Weitere Vereinbarungen für FCAS unterzeichnet
Die Planungen für ein künftiges europäisches Kampfflugzeugprojekt, das Future Combat Air System (FCAS), sind formal mehrere Schritte weiter gekommen. Frankreich und Deutschland unterzeichneten weitere Verträge für das Projekt, mit dem ab 2040 die heutigen Kampfjets abgelöst werden sollen. Zugleich trat Spanien offiziell der FCAS-Entwicklung bei. Die Unternehmen Dassault und Airbus hatten zuvor ihr Angebot für die erste Demonstrator-Phase des FCAS vorgelegt.
Auf der Pariser Luftfahrtschau in Le Bourget unterzeichneten die Verteidigungsministerinnen Deutschlands und Frankreichs, Ursula von der Leyen und Florence Parly, in Gegenwart des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron das so genannte Framework Arrangement für das neue Luftkampfsystem, außerdem eine Vereinbarung über die erste Konzeptstudie. Diese Studie für einen Kampfjet der sechsten Generation, das so genannte Next Generation Weapons System (NGWS), war von Frankreich bereits begonnen worden. Nach der Zustimmung des Bundestages am 5. Juni beteiligt sich nun Deutschland auch formal daran.
In einem weiteren Schritt zeichneten beide Ministerinnen zusammen mit ihrer spanischen Kollegin Margarita Robles eine Ergänzung zum Framework Arrangement, wie das deutsche Verteidigungsministerium mitteilte. Damit tritt Spanien dem Kreis der FCAS-Länder bei.
Von der Leyen würdigte die Bedeutung der unterzeichneten Vereinbarungen – und nannte dabei einen Aspekt, der bislang in diesem Zusammenhang eher selten zur Sprache kam: Die Grundlagenforschung für das militärische System werde auch der zivilen Luftfahrt sehr zugute kommen.
Die Unternehmen Dassault (das die Federführung bei diesem Projekt hat) und Airbus präsentierten in Le Bourget auch das erste Modell des geplanten neuen Kampfflugzeugs – ob das angesichts des Zeitrahmens über die nächsten Jahrzehnte am Ende auch so aussehen wird, ist natürlich noch völlig offen. Wesentlich ist aus Sicht der Industrie das weitere Vorgehen:
Dassault Aviation und Airbus SE haben den Regierungen Frankreichs und Deutschlands ein gemeinsames industrielles Angebot für die erste Demonstrator-Phase des Future Combat Air System (FCAS) vorgelegt. Dieser nächste wichtige Meilenstein im FCAS-Programm wurde mit der Präsentation von Modellen für den New Generation Fighter und die Remote Carrier am Eröffnungstag der Paris Air Show 2019 untermauert. Die Präsentationen durch Eric Trappier, Chairman und Chief Executive Officer (CEO) von Dassault Aviation, und Dirk Hoke, CEO von Airbus Defence and Space, fanden in Anwesenheit des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, der die Paris Air Show am Flughafen Le Bourget eröffnete, der französischen Verteidigungsministerin Florence Parly und ihrer deutschen und spanischen Amtskolleginnen Ursula von der Leyen und Margarita Robles statt.
Mit der von 2019 bis Mitte 2021 laufenden Demonstrator-Phase fällt der Startschuss für die Entwicklung von Demonstratoren und Technologien für den New Generation Fighter (NGF), die Remote Carrier (RC) und die Air Combat Cloud (ACC). Bis 2026 sollen die Demonstratoren einsatzfähig sein. In verschiedenen Kooperationsvereinbarungen, unter anderem mit MBDA Systems und Thales, sind genaue Planungsvorgaben und Arbeitsabläufe für diese Phase sowie geschäftliche Übereinkommen festgelegt. Ein weiterer Vertragsinhalt ist die transparente und faire Handhabung geistiger Eigentumsrechte. Parallel dazu wird unter Federführung von Safran und MTU ein neues Triebwerk (New Engine) entwickelt.
