Coronavirus-Impfung: Höhere Priorität für (bestimmte) Soldaten
Das Bundesgesundheitsministerium hat die Verordnungen über die Impfung gegen das Coronavirus geändert. Neu ist jetzt unter anderem, dass bestimmte Gruppen von Soldatinnen und Soldaten eine höhere Priorität für den nach wie vor knappen Impfstoff bekommen.
Die neu gefasste Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2* regelt, wie bisher schon, im Rahmen der Verfügbarkeit der vorhandenen Impfstoffe eben den Anspruch, nicht eine Verpflichtung. In der Fassung, die am (heutigen) 8. Februar in Kraft tritt, sind nun erstmals Soldatinnen und Soldaten mit einem Anspruch aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu den Streitkräften erwähnt – mit genauerer Bestimmung.
So heißt es nun in den Regelungen für die Gruppe mit Priorität 2, die Schutzimpfung mit hoher Priorität:
Folgende Personen haben mit hoher Priorität Anspruch auf Schutzimpfung:
(…)
6. Polizei- und Ordnungskräfte, die in Ausübung ihrer Tätigkeit zur Sicherstellung der öffentlichen Ordnung, insbesondere bei Demonstrationen, einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind, sowie Soldatinnen und Soldaten, die bei Einsätzen im Ausland einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind,
Die Bestimmungen für die Priorität 3, die Schutzimpfung mit erhöhter Priorität, wurde ebenfalls unter Berücksichtigung der Streitkräfte neu gefasst:
Folgende Personen haben mit erhöhter Priorität Anspruch auf Schutzimpfung:
(…)
4. Personen, die Mitglieder von Verfassungsorganen sind oder in besonders relevanter Position in den Verfassungsorganen, in den Regierungen und Verwaltungen, bei der Bundeswehr, bei der Polizei, beim Zoll, bei der Feuerwehr, beim Katastrophenschutz einschließlich des Technischen Hilfswerks, in der Justiz und Rechtspflege, in den Auslandsvertretungen der Bundesrepublik Deutschland oder bei Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland tätig sind,
Nun ist natürlich die sehr interessante Frage, was Personen in besonders relevanter Position bei der Bundeswehr sind. Ich habe darauf noch keine Antwort, und bislang gibt es aus dem Verteidigungsministerium auch noch keine. (Und ehe jemand spontan sagt: der GI! – der ist bereits vergangenes Jahr 60 worden und damit altersmäßig schon in Priorität 3, die Neufassung wirkt sich also nicht aus.)
Das alles gilt unverändert vor dem Hintergrund, dass es kein eigenes Impfstoffkontingent der Streitkräfte gibt, wie es der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Ulrich Baumgärtner, mehrfach gefordert hat. Aber mit der Hochstufung der Soldaten in Auslandseinsätzen mit hohem Infektionsrisiko, was zweifellos für Afghanistan, Mali und die meisten übrigen Einsatzländer gelten dürfte, scheint eine erste Forderung erfüllt.
Unabhängig davon können natürlich Soldatinnen und Soldaten in der Amtshilfe Anspruch auf eine Impfung haben, wenn sie zum Beispiel in der medizinischen Behandlung von Covid-Patienten tätig sind. Dieser Anspruch gilt dann aufgrund der tatsächlichen Tätigkeit, nicht aufgrund der Zugehörigkeit zu den Streitkräften. Aber wie in allen anderen Fällen ist auch dieser Anspruch daran geknüpft, dass Impfstoff zur Verfügung steht.
Nachtrag 9. Februar: Angesichts der in den Kommentaren erhobenen Behauptung, Soldatinnen und Soldaten müssten sich bei der Impfung gegenüber vergleichbaren zivilen Personengruppen ‚hinten anstellen‘, habe ich mal beim zuständigen Fachsprecher Sanitätsdienst im Verteidigungsministerium nachgefragt:
Aktuell gilt für Soldaten die gleiche Regelung wie für die entsprechende zivile Bevölkerungsgruppe und die gleiche Impfmöglichkeit in den zivilen Impfzentren; gestaffelt nach Alter und/oder Vorerkrankung. Ein Soldat kann sich dafür von seinem Disziplinarvorgesetzten ein entsprechendes Papier aushändigen lassen und muss anschließend den Impfnachweis vorlegen, unter anderem für die Absicherung bei möglichen Impfschäden.
Nun ist das bislang recht theoretisch – in der Priorität 1 mit den über 80-jährigen dürfte kein aktiver Soldat sein, in der Priorität 2 für die über 70-jährigen oder bestimmte Vorerkrankungen auch vermutlich recht wenige, wenn überhaupt. Greifen wird das also voraussichtlich frühestens ab Priorität 3, für die über 60-jährigen und bestimmte andere Voraussetzungen wie die besondere Relevanz (siehe oben) – und bis diese Gruppe dran ist, dauert es noch ein paar Monate.
Unabhängig davon bemühen sich die Streitkräfte um ein eigenes Impfkontingent, um selber impfen zu können. Und ebenfalls unabhängig davon gilt die Einstufung der Soldatinnen und Soldaten, die in bestimmte Auslandseinsätze gehen, in Priorität 2 – dafür soll nach derzeitiger Planung ebenfalls ein gesondertes Kontingent an Impfstoff bereitstehen.
*Fürs Archiv: Die Corona-Impfverordnung in der Fassung vom 8. Februar 2021:
20210208_CoronaImpfV
(Archivbild Dezember 2020: Oberstabsarzt Sandra Krüger, im Einsatz mit einem mobilen Impfteam im Einsatz in einer Pflegeeinrichtung in Pasewalk, zieht eine Spritze mit Covid19-Impfstoff auf – Anke Radlof/Landkreis Vorpommern-Greifswald)
@TW
Eigentlich können alle Sdt, die im Grundbetrieb die Sicherheit des Bundesgebietes sicherstellen, priorisiert werden – so z.B. im Bereich Cyber (so wie ggf. auch Schlüsselpersonal beim BSI), bestimmtes OPZ-Personal, Luftverteidigung (Führungszentrale nationale Luftverteidigung) und ggf. zusätzlich das Personal der Alarmrotten.
[„Eigentlich“ ist ja kein Kriterium. Deshalb wird ja interessant, wie das BMVg das definiert. T.W.]
Wie ich in zwei (oder) drei anderen Kommentarfäden versucht hatte deutlich zu machen, war die Lösung für das von manchen Mitkommentatoren hochdramatisierte Problem schon auf dem Weg.
Manchmal lohnt es sich einfach mal einen Schritt von der Lagekarte zurück zu tun ;)
Eines dürfte doch offensichtlich sein, GI&Co können damit nicht gemeint sein. Oder führen die ihre eigenen Befehle dann selber aus?
@Koffer:
Die erste Fassung der Impfverordnung war meiner Meinung nach dennoch grob fehlerhaft und die Nachbesserung mehr als überfällig. Eine spürbare Wirkung ist zu erhoffen, aber noch ist keine beschleunigte Korrektur der versäumten Maßnahmen erfolgt. Also viel vergeudete Zeit und noch kein Grund zum Jubeln.
Inzwischen dürften die US-Anteile (im Einsatz!) so langsam mit der zweiten Impfdosis versorgt werden, während wir noch auf Ware (in Deutschland) warten müssen.
Hoffentlich kriegen wir wenigstens die ersten Impfungen während der Hotelquarantäne auf die Reihe – es klingt ja grundsätzlich so einfach, aber die Menge an nicht oder nicht korrekt Geimpften für die Standardimpfungen (Grippe, Polio, Hep+Titer usw.) war auch diesen Herbst/Winter wieder unterirdisch.
Bedeutete extra Kontrollen für die Sanis im Einsatz für Dinge, die bequem und schnell im Heimatland geregelt werden können plus Transport und Verimpfung vor Ort.
Hatte natürlich für niemanden irgendwelche Konsequenzen, falls das jemand erwartet hätte.
Letzte Woche gab es hier im Forum heftige Kritik dafür, dass von einigen gefordert wurde, die Soldaten für die Auslandseinsätze müssten eine höhere Priorität haben.
Wahrscheinlich ist der Bundesgesundheitsminister doch schlauer als manche Foristen.
Mit etwas besserer Beratung wären die Soldaten schon Ende Dezember 2020 in die höchste Priorität gewandert.
