Bundeswehr stellt weiteres Panzerbataillon auf
Die Bundeswehr will ein neues Panzerbataillon aufstellen und damit die Zahl dieser Bataillone im Deutschen Heer auf sechs erhöhen. Das kündigte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am (heutigen) Donnerstag bei einem Besuch der Panzertruppe in Munster an. Allerdings soll nach Informationen von Augen geradeaus! mit dem zusätzlichen Bataillon, das in Hardheim im Norden Baden-Württembergs stationiert wird, die bislang geplante Zahl von rund 320 Kampfpanzern in der Bundeswehr nicht erhöht werden.
Nach Angaben der Ministerin werden für das neue Bataillon mehr als 500 Dienstposten vorgesehen. Am Standort Hardheim sollen dafür 20 Millionen Euro investiert werden.
Das weitere Bataillon ist bereits das zweite, das nach den Truppenreduzierungen und Standortschließungen seit 1990 innerhalb der vergangenen Jahre neu aufgestellt wird: 2016 war das Panzerbataillon 414 in Bergen-Lohheide als gemischter deutsch-niederländischer Verband aufgestellt worden. Über einen solchen neuen Verband am Standort Hardheim, der nach früherer Planung hätte geschlossen werden sollen, dann aber reaktiviert wurde und seit gut einem Jahr eine Stabs- und Unterstützungskompanie für die Spezialkräfte als Teil eines Special Operations Component Command (SOCC) beherbergt, war schon vor zwei Jahren in der Lokalpresse* spekuliert worden.
Mit dem dann sechsten Panzerbataillon des Heeres stellt sich die Frage, wie es künftig mit der Ausstattung aussieht. Im vergangenen Jahr hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages den Rückkauf von 100 älteren Leopard-Kampfpanzern von der Industrie gebilligt, die bis 2023 modernisiert und an die Truppe ausgeliefert werden sollen. Entsprechende Planungen hatte von der Leyen bereits 2015 angekündigt. Ihr Sprecher Jens Flosdorff:
Ich kann die Meldung bestätigen, dass im Ministerium die Entscheidung gefallen ist, die künftige Obergrenze auf 328 anzuheben, nämlich 320 Kampfpanzer, die der Truppe zur Verfügung stehen sollen, und acht Kampfpanzer, die dem Beschaffungsamt, für die Techniker, für Demonstrationszwecke zur Verfügung stehen, um dort Nachbesserungen und Modernisierungen vorzunehmen.
Allerdings muss man da noch mal genau hinschauen: Nicht alle 100 zurückgekauften älteren Panzer werden als modernisierte Kampfpanzer zur Truppe zurückkehren. Im vergangenen Jahr hatte Oberstleutnant Frank Lobitz als stellvertrender Projektleiter im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die Zahlen in einem Beitrag für die Zeitschrift Europäische Sicherheit und Technik* erläutert:
Durch die Ministerin wurde im April 2015 entschieden, eine Stückzahlerhöhung durch Rückkauf von 100 im Industriebesitz befindlichen älteren KPz Leopard 2 A4 und Übernahme von 16 KPz Leopard 2 A6 aus niederländischen Beständen zu realisieren. Zudem wurde die schrittweise Modernisierung dieser Fahrzeuge angeordnet.
Von den 100 zurückgekauften Fahrzeugen fließen 68 in das Aufwuchsprogramm, die übrigen 32 werden für noch genauer zu definierende Umbauten in Unterstützungsfahrzeuge wie die neue Gefechtsfeldbrücke, den Nachfolger des Pionierpanzer Dachs oder andere zurückgehalten. Ziel ist die langfristige Umstellung aller Familienfahrzeuge auf die Basis Leopard 2, um die logistische Gleichheit zum KPz zu erreichen.
Zur Übersicht: die derzeitigen Panzerbataillone der Bundeswehr:
• Panzerlehrbataillon 93 in Munster
• Panzerbataillon 104, Pfreimd
• Panzerbataillon 203, Augustdorf
• Panzerbataillon 393, Bad Frankenhausen
• Panzerbataillon 414, Bergen-Lohheide (2016 als gemischter deutsch-niederländischer Verband neu aufgestellt)
• das (teilaktive) Gebirgspanzerbataillon 8
*Links zu deutschen Verlagswebseiten finden angesichts des Leistungsschutzrechts hier nicht statt; Veröffentlichungen vor mehr als einem Jahr sind da etwas unproblematischer.
(Foto: Kampfpanzer Leopard 2 eingesetzt als Feldposten sichert den Verfügungsraum der deutschen Battlegroup bei der NATO-Großübung Trident Juncture 2018 in Engerdal/Norwegen am 03.11.2018 – Marco Dorow/Bundeswehr)
Hübsch, der Panzer. So weihnachtlich geschmückt. :-)
Panzerlehrtruppe? Egal, welcher Brigade wird denn das Btl unterstellt werden?
[Schon klar, Panzertruppe, korrigiere ich. Noch hat nicht mal die Aufstellung begonnen, aber die Frage nach Unterstellung ist natürlich wesentlich, sehe ich ein. Kann die Frage aber erst mal nicht beantworten. T.W.]
