Bundeswehr-Evakuierung aus Kabul: Am Mittwoch 420 Menschen ausgeflogen
Ein kurzer Überblick über die Evakuierungsmission der Bundeswehr in Afghanistan: In drei Flügen hat die Luftwaffe am (heutigen) Mittwoch insgesamt 420 Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Ein vierter Flug sollte noch am Abend deutscher Zeit in der usbekischen Hauptstadt Taschkent starten.
Bereits am Mittwochvormittag waren mit einem A400M der Bundeswehr 176 Personen ausgeflogen worden. Bei dem zweiten Flug nahm die Luftwaffe 229 Menschen an Bord der Transportmaschine, die vermutlich bislang höchste Zahl, die Bundeswehr in einem Flugzeug befördert hat. Das können wir nur, weil der verantwortliche General bei uns, alle Beschränkungen, wie Anzahl der mitzunehmenden Personen, Anschnallpflicht, Sitzplätze etc. für diesen Einsatz aufgehoben hat, erklärte die Luftwaffe.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes waren auf diesem Flug fast ausschließlich afghanische Staatsbürger an Bord, darunter mehr als 80 Frauen. Beim dritten Flug aus der afghanischen Hauptstadt nach Taschkent im benachbarten Usbekistan waren dann zwar nur 15 Personen an Bord. Das hatte jedoch den Grund, dass diese Maschine am Morgen in Deutschland gestartet war und Versorgungsgüter zunächst nach Kabul und dann nach Taschkent bringen sollte. Der Laderaum war deshalb noch weitgehend mit Transportpaletten gefüllt und konnte weniger Personen aufnehmen. Das Flugzeug landete kurz vor 23 Uhr deutscher Zeit in Taschkent.
In dieser Mission hat die Luftwaffe derzeit fünf Militärtransporter des Typs Airbus A400M und einen Truppentransporter des Typs Airbus A310 im Einsatz. Einer der A400M hat derzeit einen Defekt am Fahrwerk, deshalb war am Mittwochmorgen die fünfte Maschine in Richtung Afghanistan in Marsch gesetzt worden.
Zur Übersicht – eingesetzte Maschinen seit Beginn der Mission am 16. August (jeweils Typ, taktisches Kennzeichen und Rufzeichen)
A400M 54+23 GAF309
A400M 54+27 GAF301 (vermutlich die defekte Maschine)
A400M 54+28 GAF304
A400M 54+32 GAF307 (seit 17. August)
A310 MRTT 10+23 GAF306
A400M 54+34 GAF302 (ab 18. August; zunächst Materialtransport für Taschkent via Kabul)
(Mehr Details vom Mittwoch, insbesondere zum vom Bundeskabinett gebilligten Mandat für diese Evakuierungsmission hier – ansonsten weiter nach Entwicklung am Donnerstag)
Auf Twitter wird geschrieben, die Amerikaner lassen keine deutschen auf das Gelände.
Weiß jemand ob das stimmt, oder ist das eine Sch….hausparole?
„Experten“ zu Folge, möchten die TLB eine große Party am 11.09 in der ehemaligen US Botschaft durchführen. Natürlich ohne Alkohol und ohne „Weed“.
Bin gespannt wie sie das medial weitergeben.
Wer Sarkasmus findet, darf ihn gern behalten.
MkG
@Fafnir
Deutsche Kräfte sollen zwei Zugangspunkte selbst betreiben.
Angesichts der aktuellen Bilder von dort kaum vorstellbar, dass an den amerikanischen Zugangspunkten mit deutschem Pass zurückgewiesen wird. Vermutlich ist es eher ein Problem, überhaupt bis an die Kontrollstellen zu kommen.
@T. Wiegold
Ich muss auch sagen:
SUPER Arbeit bis dato von Ihnen.
Vielleicht können Sie ja, wenn Zeit dafür ist, eine kleine zahlenmäßige Kurzzusammenfassung aller Nationen machen?
