden.
Der Rest wird ja weiterhin mit der Bahn gefahren.
„aber ich denke, dass das ein weiterer Gewindgang an der Eskalationsschraube ist, weil hier direkt auf NATO-Gebiet gehandelt wird.“
Finde ich auch.
Der Nutzen für die EU und NATO (indirekt) ist sehr klein, dafür aber die Gefahr eines weiteren Aufschaukelns des Konflikts viel größer.
Mit Augenmaß und strategischer Weitsicht wird irgendwie nicht mehr gehandelt.
Und in den Sanktionspapieren hätte man Kaliningrad auch ausnehmen können, wenn es um die rechtliche Relevanz geht.
Eine Passage in dem oben wiedergebenen Pressekonferenz-Statement von Borrell ist m.M. bemerkenswert:
„If the transit through European Union territories are prohibited for some goods, then it is prohibited. But once again, we are in a positive mood, in a precautionary mode. We will double-check the legal aspects in order to verify that we are completely aligned with any kind of law. But Lithuania is not guilty, it is not implementing national sanctions, it is not implementing their will. Whatever they are doing has been the consequences of previous consultation with the Commission who has provided guidelines and they are implementing the guidelines. Let’s double check, if these guidelines are the right ones, in accordance with any kind of rule that can be asked for.“
„Precautionary mode“ und zwei Mal „let’s/will double check“ …
Das liest sich sinngemäss wie „ja, Litauen setzt EU Sanktionen und Richtlinien um. Aber wir werden nochmals genau hinschauen, ob bei dieser Konstellation Transit von RU nach RU, alles rechtlich wasserdicht ist“
mmmh……
@alle Kommentatoren: Es gibt den alten Journalistenspruch „Ironie geht nie“ (mit Varianten). Heißt: Versucht man, schriftlich Ironie, Überspitzungen u.ä. im Text zu verwenden, kann man getrost davon ausgehen, dass man missverstanden wird.
Gerade in diesen Putin-Troll-verseuchten Zeiten bietet es sich also an, auf solche rhetorische Figuren zu verzichten – man wird sonst leicht in die falsche Schublade sortiert.
@Bow
Innerrussischer Warenverkehr ist nicht berührt.
Litauen ist EU, acces denied.
@Jonny (21.06.2022 um 0:34 Uhr):
„…Ist auch in sofern interessant, als das Sich Polen und Litauen seit Jahren darum streiten wer denn von beiden berechtigten Anspruch auf das Königsbergergebiet…“
Dazu würde ich gerne mal eine Quelle sehen. Weder im Rahmen der 2+4 Gespräche, noch danach wurden von Polen oder Litauen Ansprüche angemeldet. Von einem Streit beider Länder ganz zu schweigen.
Laut Spiegel (05/20210) wurden hingegen im Sommer 1990 von Moskau Verhandlungen über Kaliningrad angeboten. An die Deutschen wohlgemerkt. Schwer zu glauben, aber die Deutschen hatten damals abgelehnt.
PS: Die Trolldichte ist leider nach wie vor hoch.
@Bow, 10:53
Nein; verboten ist die Beförderung der sanktionsbelasteten Güter, das gilt auch für den Transitverkehr.
Ich habe den Link und die genaue Fundstelle der betreffenden Vorschrift in meinem vorigen Beitrag gepostet.
@ Blick_in_den_Nebel: „Das liest sich sinngemäss wie….“
Ich interpretiere das so:
1. Sofort Druck von Litauen wegnehmen und den richtigen Aressaten angeben
2. Zeit gewinnen und dabei einen Hauch Verhandlungsspielraum andeuten
Ich finde es immer noch faszinierend, dass es tatsächlich Menschen gibt, die meinen man dürfe den Russen nicht ärgern weil er sonst Probleme macht! Im Januar oder Februar diesen Jahres hätte man dieses Argument mit viel gutem Willen noch durchgehen lassen können, aber jetzt? Wovor sollten die Balten/die EU denn Angst haben? Das irgendwelche ausgelutschten BTGs mit T-62 das Suwalki-Gap schliessen? Oder mit ein paar Jets den NATO/FIN/SWE Luftraum verletzen, so wie sonst auch? Die mehr als inkompetente militärische Führung Russlands kann es sich kaum erlauben eine neue Front aufzumachen….die sind im Augenblick kaum in der Lage den Kampf erfolgreich im Osten der UKR zu führen. Im Übrigen wird Kaliningrad ja nicht belagert, die Versorgung mit unkritischem Material nicht gefährdet. Man macht es nur schwerer und teurer die EU Sanktionen zu unterlaufen. Jede Antonov die Material nach Kaliningrad fliegt, fehlt hoffentlich an einer anderen Stelle…und die Soldaten die im Hafen Schiffe entladen (auch wenn ich das für einen eher unwahrscheinlichen Fall halte), nehmen an keiner Ausbildung teil (was aber anscheinend bei den Russen eh keine Priorität hat). Mit wenig Aufwand viel erreicht….ansonsten hätte die RUS Propagandamaschine wahrscheinlich nicht ganz so laut und schrill geplärrt!
