Viereinhalb Jahre nach dem Abschied von der Großgeräte-Liste: Erster modernisierter Leo übergeben
Gut viereinhalb Jahre ist es her, dass die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den Abschied von der Großgeräte-Liste ihres Vorgängers und damit mehr Gerät für die Truppe ankündigte: Die von Thomas de Maizière auf rund 225 gedeckelte Zahl der Kampfpanzer soll auf fast 330 steigen. Nun wurde der erste der von der Industrie zurückgekauften und modernisieren Leopard-Panzer übergeben.
Insgesamt sollen über die kommenden Jahre 104 bereits an die Industrie abgegebene Kampfpanzer auf den neuesten Stand Leopard 2A7V (das V steht für verbessert) gebracht werden. Der Vertrag dafür wurde im April 2017 vom Haushaltsausschuss des Bundestags gebilligt – nach Angaben der damaligen Ministerin aufgrund von Uneinigkeit unter den beteiligten Unternehmen Krauss-Maffei Wegman und Rheinmetall mit Verzögerung.
Das Münchner Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW), das den ersten der vorgesehenen quasi neuen Kampfpanzer modernisierte und am (heutigen) Dienstag übergab, teilte mit:
Zu den wesentlichen Merkmalen gehören ein noch höheres Schutzniveau, eine leistungsstarke Stromversorgung, neue ABC- und Klimaanlagen sowie die Integration von C4 I Systemen, um den Anforderungen einer modernen vernetzten Operation gerecht zu werden. Die Modernisierung des Antriebstranges und eine weitere Optimierung der Waffenstabilisierung bei Fahrt verstärken Agilität und Kampfkraft der Fahrzeuge. …
Der deutschen Bundeswehr werden 104 Leopard 2 A7V bis 2023 zulaufen.
Interessant ist ein Blick auf die Presse-Webseite von KMW dazu: Die heutige Übergabe ist offensichtlich die erste Übergabe eines Kampfpanzers des Unternehmens an die Bundeswehr seit der Auslieferung der damals modernsten Version 2A7 im Dezember 2014.
(Foto: Auch wenn der erste Leopard 2A7V an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr übergeben wurde und noch nicht direkt an die Truppe, waren bei der Übergabe neben dem Parlamentarischen Staatssekretär Peter Tauber, l., Soldaten aus der 3. Kompanie des Panzerbataillons 203 aus Augustdorf und Generalleutnant Stephan Thomas vom Kommando Heer dabei – Foto Lindhorst)
Na endlich.
Jetzt noch die Abfolge der Auslieferung für betroffene Verbände, bitte, weiß jemand etwas?
Hat der jetzt auch die L/55A1 Waffenanlage von Rheinmetall?
Gibt es eigentlich auch absehbar eine neue/angepasste Großgeräte Liste?
hier müssten ja Anpassungen an vielen weiteren Stellen erfolgen um die hohlen Strukturen zu füllen!
@TW: ich habe gelesen dass Mitte November auch wieder diverse 25 Mio Vorlagen zur Entscheidung anstehen…haben sie hier evtl. etwas genauere Informationen (was für Vorlagen zur Entscheidung anstehen und wann?)?
A7V,… A7V,… Ich erinnere mich gerade nicht so richtig, hatten wir da nicht schon mal ein paar von?
Kleine Anmerkung: Der Leopard 2 A6M A2 wurde ebenfalls an die Truppe (PzBtl 414) übergeben, genauer am 11. April 2018 in München (Fotos findet man z.B. bei Facebook unter dem Account der 43 Gemechaniseerde Brigade, Beitrag vom 11.04.2018) … ;-)
Ich bin ein wenig verwirrt. Ich meine gelesen zu haben, daß die zwanzig zuvor auf A7 gebrachten Leos auch auf A7V zu bringen sind, und in die 104 mit einfliessen? Also nur 84 zurückgekaufte A4 auf A7V?
Sollte ich damit recht haben, handelt es sich hier um einen ehemaligen A7 oder einen zurückgekauften A4?
Wer hilft mir?
Und steht das V nicht für Verkehrsministerium? 🙂
Die 104 gebrauchten Leopard 2-Panzer (von der Industrie zurückgekauft) sind im Ursprung alles ex-2A4. Bei „defence-blog“ wird genannt: transforming a total of 101 main battle tanks.
