Bundeswehr soll in den Einsätzen bei KFOR und UNIFIL bleiben
Wie in den Vorjahren hat das Bundeskabinett die Fortschreibung der beiden inzwischen am längsten laufenden Auslandseinsätze der Bundeswehr unverändert auf den Weg gebracht: Sowohl im KFOR-Einsatz im Kosovo wie auch in der UNIFIL-Mission vor dem Libanon sollen weiterhin deutsche Soldaten präsent bleiben.
Die beiden Mandate hatte der Bundestag zuletzt am 17. Juni 2020 verlängert. Die NATO-geführte Mission im Kosovo, damals noch eine serbische Provinz, hatte im Juni 1999 mit dem Einmarsch der Truppen der Allianz begonnen. An der maritimen Task Force der UNIFIL-Mission, die im Libanon unter anderem Angriffe auf Israel und Waffenschmuggel auf See verhindern soll, beteiligt sich die Deutsche Marine seit 2006.
Das bisherige Mandat für UNIFIL (Bundestagsdrucksache 19/19003) soll nach dem Kabinettsbeschluss vom (heutigen) Mittwoch wie bisher fortgeführt werden. In der Obergrenze von 300 Soldatinnen und Soldaten ist der Einsatz eines Kriegsschiffes – derzeit die Korvette Magdeburg – sowie Ausbildung der libanesischen Marine an Land enthalten. Außerdem stellt Deutschland seit dem 15. Januar erneut die Führung der einzigen maritimen Task Force in einer UN-Mission; Kommandeur der internationalen Marineeinheiten ist zurzeit der deutsche Flotillenadmiral Axel Schulz
Nach fast einjähriger Unterbrechung wegen der Coronavirus-Pandemie hatte die Marine erst am 20. April das Training der Libanesen wieder aufgenommen:
Der Einsatz im Kosovo ist inzwischen der längste Auslandseinsatz der Bundeswehr. Wie im bisherigen Mandat (Bundestagsdrucksache 19/19001) sollen auch weiterhin bis zu 400 Soldatinnen und Soldaten entsandt werden können. Allerdings sind inzwischen nur noch 65 deutsche Soldaten in der NATO-geführten Mission aktiv: 20 im Stab in Pristina, 22 im nationalen Unterstützungselement und elf in den multinationalen Aufklärungskräften.
Weitere zwölf gehören dem so genannten NATO Advisory and Liaison Team (NALT) an, das den Aufbau eigener kosovarischer Sicherheitskräfte begleitet. Langfristig soll diese Unterstützung auch nach einem absehbaren Ende der KFOR-Mission fortgeführt werden.
(Archivbild: Auslaufen der Korvette „Magdeburg“ F 261 zum UNIFIL-Einsatz am 30. August 2011 – zugleich erstmalige Teilnahme einer Korvette der Deutschen Marine an einem Auslandseinsatz – PIZ Marine/Bundeswehr)
Tja, und weiter geht es mit UNIFIL, dem unsinnigsten Einsatz der Bundeswehr. Nach 15 Jahren ist die libanesische Marine immer noch nicht ausgebildet. Diese ist anscheinend auch nicht in der Lage, mit der Hilfe der letzten 15 Jahre ihre Kräfte selber auszubilden. Ein Trauerspiel.
Und natürlich wird auf Teufel komm raus geschmuggelt und nahezu im Stundentakt Israel aus den libanesischen Gewässern heraus angegriffen. Wie oft war der deutsche Anteil schon deswegen im Einsatz? Ach, wegen Schmuggel noch gar nicht und es gab nur ein paar unangenehme Begegnungen mit israelischen Einheiten auf See? Na dann, ist es natürlich voll gerechtfertigt, weiter Steuergelder zum Fenster rauszuwerfen./sarc
@ Pio-Fritz:
Danke für diese umfassende Zusammenfassung! Da kann man nicht mehr viel ergänzen.
Einen Einsatz „zur Verhinderung von Waffenschmuggel und Angriffen auf See“ zu mandatieren, so dass ausschließlich mit Zustimmung geboardet werden kann, ist schon an Lächerlichkeit kaum zu überbieten.