@Eskadron, was soll daran unglaublich sein das Deutschland damals kein Interesse an Kaliningrad hatte? Ja heute 30 Jahre später mit EU-Mitgliedern rundum erscheint es anders, aber damals dürfte man geahnt haben das da viel Geld hin gehen wird müssen und was hätte die Enklave einem gebracht ab Vorteilen?
@TW
ich meinte: man muss sich nicht wundern, wenn Russland zu Faustrecht zurückkehrt – das ist die Sorge. Und die scheint mir begründet.
@Flo
Russland war 1990 gerade mal ein paar Monate NICHT mehr Gegner gewesen. Die Tatsache, dass einem Gegner die Präsenz in der zentralen Ostsee und gerade mal 550 km von der eigenen Hauptstadt entfernt (ok. Berlin wurde erst etwas später Hauptstadt), genommen werden kann, ist schon Argument genug. Der Oblast Kaliningrad hatte damals rund 870.000 Einwohner. Ein beträchtlicher Teil davon war Militärpersonal (insbesondere Flotte) mit Angehörigen, die im Rahmen eines Abzuges dann kein Thema mehr gewesen wären. Das hätte man wirtschaftlich bzgl. Aufbau auch noch verschmerzen können. Dann gibt es da noch die Tatsache, dass Königsberg seit 1255 und somit fast 700 Jahre lang deutsches Siedlungsgebiet war.
Summa summarum war es ein Fehler, damals nicht wenigstens zu verhandeln.
[So, Ende jetzt mit der etwas unsinnigen Debatte „warum Königsberg doch nicht mehr deutsch wird.“ T.W.]
@Eskadron:
vielleicht einfach deswegen, weil Kohl kein Blut und Boden Putin war?
Was bitte hätte man von einer rückständigen deutschen Exklave Kaliningrad ohne jedwede deutsche Bevölkerungen haben sollen?
Ideen haben manche…..
@ TW: würden jetzt Personenzüge nicht nach Personen die auf der Sanktionsliste stehen durchsucht? wegen „filzen“ gemeint als Personalien kontrollieren….
[Nach litauischen Angaben werden Güterzüge mit bestimmten Gütern gestoppt. Von Auswirkungen auf den Personenverkehr ist nicht die Rede, das wäre auch von den EU-Sanktionen nicht gedeckt. T.W.]
Zunächst. Kaliningrad ist aus russischer geografischer Betrachtungsweise eine Exklave. Kaliningrad ist aber eine Enklave Polens und Litauens (so viel musste ich heute schon lernen).
Ich habe mir den Link vom User Bow angesehen. Aus dem Link wird für mich nicht ersichtlich, dass der innerrussische Transit von den Sanktionen betroffen ist; denn es werden ja nicht Waren aus- oder eingeführt (ich weiß aber auch nicht, ob der Link nur ein Ausschnitt ist und die Bestimmungen umfassender sind). Sofern nicht eine andere Grundlage herangezogen wird, halte ich das Vorgehen von Litauen bzw. EU für zumindest kritikwürdig.
Aus meiner Sicht sollte aber dieses „Problem“ für Russland leicht logistisch auf dem Seeweg zu lösen sein.
@Dominik sagt: „Was bitte hätte man von einer rückständigen deutschen Exklave Kaliningrad ….“
Wenn Sie meine Argumente nicht akzeptieren wollen, können Sie sich die Antwort ganz einfach selber beschaffen:
Schalten Sie den Fernseher an. Dann wissen Sie warum es eine gute Idee gewesen wäre.
@Herr Wiegold
Mir ist verständlich, warum beim Thema Königsberg/Kaliningrad Befürchtungen bzgl. eventuell aufkommender „Blut und Boden“ Debatten (siehe Post Dominik 17:04) aufkommen. Es sei erwähnt, dass mir das fern liegt. Wenn man jedoch über Sicherheitspolitik spricht, wie kann man dieses Thema insbesondere in Anbetracht der aktuellen Relevanz, der proklamierten Zeitenwende und den Rufen nach stärkerem Machtanspruch (vgl. aktuelle Aussagen Klingbeil) ausklammern?