Bei http://www.bundeswehr-journal.de/2017/rheinmetall-beginnt-panzerumruestung-auf-leopard-2-a7v/ ist zu lesen:
– „insgesamt 68 Leopard 2 A4,
– 16 Leopard 2 A6 und
– 20 Leopard 2 A7 auf die moderne Version A7V …“.
Die Angaben im „Journal“ sollte die Realität abbilden.
Der Leopard 2 A6M A2 ist ein Unikat, eine ganz üble Insellösung, ausschließlich für das DEU/NLD PzBtl 414: wegen des niederländischen FüFu / C4 I Systems, das allein der im NLD Heer genutzten Anlage entspricht, und jeder Standardisierung Hohn spricht. Aber egal, 414 wird ja (NUR) bei (NLD) 43 gemechaniseerde brigade verwendet , …?
Die beschriebenen Kampfwertsteigerungen sind oben dargestellt, insofern gilt hinsichtlich der Bewaffnung:
Armament 120 mm / L55 smoothbore cannon, 12.7 mm machine gun, 40 mm grenade launcher and 7.62 mm coaxial machine gun.
Die neue programmierbare Mehrzweckmunition DM11 wird nutzbar sein.
Die 104 Leopard 2A7V werden aus verschiedenen Leoparden gebaut.
Es werden die 20 Leopard 2A7, die 16 Leopard 2 A6 aus den Niederlanden und 68 Leopard 2A4, der 100 von der Industrie zurückgekauft, zum Leopard 2A7V umgebaut.
Die restlichen 32 Leopard 2A4 sollen für Brückenleger oder Pionierpanzer genutzt werden.
Da Soldaten des Panzerbataillo 203 anwesend waren kann man vermuten das das Batallion als erstes ausgerüstet wird.
@Bundesbürger:
Auf „bundeswehr.de“ wurde im Mai 2017 dazu folgendes berichtet:
„Erhöht wird die Stückzahl, indem 100 im Industriebesitz befindliche ältere Leopard 2 A4 zurückgekauft werden. 68 davon, sowie 16 weitere Leopard 2 A6 aus niederländischen Beständen, werden umgerüstet. Hinzu kommen 20, dann auf „V“ modernisierte, Leopard 2 A7“.
@Hans:
Darüber hinaus hatte das „Bundeswehr-Journal“ Im Zuge der Vertragsunterzeichnung 2017 u.a. folgendes geschrieben:
– „…Rheinmetall auch verantwortlich für die Lieferung der neuen Leopard-Waffenanlage L55A1. Mit dieser leistungsgesteigerten Anlage sollen die 68 Leopard 2 A4 ausgerüstet werden.“
– „Alle 104 Leopard 2 A7V könnten dann … die neue programmierbare Mehrzweckmunition DM11 … nutzen“
Weiß jemand, zu welchem Preis der Bund die Panzer seinerzeit verkauft hatte? Ich habe immer nur Angaben zum Rückkaufpreis gefunden (104, 760 Mio. €, also rd. 7,3 Mio € pro Stück).
Gibt es für die 104 modernisierter denn ausreichend Besatzungen, Munition, Betriebsstoff … zusätzlich oder werden diese Ressourcen andernorts abgezwackt?
Umgerüstet werden 68 von der Industrie erworbene 2A4, die bekommen auch die L55A1. Weiter 16 niederländische 2A6 und die 20 A7.
Das gestern übergebene Fahrzeug war zuvor ein A7.
@Roland09: Ja, den hatten wir schon einmal. Vor über hundert Jahren. Back to the roots! ;-)
https://de.wikipedia.org/wiki/A7V
Als Steuerzahler bekommt man das Kotzen! Da verkauft die Regierung über die VEBEG für kleines Geld alte Panzer. OK braucht man ja nicht mehr. Die Industrie kauft die zurück…. „Super können wir wieder flott machen und irgendwo in der Welt teuer verkloppen.“
Und wer kommt dann an und Kauf das? Richtig wir Deppen! Das Gerät Langzeit einzulagern wäre bestimmt um einiges billiger gewesen.
http://www.bundeswehr-journal.de/2017/rheinmetall-beginnt-panzerumruestung-auf-leopard-2-a7v/
Laut diesem Artikel bekommen die Leopard 2A4 die neue L55A1. Da die restlichen Fahrzeuge nicht erwähnt wurden, gehe ich davon aus, die werden diese bereits haben.