Will nicht sagen, dass die Kameraden der seegehenden Zunft hier nicht das beste rausholen, aber von ihrer politischen wie auch militärischen Führung können die Kameraden sich mit Fug und Recht mal wieder veralbert fühlen…
[Wer die UN ablehnt, kann das natürlich tun, steht jedem frei. Und so zu tun, als wäre die mächtige Deutsche Marine alleine auf der Welt und würde da selbst festlegen, was ihre Einsatzregeln sind, ist auch ein bisschen blauäugig. T.W.]
@T.W. :
Nun machen Sie es sich aber ein wenig einfach…
Polemik als Antwort auf Kritik an augenscheinlich vollkommen sinnfreien Einsätzen ist weder angebracht noch angemessen.
[Ich verlange allerdings schon, dass Sie überlegen, an wen Sie diese Kritik adressieren. T.W.]
Wenn man ein bisschen weiterdenkt wird der Sinn von UNIFIL auf See besser erkennbar: Gäbe es UNIFIL dort nicht, dann hätte sich Israel der libanesischen Hoheitsgewässer bemächtigt oder bemächtigen müssen, mit diversen negativen Folgen.
Israel wird nicht Tag ein Tag aus im Stundentakt aus libanesischen Gewässern heraus angegrifffen, woher kommt denn dieser – Verzeihung – Quark?
@ Ottone
Umgekehrt sind die jetzt über 1000 abgefeuerten Raketen von Gaza nach Israel nicht auf dem Landweg nach Gaza gebracht worden sondern wurden wohl weitgehend auf dem Seeweg geschmuggelt.
Da darf man schon die Sinnfrage des Einsatzes stellen, wenn ein „opposite Boarding“ von den Einsatzregeln nicht erlaubt ist.
Wie so etwas gründlich schief gehen kann, haben die Israelis mit dem Boarding des türkischen Frachters vor ein paar Jahren gezeigt. Umgekehrt hat dieser Vorfall aber so viel Abschreckung auf beiden Seiten erzeugt, dass die Türkei meines Wissens keine Waffen mehr auf den Seeweg in den Gaza-Streifen schmuggelt, denn die Israelis lassen sich dies von den Türken nicht gefallen, was sie mit dem einmaligen Vorgang eindeutig demonstriert haben. So funktioniert Abschreckung !
Was die deutsche Marine vor Libanon macht, ist aus meiner Sicht tatsächlich Geldverschwendung.
@Ottone sagt: 12.05.2021 um 21:46 Uhr
„Israel wird nicht Tag ein Tag aus im Stundentakt aus libanesischen Gewässern heraus angegrifffen, woher kommt denn dieser – Verzeihung – Quark?“
Wieso Quark? Das ist Teil der Begründung sowie des Aufgabenkatalogs des deutschen Anteils : „maritime Abriegelungsoperationen innerhalb des maritimen Einsatzgebietes“. Dazu in der Begründung der permanente Verweis auf die fragile Situation zwischen Israel und dem Libanon und der immanenten Gefahr durch die Hisbollah. natürlich alles etwas „zurechtgeschustert“, damit es passt. Oder haben Sie Kenntnis davon, dass die Hisbollah auch zur See operieren?
Anscheinend nicht, ansonsten würden Sie nicht so argumentieren. Und Bemächtigung der libanesischen Gewässer durch Israel? Ich denke nicht, dass die ISraelis unbedingt die libanesischen Gewässer okkupieren wollen, wozu sich noch ein Problem zu den vielen anderen um den Hals hängen? Überwachung natürlich, aber das macht Israel auch jetzt. Libanon bekommt sich als Staat nicht geregelt, weil zu viele Akteure von außen mitmischen. Da hat sich die UN-Mission doch schon zum Wirtschaftsfaktor entwickelt, Ende nicht absehbar.
Das ist mir auch egal. Ich verstehe mal wieder die Haltung der deutschen Politik nicht. Warum kann man nicht sagen „Wir haben das jetzt 15 Jahre lang gemacht und jetzt ist jemand anderes dran?“. Das ist weder verwerflich noch illegitim. Man könnte sich sogar mit den anderen NATO-Mitgliedern absprechen und für Ersatz sorgen, auch wenn es dazu keine Verpflichtung gibt.
So wie Sie argumentieren, verhält sich die deutsche Politik seit mittlerweile 22 Jahren (Kosovo, Afghanistan, UNIFIL, Mali). Man kommt zu keinem Ende, weil man keine Ziele definiert. Deren Einhaltung müsste man ja auch kontrollieren und ggf. Konsequenzen daraus ziehen, das geht ja gar nicht, man könnte dafür verantwortlich gemacht werden. Wir können froh sein, dass die USA den Afghanistan-Einsatz beendet haben, ansonsten würde die Bundeswehr noch 20 Jahre da rumdödeln, weil in der deutschen Sicherheitspolitik keine klaren Vorgaben gemacht und Entscheidungen gefällt werden.