Zum Glück ist Minister Spahn bereit, Fehler zu korrigieren. Das ist ein sehr positives Zeichen.
@Stöber sagt: 08.02.2021 um 19:01 Uhr
„Die erste Fassung der Impfverordnung war meiner Meinung nach dennoch grob fehlerhaft und die Nachbesserung mehr als überfällig. Eine spürbare Wirkung ist zu erhoffen, aber noch ist keine beschleunigte Korrektur der versäumten Maßnahmen erfolgt. Also viel vergeudete Zeit und noch kein Grund zum Jubeln.“
Keine vergeudete Zeit, denn die Überarbeitung der Impfverordnung ist ja auch und vor allem dem (planmäßigen) verstärkten Zufluss von Impfstoffen geschuldet.
In den letzten vier Wochen gab es schlicht andere Prioritäten.
@Florian Staudte sagt: 08.02.2021 um 19:16 Uhr
„Letzte Woche gab es hier im Forum heftige Kritik dafür, dass von einigen gefordert wurde, die Soldaten für die Auslandseinsätze müssten eine höhere Priorität haben.“
Lesen Sie nochmals nach, woran sich die Kritik entzündet hat.
Wie ich bereits letzte Woche schrieb.
Eine Nicht-Diskussion. Denn am Anfang war der Bedarf an anderer Stelle einfach höher und dass die Prioritäten im Zuge des Fortschreitens der Impfkampagne angepasst werden konnten, war auch bereits seit längerem absehbar.
„Wahrscheinlich ist der Bundesgesundheitsminister doch schlauer als manche Foristen.“
Volltreffer.
@Flo sagt: 08.02.2021 um 19:00 Uhr
„Eines dürfte doch offensichtlich sein, GI&Co können damit nicht gemeint sein. Oder führen die ihre eigenen Befehle dann selber aus?“
Und wieder eine Neiddebatte :(
Ich hoffe ehrlich gesagt, dass „GI&Co“ sehr wohl damit gemeint sind und dass es bald und öffentlichkeitswirksam geschieht. Vorbildfunktion und so.
@Koffer
Alles klar.
Wenn man also Kritik findet, soll man sie für sich behalten.
Wenn eine Entscheidung nach einer gewissen Zeit angepasst oder revidiert wird, war das im Vorfeld schon immer so geplant und angedacht und die Kritik nicht berechtigt, sondern unnötig.
Wenn das die Diskussionskultur im Bereich Bundeswehr mittlerweile ist, dann können wir die Kommentare hier schließen und allgemein jede Diskussion im Keim ersticken, weil
„Die Damen und Herren auf der Hardthöhe und im Bendlerblock machen alles richtig. Also bitte einfach weiter arbeiten/dienen, Mund halten und Steuern bezahlen, das hat alles seinen Sinn und stellen sie keine weiteren Fragen.“
@Luftikus sagt: 08.02.2021 um 21:26 Uhr
„Wenn eine Entscheidung nach einer gewissen Zeit angepasst oder revidiert wird, war das im Vorfeld schon immer so geplant und angedacht und die Kritik nicht berechtigt, sondern unnötig.“
1. Schreibe ich das ja jetzt nicht nur aus der Rückschau, sondern ich habe genau das bereits letzte (und war es nicht sogar schon vorletzte) Woche vorausgesagt. Und warum? Weil es absehbar war.
2. Denn das Argument gegen die Impfung der Einsatzsoldaten war ja NIEMALS, dass sie diese Impfung nicht brauchen, sondern schlicht und einfach nur, dass es aufgrund der Mangelressource Impfstoff, andere gab, die es (noch) dringender brauchten.
Wie ich bereits letzte Woche schrieb: Eine Nicht-Diskussion.
@Luftikus sagt: 08.02.2021 um 21:26 Uhr
Und übrigens, auch das lässt sich bereits jetzt absehen (bzw. ließ sich auch bereits schon früher absehen), als nächste Stufe wird die Bw auch irgendwann ihre eigene Impfstoffkontingente bekommen um die Impfkampagne in die „Breite“ der Streitkräfte zu tragen.
Wenn die Risikogruppen durch sind und genügend Impfstoffe querschnittlich verfügbar sind, werden sicherlich nicht 170.000 Soldaten in die zivilen Impfzentren geschickt werden.
Und auch das ist dann nicht die Korrektur eines „Fehlers“, sondern das planmäßige Voranschreiten der Impfkampagne.
Spannend glaube ist glaube eher, wie das mit Familienangehörigen und Zivilbediensteten werden wir. Die dürfen ja eigentlich nicht durch den Sanitätsdienst der Bundeswehr mitversorgt werden, aber ich habe da auch schon Überlegungen gehört, dass es diesmal ausnahmsweise anders laufen könnte (!), einerseits aus Fürsorgegründen, und vermutlich andererseits um die zivile Impforganisation weiter zu entlasten.
@Luftikus
+1
Das Totschlagargument „Neiddebatte“ ist auch gerne genutzt, wenn statt mit Fakten mit Moral argumentiert wird.
@Koffer
„Keine vergeudete Zeit, denn die Überarbeitung der Impfverordnung ist ja auch und vor allem dem (planmäßigen) verstärkten Zufluss von Impfstoffen geschuldet.“
Schuld[!] ist ein planmäßiger[!] verstärkter[!] Zufluss von Impfstoffen. Aha.
Das hab ich jetzt 3x durchgelesen. Bei solchen Logikschlüssen wird mir dann
Immer klarer, warum Dinge bei der Bw und in anderen Behörden so „passieren“, wie sie eben „passieren“. Da kann man ja fast froh sein, dass erstmal planmäßig weniger Impfstoff gekommen ist. So hatte man Zeit auf den folgenden erhöhten Zufluss zu reagieren, um dann die Impfverordnung zu überarbeiten.
Klares Denken. Klares Reden. Klares Handeln.
Weiterhin viel Glück. Das wird man/frau brauchen.
Man darf darauf gespannt sein, welche Priorisierung die Bundeswehr in ihren eigenen Reihen vornehmen wird. Schließlich sind ja nach den entsprechenden Sonntagsreden alle wichtig.
Mein Vorschlag für eine negative Priorisierung innerhalb der Bundeswehr wären Soldaten die aktuell bei voller Besoldung im Homeoffice sind, dort aber mangels IT-Ausstattung nur telefonieren können. Ich bin der Meinung die Kameraden dort sind recht sicher untergebracht. Wer solchen Versorgungsluxus genießt, der muss ja bei der Impfung wichtig sein.
Wenn Sie das vorletzte Woche geschrieben haben, war das aber gut 4 Wochen nach einen lange organisierten und durchgeplanten Impfstart.
Ein Impfstart, der am Anfang die 3000 Einsatzsoldaten nicht eingeschlossen hat.
Gekostet hätte es 6000 Impfdosen oder am Anfang ja nur 3000 Impfdosen und dann Mitte/Ende Januar noch einmal 3000 Impfdosen. Das bei Tages(!!!)-impfungen in Gesamt-BRD von 60-120 Tausend Impfdosen.
Von den ganzen Prioritätssoldaten, von denen jetzt die Rede ist, war (zumindest von mir) nie die Rede gleich am Anfang zu impfen.
Schlimm ist allerdings die Art und Weise wie hier eine Diskussion im Keim erstickt werden soll. („Nicht-Diskussion“)
Gute Nacht Kritikfähigkeit und Staatsbürger in Uniform.
Man hätte sich auch hinstellen können und sagen können:
„Ja, wäre eine gute Idee gewesen im Vorfeld dieses kleine Kontigent eben für genau diese Soldaten abzuzweigen.“
Stattdessen wird wieder im Nachgang so getan, als wenn das alles richtig war und die Prioritäten korrekt gesetzt waren. Denn eine andere Einschätzung kann und darf es nicht geben.
Bin überrascht, wie sehr einige doch hier davon überzeugt sind, dass es „der Minister“ richtig oder falsch gemacht hätte, mit der Impfverordnung. Die Frage ist doch viel mehr macht man es dem Einen mehr Recht oder dem Anderen. Hier gibt es eindeutig kein Richtig oder Falsch.
