Coronavirus-Pandemie & Bundeswehr: Sauerstofferzeuger nach Indien, fast 50.000 Soldat:innen geimpft
Die Bundeswehr hat zur Unterstützung Indiens eine mobile Sauerstofferzeugungsanlage auf den Weg gebracht. Und von den fast 184.000 aktiven Soldatinnen und Soldaten haben inzwischen fast 50.000 zumindest die erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Ein Überblick:
• Vom Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover startete am (heutigen) Donnerstag ein zweiter Airbus A400M mit Teilen einer Sauerstofferzeugungsanlage, die Deutschland dem von den Pandemie schwer getroffenen Indien zugesagt hat. Die erste Maschine war bereits am (gestrigen) Mittwoch gestartet. Auf dem Weg in die indische Hauptstadt Neu-Delhi müssen die A400M jeweils einen Zwischenstopp einlegen; die aus mehreren Containern samt Zeltanbauten bestehende Anlage wird auf dem Gelände des dortigen Armeehospitals in einem geschützten Bereich aufgebaut. Eine Aufstellfläche wurde bereits betoniert:
#Indien im Video: Noch vor 2 Tagen prägten Sand und Müll das Gelände hinter dem Sardar Patel Covid Hospital in Neu-Delhi. 1 Tag und 2 Nächte später haben Arbeiter dort eine 30×20 Meter große Aufstellfläche für die #Sauerstofferzeugungsanlage des #Sanitätsdienst|es betoniert. pic.twitter.com/ra2QXeI4cg
— Sanitätsdienst der Bundeswehr (@SanDstBw) May 5, 2021
• Gut 49.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr haben inzwischen eine erste Impfung erhalten, davon knapp 30.000 aus dem so genannten Bundeskontingent, das für die Streitkräfte, die Bundespolizei und die Bundesministerien vorgesehen ist (die übrigen in der Regel über ihre Amtshilfetätigkeit zum Beispiel in Impfzentren). Gut 7.000 haben bereits auch die zweite Impfung bekommen.
In den Auslandseinsätzen beträgt die Impfquote durchschnittlich 90 Prozent für die Erstimpfung, in den in den vergangenen Monaten von Infektionen besonders stark betroffenen Einsätzen in Mali inzwischen 99 Prozent. Das Vakzin für die zweite Impfung, in der Regel mit dem Impfstoff von Moderna, wurde in die Auslandseinsätze ausgeliefert. Allerdings sind derzeit auch etliche Soldaten im UNIFIL-Einsatz vor und im Libanon in Covid-Quarantäne.
Zusätzlich zu den Soldatinnen und Soldaten und Angehörigen der Bundesministerien soll die Bundeswehr auch Angehörige des Technischen Hilfswerks impfen. Mehr als 5.000 THW-Mitarbeiter – in der Regel ehrenamtlich tätig – sollen die Impfung in Sanitätsversorgungszentren der Bundeswehr erhalten.
• Weitgehend unverändert in den vergangenen Wochen blieb die Zahl der Soldatinnen und Soldaten, die die zivilen Einrichtungen in der Pandemie unterstützen. Gut 10.000 Soldaten sind dafür im Einsatz, hinzu kommen knapp 5.000 als Schichtwechselpersonal und für die Organisation in den Führungsstäben.
Wie bisher sind davon die meisten Soldatinnen und Soldaten, knapp 5.000, in den kommunalen Gesundheitsämtern im Einsatz, um Infektionsketten zu verfolgen. Gut 3.000, auch diese Zahl ist praktisch unverändert geblieben, unterstützen in Impfzentren und mobilen Impfteams. Während die Zahl der Unterstützer bei Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen inzwischen auf rund 1.300 sank, stieg die Zahl der in kommunalen Testzentren eingesetzten Soldaten auf rund 680.
