Neue Bundestagspräsidentin sichert Bundeswehr Unterstützung zu: „Wer den Frieden will, muss für den Frieden gerüstet sein“
Beim traditionellen Gelöbnis von Rekrutinnen und Rekruten am Jahrestag der Gründung der Bundeswehr hat die neue Bundestagspräsidentin Bärbel Bas den Streitkräften die Unterstützung des Parlaments zugesichert. Die SPD-Politikerin gab ein klares Bekenntnis zu deren Auftrag ab: Wer den Frieden will, muss für den Frieden gerüstet sein.
Bas war im Oktober vom neuen Bundestag als dritte Frau in der Geschichte des Bundestags an die Spitze gewählt worden. Ihr Auftritt als Ehrengast beim öffentlichen Gelöbnis vor dem Reichstagsgebäude am (heutigen) Freitag war nicht nur die erste Rede vor Soldatinnen und Soldaten im neuen Amt, sondern auch ihre erste öffentliche Rede nach Amtsantritt außerhalb des Bundestages.
Die Parlamentspräsidentin hob vor den rund 400 Rekrutinnen und Rekruten hervor, dass sich die Bundeswehr durch den Friedensauftrag der Verfassung – Denn Sie übernehmen es, „dem Frieden in der Welt zu dienen“, wie es in der Präambel unseres Grundgesetzes heißt – und die enge Bindung an die Politik von früheren deutschen Streitkräften unterscheide. Der Bundestag habe deshalb eine besondere Verantwortung, denn er entscheide nicht allein über die Entsendung von Soldaten in Auslandsmissionen:
Wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst, wenn wir über Auslandseinsätze entscheiden. Aber auch wenn wir über den Haushalt, also über Investitionen für die Streitkräfte entscheiden. Es geht um Ihre Ausstattung. Wir sichern Ihre Arbeitsbedingungen, damit Sie dem Frieden in der Welt dienen können. Denn: Wer den Frieden will, muss für den Frieden gerüstet sein.
Mit dieser Aussage positioniert sich die Parlamentspräsidenten vermutlich nicht unbedingt zur Freude von Teilen ihrer eigenen Partei – vor allem die Abwandlung des alten römischen Sprichworts Wer den Frieden will, muss für den Krieg gerüstet sein und die Verbindung zum Verteidigungshaushalt dürfte in Teilen der SPD, aber auch beim angestrebten Koalitionspartner Grüne umstritten sein.
Bas sicherte den Soldaten zu, künftig – und damit vielleicht mehr als bisher? – im Parlament bei der Entscheidung über Auslandseinsätze, insbesondere aber auch über eine Verlängerung sorgfältig abzuwägen:
Kampfeinsätze dürfen nur die Ausnahme, das allerletzte Mittel sein – beschlossen vom Parlament und eingerahmt in die Bündnisverpflichtung. Wir müssen klare Ziele nennen und humanitäre, politische und wirtschaftliche Argumente mitdenken, bevor wir einen solchen Auftrag erteilen. Und wenn wir Auslandseinsätze verlängern, sollten wir genau prüfen, ob die Verlängerung sinnvoll und zumutbar ist. Das sind wir Ihnen und Ihren Familien schuldig. Es darf keinen Automatismus, keine Routine bei gefahrvollen Missionen geben.
Damit knüpfte die Bundestagspräsidentin an an das Ende des fast zwei Jahrzehnte dauernden Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan, der für alle westlichen Nationen in einem Desaster endete. Wir sind dort gescheitert – wir, nicht Sie! bekannte die Parlamentarierin gegenüber den Soldaten. Wir sind an der politischen Aufgabe gescheitert – nicht an der militärischen.
Bas sicherte zu, dass der Bundestag diesen Einsatz und die Gründe für das Scheitern untersuchen werde: Wir sind Ihnen die Aufarbeitung schuldig, damit sich ein solches Debakel nicht wiederholt.
Dass die Präsidentin des Deutschen Bundestages die Verankerung der Bundesrepublik und damit auch der Bundeswehr in der EU und der NATO betonte, ist wenig überraschend. Bas buchstabierte aber noch einmal aus, was das bedeutet: Gemeinsam haben wir die Aufgabe, die Sicherheit mit unseren Nachbarn und für unsere Nachbarn zu schützen. Im Bündnis mit ihnen zu agieren, ihre Interessen zu verstehen und dabei nicht zu vergessen, dass unser Kontinent größer ist als die EU. Nur gemeinsam kann Frieden gelingen!
