Gorch Fock: Pechsträhne noch nicht beendet
Jahrelang, viel länger – und teuer – als geplant verlief die Instandsetzung der Gorch Fock – und es scheint, dass die Pechsträhne des Segelschulschiffes der Deutschen Marine noch nicht beendet ist: Gleich bei der ersten Probefahrt nach dem Auslaufen aus der Werft fiel der Antriebsmotor aus. Der Großsegler war nur noch mit Schlepperhilfe fahrtauglich.
Die Mitteilung der Lürssen-Werft vom (heutigen) Mittwochabend dazu:
Im Rahmen der aktuellen Werftprobefahrt der GORCH FOCK musste das Schiff aufgrund eines nicht korrekt arbeitenden Regelventils für die Frischkühlwasserversorgung im Andimot (Antriebsdieselmotor) den Eigenbetrieb einstellen und die Fahrt zunächst geschleppt fortsetzen. Nach eingehender Prüfung ist ein Austausch des Regelventils im Fahrbetrieb leider nicht möglich. Entsprechend wird die Fahrt im Schleppvorgang fortgesetzt und das Schiff bereits in den Abendstunden – abhängig vom Tidenhub – in Wilhelmshaven einlaufen. Dort erfolgt anschließend der Austausch im Rahmen der bereits geplanten finalen Endausrüstung. Werftprobefahrten wie die heutige dienen dazu, die Technik und das notwendige Zusammenspiel einzelner Bordkomponenten unter realen Bedingungen zu testen, Fehlerursachen zu lokalisieren und im Nachgang zu beheben.
Der neue Fehler trat auf, nachdem die lange Aus-Zeit für das Schulschiff zum Ende zu kommen schien. Der Großsegler sollte seit 2015 zunächst nur instandgesetzt werden, dann stellte sich die Notwendigkeit einer Grundsanierung heraus. Zugleich stiegen die veranschlagten Kosten von zunächst zehn auf inzwischen 135 Millionen Euro. Und das geplante Datum für die endgültige Fertigstellung verschob sich immer wieder, nicht zuletzt durch die Insolvenz der zunächst beauftragten Elsflether Werft. Im März vergangenen Jahres war der Termin für die Fertigstellung auf Mai dieses Jahres verschoben worden.
Erst im März war das Schiff wieder zu Wasser gelassen worden. Die Marine hatte bereits darauf gehofft, mit der Gorch Fock im Juni zur diesjährigen Kieler Woche in den Heimathafen in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt einlaufen zu können. Doch Ende April musste die Werft mitteilen, dass der geplante Termin für die Übergabe Ende Mai nicht zu halten sei – unter anderem, weil Zulieferungen von der Coronavirus-Pandemie betroffen waren.
Am (heutigen) Morgen hatte sich die Werft noch recht optimistisch gegeben:
Unter Hochdruck haben mehr als 150 Werftarbeiterinnen und Werftarbeiter in weniger als zwei Jahren das Segelschulschiff GORCH FOCK wieder auf Vordermann gebracht. Mit der planmäßigen Werftprobefahrt wird die Bark heute in den Marinestützpunkt Wilhelmshaven verlegt. Am Jadebusen erfolgen bis zur Übergabe Ende September zusätzlich zur finalen Endausrüstung weitere interne Erprobungen und Abnahmen durch den Öffentlichen Auftraggeber. (…) In Wilhelmshaven wird die Endausrüstung der GORCH FOCK abgeschlossen. Zeitgleich wird die Deutsche Marine ihr Equipment an Bord verbringen. Die Übergabe an die Marine ist für den 30. September geplant.
Nun wird die Gorch Fock voraussichtlich ein bisschen schneller als geplant in Wilhelmshaven anlegen. Und die Frage bleibt natürlich, ob nicht nur die Übergabe an die Marine Ende des Monats klappt, sondern vor allem auch die anschließende Rückkehr in den Heimathafen Kiel.
(Die diversen Meldungen mit der schwierigen Entwicklung der zunächst Instandsetzung, dann Grundsanierung der Gorch Fock hier:
https://augengeradeaus.net/tag/gorch-fock/ )
(Foto: Die Gorch Fock, aufgenommen am 15.08.2021 in der Werft in Bremen – mit freundlicher Genehmigung von Andreas Modersitzki)
Dazu bleibt mir nur eines zu sagen. Ein aus tiefstem Herzen gemeintes: Ach, Meno!