„Die gemeinsame Konzeptstudie, mit der Dassault Aviation und Airbus im Januar 2019 beauftragt wurden, war der Ausgangspunkt für eine fruchtbare Zusammenarbeit unserer beiden Unternehmen. Mit der ersten Demonstrator-Phase wird eine weitere, entscheidende Etappe auf dem Weg zu einem Waffensystem der nächsten Generation beginnen. Dassault und Airbus werden, mit Dassault Aviation als Hauptauftragnehmer, den New Generation Fighter bauen, der einen Eckpfeiler des Future Combat Air Systems darstellt.
Aus deutscher Sicht ist allerdings nicht alles so störungsfrei, wie es sich nach den Meldungen aus Le Bourget darstellt. So hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages unter anderem dem Verteidigungsministerium vorgegeben, in den weiteren Verhandlungen sicherzustellen, dass Deutschland die gleichen und für den unabhängigen Betrieb, Instandhaltung und Weiterentwicklung hinreichenden Rechte am geistigen Eigentum am Next Generation Weapon System (NGWS) / Future Combat Air System (FCAS) erhält wie der französische Partner und dass der Cost-/Workshare (50/50) zwischen Deutschland und Frankreich eingehalten und durch eine daran ausgerichtete industrielle Programmstruktur und geeignete Entscheidungsprozesse abgesichert wird.
Darüber hinaus ist für die Parlamentarier von Bedeutung, dass nicht nur das Luftwaffen-System FCAS, sondern das ebenfalls von beiden Ländern geplante Bodenkampfsystem (Main Ground Combat System, MGCS) auf Augenhöhe zwischen Deutschland und Frankreich entwickelt wird. Nach einem Treffen im Verteidigungsministerium am 27. Mai hatten die verteidigungs- und haushaltspolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen Ursula von der Leyen aufgefordert, für das MGCS-Projekt eine Konsolidierung der deutschen Landsystemindustrie voranzutreiben und weitere Vereinbarungen mit Frankreich über FCAS von den Fortschritten bei dem anderen System abhängig zu machen.
Aus dem Schreiben, über das zuerst vergangene Woche Reuters berichtet hatte:
Ergebnis der Besprechung zu MGCS ist eine Uneinigkeit der beiden Landsystemindustrien KMW und Rheinmetall über die jeweilige Rolle. Ein Fortschreiten in diesem Projekt ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
Um einen gleichgewichteten Fortgang der beiden Projekte zu gewährleisten, der die Interessen der deutschen Industrie angemessen berücksichtigt und gleichzeitig das Projekt deutsch-französischer Kooperation fördert, wurde dasher als Abschluss der Besprechung vereinbart,
1. die BMF-Vorlage zur Finanzierung der FCAS Joint Concept Study (Implementation Arrangement 1) in der kommenden Sitzungswoche im Haushaltsausschuss und Verteidigungsausschuss zu beraten.
2. Eine Beratung ist jedoch an die Bedingung geknüpft, bis 30.09.2019
a. eine Konsolidierung der deutschen Landsystemindustrie erzielt zu haben oder
b. für den Fall, dass das nicht erreicht werden kann, die Beauftragung eines deutschen Systemhauses zur Wahrnehmung der Führung im Projekt MGCS festzulegen und
c. bis zu einer solchen Einigung für MGCS keine weiteren Schritte für FCAS parlamentarisch zu beraten (i.e. Implementation Arrangement 2).
Mit anderen Worten: Spätestens nach der Sommerpause kommt da noch mal Druck auf den Kessel. Und die beiden – wenn auch finanziell sehr unterschiedlichen – Großprojekte FCAS (unter französischer Führung) und MGCS (unter deutscher Führung) sind politisch miteinander verschränkt.