Schön, daß endlich über das 6. Panzerbataillon entschieden hat. Aber die Panzeranzahl reicht nicht aus. Weil 320 – 32 Pionierpanzer usw.. = 288 Kampfpanzer reichen nicht für 7 Panzerbataillone, denn das Gebirgspanzerbataillon 8 ist als teilaktives Bataillon ist mitzuzählen.
Denn um alle 7 Panzerbataillone mit Panzern auszurüsten wären 7 * 44 = 308 Kampfpanzer nötig, aber die BW plant nur 288 Kampfpanzer ein.
Bei Hardheim frage ich mich, welches Panzerbataillon reaktiviert wird, denn Hardheim war nie Standort eines Panzerbataillons und vor allem, welcher Brigade soll denn das Bataillon unterstellt werden? Das Bataillon müsste vom Standort her zur 10. Panzerdivision gehören, aber sowohl die 12. Panzerbrigade in Cham, wie auch die 37. Panzergrenadierbrigade in Frankenberg sind gerade um die Ecke.
Das Btl wird den namen PzBtl 363 erhalten und die Tradition des gleichen Btls fortsetzen, das bis 2006 im benachbarten Külsheim stationiert war. Es wird der 10. PzDiv. unterstellt. Zur Aufstellung werden u.a. die beiden aktiven Kompanien des teilaktiven GebPzBtl 8 herangezogen.
Die Lokalpresse war vor Ort und weiß einigesr:
https://www.rnz.de/nachrichten/buchen_artikel,-neues-panzerbataillon-bundeswehr-entscheidet-sich-fuer-hardheim-plus-fotogalerie-_arid,405093.html
[Oh weh, schon wieder Abweichen von meinem Grundsatz, dass deutsche Verlagswebseiten hier i.d.R. nicht verlinkt werden…. Aber diesmal ok. T W.]
Als Laie fragt man sich da natürlich schon, ob die 68 neuen Kampfpanzer nun besser geeignet wären, die vorhanden Bataillone wenigstens ein wenig aus dem finsteren Tal des dynamischen Verfügbarkeitsmanagement heraus zu holen.
Aber scheinbar reichen <= 320 Einheiten, für 6 Bataillone aus.
Vielleicht geht man bei der Luftwaffe in Zukunft auch so vor und stellt ohne neue Flieger einfach neue Geschwader auf.
Ich frage mich, warum es so für die Vtg. Ministerin so derartig mühsam ist einfach Klartext zu reden: Wir haben kein Geld für neue Panzer, aber wir brauchen vorsorglich schon mal dir Strukturen um der NATO Handlungswillen zu simulieren.
Kann man nicht ein einziges Mal von der Salamitaktik abweichen ?
Noch ein Hinweis zur Aufstellung des neuen PzBtl:
Wie bereits beim PzBtl 414 werden 2 PzKp der anderen PzBtl der Division dem neuen PzBtl unterstellt. In diesem Fall die beiden aktiven Kpen des GebPzBtl 8 (in Friedenszeiten den PzBtl 104 u. 393 unterstellt). Somit wird de facto nur eine neue PzKp aufgestellt.
Ein PzBtl besteht jedoch nicht nur aus KPz – mit der Aufstellung der 1./- geht ein weiterer Mehrbedarf an Großgerät einher (Gefechtsstand, Führungsunterstützung, Logistik). Vieles davon ist bereits jetzt nicht im Übermaß vorhanden.
Also noch einiges zu tun bis das PzBtl voll einsatzbereit ist.
Aus meiner Sicht möchte die Ministerin die Trendwenden über diese neuen Strukturen „greifbar“ machen. Sicherlich ein sinnvoller Weg, wenn alle Hausaufgaben gemacht werden.
Denn für die Soldaten aus Pfreimd und Bad Salzungen ist eine Versetzung nach Hardheim in vielen Fällen sicherlich nicht attraktiv – dann sollte zumindest am neuen Standort die Mangelverwaltung nicht fortgesetzt werden.
Dieses neue PzBtl 363 wird vermutlich als Teil der 10. Panzerdivision der Panzerbrigade 12 unterstellt, oder?
Weiß jemand, ob die niederländischen Kampfpanzer im PzBtl 414 mit in die deutsche Höchstanzahl von 328 mit eingerechnet werden? Oder fahren die niederländischen Kameraden dann einen deutschen Panzer?
Papier ist geduldig. Da kann Frau Minister noch viele neue Panzerbataillone aufstellen.
Die Besatzungen können ja mit Zeltbahnen üben. Vier Mann, vier Ecken, und ab übers Feld. Im Ernstfall können sie dann noch laut „Bumm, BUMM“ rufen… Wird schon.
Zu den Gesamtumfängen an KPz nochmal die Berechnung des Gesamtunfanges (siehe den oben verlinkten Artikel von OTL Lobitz).
Es sind 236 KPz Leopard 2 im Bestand – die Reduzierung auf 225 wurde nicht umgesetzt.
Dazu kommen die 68 KPz Leopard 2A7V und (!) die 16 KPz Leopard 2A6 der Niederländer.