@Bundesbürger
Wie dem o.g. Artikel zu entnehmen, setzen sich die neuen 104 Panzer wie folgt zusammen:
68 Leo2A4
16 Leo2A6 (meines Wissens aus den
Nld.)
20 Leo2A7
Allerdings weiß ich nicht ob die A6 auch wirklich zur BW kommen oder zurück zur nld. Armee. Weiß da jemand mehr?
Jedenfalls sollte die BW im Endeffekt über 328 Leo verfügen. Ich glaube es wurden auch noch weitere A4 beschafft, allerdings für Brückenlegepanzer,etc..
Und ohne jetzt eine Quelle nennen zu können, sollten die alten A7 als erstes ausgeliefert werden, folglich sollte es sich bei dem jetzt Übergebenen um einen solchen handeln.
Generell ist dieser Aufwuchs, wenn auch eigentlich nur Vollausstattung, sehr gut! Dennoch möchte ich auch hier schonmal sagen, diese Anzahl reicht geradeso aus um die vorhandenen 6 Bataillone ausrüsten zu können. Sollte man bis 2030 tatsächlich gedenken, die Strukturen aus dem Bühler Papier irgendwie umzusetzen (darin sind 8 Panzerbataillone vorgesehen) brauchen wir nochmal einige mehr. Und wenn man sieht, wie lange die jetzige Beschaffung dauert, sollten wir die lieber heute als morgen bestellen!
Aber genug der Miesmacherei, jetzt freu ich mich erstmal für die Panzertruppe:)
@TZ
Zunächst werden zwei A7 zu A7V umgebaut und erprobt.
Danach die 16 A6, dann folgen die 68 Totalumbauten aus den A4.
Die 18 noch nicht umgebauten A7 bleiben erst noch möglichst lange in der Truppe und werden zuletzt umgebaut.
@Küstengang01
Als die KPz an die Industrie abgegeben wurden, konnte niemand wissen, dass Vladimir sich in der Krim und Ostukraine engagiert und die BW bzw. Die Regierung später zum Schluss kommen wird, dass wieder mehr Leos gebraucht werden.
@TZ
Die 16 ex-NLD A6 verbleiben bei der Bundeswehr und sind in der Zielgröße 328 KPz (davon 320 bei der Truppe) inbegriffen.
Beim D/NL PzBtl 414 sitzen dann auch niederländische Soldaten in deutschen KPz.
@TZ
NLD stellte 18 2A6, zuvor geleast. https://www.defensie.nl/organisatie/landmacht/materieel/voertuigen/leopard-2a6-gevechtstank
Vierte Zeile von oben.
Ansonsten trifft Ihr Link zu, s.a. 30.10.2019 um 0:10 Uhr.
Besser spät als nie. Auch wenn 330 Leopard 2 Kampfpanzer immer noch etwas knapp bemessen sind, ist es deutlich besser als 225. Mich würde auch interessieren, ob man darüber hinaus noch weitere neue bzw. modernisierte Leopard 2 beschafft (ist der überhaupt noch in Produktion?) oder ob man auf den „Leopard 3“ wartet.
Wie kommt es zu der langen Dauer der Umrüstung? Ist es die geringe Stückzahl oder die zu geringe finanzielle Unterfütternug? Dass das alles Handarbeit und Manufaltur ist, ist mir klar. Ich kann mir nur nicht vorstellen dass es wenn die benötigten Rüstsätze sowie die personellen Kapazitäten vorhanden sind und im 3 schicht Betrieb auch an sonn und feiertagen durchgearbeitet wird es so viele Jahre dauert.
@Obiber:
Es gibt das Fähigkeitsprofil – nur das Geld dazu fehlt.
@Sven Rothe:
Die zusätzlichen KPz sollen die Vollaustattung der PzBtl ermöglichen. Aktuell gibt es schlichtweg zu wenige. Besatzung en sind da.
Mit der Anhebung der Haushaltsmittel für Materialerhalt sollte auch der Betrieb möglich sein. Künftig wird es 4 Konstruktionsstände geben:
Leopard 2 A5 (im GÜZ)
Leopard 2 A6
Leopard 2 A6 A3 (Bedienkonzept wie A7)
Leopard 2 A7 (der Zusatz „V“ fällt künftig weg).