Andimot? Ich habe langsam das Gefühl dass Kürzelausdenker inzwischen ein eigenständiger Beruf ist. So wie Tel. Nr. Ausdenker. AbküFi. Im Übrigen gibt es immernoch eine Diskussion über die Herkunft des Tropenholzes für die Dielen auf dem Oberdeck. Man munkelt.
[Google oder die Suchmaschine Ihrer Wahl ist Ihr Freund:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Tropenholz-auf-Gorch-Fock-Umweltschuetzer-ziehen-vor-Gericht,gorchfock2382.html
T.W.]
Stimmen die Gerüchte wirklich, dass irgendwelche Umweltschützer jetzt wegen des Bauholzes vor Gericht ziehen?
[Google oder die Suchmaschine Ihrer Wahl ist Ihr Freund:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Tropenholz-auf-Gorch-Fock-Umweltschuetzer-ziehen-vor-Gericht,gorchfock2382.html
T.W.]
Und der geneigte Leser fragt sich wie der Segelschiffbau die letzten 2000 Jahre ohne Andimot und Teak aus Myanmar funktioniert hat. Da haben sie glaube ich die Schiffe mit Ruderjollen aus dem Hafen gezogen. War natürlich auch weniger los im Hafen.
Tja, insofern.. Die Fehler treten erst im Betrieb zu Tage. Hauptsache, das wird jetzt schnell behoben. Mittlerweile tut mir die Marine leid mit ihrem „Traditionsprojekt“. Und das kommt selten vor.
AnDiMot finde ich jetzt gar nicht sooo „fürterli“… Dass der nicht schon vor getestet wurde, als das Schiff noch am Kai lag, eher. Es sei denn, der Fehler tritt erst nach längerer Beanspruchung unter voller Fahrt auf.
Das mit dem Tropenholz. Naja, ist durchaus doof, wenn sich herausstellt, dass das Holz aus illegalem Einschlag ist. Andererseits: Das Holz ist jetzt da. Was nun damit tun? Wegschmeißen? Verbrennen? Der Einschlag ist ja so oder so passiert, und wird auch durch den Verzicht der Verwendung des Holzes nicht rückgängig gemacht. Dann wären die Bäume letztlich vollends umsonst gestorben. Eine akute Wiederholungsgefahr besteht m.E. so auch nicht. Es wird ja nicht alle paar Jahre das Schiff neu gedeckt.
Eine Strafzahlung für die Wiederaufforstung des Regenwaldes wäre da m.E. die bessere Variante als ein kompletter Verzicht auf das Holz, wie gefordert. Aber vielleicht denke ich da auch zu pragmatisch.
Und dann wird immer behauptet, wir haben zu wenig Geld – solange wir es für sowas ausgeben können, scheint der Mangel überschaubar.
Gestern ist dann auch noch einem Besatzungsmitglied der Waschlasppen runter gefallen. Nach 15 Sekunden hing er dann wieder aam Haken und der Matrose konnte seinen Tagesdienst fortsetzen. Wo bleibt die Pressemeldung?
[Ich nutze diesen Kommentar gerne zur Illustration: Nicht jede Stammtischäußerung muss hier aufgeschrieben werden. T.W.]
Ab ins Museum.
Dann kann man die kommende Gerichtsverhandlung auch gleich vor Ort als Oben-Ship-Veranstaltung durchführen.
Ansonsten fehlt mir die Perspektive, wie die Ausbildung weitergehen soll.
Auf dieses Schiff ist kein Verlass mehr.
Wenn so ein Schiff nun mal aus Traditions-, Image- und Ausbildungsgründen gewünscht wird, sollte man es, wie Peru es mit der BAP Unión vorgemacht hat, neu bauen. Meinetwegen im alten Stil.
Derartig viel Geld rauszuhauen, nur um dann auch nur weiter ein altes Schiff mit begrenzter Lebensdauer zu haben, ist verkehrt. Für das viele Geld hätte es ein Neubau sein können und müssen.
Früher oder später wird sich die Frage wieder stellen und ich hoffe, dann fasst man sich endlich ein Herz.
@Metallkopf
Das wäre dann so wie mit beschlagnahmten Elfenbein: statt es zu verkaufen und den Erlös z.B. für die Wildhüterei zu verwenden wird es regelmäßig vernichtet.
