Vorschau: Fitness für die Truppe
Am (morgigen) Mittwoch will sich Heeresinspekteur Jörg Vollmer anschauen, wie die neue, auf Fitness der Rekruten ausgerichtete Grundausbildung beim Heer aussieht. Das Panzergrenadierbataillon 401 in Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern erprobt derzeit in einem Pilotversuch, wie die körperliche Leistungsfähigkeit der Männer und Frauen gesteigert werden kann, die neu zur Truppe kommen – und oft genug erst einmal auf den gewünschten Stand gebracht werden müssen.
Über die neue Art der Grundausbildung hatte Augen geradeaus! bereits im März berichtet:
Heer stellt Grundausbildung um: Erste sechs Wochen für die Fitness
Die körperliche Leistungsfähigkeit soll deshalb in den ersten eineinhalb Monaten der Ausbildung gezielt gestärkt werden, und vor allem differenzierter als bisher.
Die Rekruten werden künftig in drei verschiedene Leistungsgruppen eingeteilt, um individuell den Leistungsstand erhöhen oder halten zu können. In dieser Zeit soll es herkömmlichen Sport, aber auch Märsche geben; neben den verschiedenen Arten des Fitness-Trainings dürfte nicht allzuviel an Ausbildung passieren. Nach den sechs Wochen ist ein Zwischentest als Erfolgskontrolle sowie am Ende der Grundausbildung ein Abschlusstest vorgesehen.
Der bereits 2010 eingeführte Basis Fitness Test (BFT) soll dabei in die Feststellung der körperlichen Leistungsfähigkeit integriert werden. Zusätzlich ist ein so genannter Handlungsparcours als Eingangstest zur Erfassung der Leistungsfähigkeit geplant. Neben die im BFT geforderten Disziplinen Pendellauf, Klimmhang und 1.000-Meter-Lauf tritt dann die gezielte Stärkung – und Überprüfung – von Bewegung, Ziehen, Tragen und Heben, angelehnt an spätere praktische Anforderungen an einen Soldaten.
Die Gründe für diesen neuen Ansatz liegen nicht nur im Wunsch der Truppe, fittere Soldatinnen und Soldaten zu bekommen. In jüngster Zeit hatte es mehrere Zwischenfälle gegeben, bei denen Rekruten den körperlichen Anforderungen nicht gewachsen waren und zusammenklappten – bis hin zum tragischen Tod eines Offizieranwärters auf einem Marsch vor einem Jahr in Munster. Als Reaktion darauf hatte das Heer Ausbildungsvorschriften verändert, aber das allein ändert ja noch nichts am Problem.
Bei der Vor-Recherche für den Termin in Hagenow bin ich auf einen Bericht über den veränderten Combat Fitness Test der U.S. Army gestoßen – das betrifft zwar nicht in erster Linie Rekruten, sondern alle Soldaten der Army. Aber damit verbunden ist ein Ansatz, der interessant und aus deutscher Sicht vielleicht auch erst einmal merkwürdig klingt:
The new test is age-neutral, and that means that 50-year-old soldiers who possibly have injuries from training and deployments will have to hurl a 10-pound medicine ball as far as 19-year-olds fresh out of Advanced Individual Training.
All battalion and brigade commanders, as well as command sergeants major, will have to pass the test in their pre-command courses before assuming their duties, said Frost, head of the Army Center for Initial Military Training. (…)
“Combat does not differentiate between a 50-year-old soldier with a rifle and a 20-year-old: Both need to be able to meet the physical requirements of their combat-related tasks.”
(Ehe die Frage aufkommt: Nein, ich habe nicht vor, mich wie der US-Kollege in dem verlinkten Bericht einem Fitness-Test zu unterziehen… Und als Hinweis: Da ich am Mittwoch den ganzen Tag unterwegs bin, wird es voraussichtlich erst am Donnerstag etwas zu der Ausbildung in Hagenow geben.)
(Foto: Troopers from CrazyHorse Troop, 1st Squadron, 3rd Cavalry Regiment “Brave Rifles,” conducted a physical fitness assessment to select candidates to attend pre-Ranger assessment while deployed to Iraq, July 16, 2018 – U.S. Army Photo by Capt. Jason Welch, 3d Cavalry Regiment Public Affairs Office)
@Funker
Alles richtig gute Argumente, aber …. auch auf Lehrgängen kann man Sport machen. Das ist also keine Entschuldigung,
„Bei uns in der AGA wurde 2013 der Abendsport verboten, weil einige sich beschwert haben.. Man wäre ja morgens dann immer so müde..“
-ZITAT aus der BW Community @FB
In einem rheinland-pfälzischen Kommando wurde Sport von einigen Vorgesetzten und lebensälteren Offizieren 10 Monate im Jahr als Ärgernis betrachtet. Im Dezember und Januar wurde dann auf die Wichtigkeit hingewiesen – weil die miserable Ablegende/Erfüllende-Quoten die Vorgesetzten dann schlecht erscheinen ließen.