@all:
Bevor erneut viele bereits diskutierte Fragen erneut aufgeworfen werden, empfehle ich hier mal nachzulesen:
https://augengeradeaus.net/2015/03/panzer-zaehlen-bitte-keine-zahlenspielereien/
https://augengeradeaus.net/2017/04/bundestags-haushaltsausschuss-billigt-zusaetzliche-kampfpanzer-fuer-die-truppe/
https://augengeradeaus.net/2018/12/bundeswehr-stellt-weiteres-panzerbataillon-auf/
@ Klaus Peter Kaikowski
Das mit dem A6M2 ist so nicht ganz richtig. Der hat zwar durchaus niederländische Funkgeräte, aber es wurden gleichzeitig auch die deutschen Rüstsätze beschafft. Sodass man die Panzer mit minimaler Umrüstung auch in dt. Bataillonen verwenden kann. Nachzulesen ist das in diesem Forum, 1. Eintrag (der ursprüngliche BW-Link ließ sich leider nicht funktionstüchtig in AG übertragen):
https://www.doppeladler.com/da/forum/viewtopic.php?f=9&t=233
Es ist natürlich weiterhin nicht nachvollziehbar, warum sich D und Nld. nicht langsam mal Gedanken über eine gem. Funkausstattung gemacht haben, wenn man schon Verbände auf derart niedriger Stufe verzahnt!
Davon abgesehen, bin ich mir auch nicht sicher, ob es sich bei den 16 umzurüstenden A6 tatsächlich um A6M2 handelt. Denn alleine D hat laut oben gen. Link 17 davon erhalten und die verbliebenen niederländischen Panzer sollten meines Wissens auch nur A6M2-Standard bekommen und nicht A7V.
@Küstengang01 sagt: 30.10.2019 um 9:03 Uhr
„Als Steuerzahler bekommt man das Kotzen!“
Wieso? Ich nenne so etwas mal endlich Fehlerkultur! Es wurde in der Führung eingesehen, das man zu wenig KPz hat und hat welche reaktiviert und der Industrie wieder abgekauft. Eine Neuanschaffung wäre mit Sicherheit teurer geworden und ob Langzeitlagerung wirklich günstiger ist, müsste man berechnen, denn auch diese kostet Geld und verursacht laufende Kosten. Das einfach so stramm zu behaupten, wie Sie es getan haben, ist schon gewagt.
Die Aufstockung und Umrüstung der KPz ist ein echter Schritt in die richtige Richtung, den man sogar anfassen kann.
@Sven Rothe
„Ausreichend“ im Sinne von 110% Material, Personal und Munition für 30 Tage? Wohl kaum. Bedenkt man allerdings, dass selbst bei großangelegten Übungsvorhaben bisweilen nur Bruchteile des benötigten Materials zur Verfügung gestellt werden können, dann ist jedes Fz zusätzlich im Kreislauf eine gute Nachricht.
@TZ: Das wären also derzeit ca 56 KPz pro Batallion. Bei einem Aufwuchs auf acht Batallione fehlen noch 112.
Bei geschätzten 3 Mio € / St. wären es 336 Mio.
Das müsste zu stemmen sein, trotz knappem Etat.
Kann der 2 A7 V auch angereicherte Munition verschließen, und die in der Entwicklung befindliche 130 mm Kanone (oder die 140 mm von Nexter) aufnehmen?
@Pio-Fritz:
„Eine Neuanschaffung wäre mit Sicherheit teurer geworden.“
Hier wurden alte Leopard Panzer zu je 7,3 Millionen Euro pro Panzer gekauft.
Diese müssen noch umgerüstet werden.
Ein neuer Leopard 2 A7 kostet circa 8 – 9 Millionen Euro pro Stück. (Ungarn kaufte 44 im Jahr 2018).
Abziehen muss man natürlich noch die Einnahmen durch den Verkauf, ich könnte mir aber vorstellen, dass weniger als 1 Million pro Panzer da rausgesprungen ist.
Das war halt wieder ein „German Deal“, diesmal für die Panzerindustrie.
Lobbyarbeit lohnt sich halt.
@Luftikus:
Der Bund bezahlt 760M€ für 104 fertig umgebaute Leopard 2A7V und nicht für die 100 alten A4.
Also zwischen 70 – 170M€ gespart gegenüber dem Kauf von Neufahrzeugen.