Hören Sie mal die Stimmen aus dem Sport. Dort wird auch mit aus Sicht des Sports nachvollziehbaren Argumenten nach einer höheren Einstufung gerufen. Und für quasi jeden anderen gesellschaftlichen Bereich gilt das ebenso (Lehrer, Erzieher, Supermarktverkäufer, Medikamentenhersteller, …)
Die Impfung der Einsatzsoldaten ist schlicht und einfach den Forderungen Verbündeten und der Einsatzländer geschuldet. Sie war mitnichten von Anfang an geplant. Im Gegenteil: der Sanitätsdienst hat sich die Finger wund geschrieben, um das jetzt endlich zu erreichen. Das gilt auch für die „besonders relevanten Personen“.
Im Übrigen ist es immer wieder interessant zu prüfen, wann die Prioritäten denn auf der Zeitachse stattfinden. Wie schon geschrieben ändert sich für den GI nichts, weil er ja von Alter her ohnehin dran wäre.
Jetzt kommt das ABER: das Impfkontingent für die restlichen 170.000+x Soldaten ist noch nicht gesetzt, also wird der GI und alle anderen nicht altersgemäß dem Rest der Bevölkerung gleichgestellt, sondern stellt sich hinten an, es sei denn er zieht die Relevanz-Karte. Ergo: ich vertraue der Führung nicht!
Und die Forderung die Soldaten gleichzustellen (nicht zu privilegieren!) hat m.E. nichts mit Neid zu tun.
Um die zivilen Mitarbeiter, die Familienangehörigen, die Pensionäre sorge ich mich im Gegensatz zu Koffer nicht. Sie sind Teil des zivilen Gesundheitssystems und werden alters- und risikogemäß in der gesetzten Prioritätenfolge durchgeimpft.
[Das müssen Sie erläutern:
Jetzt kommt das ABER: das Impfkontingent für die restlichen 170.000+x Soldaten ist noch nicht gesetzt, also wird der GI und alle anderen nicht altersgemäß dem Rest der Bevölkerung gleichgestellt, sondern stellt sich hinten an, es sei denn er zieht die Relevanz-Karte.
Das ist erstmal eine unbelegte Behauptung – wieso wird der 34-jährige Soldat nicht ebenso wie der 34-jährige Zivilist geimpft, beide ohne einschlägige Vorerkrankung? Nur weil es kein eigenes Impfstoffkontingent Streitkräfte gibt?
T.W.]
@CRM-Moderator sagt: 08.02.2021 um 22:47 Uhr
„Da kann man ja fast froh sein, dass erstmal planmäßig weniger Impfstoff gekommen ist.“
Naja, wenn Sie berücksichtigen zu welchem Zeitpunkt die Lieferengpässe tatsächlich gewirkt haben und ab wann die Impforganisation gegriffen hat etc., dürfte das für die hier anhängige Frage wenig Auswirkungen gehabt haben.
„So hatte man Zeit auf den folgenden erhöhten Zufluss zu reagieren, um dann die Impfverordnung zu überarbeiten.“
Das wiederum könnte sogar sein. Da man in DEU keine Erfahrungen in den letzten Jahrzehnten mit großen Impfkampagnen unter hohem Zeitdruck hat, könnte ich mir in der Tat vorstellen, dass man erst einmal die unstrittig kritischen Fälle abarbeiten wollte um dann mit etwas Erfahrung und besseren Planungsgrundalgen nachjustieren zu können.
Nicht absolut schmeichelhaft für die Planer, aber eine Vermutung aus der realen Welt ;)
@Luftikus sagt: 08.02.2021 um 23:40 Uhr
„Wenn Sie das vorletzte Woche geschrieben haben, war das aber gut 4 Wochen nach einen lange organisierten und durchgeplanten Impfstart.“
Siehe oben.
„Ein Impfstart, der am Anfang die 3000 Einsatzsoldaten nicht eingeschlossen hat.
Gekostet hätte es 6000 Impfdosen oder am Anfang ja nur 3000 Impfdosen und dann Mitte/Ende Januar noch einmal 3000 Impfdosen. Das bei Tages(!!!)-impfungen in Gesamt-BRD von 60-120 Tausend Impfdosen.“
Naja, ich denke nicht, dass es nur um die Einsatzsoldaten ging.
Denn für die besteht ja in den allermeisten Fällen aufgrund der weitgehenden Lagerbeschränkung seit Coronabeginn eine sehr gute Kontrollierbarkeit des Infektionsrisikos im Vergleich zu anderen Fällen.
Es ging vermutlich eher um den Umfang der vergleichbaren Fälle (Neiddebatte und so). Hier schaue ich vor allem auf die Einsatzkräfte der Polizei.
Man sieht ja, dass beide (in gewisser Weise vergleichbare Gruppen) gemeinsame „hochpriorisiert“ wurden.
Und die Polizisten sind natürlich gleich in einem ganz anderen Personal-/Imfpumfang.
„Schlimm ist allerdings die Art und Weise wie hier eine Diskussion im Keim erstickt werden soll. („Nicht-Diskussion“)“
Wie man es nimmt. Wenn eine teilweise sehr emotionale Debatte um ein Problem für einen sehr überschaubaren Personenkreis mit relativ gut kontrollierbare Risiko zu einem Zeitpunkt geführt wird in dem die Problemlösung bereits absehbar (und sogar durch das BMG in den Raum gestellt/angekündigt war), dann erlaube ich mir diese Diskussion tatsächlich als „Nicht-Diskussion“ zu bezeichnen.
Und wenn dann die gleiche Diskussion eine Woche später (nach dann tatsächlich erfolgter Lösung des Problems) wieder geführt wird, dann erlaube ich mir auch darauf (erneut) hinzuweisen.
„Gute Nacht Kritikfähigkeit“
Wieso Kritikfähigkeit? Ich habe doch mit der Impfverordnung nichts zu tun. Ich habe nur schon vor längerem das vorhergesagt, was jetzt eingetreten ist.
„und Staatsbürger in Uniform.“
LOL. Das hat ja jetzt mal gar nichts mit einander zu tun. Staatsbürger in Uniform besagt, dass ich als Soldat weiterhin alle staatsbürgerlichen Rechte habe und mich in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen darf und soll. Genau das tue ich übrigens gerade ;)
@O.Punkt sagt: 09.02.2021 um 6:28 Uhr
„Bin überrascht, wie sehr einige doch hier davon überzeugt sind, dass es „der Minister“ richtig oder falsch gemacht hätte, mit der Impfverordnung. Die Frage ist doch viel mehr macht man es dem Einen mehr Recht oder dem Anderen. Hier gibt es eindeutig kein Richtig oder Falsch.“
+1
So ist das halt bei Mangelressourcen. Es ist immer eine Abwägungsentscheidung wer „dringlicher“ ist…
Na hier kocht es ja wieder…
Ich denke, egal ob geplant, ungeplant, richtig oder falsch – Fehler passieren und eine Priorisierung von Soldaten die in den Einsatz entsandt werden und auf Grund der dort vorherrschenden hygienischen Bedingungen bzw. dem Umgang mit Zivilbevölkerung einem höheren Risiko einer Ansteckung ausgesetzt sind hätte durchaus Sinn gemacht (ich glaube die Landespolizei die entsprechenden Kontingente abstellen handhaben das auch so ?? – wenngleich das geringere Mengen sind).
Ich warte ab ob nicht einer der nachweislich im Einsatz erkrankten hier eine WDB geltend machen wird mit o.g. Begründung, da der Dienstherr hier vermeintlich nicht alles unternommen hat um Schaden von dem Soldaten abzuwenden – schließlich sind wir ja nicht im Krieg.
@Koffer sagt: 08.02.2021 um 20:47 Uhr
„@Flo sagt: 08.02.2021 um 19:00 Uhr
„Eines dürfte doch offensichtlich sein, GI&Co können damit nicht gemeint sein. Oder führen die ihre eigenen Befehle dann selber aus?“
Und wieder eine Neiddebatte :(“
Was soll das mit einer Neiddebatte zu tun haben? Ja der Impfstoff ist nur begrenzt verfügbar, nur welchen echten Nutzen hat es, egal ob bei Bundeswehr, Polizei, Feuerwehr oder Katastrophenschutz, wenn jeweils die „Teppichetagen“ geimpft werden?
Gerade gelesen das ein Landrat der mit Impfstoffresten versorgt sich damit verteidigt das ja nur er und sein Vertreter Entscheidungen treffen können.
Mag ja sein das es wichtig erscheint das ein geimpfter Landrat mit den geimpften Vertretern von Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr und Katastrophenschutz noch in der Lage ist im Stab Entscheidungen treffen zu können. Nur welchen Wert haben solche Entscheidungen wenn jeder hinterher kleinlaut zugeben muss das seine Organisation keine Kräfte mehr hat die diese umsetzen können?