Oder abgegebene „Altwaffen“ (legal/illegal) werden auch nicht vermarktet sondern ebenfalls unbrauchbar gemacht.
Nach langer Marinelaufbahn, mehr als 20 Jahren Seefahrtszeit, vielen Werftaufenthalten mit anschließenden Probefahrten, habe ich nicht eine !!! erlebt, die ohne Probleme abgelaufen ist.
So einen „Hype“ über ein defektes Regelventil bei einem neuen Andimot bei erstmaligem längerem Betrieb zu machen ist völlig überzogen. Dann wird das Teil halt ausgetauscht – na und ?!
Vllt. war’s ja ne‘ „Montagsproduktion“ 😉
Aber ist halt die GoFo…….
Trotzdem – dem Kommandanten und seiner Crew –
allzeit gute Fahrt und following Seas !
@ Funki21 Sie mögen recht haben. Dann hängt man dass aber nicht an die Glocke.
Ich habe mal gelesen (hier, glaube ich), dass ein Neubau aufgrund div. heutiger Bau- und Arbeitsschutzvorschriften sehr groß ausfallen müßte, z.B. mit komplettem Schiffslazarett, so dass man in Richtung Größe P-Liner oder so gehen müßte.
Die GoFo ist letztlich noch nach (modifizierten) Bauvorschriften der Kriegsmarine gebaut worden und genießt halt Bestandsschutz.
@
Metallkopf sagt:
02.09.2021 um 7:26 Uhr
“
AnDiMot finde ich jetzt gar nicht sooo „fürterli“… Dass der nicht schon vor getestet wurde, als das Schiff noch am Kai lag, eher. Es sei denn, der Fehler tritt erst nach längerer Beanspruchung unter voller Fahrt auf.
“
Oder das Dingen hat sich kaputt gestanden… Es gibt Sachen, die werden schlechter, wenn sie nicht benutzt werden.
@Dante: Andimot ist an Bord eine seit Jahrzenten übliche Bezeichnung und im täglichen Sprachgebrauch wunderbar verwendbar. Demgegenüber stehen die Generatoren/E–Diesel. Mit Aküfi hat das wenig zu tun.
Eine Werftprobefahrt ist genau für das Entdecken solcher Unregelmäßkeiten gedacht! Die sollten nicht während des Betriebes des Schiffes nach Indienststellung auftreten.
Es war übrigens ein Ventil im Frischwasserkreislauf des Antriebsmotors, das nicht richtig funktionierte. Man wollte es während der Probefahrt austauschen, was aber nicht gelang. Deshalb ist das Schiff einen Tag früher nach WHV gegangen, um es dort auszutauschen. Also kein Beinbruch, sondern ganz normal!
@ JCR:
„Ich habe mal gelesen (hier, glaube ich), dass ein Neubau aufgrund div. heutiger Bau- und Arbeitsschutzvorschriften sehr groß ausfallen müßte, z.B. mit komplettem Schiffslazarett, so dass man in Richtung Größe P-Liner oder so gehen müßte“
Nach meiner Kenntnis war das das Ergebnis einer Untersuchung eines Independent Naval Consultants, der vom modernen Schiffsentwurf und dessen baulicher Umsetzung (insbesondere bei Segelschiffen) so viel Ahnung hat, wie ein Schwein vom Segelfliegen.
@ P. Strasser Dass Dinge bei der Probefahrt mit ein wenig Pech nicht so funktionieren wie man sich dass denkt ist, wenn auch unangenehm, nicht unüblich. Dann lade ich aber nicht vorher die Presse ein. Und dass für ein Ventil dass in ein Schuhkarton passt.
@Peter Strasser
Wie wird man dann indepentent naval consultant und warum bin ich keiner? Ich habe genausowenig Ahnung von Schiffsentwürfen und deren Umsetzung? ;)
Dieser Antriebsmotor ist tatsächlich kein großes Ding. Aber wenn ein Segelschiff, das 1958 von der Kiellegung bis zur Indienststellung in nicht einmal einem Jahr ausgeliefert wurde und 62 Jahre später 6 Jahre Reparaturzeit benötigt, dann stellt man sich schon die Frage, ob Werftindustrie und Marine vor 62 Jahren in Deutschland qualifiziertere Kräfte hatten als heute. Man kann das Schönreden, aber die Fakten sprechen eine andere Sprache.