Also wie viele Flüge (Starts/Landungen) gab es insgesamt schon am Kabul Airport seit Wochenende und wie viele Passagiere wurden bisher insgesamt ausgeflogen.
[Danke, aber Sie überschätzen meine Möglichkeiten bei weitem – und das wäre keine „kleine zahlenmäßige Kurzzusammenfassung“, ich bezweifele, dass überhaupt irgendjemand derzeit diesen Überblick hat. T.W.]
„Auf Twitter wird geschrieben, die Amerikaner lassen keine deutschen auf das Gelände.“
Anscheinend gibt es das Problem nicht nur bei Personen mit deutschen Pässen, auch Personen mit niederländischen Pass wurden von den US-amerikanischen Soldaten nicht durchgelassen. SPON berichtete bereits darüber.
Mal eine Frage an die Flugexperten: In der PK Austin/Milley wurde explizit eingeschränkt, dass am KIA derzeit nur nach Sichtflug (VFR) operiert werden kann. Wetter ist wohl stabil, aber wird auch Nachts durchgeflogen? Insbesondere natürlich auch von der Luftwaffe?
[Korrektur: In der genannten Pk war von Sichtflugregeln für den zivilen (!) Teil des Flughafens die Rede.
T.W.]
„But for now, the Taliban stand victorious in Afghanistan, and behind them in Islamabad stands the ISI, whose Afghanistan policy has outlasted the West and ultimately triumphed.“
David Patrikarakos
Pakistan is the true winner from the Afghan debacle
https://www.spectator.co.uk/article/pakistan-is-the-true-winner-from-the-afghan-debacle
Wunderbares Interview von Herrn Wallasch mit dem österreichischen Afghanistanexperten Dr. Sarajuddin Rasuly im Netz zu finden.
Das trifft es mMn auf den Punkt.
P.S.: Israel, Marokko, VAE, Katar….
„ All the problems that allowed the Taliban to defeat the army so quickly in 2021 were on display in 2015, when the group temporarily seized Kunduz, a provincial capital in northern Afghanistan: poor morale, desertion, attrition, corruption, ethnic factionalism, bad logistics, and an overreliance on backup from Afghan special operations forces.“
Why the Taliban Won
And What Washington Can Do About It Now
By Vanda Felbab-Bro
https://www.foreignaffairs.com/articles/united-states/2021-08-17/why-taliban-won
Wer die Seiten der AgitProp CHN, RU öffnet wird erkennen, da wird Stimmung zu Taiwan gemacht: „Nicht Verteidigbar“, „Versprechen des Westens sind leer“.
Mal literarisch eingeworfen in die Runde: Wie wahrscheinlich ist es, dass WKIII über Taiwan ausbricht weil China denkt „wenn nicht jetzt, wann dann?“
[Ah, das gibt mir die gute Gelegenheit, sehr deutlich zu sagen: Afghanistan ist woanders als Taiwan, und dieser Thread geht nicht um Taiwan. Und nein, wir machen nicht die globalgalaktische Debatte, weil alles mit allem zusammenhängt… T.W.]
@Luftikus:
auf twitter sammelt jemand die Flugdaten (Typ, Nationalität, m.E. ohne Passagierzahlen).
Kurz gesagt: Gefühlt 60% aller Flüge sind US,
GB, IT, D waren ähnlich aktiv.
Einzelne Flüge unter Cz, Indischer, … Kennung.
@T.W: Tschuldigung. Meine vormittägliche Nachrichtenrunde hat mich über einen Tweet zur Global Times (CHN) geführt, und ich hatte mir die Frage gestellt, wie die Rezeption dann bei RT u.Ä ist. Der Spin von AFG zu Taiwan ist dort überall der selben Feder entsprungen, scheint es. AFG wird maximal hybrid ausgeschlachtet.
Wie wird denn in dem Chaos geprüft wer und warum mitfliegen darf und wer warum nicht?