@Flo sagt: 09.02.2021 um 9:27 Uhr
„Was soll das mit einer Neiddebatte zu tun haben? Ja der Impfstoff ist nur begrenzt verfügbar, nur welchen echten Nutzen hat es, egal ob bei Bundeswehr, Polizei, Feuerwehr oder Katastrophenschutz, wenn jeweils die „Teppichetagen“ geimpft werden?“
Die emotionale Abwehrhaltung gegen vorgesetzte Ebenen ist menschlich verständlich, aber sachlich nicht zu rechtfertigen.
@Sailor 1995 sagt: 09.02.2021 um 7:44 Uhr
„Die Impfung der Einsatzsoldaten ist schlicht und einfach den Forderungen Verbündeten und der Einsatzländer geschuldet. Sie war mitnichten von Anfang an geplant. Im Gegenteil: der Sanitätsdienst hat sich die Finger wund geschrieben, um das jetzt endlich zu erreichen. “
Ja, ich glaube Ihnen gerne, dass San das von Anfang an wollte. Gibt ja auch gute Gründe dafür.
Aber in einer übergreifenden Betrachtung und Abwägung haben dann halt für das größere Ganze zuständige Stellen entschieden, dass es im Januar andere Prioritäten gab, weil die Ressourcen dafür eben noch nicht reichten.
Jetzt haben wir die Ressourcen und jetzt konnten neue Abwägungen vorgenommen werden.
Und entschuldigen Sie, das war von Anfang an absehbar und auch bekannt.
Die sogenannte „Teppichetage“ trägt mehr Verantwortung und ist im Ergebnis im Regelfall „wichtiger“ für das Gesamtsystem, als der MG2 in einer Infanteriegruppe.
Wenn die Ministerin erkrankt, dann hindert das z.B. die Entscheidungsprozesse des gesamten Ministeriums. Nicht rechtlich, denn sie hat ja Vertreter, sondern praktisch.
Darüber hinaus kann ich für einen MG2 viel leichter „externe“ Kontakte begrenzen, in also in einer stabilen Sozialgruppe halten, als für Führungspersonal, was aufgabenbedingt häufig mit Angehörigen anderer Sozialgruppen Kontakt haben muss.
„Um die zivilen Mitarbeiter, die Familienangehörigen, die Pensionäre sorge ich mich im Gegensatz zu Koffer nicht. Sie sind Teil des zivilen Gesundheitssystems und werden alters- und risikogemäß in der gesetzten Prioritätenfolge durchgeimpft.“
„Sorgen“ mache ich mir auch keine. So dramatisch die Gesamtlage für unsere Gesellschaft ist, für die einzelne, durchschnittliche Person halte ich das Risiko für kontrollierbar und überschaubar.
Ich denke nur (und habe auch solche Überlegungen schon im Geschäftsbereich gehört), dass es zu überlegen wäre, im Sinne der Fürsorge (und vermutlich auch der Entlastung der zivilen Impfkampagne) die Kapazitäten der Bw ausnahmsweise auch für Zivilbedienstete und Familienangehörigen zu nutzen.
Aber wie gesagt, zwingend notwendig ist das nicht. Covid ist ja nicht der Schwarze Tod ;)
Manche Beiträge sind hier schon sehr fragwürdig.
Bei verständiger Würdigung ist es nur recht und billig, die ca. 3.000 Einsatzsoldaten mit höchster Priorität zu versehen. Die Bevölkerung hätte dafür größtes Verständnis. Wir sollten nicht so tun, als ob in Deutschland nur verständnislose „Vollidioten“ wohnen würden. Klare Worte und die Bevölkerung trägt es mit.
Meine Theorie: Der im BMVg zuständige Mitarbeiter für die Mitzeichnung der Impfverordnung war im Eltern-Kind-Zimmer abgelenkt.
Böswillig könnte man auch sagen: Hätten wir eine Verteidigungsministerin, die sich nicht als „Klo-Frau“ auf Karnevalsveranstaltungen zum „Voll-Honk“ macht und bei solchen Entscheidungen (Impfpriorität für Einsatzsoldaten) mal auf den Tisch haut, dann könnten wir uns diese Diskussion sparen.
Im 3. Quartal 2020 durfte ich von Mali nach Köln mit dem Medevac-Airbus fliegen. Kann ich nur jedem Soldaten empfehlen. Sehr freundliche Kameradinnen und Kameraden. Essen gut. Leider kein Entertainment.
Kehrseite: ca. 120.000 Euro Kosten bei einer Corona-Infektion ohne jegliche Symptome. Vielleicht sollen die Medevac-Airbus durch die Pendelei nach Mali und Afghanistan auch abgeflogen werden, um neue beschaffen zu können?
Und leider kann eine solche Infektion auch ganz anders verlaufen…..
[Warum entwerten Sie Ihre sonst eigentlich ganz vernünftigen Kommentare immer mal wieder durch Ausfälle am Rand der Pöbelei? Müssen wir hier nicht haben. T.W.]
@T.W. 09.02.2021 07:44
Zu Ihrer Nachfrage: Stimmt, das ist eine Tatsachenbehauptung, die aber leicht verifizierbar ist. Im Ernst, Sie haben die Antwort als Teil der Frage selbst gegeben.
Soldaten sind wegen der „freien Heilfürsorge“ auf den Sanitätsdienst der Bundeswehr angewiesen, nur im Ausnahmefall per Überweisung an Fachärzte, zivile Krankenhäuser, etc..
Deshalb haben Soldaten keine aktive Krankenversicherung und sie werden vom zivilen Gesundheitswesen nicht erfasst (die älteren Soldaten haben z.B. auch keine Gutscheine für FFP 2 Masken erhalten). Wenn ein Soldat versucht einen Termin im Impfzentrum zu vereinbaren, wird er nach der Versicherungsnummer (aktive GKV/PKV) gefragt, die er nicht hat. Der Termin kommt dann nicht zustande.
Die Bundeswehr braucht also ein eigenes Impfstoffkontingent (wir haben einmal gesagt als „17. Bundesland“), das dann gemäß der Priorisierung der STIKO durch den Sanitätsdienst verimpft werden kann. Nur dann wird der 34-jährige gesunde Soldat etwa zeitgleich mit einem 34-jährigen gesunden Zivilisten geimpft.
Wie schon gesagt, es geht um Gleichstellung, nicht um Privilegierung i.S.v. früherer Impfung.
Über die Fälle der höher priorisierten Kräfte in Krankenhäusern, Altenheimen, usw. wurde schon früher gesprochen. Diese werden aus dem Kontingent des Bundeslandes geimpft.
@Suum Cuique
Die Organisation der Impfung ist Sache der Bundesländer, die Impfreihenfolge wurde bundesweit festgelegt und jetzt gerade angepasst. Das hat btw auch etwas mit unterschiedlichen Impfstoffen (AstraZeneca) zu tun.
Die Landespolizeien werden über die Bundesländer versorgt und stehen auch bereits in der Impfverordnung.
@Sailor 1995 sagt: 09.02.2021 um 11:08 Uhr
„Die Bundeswehr braucht also ein eigenes Impfstoffkontingent (wir haben einmal gesagt als „17. Bundesland“), das dann gemäß der Priorisierung der STIKO durch den Sanitätsdienst verimpft werden kann. Nur dann wird der 34-jährige gesunde Soldat etwa zeitgleich mit einem 34-jährigen gesunden Zivilisten geimpft.“
Zustimmung. Und das wird auch passieren. Es ist ja absehbar, dass es im Frühjahr irgendwann so weit sein wird.
Natürlich kann auch die andere Lösung gewählt werden, indem Soldaten über die Impfzentren geimpft werden. Ist durchaus möglich, da die Impfkosten ja sowieso nicht streng über die normalen Verfahren abgerechnet werden.
Aber ich denke nicht, dass so kommen wir, denn die 170.000 Soldaten würden dadurch das „zivile“ Impfsystem belasten obwohl organisatorische Kapazitäten im eigenen Bereich vorhanden sind.
Garantieren kann man das natürlich jetzt noch nicht (wir kennen ja nicht alle Faktoren, die zur Entscheidungsfindung führen), aber es würde mich sehr wundern, wenn wir „normale“ Soldaten nicht über ZSan geimpft werden würden.