Somit entsteht mit Zulauf der neuen KPz ein Gesamtbestand von 320 KPz (236 + 68 + 16) – entsprechend der neuen Großgeräteliste.
Der strukturelle Bedarf in den Verbänden liegt bei 44 KPz pro Btl (Ausnahme: PzBtl 414 mit 48 KPz wegen 4. PzZg in der niederländischen Kompanie). Mit dem Transfer der beiden aktiven Kompanien des teilaktiven GebPzBtl 8 gibt es somit einen materiellen Bedarf an Großgerät in 6 PzBtl.
5* 44 KPz + 1*48 KPz= 268 KPz von 320 KPz.
Die weiteren KPz verteilen sich das AusbZ PzTr, das GÜZ und den neuen Testverband. Mit dem Aufwuchs der PzTr ergeben sich in diesen Bereichen höhere Bedarfe an einsatzbereitem Großgerät.
Fazit: Die Struktur ist mit der Gesamtzahl an KPz befüllbar, jedoch ist keine Luft für eine Umlaufreserve.
Nach dem Bericht der Rhein-Neckar Zeitung ist klar, daß die Behauptung der Aufstellung eines neues 6. Panzerbataillons nur die halbe Wahrheit ist, weil faktisch das teilaktive 8. Gebirgspanzerbataillon zerschlagen wird und nach der Abgabe der zwei aktiven Kompanien nur noch aus Reservisten bestehen wird.
Damit erhöht sich die Zahl der Kampfpanzer nur um 16 Kampfpanzer für das neue Bataillon für die BW. Denn 28 Kampfpanzer benötigten die beiden Kompanien in Bad Frankenhausen und Cham bisher schon, allerdings war bei den bisherigen Berichten über das 8. Gebirgspanzerpataillon mir nie ganz klar, ob dieses Bataillon bisher auch nur über einen einzigen eigenen Kampfpanzer verfügt hat oder ob deren Panzer immer von den Couleurverbänden ausgeliehen war?
In Wirklichkeit steigt als die Zahl der Panzerbataillone nur von 5 1/2 auf 6 und nicht von 5 auf 6, weil das 8. Gebirgspanzerbataillon als teilaktive Einheit damit zerschlagen wird, durch die Abgabe der aktiven Kompanien.
Und es stellt sich die Frage, warum die BW mal wieder Truppen zumutet umzuziehen? Hätten die zwei Kompanien nicht an ihren bisherigen Standorten verbleiben können?
Denn es glaubt doch niemand, daß alle Soldaten aus Bad Frankenhausen und Cham umziehen werden nach Hardheim. Sondern es ist zu befürchten, daß mit dem Panzerumzug Soldaten der BW bzw. der Panzertruppe verloren gehen, die nicht mit umziehen wollen oder lieber die BW verlassen,?
Denn die Lösung wäre einfach gewesen, zwanzig neue Leopard A 7 V Kampfpanzer zu kaufen und die BW hätte 6 1/2 Panzerbataillone, anstatt nur 6.
Das 363. Panzerbataillon wieder aufzustellen ist von der Nummerierung/örtlicher Tradition(Nachbarort) logischer als dies beim 414 Panzerbataillon in Bergen war, was die Nummer eines Bataillons der 41. Panzergrenadierbrigade aus Mecklenburg-Vorpommern trägt, was nicht zum Stationierungsort Bergen in NIedersachsen passt.
Hier noch der offizielle Bericht des BMVg:
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/das-gepanzerte-herz-wird-groesser-und-digital-29544
Darin rechnet man weiter mit über 100 KPz Leopard 2A7V.
Offenbar soll das neue PzBtl eines der beiden Btle mit Leopard 2 A7V werden. Neben den 68 neuen A7V sollen ja die bisherigen 20 A7 auf den Konstruktionsstand A7V angehoben werden. Somit gibt es dann 88 A7 (neue Bezeichnung für den K-Stand) – eben genau für 2 PzBtl. Nimmt man dazu noch die 16 niederländischen A7V dazu kommt man auf die manchmal erwähnten 104 A7V. Also über 100 Fahrzeuge, aber davon 20 keine zusätzlichen Fahrzeuge und 16 für die Niederlande.
Gemäß Tagesbefehl des GenInsp vom 5. Dezember 2018 wird das PzBtl 363 zukünftig der PzGrenBrig 37 unterstellt sein.
(Auch) Als Steuerzahler komme ich mir reichlich veralbert vor:
1.
20 Millionen sollen für die Ertüchtigung des neuen Standorts, der gemäß Vorkommentatoren noch nie Panzerstandort der BW war, verwendet werden. Z.B. in Munster waren einmal drei PzBtl stationiert (91, 93 und 94). Panzer geeignete Kasernen sollten also zur Verfügung stehen. Übungsplätze und Ausbildungseinrichtungen sind vor der Tür gelegen. An anderen Standorten könnte die Lage, was die Kasernenanlage angeht, ähnlich aussehen – so meine Laienmeinung.
2.
Wachsen Panzersoldaten auf einmal auf den Bäumen oder woher kommen die 500 „Neuen“?
3.