(Die Rede von Bas zitiert nach dem veröffentlichten Redetext; die ganze Rede zum Nachlesen hier)
(Hinweis: Der Einfachheit halber verwende auch ich an dieser Stelle die Formulierung Jahrestag der Gründung der Bundeswehr – obwohl zum Gründungsdatum 12. November 1955 der Name Bundeswehr noch gar nicht feststand.)
(Foto: Bas bei der Rede zum feierliches Gelöbnis vor dem Reichstagsgebäude – Sebastian Wilke/Bundeswehr)
@Koffer
Gerade bei diesen 2 Staaten gibt es fast kein Potential in ihren genannten Punkten.
Auch hat die Vergangenheit gezeigt, dass diese beiden Staaten null abgeschreckt sind durch die genannten Maßnahmen.
Das gilt aber auch für die NATO und ihre Mitgliedsländer, wenn man diese als 1 Block zusammenfassen möchte.
@Thomas Melber
Meinetwegen kommen die bis zur Oder und vielleicht bis Berlin und Prag, aber das ist fast egal.
Denn die NATO als Block ist nur ein ganz kleines bisschen betroffen. Das Schadenspotential, wie Koffer angeführt hat, hält sich also im Vergleich zum Gesamtpotential der NATO in Grenzen.
Auch wird Cyber überbewertet, wenn es um die große Abschreckung geht.
Kleine Cyberangriffe sind das Problem (einzelne Systeme).
Bei einem großen Angriff (Großteil der Systeme wird ausgeschaltet) kommen nur die großen Akteure in Betracht und die angegriffene Bevölkerung ist dann auch mental bereit für einen Krieg gegen den Angreifer.
Dann kommen wir aber wieder zu dem Punkt Militärisch und koventionell. Da ist also entscheidend wer welche Panzer hat und anderes Gerät und nicht mehr ob die Autofabrik nun 4G hat oder nicht. Das bedeutet dann aber einen langen Krieg ohne Ausgang und den will niemand.
Denn dann betreibt man auch kein Handel und die Unternehmen (in allen Blöcken) können nicht frei agieren und verlieren Geld im Vergleich ohne Krieg.
Dieser Umstand ist auch die letzten Jahre zu bemerken.
China könnte doch ohne Probleme Taiwan einnehmen. da würde militärisch auch nicht viel passieren und rein von den Wirtschaftssanktionen würden die auch nicht untergehen.
Aber es bringt China eben auch nicht so viel sich Taiwan zu holen.
Nur ist das ein Unterschied zu „Abschreckung“, denn das Vergeltungspotential ist nicht groß genug, aber die entgangenen Einnahmen ohne die Vergeltung und auch den möglichen innernpolitischen Druck dann durch die entgangenen Einnahmen (Wirtschaftswachstum) durch die Bevölkerung stehen dann auf dem Tableau. Und das ist dann eine reine Kosten-Nutzen-Analyse.
Bei der Krim hat sich das für Russland anders verhalten.
Kosten-Nutzen-Analyse und Abschreckung sind aber 2 unterschiedliche Dinge.
@Trevor Faith
Die Welt besteht nicht nur aus 2 Blöcken: Menschenrechte/Demokratie ja und nein.
Sonst machen sie mal eine Liste und schreiben jeden Staat in eine Spalte.
Selbst wenn sie diese Aufgabe noch schaffen, dann vergleichen sie mal die Staaten innerhalb der Liste miteinander und überlegen sich, ob die zu einem gemeinsamen Block gehören.
Es gab ganz früher noch die Blockunterscheidung Religion. (Kreuzzüge etc., zumindest wurde das so in der Bevölkerung wahrgenommen und das ist das entscheidende Kriterium)
Das hat sich mittlerweile gewandelt, aber wird von einigen auch noch als Unterscheidungsmerkmal genommen. (Christen und Muslime, wobei der Großteil der anderen Religionen dann zum Block der Christen gezählt wird)
Nur problematisch wird es dann nicht nur mit den „gemischten Religionsländern“ (Bsp. Deutschland oder Frankreich), sondern eher mit den „nichtreligiösen Staaten“ (Bsp. China) oder den Staaten Saudi-Arabien und Iran. Beide eher einer Religion zuzuordnen, aber niemals im selben Block. (momentan)
Was im Kalten Krieg aber ziemlich einfach war.