@ T.W.
Anders formuliert:
Ich hätte mich sehr gefreut, wenn sich die Ministerin für die Soldatinnen und Soldaten, die in die Einsätze gehen, stark gemacht und die höchste Priorität beim Impfen von Anfang an eingefordert hätte.
Dies wäre eine gutes Zeichen nach innen und außen gewesen.
Mit einer plausiblen Erklärung hätte kaum eine Partei aus dem Deutschen Bundestag dem widersprochen. Und der Bevölkerung wäre das auch vermittelbar.
@all
Die hier aufgestellte Behauptung, dass Soldaten später geimpft würden als nach der Impfpriorität vergleichbare zivile Personengruppen, war in der Tat einfach zu widerlegen. Siehe Nachtrag oben. (Ich glaube übrigens kaum, dass bislang ein aktiver Soldat versucht hat, einen Termin im Impfzentrum für sich selbst zu vereinbaren.)
@Florian Staudte sagt: 09.02.2021 um 12:44 Uhr
„Ich hätte mich sehr gefreut, wenn sich die Ministerin für die Soldatinnen und Soldaten, die in die Einsätze gehen, stark gemacht und die höchste Priorität beim Impfen von Anfang an eingefordert hätte.
Dies wäre eine gutes Zeichen nach innen und außen gewesen.“
Ein gutes Zeichen nach innen? Vielleicht.
Ein gutes Zeichen nach außen? Zu einer Zeit, als noch lange nicht alle Hochrisikopatienten geimpft waren? Zu einer Zeit in der die Einsatzkräfte der Polizei noch nicht geimpft waren? Zu einer Zeit als noch absehbar nicht alle Impfhelfer geimpft waren?
Also zu einer Zeit zu der es noch viel, viel mehr Personengruppen mit höherem Bedarf und/oder höherem Risiko gabt?
Das wäre wohl kein gutes Zeichen nach außen gewesen.
@T.Wiegold sagt: 09.02.2021 um 13:05 Uhr
Danke für die Klarstellungen.
Alles andere wäre auch wirklich seltsam gewesen.
Mich wundert immer wieder, wie sehr dieses Thema die Gemüter zu erhitzen vermag in einem Land, wo – je nach Umfrage – zwischen 30 und 50% der Menschen sich nicht mal impfen lassen wollen.
Ich wundere mich immer wieder, dass hier dargelegt wird, am Anfang fehlten die Ressourcen und jetzt wären diese ja (bald) da… wo sind sie denn da??? Oder habe ich was verpasst? Oder werden Impfstoffe erstmal sorgsam eingelagert um dann in einem Hsndstreich verabreicht zu werden….?
Wir sind wohl noch ganz ganz weit weg von ausreichender Impfstoffvergügbarkeit, so dass man sich leisten kann junge gesunde Männer in der Kreis der als Nächstes zu impfenden aufzunehmen …
Und wie schon von fachkundiger Expertise in diesem Faden treffend formuliert: Soldaten im Auslandseinsatz gehören ja eher einer überschaubaren kleinen und insgesamt gut kontrollierbaren und im Rahmen einer Kontaktnachverfolgung zu überwachenden Kohorte …
Toll, dass die Leiter KVK/BVK z.B. nicht zu den besonders relevanten Positionen bei der Bundeswehr gehören. Die machen zwar seit März 2020 vor Ort die ganze Arbeit alleine (weil die KVK’s als Ganzes nie aktiviert wurden, zumindest in RLP) und fahren auch mal raus zu den Impfzentren und Altenheimen (Koordination am Schreibtisch klappt halt nicht so gut), aber egal – weitermachen.
Und jetzt muss man auch noch auf der untersten Ebene dafür kämpfen, dass die Soldaten in den Heimen geimpft werden? Warum gibt es da keine festen Absprachen mit dem Bundesland? Klar, die Soldaten sind ja teflonbeschichtet, die Mutationen eine Erfindung von Boris Johnson und da kann man sich die Impfung ja sparen *sarc off
[Können Sie das bitte erläutern? So weit ich weiß, gibt’s noch keine Festlegung der „besonders relevanten Positionen“, Ihnen scheint dagegen bereits eine vorzuliegen? T.W.]
Welchen Grund nannte man denn, als das eigene Kontingent für die Bw abgelehnt wurde?
Ich denke, dass die Truppe besser weiß, wer zuerst geimpft werden soll, als Zivilisten.
Was ich aber ablehnen muss, ist, dass Angehörige der Soldat:innen von der Bw geimpft werden.
Wenn selbst die Angehörigen von Pflegepersonal weder geimpft noch getestet werden, dann die anderen Angehörigen auch nicht.
@Gast: Mittlerweile ist der Impfstoff von Moderna eingetroffen.
Der von AstraZeneca ist früher für Menschen verfügbar, da er nicht für Personen ü65 verimpft wird.
Auch dieser Punkt mag dazu beitragen, dass man die Impfpriorisierung geändert hat.
Vorher mussten zunächst ca 10 Mio Menschen ü60 geimpft werden.
Und das zweimal.
Daher hat man häufig bis zu 50% der Lieferung gehörte, um keine Probleme für die zweite Impfung zu bekommen.
Heisst: Man kann fast doppelt so viele Menschen mit der ersten Impfung ausstatten, als bisher erfolgt.
Weiterhin nimmt Biontech diesen Monat seine neue Produktionsanlage in Marburg in Betrieb.
@Nurso sagt: 10.02.2021 um 11:30 Uhr
„Der von AstraZeneca ist früher für Menschen verfügbar, da er nicht für Personen ü65 verimpft wird.
[…]
Weiterhin nimmt Biontech diesen Monat seine neue Produktionsanlage in Marburg in Betrieb.“
Zustimmung.
Und auch bei den anderen Impfstoffen erfolgt der Impfstoffzulauf ja nach und nach stärker (derzeit zwar teilweise langsamer als erhofft, aber absehbar im II. Quartal dann stärker als bisher).
Aber ich insgesamt hat @Gast sagt: 10.02.2021 um 0:18 Uhr mEn sehr wohl Recht, wenn er sagt „Wir sind wohl noch ganz ganz weit weg von ausreichender Impfstoffvergügbarkeit, so dass man sich leisten kann junge gesunde Männer in der Kreis der als Nächstes zu impfenden aufzunehmen …“
Nur weil es absehbar besser wird sind wir natürlich noch nicht soweit, dass wir keine Mangelressource mehr haben.
Und auch mit folgender Aussage kann ich @Gast nur umfänglich zustimmen „Und wie schon von fachkundiger Expertise in diesem Faden treffend formuliert: Soldaten im Auslandseinsatz gehören ja eher einer überschaubaren kleinen und insgesamt gut kontrollierbaren und im Rahmen einer Kontaktnachverfolgung zu überwachenden Kohorte …“
Natürlich gibt es auch hier gute Gründe für eine (möglichst frühe!) Impfung, aber die Gefährdung ist einzelnen und die Notwendigkeit für eine Generalprävention („Herdenimmunität“ etc.) ist halt objektiv doch signifikant geringer als bei vielen anderen Gruppen hier im Heimatland.
Insgesamt halte ich es daher für richtig, dass man bisher die Einsatzsoldaten nicht hoch priorisiert hat, aber ich halte es auch für vertretbar, sie nun höher zu priorisieren als am Anfang.
Nochmal: wir haben in Deutschland Kreise mit Inzidenzen von nahezu 400 (Tirschenreuth). Da muss sich der Soldat grundsätzlich eigentlich ehrlicherweise ganz weit hinten anstellen. Warum?
1. i.d.Regel jung und gesund, ansonsten zu priorisieren wegen Ridikogruppe
2. am einfachsten zu isolieren/in Quarantäne zu „befehlen“ (Stichwort Kaserne im weiteren Sinne)
3. ohne Belastung des zivilen Gesundheitssystems in einem gewissen Rahmen medizinisch zu betreuen…..
Auch wenn das nicht opportun in diesem Rahmen zu sagen ist: Man kann es sich „leisten“ Soldaten nicht hoch/höher zu priorisieren.
Gast
Ergänzung: Hinsichtlich der Impfquote hat sich – mangelsituation hin oder her, Deutschland bisher nicht durch eine herausragende Leistungsfähigkeit qualifiziert … leider!