Unter den derzeitigen sicherheitspolitischen Prämissen wäre es besser, die Bundeswehr würde gar keine Auslandseinsätze machen. Bisher verschwenden wir nur knappe militärische Ressourcen und verpulvern Geld, Dinge, die man an anderer Stelle besser brauchen könnte und die auch nicht ersetzt werden. Schauen Sie nur auf die derzeitigen rüstungspolitischen Diskussionen.
@Ottone: Schon möglich, Sie können aber davon ausgehen, dass die israelischen Marinekräfte zu jeder Zeit genau wissen, was in libanesischen Gewässern vorgeht, ohne sich auch nur einer Quadratmeile zu „bemächtigen“ und dass sie ohne Rücksicht auf irgendwelche Aufpasser bei Gefahr im Verzug eingreifen (das haben israelische Luftangriffe auf vermutete Waffentransporte an Land wiederholt demonstriert). Auch insofern ist diese UN-Mission eigentlich überflüssig.
@Pio-Fritz um 11:07 Uhr:
Ich bin genau Ihrer Ansicht. Weil wir keine (messbaren!) Ziele für unser Engagement in diesen Einsätzen definieren und vor jeder Verlängerung evaluieren, verpulvern wir jahrzehntelang unsere Ressourcen in solchen Missionen. Neben der finanziellen Verschwendung sehe ich als ehemaliger Marineoffizier besonders die demoralisierende Wirkung auf unsere Besatzungen. Monatelang von Zuhause weg, mittlerweile sogar ohne Landgang in fremden Häfen und dann darf man noch nicht mal seinen Job machen, um Embargos durchzusetzen. Dazu lassen sich unsere Volksvertreter und die Medien (gerne?) belügen, wenn man behauptet, von See aus den Kampf gegen Schlepper zu betreiben, obwohl man dafür weder Sensoren noch Effektoren hat (z.B. IRINI).
Nicht nur die Bevölkerung Deutschlands zeigt so ihre Gleichgültigkeit an der Bundeswehr auch das Parlament schaut mit verklärtem Blick darauf, wofür es „seine“ Soldaten wirkungslos „verheizt“. Und unsere angebliche 4. Gewalt lässt das ebenfalls kalt.
Die Hisbollah braucht keine seegehenden Einheiten zur Machtausübung in libanesischen Gewässern.
Libanon Hisbollah-Chef Nasrallah ist der eigentliche Machthaber im Libanon. Weder der Premier noch der Präsident führen das Land. Es ist der Chef der Hisbollah, der die nationale Politik bestimmt.
Seit 1943 ist die Dreiteilung der politischen Macht geregelt. Nur hat sich seit dem Aufkommen der iranisch gesponserten Hisbollah das Machtgefüge verschoben.
Präsident ist stets ein Maronit, Sunniten stellen den Premierminister und Schiiten den Parlamentspräsidenten.
Verteidigungsminister Elias Murr gehört der griechisch-orthodoxen Kirche an und befehligt ausschließlich (!) die Nationalarmee.
Die Gemengelage sieht so aus, dass die 3-teilige Staatsspitze ihre Ethie, fast gleich bedeutend mit eigener Religionsgruppe, bedient. Gesamtstaatliches findet nur in langwierigen Abstimmungsprozessen unter ständiger Gewaltdrohung der Hisbollah statt.
Gerade Seegrenzen zu Israel und die Ausbeutung der Gasvorkommen im Ostmittelmeer, erkundet durch die Türkei, kann ohne Nasrallah nicht entschieden werden.
Gegen Nasrallah und seine Milizen der Hisbollah findet konfessionsübergreifende Politik aber nicht statt.
„Die Hisbollah und auch Amal haben den Gesprächen über die Seegrenze (LIB – ISR) überhaupt nur zugestimmt, um nicht neuerlich als Sündenbock herhalten zu müssen“.
https://www.dw.com/de/israel-und-libanon-die-kunst-des-knappen-gespr%C3%A4chs/a-55277491
UNIFIL macht unbedingt Sinn. Die Korvetten vertreten weniger ureigenste DEU Interessen, verkörpern aber als Beobachtermission der Vereinten Nationen StabOp-Absicht der UN und agieren somit als aufklärendes und überwachendes Auge der Weltgemeinschaft. Die Deutsche Marine bei UNIFIL, vor dem Libanon, reiht sich vorzeigbar ein in „mehr Verantwortung tragen“.