7 Bataillone und nicht genug Panzer. Oder werden die Bataillone einfach (weiter) verkleinert?
@PioFritz
„Nederland least 18 gemoderniseerde tanks van Duitsland“.
NLD least von DEU 18 kampfwertgesteigerte KPz.
Dies sind ex-Leo 2 A6 mit Anpassungen vor allem bei Fm/Battlefield Management System, Halterungen etc.
Die Wagen bilden eine PzKp (+4) bei 414.
Die Frage lautet ja auch was ist mit den nötigen KPz am AusbZ in Munster für die notwendige Führerausbikdunng.
2015 ging man von einer Anzahl von 30 KPz meine ich aus.
Zweitens was ist mit den 24 KPz ausm GüZ.
Die Rechnung mit 100% Material geht ja niemals auf.
laut Spiegel „Bundeswehr stellt sechstes Panzerbataillon auf“
klingt gewaltig: „Von der Leyen sagte, die Bundeswehr werde in den nächsten Jahren mehrere hundert neue oder modernisierte Kampf- und Schützenpanzer bekommen.“
[Das war zu befürchten – es sieht so aus, dass es im Statement der Ministerin eine, sagen wir missverständliche Formulierung gab. T.W.]
Gem. Tagesbefehl GenInsp wird das Btl der PzGrenBrig 37 unterstellt.
@observer:
Nach einem Bericht des BMVg soll das neue PzBtl der PzGrenBrig 37 unterstellt werden (am Ende des Videobeitrages): https://www.bmvg.de/de/mediathek/eine-ganz-besondere-nachricht-29562
Beim Blick auf die Landkarte eine überraschende Entscheidung. Die Erfahrung der letzten Strukturen war ja bereits, dass eine Dienstaufsicht bereits in einem benachbarten Bundesland nicht gerade einfach ist.
Nun ist es nochmal etwas weiter, aber es sollen ja auch irgendwann die LUH Heer kommen…
„Zum ersten Mal besucht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen das Ausbildungszentrum Munster.
Zusammen mit dem Kommandeur kann die Ministerin bei einer dynamischen Vorführung einige Fähigkeiten der Panzer- und Panzergrenadierkräfte in Augenschein nehmen. Kampfpanzer Leopard zeigen zusammen mit Schützenpanzer Puma Ausschnitte aus dem Kampf der verbundenen Kräfte. Für das gesamte Heer hat die Ministerin dann eine ganz besondere Nachricht.
„Ich kann heute verkünden, dass wir in 2019 ein neues weiteres Panzerbataillon aufstellen werden. …“ BMVg.de
Bei aller Freude, was mir entging, in – wieviel Jahren Amtszeit (?) – das erste Mal beim Kern des Heeres, beim gepanzerten Kern! Da zeigt sich zwar nicht die „verspätete Nation“ aber die verspätete Realitätswahrnehmung. Zeiten gab es, als die erste Dienstreise eines IBuK nach Munster führte, in Akzeptanz der Bedrohung jenseits des Bug.
Muss ich mich offenbar bei Putin bedanken…?
Im übrigen gibt es nur „Operationen verbundener Kräfte“. Ist aber auch eben allein eine BMVg- Seite …, na dann.
Kein “ Panzer hurra“!
Also wieder mal ein Stationierungsentscheid wo der Dienstherr aus den vielen vorhergehenden Fehlern bei der Stationierung nichts dazugelernt hat.
Schade, hätte ja auch mal pro Soldaten ausfallen können und gegen Standortpolitik.
@Grisu:
Wie so oft ist das eben sehr geschickte Pressearbeit des BMVg. Wenn man den Zulauf an SPz Puma, den Zulauf an Leopard 2A7V, die anteilige Modernisierung weiterer Leopard 2 und die Nutzungsdauerverlängerung des SPz Marder aufsummiert ist die Behauptung nicht falsch.
Hört sich aber in der Zusammenfassung natürlich deutlich dramatischer an. Übersehen wird dabei auch, dass offenbar nicht alle in Nutzung befindlichen KPz Leopard 2 modernisiert werden sollen (siehe O-Ton der Ministerin). Da es sich dabei vorallem um die Beseitigung von Obsoleszenzen handelt, wird man in einer Teilflotte weiter Probleme mit der Einsatzbereitschaft haben.
Aber andersherum gedacht: wer hätte gedacht, dass es in der Amtszeit der jetzigen Ministerin solche Maßnahmen erfolgen?
Die Panzertruppe erfährt eine echte Trendwende.
Eine Frage in die Runde:
Weiß jemand, was das für das teilaktive GebPzBtl 8 bedeutet?
Bevor hier einige weiterhin der Schnappatmung anheimfallen:
Nein, in HARDHEIM waren nie Kampfpanzer stationiert, dafür aber die GEPARDEN des PzFlaKBtl 12 – insofern ist wahrscheinlich auch noch die Infrastruktur abbildbar, die ein PzBtl braucht. Das benachbarte KÜLSHEIM beheimatete zwar das „alte“ PzBtl 363, jedoch ist dieser Standort wohl inzwischen „abgewickelt“ und in zivilen Händen. Ansonsten macht die Entscheidung insofern Sinn, als dass der TrÜbPl (zwischen HARDHEIM und KÜLSHEIM gelegen) tatsächlich für KPz ausgelegt war und zumindest in Teilen noch nutzbar sein wird.