(Foto: Unterzeichnung der Vereinbarungen in Le Bourget; v.l. Eric Trappier (Dassault Aviation), Dirk Hoke (Airbus Defence and Space), Ursula von der Leyen, Florence Parly, Emmanuel Macron, Margarita Robles – Foto Martin Agüera; Audio: BMVg)
Bin ich naiv wenn ich sage, dass es mal einen Hands-on-Ansatz der Politik bezüglich Rheinmetall und KMW braucht? Zwei nationale Panzerbauer, die machen was sie wollen, sind ohnehin etwas viel. Und jetzt, wo es zum Risiko für gleich zwei zentrale Zukunftsprojekte wird, müsste die deutsche Politik mal ihre Zurückhaltung aufgeben. Das kann doch nicht so weitergehen. Der Bundeswirtschaftsminister hat einen Faible für industripolitische Interventionen, habe ich gehört.
In 25 Jahren wird das in der Rückschau der Tag sein, an dem das Ende der militärischen Luftfahrtindustrie in Deutschland besiegelt wurde. Allerdings nur, wenn das Programm weitergeht und die Luftwaffe tatsächlich die neuen französischen Kampfjets kauft. Dass das Programm „erfolgreich“ weitergeht, darf aber bezweifelt werden, weil es einfach keine Präzedenz für eine erfolgreiche deutsch-französische Zusammenarbeit gibt, weil die französischen „Partner“ vor allem das Sagen haben wollen und uns nur wegen des Geldes mitmachen lassen, weil das Thema Export nicht gelöst ist, und weil die Forderungen unterschiedlich sind – obwohl das letzte Argument in Frankreich nicht viel gilt. Dort hat die DGA das Sagen, was die Streitkräfte fordern, ist nachrangig.
Es ist daher beruhigend, dass in Berlin das Parlament aufgeschaltet hat.
@Felix: Vielleicht haben die Herren Papperger und Haun das verstanden und zögern deshalb?
Wenn Rheinmetall sich nicht auf eine „Konsolidierung“ einlässt und lieber mit den Briten zusammenarbeiten will, ist es deren gutes Recht. Es ist ein politisches Projekt, weder eine technische Notwendigkeit, noch eine finanzielle.
Was soll denn bitteschön durch eine nationale Konsolidierung der Landsystemindustrie erreicht werden? Dass Deutschland auf Gedeih und Verderb einem Monopolisten ausgeliefert ist?
Dann doch lieber zwei konkurrierende MGCS-Programme starten: eines deutsch-französisch, eines deutsch-britisches. Dann gibt es ein paar Jahre und ein paar (mehr) Millionen , damit die Konsortien ihre Demonstratoren bauen können und das beste Angebot wird schließlich ausgewählt.
Denn welche Anreize hat ein „nationaler Champion“ seine Rolle als Monopolist nicht maximal auszunutzen? Aber Deutschland kann die Rüstungsindustrie auch kollektivieren, damit der Staat dem Monopol nicht ausgeliefert ist…
@Rüstungsfritze:
Natürlich gibt es Präzedenzen für erfolgreiche D-F-Zusammenarbeit: Die Breguet Atlantic und der Dassault/Dornier Alpha Jet.
Warum waren diese Programme erfolgreich? Weil es bei beiden Programmen klare Verantwortlichkeiten und klare Führungsstrukturen gab. Und beim Alpha Jet zusätzlich einen Wettbewerb zwischen Dassault/Dornier (anfangs Breguet) und Aerospatiale/MBB. Ja, die Führung lag bei diesen Programmen in Frankreich. Aber eine auf maximale Gleichberechtigung (und Dysfunktionalität) optimierte Programmstruktur (wie beim Eurofighter) kann aus militärischer wie finanzieller Sicht keine Lösung sein.
Ich würde gerne sagen, dass ich erstaunt bin, wie naiv die deutsche Seite im FCAS vorgeht. Doch dies überrascht mich irgendwie nicht. Wir beauftragen zwei französische Unternehmen (Dassault und Airbus) mit der Entwicklung sowie dem Bau und glauben, dass wesentliche Fähigkeiten in Deutschland erhalten bleiben.