• Die Zahl der Fälle unter den Soldatinnen und Soldaten, nach der Statistik des Sanitätsdienstes:
3. Mai
Soldatinnen und Soldaten: 884 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 7028, davon kumuliert genesene Fälle: 6142, Tote kumuliert: 2
4. Mai
Soldatinnen und Soldaten: 911 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 7125, davon kumuliert genesene Fälle: 6212, Tote kumuliert: 2
5. Mai
Soldatinnen und Soldaten: 918 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 7192, davon kumuliert genesene Fälle: 6272, Tote kumuliert: 2
6. Mai
Soldatinnen und Soldaten: 873 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 7226, davon kumuliert genesene Fälle: 6351, Tote kumuliert: 2
(Foto: Verladung von Teilen der Sauerstofferzeugungsanlage in einen A400M in Wunstorf – Luftwaffe)
Interessant zu lesen, dass die Bw auch THW und Ministerien impfen soll. Wie wäre es mit den Reservisten der KVKs und BVKs die im KatSchutz seit Monaten ihre Arbeit machen. Oder gilt mal wieder „Reserve hat Ruh“ ?
[Ehe das hier jetzt wieder losgeht: Es gilt die aktuelle Corona-Impfverordnung, und rechtliche Vorgaben gelten auch für die Streitkräfte, bitte dort nachlesen und ggf. im Bundesgesundheitsministerium beschweren. T.W.]
Bitte nicht falsch verstehen. Das Konzept der Gasverflüssigung ist Uralt „LINDE“. Sollte nicht TATA Industry dass auch nicht selbst hinkriegen? Es wundert mich nur.
@Dante sagt: 06.05.2021 um 22:22 Uhr
Diese Frage ist doch hier müßig, um nicht zu sagen überflüssig. Sie wurde bereits ausführlich im Vorgängerthread zur Indienhilfe diskutiert. Die entsprechenden Fernsehbilder von Schlangen vor Sauerstoffzentren und Krankenhäusern sprechen doch Bände.
Zudem hat die Bundesregierung diese Hilfe angeboten und die indische Regierung hat sie angenommen. Alles andere ist nur noch technische Abwicklung.
Die mobile Sauerstofferzeugungsanlage (kann man googeln für mehr Infos) hat mit dem Linde Gasverflüssigungsverfahren nichts zu tun, sondern arbeitet mit einem Molekularsieb (s. Wikipedia)
Ich werde dieses Jahr 60. RDL seit 01/2020 durchgehend. Auch monatelang Amtshilfe. Ringsum werden Kameraden geimpft, die sehr viel jünger sind. Soviel dazu.
Sorry @ all. Ich Irrte.
@Saupreiß_in_Bayern sagt: 07.05.2021 um 11:24 Uhr
„ch werde dieses Jahr 60. RDL seit 01/2020 durchgehend. Auch monatelang Amtshilfe. Ringsum werden Kameraden geimpft, die sehr viel jünger sind. Soviel dazu.“
Das ist für Sie persönlich sicherlich sehr ärgerlich und bedauerlich, aber das ist nun einmal der Preis von Priorisierung. Es kann nicht jeder Kamerad zu gleichen Zeitpunkt dran kommen und auch unter Kameraden mit „Anspruch“ (gem. Impfverordnung) muss der eine oder andere zurückstehen.
So geht es übrigens gerade vielen Deutschen in und ohne Uniform. Das ist in einer solchen Krise nun einmal nicht zu vermeiden.
Ist wie bei einer Triage. Nicht jeder – obwohl eigentlich „berechtigt“ – kann als erster versorgt werden.
Tja Ich und meine Mitbewohnerin wurden heute beide 40 ohne Vorerkrankungen mit Astra geimpft weil Leute abgesprungen sind. So kanns gehen. Und in Indien ersticken die Menschen.
@Saupreiß
Mhm…aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die in der Amtshilfe unterstützten Stellen i.d.R. sehr dankbar für die Unterstützung sind und sich „im Gegenzug“ gut um Impfungen für die unterstützenden Soldaten kümmern. Egal ob Gesundheitsamt, Seniorenheim, Impfzentrum…wer wollte, der kriegte.
Die paar Kameraden aus meinem Umfeld, die „ungeimpft“ aus der Amtshilfe raus sind, haben das in der Regel selbst verbaselt…keinen Bock gehabt, Frei gehabt als ein Impfteam vor Ort war o.ä.
Daher kann ich die Kritik an dieser Stelle nicht ganz nachvollziehen…