Ansonsten wünsche ich dem Aufstellungsstab viel, viel Fortüne und Kraft – die vorhandenen Btl haben ja schon Probleme, ihre DP zu besetzen; insbesondere die blöden StOffze, von denen wir ja achsoviele haben, scheinen in dieser meiner alten TrGttg Mangelware zu sein, wenn man sich da einige Vakanzen anschaut…
@Markus Evers
Interessante Frage, wo sind diese Teile (AusbZ MUNSTER und GÜZ) aufgehangen? In toto wäre das ja mehr als ein Btl (im GÜZ „firmiert“ dies als PzKp).
Davon ab: vielleicht könnte man ja auch das JgBtl 291 aufwachsen lassen und die AufklKp mit den fehlenden Elementen ergänzen?
@Sven Rothe, 1.:
Die Kaserne in Hardheim ist sehr wohl „panzertauglich“. Dort war früher das PzFlakBtl 12 stationiert. Nach Ausmusterung des WaSys Gepard wurden die Kameraden zum SichBtl 12 „umgetauft“. Die Kaserne liegt am südlichen Rand des StOÜbPl Külsheim. Die ursprüngliche Kaserne in Külsheime, wo das PzBtl 363 früher beheimatet war, liegt/ am nördlichen Rand des StOÜbPl.
@ Sven Rothe:
1. In Hardheim waren zwar nie KPz, aber dafür FlaKPz Gepard stationiert, Im benachbarten Külsheim (aufgelöster Standort) auch ienmal drei PzBtl. (361, 363, 364). Der Standort und der angrenzende Standortübungsplatz haben also durchaus die Einrichtungen und Kapazitäten für das „neue“ Btl. Die Einrichtung muss halt wieder auf Vordermann gebracht und an das neue System angepasst werden.
2. Zum Teil aus den Btl 104 und 393, denn
3. Es sind weiterhin nur 6 Btl, da aus dem teilaktiven GebPzBtl 8 eben das “ neue“ PzBtl 363 wird
@Voodoo
Der Übungsplatz ist kein TrÜbÜl sondern ein StOÜbPl. Unabhängig davon ob der Platz durch die Bundeswehr überhaupt noch genutzt wird, können sie da mit Panzern heute wahrscheinlich gar nichts mehr machen außer evtl. im Kreis zu fahren.
Fantastisch, hier in 414 haben wir genau zwei Panzer in unserer Kompanie, saßen vor ziemlich genau sechs Monaten das letzte Mal auf einem, und in den anderen Kompanien sieht es nicht besser aus, aber hauptsache ein neues Battalion aufstellen statt erstmal die vorhandenen aufzufüllen.
Sechs Panzerbataillon klingen natürlich deutlich besser als fünf, und so „schnell“ noch ein neues aufzustellen ist für unsere Verbündete bestimmt auch sehr beeindruckend, und dass absolut keins davon wirklich einsatzfähig ist, ist ja erstmal egal und muss ja auch niemand wissen.
Schön finde ich im Video des BMVg auch die Formulierung, dass die Bundeswehr erstmals seit langen Jahren wieder aufwächst und nach langer Zeit endlich auch ein neues Panzerbataillon aufgestellt wird. Ich glaube, so ähnlich war ihr Wortalut auch im Jahre 2016, als man in BERGEN 414 neu aufgestellt hat… Wenn man Sprechzettel einfach recycelt, passieren halt komische Dinge :-D
Grundsätzlich beide Daumen hoch für die Entscheidung, überhaupt irgend ein neues Btl aufzustellen.
Über die Standortfrage kann man nur den Kopf schütteln und es zeigt, dass hier nicht dazu gelernt wird.
Seit 2 Jahren schleppt sich die St/FüUstgKp SOCC im Aufwuchs dahin, weil der Personalzufluß nicht im erwarteten Maße erfolgt. Kein Wunder bei einem so attraktiven Standort wie Hardheim, im Mittelpunkt von Deutschland. *räusper*
In Thüringen, Sachsen und teils Brandenburg kann seit Jahren bereits bei den Mannschaftsdienstposten Bestenauslese betrieben werden, weil mehr Bewerber als DP da sind. Warum nicht dort? Warum nicht in der Nähe von leistungsfähigen, strategischen APOD (Leipzig -> SALIS) oder Autobahnen? Warum grundsätzlich nicht näher an unserer östlichen Grenze?
Eine Standortentscheidung aber auch mal nach einer Analyse des Personalmarktes zu treffen, frei nach Angebot und Nachfrage, oder auf Grundlage der Erfordernisse bei LV/BV ist aber wahrscheinlich zu unkonventionell.
Naive Frage eines Unwissenden.
Ich habe mir mal die Standorte der Panzerbataillone auf einer Karte markiert.
Alle sehr mittig von Nord nach Süd in Deutschland gelegen. Hat ja garantiert auch was mit den Truppenübungsplätzen zu tun.