Das Center of Gravity der Taliban, nämlich ihre Legitimation durch den Islam konnte in dieser 20-jährigen Counterinsurgency zu keinem Zeitpunkt – weder von den Interventionstruppen noch von der installierten AFG Regierung – ins Wanken gebracht werden. Falsche Strategie, falsche Einsatzverfahren.
Die Taliban waren immer konsequent in ihren Botschaften und besonders ihre Gerichtsbarkeit (streng aber irgendwie im Sinne des Islam ‚gerecht‘) war deutlich populärer als das korrupte Regime in Kabul.
Die Taliban haben ihre Sache konsequent durchgezogen, das muss man am Ende des Tages neidlos anerkennen. Sie haben für ihre Werte gekämpft (ich persönlich bewundere das, da in meinem eigenen Land viele weder Werte haben noch dafür kämpfen wollen) und nun haben sie gewonnen. Sie haben die Regierung nun auch ‚verdient‘, ob uns Deutschen Bio-Gutmenschen das nun passt oder nicht.
Die westliche Gemeinschaft sollte diesen Konflikt als Lehre für ihre zukünftige Außen- und Sicherheitspolitik nehmen und unsere Streitkräfte sollten ihre Konzeptionen und Einsatzverfahren schleunigst überprüfen.
(Das dümmste Einsatzverfahren ist dabei ja nun wirklich die – gerade von der Bundeswehr – durchgeführte sog. ‚Gesprächsaufklärung‘. Da latschen dann Bio-Deutsche ohne lokale Sprachkenntnisse in einer ihnen fremden Kultur herum und können ihren Feind noch nicht einmal erkennen, wenn er vor ihnen steht. Das ist der Gipfel des militärischen Schwachsinns. Wie es dagegen richtig geht kann man bei Crider ‚Into the Surge‘ unter Operation CLOSE ENCOUNTERS nachlesen. Aber für eine dauerhafte 24/7 Patrouille im Ops-Tempo von Crider’s Bataillon in Doura/Baghdad ist das Europäische Arbeitszeitmodell leider ganz schlecht geeignet.)
Dass man nun in DEU sein schlechtes Gewissen beruhigen will durch ein Resettlement von völlig kulturfremden Afghanen nach Deutschland ist die Kirsche auf der Sahnehaube des Schwachsinns.
Die nächste Counterinsurgency wird dann in DEU stattfinden, wenn nämlich die importierte fremde Kultur (ich bezeichne es mal so, jeder weiss wer gemeint ist) sukzessive unser derzeitiges westlich-demokratisches Herrschaftsmodell zurückdrängen wird. In einigen Bezirken Berlins hat die Insurgency bereits begonnen.
Ich sehe deutliche Parallelen zum Untergang Roms aufgrund von Dekadenz und unserer heutigen ‚woken‘ Gesellschaft.
Ich jedenfalls blicke neidvoll auf die Taliban, die für die Erhaltung ‚ihrer‘ Kultur gekämpft haben, auch wenn ich persönlich diese ablehne.
@Luftikus:
Die Liste wurde am 17. August gepostet:
https://twitter.com/DefenceGeek/status/1427567174143692801
Für aktuellere Daten den Account DefenceGeek
https://twitter.com/DefenceGeek/ im Auge behalten oder nach Kabul airlift suchen.
Die Ops aus Kabul sind ja nun voll in Gange. Frage mich, wie es mit dem Widerstand durch Pandschschir aussieht. Ist da was von den Kräfte um Massoud zu erwarten oder wird das eher ausgeschlossen sein (aufgrund geringer Mannstärke und ausbleibendem Nachschub)?
@sindbad
Natürlich können Sie Ihren Hass an jedem Stammtisch dieser Republik auskippen, aber ich lasse nun mal nicht zu, dass rechtsradikale Pöbeleien hier unter dem Deckmantel „ich sag nur meine Meinung“ verbreitet werden. Ich habe Sie schon mal gewarnt, dieses Blog für Partei/Rechtspopulismuspropaganda zu missbrauchen. Sie wollen das nicht hören, Sie sind raus.