Einem „Missverständnis“ von nachrangigen A15&A14 zufolge hätte sogar ein Abteilungsleiter A16 im Januar Leistungen für das vorangegangene Jahr abnehmen lassen wollen. Das „Missverständnis“ der A14/15 konnte der A16 aber dem CdS aufklären, als der ihn deswegen anrief…
Komisch nur, dass die A14/15 nicht auf die Idee kamen, dass das gegen jede Vorschrift gewesen wäre. Wohl im SOL nicht aufgepasst, vielleicht nur von Karriere geträumt.
Das was die meisten Kommentatoren hier zu stören scheint, ist die Realität. Also macht doch einfach weiter, wie bisher. Stört euch nicht an den körperlichen Gegebenheiten der neu hinzukommenden.
Und schön die US-Armee als Vorbild nehmen – ich kann gar nicht erwarten, in welche weiteren Kriege uns dieses Land in den nächsten Jahren noch führen wird.
@ThoDan: Die können schlecht bestimmen was die Untergebenen in der Freizeit machen und müssten selbst die Fitnesstests bestehen. Da würde sich eine gemeinsame Übung mit Untergebenen anbieten.
Ordentlich Sport zu machen ist einzig und allein eine Sache des Wollens und der Priorisierung – die einzige Ausnahme sind durchgängige Gefechtsübungen oder Ausbildungstage, an denen man von morgens bis Abends auf dem Acker unterwegs ist. In diesen Fällen hat man sich dann sowieso genug bewegt.
@ Funker: Ihre hohe Belastung in der IT-Tätigkeit in allen Ehren, ich sehe aber auch, dass ihre Einstellung nicht stimmt.
Bei Lehrgängen (wo es IMMER pünktlich Dienstschluss gibt), 6 Wochen Urlaub in diesem Jahr und dem Abbau von 300 Stunden DA, müssten Sie jetzt eigentlich in der Form Ihres Lebens sein.
Die Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist eine Daueraufgabe, der ein Soldat stets nachkommen sollte – wenn es nicht anders geht, auch nach Dienst. Das sollte kein Dauerzustand sein und ich habe meinen Soldaten, auch bei hoher Auftragsdichte, stets genug Möglichkeiten zum Sport im Dienst geboten. ABER: Wer es nicht mal auf Lehrgängen und bei massiv vorhandener Freizeit schafft sich körperlich fit zu halten, dem unterstelle ich, dass Sport bei ihm auch in der Dienstzeit keine hohe Priorität erfährt.
Daher unterstütze ich alle Kameraden, die eine Sanktionierung bei fehlender sportlicher Leistungsfähigkeit fordern, ausdrücklich.
Ich schäme mich für jeden übergewichtigen Kameraden und gerade bei den Berufssoldaten sehe ich viele, die sich einfach nur noch gehen lassen und in meinen Augen, eine Schande für die Streitkräfte sind.
@Ben85
Genau und dafür ist Dienstsport und nicht die Freizeit der Soldaten da.
Die Erwartung aka Forderung der Soldat macht nach Dienstschluß seinen Dienstsport ist eigentlich nichts andere als Ausbeutung.
Zitat „dann muss man nach 22:00 seine Runden drehen“
Ganz besonders wenn Vorgesetzte dem noch Hindernisse und Sanktionen in den Weg legen
@Mackiavelli
…wenn es nicht anders geht, auch nach Dienst.
Nein. Aussagen wie diese sind es, die dazu führen das der Sport im Dienst abgebügelt wird. Von der versicherungsrechtlichen Seite (Stichwort Dienstunfall) ganz zu schweigen.
Da Sie anscheinend selber Vorgesetzter sind, muss ich Ihnen auch nicht sagen das Sport eben nicht stattfindet wenn der Vorgesetzte / Führer etwas anderes befiehlt. Jetzt den Soldaten daraus eine mangelnde Einstellung vorzuwerfen ist falsch. Da sollte man beim Vorgesetzten anfangen.