Egal welche Situation in den Staaten vorherrschte oder welche Religion die Bevölkerung hatte, gab es eine einfache Unterscheidung:
Will man freies privates Unternehmertum haben oder zumindest nahe an Freiheit und nahe an Privat und dem Kern des Kapitalismus unterworfen oder will man eher den Kommunismus und den staatlichen und gelenkten Unternehmertum oder auch geteilten Volkseigentum haben.
Das war relativ einfach zu unterscheiden. Heute gibt es mit Ausnahme in Nordkorea keinen eindeutigen Kommunismus-„Staat“ mehr. Diese Unterscheidung ist also nicht mehr möglich.
@Tom Cruise sagt: 15.11.2021 um 21:50 Uhr
„Gerade bei diesen 2 Staaten gibt es fast kein Potential in ihren genannten Punkten.“
Ich stimme Ihnen überhaupt nicht zu. Ggü. beiden Staaten gibt es multiples Abschreckungspotential, welches sich auch bei RUS über die Jahre bewährt hat. Und mit Blick auf CHN gibt es bisher nur ein konkreten Punkt wo eine Aggression verhindert werden musste und das ist TWN und gerade hier (weil der nukleare Schutzschirm der USA (bisher) nicht für TWN galt) kann man sehen, dass auch für CHN die Abschreckung bisher funktioniert hat.
Und entschuldigen Sie wenn ich das so deutlich sage, in der wissenschaftlichen Literatur gibt es seit einigen Jahren eine Menge Bewegung mit Blick auf die Weiterentwicklung des Konzepts der Abschreckung, aber Sie sind mit Ihrer Position sehr alleine auf weiter Flur…
Aber egal. Selbst wenn Sie mit Ihrer Aussage Recht hätten, wäre ja immer noch die nukleare Abschreckung als definitiv vorhandener Aspekt und der wirkt nun wirklich definitiv auch gegen CHN und RUS, egal ob alleine oder gemeinsam.
@ Tom Cruise
„@Koffer: Gerade bei diesen 2 Staaten gibt es fast kein Potential in ihren genannten Punkten.
Auch hat die Vergangenheit gezeigt, dass diese beiden Staaten null abgeschreckt sind durch die genannten Maßnahmen.
Das gilt aber auch für die NATO und ihre Mitgliedsländer, wenn man diese als 1 Block zusammenfassen möchte.“
In Punkto Abschreckung gebe ich Ihnen Recht. Sowohl China als auch Russland sind null abgeschreckt, weil beide Staaten am längeren Hebel sitzen!
In Chinas wird ein sehr großer Teil der Vorprodukte und Konsumgüter für den Westen produziert und aus Russland bezieht wir wichtige Ressourcen, wie z.B. Gas. Beide Länder schaffen es in einem Konflikt eher ohne den Westen auszukommen als der Westen ohne die Lieferung aus China / Russland.
Vom militärischen und cyber warfare Potential und dem Willen, dieses einzusetzen, wollen wir hier erst gar nicht anfangen.
„Egal welche Situation in den Staaten vorherrschte oder welche Religion die Bevölkerung hatte, gab es eine einfache Unterscheidung:
Will man freies privates Unternehmertum haben oder zumindest nahe an Freiheit und nahe an Privat und dem Kern des Kapitalismus unterworfen oder will man eher den Kommunismus und den staatlichen und gelenkten Unternehmertum oder auch geteilten Volkseigentum haben.“
Es geht doch schon lange nicht mehr darum, welche Wirtschaftsideologie (Kapitalismus oder Sozialismus) die bessere ist; das ist längst entschieden. Es geht um Demokratie und Menschenrechte. Wenn ich weiter oben von einer Überforderung Polens und Ungarns durch politische Aktivisten und deren Reichweite in die Gesellschaft (über die“Neuen Medien“) gesprochen haben, dann gilt das erst recht für latente und tatsächliche autoritäre Systeme. Genau deshalb sehen wir den Aufstieg von Politikern wie Putin, Erdogan, Xi, etc. etc.