Vielleicht haben wir ja Glück und die deutsche Politik wacht über die Sommerpause in Bezug auf das MGCS auf. Ich hoffe, das zwei Punkte realisiert werden, damit man vergleichbare Strukturen, wie beim FCAS herstellt, diesmal nur mit Vorteil auf der deutschen Seite:
1. Die Systemführerschaft erhält Rheinmetall, wobei KNDS der Junior-Partner wird (wie Dassault und Airbus)
2. MGCS wird um die Fähigkeiten digitales Führungssystem sowie autonome Kampfroboter ergänzt (wie beim FCAS)
Die Konsequenz wäre dann, dass die Luftwaffen in Frankreich und Deutschland in Zukunft Technik aus Frankreich sowie die Heere in Frankreich und Deutschland Technik aus Deutschland nutzt. Es wäre so schön, wenn dieser Traum wahr würde.
@ Rüstungsfritze
Seien Sie ganz entspannt…
Momentan kommt dieser Kampf um die Führung des Projekts sehr stark dadurch, dass es neben Airbus auch noch Dassault als Hersteller gibt.
Dassault wird nach dem Tod Serge Dassault´s vermutlich nicht mehr lange eine eigenständige Firma sein, sondern ein Teil des Airbus Verbundes.
Schon jetzt hat Airbus etwas über 9 Prozent Anteile am Dassault Konzern. Als eigenständiger Hersteller ist Dassault heute einfach zu klein.
Das wird das Projekt vereinfachen.
Zu den Kosten:
Wir haben doch gar keine Alternative, ausser uns den Engländern oder der Türkei anzuschliessen, was keinen Deut besser wäre.
Die Export-Problematik wird man lösen.
https://www.defensenews.com/digital-show-dailies/paris-air-show/2019/06/16/french-air-force-deputy-talks-strategy-brexit-and-future-fighter-jets/
Ein interessanter Artikel, der u.a. den zukünftigen Einsatz des FCAS in Frankreich, Deutschland und Spanien anschneidet. Gerade in Bezug auf die geplanten Einsatzzeiten der Rafale, F18 und EF und auch die Interaktion mit anderen Systemen sehr informativ.
Auch sehr interessant am Ende der Hinweis, dass Frankreich sich ein gemeinsames STH-Geschwader in Deutschland analog zum neuen C-130J Geschwader in Frankreich vorstellen könnte.
@MJJ sagt:18.06.2019 um 1:28 Uhr
„Wir beauftragen zwei französische Unternehmen (Dassault und Airbus)…“
Das ist doch billige Meinungsmache von Ihnen. Dassault hat schon Kooperationsfähigkeit bewiesen (z.B. Breguet Atlantic) und Airbus SE ist ein niederländisches Unternehmen (Sitz in Leiden/NLD). Zudem gehört die Gesellschaft zu je 11 % DEU und FRA und zu 4% SPA, der Rest ist Streubesitz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Airbus_Group#Aktionärsstruktur
Wir diskutieren über Europaarmee, PESCO, europäische Verteidigungsstrukturen und Reduktion der Vielzahl an unterschiedlichen Waffensystemen. Und wenn es dann ernst wird, zieht sich jeder in seinen Elfenbeinturm zurück? Wie schizophren ist das denn?
Als Projektname schlage Ich „Eurofighter 3000“ vor, was das ungefähre realistische Einführungsdatum sein dürfte angesichts vergangener Projekte der letzten Jahrzehnte. :-/
@Rüstungsfritze
Es gibt sehr wohl erfolgreiche Kooperationen mit FR im Rüstungsbereich, Alphajet und Transall sind nur zwei Beispiele.
wd-2-070-18-pdf-data.pdf
Ich kann diese Posts über das Ende deutsche Luftfahrtindustrie und Französischer Dominanz nur noch als Gesülze abtun.
Die deutsche Luftfahrtindustrie ist auf einer Stufe mit der Britischen Industrie und wird sie in naher Zukunft überholen und die Zweitgrößte Europas werden. Dies war nur möglich wegen und nicht trotz der engen Zusammenarbeit mit Frankreich.