@Luftikus
Die 7,3mio beinhalten bereits die Umrüstung der Panzer. Ist zweifellos nicht günstig, aber speziell bei den alten A4 kommt das ganze einem Neubau nahe.
also fehlen zur Vollausstattung der 8 Bataillone noch 2 x 56 Panzer… mach 112 Stück…
ohne Fahrzeuge für die Reserve mit einzurechnen… diese soll ja in Zukunft auch nicht nur mit Besenstielen üben :-P
wichtiger als weitere Leoparden wäre aber wohl das 2. Los an Pumas…
@obibiber
die Soll-Stärke der Panzer-Kompanien bzw. Panzerbatallion wird doch überhaupt nicht verändert? Woher kommt jetzt die Zahl 56?
Selbst stell ich folgende Rechnung auf:
44 Panzer je Batallion x 6 = 264
Die verbliebenen ca. 60 Fahrzeuge sind Umlauf-Reserve, Fahrzeuge für die Weiterentwicklung (Industrie / WTD) und Fahrzeuge im GÜZ bzw. zur Ausbildungszwecken (Munster). Mit den 104 Panzern bekommt die Bundeswehr annähernd eine Vollausstattung ihrer sechs Batallione, nicht mehr und nicht weniger.
Vielen Dank an alle für die Beantwortung meiner Frage!
@BG
Ich gehe davon aus, daß die meisten hier den Artikel von Herrn Hilmes in der letzten ESuT-Ausgabe gelesen haben.
Dort geht er speziell auf diese Frage (größeres Kaliber) ein.
Theoretisch JA! Aber Kostenfrage und restliche Nutzungszeit.
Aber wieso 56 Panzer pro Bataillon? Müssten es nach momentaner Struktur nicht 44 sein? Wobei ich nicht weiß, wie sich da eventuell Boxer FüFzg auswirken?
@3./24
Nice to meet you (1./24)
@Obibiber
Auf der Tagesordnung des Haushaltsausschusses vom 16. Oktober standen u.a. die beiden 25 Mio – Vorlagen für die Beschaffung eines weiteren Loses von Waffenanlagen und Lenkflugkörpern MELLS sowie die Bereitmachung von Heron TP für Afghanistan. Ich weiß allerdings nicht, ob diese vom Ausschuss auch angenommen wurden. Da weiß Herr Wiegold vielleicht mehr.
@TZ
Ist mir durchaus klar.
Aber bitte nicht die Papierform von „mit minimaler Umrüstung“ an der Realität orientieren, Sie und ich und andere kennen die Hindernisse. Ganz abgesehen von wo lagern die Sätze, welches Personal ist wann an welchem Ort mit passender MES Zulassung verfügbar, ist entscheidend (LV/BV) – wer trifft wann die Entscheidung zur Einrüstung, … ein weites Feld.
Nochmals, NLD hat 18 Leo 2 A6M A2, nicht 16. – 414 ist nicht in der 2A7V Umrüstung berücksichtigt, sonst wäre der Zwischenschritt für 414 mit A6M A2 noch widersinniger.
@ obibieber Momentan sind erstmal 6 Btl vorgesehen. Alles weitere ist noch nicht beschlossen (oder wissen sie mehr?) lt wiki hat ein btl 44 kpz. Macht also 264 kpz. Plus 1 btl für das Güz macht 308 kpz. Ca 328 sollen es werden. Wäre die vollausstattung erreicht. Fehlen allerdings noch 30% als umlaufreserve erpobung und sonstiges.
@ Roland09:
»A7V,… A7V,… Ich erinnere mich gerade nicht so richtig, hatten wir da nicht schon mal ein paar von?«
Ja, 20 Stück. Zumindest in puncto Fußgängerschutz scheinen die mir der aktuellen Ausführung deutlich überlegen gewesen zu sein.
@3./24 und @Klaus Peter Kaikowsky
Danke für die Aufklärung bzgl. der niederländischen Leopard!
„Aber bitte nicht die Papierform von „mit minimaler Umrüstung“ an der Realität orientieren, Sie und ich und andere kennen die Hindernisse. Ganz abgesehen von wo lagern die Sätze, welches Personal ist wann an welchem Ort mit passender MES Zulassung verfügbar, ist entscheidend (LV/BV) – wer trifft wann die Entscheidung zur Einrüstung, … ein weites Feld.“
Da haben Sie natürlich Recht. Mir ging es nur darum, dass man (immerhin!) daran gedacht hat, die dt. Ausstattung mitzubestellen. Aber wie Sie sagten, im Ernstfall dürfte das Wechseln kaum eine Option sein, und das senkt den Einsatzwert dieser Panzer natürlich.