Ähnlich @Ottone oben sehe ich, dass die UNIFIL-Schiffe Seeraum „besetzen“, wodurch dort die Wahrscheinlichkeit des Auftretens anderer Kräfte oder ein Bedarf, dass LBN (die Regierung) oder ISR dort selbst tätig werden müssten, sinkt. Eine begrenzte Wirkung hat er also. Freilich ist der Einsatz – wie alle deutschen – zahnlos gegenüber Agressoren.
Die DEU Politik müsste das nur ehrlicher sagen. Das Geschwafel von „Schmuggelbekämpfung“ u.dgl. ist schon boshafte Irreführung.
@All. Ne prinzipielle Frage. Selbst wenn es beschlossen werden sollte. Wie könnte man sich Bording mit einer Korvette vorstellen? Grössere Festrumpfschlauchboote passen nicht rauf. Hangar für Heli, gibt es nicht. Und den Platz für 30 Leute zusätzlich auch nicht.
Ist doch auch schön, permanent ein Kampfschiff an der EU-Aussengrenze im östlichen Mittelmeer stationiert zu haben. UN-mandadiert und mit Bundeswehr-eigenen Erkenntnissen vor Zypern, Türkei, Syrien, Libanon und Israel. Alle die eine starke Marine mit internationaler Präsenz wollen, sollten dies doch begrüßen.
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt: 13.05.2021 um 12:41 Uhr
„Die Korvetten vertreten weniger ureigenste DEU Interessen, verkörpern aber als Beobachtermission der Vereinten Nationen StabOp-Absicht der UN und agieren somit als aufklärendes und überwachendes Auge der Weltgemeinschaft. Die Deutsche Marine bei UNIFIL, vor dem Libanon, reiht sich vorzeigbar ein in „mehr Verantwortung tragen“.
Und wie lange muss die Marine dieses „mehr an Verantwortung“ tragen? Reichen 15 Jahre nicht? Wann ist das Ziel erreicht? Welches Ziel überhaupt?
Sie machen das, was Sie selber gerne Mitkommentatoren vorwerfen. Sie sondern Binsen über den Libanon und seine Staatsstrukturen ab und kommen nicht auf den Punkt.
Moin Moin aus dem Libanon, leider ist im Tweet die Bezeichnung Military Task Force falsch. Ist bei Twitter auch mit einerm Zusatz „richtiggestellt“ worden. Es muss heißen Maritime Task Force. Danke und sonnige Grüße.
PAO UNIFIL MTF
[Danke für den Hinweis, in meinem Text heißt es ja auch Maritime… T.W.]
Im Übrigen wäre die Frage der Herkunft der Raketen der Hamas und ihr Weg in den Gazastrip ja tatsächlich interessant. Wenn man bedenkt dass genau sowas eigendlich damit unterbunden weden sollte.
@Dante: Der Gazastreifen hat mit dem Libanon und UNIFIL wenig bis nichts zu tun. Die israelische Marine überwacht im Übrigen die Seegrenze des Gazastreifens.
@Pio–Fritz und zur Frage „wann ist das vorbei“: Polizeiarbeit und Grenzüberwachung hört nie auf und hat kein Ziel welches zur Abschaffung führen würde. UNIFIL wird zur See so lange durchgeführt, wie die UN dies für nötig erachtet und Truppensteller findet. Ein stabilisierter Libanon mit einem geklärten Verhältnis zu Israel wäre eine ferne Perspektive. Bis dahin aber möchte niemand den Libanon mit einer halbwegs schlagkräftigen Marine ausstatten, aus guten Gründen.
@Pio-Fritz
Habe den Punkt sogar äußert deutlich gesetzt: .
Also, weiter so.
Wie lange? Bis UN den Auftrag beendet, bzw Berlin die Lage anders beurteilt. Dies kann kaum geschehen, UNIFIL ist super bequem, die Gefahr Gefallener wird nahezu ausgeschlossen.
Exakt in dieser Art liebt Berlin Einsätze der Bundeswehr.