Bzgl. Diskussion um Priorisierung von zivilen Angestellten der Bundeswehr vielleicht auch mal ab und zu darüber nachdenken das dieses Personal z.b. zu 90% die MunLgr betreibt und dementsprechend maßgeblich für den Fortgang von Übungsaufgaben sowie Versorgung in den Einsätzen stellt.
@ht. sagt: 11.02.2021 um 9:22 Uhr
„Bzgl. Diskussion um Priorisierung von zivilen Angestellten der Bundeswehr….“
Ja, und die Fleischereifachverkäuferin meines Vertrauens ist für den Nachschub an Aufschnitt und Gulasch maßgeblich und notwendig.
Wenn jetzt alle Soldaten und Zivilangestellten gleichermaßen wichtig sind und mit höchster Priorität geimpft werden müssen, dann ist das zum einen nicht glaubwürdig, zum anderen führt das jede Systematik einer Priorisierung ad absurdum.
@Gast:
Sobald ein Pflegeheim mit 30 Personen positiv g_e_t_e_s_t_e_t wird, haben sie automatisch einen sehr hohen Wert für den g_a_n_z_e_n dagehörigen Landkreis.
Soldaten sind in Auslandseinsätzen multinational verwoben. Da geht es um Vertrauen. Nicht um Kontaktverfolgungsprobleme. Wer positiv getestet wird, fliegt ggf. teuer nach Hause und zieht eine Quarantäneschneise durchs Camp. Und keiner will in die Nähe von Soldaten dieser Nationalität kommen. Menschlich. Impfung hilft da – auch psychologisch.
@CRM-Moderator
+1
Das ist wohl einigen hier zu hoch und die wollen die Problematik dahinter nicht verstehen.
Dann noch das Argument mit den 400 pro 100.000.
Ein Bundesland oder Landkreis bekommt wegen einer höheren Inzidenz auch nicht mehr Impfdosen, als andere Landkreise/Bundesländer.
Nach der Logik müsste aber Rostock (Großstadt mit dauerhaft Inzidenz unter 50, jetzt unter 35) keine Imfpdosen bekommen, weil keine Belastung vor Ort vorhanden ist. (Priorisierung)
1. Beschäftigen sie sich mit der Idee und Wirkweise der Impfstoffe. Bisher konnte leider nicht nachgewiesen werden, dass eine Impfung eine Übertragung verhindert. Das wäre total toll, wenn es so wäre. Ich bin der festen Überzeugung, dass dann die Impfbereitschsft > 90% wäre.
2. Inzidenzen haben nichts mit Priorisierung zu tun, sehr wohl aber mit der Wahrscheinlichkeit, dass vulnerable Gruppen infiziert werden. Das gilt es zu verhindern. Soldaten sind aus infektiologischer Sicht insbesondere unter Einbezifhung eines progressiven Krankheitsverlaufes grundsätzlich nicht vulnerabel.
@CRM-Moderator sagt: 11.02.2021 um 11:18 Uhr
„Soldaten sind in Auslandseinsätzen multinational verwoben. Da geht es um Vertrauen. Nicht um Kontaktverfolgungsprobleme. Wer positiv getestet wird, fliegt ggf. teuer nach Hause und zieht eine Quarantäneschneise durchs Camp. Und keiner will in die Nähe von Soldaten dieser Nationalität kommen. Menschlich. Impfung hilft da – auch psychologisch.“
Naja, da auch die meisten anderen Nationen bisher noch keine Impfung hatten, zieht das Argument nicht.
Unabhängig davon, ist es ja überhaupt nicht umstritten, dass es gut und richtig und wichtig ist, dass die Soldaten geimpft werden.
Es ist halt bisher nur nicht vermittelbar gewesen, weil andere, schwächere Mitbürger in DEU (noch) größeren Bedarf hatten als wir.
Bei der Verwaltung von Mangelressourcen gibt es keine gute, sondern nur die am wenigsten schlechte Lösung.
Und junge, gesunde mit kontrollierbarem Risiko versehen Soldaten ggü. alten, schwachen und nicht anders zu schützenden Personen zu bevorzugen, wäre bisher nun wirklich schwer vermittelbar gewesen.
@ht. sagt: 11.02.2021 um 9:22 Uhr
„Bzgl. Diskussion um Priorisierung von zivilen Angestellten der Bundeswehr vielleicht auch mal ab und zu darüber nachdenken das dieses Personal z.b. zu 90% die MunLgr betreibt und dementsprechend maßgeblich für den Fortgang von Übungsaufgaben sowie Versorgung in den Einsätzen stellt.“
Naja, das ist doch auch mit der neuen Impfpriorität kein Problem. Wenn ein ziviler Angehöriger der Bw (egal ob Beamter oder Angestellter) Schlüsselpersonal ist, dann kann er ja auch geimpft werden.
Aber nicht jeder Munbewirtschafter fällt natürlich unter diese Kategorie. Es ist da ja auch zu fragen, wie leicht ist er im Falle einer Erkrankung/Quarantäne durch andere zu ersetzen, wie einzigartig ist die Fähigkeit innerhalb der Bw etc.
@Gast sagt: 11.02.2021 um 15:48 Uhr
„2. Inzidenzen haben nichts mit Priorisierung zu tun, sehr wohl aber mit der Wahrscheinlichkeit, dass vulnerable Gruppen infiziert werden. Das gilt es zu verhindern. Soldaten sind aus infektiologischer Sicht insbesondere unter Einbezifhung eines progressiven Krankheitsverlaufes grundsätzlich nicht vulnerabel.“
Zutreffend.
Dennoch halte ich es mit Zulauf der neuen Impfstoffe für in der Zwischenzeit verantwortbar Einsatzsoldaten höher als bisher zu priorisieren.
@alle
Wie groß der Neidfaktor in DEU ist (und das selbst bei Dingen, für die es ja bisher leider eine viel zu geringen Nachfrage aka „Impfbereitschaft“), gibt, kann man an den öffentlichen Erregungen über angeblich unberechtigt vorgezogene Impfungen sehen.
Die FAZ vom gestern und heute schwenkt da leider auch in dieses Fahrwasser ein.
Da wurde ein Bürgermeister vorgezogen geimpft, weil ansonsten die Impfdosis hätte weggeworfen werden müssen. „SKANDAL! SCHMAROZTER“ tönt es da.
Da hat ein Landkreis einen Massentest gemacht und dafür 300 Polizisten vorgezogen geimpft! „SKANDAL! VORDRÄNGLER!“ tönt es da.
Da schlägt der FC Bayern vor öffentlichkeitswirksam vorgezogen zu impfen um die Impfbereitschaft in der Masse der Bevölkerung zu erhöhen. „SKANDAL! AUSSCHLIESSLICH FINANZIELLE HINTERGEDANKEN!“ tönt es da.
In anderen Ländern ist es normal, das Verantwortungsträger und Prominente sich früh und öffentlichkeitswirksam impfen lassen. Erstens weil Führungspersonal nunmal übergreifend für das große ganze wichtig sind aber zweitens auch damit man es sieht und wahrnimmt und andere dem Nacheifern (besonders bei Prominenten ein Faktor.
Aber so tickt DEU nunmal nicht. In DEU ist es wichtig, dass alles penibel korrekt läuft und alle gleicher sind als gleich.
Und da hätte man dann im Dezember, als alle hypersensibel waren junge, gesunde Soldaten ggü. 90-jährigen Demenzkranken überpriorisieren sollen? Den Shitstorm hätte ich mal erleben wollen :(
@Koffer
Bei ihren Beispielen würde ich allerdings schon ein bisschen differenzieren – ob der Landrat geimpft wird, weil sonst die Dosis weggeworfen wird, oder ob ein Landkreis unter dem Vorwand „wir müssen mal testen“ ein paar Hundert Polizisten vermutlich illegal bevorzugt, macht schon einen Unterschied.
(Ich gebe aber zu, dass uns diese Detaildebatte sehr schnell in den OT führt.)
@T.Wiegold sagt: 11.02.2021 um 18:15 Uhr
Absolut, man muss immer genau hinschauen. Wir wissen ja auch aus der Ferne nicht, ob das mit den ansonsten weggeworfenen Impfdosen nicht eine Schutzbehauptung ist und wir wissen ja auch bei den Polizisten nicht, was wirklich in der Verwaltung vorging, also ob es eine „echte und wirklich“ sinnvoller Massentest war oder nur ein vorgeschobenes Argument.