Leute sollte weniger über nationale Empfindungen schwadronieren sondern mal die Fakten wahrnehmen.
Ich lese hier viel Mimimi… Wenn in Deutschland mal jemand wirklich Eier (bzw. -stöcke) gehabt hätte, könnte man sich auch eingestehen, dass mitunter die Produkte ausländischer Anbieter auch konkurrenzfähig sind – mitunter auch den heimischen „Ihr-müsst-das-ja-nehmen-weil:-Arbeitsplätze“-Produkten deutlich überlegen“.
Die zunehmend fehlende Konkurrenzfähigkeit bzw. -bereitschaft deutscher Rüstungsunternehmen kommt ja genau aus dieser bräsigen Haltung und der politischen Zielrichtung, möglichst nix ins Ausland verkaufen zu wollen. Wie soll denn dann ein Unternehmen wie Rheinmetall oder KMW Produkte entwickeln, die sich mit denen international freier agierender (Staats-)Rüstungskonzerne messen können, wenn es am Ende heißt, dass die Aufträge nicht genehmigt werden. Dann hat man zwangsläufig die Abhängigkeit vom Staatstropf und die echten Innovationen bleiben aus, weil man immer nur das entwickelt und zu liefern versucht, was eine garantierte Abnahme durch die Bundeswehr oder den einen oder anderen Verbündeten besitzt…
Dann sollte man wirklich auch den Mumm besitzen und die eigene Industrie beerdigen oder abverkaufen und eben ausländisches Gerät beschaffen.
Auch im Rüstungssektor, wo der Wettbewerb naturgemäß anders ist, als bei Herstellern von Bleistiften und Bürostühlen, ist nach wie vor Wettbewerb der erste und beste Innovationstreiber. Und so paradox das klingt: Innovation und technologische Überlegenheit sind wesentliche Elemente der Abschreckungswirkung und diese hilft letztlich, Konflikte zu vermeiden.
@ Pmichael
Das sehe ich auch so. Ohne Frankreich als Treiber wären wir heute Lieferant von Boeing und MDD, die es dann noch gegeben hätte.
Das Airbus Werk in Finkenwerder ist der drittgrösste Produktionsstandort der Welt für Zivilflugzeuge und bei den Helikoptern muss sich unsere Luftfahrtindustrie auch nicht verstecken. So schlecht stehen wir also nicht da.
Die Franzosen haben im Gegensatz zu Deutschland auch erkannt, dass die Zukunft in Kooperationen und Fusionen liegt, wie man z.B. beim neuen Zusammenschluss Frankreichs und Italiens im Marinebereich sehen kann.
Wenn man diesen Weg nicht mitgehen möchte, wird die Luft bald sehr dünn.
Die jetzigen Beauftragungen sind nur Peanuts mit Alibi- Summen. Die Briten sind aus dem UK-FR FCAS wieder ausgestiegen und machen ihr eigenes Ding. Die Schweden haben offensichtlich auch bei Neuron schlechte Erfahrungen gesammelt und kein Interesse mehr mit FR zusammenzuarbeiten. Evtl machen Sie was mit den Briten. Wir werden es irgendwann auch kapieren und vielleicht zu den Briten und Schweden stoßen.
Die Luftfahrtzusammenarbeit mit FR hat zwar große wirtschaftliche Gewinne gebracht, gleichzeitig aber wurden die Systemkompetenzen in Deutschland im zivilen Flugzeugbau nahezu zerstört und in FR konzentriert. Hamburg ist mittlerweile ein reiner Fertigungsstandort. Man kann erahnen, was das bedeutet, wenn in Billiglohnländer verlagert werden muss.
Vielleicht sind deshalb die Parlamentarier aufgewacht und wollen vermeiden, dass im Bereich der militärischen Luftfahrt Ähnliches passiert.
