In der Coronavirus-Pandemie: Bundeswehr plant mehr Stellen für Reservisten ein

Für die Unterstützung der Bundeswehr in der Coronavirus-Pandemie wird die Zahl der verfügbaren Stellen für Reservistinnen und Reservisten vorübergehend aufgestockt. In diesem Jahr sollen den Streitkräften bis zu 5.500 dieser Stellen zur Verfügung stehen, 1.000 mehr als bisher. Derzeit sind rund 6.150 Reservisten – das ist nicht identisch mit der Stellenzahl – in der Bundeswehr im Einsatz.

Das Verteidigungsministerium bestätigte am (heutigen) Montag die entsprechende Meldung des Reservistenverbandes:

Die jährlich zur Verfügung stehenden Stellen für Reservisten werden im Rahmen der Pandemiebewältigung auf 5.500 erhöht. Das heißt jeden Tag können im Jahresdurchschnitt bis zu 5.500 Reservistinnen und Reservisten in der Bundeswehr Dienst leisten.

Allerdings ist diese Erhöhung nach Angaben des Bundesamtes für Personalwesen der Bundeswehr auf die Pandemie begrenzt, also nicht dauerhaft vorgesehen. Die Zahl der Reservistenstellen war erst im vergangenen Jahr von zuvor 3.500 auf 4.500 erhöht worden; nach der Personalplanung des Ministeriums soll es dabei auch bis 2027 bleiben.

Die Zahl der Stellen für Reservistendienst Leistende (RDL) sagt noch nichts darüber aus, wie viele Reservisten jeweils zu einem Dienst in der Bundeswehr herangezogen werden – rechnerisch sind 5.500 Soldatinnen und Soldaten, die ein Jahr lang Dienst tun, ebenso möglich wie zum Beispiel 11.000 für jeweils sechs Monate usw. Allerdings gibt es die Größenordnung vor, in der die Streitkräfte auf Reservisten zurückgreifen können.

Aktuell gibt es nach Angaben des Ministeriums derzeit rund 17.900 so genannte Heranziehungen – auch das nicht identisch mit der aktuellen Zahl der tatsächlich eingesetzten Reservistinnen und Reservisten. Zusätzlich zu den rund 30.000 Soldatinnen und Soldaten, die als so genannte beorderte Reservisten bereits einem Dienstposten zugeordnet sind, hatten sich für die Unterstützung in der Pandemie rund 11.300 weitere nicht-aktive Soldaten freiwillig gemeldet, von denen 7.420 erfasst wurden. Davon wurden bislang knapp 1.000 zum Reservistendienst herangezogen.

(Archivbild April 2020: Stabsunteroffizier der Reserve Frank Sann, der sich freiwillig zur Hilfe in der Pandemie gemeldet hatte, bei der Unterstützung auf einer  internistischen Intensivstation – Andreas Weidner/Bundeswehr via Reservistenverband)