/edit: Und ich bitte darum, jetzt die Metadebatte „war doch kein Problem“ nicht zu eröffnen. Zumal die jetzt von der Pro- wie Contra-Fraktion geführt werden will; das aber bitte nicht hier.
Gibt es eigentlich Details zu den Berichten der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung das ab Hannover-Langenhangen mit Antonov Wiesel nach Usbekistan verlegt werden sollen?
[Hat sich bislang nicht bestätigt. T.W.]
@T. Wiegold
Okay, ist verständlich.
Ich dachte halt, dass es Blogs wie AG.net auch in anderen Ländern gibt und Sie mit den Betreibern vielleicht schon wegen anderen Themen in Kontakt stehen. So hätte man dann „relativ“ einfach die Zahlen bekommen.
Für Deutschland könnte man die Zahlen ja auch relativ schnell (durch ihre Arbeit und diesen Blog) zusammenfassen.
@aussenstehender @luftikus
Diese Statistiken sind wertvoll, allerdings mit Vorsicht zu genießen. Sie beruhen nur auf den Trackingdaten, die per se unvollständig sind. Zudem sind teilweise Flüge erfasst, die überhaupt nicht gelandet sind. Teilweise lässt sich auch aus den Trackingdaten nicht erkennen, was der Zweck eines Fluges ist (Bsp.: Eine KC-130 kann zum Tanken unterwegs sein oder als Transporter).
Kann bitte mal jemand erklären, was die 600 Fallschirmjäger auf dem Airport für einen Job haben?
Die Amerikaner scheinen ja die Base Security und Perimeter Defense übernommen zu haben, und es sieht nicht so aus, als ob irgendwelche Korridore zu eingeschlossen Europäern / Amerikanern / Ortskräften freigekämpft werden müssten.
Wie lange will denn die BW wieviele ausfliegen?Einen Grund in DEU Asyl zu beantragen, hätten mehrere Mio Menschen dort.
@ Trevor Faith
welche 600 Fallschirmjäger? Das BT Mandat sieht eine Obergrenze von 600 SoldatInnen in diesem Einsatz vor, bitte nicht Kräfte im Einsatz am Boden mit der geplanten Mandatsobergrenze verwechseln.
Cheers
Flip
@ TW
ich nutze mal die Gelegenheit in die Danksagungen für Ihren unermüdlichen Einsatz einzustimmen und hoffe Sie gestatten mir auf den Klingelbeutel aufmerksam zu machen.
Liebe Mitlesende und KommentatorInnen ein kleiner Obulus hält diesen schönen Blog und die damit verbundene Arbeit am laufen:
https://augengeradeaus.net/faq/faq-wer-steckt-dahinter-und-wer-finanziert-das/
Cheers
Flip
@ Trevor Faith sagt am 19.08.2021 um 13:25
Das am letzten Wochenende augenscheinlich unter Hochdruck erarbeitete Mandat sieht 600 Soldaten als Höchstgrenze vor. Das als Maximum herausgefunden zu haben ist ja schon mal wesentlich und rechtfertigt den verzögerten Beginn der EvakOp bestimmt.-))
Im Ernst: nicht alle Beteiligten sind am KAIA. Die HauptKr aus Seedorf besteht aus 2 Einheiten; nur 1 ist vor Ort, die andere in Res. Andere fliegen, warten die Lfz, betreiben die Schleuse zur ID- Feststellung, sind SanKr.
VstKr sind aus DEU unterwegs. Auch die zählen.
Mitnichten sind 600 in KBL.
Die dort eingesetzten Soldaten sind wenige genug und angesichts der sehr intensiven, rasch wechselnden und durchaus emotional durchschüttelnden Bilder und Erlebnisse nicht zu beneiden.
DEU schuldet denen was.