Eine Frage, die ich mir seit geraumer Zeit stelle: Wie reagiert der Westen (insb. Europa) den z.B. wenn eine etablierte Demokratie wie Taiwan angegriffen wird? Wären wir bereit Taiwan zu verteidigen? Wenn nicht: Was für ein Signal würde das in den Nahe Osten aussenden, wo das Existenzrecht Israels angezweifelt wird? Würden wir Israel verteidigen oder tatenlos daneben stehen?
Bevor es soweit kommt, muß eine glaubhafte Abschreckung vorhanden sein, die deutlich macht daß das Potential und Wille vorhanden ist, zu handeln. Ausdrücklich: Das muß nicht unbedingt militärisch sein. Aber es kann und sollte in eng definierten Grenzen auch nicht ausgeschlossen werden.
Machen wir uns doch nichts vor! War heutzutage glaubt das ein möglicher Konflikt durch die Partei gewonnen wird, die die meisten Panzer oder Haubitzen hat, versucht den Krieg von morgen mit den Waffen und Ideen von letzter Woche zu gewinnen. Es wird doch wohl keiner glauben das wir Panzerschlachten wie am Kursker Bogen schlagen werden und uns jahrelang in der Ukraine oder sonst wo mit den Russen bekriegen (dafür haben wir nicht mal im Ansatz genug Munition, geschweige denn Sprit oder Verpflegung), während die USA mit Japan und Korea und gegen China und Nord Korea die Battle of Midway irgendwo im Südchinesischen Meer re-enacted. Bevor es überhaupt zum ersten Schuss kommt, hat der potentielle Gegner nicht nur alle Konten in Deutschland/Europa gelöscht sondern auch den Strom abgeschaltet und die Gaszufuhr durch NS2 und andere Pipelines gestoppt. Handynetz funktioniert wahrscheinlich ab dem ersten Tag nicht und wer kein Klopapier vom letzten Lockdown im Keller hat geht am besten mal Blätter sammeln. Und wenn der letzte Aldi geplündert ist, werden die regale wohl auch nicht mehr befüllt werden. Nach einer Woche ist die Bevölkerung jenseits des Nervenzusammenbruchs (da braucht man nicht mal „kleine grüne Männchen“) und dann möchte ich erleben wie der neue IBUK in all dem Chaos die Neven behält und deutsche Truppen an SACEUR abstellt um in den Krieg zu ziehen und die Bevölkerung mit Fähnchen in der Hand unsere Soldaten verabschiedet. Wir reden mittlerweile von Multidomain Operations (MDO) oder Joint All-Domain Operations (JADO). Space und Cyber werden eine erhebliche Rolle spielen, wobei wir Deutschen da wahrscheinlich nur mit grossen Augen zusehen werden. Kriegsgeschichte ist sicher spannend und wichtig doch sollte man doch mal seinen Blick über den gewohnten Tellerrand werfen:
https://cco.ndu.edu/news/article/1680696/examining-complex-forms-of-conflict-gray-zone-and-hybrid-challenges/
Die Frage die sich mir stellt ist, wie kann ich unter den Gesichtspunkten der Realität auf den Frieden gerüstet sein (mehr/weniger/keine/bessere Waffen, inklusive Nukes?) und wie definiere ich im Hinblick auf (unterschwellige) hybride Operation „Frieden“ überhaupt?
@AoR:
Aber auch John Noble argumentiert nicht im luftleeren Raum. Frieden zu wollen und aktiv zu bereiten ist ja schön und gut, es erfordert jedoch in sicherheitspolitischen Fragen eine gewisse Augenhöhe in militärischen Angelegenheiten. Ich gehe davon aus, dass auch er nicht davon ausgeht, in einer Welt zu leben, wo der Löwe zahnlos bei den Lämmern liegt.
Ich lese das so, dass Noble argumentiert, dass ohne Willen zum Frieden, ohne entsprechende Vorbereitungen und Bemühungen zu seiner Schaffung, und Konzepten zu seinem Erhalt eben jede Unterbrechung von Kampfhandlungen wohl eher nicht von Dauer ist. Einen Gegner militärisch zu besiegen ist vergleichsweise leicht, wie man in Afghanistan sehen konnte. Das bedeutet aber nicht, dass ein militärischer Sieg hinreichende Bedingung für beständigen Frieden wäre. Nicht einmal notwendige.