Wenn man neu ansetzen will, sollte man sich doch zumindest mal eine Bestandsaufnahme der Fehler und verpassten Chancen erlauben.
MfG
Zum rechtlichen Verhältnis zwischen Russland und Litauen:
Es gibt ein Abkommen zwischen Russland und der EU, englischer Titel (alles maschinenübersetzt) „Joint statement of the Russian Federation and the European Union on transit between the Kaliningrad region and the rest of the territory of the Russian Federation“, in russisch „Совместное заявление Российской Федерации и Европейского союза о транзите между Калининградской областью и остальной территорией Российской Федерации“, zu finden unter
http://www.kremlin.ru/supplement/3537 .
Zeitlicher Kontext: dieses Abkommen ist von 2002; anstehender Beitritt Litauens zur EU zum 1.1.2003; seitens Russlands noch ausstehende Ratifizierung des Grenzabkommens mit Litauen (Festlegung & Akzeptanz des genauen Grenzverlaufs) – inhaltlich seit 1997 klar, 2003 dann ratifiziert. Der informelle Gesamtdeal also: die EU macht Russland keine Probleme mit seiner Exklave, dafür erkennt Russland offiziell Litauens Grenzen an und macht Litauen keine Probleme wg. EU-Mitgliedschaft (was es z.B. wirtschaftlich auch damals schon hätte können).
Der Vertragstext: das scheint wieder so ein Ding zu sein, wo die westliche Seite irgendwann sagt „Haha, wir haben Euch das mit der Nicht-Erweiterung nach Osten aber nicht *schriftlich* gegeben! Hättet ihr eben besser aufpassen müssen, ihr Loser!“, Russland sich verschaukelt fühlt, und ich mich für „uns“ (hier: EU) schäme.
Es gibt im Abkommen die Textstellen “ (…) the parties agree to make special efforts to address the concerns of both sides in connection with the future transit of people and goods between the Kaliningrad region and other regions of Russia (…) “ und „With regard to the socio-economic development of the region, the parties agree to implement a comprehensive package of measures in order to ensure unimpeded border crossing for legitimate purposes (…) „, es gibt die Abschnitts-Überschrift „Mechanisms of transit of people and goods“ — aber die im Vertrag tatsächlich wasserdicht festgezurrten Details regeln nur den Transit von Personen; Güter werden sonst nirgendwo erwähnt.
Juristisch scheinen Litauen bzw. EU also „im Recht“ zu sein. Dass in vielen Teilen der Welt ein solches Verhalten als schäbig gesehen wird, und eine gewisse Zurückhaltung im Eingehen von Verträgen mit der EU weiter fördert, scheint nicht so wichtig zu sein.
@Granitfelsen:
Gibt es irgendetwas was „uns“ (EU, Litauen, Polen) dazu verpflichtet ihr Staatsgebiet für Transitverkehr bereitzustellen?
Ich denke nicht, insofern kann das Thema in meinen Augen noch sehr viel strenger von der EU gehandhabt werden. Wir reden schließlich von einem Land, dessen Soldaten in Europa in seinem Nachbarland massenweise Zivilisten abschlachtet und vergewaltigt (sogar kleine Babys).
Grenze wäre für mich nur ne humanitäre Katastrophe in Kaliningrad. Da man noch Gas haben möchte, wird man sich eine Landblockade wohl als Druckmittel offenhalten, falls Putin das Gas komplett zu dreht.
Mich wundert, daß RUS nicht auf ein entsprechendes Konstrukt hingewirkt hat:
https://de.wikipedia.org/wiki/Privilegierter_Eisenbahn-Durchgangsverkehr
Aber vielleicht kommt das noch als Forderung.
@IamGroot
Volle Zustimmung!
Immer wenn Peskow und Co. laut herumjammern- dann hat man ihnen ordentlich gegen das Schienbein getreten, im übertragenen Sinne.
@Ökonom
Faustrecht? Was die Russen in den besetzten Gebieten machen ist doch unmenschlich und abartig. Was soll denn da noch Schlimmeres kommen?
Klar rasseln die Russen gerne mit dem Atomwaffen-Säbel. Aber solange der Westen keine Panzerdivision gen Dobass schickt sehe ich diese Gefahr als beherrschbar an.
Litauer!
