Coronavirus-Pandemie & Bundeswehr: Übersicht 18. März
Die Amtshilfe der Bundeswehr in der Coronavirus-Pandemie ist, wie auch bei den zivilen Behörden, durch den kurzfristigen Stopp der Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca betroffen: Die zur Unterstützung der zivilen Impfzentren eingesetzen Soldaten bleiben zwar in Bereitschaft, haben aber aktuell wenig zu tun. Dies und die übrige Lage im Überblick:
• Gut 3.000 Soldatinnen und Soldaten, sowohl aus dem Sanitätsdienst als auch als helfende Hände in den Impfzentren und mobilen Impfzentren tätig, bleiben bis auf weiteres in diesem Amthilfeeinsatz. Das gilt auch für die – große – Zahl der Zentren, die derzeit wegen des Stopps der Impfungen mit AstraZeneca-Impfstoff nicht arbeiten können. Ziel ist, bei einer möglichen Wiederzulassung des Vakzins sofort weitermachen zu können.
• Auch wegen des AstraZeneca-Stopps haben die beiden Impfzentren des Bundes in Berlin und Bonn nicht wie geplant am (gestrigen) Mittwoch ihre Arbeit aufgenommen.
• Unklar bleibt, ob und wie das Angebot von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer angenommen und umgesetzt wird, mit Hilfe der Bundeswehr Impfungen rund um die Uhr zu ermöglichen. Die Ministerin hatte der Wirtschaftswoche (Link aus bekannten Gründen nicht) gesagt: Wir können mit der Bundeswehr 28 Impfzentren mit bis zu drei Impfstraßen schichtfähig – das heißt sieben Tage die Woche, Tag und Nacht – betreiben. Voraussetzung sei allerdings eine ausreichende Lieferung: Wenn genügend Impfstoff in den Ländern bereitsteht, können wir mit der Bundeswehr in ganz Deutschland pro Tag bis zu 20.000 Impfdosen verimpfen.
• Insgesamt sind derzeit knapp 11.000 Soldatinnen und Soldaten in der Pandemie- Amtshilfe im Einsatz – neben den gut 3.000 in den Impfzentren weitere gut 4.000 in den Gesundheitsämtern, knapp 3.000 bei Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen und fast 500 zur Unterstützung der Pflege in diesen Heimen. Hinzu kommen fast 5.000 Soldaten als so genanntes Schichtwechselpersonal und in den Führungsorganisationen.
• Die Unterstützung einer Klinik in Portugal mit Ärzten, Sanitätspersonal und Hygienefachleuten wird eher als geplant beendet: Der Einsatz endet am 25. März, ein ursprünglich vorgesehenes drittes Kontingent wird nicht nach Lissabon geschickt.
• Die Zahlen der Covid-19-Fälle unter den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind derzeit nur begrenzt aussagekräftig: durch eine Umstellung des Verfahrens ist die Statistik etwas durcheinandergekommen; so gab es von Dienstag auf Mittwoch eine scheinbare Steigerung um mehr als 25 Prozent. Mit diesem Vorbehalt die Zahlen des Sanitätsdienstes:
15. März
Soldatinnen und Soldaten: 396 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 4910, davon kumuliert genesene Fälle: 4513, Tote kumuliert: 1
16. März
Soldatinnen und Soldaten: 395 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 4934, davon kumuliert genesene Fälle: 4538, Tote kumuliert: 1
17. März
Soldatinnen und Soldaten: 520 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 5185, davon kumuliert genesene Fälle: 4664, Tote kumuliert: 1
18. März
Soldatinnen und Soldaten: 423 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 5106, davon kumuliert genesene Fälle: 4682, Tote kumuliert: 1
Hinweis: Das digitale Erfassungs-und Meldesystem des EFüZ San wird aktuell umgestellt. Die vergleichsweise hohen Zahlen resultieren aus der Kumulation von Meldungen während dieser Umstellung.
(Da muss sich in den nächsten Tagen eine Bereinigung zeigen – die kumulierten Fälle am 17. März können ja nicht höher gewesen sein als die am 18. März.)
Was sollen denn diese Zahlen „tagesaktuell bestätigte Fälle“ besagen? Interessant sind zunächst die Neuzugänge. Und wenn man dann die bereinigten Zahlen nimmt, wie hoch wäre denn die 7d-Inzidenz bei der Bundeswehr?