Und auch beim FC Bayern muss man genau hinschauen. Vielleicht sind es ja wirklich primär finanzielle Eigennutzerwägungen (wenn es der DFB gewesen wäre, der das mit der Nationalmannschaft vorgeschlagen hätte, dann gäbe es da vermutlich weniger Zweifel).
Mir geht es auch nicht um die einzelnen Fälle. Da mag sich jeder Einzelfall so oder so zugetragen haben.
Es geht mir um die Tendenz, dass es bei uns in DEU alles penibel und mit der Neidbrille betrachtet wird.
Mein freut sich nicht, wenn jemand anders vorgezogen geimpft wurde und sagt „gut für Dich, hoffentlich bin ich auch bald dran“, sondern man hinterfragt ob „der da“ überhaupt im Recht war. Unabhängig davon, dass selbst wenn er im Unrecht war, man selbst ja trotzdem noch nicht „dran“ gewesen wäre.
Mir geht es um den Ton der Debatte (nicht hier in diesem Faden, sondern in DEU).
Und auch wenn ich mir wünsche, dass man die Einsatzsoldaten hätte früher priorisieren können, so hätte ich das im Dezember und Januar nicht als berechtigt angesehen und selbst wenn man es hätte rechtfertigen können, so hätte man das der Öffentlichkeit nicht verkaufen können.
Und von daher bin ich Recht zufrieden darüber wie es bisher gelaufen ist. Die allgemeine Kritik an der Impfkampagne kann ich sowieso nicht nachvollziehen. Sicherlich läuft es nicht gut, aber dafür, dass wir so etwas schon seit den 50er (oder waren es die 60er?!) nicht mehr zu bewältigen hatten, finde ich läuft es ganz gut.
@Gast
Zu 1
Mir ist bekannt, was die Impfung kann und was nicht. Die BR steckt da grosse Hoffnungen rein. Wenn Sie da meinen globalgalaktisch die Corona-Strategie der BR in Frage zu stellen, bitte sehr.
Zu 2
Ich behaupte einfach mal, dass Sie noch nie in einem Camp, wie in Gao waren. Und halte das Ihnen zu Gute.
Der rumänische Hubschrauberpilot ist übrigens im besten Alter und physisch/psychisch vorselektiert. Also das Sahnehäubchen. Er hat es mWn gerade noch geschafft. Übrigens die Rettungskette war damit gefährdet.
https://augengeradeaus.net/2020/07/coronavirus-pandemie-und-bundeswehr-sammler-2-juli/
Ausführlich:
Sie wollen nicht mehrere tausend Kilometer entfernt unter rudimentären Bedingungen verbringen, mit dem Wissens, dass da Menschen aus allen Herren Länder rumschwirren (ein Camp ist immer eine Grossbaustelle) und sie nicht wissen, ob die Vor-Quarantäne genauso gewissenhaft bei allen durchgeführt wurde, wie bei Ihnen im Hotel in Hannover oder Köln. Und dass sie keine Impfung bekommen haben, die die Auswirkungen begrenzen kann, weil Sozialneid oder so, obwohl es diese Impfung gibt.
Während sie gleichzeitig allen möglichen Impfungen zustimmen müssen und sich täglich als Malariaprophylaxe Malarone oder Doxycyclin [oder was gerade der neueste Hit ist] über Monate reinpfeifen. Nebenwirkungen inklusive. Für AFG müssen sie mittlerweile jährlich Polio geimpft sein.
SIE WOLLEN MISSION-MINDED SEIN. Das klappt am Besten, wenn sie UND IHRE FAMILIE sicher sind, dass man sich da möglichst angemessen um sie kümmert. Anschläge sind das eine. Aber ein Camp über Monate in Quarantäne oder Teilquarantäne, schwere Krankheitsverläufe schweigt sich dann, trotz Empfehlung der Zurückhaltung durch die Campleitung, auch irgendwann zur Familie durch.
Es kann dann durchaus sein, dass der nächste Einsatz die Bw ohne sie durchführen muss, weil sie wegen „Einsatzbelastung“ ein paar Jahre pausieren.
Und nein, Soldaten sind keine Jammerlappen und gewisse Dinge sind natürlich part of the job aber sind sie sicher es gibt Mögliches/Akzeptables und Unmögliches/Unakzeptables..
Mein unmilitärisches Umfeld (viel Krankenhauspersonal dabei) dachte übrigens, dass die Auslandseinsatzsoldaten mit als erstes geimpft werden. Das war für die „logisch“.
Ungeimpft in AFG oder MLI? Das wäre aus deren Sicht unverantwortlich.
@Koffer: Sie sind der Meinung, dass erst wenn andere Nationen im Camp auch geimpft sind, sollten wir impfen? Also wenn die hervorragende zivile Küchencrew aus Südostasien geimpft ist, dann erst unsere Soldaten?
Hab’ich sie da richtig verstanden?
@Koffer
„Naja, da auch die meisten anderen Nationen bisher noch keine Impfung hatten, zieht das Argument nicht.“
Sie haben verstanden, was die Impfung macht?
„Es ist halt bisher nur nicht vermittelbar gewesen, weil andere, schwächere Mitbürger in DEU (noch) größeren Bedarf hatten als wir.“
Behauptung und Meinung ihrerseits. Mein ziviles Umfeld sagt mir das Gegenteil.
„Und junge, gesunde mit kontrollierbarem Risiko versehen Soldaten ggü. alten, schwachen und nicht anders zu schützenden Personen zu bevorzugen, wäre bisher nun wirklich schwer vermittelbar gewesen.“
Erneut Behauptung und Meinung ihrerseits. Ich erinnere an den rumänischen Hubschrauberpiloten. Im Camp haben sie ganz andere Personendurchsätze als im gesicherten Pflegeheim zu Hause. Irgendwann hat man ja gemerkt, dass es eine gute Idee ist, so ein Heim zu sichern. Denn dort wird gestorben und die steigern die Inzidenzwerte.
Wie sie hier versuchen die Impfbetrügereien von Stadträten, Landräten, Bürgermeistern und Krankenhausverwaltungspersonal unter Sozialneid und deutscher Meckerkultur abzubuchen, finde ich persönlich erschreckend. Sie sind offensichtlich aktiver Stabsoffizier, haben den Eid auf die Verfassung geschworen und dienen in höheren Kommandobehörden. Ich könnte da nicht zu dieser Schlussfolgerung kommen.
In der Stadt mit dem grössten Standort der Bw, hat die Verwaltung nach Aufkommen dieser Impfbetrügereien an anderen Orten ausdrücklich via Zeitungsinterview festgestellt, dass natürlich eine Liste verfügbar ist, wo jederzeit in räumlicher und zeitlicher Nähe von Impfterminen diese Backup-Liste genutzt und abgehakt wird. Auf dieser Liste stehen natürlich nur bedürftige Personen nach Kategorie 1 [!] und keine selbsternannten Unersetzlichen. Und deshalb hat sich in dieser Stadt auch keiner erdreistet diese Ordnungswidrigkeit zu begehen. Denn dafür hatte ja „die Führung“ Zeit – solch einer saubere Liste zu erstellen. Übrigens: Der Friedhof ist voll von Unersetzlichen.
Wenn man meint, Entscheidungsträger hätten Priorität, dann hätte man das so vorher festlegen können. Bundesgesundheitsamt in Absprache mit den Landesgesundheitsämtern. Man hat es aber so festgelegt, wie man es festgelegt hat. Und dann brauchen sie auch nicht mit ihrer Nebelkerze, sinngem. „wie das in anderen Ländern so gehandhabt wird“, zu kommen.
Und hören sie bitte auf ständig igrendwas mit „Neid“ oder à la Hexenjagd in die Diskussion reinzudrücken. Das ist eine von ihnen nach vorne geschobenes faktenfreies Framen und dient der Umkehrung der Schuldigen zu Opfern des Mobs.
Vielleicht erkennen sie ja bald wieder eine „Lageänderung“ am Horizont, die zwar ungeplant aber natürlich erwartet wurde und weshalb man jetzt vieles ändern kann, was man ja sowieso ändern wollte aber dafür „Volkes Meinung“ noch nicht weit genug gediegen war. Die Geschmeidigkeit auf den Teppichetagen ist ja Legende. Alles gewusst, immer gesagt. Mist, keine Hubschrauber mehr….
Schönen Abend.