Einem Telearbeiter z.B. wird explizit verboten, zu Hause Dienstsport zu machen, weil keine zweite Person dabei ist ! Diesem Soldaten sage ich dann, das er/sie seine Fitness aber nach Dienst erhalten soll? Großes Kino.
@Mackiavelli
Schön und gut, dass es ihrer Ansicht nach genug Möglichkeiten für Sport auf Lehrgängen und in der Freizeit gibt. Haben Sie schon mal über die Folgen einer Verletzung durch in die Freizeit verlegtes Training nachgedacht?
Als unmittelbar Betroffener kann ich nur davon abraten: ich bin durch einen Unfall beim Dienstsport (massive orthopädische Verletzungen) und die daraus resultierenden Operationen und Folgeerkrankungen als BS nur noch sehr eingeschränkt dienstfähig geworden. Sowohl der Dienstherr und ich waren dann in gemeinsamer(!) Abstimmung so konsequent und sind den Weg der dauerhaften Dienstunfähigkeit gegangen.
Für meine finanzielle Versorgung als jetzt BS a.D. mit Anfang 40 war es von erheblicher Bedeutung, dass es sich um einen Dienstunfall (mit Unfallanzeige und der kompletten Dokumentation) gehandelt hat. Der gleiche Unfall abends beim „Nachholen“ der tagsüber nicht geschafften sportlichen Leistungen? Ja gute Nacht.
Und übrigens, ich habe oft und gerne Sport gemacht und natürlich auch außerhalb des Dienstplans, aber mit dem jetzigen Wissen ob der möglichen versorgungsrechtlichen Folgen kann ich jedem raten, das sich gut zu überlegen und zusätzlich privat mit Unfallversicherung vorzusorgen.
Ich hätte übrigens bei „drauf bestehen“ aktiver Soldat bleiben können, mit dem Status kein Außendienst bis DZE, kein MSG, Sport nach eigenem Ermessen. Selbst von der Sanitätsausbildung war ich befreit. Aber ist das nicht genau der Typ Soldat, den viele in diesem Thread und auch im parallelen AGA Thread nicht in der Truppe haben wollen?
Ja, mein BMI hatte dann mittlerweile auch stark unter diesen Einschränkungen gelitten. Wäre ich dennoch ein wertvoller Fachmann auf Ämterebene gewesen? Sicherlich.
Die Bundeswehr muss sich hier Gedanken machen, wie es mit solchen Situationen umgeht; ich nehme explizit die Einsatzgeschädigten davon aus, da meine Leidensgeschichte nur im Grundbetrieb passiert ist. Aber auch hier können Folgen bei BS eintreten, die weitreichende Folgen für den Dienst haben. Wollen Sie hier sanktionierend eingreifen und dem Soldaten einen Vorwurf machen, ggf. sogar Laufbahnnachteile zukommen lassen?
Die Nichtteilnahme an Auslandseinsätzen (3x durfte ich aus dienstlichen Gründen nicht, 1x nicht wegen SOL, 2x nicht in Folge des Unfalls) in Verbindung mit den langen krankheitsbedingten Fehlzeiten hat mich in den Beurteilungen soviel gekostet, dass die Beförderung nicht mehr vor DU erfolgte, obwohl schon seit 60 Monaten möglich. Mit der Folge, dass es für die Versorgungsbezüge monatlich 300€ netto weniger bedeutet.
Und das alles wegen Dienstsport.
@ NoName: Mein Beileid zu Ihrer erlittenen Dienstunfähigkeit.
Gott sei Dank sind Fälle wie der Ihrer sehr selten und trotzdem tragisch genug.
Sinnvoll wäre es aber hier das Übel an der Wurzel zu packen und die Versorgungsansprüche für Soldaten auch auf in der Freizeit erlittene Verletzungen auszudehnen. Das ist viel einfacher und dem Dienstbetrieb deutlich zuträglicher als unsere Verbotsmentalität.
Schwierig kann es auch nicht sein. Meine Lebensgefährtin hat vor nicht einmal zwei Wochen eine Zusatzversicherung über ihren kleinen mittelständischen Betrieb (!) abgeschlossen, der sie nicht mal einen Euro im Monat kostet und ihre Sportverletzungen in der Freizeit mit Arbeitsunfällen gleichstellt.
Außerdem möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es mir darum geht dem Soldaten IMMER Sport im Dienst zu ermöglichen, aber die Verantwortung auf beiden Seiten liegt und der Soldat eben auch – wenn es der Dienstbetrieb nicht anders zulässt – nach Dienst und im Urlaub Sport treiben soll.