Aber das ganze dürfte die beste Lösung sein, solange man sich offensichtlich nicht auf ein gem. Funksystem einigen kann (will?).
Ist diese aufgemöbelte 70iger-Jahre Technik Version überhaupt noch kampfkräftig genug um gegen den T-14 zu bestehen? Was bietet die Version an zusätzlichen aktiven Schutzmaßnahmen, außer einer besseren Panzerung? Laserwarnsystem? Hard-Kill-System? Sorry aber ich habe ein Deja vu zum Vergleich Panzer III / T-34.
Über die Frage zum Gesamtbestand KPz Leo 2 habe ich nochmal nachgedacht.
Man kommt kaum noch klar mit den ganzen Zahlen und Rüstständen und hin und her verkaufen, verleihen usw.
Alte Zielgröße nach Ausmusterung der A5 waren
155 A6
50 A6M
20 A7
Summe 225.
Von 125 A5 wurden 105 nach Polen verkauft.
Dann verfügte UvdL den Stop der Ausmusterung einsatzbereiten Geräts.
Von den hier verbliebenen 20 A5 müsste die Bw theoretisch 19 (GÜZ) betreiben, da zuletzt viele Quellen von einem Bestand von 244 KPz sprachen (225 + 19).
Dazu kommen jetzt 68 zu A7 V umzubauende A4, ergibt 312.
Die Differenz zur neuen Zielgröße 328 beträgt somit 16. Das sind die ehemaligen A6 NL.
Wenn jedoch die Angabe der Übernahme von 18 KPz A6 NL an PzBtl 414 stimmt, dürften nur 17 A5 im GÜZ vorhanden sein.
Weiß das jemand genau?
Weiter muss auch berücksichtigt werden, dass sich einzelne Fahrzeuge bei WTD und Industrie befinden. Vor ca. zwei Jahren las ich, dass je zwei A5, A6, A6M und ein A7 in der Hand des BAAINBw sein sollen sowie ein A7 als Demonstrator bei KMW steht.
In der Zielgröße 328 KPz sind jedenfalls 320 KPz für die Truppe inklusive GÜZ und Umlaufreserve vorgesehen und acht KPz verschiedener Rüststände für BAAINBw / WTD und Industrie (KMW).
Das ist ja alles gut und nett, aber was ist mit dem verbesserten Schutz, wie Reaktive Panzerung, Seitenschutz, verstärkte Panzerung der Seiten und des Hecks?
@3./24 und alle Panzermänner
Der Sachverhalt der NLD Leo 2A6 M A2 bei 4./414 ist ein wenig erweiterter zu sehen.
Richtig bleibt, es stehen in Lührsbockel 18 NLD Wagen auf dem Hof, 16 für die 4 (!) PzZg der Einheit, 2 für die KpFüGrp.
Warum dieses Zahl:
Die „alte“ NLD PzTr wurde am 18. Mai 2011 mit dem letzten Schuss 120mm auf der SB 7a/Bergen aufgelöst. Nach diesem Zeitpunkt standen noch 16 KPz mit der NLD Trikolore in Diensten von Den Haag, zuvor noch existente 100 Wagen (1) waren bis Ende 2014 an Finnland veräußert worden. Mit Vorlage Haushaltsplan 2015 war die Rückkehr zu robuster Kampftruppe beschlossen, der Einstieg wurde umgesetzt – offiziell – am 01.01. 2016 mit einem PzZg. Wesentlicher Antrieb war die 2014er Entwicklung in der Ukraine.
Mit den vorhandenen 16 KPz wurde die Aufstellung einer PzKp mit 4 Zg entschieden. Zur Austattung der KpFüGrp benötigte die „Cavalerie“ zwei KPz von der Bw zusätzlich, sind geleast. Somit ergibt sich – bis auf weiteres – die Zahl von 18. Offenes Geheimnis bleibt, das NLD Heer strebt ein volldtändiges PzBtl für ihre einzige (!) mechBrig an. Dies Ziel stellt sich derzeit als nicht realisierbar dar. Obwohl im NLD Budget ebenfalls eine Trendwende einsetzte, der dortige SP liegt bei F-35 der Lw und neuen U-Booten für die Marine.
(1) Bei Ende des kalten Krieges verfügte das NLD Heer über 1.000 KPz.