Laut Peter Hinz, Experte auf dem Gebiet der Raketen, wird mittlerweile ein Großteil im Gaza direkt produziert.
Der Schmuggel über die See sei fast nicht mehr möglich, da Israel den Weg kontrolliert.
Es stellt sich also schon die Frage, warum man noch vor Ort ist.
Und: Was wurde denn bisher an Schmuggelware entdeckt?
Das Arsenal von Hamas und Co.: Diese Raketen sind auf Israel gerichtet – ZDFheute https://www.zdf.de/nachrichten/politik/hamas-israel-raketen-arsenal-100.html
@Dante: Mir erschließt sich hier immer noch nicht, warum man die Aktivitäten vor der Küste des Libanon mit dem Gaza_Streifen verknüpft. Zumindest wenn hier gleichzeitig die These vertreten wird, dass über den Landweg nichts in den Gaza-Streifen hinein gelangt.
@Nachhaltig sagt: 13.05.2021 um 14:34 Uhr
„Ist doch auch schön, permanent ein Kampfschiff an der EU-Aussengrenze im östlichen Mittelmeer stationiert zu haben.“
Aber das haben wir doch, mit der Beteiligung an der SNMG 2 in der Ägäis. Am Dienstag ist die Fregatte „Lübeck“ (F-214) aus Wilhelmshaven ausgelaufen um den Tender „Werra“ abzulösen. So ganz ohne UN-Einsatzregeln und anderen Hemmnissen. Und bei „Irini“ ist der EGV „Berlin“ im Einsatz.
Und wenn Sie Erkenntnisse gewinnen wollen, wäre da ein Flottendienstboot nicht sinnvoller? Deswegen braucht man also auch kein Schiff bei UNIFIL. Irgendwie fehlen die guten Argumente, warum gerade ein deutsches Marineschiff an dieser Mission teilnehmen soll.
@ nurso. Dass in Gaza auch Sachen selber gebaut werden ist eins. Dass wass 75 km bis TelAviv fliegt ist aber dennoch wass anderes Denke ich.. Wäre villeicht mal ein Thema für einen Sicherheitshalber Podcast. Lg
@all
Ich kann den Versuch nachvollziehen, diesen Thread jetzt umzufunktionieren zu einer Debatte über die Vorgänge in Israel und dem Gaza-Streifen. Aber das muss ich nicht mitmachen und lasse an dieser Stelle deshalb die Kommentare, die das ausführlich thematisieren, nicht zu.
@KPK vom 13.05.2021 um 16:57 Uhr:
„…Wie lange? Bis UN den Auftrag beendet, bzw Berlin die Lage anders beurteilt. Dies kann kaum geschehen, UNIFIL ist super bequem, die Gefahr Gefallener wird nahezu ausgeschlossen.
Exakt in dieser Art liebt Berlin Einsätze der Bundeswehr.“
Ich glaube damit haben Sie den Kern getroffen! Alle Fraktionen im Bundestag (ergo: Die deutsche Bevölkerung) können damit leben; und wie
@Nachhaltig sagt:
13.05.2021 um 14:34 Uhr
„Ist doch auch schön, permanent ein Kampfschiff an der EU-Aussengrenze im östlichen Mittelmeer stationiert zu haben. UN-mandadiert und mit Bundeswehr-eigenen Erkenntnissen vor Zypern, Türkei, Syrien, Libanon und Israel. Alle die eine starke Marine mit internationaler Präsenz wollen, sollten dies doch begrüßen.“
Dem ist nichts hinzuzufügen!!
@Kay Trieglaff sagt: 14.05.2021 um 10:19 Uhr
Wenn es denn so ist, das DEU den Einsatz nur mitmacht, weil er so schön ungefährlich ist, wohlan. Dann möge man (Politik und Marine) sich aber bitte nicht beschweren, dass das Material (in dem Fall Korvette) schneller verschleißen und man deshalb dringend Ersatz braucht. Oder zu wenig Schiffe verfügbar sind etc. pp.. Wer mit seinen Ressourcen nicht haushalten kann, der hat es eben nicht anders verdient.
Und was die Präsenz angeht, nun gut, so eine Korvette, die nichts darf und wenig kann, das bringt schon was! Achtung, enthält Spuren von Sarkasmus.
Der Einsatz ist ein Traum für Deutschland.
