Bundeswehr zieht CH53-Hubschrauber bis Ende 2020 aus Afghanistan ab

Die CH53-Hubschrauber der Bundeswehr, fast seit Beginn des deutschen Afghanistan-Engagements für den Lufttransport am Hindukusch im Einsatz, sollen in zwei Jahren endgültig zurückkehren. Nach den derzeitigen Planungen werden die Transporthubschrauber der Luftwaffe Ende 2020 aus Afghanistan abgezogen, erfuhr Augen geradeaus! aus Bundeswehrkreisen. Die Maschinen sollen durch Hubschrauber der Heeresflieger und der Spezialkräfte ersetzt werden.

Die CH53, früher unter Kommando des Heeres und inzwischen Teil der Luftwaffe, sind das Arbeitspferd der Bundeswehr für Lufttransporte im Afghanistan-Einsatz, zunächst in Kabul, später im Norden des Landes. Derzeit sind fünf dieser Hubschrauber als Teil des deutschen Beitrags zur Resolute Support Mission in Masar-i-Scharif stationiert. Mehrfach wurden diese Maschinen auf ihren Flügen nach Kundus, Faisabad und anderen Einsatzorten beschossen. 2002 war eine CH53 aus technischen Gründen über Kabul abgestürzt.

Der Abzug dieser Transporthubschrauber nach fast zwei Jahrzehnten Dauereinsatz am Hindukusch hat nicht nur mit dem zunehmenden Aufwand zu tun, die betagten Maschinen technisch in Schuss zu halten. Die Luftwaffe hat zunehmend auch Probleme, die Besatzungen für die Afghanistan-Mission zu stellen: Dabei geht es nicht nur um die Piloten, sondern auch um die so genannten Bordsicherungssoldaten, die bei Flügen über Afghanistan in niedriger Höhe Bedrohungen am Boden erkennen und mögliche Gegner mit schweren Maschinengewehren bekämpfen sollen. Die dauerhaften Einsätze belasten das Personal und schränken die Ausbildungsmöglichkeiten in der Heimat ein.

An Stelle der CH53 sollen ab 2021 die Heeresflieger mit dem – kleineren – Transporthubschrauber NH90 sowie Hubschrauber der Spezialkräfte, die zur Luftwaffe gehören, in den Einsatz gehen. Bislang ist geplant, drei NH90 und einen Airbus H145M im Norden Afghanistans zu stationieren, mit einer Maschine jeden Typs als Reserve.

Der Einsatz der Heeresflieger soll zunächst auf 18 Monate beschränkt werden. Diese Planungen seien aber nicht mit einer Aussage über die Dauer des deutschen Afghanistan-Engagements verbunden, hieß es aus Bundeswehrkreisen. Die Streitkräfte müssten nur für die kommenden Jahre vorausplanen, um für politische Entscheidungen über den Einsatz gewappnet zu sein.

(Archivbild 2010: Hubschrauber CH-53 der Bundeswehr bei der Landung in Kundus – Thomas Köhler/photothek.net)