Wegen Ukraine-Krieg: Bundeswehr löst Einsatzkontingent für Corona-Amtshilfe nach zwei Jahren auf

Nach zwei Jahren löst die Bundeswehr das Einsatzkontingent auf, das zur Unterstützung ziviler Behörden in der Coronavirus-Pandemie im März 2020 aufgestellt worden war. Grund dafür ist der Krieg in der Ukraine und die Konzentration auf die Kernkompetenz Landes- und Bündnisverteidigung. Die Amtshilfe in der andauernden Pandemie soll in Einzelfällen aber möglich bleiben.

Die Auflösung des Kontingents kündigte der Inspekteur der Streitkräftebasis und Nationale Territoriale Befehlshaber, Generalleutnant Martin Schelleis, in einem am (heutigen) Freitag verbreiteten Tagesbefehl an:

Der Generalinspekteur hat entschieden, das Hilfeleistungskontingent zum 17. März 2022 von bisher 17.000 auf 4.000 Kräfte zu reduzieren und zum 31. März 2022 aufzulösen. (…) Ab April 2022 werden keine Kräfte der Bundeswehr zur Bewältigung der Corona-Pandemie mehr extra vorgehalten. Selbstverständlich wird die Bundeswehr nach Einzelfallprüfung weiterhin im Rahmen der Amtshilfe tätig sein, jedoch abhängig von der Verfügbarkeit der benötigten Kräfte und Mittel. Voraussetzung bleibt, dass die Auftragserfüllung der Streitkräfte dadurch nicht eingeschränkt wird.

Das Kontingent war im März 2020 aufgestellt worden, zunächst mit 15.000 Soldatinnen und Soldaten. Zwischendurch war es auf bis zu 25.000 erhöht worden, davon wurden in der Hochzeit rund 19.000 gleichzeitig eingesetzt. Aktuell sind noch rund 4.000 Soldat*innen in diesem Einsatz, überwiegend zur Unterstützung der Gesundheitsämter. Laufende Amtshilfeeinsätze sollen fortgesetzt werden; die meisten laufen allerdings Ende März aus.

Die erforderliche Konzentration auf die Kernaufgaben der Bundeswehr lassen künftig – auch vor dem Hintergrund der aktuellen Lageentwicklung im RUS/UKR-Krieg – keinen Spielraum für das dauerhafte Vorhalten eines Kräftekontingents mehr, schrieb Schelleis in seinem Tagesbefehl. Das ist angesichts des rückläufigen Bedarfs an Unterstützung durch die Bundeswehr aber auch nicht mehr erforderlich.

Unterdessen spiegelt sich die steigende Zahl der Covid-19-Fälle in der Gesamtbevölkerung auch in der Bundeswehr wieder. In dieser Woche verzeichnete die Truppe den dritten Todesfall in der Pandemie. Die Zahlen der vergangenen Tage nach Angaben des Sanitätsdienstes:

9. März
Soldatinnen und Soldaten: aktuell bestätigte Fälle: 3.895, kumulativ: 34.633, kumulativ genesen: 30.736, kumulativ verstorben: 2

10. März
Soldatinnen und Soldaten: aktuell bestätigte Fälle: 4.261, kumulativ: 35.397, kumulativ genesen: 31.133, kumulativ verstorben: 3

11. März
Soldatinnen und Soldaten: aktuell bestätigte Fälle: 4.704, kumulativ: 36.121, kumulativ genesen: 31.414, kumulativ verstorben: 3

14. März
Soldatinnen und Soldaten: aktuell bestätigte Fälle: 4.977, kumulativ: 36.917, kumulativ genesen: 31.937, kumulativ verstorben: 3

15. März
Soldatinnen und Soldaten: aktuell bestätigte Fälle: 4.827, kumulativ: 37.504, kumulativ genesen: 32.674, kumulativ verstorben: 3

16. März
Soldatinnen und Soldaten: aktuell bestätigte Fälle: 4.812, kumulativ: 38.302, kumulativ genesen: 33.487, kumulativ verstorben: 3

17. März
Soldatinnen und Soldaten: aktuell bestätigte Fälle: 4.984, kumulativ: 39.178, kumulativ genesen: 34.191, kumulativ verstorben: 3

18. März
Soldatinnen und Soldaten: aktuell bestätigte Fälle: 5.694, kumulativ: 40.164, kumulativ genesen: 34.467, kumulativ verstorben: 3

(Archivbild Dezember 2021: Soldaten des Panzerbataillons 393 leisten Amtshilfe bei der Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie im sŠächsischen Torgau – Anne Weinrich/Bundeswehr)