Trotz Unklarheit über neues Mali-Mandat: Bundeswehr bestellt neue Technik für Feldhospital in Gao

Ein Merkposten, damit es nicht untergeht: Die Bundeswehr hat für den UN-Einsatz in Mali eine Aufrüstung ihres Feldhospitals in Auftrag gegeben. Das ist deshalb bemerkenswert, weil im Moment noch unklar ist, ob das Ende Mai auslaufende Mandat für den Einsatz der Bundeswehr in dem westafrikanischen Land verlängert wird.

Über den Auftrag berichtete der Rheinmetall-Konzern am (heutigen) Montag:

Die Bundeswehr hat das noch junge Rheinmetall-Tochterunternehmen Zeppelin Mobile Systeme GmbH (ZMS) mit der Bereitstellung und Integration modernster Medizintechnik in die sanitätsdienstliche Versorgungeinrichtung des Bundeswehr-Feldlagers „Camp Castor“ in Gao, Mali beauftragt. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen im niedrigen zweistelligen MioEUR-Bereich. Die Bereitstellung des Materials wird in der zweiten Jahreshälfte erfolgen, die Integration vor Ort in Mali ist für das Jahresende geplant.
Das Leistungspaket der ZMS GmbH umfasst in diesem Auftrag neben der Bereitstellung und Integration der hochwertigen Medizintechnik in die feste Infrastruktur des Feldlagers in Gao auch Schulungen von Personal, umfassende Dokumentationsleistungen sowie ein Service- und Instandhaltungspaket. (…) 
Der jetzt erteilte Auftrag, die sanitätsdienstliche Behandlungseinrichtung im Feldlager in Gao mit Medizintechnik modernsten Stands ausstatten zu dürfen, unterstreicht unseren Anspruch, ist uns vor allem aber eine Verpflichtung, verlässlich unseren Teil dazu beizutragen, die bestmögliche sanitätsdienstliche Versorgung unserer Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sicherzustellen.

Die Bundeswehr ist derzeit an der EU-Ausbildungsmission EUTM Mali und an der UN-Mission MINUSMA beteiligt. Beide Mandate laufen im Mai aus. Derzeit läuft in Berlin die politische Debatte, ob und in welcher Form sich die deutschen Streitkräfte weiterhin dort engagieren. Deutschland kritisiert wie andere westliche Länder das Vorgehen der militärischen Übergangsregierung in Bamako, die unter anderem russische Söldner für die Ausbildung ihrer Soldaten engagiert haben soll.

Darüber hinaus gibt es Berichte über Menschenrechtsverletzungen der malischen Armee – und diese Berichte hatte die Regierung zum Anlass nicht nur für heftige Kritik an der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte genommen, sondern auch die französischen Medien RFI und France24 im Land verboten.

(Archivbild 2013: Medizinische Ausstattun von ZMS – Herbert Neidhardt/Rheinmetall Pressefoto)