Um den rechtlichen Rahmen und die operativen Massnahmen durch die USA etwas besser einordnen zu können. Bei Interesse folgender Link.
https://lieber.westpoint.edu/afghanistan-noncombatant-evacuation-operations/
[„Afghanistan and Noncombatant Evacuation Operations“; Articles Of War – Lieber Institute West Point; Ronald Alcala; 5. August 2021]
@Trevor Faith
Wo steht etwas von 600 Fallschirmjägern am Kabuler Flughafen?
Es sind maximal 600 Kräfte eingeplant.
Kräfte ungleich alle Fallschirmjäger ungleich alle in Kabul ungleich alle überhaupt schon vor Ort („vor Ort“ meint: Kabul + Auslandsbasis + Flugzeugbesatzungen).
Am 17.08. stand bei hier bei AG:
„Derzeit sind rund 200 deutsche Soldaten und die Besatzungen von vier Flugzeugen in dieser Mission aktiv: Zwei A400M, die zwischen Kabul und Taschkent pendeln sollen, ein weiter A400M mit medizinischer Ausstattung und ein A310-Truppentransporter in der usbekischen Hauptstadt.“
„Das Mandat, das in der kommenden Woche im Bundestag abgestimmt werden soll, sieht als Obergrenze 600 Soldatinnen und Soldaten für eine militärische Evakuierung …“
@all
Da es einige immer noch nicht verstehen wollen: Jeder ist frei, die Behauptung „Deutschland wird vom Islam überrannt“ zu vertreten und debattieren. Aber ich muss dafür nicht das Forum bieten.
Es sind keine 600 Fallschirmjäger auf dem Flughafen, 600 ist die Mandatsobergrenze für den Einsatz, nicht die Anzahl Fallschirmjäger.
Laut Beitrag vom 18.08.2021
https://soldat-und-technik.de/2021/08/aus-der-truppe/28134/militaerische-evakuierung-in-afghanistan-zusammenfassung-2-tag/
sind es rund 80 Kräfte in Kabul (inklusive Diensthunden – wahrscheinlich, um möglichen Sprengstoff bei Passagieren aufzuspüren)
@ Luftikus Diensthunde sind nicht automatisch Schnüffelhunde. Wenn sich jemand dort in der Traube sprengt bringen die Hunde auch nichts mehr. Es geht darum die Menschen auf Abstand zu halten.
[Ich hab‘ die Quelle nicht gefunden, welche Qualifikation die eingesetzten Hunde haben, reichen Sie die bitte noch nach? T.W.]
@ AoR
Zitat:
„„ All the problems that allowed the Taliban to defeat the army so quickly in 2021 were on display in 2015, when the group temporarily seized Kunduz, a provincial capital in northern Afghanistan: poor morale, desertion, attrition, corruption, ethnic factionalism, bad logistics, and an overreliance on backup from Afghan special operations forces.““
Wenn Sie sich zurückerinnern, wurde Kunduz im wesendtlichen von amerikanischen Spezialkräften wieder freigekämpft, inkl. des Beschusses des Krankenhaus durch eine C130 „Gun Ship“.
Wie Sie richtig sagen, war bereits damals erkennbar, die ANSF werden sich gegen die Taliban nicht durchsetzen können oder wollen.
General a.D. Domröse sprach im TV von den „Mopedsoldaten“ gegen die der Westen verloren hat. Aber auch gegen „Mopedsoldaten“ muss man kämpfen wollen (ANSF) und kämpfen dürfen (Bw-General, der die Tapferkeitsmedaille verliehen bekommen hat und für diesen von ihm geführten Kampfeinsatz deutscher Soldaten von dem Grünen-Politiker Omid Nouripour heftig kritisiert wurde).
@ achtmalklug
Nur zur Vollständigkeit, es gibt auch Nachtflug unter VFR-Bedingungen (Sichtflugregeln). Ob die bei dem vermutlich regen Luftverkehr am Kabuler Flughafen angewendet werden ist eine andere Frage.
@ Georg Naja. Mopedsoldat funkioniert aber anscheinend. Ohne richtige Straßen machen ganz viele leichte Enduros ca 125 ccm und knapp über 100 kg. Gesamtmasse tatsächlich Sinn.