– man unterstützt Israel
– mit UN Mandat
– relativ ungefährlich, da tatsächlich Kampfhandlungen unwahrscheinlich sind
Es wäre jedoch besser, wenn man nun die F125 hätte… Hier ziehlt dann auch die Kritik drauf, jedoch kommt diese nicht von politischer Seite, sondern ist eher materiell von Seiten der Marine. Eigentlich kann man sich kein besseres Einsatzszenario für eine F125 ausdenken. Tja…
@Bender sagt: 15.05.2021 um 22:01 Uhr
„Der Einsatz ist ein Traum für Deutschland. – man unterstützt Israel…“
Diese Aussage stimmt nur zu einem sehr kleinem Teil, wenn man das UN-Mandat liest. Zu den Aufgaben der Maritime Task Force (MTF) gehört auch, terroristische Angriffe aus den Gewässern des Libanon heraus zu unterbinden. Das hilft Israel natürlich. Aber genauso steht da drin, das die Integrität und die rechtlichen Ansprüche Libanons auf ihre Seegebiete zu wahren sind, weil man Sorge hat, das Israel diese besetzt. Damit müsste man im Fall des Falles auch gegen Israel vorgehen.
Daneben werden die libanesischen Marinekräfte ausgebildet, um diese Aufgaben selber wahrnehmen zu können. Die sind auch nicht unbedingt proisraelisch eingestellt. Aber offensichtlich können die das nach 15 Jahren Ausbildung immer noch nicht selbständig, von daher geht hier keine Gefahr aus.
Den diplomatischen Eiertanz des Außenministeriums möchte ich sehen, wenn die deutsche Korvette auf israelische Einheiten trifft und die Rechte des Libanons gegen die Absichten Israels durchsetzen muss. Am besten mit einem Deutschen als Kommandeur MTF. Das senkt den „Traumfaktor“ der Mission doch erheblich.
@Pio-Fritz
…von grenzenlosen Aussichten. Zweifellos das Israel diese „besetzt“, wenn nötig. Wenn das noch mal vorkommt, aber im Libanon… „Hamas attempting to hit Tamar offshore gas rig with rockets No projectiles have come close to striking platform, which is protected by an Iron Dome battery; (auf dem Schiff) IDF targeting the Gaza ruling terror group’s naval assets“ Danke für deine Unterstützung! Grüßen.
@Pio-Fritz
Genau deshalb bestellte man eine F125, schickt keine Flottendienstboote, oder eine F124.
Es ist der Eiertanz. Das stimmt.
Andersherum wird ein Schuh draus: Die Tatsache, dass Deutschland bei UNIFIL eine Korvette hat, macht es Israel praktisch unmöglich gegen diese maritime TF vorzugehen, und das ist unterm Strich ein Gewinn für alle Beteiligten. Die Korvetten sind sehr fähig und genau die richtige Einheit für diesen Einsatz, alldieweil eine F125 eher unpassend wäre. Und es wird jetzt nicht mehr lange dauern, bis die SeaFalcon Drohnen das Spektrum der Korvetten erweitern.
Ausbildung ist bekanntlich eine Daueraufgabe und nie „fertig“, daher ist „nach 15 Jahren können die es immer noch nicht“ schlicht unangemessen. Zudemk ist es einfach klug, über internationale Ausbildung persönliche Kontakte herzustellen. Die Libanesen sind für ihre 12sm Zone und die Häfen zuständig, UNIFIL bewegt sich mWn davor.
@Ottone sagt: 16.05.2021 um 23:25 Uhr
„Die Tatsache, dass Deutschland bei UNIFIL eine Korvette hat, macht es Israel praktisch unmöglich gegen diese maritime TF vorzugehen, und das ist unterm Strich ein Gewinn für alle Beteiligten.“
Das ist doch, um es mit Ihren Worten auszudrücken – Quark. Die Nationalität des Schiffs ist völlig wurscht, es wäre so oder so ein Zwischenfall. Das ist überhaupt kein Grund, ein deutsches Schiff dort zu halten.