@Trevor Faith, sollte China Taiwan angreifen wird der Westen nur Zuschauer sein.
Wir Europäer würden allein aus geographischen Gründen zu spät kommen um Taiwan militärisch unterstützen zu können und die USA werden sich gezwungenermaßen aus den genannten wirtschaftlichen Gründen raushalten.
Nicht nur das China deren Werkbank ist, sondern auch der größte Gläubiger. Ein paar Anleihen verkaufen, einige auslaufende nicht durch neue verlängert und schon dürften die USA am Rande des Staatsbankrott stehen.
@Metallkopf: Eben so verstehe ich Bas: „Für den Frieden gerüstet sein“ als begriffliche Präzisierung von „prepare for peace“.
@IamGroot deutet schon an welche Abwehrmechanismen sich die Lämmer zulegen würden, damit ein Löwe nicht auf dumme Gedanken kommt.
Eingedenk Neo-Osmanisches Reich oder Neo-Chinesisches Kaiserreich, die Dominanz des Zaren im Mantel kommunistischer Propaganda, ein erwachendes persisches Imperium und so bitter es klingt aber man muss es einberechnen, ein globaler Trumpismus und dem was es aus Europa per neurechtsextremer Politik machen würde: Faschismus.
JADO & Hybrid oder etwas gelassener; ganz normale Politik.
@Trevor Faith
Vielen Dank für deine Hilfe. Irgendeine Hilfe! Und das Beste ist: – um nicht zu behindern… Regards.
Nett, dass ihr das Zitat zumindest in seinen Grundzügen bekannt ist (oder zumindest der Person, die den Teil der Rede verfasst hat).
Wäre dann auch eine angenehme Überraschung, wenn ihre Partei dazu in der Lage wäre, derlei Äußerungen auch sicherheitspolitisch zu unterfüttern…
Im Vergleich zu einem waschechten Konflikt, beispielsweise von Russland mit freudigster Unterstützung von Belarus in Europa angezettelt (um sich zaristisch angehaucht Polen einzuverleiben), dürfte sich die aktuelle Pandemie ungefähr auf dem Niveau 3-jähriger feiert mit zwei Freunden Geburtstag bewegen.
Wenn man betrachtet, wie diese sich ausgewirkt hat, kann man sich vorstellen, was eine echte, militärische Konfrontation in Europa gerade für die BRD bedeutet.
OT Reichlich seltsam, wenn man bedenkt, dass man im letzten Kriegsjahr 1918 kurz davorstand, mit Unterstützung von Wilson, den Aufbau einer chinesischen, demokratischen Republik (mit den USA verbündet) zu erleben und ohne Einmischung des Reichstages die Chance bestand, dass Ludendorff unfreiwillig das Richtige tut und die Bolschewiki entmachtet.
Dann würden wir in einer gänzlich anderen Welt leben und Russland u. China wären Verbündete. Wäre schön, wenn die heutigen Verantwortlichen mal feststellen, welch positive Folgen es haben kann, wenn man Chancen nicht nur zur Kenntnis nimmt, sondern diese auch nutzt.
@ Iam Groot
„Machen wir uns doch nichts vor! War heutzutage glaubt das ein möglicher Konflikt durch die Partei gewonnen wird, die die meisten Panzer oder Haubitzen hat, versucht den Krieg von morgen mit den Waffen und Ideen von letzter Woche zu gewinnen. Es wird doch wohl keiner glauben das wir Panzerschlachten wie am Kursker Bogen schlagen werden und uns jahrelang in der Ukraine oder sonst wo mit den Russen bekriegen (dafür haben wir nicht mal im Ansatz genug Munition, geschweige denn Sprit oder Verpflegung), während die USA mit Japan und Korea und gegen China und Nord Korea die Battle of Midway irgendwo im Südchinesischen Meer re-enacted. Bevor es überhaupt zum ersten Schuss kommt, hat der potentielle Gegner nicht nur alle Konten in Deutschland/Europa gelöscht sondern auch den Strom abgeschaltet und die Gaszufuhr durch NS2 und andere Pipelines gestoppt. Handynetz funktioniert wahrscheinlich ab dem ersten Tag nicht…“
Genauso ist es.
Wer glaubt, dass wir eine Panzerschlacht gegen Russland gewinnen können, sollte einfach mal einen Blick auf die Weltkarte werfen….Den Nachschub aus dem Osten können wir gar nicht aufhalten…
Das Gleiche blüht uns in der Marine gegen China.