„Litauen hat die russischen Behörden in Kaliningrad darüber informiert, dass die EU-Sanktionen für bestimmte Waren auch den Straßenverkehr betreffen. Zuvor war der Bahntransport von beispielsweise Metallen und Baustoffen eingeschränkt worden. …“
Via @Hdevreij/twitter/Original russisch.
[Na ja. Hans hat einen englischsprachigen Tweet retweeted, der auf die Zeitung Kommersant verweist.
https://twitter.com/TimInHonolulu/status/1539283767998967808
T.W.]
Seitens des Westens halte ich das für eine kleine aber feine Sanktion. In Kaliningrad befindet sich unerhört viel Militär, mit der Blockade wird sowohl einer kurzfristigen Aufrüstung in Kaliningrad als auch einer Verlegung aus Kaliningrad in die Konfliktregion Ukraine ein Riegel vorgeschoben, gegebenenfalls wirft man der russischen Rüstungsindustrie noch Knüppel zwischen die Beine.
Netter Nebeneffekt, man demonstriert eine eskalationsfähige Optionen. Dass Putin aus dieser Fliege einen Elefanten macht war zu erwarten. Bei anderen Sanktionen macht er aus Elefanten Fliegen. Ein Meister der grossen Bühne.
Diesbezüglich über verletzte Abkommen zu streiten ist müssig. Das ist kein Scherbenhaufen mehr, das ist fein zermahlenes Steinpulver, So viele Finger gibt garnicht wie da Leute auf andere zeigen möchten.
Doch, ein Nachschlag muss sein. Rußland soll ernsthaft einen Punkt wie die NATO-Osterweiterung per informellem, geheimen Handschlag ratifiziert haben? Alleine die EU-Verordnung über die Krümmung von Bananen ist 1200 Seiten lang aber genügend Papier um die NATO-Erweiterung schriftlich zu fixieren hatte keiner? Sachen gibts die gibts garnicht.
@NeiHuem
„Der Vertragstext: das scheint wieder so ein Ding zu sein, wo die westliche Seite irgendwann sagt „Haha, wir haben Euch das mit der Nicht-Erweiterung nach Osten aber nicht *schriftlich* gegeben! Hättet ihr eben besser aufpassen müssen, ihr Loser!“, Russland sich verschaukelt fühlt, und ich mich für „uns“ (hier: EU) schäme.“
Es wäre angemessener, auch für einen Putin-Versteher, sich für das Abschlachten von UKR Zivilisten durch RUS Truppen zu schämen. Oder fällt das in dem Zusammenhang unter: „Selbst Schuld ihr Loser“?
„Juristisch scheinen Litauen bzw. EU also „im Recht“ zu sein. Dass in vielen Teilen der Welt ein solches Verhalten als schäbig gesehen wird, und eine gewisse Zurückhaltung im Eingehen von Verträgen mit der EU weiter fördert, scheint nicht so wichtig zu sein.“
Die Teile der Welt die sich mit dem Gedanken tragen, Nachbarstaaten ohne Grund überfallen und Zivilisten massakrieren sollten sich tatsächlich Gedanken machen. Und nein….es ist tatsächlich absolut irrelevant!!
Mein Gott, die Angestellten der IRS haben in der Vergangenheit auch schon besser argumentiert. Aber die alten Hasen befinden sich nun wahrscheinlich auch an irgendeinem Frontabschnitt im Donbas und füllen Lücken auf…..
[Ich erinnere noch mal recht zurückhaltend daran, dass persönliche Anwürfe gegen andere Kommentatoren hier nicht Stil der Debatte sind. T.W.]
@Eskadron:
also ersten würde ich in Frage stellen, dass Russland überhaupt wirklich relevant „verhandlungsbereit“ gewesen wäre. das sehe ich auch bezüglich einer teilweise kolportierten Nato Mitgliedschaft Russlands. Ich würde mir sehr wünschen, dass ein demokratisches Russland Mitglied der Nato ist (ich würde mir auch gleich den Weltfrieden wünschen ;))
Wenn, dann wäre Kaliningrad wohl als polnisch/litauischen Gebiet sinnvoll gewesen, aber ich halte die Diskussion darum schlicht für absurd.
Gut ist, dass die NATO sich nach Osten erweitert hat, ansonsten wären wir wohl bald wieder „Frontstaat“, bei der Verfassung unserer BW wäre mir da durchaus unwohl, so ist Polen als wehrhafter Staat da, Und ich denke mit den polnischen Bodentruppen mit Unterstützung der US Luftwaffe würde Russland sowieso nicht fertig.