Aber warum ist denn kein Panzerbataillon im tiefsten Osten.
Nur Bad Frankenhausen liegt im Osten (nördlich von Erfurt).
Ich hätte erwartet, dass zwischen Dresden und Berlin oder nordöstlich/nördlich von Berlin ein Panzerpataillon aufgestellt ist.
Fehlt da nicht irgendwie die Abschreckung zwecks Entfernung? Oder zu kurz gedacht von mir?
Beispiel Hardheim (zwischen Mannheim und Würzburg)
Ziemlich lange Anfahrtswege Richtung Osten.
Nach Westen ist doch kein Schutz aufzubauen.
Nördlich von Magdeburg wäre noch ein Truppenübungsplatz für Panzer (zumindest laut Wikipedia). Oder wurden die alten NVA Standorte dicht gemacht und nur die West-Standorte beibehalten?
@Thomas Melber | 06. Dezember 2018 – 17:19:
Die Zuordnung des AusbZ und des GÜZ ist doch unverändert (AusbKdo). Im GÜZ gibt es im Ausbildungsverband übrigens lediglich eine PzKp. Wie kommen sie da auf ein Btl?
Was hat alldas mit dem JgBtl 291 zu tun?
Schwere PzAufklKpen gibt es seit 20 Jahren nicht mehr.
Im Vergleich zu anderen Truppengattungen wird die PzTr ab 2023 über recht viel Großgerät verfügen. Das ist ja erstmal weiß, ändert aber erstmal nichts an Lücken oder auch vermeintlichen Lücken in anderen Truppengattungen.
@Thomas Melber:
Als ich im September 2015 rausgegangen bin aus der Bundeswehr hatte das AusbZ ganz normal in Ihrer STAN diese 30 KPz gehabt.
Beim GüZ weiß ich es nicht so genau nur das die dort aber eine oder zwei Panzerkompanien hatten. Die brauchen ja auch ihr Material.
Oder Es waren 4 PzZüge à 4 KPz.
Naja und grundsätzlich gehören diese Fahrzeuge ja dem Heer. Beim dyn. Vfg.management Standen die im Geräte und Waffenbegleitheft als „Besitzer“
Lange rede kurzer Sinn irgendwo muss es ja auch diese Panzer als Anzahl geben.
Hab ich das richtig verstanden? Es gibt ein ein neues PzBtl, aber keine neuen Panzer?
Es ist also, sozusagen ein Papiertiger?
Hhm,
und die PzGrenBrig 41 bleibt weiterhin eine Panzertruppenbrigade ohne einen einzigen Kampfpanzer. Muss man nicht verstehen…
Vielleicht wollte man aber auch einfach wohnortnahe Folge- und Förderverwendungen für einen Generalstabsoffizier A14 des Divisionsstabes der 10. PzDiv in Würzburg generieren…
Und nun schauen wir noch welcher Partei der Wahlkreisabgeordnete im Bundestag angehört, huch was für’n Zufall…
Was halt so die ausschlaggebenden Kriterien bei so einer Standortentscheidung sind…
Das ein neues PzBtl aufgestellt werden soll, ist ja nett, erfreut mit Sicherheit die Gemeinde Hardheim und auch potentielle Bewerber aus der Region. Ich frage mich allerdings, woher das ganze Material tatsächlich kommen soll? Aktuell ist ja nicht einmal sichergestellt, woher das Material für die VJTF-Kräfte 2023 kommt (vgl WT V/2018).
Darüber hinaus frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, Fähigkeiten wie Kampfhubschrauber, Rakentenartilleriesysteme, Flugabwehrsysteme oder auch Drohnen vermehrt in den Fokus zu rücken. Vermutlich sind diese aber viel teurer als Kampfpanzer.
Ich habe den Eindruck, dass sich eher an der Vergangenheit als an der Zukunft ausgerichtet wird. Hat bei den Franzosen mit ihrer Maginot-Linie 1940 ja auch super geklappt…
@Memoria
Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt.
@Markus Evers schreibt doch, daß es im GÜZ 24 KPz (die dortige PzKp) und in MUNSTER 30 KPz geben soll, also 54 KPz – also mehr als ein Btl.
Wurden die Fahrzeuge von anderen Einheiten abgegeben oder kommen sie hinzu und man könnte hieraus im Falle eines Falles ein PzBtl generieren?
Zum Thema 291 und Aufkl schrieb ich ja unter „davon ab“. Daß es keine PzAufklBtl mehr gibt ist mir schon klar, dies ist aber auch nicht der Punkt, aber: die 4./291 ist eben im Grundbetrieb nicht voll aufgestellt, es fehlen die Fähigkeiten FN und UAS, was kein Gehemnis ist.
[Und die fehlenden Fähigkeiten der 4./291 hatten mit Kampfpanzern noch mal was zu tun? Bitte hier nicht alles und jedes durcheinandermengen. T.W.]
@StefanG
Wo erwarten Sie denn den Angriff von wem?
Im Frieden ist gut, wenn Material und Personal diskutiert ist.