@all
mea culpa, mea maxima culpa — Ich habe tatsächlich die Mandatshöchstgrenze mit der Anzahl der eingesetzten Fallis durcheinander gewürfelt.
@ TW Luftikus hat dass mit den Diensthunden geschrieben. Es erschien mir halt logischer wenn es Schutzhunde sind. Bei dem Gewimmel mit zig Tausend Leuten macht es meiner A mehr Sinn. Ist von hier Berlin als Laie schwer zu beurteilen. Im Grunde genommen reichen wenige Gramm anfo um so ein Flugzeug zu Sprengen. Ich würde aber denken dass die Talib erstmal froh sind wenn die Ausländer raus sind. Und ich glaube auch nicht dass es indem Chaos funkioniert zu sagen “ Rex, such die Bombe“.
@Dante
Ich habe „wahrscheinlich“ geschrieben.
Ich weiß es auch nicht genau, aber da auf dem Flughafen schon vor der Ankunft der US-Soldaten zig Tausende Menschen waren, könnte auch ein Sprengstoffattentäter unter den Menschen sein. (der muss auch kein Taliban sein)
Hier hat schon ein anderer Kommentar geschrieben (in Bezug auf die Flughafenfeuerwehr), dass die schlimmste Problematik in dieser Situation ein brennendes und blockierendes Flugzeug auf dem Rollfeld ist.
Ein A400M beladen mit Flüchtenden und direkt beim Start explodiert ein Zündsatz im Flugzeug kann für alle Personen am Flughafen (inklusive aller Soldaten) ein riesiges Problem sein!
Die auszufliegenden Personen bilden eine Schlange und laufen am Hund vorbei in den A400M Transporter. Gewimmel hunderte Meter entfernt, juckt den Hund nicht.
Aber ja, es können auch nur Schutzhund(e) sein wegen einer aufgebrachten Menge. Ergibt auch Sinn.
Von Dienstag zu Mittwoch in der Nacht haben französische polizeiliche Spezialkräfte (DCIS und RAID) Franzosen und Flüchtlinge von der französischen Botschaft (im Botschaftsviertel wie Deutschland, UK, USA) zum Flughafen gebracht. Nach den Bildern zu urteilen per Landverbringung.
https://twitter.com/PoliceNationale/status/1427988855270084613
[Gibt einen neuen Thread, da ist auch ein Link zu einem Interview mit den Franzosen zu der Aktion. T.W.]
Es sollte doch möglich sein, dass Mandat insoweit aufzustocken, dass netto ca. 500-600 operative Einheiten in Kabul zur Verfügung stehen würden. Möglicherweise bestände dann die Chance, am Airport einen eigenen Checkpoint, bzw. eigenes Gate zu betreiben, um Deutsche und andere Europäer, bzw Ortskräfte, soweit sie den Airport erreichen, in die A400M zu lotsen.
@Ripley, die Frage müsste die Politik beantworten ob sie das will. Möglich ist das sicher.
Frage wäre aber ob die Bundeswehr auch entsprechend einsatzbereite Kräfte hätte, die vor Ort auch sinnvoll eingesetzt werde könnten ( eigener Zugang klingt zwar toll, aber wäre der auch baulich möglich und wer bewacht den ggf nach unserem Abzug) und dann wäre die Frage wie schnell könnte man alle wieder aus Kabul ausfliegen. Ein Soldat inkl seiner Ausrüstung wird einen anderen Platzbedarf haben als ein Zivilist auf der Flucht. Dementsprechend wird man nicht deutlich mehr Soldaten rein bekommen als geplant.
@ Luftikus bei den Temperaturen kann man den Hund allerdings nicht lange Einsätzen. Die genaue Zahl kenne ich nicht, aber nach 1h bis 2h schnüffeln ist der Hund erstmal außer Gefecht gesetzt.
Denn anders als viele denken ist das aktive Schnüffeln für einen Sprengstoffhund sehr anstrengend.