@Pete: Wieviel Segelschiffe werden denn heute noch in der Größe einer Gorch Fock in Deutschland denn noch gebaut? 1958 gab es ja noch ein paar ältere Ingenieure und Schiffbauer, die noch an den P-Linern (Passat ist 1926 vom Stapel gelaufen iirc) oder der ersten Gorch Fock (1933) noch mitgearbeitet hatten. Es gab noch ein paar mehr Windjammer, die vor dem Krieg noch vom Stapel liefen. Damals gab es noch dieses praktische Wissen und Erfahrung. Heutzutage muss man sich das anlesen und versuchen nachzuahmen, was damals üblich war. Weiter bracuht Reparatur grundsätzlich länger als einfacher Neubau. Man weiß vorher nie was man findet unter der Farbe. Gleichzeitig sollte ja auch noch die Technik an Bord der GF modernisiert werden. Plus dann die Planungprobleme auf Seiten des Ministeriums und der Politik und der Wechsel der Werft mittendrin von der Elsflether zu Lürrssen, weil das alles nicht so lief mit der Instandsetzung wie es sollte.
@ Pete
ich glaube, dass unsere Werften sehr gute Schiffe bauen können.
Aber eben keine Schiffe aus den 1950er-Jahren, sondern moderne Schiffe…
Man muss sich einmal vor Augen halten, dass niemand der damals an der Entwicklung beteiligt war, heute noch arbeitet und vermutlich fast alle nicht mehr leben. Es ist über 60 Jahre her…
Know-How geht irgendwann verloren, wenn es nicht mehr genutzt wird,
@Der Realist: So sehe ich das auch. Im Grunde hat man experimentelle Archäologie betrieben.
Sicherlich super interessant für alle Beteiligten, aber eben auch kostspielig. Wenn der Bundeswehr ständig Geld fehlt, bleibt es mehr als kritikwürdig.
Ich halte das mal wieder für ein typisch deutsches und besonders für ein typisches Bw-Problem.
Wir sehen immer alles negativ.
Ja, es gab immense Problem, und ja das ganze ist viel teurer geworden als geplant (und vielleicht sogar als angemessen) und das aktuelle Problem mit dem Antriebsmotor ist dazu ein passender aber unschöner Schlusspunkt.
Aber das ist in kürze passé. Was jetzt zählt, ist dass wir eine frisch überholte Ausbildungsplattform für unserer Führer- und Unterführernachwuchs für die nächsten 10 Jahre haben. Eine Ausbildungsplattform auf die wir stolz sein können und die der Marine gute Dienste tun wird. Führerausbildung muss oberste Priorität haben. Das hat die Bw hier bewiesen.
Das Glas ist mehr als nur halb voll :)
@Der Realist @Sommerbiwak
@ Pete
„..ich glaube, dass unsere Werften sehr gute Schiffe bauen können. Aber eben keine Schiffe aus den 1950er-Jahren, sondern moderne Schiffe…“
Lass ich ja Alles gelten. Aber wenn das so ist, dann würde doch kein klar denkender Mensch für mehr Geld und mehr Zeitbedarf an dem alten Schlitten festhalten wollen, sondern für weniger Geld einen Neubau bestellen, der in kürzerer Zeit zur Verfügung gestanden hätte. Die Luftwaffe fliegt vermutlich auch nicht mehr aus sentimentalen Gründen mit den selben Schulflugzeugen wie 1958.
@ Koffer
Typisch deutsch ist doch daran eher, dass wir uns schon wieder an etwas Altem festklammern, anstatt mal in ein modernes Schulschiff zu investieren, so wie das andere Marinen machen.
Und wenn Sie schreiben, dass wir nun eine gute Plattform für 10 Jahre haben, was ich zeitlich bestreite, sollten wir in den kommenden 2 Jahren einen Vertrag für das Nachfolgeschiff unterzeichnet haben.
Es fällt schon auf, dass in der BW generell wenig in vernünftiges Gerät zur Ausbildung investiert wird. Ich sage nur Miet-Helikopter u.a. vom ADAC und HTM, weil man keine eigenen, passenden Helis hat…
Das ist wirklich alles peinlich.
Problematisch ist eher eine Haltung wie die Ihre.
Diese ständige Wegwischen der Probleme und dann weitermachen wie bisher.
Die Gorch Fock steht exemplarisch für alles was nur falsch laufen kann.