@Trevor Faith:
Die PzBtl können komplett befüllt werden, da die Nachbesschaffung der KPz Leopard die Aufstellung des zusätzlichen PzBtl bereits berücksichtigt (https://augengeradeaus.net/2018/12/bundeswehr-stellt-weiteres-panzerbataillon-auf/comment-page-1/#comment-304853). Bei den anderen Dienststellen wird es jedoch bei einer Vollaustattung der Btl eng (s.u.).
@Markus Evers, Thomas Melber:
Das GÜZ hat eine Panzerkompanie.
Aktuell ist vorgesehen im GÜZ 18 SPz Puma einzusetzen (also 4 Züge + KpFü). Analog wäre dann der Bedarf an KPz Leopard 2.
Ob der Bedarf im AusbZ unverändert 30 KPz ist, weiß ich nicht, aber zwischen 20-30 KPz wird man wohl brauchen.
Dazu kommen dann noch einige KPz für die TSL.
Ob im Gesamtumfang bereits die Fahrschulpanzer enthalten sind weiß ich nicht, ebenso wenig, ob die 6 KPz für den Testverband komplett vom Heer zu bewirtschaften sind oder ob dafür (teilweise) auf die 8 KPz aus dem Rüstungsbereich zurückgegriffen wird (die dann aber dort fehlen).
Nimmt man alles zusammen reicht es nicht komplett für alle diese Nutzer außerhalb des Feldheeres.
Aber der Befüllungsgrad wäre ab 2023 deutlich höher als bei anderen Truppengattungen.
@Anonymer_Typ:
Hehe, danke für den schonungslosen Einblick und es mangelt bei 414 ja nicht nur an Panzern…
Frage: was macht ihr den ganzen Tag ;)
Was soll denn hier das ganze Gemecker?
Es ist ja wohl nicht zu leugnen, dass ein neues Panzerbataillon eine absolut sinnvolle Sache ist, aber jeder zweite hier hat schon wieder zu mäkeln.
1. Ja wir haben derzeit nicht genug Panzer, um alle Bataillone voll auszustatten, aber es geht (langsam) vorran und wenn erstmal ein neues Bataillon da ist, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Zahl der Panzer nochmal nachgebessert wird.
2. Stationierungsentscheidungen werden nicht nach taktischen Gesichtspunkten getroffen, das ist doch schon seit 30 Jahren obsolet. In diesem Fall wurde ein sehr gut geeigneter Standort gewählt. Das gilt es erstmal anzuerkennen.
3. Das PzBtl 363 war nach meinem Kenntnisstand so ziemlich das beste Panzerbataillon im gesamten süddeutschen Raum, insofern ist es schön diese Tradition fortzusetzen und wo es schonmal gelungen ist, gutes Personal zu finden, da kann das auch in Zukunft gelingen.
Und jetzt Schluss mit dem Gemecker, Panzer Hurra!
@TW
Wenn wir schon beim Aufwachsen sind … außerdem ist bald Weihnachten! ^^
Aber laut der Verteidigungsministerin kommt jetzt die große Heeresaufrüstung. 140 neue Schützenpanzer Puma, 70 neue Boxer und 100 neue Fuchspanzer hat die Ministerin immerhin heute versprochen in ihrer Rede.
Mit damit dann insgesamt(350 + 140) 490 Schützenpanzer Puma könnte man alle 9 Panzergrenadierbataillone mit dem Puma ausstatten. 70 neue Boxer sind natürlich ein bisschen wenig. Interessant wäre auch zu wissen, was unter neuen Fuchs Panzern zu verstehen ist? Kommt der Fuchs 2 jetzt doch nur zur BW, oder sollen nur 100 bisherige Fuchspanzer nachgebaut werden?
Angesichts der vielen Probleme, die wir bisher mit dem Puma haben, hätte ich mir gut einen anderen Schützenpanzer vorstellen können(CV 90, Ulan oder Lynx) oder eben Radschützenpanzer Boxer an stelle von weiteren Puma, aber 310 neue Panzer zu beschaffen – zusätzlich – wäre vor der Krim-Krise wohl noch unvorstellbar gewesen.
[Ich bitte um einen Beleg für die 140 zusätzlichen Puma – die Ministerin hat in ihrem Statement lediglich gesagt, dass 140 Puma „neu ausgeliefert“ werden. Wo haben Sie das mit den zusätzlichen und der Gesamtzahl 490 her? Link reicht. T.w.]
Örgs, danke – ich meinte eigentlich auch StOÜbPl, sorry! Ansonsten: Im Kreis fahren konnte man dort übrigens schon immer gut, ich war dort auf Führerschein „F“ … ;-) Aber mal im Ernst, als StOÜbPl war diese Ecke schon ganz brauchbar für diverse basics, lediglich die 18km zum Verladebahnhof halte ich für… äh… nicht ganz so zielführend. Ansonsten haben meine Vorredner bereits alles zum neuen Stationierungsort gesagt – honi soit qui mal y pense.
@Thomas Melber:
„Wurden die Fahrzeuge von anderen Einheiten abgegeben oder kommen sie hinzu und man könnte hieraus im Falle eines Falles ein PzBtl generieren?“
Die Truppenschulen bzw. heute AusbZ haben fest zugeordnetes Material entsprechend des Auftrages.