Ah, das soll einer wissen ;-)
Die zwei an die NDL per Leasing abgegebenen Fahrzeuge erklären die Differenz!
Besten Dank @KPK
Ketzerei:
Der A7 und A7V sind peinliche, rückständige Panzer. Ein Vergleich mit dem Rheinmetall MBT ATD (früher Evolution und Revolution) zeigt was fehlt.
Kein 360° Kamerasystem mit Bewegungserkennung, keine akustische Schützenlokalisierung, keine Waffenstation die daran gekoppelt werden kann, kein Shooter-Shooter Konzept mit 360° Kommandantenoptik der Waffenstation, kein aktives hardkill Selbstschutzsystem, keine 360° Spektralnebelwerfer mit Nachlademagazinen und kein kombinierter Gitter/Thermoschutz am Turm- und Fahrzeugheck.
Das Projekt wurde 2010 vorgestellt und ist seitdem stetig gewachsen. Hier der Beitrag von Janes von der DSEI 2017
https://www.youtube.com/watch?v=k98RJuJ_MwA
Da ist echt viel Luft nach oben.
@Dante
Bis zum A4 wurden die Leopards auch bei MaK montiert. Daher kann Rheinmetall heute auch A4 ohne KMW aufrüsten, siehe z.B. Polen. Dabei bleibt allerdings der alte Turm erhalten. Es könnte da bei KMW einen Flaschenhals in der Turmfertigung geben. Da müssen nämlich auch noch 44 neue A7+ und 24 PzH 2000 für den Export gebaut werden. Obendrauf kommen 20 überholte A4. Und dann ist die Industrie mit der Produktion des Puma schon gut ausgelastet.
@Klaus Peter Kaikowsky
Dann muss ich leider doch nochmal nachfragen: Sind die 16 nld. Panzer in Lührsbockel, die Fahrzeuge, die auf A7V umgerüstet werden sollen? Und wenn nicht, woher kommen dann diese weiteren 16 Panzer?
@TZ
Das weiß ich präzise nicht, müsste spekulieren. Aus den niederländischen Verschriftlichungen bezüglich 414 habe ich zu 2A7V nichts finden können.
Habe dazu aber schon mal bei @Deutsches_Heer hinsichtlich betroffener Btl nachgefragt, – keine Antwort!
Wenn mehrere nachfragen kommt’s vllt zu „kommunikativen Druck“, also los.
@SvD
Naja, alles was wir vom MBT ATD bis jetzt gesehen haben, war ein Demonstrator. Wieviele von diesen Technologien bereits fertig entwickelt und auch serienreif sind, weiß niemand. Mit dem A7V wollte man eine möglichst kurzfristige Modernisierung der Kampfpanzer starten und hat deshalb auf viele Technologien verzichtet die noch nicht fertig entwickelt waren.
Siehe z.B. das von Rheinmetall auch für den ATD beworbene Active Protection System. Dies ist noch nicht marktreif, sodass für die Leos der VJTF 2023 erstmal Trophy beschafft werden muss!
Ein Werbevideo und ne Messeausstellung machen ja noch kein fertiges Produkt.
Habe aber gelesen, dass sicher einige der von Ihnen aufgezählten Technologien in einem späteren A8-Upgrade, was es wohl noch geben wird, verbaut werden.
Zum Thema niederländische Panzertruppe:
Man munkelt, dass die Niederländer wieder ein Panzerbataillon aufstellen wollen. Das Vorhaben ist aber an den unverschämten Preisen gescheitert, die KMW aufgerufen hat. Stattdessen wurden die Haushaltsmittel zusätzlich in das F-35 Programm investiert.
Ein neuer Anlauf für die Beschaffung von Kampfpanzern wird einige Jahre dauern.
@ Dante: Die langen Laufzeiten auf Seiten der Industrie liegen daran, dass 1. die Kapazitäten derzeit recht gut ausgelastet sind und man für neues Gerät Wartezeiten von mehreren Jahren einplanen muss und es 2. für die Industrie gar keinen Sinn macht, übergroße Produktionskapazitäten aufzubauen, die dann in fünf Jahren nicht mehr gebraucht werden.
