Bundeswehr-Personalplanung bleibt bei Umfang von 203.000

Fürs Archiv: Die Personalplanung der Bundeswehr für die nächsten Jahre bleibt beim angestrebten Umfang von 203.000 Soldatinnen und Soldaten bis 2027, davon 4.500 Stellen für Reservisten. Die Zahl der Zivilbeschäftigten soll aber um knapp 2.000 Stellen wachsen. Diese Planung nannte das Verteidigungsministerium am (heutigen) Freitagabend.

Aus der Mitteilung des Ministeriums*:

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die neue Mittelfristige Personalplanung (MPP) der Bundeswehr für den Betrachtungszeitraum der Jahre 2021 bis 2027 festgelegt. Diese orientiert sich am Fähigkeitsprofil der Bundeswehr und skizziert, wie die Bundeswehr der Zukunft personell aussehen soll, um ihre verfassungsrechtlich und durch den Bundestag vorgegebenen Aufgaben auch künftig verlässlich erfüllen zu können.

Im Planungszyklus stehen folgende Bereiche im Fokus:
· die weitere Stärkung der NATO Kommandostruktur,
· eine weitere Stärkung des Bundesamtes für den Militärischen Abschirmdienst, insbesondere im Bereich der Extremismusabwehr,
· die Etablierung eines Militärrabbinates und
· die Wiederinbetriebnahme von Munitions- und Materiallagereinrichtungen als Beispiel für umfassende, langfristige Strukturanpassungen zur Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung.
Für die MPP ist die Neueinrichtung von ca. 300 militärischen Dienstposten und ca. 1.900 zivilen Dienstposten erforderlich. Im militärischen Bereich wird dies durch interne Umstukturierungen umfangsneutral erfolgen. Bis 2027 bleibt es somit bei den avisierten 203.000 Soldatinnen und Soldaten, einschließlich der 4.500 Stellen für Reservedienst Leistende. Die Zielstruktur für Zivilpersonal soll von 67.800 Haushaltsstellen auf 69.700 Haushaltsstellen angepasst werden.

(…)

Die Pandemie hat jedoch auch auf uns einen bremsenden Effekt in Sachen Personalgewinnung. So wird zum Jahresende der Gesamtumfang an Berufs- und Zeitsoldaten voraussichtlich auf Vorjahresniveau liegen. Im zivilen Bereich sieht es besser aus: das Vorjahresniveau konnte nicht nur gehalten werden, sondern auch ein Zuwachs in Höhe von rund 1.450 Mitarbeitenden erreicht werden. Unter den seit Beginn der Lage COVID-19 herrschenden schwierigen Rahmenbedingungen ist das insgesamt ein zufriendenstellendes Ergebnis.

Zum Vergleich: Im Oktober dieses Jahres hatte die Bundeswehr – ohne die Stellen für Reservistendienst Leistende – einen Umfang von 183.528 aktiven Soldatinnen und Soldaten, also noch deutlich weniger als die bis 2027 angestrebten 198.500. Im gleichen Monat des Vorjahres waren es 182.649 gewesen, zum Jahresende 2019 dann 183.667. (Die Zahlen für November 2020 wurden bislang nicht veröffentlicht.)

Die Zahl der Zivilbeschäftigten lag im Oktober bei 81.189, allerdings ist das nicht direkt in Haushaltsstellen umrechenbar, weil im zivilen Bereich auch zahlreiche Teilzeitstellen dazu gehören, bei Soldaten nicht.

Die Mittelfristige Personalplanung steht natürlich im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Fähigkeitsprofils der Bundeswehr – die dazu bekannt gewordenen Informationen sind allerdings noch recht allgemein.

Die Pressemitteilung im Wortlaut fürs Archiv:
20201218_BMVg_PM_58_20_Personalplanung