Leider oftmals in recht knapp bemessener Quantität und wie überall unzureichender Einsatzbereitschaft (Klarstand) mit entsprechenden Folgen für die lehrgangsgebundene Ausbildung.
Im Falle eines Falles kann man dieses Gerät natürlich abziehen. Aber welcher Fall soll das sein? Endkampf um Munster-Bergen und Gardelegen? Denn davor braucht man diese Ausbildungskapazitäten weiter.
@Mackiavelli:
Zustimmung.
Andere Truppengattungen und OrgBer hätten gern die Probleme der PzTr. Man schaue nur mal in die Heeresaufklärungstruppe, Pioniertruppe oder die logistischen Kräfte der SKB.
@Closius:
Da haben Sie die Ministerin wohl falsch verstanden.
Sie spricht nicht von neuen Aufträgen, sondern von der Abwicklung bestehender Verträge (Lieferung SPz Puma 1. Los, Lieferung modernisierter TPz Fuchs 1A8, etc).
Hört sich aber so wie wie es formuliert wurde natürlich spektakulärer an (siehe auch: https://augengeradeaus.net/2018/12/bundeswehr-stellt-weiteres-panzerbataillon-auf/comment-page-1/#comment-304870).
Nicht alles was das BMVg als Neuigkeit verkaufen will, ist auch neu.
Das neu ausgeliefert bei den Puma habe ich dann wohl falsch verstanden, weil bei mir wären dies neue Panzer und nicht nur die Auslieferung des Restes der 350 Panzer Puma, welche seit Ewigkeiten bestellt sind. Und beim Boxer meint die Ministerin dann wohl mit neu ausgeliefert auch nur den Rest des 2. Loses an Boxern.
Allerdings spricht die Ministerin, in ihre Rede – und eine andere Quelle kenne ich nicht – eindeutig von 100 neuen Fuchsen. Wenn damit nur nur modernisierte Fuchse gemeint sind, wie Memoria anführt, dann hat sich in diesem Punkt die Ministerin aber missverständlich ausgedrückt, weil modernisierte Füchse sind keine neuen Füchse. Aber natürlich sind die neuen 100 Kampfpanzer auch keine neuen, sondern auch nur modernisierte Leopard Kampfpanzer, wenn man es genau nimmt.
Zur Frage der Stationierung ist darauf hinzuweisen ,daß das Sicherungsbataillon 12 in Hardheim bis 2016 dort bestanden hat und 2016 aufgelöst worden ist. Logisch wäre es gewesen, die Reduzierung der BW bereits 2014 zu stoppen und das Sicherungsbataillon 12 erst gar nicht aufzulösen.
Weil es sicher bessere Standorte gegeben hätte, z.B. welche mit Eisenbahnverlandemöglichkeit bzw. welche im Osten, wo Panzertruppen mehr fehlen, als im Westen. Denn auffällig ist, daß von den 6 Panzerbataillonen nur eines im Osten existiert, aber 5 im Westen sind, obwohl Bataillone im Osten näher an der Front wären, für den Fall eines russischen Angriffs bzw. der Weg ins Baltikum vom Osten aus kürzer wäre.
Und wir haben die merkwüridige Struktur der Panzergrenadierbrigade 41 in Neu-Brandenburg, welche über kein einziges Panzerbataillon verfügt, obwohl diese Brigade am weitesten im Osten steht. Ich sehe keinen Grund, warum beide Panzerdivisionen unbedingt gleich viele Panzerbataillone haben müssen. Ich hätte das Panzerbataillon also eher in Eggesin oder Doberlug-Kirchhain aufgestellt, wo jeweils Kasernen leer stehen und der 41. Panzergrenadierbrigade unterstellt, damit diese wieder zum Gefecht mit verbundenen Waffen befähigt wird.
In Hardheim hätte man das Sicherungsbataillon 12 wieder aufstellen können oder eben einen Heeresflugabwehrverband. Denn mir ist unklar, wofür jetzt neue Dienstposten für die superschnelle Eingreiftruppe geschaffen werden, wenn es nicht um Flugabwehr gehen soll, als der Fähigkeit, welche der BW am meisten fehlt für eine schnelle Eingreifbrigade?
Aber durch die Unterstellung des neuen Panzerbataillons 363 unter die 37. Panzergrenadierbrigade entsteht die kampfstärkste Brigade der BW, weil es die einzige Brigade mit zwei Panzerbataillonen sein wird. Logisch ist die Unterstellung nicht, weil die Entfernung zur 12. Panzerbrigade in Cham kürzer ist, als nach Frankenberg. Auch wenn der Unterschied nur 80 km beträgt. Cham ist 285 km entfernt von Hardheim und Frankenberg 365 km.
Mal eine Frage an alle, die ein neues Panzerbataillon weiter östlich stationiert sehen wollen, weil „näher an der Front“: Dass Polen NATO-Mitglied ist, dürfte bekannt sein?
Eine Frage am Rande: Ist eigentlich die neue Fernspähkompanie erwähnt worden?
[Warum sollte? Weil sie zur Panzertruppe gehört? T.W.]