Es bringt nicht viel, die Verantwortung alleine beim Dienstherren zu suchen und sich dann in Freizeit und Urlaub gehen zu lassen, mit der Erwartungshaltung, dass die Bundeswehr wieder für die eigene Fitness sorgen wird.
@Mackiavelli Danke, alles gut!
Ich hatte auch entsprechend privat zusätzliche Vorsorge getroffen, so dass ich mir finanziell keine Sorgen machen muss. Aber hier liegt doch der Hase begraben, dass ich nur aufgrund von guter Beratung zu Beginn meiner Dienstzeit und dem Weitblick meiner Eltern damals, heute in eine komfortable Absicherung gefallen bin.
Gehen wir vom HG Dosenkohl aus, der auch nicht auf ein dementsprechend sensibilisiertes Elternhaus zurückgreifen kann, dann schaut es irgendwann zappenduster aus, wenn der Fall der Fälle eintritt. Hier ist die Pflicht zur Fürsorge deutlich gefragt und damit mein ich nicht den DV oder Grp oder ZugFhr in der GA, sondern grundsätzliche Weichenstellungen im Bereich Versorgung.
Aber zum Thema Sport zurück: ich habe als DV nicht nur einmal etlichen Soldaten per Befehl den Sport gestrichen, da Aufträge mit deutlich (!) höherer Priorität angestanden sind, meistens sogar geplante höhere Priorität, also keine kurzfristigen Probleme. Mir war immer klar, dass es natürlich Konsequenzen im Bereich der körperlichen Leistungsfähigkeit hat und es diese Techniker zum Teil auch dringend nötig gehabt hätten. Aber ohne deren sehr gute fachliche Leistung wäre dann der Grundbetrieb der restlichen Einheit gestanden. Also Güterabwägung und leider immer den Sport dem „großen Ganzen“ geopfert.
Ich war dann aber so konsequent und habe bei den Beurteilungen dann fehlende oder schwächere Leistungen im Bereich Sport / körperliche Leistungsfähigkeit NICHT negativ bewertet, sondern bei den nächsthöheren beurteilenden Vorgesetzten trotzdem hohe BU-Schnitte durchgedrückt, wenn das restliche Gesamtbild diese hergegeben hat. Hab ich damit „Kämpfer“ zum BS gemacht? –> Nein, aber für meine Waffengattung wichtige Spezialisten gehalten und gefödert. Dazu steh ich auch weiterhin.
@Trevor Faith und Mackiavelli:
Sind Sie noch aktive Soldaten? Ihren Faktenbehauptungen haben mit der Realität nicht so viele Gemeinsamkeiten.
Auf Lehrgängen unter vier Wochen (oder war es sogar bis zu vier Wochen?) ist Sport in der Dienstzeit nicht vorgesehen. Wenn dann mehrere dieser Lehrgänge aufeinander folgen, sieht es mit Sport düster aus. Und genau um diesen Sport geht es: 180min pro Woche, die ich IM Dienst zu leisten habe.
Wenn ich nach Dienst Sport mache (und ja, das mache ich auch mehr als einmal in der Woche), mache ich dies in meiner Freizeit und in erster Linie für mich. Ich bin auch in meiner Freizeit zur Gesunderhaltung verpflichtet, was völlige Sportabstinenz, Fressorgien oder Dauerbesäufnisse ausschließt. Aber um den Fitnesslevel zu erreichen, den der Dienstherr vorgibt, hat auch der Dienstherr die nötige Zeit zur Verfügung zu stellen.
Welche Aufgaben verlegen wir denn noch auf nach Dienst, wenn es die Zeit nicht zulässt? Warum muss der Soldat ganz selbstverständlich die Dinge in seiner Freizeit tun, für die der Dienstherr eigentlich Zeit zur Verfügung stellen müsste?
Die Behauptung, dass auf Lehrgängen immer pünktlich Dienstschluss wäre (vor allem in dieser Betonung) ist völlig weltfremd. Das mag für einige Kaffeetrinkerlehrgänge gelten, aber ist definitiv nicht allgemeingültig. Bei ELSA, einsatzvorbereitenden Zusammenziehungen, kurzen Fachlehrgängen war pünktlicher Dienstschluss eher die Ausnahme.
Mackiavelli, wie Sie von meiner Kritik an mangelnder Zeit für dienstlichen Sport auf meine generelle Einstellung schließen, ist mir ein Rätsel.
@Mackiavelli
Wie Sie richtig feststellen ist es eine Frage des Wollens. Entsprechende Motivation kann man schaffen.