Und bei einem möglichen Cyberkrieg wissen wir jetzt noch gar nicht, wer unser Gegner sein könnte…
@Der Realist, auch bei einem Cyberkrieg würde ich auf Russland oder China als mögliche Gegner tippen.
Es mag zwar noch den einen oder anderen Staat mehr geben der über die nötigen Fähigkeiten verfügt, aber ich wüsste keinen dem das auch einen Vorteil im realen Leben bringen würde oder das als Basis nutzen könnte um im realen Leben daraus einen Vorteil ziehen zu können.
@ Flo
Es müssen nicht zwangsläufig Staaten sein. Es könnten genauso große Organisationen oder sogar große Konzerne mit weltweiten Interessen sein.
Die Gegner wandeln sich…
MAAS und LE DRIAN lehnen sich zu UKR schriftlich weit aus dem Fenster ,,, Frage, rollen die LECLERCs und LEOs schon ,,, wie Kuleba – zurecht ( es sind immerhin 8000 km ! ) – anmahnt,, oder sind es wieder „Garantien“ ala Polen 1939 als FRA nur bis Saarbrücken kam !? (und rollen ggf. auch die ABRAMS und CHALLENGERs?) M.S.
@M.S: Ist dann wohl das europäische Pendant zur Verteidigungsallianz US-Taiwan.
Haben sie einen Link zu den zitierten Schriftstücken?
So kann das Mehr an Unterstützung nicht beabsichtigt sein.
@hemicker
„Drei Prozent BIP für Außenpolitik, NATO und Entwicklung statt zwei Prozent für die NATO; mit dieser Rochade wollen die Ampel-Parteien die Wehretatkürzungen international verkaufen. Wir sind auf die Reaktionen gespannt“.
Was bliebe, genügte nicht mal zum Erhalt des Status Quo für die Truppe. Stillstand, also Einfrieren der Ausgaben, bedeutet schon kurzfristig einen Verlust von Fähigkeiten in der Breite.
Entweder fällt dann tatsächlich die Entscheidung zum Einsparen in der Breite, oder Teilbereiche werden in Gänze abgebaut, unrühmliche „Vorbilder“ gibt es: Heeresflugabwehr, Panzerjäger, Einschnitte in der PiTr. Zu guter Letzt würde noch die Personalreduzierung folgen, die ihrerseits Argumentationshilfe für weniger im Haushalt böte.
An Wehretatkürzungen muss bei allem nicht mal gedacht werden. Stillstand wirkt sich gleichermaßen fatal aus.
https://mobile.twitter.com/MassDara/status/1462267252699451397/photo/1
Sind wir dem zu begegnen gerüstet: politisch, mental in der Bevölkerung, in den Streitkräften hinsichtlich Rüstung und Bereitschaftsstand?
@RALee85
Some context for this graphic from the Ukrainian MoD. BTG=battalion tactical group. A BTG is a combined-arms unit typically with 700-900 troops. Russia has 168 permanent readiness BTGs in total, which means ~1/4 of Russia’s BTGs are currently near Ukraine.
Abgesehen davon, dass wir als Gesellschaft weder die Weichen für eine militärische Auseinandersetzung mit Russland geistig gestellt haben (wie auch) und die Streitkräfte operativ darauf nicht eingestellt sind (wieviel Wochen brauchen die MechBrig des Heeres bis Combat Ready), betrachte ich den Daueraufmarsch der Russen an UKR Grenzen als Stoß in die politischen Entscheidungsgremien in Kiew zum Wohlverhalten in Luhansk und im Donbas.
Eine nicht vorhandene Gefechtsbereitschaft in NATO-Europa unterstelle ich auch sämtlichen Streitkräften, abgesehen von Polen und Balten.
Wie muss ein Szenar gestrickt sein, unter dem Putin sich zum, und das muss sein Ziel sein, „Blitzkrieg“ entschließt, sodass der Westen sich im Osten einem fait accompli gegen übersieht, bevor er reagieren kann?
@KPK:
„wieviel Wochen brauchen die MechBrig des Heeres bis Combat Ready“?
Streiche: Wochen, setze: Jahre
Siehe: VJTF in 3 Anläufen.