Ich lese immer nur von den zusätzlichen 104 Leo A7V, die aus dem im April 2017 gebilligten Vertrag resultieren. Liegt die Zielgröße von A7V bzw. zukünftig A7 Leo’s nicht bei 205 Fahrzeugen? Im März diesen Jahres wurde doch ein weiterer Vertrag geschlossen -> Vertrag zur Erhaltung der Einsatzreife Kampfpanzer LEOPARD 2, Umrüstung von 101 Leopard A6 und A6MA2 auf Rüststand A7V (300 Mio €). Oder bringe ich da etwas durcheinander?
Auweia… Nur weil etwas schön bunt im Katalog daherkommt, so ist es doch noch lange nicht sinnvoll. Die „Evo“ und „Revo“-Studien wurden offensichtlich mit dem Gedanken an robuste Einsätze entwickelt. Vieles davon ist in einem LV/BV-Szenario, auf welches man sich nun wieder vorbereitet, nicht mehr sinnvoll – eigentlich erscheinen hier nur noch passive (Gitter / Liner) und aktive Schutzsysteme gewinnbringend, evtl. in Ansätzen noch die 360°-Kameras. Alles andere frisst Strom bzw. kann sehr leicht nachgerüstet werden (siehe beispielsweise die Barracuda-Tarnung). Und wer beispielsweise mal einen M1 beim „Heranfahren an eine Höhe“ gesehen hat, der weiß, dass der „Turmbau zu Babel“ auf dem Turmdach handfeste Nachteile haben kann – „Viel sehen, ohne gesehen zu werden“ wird schwierig, wenn da plötzlich ein riesengroßer Klotz über die Höhenkante ragt…
Der Hype um den T-14 ist übrigens schon länger vorbei, weswegen er hier nicht wiederbelebt werden muss. Ernstzunehmender sind da eher die anstehenden bzw. laufenden Modernisierungen der „Bread & butter tanks“ in Russland, inkl. des T-90. Hier muss man genau hinschauen, welche neuen Fähigkeiten die Fahrzeuge ggf. erwerben.
Die KPz bei 414 stellen bis auf die NLD Führungssysteme keine „üble Insellösung“ dar, so wie oben von @ KPK ausgeführt, sondern waren schlicht notwendig, um das Btl in seine Brigade zu integrieren (übrigens sind diese KPz somit im Jahre 2019 die einzigen, die im ach so glorreichen dt. Heer digital funken…^^). Ich weise übrigens darauf hin, dass die Königliche Landmacht und das Heer gemeinsam neue Führungsmittel der nächsten Generation entwickeln bzw. anschaffen wollen. Zudem enthält der A6M A2 einige Obsoleszenzbeseitigungen, die überfällig waren und sich im A7 wiederfinden. Es wäre also nicht sonderlich aufwendig, diese Fz auf die nächste Version aufzurüsten – es geht letztlich schlicht ums Geld.
Abschließend sollte man nicht vergessen, dass die letzten Versionen des Leopard 2 ( A6M [A2], A7, A7V] alle ihren Ursprung in einer Zeit hatten, in denen der verantwortliche Nutzungsleiter um jeden Cent feilschen musste – großartige Neuerungen und „Generalüberholungen“ waren somit niemals eine realistische Planungsgröße; einzelne „Inseln“ blieben oftmals der letzte Ausweg, um überhaupt etwas in Richtung einer Modernisierungen zu unternehmen. So kann man übrigens u.a. auch die Umrüstung der 44 Leopard 2 A6M A2 betrachten, die ohne gehörigen Druck der politischen Seite sicher nicht angedacht worden wäre und zudem zeitlich vor der o.a. Maßnahme aufgelegt wurde.
Dafür sollst du brennen SvD!
Andererseits, die müssen ja auch noch nicht Heute state of the art sein. Reicht wenn sie’s 2027 oder 2032 sind! 😉
@TZ
ist gut!
Aus den Niederlanden natürlich!
@SvD
Die Türme werden in Kassel gebaut bzw. umgebaut. Die Kapazitäten sind sicherlich begrenzt. Der Neubau der 44 Leo 2A7+ für Ungarn ist ab 2022 vorgesehen, dann erst ist nämlich der komplexe Umbau unserer 68 A4 soweit durch, dass Kapazitäten zum Bau neuer Fahrzeuge frei werden.
Auch die Umrüstung der 101 deutschen A6 auf Bedienkonzept A7 beginnt erst 2023 und dauert bis 2026, laut dem in diesem Frühjahr geschlossenen Vertrag.
Von 2015 bis ca. Anfang 2019 war das Werk mit dem Neubau der 62 A7+ für Katar beschäftigt.