Der Dienst als Wehrpflichtiger im Stab der 10. Panzerdivision in Sigmaringen anno 94 war doch sehr eintönig und langweilig. Da hatten wir gerne die Gelegenheit ergriffen und uns für ein paar Stunden die Woche zum Sport verdrückt. Es gab ja schließlich eine dienstliche Aufforderung zum Sport.
Als sich aber herumgesprochen hatte, dass eine Sanitätssoldatin im weißen Badeanzug mit zum Schwimmen geht, war für uns im Bus auf einmal kein Platz mehr, weil die Herren Vorgesetzten auch plötzlich zum Sport mussten.
Spaß beiseite. Auch damals war ein gewisser Unwille zur körperlichen Betätigung vorhanden und die Vorbildfunktion hat gefehlt. Nur ist man wohl damals aus der Schule mit deutlich besseren Voraussetzungen gestartet.
20 Jahre wird man kaum in der kurzen AGA korrigieren können. Daher müsste doch die Gesellschaft viel früher ansetzen. Wieso fördert man nicht Mitgliedschaften von Kindern in Vereinen, z.B. eine kostenlose Mitgliedschaft pro Kind in einem musikalischen-, Sport- oder Feuerwehrverein?
Eigentlich (Füllwort) traurig dass darüber diskutiert werden muss.
Wo ist die Empathie?
Als Zivilist kenne ich über alle sozialen Schichten Menschen, welche sich durch „Sport“ fit halten und das in ihrer Freizeit.
Genauso verhält es sich mit dem eigenen Nachwuchs.
Ich läute jetzt nicht das früher war alles besser ein, aber ein Mindestmaßan körperlicher Belastbarkeit darf schon bei der Einstellung eines potentiellen Kandidaten erwartet werden.
Mir fällt zwar kein geeignetes Lösungsszenario ein, aber es spiegelt die öffentliche Wahrnehmung des allgemein, bis auf wenige Ausnahmen, vorhandenen „Toughness-Grad“ unserer Soldaten wieder.
Ich weiß dass viele Soldatinnen und Soldaten unter schwierigen Bedingungen sehr gute Arbeit leisten, aber diese „Ausreißer“ nach unten müssen nicht sein.
Das ist Aufgabe der Politik einen Modus operati zu etablieren.
Glück ab!
Guter Ansatz der US Army, den ich nur unterstützen kann.
Wer (selbst verschuldet) nicht fit ist, kann kein guter Soldat sein.
Natürlich muss man darüber nachdenken, wie Fitness fair zu testen ist und was für eine Art von Fitness für Soldaten wichtig ist, aber den grundsätzlichen Gedanken eines altersunabhängigen Fitnesstests finde ich sehr gut.
Dieser sollte auch zentral und nur von EINEM Beauftragten des Dienststellenleiters/ Kommandeurs abgenommen werden dürfen. Das ist zwar unpraktisch, verhindert aber das übliche Ablegen von IGF-Leistungen „im Büro“.
Viele der Probleme mit dem Dienstport in der Praxis kann ich (Offizier, höhere Kommandobehörde)gut aus eigener Erfahrung gut nachvollziehen. Gibt es Stress im Dienst, ist Dienstsport (PT) das erste, was gestrichen wird. Hier muss ein Paradigmenwechsel stattfinden.
Vielleicht sollte man auch zu gemeinsamen und verbindlichen, dienstgradgruppenübergreifenden Sporteinheiten ein- bis zweimal in der Woche zur Steigerung der Ausdauer (und damit meine ich nicht das dienstliche Fußballspiel, was in der Regel nur Verletzungen nach sich zieht) zurückfinden.
Spätestens, wenn man das Nichtbestehen eines solchen Sporttests (bei Kameraden, die nicht auf Grund unverschuldeter gesundheitliche Probleme vom Sport befreit sind) ab dem zweiten Kalenderjahr in Folge mit Gehaltskürzungen, einem Beförderungsstopp oder sogar mit einer Beendigung des Dienstverhältnisses/ vorzeitigen Zurruhessetzung bei Berufssoldaten sanktioniert wird, sollte der Stellenwert des Sports im Dienst sprungartig ansteigen. (Um Kommentaren bzgl. der Realitätsferne dieser Idee vorzubeugen: Mir ist bekannt, dass dieser letzte sicherlich kontroverse Abschnitt auf Grund des derzeitigen Laufbahn- und Besoldungsrechts nicht kurzfristig umsetzbar wäre)