Dassault finde ich überschätzt. Die haben seit 20 Jahren keinen Fighter mehr in die Luft gebracht ( Neuron ist kein Fighter). Das Mockup ist doch zum Schämen.
@Fox1
Finkenwerder hat das Kernkompetenzzentrum für Kabinenentwicklung und –Konfiguration und der Standort Hamburg ist eines der führende Standorte für alles was Kabinen angeht.
Man könnte auch fragen was hat Deutschland vor Airbus erreicht, man war nicht einmal in der Lage ein eigenes Düsenbetriebenes Passagierflugzeug auf dem Markt zu werfen.
Japan ist das perfekte Beispiel für ein high-technology country das aber über keinerlei Synergie mit einem anderen Land eingehen konnte. Und ohne Amerikanische Hilfe wäre eine eigene Luftwaffe nicht möglich.
Die Briten haben also noch gar kein Geld in „Tempest“ investiert. Es war ein ziemlicher Marketing gag, man hat sich bei der Future Combat Air System Technology Initiative bereits eine Hintertür offen gehalten, man wolle in 2020 entscheiden in welcher Weise man die geforderten Fähigkeiten sich am besten aneignen kann.
@ Fox1
Die Briten machen nicht ihr eigenes Ding, sondern sie versuchen aufgrund ihrer Brexit-Entscheidung, möglichst viel Unruhe in die EU zu bringen.
Wer wirklich glaubt, dass man heutzutage ein Kampfflugzeug alleine entwickeln kann, lebt anscheinend noch in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Die Briten brauchen dringend weitere Partner, um das Projekt überhaupt bezahlbar zu machen.
Der Partner Leonardo aus Italien ist ein Zusammenschluss eines britischen und eines italienischen Herstellers, von daher macht es natürlich Sinn, dass sie eher bei den Briten, als bei den Franzosen andocken (wollen).
Politisch dürfte der italienische Staat aber intervenieren und aufgrund der neuen Nähe zu Frankreich eher einen Anschluss an das NGF wünschen.
Schweden hat gerade mit der Gripen E das modernste Kampfflugzeug in Europa im Angebot, das etwas weniger leistungsfähig ist als EF oder Rafale.
Es gibt Saab aber eine sehr komfortable Rolle, da man sehr viel Zeit hat, sich für eins der beiden Lager zu entscheiden.
@Pmichael
Komptenzzentrum Kabinenentwicklung – ja, das stimmt und Bedarf eigentlich keines weiteren Kommentars – das ist nur ein Randgebiet ! Was ist mit Flugzeugentwurf, Cockpit, Avionik, Flugsteuerungscomputer, etc. ?
Es besteht die Gefahr, dass im Militärluftfahrtbereich Ähnliches passiert. Diese Fähigkeiten wurden in Deutschland über Jahrzehnte aufgebaut und an einigen Stellen ist man den Franzosen voraus.
Jeder in Europa würde gerne mit DE, einerseits natürlich wegen des Geldes, aber nicht nur.
Man muss auch sehen, sollte ein weiterer großer Player dazukommen – das sind sicher nicht die Spanier – hat FR ein Problem. Die Geschichte von Eurofighter wird sich wiederholen. Da ist FR auch nach nicht erfüllbaren Forderungen ausgestiegen.
@Fox1
Hamburg ist einer der größten Standorte der Industrie gerade wegen des „Randgebietes“ Kabinenentwicklung.
Und gerade die Fachkompetenzen wie unbemannte Flugsysteme und die Informatische Konpetenzen, für die Airbus die Systemherrschaft innerhalb des FCAS Programmes hat, sind alle in Deutschland. Ganz zu schweigen von all den deutschen Unternehmen die als Subunternehmen für Entwicklungsfragen agieren.
Und die Alternative zum FCAS ist immer ein Amerikanisches Export,da hat man nun wahrlich die Ausländische Blackbox auf den Luftwaffenstützpunkte, daher sollte man sich immer zwei mal überlegen wie sehr man sich ein Scheitern wünscht.