Angriff auf EU-Ausbilder in Mali: Fahrzeugbomben und Gewehre (Neufassung m. spanischen Angaben)

Der Angriff auf die EU-Ausbildungsmission in Mali am (gestrigen) Sonntag war ein konzertierter Angriff von Selbstmordattentätern mit zwei Autobomben sowie einer parallelen Attacke mit Schnellfeuerwaffen. Das geht aus Schilderungen der spanischen Streitkräfte hervor, die im Camp der EU-Trainingsmission Mali in Koulikoro die Sicherung des Feldlagers stellen. Die Bundeswehr rückte unterdessen von ihrer gestrigen Darstellung ab, dass es auch einen Angriff mit Raketen gegeben habe.

Das Lager in Koulikoro war am frühen Sonntagmorgen angegriffen worden. Dabei wurden drei malische Soldaten verwundet, die Selbstmordattentäter in den beiden Pickup-Trucks kamen ums Leben. Die Ausbilder aus den EU-Staaten, darunter auch Bundeswehrsoldaten, blieben unverletzt.

Nach Angaben des spanischen Generalstabs (Estado Mayor de la Defensa) wehrten spanische Soldaten zusammen mit malischen Soldaten den Angriff ab: Mit gezielten Schüssen aus schweren Maschinengewehren hätten die Spanier den Fahrer eines Fahrzeugs gestoppt, das auf das Tor zum Camp zurollte, ehe er seinen Sprengsatz zünden konnte. Auf dem zweiten Fahrzeug sei die Sprengladung außerhalb der Basis detoniert. Die Soldaten der Brigade Galicia hätten damit eine Katastrophe verhindert. Ein weiterer Angriff mit Handfeuerwaffen sei ebenfalls von den Spaniern abgewehrt worden.

Luftaufnahme nach dem Anschlag (Klick macht groß)

Die Mitteilung des spanischen Generalstabs in deutscher Übersetzung:

Spanische Streitkräfte verhindern Terroranschlag auf EU-Mission in Mali
Die effektive Intervention des spanischen Militärs verhinderte Todesopfer bei dem Angriff. Dies ist das erste Mal, dass ein Angriff auf ein solches Trainingszentrum in Koulikoro registriert wurde.
Die spanischen Streitkräfte haben den Terroranschlag mit zwei Fahrzeugen gegen das Ausbildungszentrum, das die Mission der Europäischen Union in Mali („EUTM-Mali“) gegen 3 Uhr morgens am vergangenen Sonntag in der Stadt Koulikoro hat, abgewehrt. Der Angriff dauerte etwas mehr als eine Stunde.
Es ist das erste Mal seit Beginn der Mission „EUTM-Mali“ im Jahr 2013, dass das Koulikoro Training Centre (KTC) jeglicher Art von Aggression ausgesetzt ist, und es ist auch das erste Mal, dass solche Angriffe im zentralen Bereich der Region registriert werden.
Nach der Ankunft in der Nähe des Zentrums verließen die Insassen eines der Fahrzeuge und begannen aus der Nähe eines der sekundären Zugangstore zu schießen. Anschließend steuerten die Fahrzeuge den Hauptzugang an. Das diensthabende spanische Militär hat zusammen mit den malischen Soldaten das erste der Fahrzeuge abgewehrt, was den Fahrer veranlasst hätte, den Sprengstoff in seiner Weste zu zünden, während das zweite, da das erste nicht in das Lager gelangen konnte, in der Nähe des zentralen Tores explodierte, ohne großen Schaden anzurichten.
Dank der schnellen Einsatzbereitschaft der spanischen Schutztruppe – die der Brigade Galiciens VII angehört – und der Koordination mit dem malischen Militär besteht keine Notwendigkeit, ein Todesopfer zu beklagen, und es wurde vermieden, dass die Zahl der Verwundeten größer war, mit nur einem Gleichgewicht von zwei malischen Soldaten, die von den medizinischen Diensten der Basis behandelt wurden.
Derzeit wird die Untersuchung des Hergangs fortgesetzt.
(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)

Die Mitteilung der Bundeswehr vom (heutigen) Montag* ist etwas weniger detailliert:

Mali: Angriff auf das multinationale Trainingscamp in Koulikoro (1. Änderung)
Berlin, 25.02.2019
In den Morgenstunden des 24. Februar gegen 3 Uhr Ortszeit wurde das Koulikoro Training Centre (KTC) in Koulikoro Ziel eines komplexen Angriffs. Der Angriff wurde mit Handfeuerwaffen sowie mit sprengstoffbeladenen Kraftfahrzeugen durchgeführt.
Der Fahrer eines dieser Fahrzeuge löste vor dem Eingang des Feldlagers seinen Sprengsatz aus und kam dabei ums Leben. Drei malische Soldaten wurden verletzt. Der Angriff wurde durch Sicherungskräfte erfolgreich abgewehrt. Ein weiteres Fahrzeug mit Sprengstoff konnte gestoppt werden und kam so nicht mehr zur Explosion. Der Sprengsatz wurde durch Kampfmittelräumer von EUTM Mali entschärft.
Deutsche Soldaten wurden bei dem Angriff nicht verwundet.

Am Vortag hatte die Bundeswehr noch mitgeteilt*: Der Angriff wurde mit Raketen, Handfeuerwaffen sowie mit Sprengstoff beladenen Kraftfahrzeugen durchgeführt. Meldungen von einem Raketenangriff hatte es auch in örtlichen Medien gegeben; das hat sich offensichtlich nicht bestätigt.

*Fürs Archiv die beiden Bundeswehr-Meldungen und die spanische Meldung als pdf-Datei:
20190224_bmvg_de_Angriff_EUTM_Mali
20190225_Angriff_EUTM_Mali_Bw-Meldung
20190225_EUTM_Mali_Angriff_Koulikoro_EMAD

(Fotos: Spanische Streitkräfte – Estado Mayor de la Defensa)