„Ausbildung ist bekanntlich eine Daueraufgabe und nie „fertig“, daher ist „nach 15 Jahren können die es immer noch nicht“ schlicht unangemessen.“
Auch hier liegen Sie daneben. Hilfe soll immer Hilfe zur Selbsthilfe sein. Also vorrangig Ausbildung der Ausbilder. Ansonsten schafft man neue Abhängigkeiten, die keiner wollen kann. Und 15 Jahre ist eine ganz schön lange Zeit, ohne das anscheinend ein messbarer Erfolg herauskommt. Der Zeitraum hätte auf jeden Fall ausgereicht, um eine libanesische Marineschule zu gründen und auf internationalen Stand zu bringen. Und wir sprechen ausschließlich über maximal Patrouillenboote der libanesischen Marine, mehr haben die gar nicht (und zwei alte Landungsboote). Die gesamte Marine umfasst ca. 1100 Mann, davon knapp 400 Offiziere. Die müssen doch schon alle mehrfach durch die Ausbildung gelaufen sein, selbst mit Neueinstellungen.
Ohne andere Böswilligkeiten zu unterstellen, läuft doch da irgendetwas gewaltig unrund.
Die mehrfach erwähnte „Ausbildung“ dient nicht zufällig der Alimentierung der Küstenradarstationen, die natürlich eine deutsche Firma liefert und betreut? Dieser Aspekt fehlt mir hier vollkommen. Wenn es auch legitim ist nur über den Marineanteil zu sprechen, bitte nicht vergessen, UNIFIL hat insgesamt 12.000 PAX, der italienische und spanische Sektor haben jeweils Brigadestärke und das französische PzAufklärungsregiment ist ebenfalls ein Regiment. Diesen Staaten ist das Engagement an Land wichtig, möglicherweise weil es selbst Anlieger am Mittelmeer sind. An den Stabsanteilen in Naquora beteiligt sich ja Deutschland nur mit Einzelfiguren, obwohl dort die Entscheidungen für die gesamte Mission getroffen werden. Das kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Die Begründung; Weil es ja ein „Marineeinsatz “ ist. Aus meiner Sicht ist der Marineanteil eher eine nicht unbedingt benötigte Ergänzung der Kräfte entlang der Blue Line. Bisher sind nur 2 Raketen aus dem Libanon in Richtung Israel gestartet, ich halte das schon für einen Erfolg. Zumindest hier hier herrscht einigermaßen Ruhe.
Aber wie KPK schon richtigstellte an Scheich Nasrallah kommt man dort nicht vorbei, auch die so unparteiische UN nicht. Und ein Angriff aus dem Libanon kann nicht ausgeschlossen werden, trotz UN…
@Wetzelsgruen sagt: 17.05.2021 um 12:13 Uhr
„Die mehrfach erwähnte „Ausbildung“ dient nicht zufällig der Alimentierung der Küstenradarstationen, die natürlich eine deutsche Firma liefert und betreut?“
Mal wieder Missbrauch des EP14 für Wirtschaftsförderung. Da wäre es doch billiger, den Libanesen die Stationen zu schenken, wenn das der Grund sein sollte.
„UNIFIL hat insgesamt 12.000 PAX, der italienische und spanische Sektor haben jeweils Brigadestärke und das französische PzAufklärungsregiment ist ebenfalls ein Regiment. Diesen Staaten ist das Engagement an Land wichtig, möglicherweise weil es selbst Anlieger am Mittelmeer sind.“
Sie liefern die Begründung gleich mit, das sind Anlieger-Staaten, die ganz andere Interessen haben als Deutschland. mal abgesehen davon, das der Libanon bis 1943 französisches Kolonialgebiet war. Wenn wir es selbst mit unseren europäischen verbündeten nicht hinkriegen, Arbeitsteilung zu betreiben, dann zerreißt es die deutsche marine irgendwann. Oder haben Sie Kenntnis von französischen, spanischen oder italienischen Schiffen in der Ostsee oder im Nordatlantik? Auch als Deutschland muss man nicht alles können. Vor allem nicht immer und ewig. warum sollte man mal nicht pausieren und in z.B. fünf Jahren wieder in den Einsatz gehen? Warum kann man es nach 15 Jahren nicht einfach gut sein lassen und sagen: „Hey UN, das war Deutschlands Beitrag dazu.“? Manche Dinge wollen mir einfach nicht in den Kopf.
Küstenradarstationen und Servicearbeiten für Hisbollah?! ( Es gibt keine anderen in failed state! ) Gott bewahre, Primärziel und ich wusste nicht…(smiley) https://www.youtube.com/watch?v=FKIZoJ4Rkb4 https://www.youtube.com/watch?v=MJOMq6Dl7Cw
[Bislang habe ich Sie nicht als Vertreter von Regierungspropaganda wahrgenommen, und es wäre schön, wenn das auch so bleiben könnte. T.W.]