Ähnliches gibt es eigentlich nur bei der Elbphilharmonie oder dem BER Flughafen. (nicht die höhe der Kosten, sondern der gesamte Ablauf ist bei dem Vergleich gemeint)
Man muss jetzt auch nach der Sanierung weiterhin jeden Tag daran erinnern und erinnert werden, dass die Sanierung der Gorch Fock ein Trauerspiel war und ein Desaster. Auch wenn es am Ende schwimmt und ausbildet. Das ist doch keine Begründung.
Gerade die sehr kurze Zeitdauer der zukünftigen Nutzung macht es doch noch eher wieder (!) zum aktuellen Problem, weil man das Thema ‚Ausbildung auf Segelschiff‘ jetzt nicht für eine lange Zeit bei Seite legen kann und sich nur auf die Ausbildung konzentrieren muss.
Nein, mann muss sich jetzt oder zumindest sehr (!) bald wieder Gedanken um den Ersatz machen.
Institutionen oder Personen, die für dieses Desaster verantwortlich sind, müssen permanent durch die Medien und damit die Bürger an diese, ihre eigenen Verantwortlichkeiten, erinnert werden.
Nur dann ändert sich, durch den äußeren Druck, deren Einstellung zu zukünftigen Projekten.
Ihr weiter so ist genau das Gegenteil.
Das hat auch nichts mit „nur schlechtes sehen“ zu tun, sondern ist die einzige Form von Verbesserungspotenzial in einer Gesellschaft.
Wir sehen nicht immer alles negativ sondern realistisch.
Schiff Gorch Fock schwimmt, irgendwann auch komplett alleine und erfolgreich. Trotzdem war der Weg dahin verrückt, zu lang, zu teuer und unnötig.
@Thomas Melber:
Ich kann intellektuell schon nachvollziehen, warum es so gemacht wird. Der eigentliche Beweggrund dürfte dabei sein, unheilvolle Verbindungen zwischen Wildhütern und Wilderern zu verhindern, die ansonsten zwangsläufig entstehen. Es dürfte klar sein, dass, wenn es einen Markt für illegales Tropenholz oder Elfenbein gibt, und jemand daran verdient, dort ein vitales Interesse entsteht, auch zukünftig weiter gewisse Mengen an illegalem Hartholz oder gewildertem Elfenbein zu beschlagnahmen… Um dieses Interesse gering zu halten, wird’s halt verbrannt.
Aber hier ist es ja schon fertig verbaut, wenn ich das richtig sehe. Es entsteht also zusätzlicher Aufwand, den Krempel wieder rauszureißen, ohne dass der Regenwald davon irgendwas hätte. Das Geld würde ich dann doch lieber in Wiederaufforstung gesteckt sehen.
Eine ziemliche Verschwendung ist es aus meiner Sicht nach wie vor, auch wenn ich Elfenbein als hauptsächlich für Kunstgegenstände verwendetes Material für deutlich weniger verwertungswürdig erachte, als Tropenholz, welches auf dem Deck eines Segelschiffs ja durchaus eine funktionale Berechtigung hat.
Das ist m.E. noch ein bißchen anders gelagert. Die Polizei bzw. die beschlagnahmende Behörde hat in der Regel keine Personal- und Lagerkapazitäten für einen solchen Verkauf und der Markt ist auch auf Nachfrageseite extrem limitiert. Kriegswaffen dürfen in Deutschland ohnehin funktionsfähig nicht an Privatpersonen abgegeben werden, und auch für potenziell „legalisierbare“ Waffen dürfte der Aufwand den erzielbaren Ertrag schlicht übersteigen.
135 Millionen und wenn das Holzdeck erneuert werden muss noch ein paar Millionen oben drauf um einer kleinen Gruppe von OA‘s eine erlebnisorientierte Ausbildung zu ermöglichen ohne die aber scheinbar zukünftig Marineoffiziere keine vernünftigen Führer/Ausbilder werden können! Ich gönne es der Marine, denn es wird in unsere Firma soviel Geld für Unnützes (wieviel hat die Leyenhafte für Berater ausgegeben???) verballert und mit der Gorch Fock hat die Marine immerhin ein hübsches Spielzeug, aber ich halte diese Argumentation für absolut Hanebüchen.
Schöne Persiflage von Extras zum Dreimaster of Desaster. Der Unterschied zwischen der Elbphilharmonie und der Gotch Fock? Die Elphi hat noch nie den Heimathafen verlassen.
Aua. Volltreffer.