Selbstmordattentäter greifen EU-Trainingsmission in Mali an (Zusammenfassung, Update EUTM)

Die Trainingsmission der Europäischen Union in Mali, die Soldaten der malischen Streitkräfte für den Kampf gegen Terroristen ausbildet, ist am (heutigen) Sonntag von Selbstmordattentätern mit Autobomben angegriffen worden. Bei dem Angriff auf das Camp in Koulikoro  am frühen Morgen wurden drei malische Soldaten verwundet, die Ausbilder aus den EU-Staaten blieben unverletzt. Die Einzelheiten blieben zunächst noch unklar, bei dem komplexen Angriff sollen sowohl Raketen als auch mit Sprengstoff bepackte Lastwagen genutzt worden sein.

Update: Die jüngste Mitteilung der EU Training Mission Mali (EUTM Mali) am Sonntagabend:

Koulikoro Training Centre (KTC) was attacked by unknown elements during the night from the 23rd to 24th February 2019 about three o’clock in the morning
In the attack 2 vehicles, loaded with explosives, as well as dismounted elements were involved
The attackers opened fire and tried to breach the main gate (south entrance) of Koulikoro Training Centre, but were stopped by Force Protection elements
One of the two vehicles burned down after being stopped at the main gate, and the second one exploded
Three Malian soldiers were wounded, and brought to ROLE 2 for further treatment
Koulikoro Training Centre was set to high alert status and manned its defensive positions
No EUTM Mali personnel were injured
All three Malian soldiers have been discharged from ROLE 2
We wish the three wounded Malian soldiers a speedy recovery
The number of killed attackers is under investigation

Der vorangegangene Bericht:

Die Mitteilung der Bundeswehr, die derzeit mit dem deutschen Brigadegeneral Peter Mirow die Führung der Mission EUTM Mali hat:

In den Morgenstunden des 24. Februar gegen 4 Uhr mitteleuropäischer Zeit, gab es einen Angriff auf das Camp Gecko der EU Mission EUTM Mali.
Der Angriff wurde mit Raketen, Handfeuerwaffen sowie mit Sprengstoff beladenen Kraftfahrzeugen durchgeführt. Deutsche Soldaten wurden bei dem Angriff nicht verletzt. Bei dem Angriff wurden jedoch zwei malische Soldaten verwundet. Die beiden malischen Soldaten werden derzeit sanitätsdienstlich versorgt.

Die Angaben der spanischen Streitkräfte, die das Sicherungskontingent stellen und rund 300 Soldaten dort im Einsatz haben, sind da etwas ausführlicher:

In den frühen Morgenstunden wurden zwei aufeinanderfolgende Autobombenangriffe und Angriffswaffen gegen die Einrichtungen des Kuolikuoro Training Center (KTC) in Mali eingesetzt. Bei den Terroranschlägen wurden keine Mitglieder des spanischen Kontingents, die in diesem Hauptausbildungszentrum der EUTM MALI-Mission eingesetzt wurden, verletzt.
Die erste Aktion fand nach drei Uhr morgens statt, als eine Autobombe am Hauptzugang zu den Einrichtungen explodierte. Einige Zeit später wurde ein zweiter Zugang zum Camp mit Gewehrfreuer angegegriffen, was bis nach vier Uhr morgens dauerte.
(Übersetzt mit Hilfe von deepl.com)

Nach Informationen des österreichischen Bundesheeres, das derzeit 29 Soldaten in diese Mission entsendet und 16 Soldaten im angegriffenen Camp hatte, wurden die Selbstmordattentäter in den Sprengstoff-Lkws von bewaffneten Motorradfahrern begleitet. Insgesamt habe die Attacke rund 30 Minuten gedauert.

Die EU-Mission selbst bestätigte via Twitter, dass es unter den Ausbildern keine Verwundeten gegeben habe:

Unklar blieb zunächst, ob und wie es neben den Angriffen mit Selbstmordattentätern weitere Angriffe gab. Nach Berichten malischer Medien sollen Raketen von der anderen Flußseite des Niger auf das Camp abgefeuert worden sein, eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Offen blieb vorerst auch, ob Zivilisten Opfer der Attacke wurden. Der Gouverneur der Region sprach laut örtlichen Medien in einer Erklärung von zwei nicht identifizierten Leichen:

Der Regionalgouverneur teilt der nationalen und internationalen Öffentlichkeit mit, dass heute, am 24. Februar 2019, gegen 2:50 Uhr morgens, zwei Kamikaze-Fahrzeuge mit einer unbekannten Anzahl von Angreifern, nachdem sie das Feuer auf den Kontrollpunkt Mafèya auf der Achse Koulikoro Banamba eröffnet hatten, auf das Militärische Ausbildungszentrum Boubacar S’ada SY zusteuerten, wo sie am Eingang detonierten.
Vorläufige Bewertung: Ein Zivilist wurde schwer verletzt, zwei Soldaten leicht verletzt und zwei Leichen noch nicht am Tatort identifiziert.
Der Regionalgouverneur versichert der Bevölkerung, dass die Situation unter Kontrolle ist und alle Maßnahmen ergriffen wurden, um die Sicherheit von Personen und deren Eigentum weiter zu erhöhen.
Colonel Major Mamary Camara fordert die Bevölkerung auf, die Sicherheitskräfte bei ihrer Mission zur Sicherung der Region zu unterstützen.
(Übersetzt mit www.DeepL.com)

Das malische Ministerium für Sicherheit und Zivilschutz sprach in einer Erklärung, die über dessen Facebook-Seite verbreitet wurde, von zwei getöteten Angreifern. Neben den beiden malischen Soldaten sei auch ein Zivilist verwundet worden. Der Sprengstoff auf dem zweiten Fahrzeug sei nicht detoniert und werde von Experten entschärft.

Koulikoro liegt rund 60 Kilometer von der malischen Hauptstadt Bamako entfernt, in einem Teil des Landes, der als weniger gefährlich gilt als der Norden. Im Unterschied zur UN-Mission MINUSMA, die regelmäßig Angriffen ausgesetzt ist, gab es bislang vergleichsweise wenige Attacken auf die EU-Ausbildungsmission. Die Bundeswehr beteiligt sich mit derzeit rund 180 Soldaten an EUTM Mali.

Auf Twitter kursieren Fotos, die von der Anschlagstelle stammen sollen:

(Archivbild Mai 2018: Ausbildung malischer Sicherungssoldaten – EUTM Mali)