P.S.: Man wird lock-down Verstösse schwer ahnden können, wenn die Impfbetrüger ungeahndet davonkommen. Dazu braucht es keine Psychologiestudium.
@CRM
Entschuldigen Sie, aber ihre Argumentation ist ihrer nicht würdig – bisher waren ihre Argumente meist stichhaltig und intelligent geschlussfolgert.
1. Ich habe die letzten 12 Jahre als StSanOffz jährlich im Ausland – nicht urlaubshalber verbracht. Ich kenne Lager der Grösse MeS ..
2. Nein – ich negiere nicht die Strategie der BR. Ich lege aber Wert auf eine korrekte Interpretation der Möglichkeiten der bis dato zugänglichen Impfmöglichkeiten.
3. Einzelschicksale sind sicher Schicksale – aber eben auch einzeln. Das sollte gerade Ihnen als Soldat bewusst sein.
4. wenn die Rettungskette an einer einzigen Person hängt, liegt der Fehler doch sicher nicht an einer ethisch definiert Impfteihenfolge. Und wenn doch: Zusammenpacken in Heimfahren.
Gast
@Gast
Was meiner würdig ist oder nicht….. Danke für das (vergiftete) Lob. ;o)
Sie wollten mich belehren über die wirkweise der Impfung, vergessen?
Zu 1.
Sie kennen Lager der grösse MeS aber nicht Lager der grösse Gao. Damit stimmen Sie mir meinem Punkt 2 von oben zu. Habe ich also richtig gelegen. Eine Zaunrunde joggen in Gao sind, je nach Fitnessstand und Temperatur, ca. 10min. Also mehr so ein Sandkasten im Vergleich zum Moloch MeS. Es werden dort gerade massiv Infrastrukturarbeiten durchgeführt mit entsprechenden zivilen Contractoren aus verschiedensten Ländern.
Zu 3. Es wäre schön gewesen, wenn Sie nicht diesen Allgemeinplatz rausgestanzt hätten und stattdessen vielleicht auf die vielen kleinen Punkte eingegangen wären, die ich oben angemerkt habe.
Zu 4.
Wenn Sie die Personen an den neuralgischen Punkten einer Rettungskette wegen einer „ethisch“ definierten Impfreihenfolge aus Abwägungsgründen nicht impfen, dann liegt, wenn die Rettungskräfte zusammenbricht, der Fehler möglicherweise auch an einer „ethisch“ definierten Impfreihenfolge, Man kann das gerne in Kauf nehmen. Risikoabwägung gibts immer. Dann muss man dazu aber auch stehen.
Wenn man in D einen schweren Krankheitsverlauf mit COVID erlebt, dann ist man asap im Krankenhaus. Dort unten so eben nicht. Das ist neben bspw. der Rettungskette mMn das wichtigste Argument. Ein Polizist/Feuerwehrmann in D hat immerhin sofortigen Zugriff auf unser komplettes Gesundheitssystem.
Prävention fängt übrigens schon bei der Einreise an. Die weiterhin über Bamako mit möglicher Übernachtung erfolgt (Hauptstadtflughafen/Zoll/Einreise). Der Flughafen Bamako wird nämlich auch renoviert und viele Handwerker mit Sicherheitsflipflops und garantiert zertifiziertem MNS gehen dort ihrer Arbeit nach. Der Shuttle-Flug nach Gao ist bestimmt auch 100% hygienekonform. Manche wundern sich, weshalb sie 2 Wochen im Hotel abgeschirmt wurden und dann dieses Zwischenstück Bamako-Gao doch den (sicherlich unberechtigten) Eindruck erweckt, man würde hier 5e gerade sein lassen…. Aber das sind nur (unberechtigte subjektive) Eindrücke der Schlammzone unterhalb des Tellerrandes der Erkenntnis.
Humor nicht verlieren. Alles wird besser, weil gut ist es ja schon.
@CRM-Moderator sagt: 11.02.2021 um 21:10 Uhr
„@Koffer: Sie sind der Meinung, dass erst wenn andere Nationen im Camp auch geimpft sind, sollten wir impfen? Also wenn die hervorragende zivile Küchencrew aus Südostasien geimpft ist, dann erst unsere Soldaten?
Hab’ich sie da richtig verstanden?“
Nein, dass haben Sie falsch verstanden. Es geht darum, das epidemiologisch es keinen Grund gibt die DEU Soldaten vorgezogen (!) zu impfen, wenn nicht ein Großteil der anderen Lagenutzer ebenfalls geimpft ist.
Impfen in Zeiten von Mangelressourcen richtet sich nicht nach dem Bedarf des Einzelnen, sondern nach der Folgeabschätzung. Und die sprach nunmal BISHER gegen eine Vorziehen der Einsatzsoldaten.
Außerdem habe ich doch bereits mehrfach geschrieben, dass ich keine Probleme damit habe, dass die DEU Soldaten jetzt geimpft werden (nachdem wir damit den Hochrisikopatienten in DEU im Zuge der fortschreitenden Impfkampagne jetzt nichts mehr „wegnehmen“ UND die Einsatzkräfte und andere Tle in DEU, welche es dringender brauchen als diese (!) Soldaten ebenfalls auch hochpriorisiert wurden). Ich hätte es nur nicht nachvollziehen können, wenn man DEU Soldaten bereits im Dezember oder Januar vorgezogen geimpft worden wären.
@CRM-Moderator sagt: 11.02.2021 um 21:46 Uhr
„Sie haben verstanden, was die Impfung macht?“
„Wie sie hier versuchen die Impfbetrügereien von Stadträten, Landräten, Bürgermeistern und Krankenhausverwaltungspersonal unter Sozialneid und deutscher Meckerkultur abzubuchen, finde ich persönlich erschreckend.“
„Sie sind offensichtlich aktiver Stabsoffizier, haben den Eid auf die Verfassung geschworen und dienen in höheren Kommandobehörden. Ich könnte da nicht zu dieser Schlussfolgerung kommen.“
„Und hören sie bitte auf ständig igrendwas mit „Neid“ oder à la Hexenjagd in die Diskussion reinzudrücken. Das ist eine von ihnen nach vorne geschobenes faktenfreies Framen und dient der Umkehrung der Schuldigen zu Opfern des Mobs.“
q.e.d.
Ich bin raus.
Mein Rat: Mehr Sachlichkeit, weniger Emotionen und persönliche Angriffe.
Uff. Diese Debatte wird zunehmend unschön hier. Ich bitte nochmal dringend darum, das nicht mit persönlichen Anwürfen zu verbinden.
@Koffer:
Direkt von der Homepage des RKI
》 Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, war bei den gegen COVID-19 geimpften Personen um 95% bzw. 94% geringer als bei den nicht geimpften Personen. Dazu ein Beispiel: Man stelle sich vor, in einer Gegend mit vielen aktiven COVID-19-Fällen treten etwa 20 Fälle je 1000 Personen auf. Würde in dieser Gegend dann ein Teil der Bevölkerung geimpft werden, würden also 20 von 1000 ungeimpften Personen an COVID-19 erkranken, aber nur etwa 1 von 1000 geimpften Personen. Wenn eine mit einem COVID-19-Impfstoff geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt, wird sie also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken.《
Sie schreiben immer sehr viel mit klaren Hauptaussagen und irgendwo sind dann mal kleine Nebensätze im Konjunktiv eingestreut, als rhetorischer Notausgang für den späteren Fall der Fälle. Damit haben sie im Zweifel immer die ganze Bandbreite abgedeckt. Dafür gibts Lehrgänge. Und das braucht man auch zum Überleben in der Hierarchie, wenn der Wind sich dreht oder neue Sprachregelungen getroffen werden (müssen). Ich respektiere da durchaus ihr Vorgehen.
Das schreibe ich erneut ganz sachlich und unemotional.
Sie haben aber Impfbetrüger als Volkes Opfer stilisiert und nun tun sie so, als würden sie von mir diffamiert.
Schwamm drüber. Lebbe geht weiter.
Jetzt etwas Sarkasmus der aus einer persönlichen Enttäuschung über InspLw resultiert (mit der Bitte um Genehmigung durch den augenrollenden Hausherrn):
Ob der Einsatztourismus von Politikern – wie zu Hochzeiten in AFG- wieder aufblüht, wenn Voraussetzung für einen Besuch eine (Zwangs-)Impfung ist? Mal schauen.^^