Coronavirus-Pandemie und Bundeswehr – Sammler 23. April

Nach einem Tag Unterbrechung wieder ein aktualisierter Sammelthread zum Thema Bundeswehr und Coronavirus-Pandemie am 23. April 2020:

• Die Zahlen zu den Infektionsfällen unter den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Inland am (heutigen) Donnerstag:

280 begründete Verdachtsfälle (22. April: 291)
328 bestätigte Infektionen insgesamt, davon aktuell 83 bestätigte Fälle (22. April: 324/83)

In der EU-Trainingsmission in Mali wurde am Donnerstag eine weitere bestätigte Infektion gemeldet:

In keeping with its policy of informing both the Malian people and the mission contributing nations, EUTM Mali wishes to advise of an additional one (1) confirmed case of COVID-19.
The last positive test result has been confirmed today, 23 Apr 20. The concerned person has been in quarantine for the last 14 days as a close contact of the previous positive cases. He has never developed any symptoms. Because of the positive result, the person will stay in quarantine. This brings to ten (10) the total number of confirmed cases within the Mission since the first case. To date seven (7) confirmed cases have been repatriated as well as the closest staff in contact with them. Three (3) persons are in recovery in Head Quarters, without symptoms, and have been quarantined for a further 14 days.

Update: Bei dem in Mali bestätigten Fall handelt es sich nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr nicht um einen Deutschen. Weiterhin gibt es damit in den Auslandseinsätzen und -missionen der Bundeswehr aktuell keine Infektionsfälle.

• Wegen der Pandemie haben die Vereinten Nationen ihr Personal aus der Mission UNMAHA (United Mission to support the Hudaydah Agreement) im Jemen zum Teil abgezogen. Deshalb verließ nach Angaben der Bundeswehr auch der einzige in dieser Mission eingesetzte deutsche Offizier das Land.

• Die Unterstützung der Bundeswehr für die Gesundheitsämter läuft an, zum Beispiel in Brandenburg. An zunächst vier Stellen in den Landkreisen sollen Soldatinnen und Soldaten bei der telefonischen Nachverfolgung in Quarantänefällen und bei Infektionsketten helfen. Erste Einweisungen gab es bereits am (gestrigen) Mittwoch, zum Beispiel in Beelitz-Heilstätten für Soldaten des Logistikbataillons 172 aus Beelitz (Foto oben).

Den Einsatz in den Gesundheitsämtern Brandenburgs hatte das Verteidigungsministerium bereits vor einer Woche angekündigt, in weiteren Bundesländern stehen dafür ebenfalls Soldaten bereit. Sie sollen aber keine hoheitlichen Befugnisse haben und, das hatte die Bundeswehr in ihren internen Planungen auch betont, nicht erst den Eindruck erwecken, als ob sie Anweisungen geben dürften, die nur den zivilen Amtsärzten zustehen.

• Nach gewisser … interner Auseinandersetzung scheint das Heer jetzt auch einen Weg gefunden zu haben, Übungen wie im Gefechtsübungszentrum in der Altmark auch unter den Bedingungen der Pandemie stattfinden zu lassen (in der vergangenen Woche war der Abmarsch zur Übung recht kurzfristig gestoppt worden) :

Zuvor hatten sich der Sanitätsinspekteur Ulrich Baumgärtner und Heeresinspekteur Alfons Mais auf die Möglichkeiten für die weitere Ausbildung verständigt. Das bedeutet auch Einschränkungen für die Soldaten nach einer Übung:

(Weiter ggf. nach Entwicklung)

(Foto: Einweisung von Soldaten des Logistikbataillons 172 aus Beelitz in Beelitz-Heilstätten für die Unterstützung von Gesundheitsämtern in Brandenburg – Sven Karsten/Bundeswehr)